29.04.2024 Aufrufe

ECHO Top100 Schwaz 2024

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TOP 100 SCHWAZ | GEMEINDERANKING<br />

?<br />

Bürgermeister Friedrich Steiner,<br />

Gemeinde Ramsau im Zillertal<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie war der Umgang Ihrer<br />

Gemeinde mit der Teuerung? Auf<br />

welcher Basis und mit welcher Argumentation<br />

haben Sie Erhöhungen<br />

durchgeführt?<br />

Friedrich Steiner: Die Teuerung<br />

war in sämtlichen Lebensbereichen<br />

spürbar. Aus diesem Grund hat sich<br />

die Gemeinde Ramsau entschlossen,<br />

für die Familien mit folgenden Vergütungen<br />

einen gewissen Ausgleich zu<br />

erreichen:<br />

• Zu Schulbeginn 2022/2023 einen<br />

Gutschein für jedes schulpflichtige<br />

Kind von der1. bis 9. Schulstufe<br />

über 50 Euro.<br />

• Keine Beiträge für den Besuch des<br />

Kindergartens zu verrechnen.<br />

• Keine Busbeiträge für Kindergartenkinder.<br />

• Die Wasserbenützungsgebühr ist<br />

seit 2021 gleichbleibend.<br />

• Die Kanalbenützungsgebühr wird<br />

nach Vorgabe des Landes Tirol mit<br />

der Mindestgebühr verrechnet.<br />

• Die Hundesteuer ist gleichbleibend.<br />

• Die Müllgebühren waren in den<br />

Jahren 2021 bis 2023 gleichbleibend,<br />

eine moderate Anpassung<br />

erfolgte im Jahr <strong>2024</strong>.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie war die Entwicklung<br />

der Schulden im Zeitraum der letzten<br />

drei Jahre? Wofür wurden in erster<br />

Linie Schulden gemacht?<br />

Steiner: Der Schuldenstand war bis<br />

letztes Jahr rückläufig. Durch den erforderlichen<br />

Neubau der Volksschule mit<br />

Turnhalle und dem Probelokal für die<br />

Musikkapelle wird in nächster Zeit die<br />

Aufnahme von Darlehen notwendig.<br />

<strong>ECHO</strong>: Der Finanzausgleich wurde<br />

neu verhandelt. Wie bewerten Sie die<br />

Ergebnisse konkret für Ihre Gemeinde?<br />

Steiner: Natürlich wird der Aufgabenbereich<br />

der Gemeinden immer<br />

vielfältiger. Dies zieht auch nach sich,<br />

dass sich die Ausgaben dafür verstärken.<br />

Durch einen sparsamen Umgang<br />

mit den vorhandenen Finanzen<br />

wird es aber auch in der Zukunft<br />

gelingen, die Aufgaben zu meistern.<br />

Ramsau ist durch ein gutes Aufkommen<br />

an Kommunalsteuer sicher gut<br />

aufgestellt.<br />

<strong>ECHO</strong>: Unter bestimmten Bedingungen<br />

können Gemeinden mehr<br />

Mittel bekommen. Gibt es solche<br />

Projekte in Ihrer Gemeinde?<br />

Steiner: Durch den erforderlichen<br />

Neubau der Volksschule gelingt es<br />

natürlich, Fördermittel abzuholen.<br />

Diesbezüglich setzten wir insbesondere<br />

auf Grundwasserwärmepumpen<br />

und Photovoltaik, welche<br />

dementsprechend gefördert werden.<br />

Auch für die Einrichtung der Tagesbetreuung<br />

für Kinder wird es Förderungen<br />

geben.<br />

<strong>ECHO</strong>: Sind in folgenden Bereichen<br />

Investitionen für <strong>2024</strong> bis<br />

2026 geplant?<br />

Steiner: Das Angebot in der Kinderbetreuung<br />

ist in Ramsau bereits seit<br />

vielen Jahren sehr gut. Kindergarten,<br />

Kinderkrippe und Tagesbetreuung<br />

gibt es seit mehr als zehn Jahren. Sollte<br />

hier weiterer Investitionsbedarf sein,<br />

dann wird die Gemeinde Ramsau die<br />

notwendigen Voraussetzungen schaffen.<br />

Der öffentliche PNV ist durch<br />

den Bahnhof Ramsau meiner Ansicht<br />

nach sehr gut geregelt. Eine angestrebte<br />

Verbesserung des Dörferbusses ist in<br />

Ausarbeitung. Gesundheit und Pflege<br />

ist über unseren Sozial- und Gesundheitssprengel<br />

sowie über die beiden<br />

Sozialzentren Mayrhofen und Zell am<br />

Ziller abgedeckt. Die große Herausforderung<br />

der Zukunft ist es, geeignetes<br />

Pflegepersonal zu finden.<br />

<strong>ECHO</strong>: Sind Sie als Bürgermeister<br />

der Meinung, dass die Aufgaben, die<br />

derzeit die Gemeinden schultern<br />

müssen, dort richtig angesiedelt sind,<br />

oder glauben Sie, dass es sinnvoller<br />

wäre, manche Aufgaben an andere<br />

Stellen abgeben zu können oder<br />

von diesen übernehmen zu können<br />

(Beispiel: örtliche Raumordnung,<br />

Pflegebereich, pädagogisches Personal<br />

usw.)?<br />

Steiner: Prinzipiell ist der Aufgabenbereich<br />

der Gemeinden schon in<br />

Ordnung. Natürlich wäre es für die<br />

Gemeinden leichter, wäre das ganze<br />

Personalthema der Kinderbetreuung<br />

beim Land angesiedelt. Jedoch sehe<br />

ich es immer als gewisse Herausforderung,<br />

bei Bedarf geeignetes Personal<br />

zu finden. Das ist bisher immer<br />

wieder gut gelungen. Raumordnung<br />

und Flächenwidmung sind eine Herausforderung.<br />

Jedoch bin ich der<br />

Ansicht, am besten Bescheid weiß<br />

man einfach in der Gemeinde. Wobei<br />

die Wünsche des Landes nach einer<br />

entsprechenden und ausschließlich<br />

erforderlichen Vertragsraumordnung<br />

auch per Gesetz verordnet und vorgegeben<br />

werden könnten.<br />

<strong>ECHO</strong>: Welche Auswirkungen hat<br />

die Insolvenz der GemNova auf Ihre<br />

Gemeinde konkret?<br />

Steiner: Laut Medienberichten<br />

sind hier die Gerichte an der Arbeit.<br />

Wir werden sehen, ob auf die Gemeinden<br />

diesbezüglich etwas zukommen<br />

wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!