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100_Jahre_Südtirol

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Der Sockel für das geplante Kaiserjägerdenkmal wurde 1926 von den

Faschisten zerstört, daneben entstand das Siegesdenkmal.

mancher Gebäude für faschistische Bauten – aber auf besonders

plastische Weise zahlen: 1936 wurde der neugotische Zinnenturm

des Stadtmuseums geschliffen. Die offizielle Begründung lautete,

„das Rosengarten-Panorama werde [...] von der Spitze des Museumsturmes

unterbrochen“, was freilich nur vom Siegesdenkmal aus

betrachtet zutreffen konnte. Grundsätzlich ging es um die Beseitigung

„deutsch“ wirkender und an die österreichische Vergangenheit

erinnernder Bauelemente.

Im neuen Bozen verschmolzen die Sprachen von Macht und

Architektur. In unmittelbarer Nähe zum Siegesplatz wurde 1935

durch den Umbau der Villa Wendlandt das Oberkommando der

Armee errichtet, im Westen davon entstand die Villa Reale (Herzogspalast)

in der Prinz-Eugen-Allee. Am quer zum Corso Littorio

geplanten Viale Giulio Cesare (heute Italienallee) wurde 1939 das

Gerichtsgebäude und gegenüberliegend das Parteigebäude Casa

Littoria errichtet, der spätere Sitz des Finanzamtes mit einem umstrittenen

Relief, in dessen Mitte Benito Mussolini hoch zu Ross

reitet. Am Entwurf der beiden Gebäude am Gerichtsplatz war

unter anderem auch der Architekt Luis Plattner beteiligt, das Relief

stammte aus der Hand des Südtiroler Künstlers Hans Piffrader. Dass

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