Georg 2-2024

Die Stimme der Pferde:
Wie das ‚Buddy‘-Prinzip die Beziehung zwischen
Mensch und Pferd revolutioniert
DER KLEINE GEORG im Gespräch
mit Tierkommunikatorin Janika Sedat
„Stell dir vor, du galoppierst frei, nur
mit einem Halsring, über eine weite
Wiese, dein Haar weht im Wind, dein
Pferd schnaubt sanft unter dir ab und ihr
beide seid eins mit der Natur. Ihr seid
in absoluter Harmonie und es fühlt sich
an wie fliegen. Zwei Freunde, glücklich
und im Einklang miteinander.“
So hatte Tierkommunikatorin Janika
Sedat sich das Zusammenleben mit
ihrem Araberwallach ‚‚Buddy‘ ‘
erträumt, als sie ihn kaufte. Aber wie für
so viele Menschen, stellte sich dieser
Traum von Freiheit und Verbundenheit
mit ihrem Pferd zunächst als sehr weit
entfernt von der Realität heraus.
Das was Janika Sedat stattdessen
erlebte, waren ein trister Stallalltag und
ein Pferd, das sich allem verweigerte.
Immer mehr wurde ‚Buddy‘ zu einer
tickenden Zeitbombe, an reiten war
nach wenigen Wochen nicht mehr zu
denken. Ihr Pferd biss und stieg und
sagte mehr als deutlich „NEIN“ zu
allem, was sie ihm vorschlug.
Aus den Vereinen / Personalien
„Ich wollte so gern friedlich mit
‚Buddy‘ umgehen und es so gern
besser machen, als das, was ich zuvor
bei meinen Reitbeteiligungen erlebt
hatte. In Neuseeland hatte ich für einige
Monate bei jemandem gelebt, der
anscheinend per Gedankenübertragung
mit seinen Pferden umging und diese
Pferde hatten eine wirklich glückliche
Ausstrahlung. DAS wollte ich für
‚Buddy‘ und mich. Aber es stellte sich
schnell heraus, dass ich keine Ahnung
davon hatte, wie Gedankenübertragung
mit Pferden funktioniert und was
Pferde wirklich glücklich macht.“
Egal was Janika Sedat versuchte,
keine der Methoden und Trainer
und gutgemeinten Ratschläge der
Stallkolleginnen konnten ihr und ihrem
Pferd langfristig helfen. Zwar wurde
‚Buddy‘ ausgeglichener als er in einen
Offenstall mit netter Herde und großer
Weide umzog, aber das frustrierende
Gefühl, dass ‚Buddy‘ sie trotz aller
Bemühungen nicht wirklich mochte,
blieb.
„Ich war wirklich verzweifelt. Ich
hatte so hohe Ideale, ich wollte mir
und der Welt so gern beweisen, dass
ein friedlicher, gewaltfreier Umgang
mit Pferden möglich ist. Ich hatte
mir so sehr eine echte Freundschaft
mit meinem Pferd gewünscht, aber
irgendetwas fehlte. Irgendetwas
hatte ich offensichtlich noch nicht
verstanden.“
Der Weg zur Harmonie
All das, was sie über ihren ‚Buddy‘
bis dato nicht verstanden hatte,
erfuhr Janika Sedat in einem
Tierkommunikationskurs, den sie
vor 5 Jahren besuchte. „Dieser Kurs
veränderte alles! Erstmal heulte ich
eine halbe Stunde lang, weil all die
angestauten Emotionen und Ängste
raus wollten. Und dann begann ich,
‚Buddy‘ wirklich zuzuhören. Ich fing
an, ihn und seine Bedürfnisse zu 100%
ernst zu nehmen. Ich begann, mich
darin zu üben, sein ‚Nein’ rechtzeitig
zu hören, bevor er es mir überdeutlich
zeigen musste und ich übte, es auch
wirklich zu akzeptieren.“
Im Zuge ihrer
Tierkommunikationsausbildung
lernte Janika Sedat ihrem Wallach
zuzugestehen, dass er ein komplexes
Bewusstsein für sich, sein Leben
und seine Umwelt hat. Sie lernte,
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