WLZ 114 | Mai 2024
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Allgemeines<br />
Mit der Bokashi-Methode können<br />
Bioabfälle platzsparend in der<br />
Küche erzeugt werden. Der dadurch<br />
erzeugte Dünger wird zur<br />
Stärkung der Pflanzen und der Erde<br />
verwendet, während sich der dabei<br />
entstandene Saft als Abflussreiniger<br />
nutzen lässt.<br />
Bokashi-Eimer gibt es in unterschiedlichen Größen. Manche enthalten einen hochwertigen<br />
Aktivkohlefilter und einen luftdichten Abschluss des Küchenkomposters,<br />
sodass keine Geruchsentwicklung entsteht.<br />
Jede Schicht wird mit effektiven<br />
Mikroorganismen bestreut.<br />
Bokashi – Düngererzeugung im Haus<br />
Dünger durch Fermentation<br />
Im Küchenalltag fallen regelmäßig<br />
Bioabfälle an und immer<br />
mehr Menschen sind auf der Suche<br />
nach einer Möglichkeit, diesen<br />
anfallenden Müll in sinnvoller<br />
Weise weiterzuverwenden.<br />
Die Kompostierung ist dabei<br />
eine bereits gängige Möglichkeit.<br />
Wer in einer Wohnung lebt oder<br />
wem nur eine begrenzte Gartenfläche<br />
für einen Komposthaufen<br />
zur Verfügung steht, der kann<br />
auf einen Bokashi-Eimer zurückgreifen,<br />
wodurch ein natürlicher,<br />
ökologischer und nachhaltiger<br />
Dünger für eine bessere Bodenqualität<br />
auf kleinem Raum hergestellt<br />
werden kann.<br />
Hierbei werden durch die Zugabe<br />
von effektiven Mikroorganismen<br />
(EM) Bioabfälle fermentiert.<br />
Bokashi stammt aus dem<br />
Japanischen und bedeutet wörtlich<br />
übersetzt so viel wie „Verwischtsein“<br />
oder „Schattierung“.<br />
Bokashi beschreibt dabei einen<br />
Prozess, bei dem organisches<br />
Material durch die Zugabe von<br />
EM fermentiert wird. Der Vorteil<br />
bei dieser Fermentierung: Der<br />
schnelle Säuerungsprozess ist<br />
geruchsarm und nach nur zwei<br />
bis drei Wochen abgeschlossen.<br />
Verwendet wird ein sogenannter<br />
Bokashi-Eimer: ein luftdicht verschließbarer<br />
Plastikeimer mit Siebeinsatz.<br />
Die hineingegebenen<br />
Bioabfälle werden mit effektiven<br />
Mikroorganismen besprüht oder<br />
vermischt. Die EM-Mischung<br />
besteht aus Milchsäurebakterien,<br />
Hefen und Photosynthesebakterien.<br />
Innerhalb von zwei bis drei<br />
Wochen entsteht ein Flüssigdünger<br />
für Pflanzen beziehungsweise<br />
verbessern die fermentierten<br />
Essensreste mit Erde vermischt<br />
den Boden.<br />
Einfache Handhabung<br />
Wer Bokashi selbst herstellen<br />
möchte, benötigt am besten zwei<br />
Bokashi-Eimer, effektive Mikroorganismen,<br />
eine verschlossene<br />
Plastiktüte mit Sand und einen<br />
schattigen Platz in der Küche. Bei<br />
der Fermentation selbst entsteht<br />
eine Flüssigkeit – der sogenannte<br />
Bokashi-Saft –, sodass am Boden<br />
des Eimers ein Sieb das Aufweichen<br />
des Bokashi verhindert.<br />
Handelsübliche Bokashi-Eimer<br />
sind daher mit Sieb und Ablaufvorrichtung<br />
ausgestattet.<br />
Bevor die erste Abfallschicht in<br />
den Eimer kommt, sollten die<br />
Küchen- und Gartenabfälle einige<br />
Tage lang gesammelt werden.<br />
Eine etwa handbreite Schicht<br />
Bioabfälle im Eimer soll nämlich<br />
dafür sorgen, dass der Bokashi-<br />
Fermentationsprozess möglichst<br />
sauerstoffarm erfolgen kann.<br />
Werden die organischen Abfälle<br />
zerkleinert, bevor sie in den<br />
Eimer kommen, beschleunigt<br />
das die Fermentation zusätzlich,<br />
denn kleinere Abfallstücke bieten<br />
den Mikroorganismen mehr<br />
Angriffsfläche.<br />
Sobald sich die erste Schicht aus<br />
Bio-Abfällen im Bokashi-Eimer<br />
befindet, werden diese mit EM-<br />
Flocken oder einer EM-Lösung<br />
versetzt. Zusätzlich kann auch<br />
etwas Bokashi-Ferment verwendet<br />
werden. Auch jede weitere<br />
Schicht wird mit effektiven Mikroorganismen<br />
„gewürzt“.<br />
Neben EM-Flocken gibt es<br />
auch EM-Lösungen, die man<br />
auf die Bio-Abfälle im Bokashi<br />
geben kann.<br />
Damit es mit der Fermentation<br />
losgehen kann und Fäulnisprozesse<br />
unterbunden werden,<br />
sollen die Abfälle so wenig Luft<br />
wie möglich erhalten. Um das<br />
zu erreichen, muss jede neue<br />
Abfallschicht kräftig zusammengedrückt<br />
werden. Anschließend<br />
wird die mit Sand gefüllte Plastiktüte<br />
als Gewicht und Abdichtung<br />
daraufgelegt und der Eimer<br />
mit dem Deckel verschlossen.<br />
Die genannten Schritte werden<br />
so oft wiederholt, bis der Bokashi-Eimer<br />
voll ist. Danach wird<br />
der Eimer zur Seite gestellt, am<br />
besten an einen schattigen Ort<br />
bei Zimmertemperatur.<br />
Dünger auch im Winter<br />
In diesen zwei bis drei Wochen,<br />
in denen der Fermentationsprozess<br />
abläuft, entsteht Bokashi-<br />
Saft, der alle paar Tage mittels<br />
Ablaufhahn abgelassen werden<br />
sollte. In dieser Zeit kann der<br />
zweite Eimer verwendet werden.<br />
In den Bokashi-Eimer werden<br />
Pflanzenreste, Obst- und Gemüseschalen,<br />
Kaffeesatz und Teeblätter<br />
gegeben. Nicht erlaubt<br />
sind Flüssigkeiten wie Fette, Öle,<br />
Wein, Saft, Milch oder Wasser.<br />
Ebenso soll kein Papier, Holz,<br />
Sägemehl, Asche sowie Verschimmeltes<br />
oder Exkremente<br />
hineingegeben werden.<br />
An der Verwendung tierischer<br />
Abfälle wie Fleisch, Fisch, große<br />
Knochen, Käse, Eier und<br />
Eierschalen scheiden sich die<br />
Geister. Diese Abfälle können<br />
im Bokashi-Eimer zwar ebenfalls<br />
fermentiert werden, allerdings<br />
deutlich schlechter und langsamer.<br />
Außerdem können sie für<br />
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