ECHO Top100 Schwaz 2024

TOP 100 SCHWAZ | INTERVIEW
„Lust auf Erfolg“
Interview. Joe Empl, Geschäftsführer des international tätigen Leitbetriebs
aus dem Zillertal, über die Konjunktur, die vielfältigen Herausforderungen
von Energiekosten bis Fachkräftemangel und warum es eine Wiederbelebung
des Leistungsgedankens braucht.
ECHO: Manche Wirtschaftsbereiche
und Branchen berichten
von Problemen, die Industrie
von einer leichten Rezession.
Wie geht es der Wirtschaft in
Ihrer Branche im Allgemeinen
und wie entwickeln sich die Geschäfte
in Ihrem Unternehmen
konkret?
Joe Empl: EMPL ist in drei unterschiedlichen
Branchen tätig –
Feuerwehr, zivile Nutzfahrzeuge
und im Behörden/Defense-Bereich.
Dieses 3-Säulen-Modell,
in Kombination mit weltweiten
Absatzmärkten, hat uns bereits
in der Vergangenheit geholfen,
erfolgreich und relativ stabil diverse
Krisen zu bewältigen. Der
zivile Nutzfahrzeug-Sektor, zu
dem u. a. auch unsere Baufahrzeuge
gehören, verhält sich dabei
mit Ausnahme vom Lebensmitteltransport
zyklisch zur Konjunktur.
Daher haben wir hier
auch einen leichten Rückgang im
Auftragseingang zu verzeichnen.
Die Feuerwehrbranche folgt
der allgemeinen Konjunktur
erfahrungsgemäß mit einem
zeitlichen Abstand. Der Auftragseingang
ist im Vergleich
zu den letzten Jahren stabil
und wir freuen uns über eine
sehr gute Auslastung unserer
Feuerwehrproduktion in den
nächsten Jahren. Der Verteidigungssektor
zählt definitiv zu
den antizyklischen Branchen.
Der Großauftrag vonseiten des
Österreichischen Bundesheers,
aber auch Aufträge von anderen
internationalen Ministerien, wie
z. B. aus Deutschland, Lettland,
Norwegen etc., oder auch aus
Mittel-Ost und Afrika lassen uns
sehr positiv in die Zukunft blicken.
Derzeit freuen wir uns über
den höchsten Auftragsstand der
Firmengeschichte.
ECHO: Ihr Unternehmen ist international
tätig. Welche Märkte
entwickeln sich im Moment positiv,
welche sind schwierig?
Empl: Im Moment entwickelt
sich für EMPL der europäische
Markt im Bereich der Verteidigungsindustrie
sehr positiv. Auch
sind wir – speziell nach dem
massiven Einbruch während der
Corona-Phase – mit der nunmehr
positiven Entwicklung
unserer Traditionsmärkte wie
dem Mittleren Osten, Asien und
Afrika wieder sehr zufrieden.
Südamerikanische Länder zählen
sicherlich zu den schwierigeren
Märkten. Wenngleich wir derzeit
noch bis 2026 einen Auftrag für
Fahrzeuglieferungen nach Brasilien
abarbeiten, erweist sich die
Marktbearbeitung aufgrund verschiedener
Rahmenbedingungen,
Foto: SingleUseSupport
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