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baby&co 02/2024

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke! Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

BABY&CO ist die Zeitschrift, die junge Familien von der Zeit des Kinderwunsches über die Schwangerschaft bis in die ersten Lebensjahre des Kindes liebevoll begleitet und unterstützt. Eine bewegende Zeit voller Emotionen und neuer Eindrücke!
Ob es um die richtige Ernährung und Pflege geht, um Geburtsvorbereitung, das erste Kinderzimmer, die optimale Förderung, um Erziehung oder Kitas: Unsere Leser finden eine große Bandbreite an nützlichen Tipps und Hilfestellungen von Experten für die neue Lebenssituation.

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Baby<br />

Entwicklung<br />

Beim Vorlesen die Welt<br />

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12<br />

Beim Vorlesen<br />

die Welt entdecken<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

wir freuen uns sehr,<br />

Sie bei „baby&<strong>co</strong>“<br />

begrüßen zu dürfen!<br />

Sie blättern gerade<br />

in der Ausgabe <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4.<br />

Vorbereitet haben wir<br />

für Sie viele spannende<br />

Hintergrundinfos zu<br />

Themen rund um die<br />

junge Familie,<br />

wissenswerte Fakten zu<br />

Schwangerschaft, Geburt,<br />

Gesundheit, Ernährung<br />

und vieles mehr.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihre<br />

Redaktion<br />

Inhalt<br />

4 DAS ERSTE BABYJAHR<br />

12 VORLESEN<br />

18 STILLEN<br />

22 GENIELAE VERBINDUNG:<br />

DIE NABELSCHNUR<br />

30 NACHHALTIGKEIT IM<br />

FAMILIENALLTAG<br />

34 IMPRESSUM<br />

18<br />

Stillen<br />

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22<br />

Die Nabelschnur


topthema<br />

Das erste<br />

Babyjahr<br />

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne:<br />

besonders dem ersten Jahr mit Kind!<br />

Was der kleine Mensch in dieser Zeit<br />

leistet – und warum sie auch für die<br />

Eltern so schön ist<br />

wWird der kleine Säugling wirklich satt?<br />

Soll ich ihm auch drinnen ein wärmendes<br />

Mützchen anziehen? Wie schaffe ich es,<br />

dass er seinen Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

findet? Im ersten Jahr mit Baby stellen<br />

sich viele Fragen, und auch wenn man es<br />

nicht vorhat, verbringt man viel Zeit damit,<br />

in Ratgebern zu schmökern und mit<br />

anderen Müttern über die Frage zu diskutieren:<br />

„Lieber Möhre oder Kürbis in<br />

den ersten Brei?“ Und jeden Abend berichtet<br />

man dem Papa ganz stolz von den<br />

neuesten Fähigkeiten des Babys: Heute<br />

hat es sich erstmals alleine auf den Bauch<br />

gedreht! Das erste Jahr ist eben etwas<br />

ganz Besonderes – für Eltern und Kind.<br />

Effektiver als jeder<br />

Computer<br />

Nie wieder in seinem Leben lernt und<br />

wächst ein Mensch schneller. Im ersten<br />

4 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Lebensjahr verändert sich das Gehirn<br />

ständig. Vogelzwitschern, Sonnenlicht,<br />

Abrubbeln mit einem Frotteehandtuch:<br />

Was für uns alltäglich sein mag, ist für<br />

Säuglinge eine Flut von Reizen, die sie mit<br />

ihren Sinnen in Rekord geschwindigkeit<br />

verarbeiten. „Sie übertreffen dabei jeden<br />

Computer. Sie sind effektiver und schneller,<br />

als ein Erwachsener jemals wieder<br />

sein kann“, sagen die amerikanischen<br />

Forscher Alison Gopnik, Patricia Kuhl<br />

und Andrew Meltzoff („Forschergeist in<br />

Windeln“, Piper, vergriffen. Restbestände<br />

sind z. B. bei amazon.de erhältlich).<br />

Innnerhalb von nur zwölf Monaten<br />

verdoppelt sich das Gewicht des kindlichen<br />

Gehirns. Durch die Flut von<br />

Sinnesreizen und Erfahrungen entsteht<br />

ein riesiges Netzwerk aus bis zu<br />

100 Billionen Schaltstellen, rund 100<br />

Millionen Gehirnzellen werden dabei<br />

miteinander verknüpft. Die Entwicklung<br />

ist so rasant, dass Großeltern beim<br />

Wiedersehen nach einer Woche manchmal<br />

das Gefühl beschleicht, es mit einem<br />

ganz anderen Menschlein zu tun zu<br />

haben. „Kind, hast du dich verändert“ –<br />

nie ist dieser Satz wahrer als jetzt.<br />

Säuglinge lernen vom ersten Moment<br />

ihres Lebens an, sogar schon im Mutterleib.<br />

Sie saugen zum Beispiel aus ihrer<br />

akus tischen Umwelt alles heraus, was<br />

sie an Sprach informationen bekommen<br />

können. Lange bevor ein Baby das erste<br />

Mal „Mama“ sagt, erkennt es schon die<br />

Strukturen unserer Sprache.<br />

Auch der Sehsinn entwickelt sich rasant:<br />

Bei ihrer Geburt können Babys nur im<br />

Nahbereich von 20 Zentimetern und<br />

sehr unscharf sehen – ideal für einen<br />

Säugling, der erst mal in Ruhe auf der<br />

Welt ankommen möchte. Schon mit drei<br />

Monaten sind beide Augen in der Lage,<br />

Objekte und Gesichter zu fixieren und zu<br />

verfolgen – denn nun möchte das Kind<br />

seine Hände und Mamas Gesicht genau<br />

betrachten und zuschauen, wie sich Dinge<br />

beim Spielen bewegen. Mit vier Monaten<br />

erkennen Babys das Mobile über ihrem<br />

Bettchen scharf und in allen Farben<br />

– so entsteht ein größerer Raum voller<br />

bunter Dinge zum Be-Greifen. Mit nur<br />

sechs Monaten gelingt den Augen dann<br />

bereits das dreidimensionale Sehen – ein<br />

Meilenstein, denn durch den räumlichen<br />

Weitblick sind von nun an die Weichen<br />

für die Erkrabbelung und Begehung der<br />

Welt gestellt.<br />

Jedes Baby hat sein<br />

eigenes Tempo<br />

Auf Babytreffen vergleicht man automatisch<br />

sein Kind mit den anderen. Und<br />

wenn Ben, Finn und Marie sich schon<br />

munter hin und her rollen, während der<br />

eigene Schatz noch wie ein Käfer nur auf<br />

dem Rücken strampelt, ist das im ersten<br />

Moment ein wenig frustrierend. Doch in<br />

der Regel gibt es keinen Grund, besorgt<br />

zu sein: Natürlich muss ein Kind im ersten<br />

Jahr bestimmte Entwicklungsaufgaben<br />

„erledigen“ (siehe Tabelle Seite 10),<br />

aber wann ein Baby sich das erste Mal<br />

umdreht, lächelt oder nach einem Ball<br />

greift – das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.<br />

Entwicklungstabellen dienen also lediglich<br />

der Orientierung, und sie bilden<br />

immer nur den Durchschnitt ab. Wie<br />

sehr sich das Entwicklungstempo unterscheiden<br />

kann, beobachten Eltern<br />

oft beim zweiten Kind. Eine junge Mutter<br />

erzählt: „Mein Sohn Til man hatte<br />

fast fünf Monate früher den ersten<br />

Zahn als seine Schwester. Es ist wirklich<br />

spannend: Obwohl sie Geschwister<br />

sind, entwickeln sie sich komplett unterschiedlich.“<br />

Und die Tochter einer anderen<br />

Mutter konnte als Einzige aus ihrer<br />

Krippengruppe mit 16 Monaten noch<br />

nicht laufen. Die Erzieherin beruhigte<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 5


topthema<br />

sie: „Die einen so, die anderen so. Das<br />

ist alles noch im normalen Rahmen.“<br />

Hören sie auf ihre<br />

Intuition<br />

Um sicherzugehen, dass die Entwicklung<br />

des Babys gut verläuft, gibt es zudem im<br />

ersten Jahr sechs U-Untersuchungen,<br />

bei denen der Kinderarzt sicherstellt,<br />

dass alles in Ordnung ist (siehe auch<br />

im Internet unter: www.ich-geh-zur-u.<br />

de). Trotzdem: Wenn Sie das Gefühl haben,<br />

dass etwas mit Ihrem Baby nicht in<br />

Ordnung ist, dann sollten Sie das Gefühl<br />

ernst nehmen und es mit Ihrem Kinderarzt<br />

besprechen. Hilfreich ist auch, sich<br />

zu Hause einen kleinen „Spickzettel“<br />

mit Beobachtungen zu machen, damit<br />

Sie beim Arzt genau beschreiben können,<br />

was Ihnen aufgefallen ist.<br />

Aber lassen Sie sich nicht verunsichern.<br />

Gerade beim ers ten Kind sind Verwandte<br />

und Freunde mit gut gemeinten Ratschlägen<br />

à la „Schreien macht die Lunge<br />

stark“ oder „Du darfst dein Baby nicht<br />

zu sehr verwöhnen“ schnell bei der<br />

Hand. Experten sind sich jedoch einig:<br />

Im ersten Jahr kann man ein Baby nicht<br />

zu sehr verwöhnen. Es hat noch keine<br />

Zeitvorstellung wie wir und weiß nicht,<br />

dass die Welt nicht untergeht, wenn es<br />

ein paar Minuten auf Mama oder Papa<br />

warten muss. Doch das ändert sich. Jedenfalls,<br />

wenn seine Bedürfnisse besonders<br />

in den ersten sechs Monaten umgehend<br />

und verlässlich befriedigt werden.<br />

Dann weiß das Kleine bald: „Wenn ich<br />

es brauche, wird mir geholfen.“ Vertrauen<br />

und Bindung wachsen, und das<br />

Baby lernt, sich zu gedulden. Aber erst<br />

mit etwa zehn Monaten ist ein Baby in<br />

der Lage zu begreifen, dass Dinge (und<br />

Mamas) auch dann exis tieren, wenn es<br />

sie gerade nicht sehen kann. Die Wissenschaft<br />

nennt das „Objekt-Permanenz“.<br />

„Eine sichere Bindungsbeziehung ist die<br />

wichtigste Voraussetzung dafür, dass Kinder<br />

ihre Neugier, ihre Entdeckerfreude<br />

und ihre Gestaltungskraft entfalten können“,<br />

sagt der Göttinger Neurobiologe<br />

Gerald Hüther. Vertrauen Sie also ganz<br />

auf Ihr Gefühl, ob Ihr Baby gerade eine<br />

Portion Kuscheln braucht oder nicht.<br />

Seien Sie versichert: Ein Neugeborenes<br />

will keine Grenzen austesten und will Sie<br />

auch niemals ärgern, wenn es schreit.<br />

„Die meisten Eltern wissen instinktiv, wie<br />

sie richtig auf ihr Baby eingehen können“,<br />

bestätigt die Entwicklungspsychologin<br />

Heidi Keller. Über 20 Jahre lang erforschte<br />

sie weltweit, wie Eltern mit ihren Säuglingen<br />

umgehen. Sie hat dabei einen „universellen<br />

Erziehungsgeist“ ausgemacht,<br />

auf den zu hören sich lohnt – denn vieles<br />

passiert aus dem Bauch heraus richtig.<br />

Beispiele für unsere angeborene Elternkompetenz:<br />

Überall auf der Welt tragen,<br />

wiegen oder schaukeln Mütter und Väter<br />

ihr Kind, um es zu beruhigen und ihm<br />

ein Gefühl von Sicherheit zu schenken.<br />

Ganz natürlich entsteht zwischen Eltern<br />

und Baby auch ein ständiger „Dialog“,<br />

bei dem wir Erwachsenen automatisch<br />

in einen hellen Singsang verfallen, begleitet<br />

von übertriebener Mimik. So tragen<br />

Eltern, ohne sich dessen bewusst zu sein,<br />

ganz entscheidend zu einer gesunden Entwicklung<br />

ihres Kindes bei.<br />

Spielerisch anregen<br />

In den ersten Wochen reichen Mamas<br />

und Papas Hände, Haare und Haut<br />

als „Spielzeug“ völlig aus. Rasseln,<br />

Bälle und Greiflinge brauchen Babys<br />

jetzt noch nicht. Die Eltern anschauen,<br />

berühren und hören ist jetzt das Allerschönste<br />

und genau die richtige Stimulation<br />

für ein Baby. In den ersten drei<br />

Monaten nimmt ein Baby seine Umwelt<br />

hauptsächlich mit den Augen wahr, man<br />

spricht auch vom „Schaukind“. Schön<br />

ist jetzt ein Mobile über dem Bett oder<br />

ein Bild mit großformatigen Mustern an<br />

der Wand.<br />

Aber mit jedem Monat wird Ihr Kind<br />

mobiler und aktiver. Dann gibt es einiges,<br />

was Sie mit ihm unternehmen<br />

können. Doch zu viel muss es gar nicht<br />

sein. Die Kinderärztin Dr. Angelika<br />

6 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


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topthema<br />

Enders, langjährige Leiterin des Fachbereichs<br />

Entwicklungsneurologie am<br />

Dr. von Haunerschen Kinderspital an<br />

der Uniklinik München, sagt: „Ein Kind<br />

lernt aus sich heraus. Neugier und der<br />

Wunsch, Erfahrungen zu machen, sind<br />

dem Menschen angeboren. Babys brauchen<br />

also kein spezielles Lernprogramm.<br />

Was Babys brauchen, sind Eltern, die ihnen<br />

eine Umgebung schaffen, in der sie<br />

sich erfahren und ausprobieren können.“<br />

Zuwendung und ein liebevoller Umgang<br />

sind also das Entscheidende.<br />

Wichtig sind für das Baby vor allem die<br />

unzähligen Reize aus seiner alltäglichen<br />

Umgebung. Das Kind lauscht, tastet,<br />

riecht, schmeckt und schaut. In jeder Sekunde<br />

sortiert und speichert sein Gehirn<br />

dabei Tausende von Eindrücken, Millionen<br />

von Nervenzellen werden miteinander<br />

verknüpft. Gezielt sucht sich ein gesundes<br />

Kind pausenlos kleine Trainingsaufgaben,<br />

die genau<br />

auf seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten<br />

abgestimmt sind. Experten<br />

unterscheiden dabei zwei Hauptformen<br />

des Lernens: soziales Lernen (durch<br />

Nachahmung und Erfahrungen mit anderen<br />

Menschen) und exploratives Lernen<br />

(das Erforschen und Begreifen von<br />

Gegenständen und Räumen). Das Kind<br />

lernt in beiden Fällen hauptsächlich über<br />

Wiederholung und Bestätigung sowie<br />

Versuch und Irrtum. Wie man lächelt<br />

und spricht, schauen und hören sich Babys<br />

beim Flirten mit Erwachsenen oder<br />

Geschwistern ab. Wie Schwerkraft funktioniert,<br />

erfahren sie, indem sie beispielsweise<br />

ihre Rassel immer wieder auf den<br />

Boden fallen lassen.<br />

Alles passiert also wie von selbst – trotzdem<br />

kann es nicht schaden, ab und zu<br />

mal in einem Ratgeber nachzuschlagen,<br />

was als Nächstes auf einen zukommt.<br />

Denn Babywissen macht souverän:<br />

„Wenn man weiß, wie sich das Baby entwickelt<br />

und welche Stufen dabei wichtig<br />

sind, kann man mit den dazugehörigen<br />

Problemen besser umgehen. Dieses Wissen<br />

macht das Elternsein schöner, denn<br />

es ermöglicht, gelassener über den Dingen<br />

zu stehen, mögliche Gefahren besser<br />

zu erkennen und Unfälle zu vermeiden“,<br />

sagt die britische Ärztin und dreifache<br />

Mutter Dr. Carol Cooper.<br />

Um diese Gelassenheit und das nötige<br />

Selbstbewusstsein zu entwickeln, hilft<br />

vielen frischgebackenen Müttern und<br />

Vätern ein Elternkurs, der Wissen über<br />

den richtigen Umgang mit dem Nachwuchs<br />

vermittelt. Unter anderem erfährt<br />

man hier vieles über typische Babysignale<br />

und wie man richtig darauf reagiert<br />

(mehr dazu im Interview rechts).<br />

Kurse für Mama, Papa<br />

– und Baby<br />

Wer Lust hat, kann natürlich auch einen<br />

Kurs besuchen, der Mutter, Vater und<br />

dem Baby Spaß macht. Dieser ist auf<br />

jeden Fall eine sehr gute Möglichkeit,<br />

andere Eltern kennenzulernen und sich<br />

auszutauschen. Und die Auswahl ist riesig:<br />

vom Babyschwimmen über PEKiP<br />

bis zur Babymassage. Gerade in den ersten<br />

spannenden Monaten nach der Geburt<br />

verändert sich für die Eltern durch<br />

das „neue“ Kind sehr viel. Der Schlaf<br />

ist ständig knapp, einige liebgewonnene<br />

Gewohnheiten müssen – vorerst – aufgegeben<br />

werden. Am Anfang haben<br />

manche Eltern das Gefühl, es bliebe so<br />

gar keine Zeit mehr für sie selbst. Doch<br />

auch wenn die Nächte manchmal sehr,<br />

sehr kurz sind: Die ersten zwölf Monate<br />

mit einem Baby sind etwas unfassbar<br />

Einzigartiges. Und sie vergehen wie im<br />

Flug!<br />

Interview<br />

„FÜR ELTERN IST<br />

ES WICHTIG, AUF<br />

KLEINE SIGNALE<br />

ZU ACHTEN“<br />

Babys brauchen Spiele und Anregungen<br />

– aber genauso auch ab<br />

und zu eine Pause. Die Diplom-<br />

Psychologin Bärbel Derksen vom<br />

Familienzentrum der FH Potsdam<br />

erklärt, warum das so ist<br />

BABY&CO: Wie wichtig sind<br />

Pausen für Babys?<br />

BÄRBEL DERKSEN: Ruhepausen sind<br />

wichtige und notwendige Phasen der<br />

Regeneration und des Verarbeitens.<br />

Manche Babys scheinen von sich<br />

aus diese Erholungsmöglichkeiten<br />

nicht ausreichend nutzen zu können<br />

und brauchen Hilfe dabei, sich zu<br />

entspannen. Für Eltern ist es deshalb<br />

wichtig, auf kleine Signale zu achten.<br />

Wie können solche Signale<br />

aussehen?<br />

Wenn ein Kind ermüdet, ist es nicht<br />

mehr lange bereit, mit Gegenständen<br />

oder Personen zu spielen oder zu<br />

reden. Es schließt die Augen, lautiert<br />

nicht mehr oder nimmt die Händchen<br />

vor das Gesicht. Bewegungen<br />

werden unruhiger und weniger<br />

zielgerichtet. Manchmal seufzt das<br />

Kind, macht vermehrt Atempausen<br />

oder atmet sehr schnell und unregelmäßig.<br />

Seine Haut wirkt blasser,<br />

marmoriert oder ist fleckig.<br />

Wie zeigt das Baby, dass es die<br />

Aufmerksamkeit von Mama oder<br />

Papa will?<br />

Wenn ein Baby konzentriert aufmerksam<br />

ist, bewegt es sich nicht viel, ist<br />

eher ruhig. Es verfolgt seine Umgebung<br />

hingebungsvoll. Im Zustand der<br />

aktiven Aufmerksamkeit ist das Baby<br />

lebendiger. Es ruft, probiert seine<br />

Stimme aus, bewegt Arme und Beine<br />

rhythmisch in Richtung des Gegenübers.<br />

Sein Mienenspiel ist abwechslungsreich,<br />

die Augen leuchten, es<br />

lächelt häufig.<br />

8 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


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Die Verdauung von Babys ist noch in der Entwicklung<br />

und sehr empfindlich. Bei der Zubereitung von Babytees<br />

oder -breien sollte deshalb natürliches Mineralwasser<br />

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Wann kann mein Baby was?<br />

3 MONATE 6 MONATE 9 MONATE 12 MONATE<br />

Soziales<br />

Verhalten<br />

Babys bezaubern ihre<br />

Umwelt mit dem ersten<br />

Lächeln und freuen sich<br />

über bekannte und fremde<br />

Gesichter. Das Kind<br />

versucht immer mehr, von<br />

sich aus Kontakt zu seiner<br />

Umwelt aufzunehmen.<br />

Babys imitieren nun schon<br />

häufig den Gesichtsausdruck<br />

einer Person und<br />

reagieren mit einem<br />

Lächeln auf ein fröhliches<br />

Gesicht – und mit einer<br />

traurigen Miene auf ein<br />

trauriges Gesicht.<br />

Die Persönlichkeit kommt<br />

immer stärker zum Ausdruck.<br />

Ihr Baby protestiert<br />

laut stark oder dreht den<br />

Kopf weg, wenn es etwas<br />

nicht will. Altersgenossen<br />

nimmt es aktiver zur<br />

Kennt nis. Manche Kinder<br />

fremdeln jetzt.<br />

Das Baby zeigt jetzt<br />

aktiv seine Zuneigung<br />

durch Um armungen und<br />

schmiegt sich an seine Eltern.<br />

Es will ihnen gefallen<br />

und wiederholt eifrig das,<br />

wofür es gelobt wird oder<br />

womit es seine Eltern zum<br />

Lachen gebracht hat.<br />

Verstehen,<br />

Wahrnehmen<br />

(kognitive<br />

Entwicklung)<br />

Das Baby folgt der Mutter<br />

oder anderen Personen<br />

mit aufmerksamen<br />

Blicken. Es kann langsam<br />

zwischen verschiedenen<br />

Gefühlsausdrü cken<br />

unterscheiden, reagiert<br />

aber noch nicht darauf.<br />

Das Suchverhalten<br />

des Säuglings wird zielstre<br />

biger, klingt aber noch<br />

schnell wieder ab, wenn er<br />

das gewünschte<br />

Objekt nicht sofort<br />

entdecken kann.<br />

Das Baby erkennt Rituale<br />

und tägliche Abläufe wieder<br />

und freut sich, wenn<br />

Papa und Mama mit ihm<br />

die gleichen Spiele spielen<br />

oder Lieder singen.<br />

Und es unternimmt Entdeckungstouren<br />

durch<br />

die ganze Wohnung.<br />

Ihr Kind erkennt Gegenstände<br />

gut wieder. Sie<br />

werden von ihm mit<br />

eigenen Wortschöpfungen<br />

benannt, mit sogenannten<br />

Protowörtern wie etwa<br />

„BmBm“ für Auto. Häufig<br />

verdoppeln Babys dabei<br />

Silben.<br />

Sprechen<br />

Ob ein Baby aus Hunger,<br />

Langeweile oder Müdigkeit<br />

schreit, hört sich jetzt<br />

schon unterschiedlich an.<br />

Es gibt immer mehr Laute<br />

von sich und reiht i- und<br />

e-ähnliche Vokale sowie<br />

langgezogene Grr-Laute<br />

aneinan der.<br />

Die Zunge wird beweglicher,<br />

der Kehlkopf<br />

rutscht nach unten,<br />

wodurch sich der Resonanzboden<br />

vergrößert.<br />

Das Baby brabbelt mun ter<br />

vor sich hin und ahmt den<br />

Rhyth mus seiner Muttersprache<br />

nach.<br />

Ihr Baby bildet längere<br />

Silbenketten mit A-Lauten.<br />

Es verliert die Fähigkeit,<br />

jeden der vielen Sprachlaute,<br />

die es auf der Welt<br />

gibt, zu erkennen. Es<br />

spezialisiert sich unbewusst<br />

auf das Lautsys tem<br />

seiner Muttersprache.<br />

Das Kind reagiert auf<br />

Musik und singt mit.<br />

Sein Sprachverständnis<br />

ist schon gut entwickelt<br />

und es versteht einfache<br />

Aufforderungen und auch<br />

Verbote. Jetzt ist die Zeit<br />

der ersten Worte, häufig<br />

„Mama“ oder „Papa“.<br />

Feinmotorik<br />

Grobmotorik<br />

In dieser Zeit werden für<br />

Ihr Baby die eigenen Hände<br />

und Finger interes sant,<br />

es betas tet sie und spielt<br />

damit. Gegenstände, die<br />

ihm in die Hand gelegt<br />

werden, hält es fest und<br />

versucht, sie in den Mund<br />

zu stecken.<br />

Dem Säugling gelingt<br />

es allmählich, Kopf und<br />

Schulter anzuheben, wenn<br />

er auf dem Bauch liegt,<br />

und er schafft es manchmal<br />

auch schon, sich allein<br />

auf den Rücken zu drehen.<br />

Ihr Kind greift jetzt nicht<br />

mehr nur reflexhaft zu,<br />

sondern kann Gegen stände<br />

nun bereits ziel gerichtet<br />

mit einer Hand greifen und<br />

sie untersuchen. Die<br />

Koordination zwischen<br />

Augen und Hän den wird<br />

immer besser.<br />

Das Baby setzt sich gern<br />

auf, stützt sich dabei aber<br />

mit beiden Händen nach<br />

vorne ab. Von allein kann<br />

es noch nicht stabil sit zen.<br />

Um die Wirbel säule zu<br />

scho nen, sollten Eltern<br />

das Sitzen auch nicht herbeiführen.<br />

Ihr Baby kann jetzt gezielt<br />

Gegenstände fallen lassen.<br />

Zu sehen, was dann<br />

passiert, bereitet ihm<br />

große Freude. Experten<br />

nennen das „intuitive<br />

Physik“.<br />

Ihr Baby kann jetzt meist<br />

schon einige Minuten stabil<br />

sitzen. Das Krabbeln macht<br />

große Fortschritte. Manche<br />

Kinder robben lieber – sehr<br />

geschickt und schnell. Viele<br />

versuchen eifrig, sich an<br />

Möbeln hochzuziehen.<br />

Das Baby nutzt nun schon<br />

Hilfsmittel, um an begehrte<br />

Objekte heranzukommen.<br />

Es verwendet zum<br />

Beispiel einen Stock dazu.<br />

Die Greifbewegungen<br />

sind so geschickt, dass<br />

es Gegenstände in kleine<br />

Behälter befördern kann.<br />

Mittlerweile hat Ihr Kind<br />

gelernt, auf seinen eigenen<br />

Beinchen zu stehen.<br />

Manche Kinder können an<br />

der Hand der Eltern schon<br />

einige Schritte tun. Häufig<br />

gelingt es ihnen auch,<br />

einen Ball zu werfen.<br />

FOTOS: LIUDMILA CHERNETSKA, NELIAKOTT, GEORGIY DATSENKO: ISTOCK<br />

10 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


spielen • lernen • fördern<br />

12 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Beim Vorlesen<br />

die Welt entdecken<br />

Je früher Eltern ihr Kleines<br />

an Bücher heranführen, desto<br />

größer wird später sein Spaß<br />

am Lesen sein<br />

d„Das Wichtige an Erzählungen ist, dass<br />

Menschen nicht ohne sie leben können.“<br />

So hat es der bedeutende amerikanische<br />

Medienforscher Neil Postman formuliert<br />

– und bis heute recht behalten: Inzwischen<br />

hat sich flächendeckend die Erkenntnis<br />

durchgesetzt, dass Geschichten eine wichtige<br />

Funktion für unsere Persönlichkeitsentwicklung<br />

haben und dass man gar<br />

nicht früh genug mit der Leseförderung<br />

beginnen kann.<br />

FRÜH ÜBT SICH …<br />

Da war zum Beispiel das Projekt „LOSlesen“,<br />

das von Bibliotheken im l<br />

buchtipps<br />

Annette Swoboda / Paul Maar:<br />

FRIEDLICH SCHLAFEN<br />

KLEINE DRACHEN.<br />

OETINGER, 6,90 Euro.<br />

Der per fekte Begleiter für das<br />

Einschlafritual: Bei Paul Maars<br />

liebevoll il lustrierten Versen wird<br />

einem sofort behaglich zumute.<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 13


spielen • lernen • fördern<br />

Raum Osnabrück ins Leben gerufen<br />

und von der dortigen Universität wissenschaftlich<br />

begleitet wurde. Schon<br />

Kinder ab einem Jahr trafen sich dabei<br />

zu wöchentlichen „Bücherbaby-Treffs“,<br />

um den Spaß am Umgang mit Büchern<br />

zu entdecken. Dabei ging es natürlich,<br />

entsprechend dem Alter der Kinder,<br />

um das Befühlen der Bücher und ums<br />

Daran-Herumknabbern. So vollziehen<br />

sie im besten Sinne die Erkenntnis des<br />

Philosophen Rousseau nach, der schon<br />

im 18. Jahrhundert sagte: „Unsere ersten<br />

Lehrer sind unsere Augen und unsere<br />

Hände.“ Und unsere zahn losen Münder,<br />

könnte man an dieser Stelle hinzufügen.<br />

Hinter dem Osnabrücker Projekt steht<br />

– wie eigentlich bei allen aktuellen Forschungen<br />

zum Thema Lesen – die Vermutung,<br />

der beste Start für die spätere<br />

eigene Lese-Karriere sei, schon im Babyund<br />

Kleinkindalter mit dem Medium<br />

Buch vertraut zu werden. Und ein ganz<br />

elementarer Baustein ist dabei natürlich<br />

vorgelesen zu bekommen.<br />

Was Eltern längst vermuten, ist inzwischen<br />

also auch durch wissenschaftliche<br />

Studien bestätigt: Frühes Vorlesen sorgt<br />

dafür, dass wir Bücher auch später<br />

als positiv, interessant und spannend<br />

wahrnehmen. Dennoch könnte man<br />

annehmen, dass die Osnabrücker Babys<br />

die angebotenen Bücher einfach<br />

nur als ein weiteres Spielzeug gedeutet<br />

und nicht von Bauklötzen, Rasseln und<br />

Stofftieren unterschieden hätten. Gibt es<br />

dann aber tatsächlich einen Lerneffekt?<br />

Dr. Simone Ehmig, Leiterin des Instituts<br />

für Lese- und Medienforschung der<br />

Stiftung Lesen, zweifelt nicht daran:<br />

„Es ist wichtig, dass das Buch so früh<br />

wie möglich in die Erfahrungswelt des<br />

Kindes gelangt. Wenn es das Buch mit<br />

sich herumträgt, darauf herumbeißt,<br />

es aufblättert, wird es Teil der Alltagswelt.<br />

Und wenn das Buch früh ein<br />

selbstverständlicher Begleiter ist, lernt<br />

das Kind auch entsprechend früh, die<br />

Besonderheiten zu erkennen, die es zu<br />

bieten hat.“<br />

ERSTES VERSTEHEN<br />

Dabei übernehmen die Kinder den großen<br />

Teil der Entdeckungsarbeit selbst,<br />

indem sie bei Fühl- und Mitmachbüchern,<br />

von der Neugier getrieben, sinn-<br />

liche, ganzheitliche Erfahrungen sammeln.<br />

Und genau dieses Sich-Aneignen<br />

des Buches legt den Grundstein für die<br />

nächste Abstraktionsstufe, die meist<br />

zu Anfang des zweiten Lebensjahres<br />

erreicht wird: zu erkennen, dass die<br />

Bilder im Buch realen Objekten in der<br />

Welt entsprechen. Dann ist es nur noch<br />

ein kleiner Sprung zum Verstehen erster<br />

Bildergeschichten. Die meisten Kinder<br />

sind dazu gegen Ende des zweiten Lebensjahres<br />

in der Lage.<br />

SCHULE DER FANTASIE<br />

Optimal ist es, wenn Fantasiewelten und<br />

Sachinformationen über die Welt, in der<br />

die Kinder leben, sich ergänzen – denn<br />

beide Formen erfüllen unterschiedliche<br />

Bedürfnisse. Und so ist es auch nur natürlich,<br />

dass Kinder wechselnde Präferenzen<br />

zeigen, was Sachbuch und Fiktion betrifft.<br />

Die Welt entdeckung ist ein kontinuierlicher<br />

Prozess, und ein Teil dieser Entwicklung<br />

ist, dass die Kinder ihre Fantasie mehr<br />

und mehr schulen. Deshalb beginnen sie<br />

idealerweise mit Stoffen, die nah an ihrem<br />

alltäglichen Erleben sind. Sobald sie verstanden<br />

haben, dass Bilder und Worte<br />

l<br />

Wolf Erlbruch: VOM<br />

KLEINEN MAULWURF …<br />

PETER HAMMER, 14 Euro.<br />

Eric Carle: KLEINE<br />

RAUPE NIMMERSATT,<br />

GERSTENBERG, 10,50 Euro.<br />

Janosch: DAS AUTO HIER<br />

HEISST FERDINAND.<br />

BELTZ, 6,90 Euro.<br />

James Krüss: HENRIETTE<br />

BIMMELBAHN.<br />

KRÜSS-BÜCHER, 8,90 Euro.<br />

Zu Recht ein Klassiker: Die<br />

Geschichte vom erzürnten<br />

Maulwurf mit der Wurst auf<br />

dem Kopf amüsiert Eltern<br />

ebenso wie die Kleinsten.<br />

So hungrig ist die kleine<br />

Raupe, dabei ist sie doch<br />

erst geschlüpft! Der Klassiker<br />

lädt zum Zählen der üppigen<br />

Raupenmahlzeiten ein.<br />

Mit den „Ferdinand“-Büchern<br />

begann Janoschs Karriere als<br />

Kinderautor. Die Abenteuer des<br />

gelben Autos haben bis heute<br />

ihren Witz nicht eingebüßt.<br />

Die liebevoll gezeichneten<br />

Bilder und der heitere, einprägsame<br />

Text machen den<br />

Band zum Dauerbrenner.<br />

Gut zum Mitsprechen!<br />

14 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Bis<br />

zu<br />

100 %<br />

Auslaufschutz die ganze Nacht<br />

Verstärkte Bewegungen deines Babys in der Nacht können<br />

zum Auslaufen der Windel führen. Deshalb bieten Pampers<br />

Baby-Dry mit Stop & Schutz Täschchen am Rücken bis zu<br />

100% Auslaufschutz die ganze Nacht.<br />

Gemeinsam verbessern wir die Welt unserer Babys<br />

Stop Schutz<br />

Täschchen<br />

Stop &<br />

Schutz


spielen • lernen • fördern<br />

zusammen eine Geschichte ergeben, und<br />

sie sie mit inneren Bildern ihrer Vorstellungskraft<br />

ergänzen können, sind sie „reif“<br />

für Erzählungen, die sie an unbekannte<br />

und irreale Schauplätze führen. Simone<br />

Ehmig: „Je älter die Kinder sind, desto<br />

größer ist ihre Abstraktionsfähigkeit.“<br />

Auch wenn Kinder im Rahmen der Geschichten<br />

– als Burgfräulein oder Raumfahrer,<br />

als Fee oder Vampir – Situationen<br />

durchspielen, die sie selber nie erleben<br />

werden, schult dies dennoch ihre Fähigkeit<br />

zur Empathie, zum Sich-Hineinversetzen<br />

in andere und zum Durchschauen von<br />

Kommunikation und allen Spielarten des<br />

zwischenmenschlichen Verhaltens.<br />

ELTERN HELFEN DEUTEN<br />

Wichtig ist dafür auch, wie die Geschichten<br />

dargeboten werden, erklärt Simone Ehmig:<br />

„Es ist vorteilhaft, wenn eine Bezugsperson<br />

vorliest und durch ihren Tonfall klarmacht,<br />

ob eine Situation lus tig oder bedrohlich ist,<br />

oder ob man mit dem Protagonisten fühlen<br />

soll oder über ihn lachen kann.“ Ob das<br />

Kind sich über den empörten Maulwurf<br />

amüsiert, der wissen will, wer ihm auf<br />

den Kopf gemacht hat, mit der kleinen<br />

Raupe Nimmersatt Mitleid hat, wenn sie<br />

Bauchschmerzen hat, oder um das Auto<br />

Ferdinand und seinen Besitzer fürchtet,<br />

wenn sie vom Berg hinunterplumpsen und<br />

im See landen – immer ist die Art des<br />

Vorlesens dem Kind eine wichtige Hilfe,<br />

um Geschehnisse und Verhaltensweisen<br />

einzuordnen und besser zu verstehen.<br />

LESEN MACHT FROH<br />

Ideal ist es, wenn Eltern während des Vorlesens<br />

innehalten, um mit dem Kind über<br />

das Gehörte zu sprechen. So kann es selbst<br />

zu der Erkenntnis gelangen, dass es zum<br />

Beispiel nicht sehr schlau von Ferdinand<br />

war, ausgerechnet auf den höchsten Berg<br />

zu fahren, oder dass die kleine Raupe Nimmersatt<br />

vielleicht besser etwas weniger<br />

genascht hätte.<br />

Heute gilt als erwiesen, dass Vorlesen, wie<br />

Simone Ehmig sagt, „nicht nur eine Investition<br />

in eine bessere Lesebeziehung, sondern<br />

in bessere Bildung überhaupt“ darstellt.<br />

Nach einer Studie der Stiftung Lesen sind<br />

Kinder, denen früh vorgelesen wurde, auch<br />

später regelmäßige Leser – und sie sind im<br />

Durchschnitt besser in der Schule, ohne<br />

dabei zum Stubenhocker oder Streber zu<br />

werden: Laut Studie besteht auch ein Zusammenhang<br />

zwischen Lesefreude und dem<br />

Spaß an Bewegung und Sozialkontakten.<br />

Was Bücher nicht alles bewirken können! v<br />

Doris Rübel: DAS BIN<br />

ICH & DAS BIST DU.<br />

RAVENSBURGER, 9,99 Euro.<br />

Der Band der „Wieso? Weshalb?<br />

Warum?“-Reihe thematisiert<br />

Geschlechtsunterschiede<br />

auf behutsame Weise. Ein<br />

Körperbuch für ganz Kleine.<br />

David McKee: ELMAR,<br />

THIENEMANN, 13 Euro.<br />

Der fröhliche Patchwork-<br />

Elefant ist der Star mehrerer<br />

Bücher, die die Botschaft<br />

von Toleranz in lustige<br />

Geschichten aus dem<br />

Dschungel verpacken.<br />

Axel Scheffler / Julia<br />

Donaldson: WO IST MAMI?<br />

BELTZ, 9,95 Euro.<br />

Der kleine Affe hat seine<br />

Mutter verloren. Der<br />

Schmetterling will helfen –<br />

aber wie sieht Mami denn<br />

nun eigentlich aus?<br />

Lieve Beaten: DIE NEU-<br />

GIERIGE KLEINE HEXE.<br />

OETINGER, 10 Euro.<br />

Der erste Band der<br />

charmanten Geschichten<br />

um die Nachwuchshexe<br />

Lisbeth: wie die komplette<br />

Reihe ein Vergnügen.<br />

FOTOS: EVGENYATAMANENKO, HISA NISHIYA: ISTOCK<br />

16 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Entdecker-Zeit im Kinderzimmer<br />

Die Frühjahrs-Neuerscheinungen von Ravensburger sorgen bei Kindern aller Altersstufen für stundenlangen<br />

Spaß bei Spielen, Lesen und Entdecken − Spielzeug zur Förderung der Motorik, robuste Fühlbücher, die ersten<br />

Wimmelbücher aus der Reihe „Sachen suchen“ und einfühlsame Bilderbücher bieten vielfältige Anregungen<br />

Für Motorik und Koordination:<br />

Fridas frecher Formenwürfel<br />

Frosch Frida lädt Kinder ab einem Jahr ein, acht<br />

bunte Formen in ihren Holzwürfel zu<br />

stecken. Dreieck, Viereck, Oval: Jede Form hat<br />

ihre eigene Öffnung. Wo ist die für den weißen<br />

Halbkreis? Und wie muss man Fridas Würfel dre-<br />

hen, um die Seite mit der gezackten Aussparung<br />

für den Stern zu fi nden?<br />

Sind alle Formen verschwunden,<br />

geht der<br />

Spaß von Neuem los<br />

– und die Kinder trainieren<br />

spielend die Zuordnung<br />

von Farben und<br />

Formen, wobei sich<br />

auch viele kreative<br />

Sprechanlässe bieten.<br />

Sachen suchen: Wiederfinden macht Freude!<br />

Was für Fahrzeuge sind in der Stadt unterwegs? Was ist am<br />

großen Bahnhof so alles los? Welche Tiere wohnen im Zoo?<br />

In „Mein Sachen suchen Wimmelbuch − In der Stadt“,<br />

einem von zwei Auftaktbänden der neuen Ravensburger Reihe<br />

„Mein Sachen suchen Wimmelbuch“, gibt es unendlich Vieles zu<br />

entdecken - auch auf und hinter den zahlreichen Klappen<br />

auf den detailreich illustrierten Seiten.<br />

„Mein großes Sachen suchen −<br />

Bei uns im Garten“ erzählt<br />

in abwechslungsreichen<br />

Bildern von der Vielfalt<br />

der Pfl anzen- und<br />

Tierwelt direkt vor<br />

der Haustür.<br />

Seit 20 Jahren unterstützt die<br />

Reihe „Sachen suchen“ Kinder<br />

ab zwei Jahren beim Erlernen<br />

und Benennen erster Dinge und<br />

Begriffe. Über fünfeinhalb<br />

Millionen „Sachen suchen“<br />

Pappbilderbücher wurden seitdem<br />

erworben. Zum Jubiläum<br />

bringt der Ravensburger Verlag<br />

nun die ersten Bände der neuen<br />

Reihe „Mein Sachen suchen<br />

Wimmelbuch“ heraus.<br />

Mehr Infos auf www. ravensburger.de<br />

Bücher zum Knuddeln, Knautschen<br />

und Geschichten-Entdecken<br />

Mit den Stoffbüchern aus der neuen Reihe<br />

„Mein Knuddel-Knautsch-Buch“ können<br />

Kleinkinder ab 6 Monaten erste Bilder und Geschichten<br />

entdecken: Kinderreime, Schlafl ieder,<br />

Lieblingstiere, Fahrzeuge und Vieles mehr.<br />

Für Kinder ab 2 Jahren erzählt Bas Kleinhout im<br />

Pappbilderbuch „Vom Glück, besonders zu<br />

sein“ von Lilu, dem einzigen Marienkäfer ohne<br />

Punkte − eine wundervoll illustrierte, ermutigende<br />

Geschichte über Selbstliebe und Vielfalt.


ernährung<br />

Das Allerbeste<br />

für mein Baby<br />

Muttermilch bewirkt nur Gutes: Sie macht<br />

das Baby satt, zufrieden und gesund –<br />

und stärkt die Mutter-Kind-Bindung.<br />

Wie das Stillen von Anfang an gut klappt<br />

eEigentlich gibt es keinen Ort auf der<br />

Welt, an dem ein Mensch besser aufgehoben<br />

ist als im Bauch der Mutter.<br />

40 Wochen lang bietet er dem Ungeborenen<br />

alles, was es braucht, um zu wachsen<br />

und zu gedeihen. Nach der Geburt<br />

setzt sich diese besondere Bindung zwischen<br />

Mutter und Kind fort; vor allem<br />

durch den engen Hautkontakt, die bekannte,<br />

beruhigende Stimme der Mutter<br />

– und das Erlebnis des Stillens.<br />

Es gab eine Zeit, da galt Stillen als<br />

unmodern. Das hat sich zum Glück<br />

grundlegend geändert. Längst lautet die<br />

Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation:<br />

Möglichst sechs Monate lang<br />

voll stillen. Fast alle Mütter können stillen,<br />

und die meisten erleben es als besonders<br />

innige Zweisamkeit mit ihrem<br />

Kind. Und auch die Muttermilch selbst<br />

hat enorme Vorteile: Sie beugt Allergien<br />

vor, macht Babys stark und versorgt sie<br />

mit allem, was sie brauchen.<br />

OPTIMALE<br />

ZUSAMMENSETZUNG<br />

„Muttermilch ist auf einzigartige Weise<br />

auf die Bedürfnisse des Babys ab-<br />

gestimmt“, sagt die Hebamme und<br />

Sachbuchautorin Birgit Laue („Das<br />

Baby 1x1“). „Die Zusammensetzung<br />

passt sich im Verlauf der gesamten<br />

Stillzeit individuell an das Kind an.“<br />

Das heißt: Die Milch in den ersten zwei<br />

Tagen ist eine ganz andere als etwa<br />

die im zweiten Lebensmonat. Zucker,<br />

Kohlenhydrate, Eiweiße, Vitamine und<br />

die mehrfach ungesättigten Fettsäuren,<br />

die wichtig für die Entwicklung<br />

des Zentralen Nervensystems und des<br />

Gehirns sind, sind immer in der richtigen<br />

Konzentration und Zusammensetzung<br />

enthalten – genau so, wie das<br />

Kind sie zur Entwick lung und zum<br />

Wachstum braucht.<br />

Hinzu kommt: Während der Schwangerschaft<br />

wirken die Antikörper der Mutter<br />

auch beim Kind, den somit vorhandenen<br />

„Nestschutz“ behält das Baby in den<br />

Monaten nach der Geburt – und er wird<br />

durch die Muttermilch verstärkt. Sie unterstützt<br />

den kleinen Körper auch in dem,<br />

was er lernen muss. Der Darm beispielsweise<br />

ist nach der Geburt noch unreif<br />

und muss erst die Fähigkeit entwickeln,<br />

mit Keimen und Bakterien umzu-<br />

18 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 19


ernährung<br />

gehen. Die in der Muttermilch enthaltenen<br />

Bifiduskulturen helfen ihm dabei.<br />

Auch für die Zahn- und Kieferstellung<br />

ist Stillen vorteilhaft, denn die Brustwarze<br />

passt sich dem kindlichen Gaumen an<br />

und beugt so Fehlstellungen vor.<br />

EINE BESONDERE<br />

BEZIEHUNG<br />

Die Mama selbst profitiert ebenfalls<br />

vom Stillen: Die Gebärmutter bildet sich<br />

schneller zurück, das Abnehmen fällt<br />

leichter und das Krebs- und Osteoporose-Risiko<br />

sinkt. Grund dafür sind Hormone,<br />

die der Körper zur Anregung der<br />

Milchbildung produziert: Prolaktin und<br />

Oxytocin. Oxytocin wird immer dann<br />

ausgeschüttet, wenn das Baby an der<br />

Brust saugt. Man nennt es auch „Glückshormon“:<br />

Es sorgt für angenehme Gefühle<br />

und stärkt die emotionale Bindung<br />

zwischen Mutter und Kind. Passend zu<br />

diesem Bondingeffekt können die Augen<br />

des Babys nach der Geburt gerade<br />

20 Zentimeter weit scharf sehen – das<br />

entspricht ziemlich genau dem Abstand<br />

zwischen dem trinkenden Kind und dem<br />

Gesicht der Mutter.<br />

Abgesehen von all diesen Vorteilen, ist<br />

Stillen im Alltag auch enorm praktisch:<br />

Die Mama hat immer eine kostenlose,<br />

perfekt abgestimmte und richtig temperierte<br />

Mahlzeit fürs Baby dabei.<br />

Damit’s mit dem Stillen klappt, wird<br />

von Geburt an für die besten Voraussetzungen<br />

gesorgt: Mütter und Kinder<br />

schlafen in der Geburtsklinik im selben<br />

Zimmer. So sind die Kinder zufriedener<br />

und glücklicher. Und die Mama kann<br />

nach Herzenslust kuscheln, gucken und<br />

staunen. Und stillen: Denn wenn sie von<br />

Anfang an auch nachts stillt, wird zusätzliches<br />

Prolaktin, das Milchbildungshormon,<br />

ausgeschüttet – der Milcheinschuss<br />

verläuft damit reibungsloser.<br />

Zudem können sich die Schlaf- und Essenszeiten<br />

von Beginn an besser aufeinander<br />

einspielen, und zu Hause warten<br />

keine unangenehmen Überraschungen.<br />

Ohnehin gilt heute die Lehrmeinung: Je<br />

früher angelegt wird, desto besser. Hebamme<br />

Birgit Laue rät dazu, dennoch<br />

gelassen zu bleiben. „Obwohl es gut ist,<br />

wenn die Mutter ihr Kind direkt nach<br />

der Geburt zum ersten Mal anlegt, sollte<br />

sie sich nicht unter Druck setzen lassen.<br />

Stillen müssen Mutter und Kind erst einmal<br />

gemeinsam lernen.“<br />

SO WIRD IHR KIND<br />

SATT UND STARK<br />

Viele Frauen machen sich vor allem beim<br />

ersten Kind Sorgen, ob das Stillen auch<br />

optimal klappt, ob das Anlegen funktioniert<br />

und vor allem, ob ihr Kind auch<br />

wirklich satt wird. „Sie sollten darauf<br />

achten, dass das Kind auch einen Teil<br />

des Warzenvorhofes mit in den Mund<br />

nimmt und nicht nur an der Brustwarze<br />

nuckelt“, erklärt Birgit Laue. Und, sehr<br />

wichtig für Mamas Rückengesundheit:<br />

„Führen Sie immer das Kind zur Brust –<br />

nicht umgekehrt!“<br />

Ob Ihr Kind richtig trinkt, können Sie<br />

ganz einfach erkennen. Expertin Birgit<br />

Laue erklärt, auf welche Zeichen stillende<br />

Mütter achten müssen:<br />

• Die Saug- und Schluckbewegungen<br />

des Kindes sollten hörbar und erkennbar<br />

sein.<br />

• Die Muskulatur vom Kiefer bis zum<br />

20 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Webtipps<br />

WWW.LALECHELIGA.DE<br />

Viele Tipps und Kontaktadressen<br />

von Stillgruppen und den<br />

erfahrenen Stillberaterinnen der<br />

La Leche Liga Deutschland<br />

FOTOS: OLGA SHEVCHENKO, FOTODUETS, MD ROBIN KHAN, ALEKZOTOFF, LSOPHOTO: ISTOCK<br />

Ohr sollte sich deutlich bewegen, die Nase<br />

liegt dicht an der Brust an, die Lippen<br />

sind nach außen gestülpt.<br />

• Das eigentliche Trinken sollte für die<br />

Mutter schmerzfrei ablaufen, nur das<br />

Ansaugen kann schon mal unangenehm<br />

sein.<br />

• Die Brüste sollten sich nach dem Stillen<br />

deutlich weicher anfühlen als vorher.<br />

• Das Kind erhält genug Nährstoffe,<br />

wenn es rosig und warm ist, täglich vier<br />

bis sechs nasse Höschenwindeln hat,<br />

stetig an Gewicht zunimmt, mindestens<br />

sechs bis acht Stillmahlzeiten am Tag<br />

bekommt, der Urin hell und geruchlos<br />

ist und sich Schlaf- und aktive Phasen<br />

abwechseln.<br />

STILLEN NACH BEDARF<br />

Es gibt keine festen Regeln, wie oft gestillt<br />

werden sollte. Das war nicht immer so:<br />

Früher dachte man, dass es dem Baby schadet,<br />

wenn neue Muttermilch im Magen<br />

auf alte trifft. „Aber heute weiß man, dass<br />

Muttermilch innerhalb nur einer Stunde<br />

komplett verdaut ist“, sagt Birgit Laue.<br />

Daher empfehlen Hebammen und Kinderärzte<br />

Stillen nach Bedarf. Heißt, wann<br />

immer das Kind trinken will, darf es das.<br />

Auch wie oft die Brust gewechselt wird,<br />

spielt keine Rolle: Sie können von Mahlzeit<br />

zu Mahlzeit oder auch währenddessen<br />

wechseln – so, wie es am bequemsten ist.<br />

Starre Vorgaben gibt es also nicht, auch<br />

nicht für Babys: Manche trinken zehn<br />

Minuten, andere doppelt so lang, manche<br />

wollen alle zwei Stunden trinken, manche<br />

alle vier. Es gibt hektische Trinker, die regelmäßig<br />

ein Bäuerchen machen müssen,<br />

und gemächliche, die fast gar keine Luft<br />

verschlucken. Grundsätzlich gilt: Sie<br />

können beim Stillrhythmus nichts falsch<br />

machen. Bis sich der Milchbildungsprozess<br />

eingespielt hat, vergehen meist sechs<br />

Wochen. Bis dahin hat sich eine perfekte<br />

Stillharmonie ausgebildet. Innerhalb<br />

dieser Zeit können Sie in aller Ruhe die<br />

Bedürfnisse und Eigen heiten Ihres Kindes<br />

kennenlernen.<br />

WWW.BDL-STILLEN.DE<br />

Infos rund ums Stillen und<br />

Kontaktadressen des Berufsverbands<br />

Deutscher Laktationsberaterinnen<br />

WWW.AFS-STILLEN.DE<br />

Die Arbeitsgemeinschaft<br />

freier Stillgruppen. Sie bietet<br />

auch ein Beratungstelefon:<br />

<strong>02</strong>28-92 95 99 99<br />

WWW.<br />

HEBAMMENVERBAND.DE<br />

Beim Deutschen Hebammenverband<br />

e. V. finden sich<br />

Adressen und Telefonnummern<br />

der DHV-Stillbeauftragten für<br />

jedes Bundesland – und eine<br />

Hebammen-Suchfunktion<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 21


gesundheit<br />

Eine geniale<br />

Verbindung<br />

Die Nabelschnur versorgt das Ungeborene<br />

mit allem, was es braucht – ohne dass es atmen<br />

oder schlucken muss. Wie das funktioniert<br />

und was Schwangere beachten sollten<br />

i<br />

In ihr ist es dunkel, es gibt weder Luft zum<br />

Atmen noch irgendetwas zu essen oder zu<br />

trinken. Und doch kann ein Kind im Inneren<br />

der Gebärmutter prächtig gedeihen:<br />

Dass im Bauch einer Frau ein neuer Mensch<br />

heranwachsen kann, liegt an einer einzigartigen<br />

Verbindung zwischen Mutter und<br />

Kind – der Nabelschnur. Wie eine Pipeline<br />

versorgt der fingerdicke, bläuliche Strang<br />

das Ungeborene über die Plazenta (Mutterkuchen)<br />

mit allen Nährstoffen, die es zum<br />

Wachsen braucht. „Für die Entwicklung<br />

des Kindes spielen die Nabelschnur und die<br />

Plazenta eine extrem große Rolle“, sagt Dr.<br />

Christian Albring, Facharzt für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe in Hannover. „Erstaunlicherweise<br />

wissen aber die meisten<br />

Menschen relativ wenig darüber, wie sie<br />

funktionieren.“<br />

Dabei ist gerade die Nabelschnur eine<br />

Meis terleistung der Natur. Neun Monate<br />

lang braucht das entstehende Kind<br />

weder zu atmen noch zu schlucken. Der<br />

Sauerstoff, den es für seinen Stoffwechsel<br />

braucht, gelangt von den Lungen der Mutter<br />

über den Blutstrom zur Gebärmutter.<br />

22 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Von dort erreicht er über den Mutterkuchen<br />

und die Nabelschnur das Kind. Auch<br />

für die „Müllabfuhr“ ist gesorgt: Alle Abbauprodukte<br />

des Stoffwechsels wer den<br />

vom Kreislauf des Kindes in den der Mutter<br />

zurücktransportiert.<br />

Sauerstoff &<br />

Nahrung fürs Kind<br />

Die Nabelschnur ist dafür ideal konstruiert.<br />

Wie in einem Schiffsseil sind in ihr drei<br />

Blutgefäße – zwei dünne Arterien und eine<br />

weiche, dicke Vene – miteinander verdreht.<br />

Am einen Ende mündet die Nabelschnur<br />

in ein Netz feiner Verästelungen innerhalb<br />

der Plazenta. Am anderen führen die Blutgefäße<br />

zum Bauch des Babys und von dort<br />

aus weiter in seine Leber und sein Herz.<br />

Über die Vene kommt frisches Blut mit Sauerstoff<br />

und Nahrung in den Kreislauf des<br />

Kindes. Die beiden Arterien führen „verbrauchtes“,<br />

sauerstoffarmes Blut mitsamt<br />

allen Abfallstoffen in den Blutkreislauf der<br />

Mutter zurück.<br />

„Schon während der Schwangerschaft sollte<br />

der Arzt darauf achten, dass alle drei<br />

Blutgefäße vorhanden sind“, sagt Albring.<br />

„Sind es nur zwei, kann das ein Hinweis<br />

darauf sein, dass ein Herzfehler vorliegt.“<br />

Am besten erkennen lässt sich das bei der<br />

zweiten Ultraschall-Untersuchung zwischen<br />

der 19. und 22. Woche. „An geborene<br />

Fehlbildungen sind allerdings sehr selten.“<br />

Trotz der engen Verbindung: Das mütterliche<br />

Blut vermischt sich nicht mit dem<br />

des Kindes. Vielmehr sorgt eine dünne<br />

Membran in der Plazenta dafür, dass es<br />

gefiltert wird. Wichtige Nährstoffe sowie<br />

Sauerstoff, Wasser und einige Vitamine<br />

kommen hindurch.<br />

Ab der achten bis zwölften Woche werden<br />

über die Plazenta sogar Antikörper in den<br />

Körper des Kindes übertragen. Das sind<br />

Eiweißmoleküle, die Krankheitserreger<br />

erkennen können. Sie schützen das Baby<br />

noch in den ersten neun Monaten nach der<br />

Geburt weitgehend vor Infektionen – bis<br />

sie von seinem Körper abgebaut sind. Dieser<br />

„Nestschutz“ bewahrt das Kind aber<br />

nur vor Krankheiten, gegen die die Mutter<br />

immun ist, etwa vor Masern oder Mumps.<br />

Schutz vor Tetanus- und Diphterie besteht<br />

nur, wenn die Mutter dagegen geimpft ist.<br />

Ohnehin sollten Schwangere ihren Impfschutz<br />

überprüfen. Denn einige Erreger,<br />

etwa das Röteln- Virus, können dem Ungeborenen<br />

gefährlich werden. „Schwangere<br />

– vor allem solche, die weder geimpft sind<br />

noch vorher Röteln hatten – sollten jeden<br />

Kontakt mit Kleinkindern vermeiden, die<br />

die Infektion gerade durchmachen“, betont<br />

Christian Albring. Ähnliches gilt für das<br />

Toxoplasmose-Bakteri um, das vor allem<br />

bei Katzen, Vögeln und in rohem Fleisch<br />

vorkommt. Eine Ansteckung der Mutter<br />

kann beim Kind zu bleibenden Seh-, Höroder<br />

Hirnschäden führen.<br />

Viele Teilchen aus dem Blut der Mutter<br />

schaffen es nicht, den Schutzwall der<br />

Nabelschnur zu durchdringen. Und das<br />

ist auch gut so. Streng genommen ist das<br />

Kind nämlich für den Organismus der<br />

Mutter ein Fremdkörper. Bekäme ihr<br />

Immunsystem direkten Kontakt mit dem<br />

Ungeborenen, würde es dieses mit seinen<br />

Abwehrzellen angreifen.<br />

Doch wie entsteht ein so komplexes Versorgungssystem<br />

wie die Nabelschnur überhaupt?<br />

Bereits wenn aus dem Ei eine Kugel<br />

aus gut 100 Zellen geworden ist, die sich in<br />

die Gebärmutter einnistet, geht es mit den<br />

„Bauarbeiten“ los. Die Embryohülle verwächst<br />

mit der Gebärmutterschleimhaut<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 23


eim Herumturnen im Bauch regelrechte<br />

Knoten in die Nabelschnur“, erzählt Hebamme<br />

Eva-Maria Chrzonsz. Gefährlich ist<br />

das nicht: „Die Natur hat mehrere Sicherheitsmechanismen<br />

eingebaut.“<br />

Denn durch ihre Spiralform ist die Nabelschnur<br />

nicht nur sehr dehnbar. Sie lässt sich<br />

auch kaum abknicken. Zudem ist sie mit<br />

einer Sulzschicht überzogen. Sobald sich<br />

das Kind im Bauch der Mutter auf die Nabelschnur<br />

legt, glitscht der Strang einfach<br />

weg und schwimmt wieder frei herum.<br />

Trotzdem kann es auch mal zu regelrechten<br />

Verwicklungen kommen. „Manchmal<br />

ist die Nabelschnur bei der Geburt um den<br />

Hals geschlungen, in einigen Fällen sogar<br />

zwei- oder dreimal“, sagt Chrzonsz. „Aber<br />

das ist in der Regel unproblematisch.“ In<br />

seltenen Fällen kann es allerdings passieren,<br />

dass sich die Nabelschnur bei der<br />

Geburt verklemmt oder abgepresst wird.<br />

Und zwar dann, wenn die Fruchtblase<br />

frühzeitig platzt und sich die Nabelschnur<br />

vor den Kopf des Kindes in den Geburtsgesundheit<br />

DIE RICHTIGE<br />

PFLEGE<br />

Kurz nach dem ersten Atemzug<br />

des Babys wird die Nabelschnur<br />

durch trennt. Es bleibt eine<br />

Wunde – und die will gut<br />

versorgt sein<br />

• SCHUTZ<br />

Der Nabelschnurrest trocknet<br />

meist von selbst ein. Manchmal<br />

wird ein kleiner Mullverband um<br />

die trock nende Nabelschnur<br />

gebunden, damit sie nicht auf<br />

der zarten Babyhaut scheuert.<br />

Das macht die Hebamme.<br />

• LUFT TUT GUT<br />

An den Nabel sollte viel Luft<br />

kommen: Also das Kleine sooft<br />

es geht nackt strampeln lassen.<br />

Der Nabel darf auch nicht von<br />

der Windel bedeckt sein.<br />

• NABELPFLEGE<br />

Nach zehn Tagen löst sich<br />

der Nabelschnurrest ab. Ist<br />

die verbleibende Wunde etwas<br />

schmierig, kann sie mit<br />

Calendula-Essenz oder etwas<br />

Muttermilch abgetupft werden.<br />

Ist die Nabelgegend gerötet,<br />

geschwollen oder eitert gar,<br />

sollten Sie Hebamme oder<br />

Kinderarzt um Rat fragen.<br />

und bildet die Plazenta. Nach und nach<br />

bilden sich darin kleine, mit Blut gefüllte<br />

Hohlräume, aus denen später die Blutgefäße<br />

der Nabelschnur werden. Gleichzeitig<br />

formt sich aus den inneren Zellen der Kugel<br />

das Kind. Am Ende der vierten Schwangerschaftswoche<br />

– da ist der Embryo gerade<br />

einmal vier Millimeter groß – entwickeln<br />

sich Knospen, aus denen später Augen<br />

und Ohren hervorgehen. Vor allem aber<br />

beginnt das Herz zu schlagen. Das ist der<br />

Moment, ab dem das Ungeborene über die<br />

Nabelschnur versorgt wird.<br />

Das erste Spielzeug<br />

Innerhalb der nächsten Wochen wächst sie<br />

und wird bis zu einem Meter lang. Und<br />

schon bald stellt das Ungeborene damit<br />

manchen Unfug an. Auf Ultraschallbildern<br />

kann man sehen, wie es mit der Nabelschnur<br />

spielt. Etwa im vierten Monat beginnt<br />

der Fötus, nach der Nabelschnur zu<br />

greifen, sich an ihr festzuhalten oder auf ihr<br />

herumzukauen. „Manche Kinder machen<br />

24 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Daneben<br />

© Inter IKEA Systems B.V. 2<strong>02</strong>4<br />

Action<br />

Zehenspitzengefühl<br />

Zaubertrank<br />

Multitasking<br />

Buxenstopp<br />

Powernap<br />

Alaaarm<br />

Kuschelzeit<br />

3.99<br />

LILLA<br />

Töpfchen<br />

Nachtschicht<br />

Probesitzen<br />

Planschen<br />

Inspiriert durchs Leben.


gesundheit<br />

WAS MIT DER NABEL-<br />

SCHNUR PASSIERT<br />

Nach der Geburt wandern Nabelschnur<br />

und Pla zenta meist in den<br />

Klinikabfall. Wundern Sie sich allerdings<br />

nicht, wenn Hebamme oder Arzt<br />

Ihnen Alternativen dazu vorschlagen<br />

• SPENDEN Nabelschnurblut<br />

enthält Stammzellen, die z. B. für die<br />

Therapie von Leukämie eingesetzt<br />

werden. Sie können das Blut völlig<br />

problemlos an eine der deutschlandweit<br />

fünf öffentlichen Stammzellbanken<br />

spenden – so kann jeder<br />

Betroffene das Blut im Bedarfs fall<br />

empfangen. Allein der Stammzellbank<br />

in Düsseldorf sind mehr als. 80 Kliniken<br />

angeschlossen:<br />

www.stammzellbank.de<br />

• EINLAGERN Private Firmen<br />

bieten an, Stammzellen aus Nabelschnurblut<br />

bzw. -gewebe Kindes<br />

einzufrieren, damit sie dem Kind bei<br />

Erkrankungen im späteren Leben zur<br />

Verfügung stehen. Neben ihrer hilfreichen<br />

Wirkung bei Leukämie können<br />

Stammzellen auch bei degenerativen<br />

Erkrankungen der Knorpel, Knochen,<br />

Muskeln und Sehnen eingesetzt<br />

werden. Forscher hoffen, bald auch<br />

Arthritis, Diabetes oder Multiple Sklerose<br />

damit lindern zu können.<br />

• MITNEHMEN Wer möchte,<br />

kann die Nabelschnur und die<br />

Pla zenta nach Hause mitnehmen, was<br />

aber eher selten nachgefragt wird.<br />

Es gibt den Brauch, sie einzugraben<br />

und darüber einen Baum zu pflanzen<br />

– den Lebensbaum des Kindes. Einige<br />

Apotheken fertigen aus der Pla zenta<br />

homöopathische Mittel. Sie sollen z. B.<br />

bei Zahnungs beschwerden helfen.<br />

Offiziell zugelassen sind diese Mittel<br />

aber nicht.<br />

kanal legt. Der Arzt versucht dann, das<br />

Baby sofort mit einem Kaiserschnitt zu holen<br />

oder den Kopf durch die Scheide etwas<br />

zurückzuschieben. So kann er eine ernste<br />

Gefährdung des Kindes in den allermeisten<br />

Fällen vermeiden.<br />

Ein Großteil der Risiken, denen das Ungeborene<br />

ausgesetzt ist, liegt ohnehin in<br />

der Zeit vor der Geburt. „Manche Frauen<br />

ahnen nicht, wie viel die Plazenta zum<br />

Kind durchlässt“, sagt Christian Albring.<br />

Medikamente etwa gehen ungefiltert ins<br />

Blut des Babys über. Das größte Problem<br />

aber ist Alkohol in der Schwangerschaft,<br />

der als häufigste Ursache für eine verzögerte<br />

geistige Ent wick lung und körperliche<br />

Fehlbildungen gilt.<br />

Unterschätzt werden auch die Schäden<br />

durch das Rauchen. Damit steigt nicht<br />

nur die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt.<br />

„Es erhöht auch das Risiko, dass sich<br />

die Plazenta von der Gebärmutter ablöst“,<br />

so Albring. „Deshalb sollte der Frauenarzt<br />

hier bei den Ultraschall-Untersuchungen<br />

immer auch die Plazenta checken.“ Denn<br />

oft verläuft die Ablösung schleichend.<br />

Wird die Versorgungsfläche für das Baby<br />

dann immer kleiner, reicht irgendwann<br />

die Sauerstoff- und Nahrungszufuhr nicht<br />

mehr aus.<br />

Auch andere Ursachen, etwa ein Sturz<br />

vom Fahrrad, können zu einer Pla zenta-<br />

Ablösung führen. „Selbst wenn die Frau<br />

keine Symptome hat, sollte sie sich sofort<br />

im Krankenhaus untersuchen lassen“, so<br />

der Rat von Christian Albring. Mögliche<br />

Probleme lassen sich dort mithilfe wehenhemmender<br />

Mittel und durch Ruhigstellen<br />

der Schwangeren meist in den Griff<br />

bekommen.<br />

Risiko Rhesus-Faktor<br />

Manchmal gibt es auch Komplikationen,<br />

weil Mutter und Kind eine sogenannten<br />

Rhesus-Unverträglichkeit aufweisen. Hintergrund<br />

sind unterschiedliche Blutgruppen:<br />

Manche Menschen haben auf der<br />

Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen<br />

ein Eiweiß namens Rhesusfaktor – andere<br />

nicht. Ist die Mutter Rhesus-negativ und<br />

der Fötus Rhesus-positiv, kann es sein,<br />

dass sie Antikörper gegen die roten Blutkörperchen<br />

des Kindes bildet. Für das erste<br />

Baby ist das in der Regel harmlos. Wird<br />

die Frau jedoch zum zweiten Mal mit einem<br />

Rhesus-positiven Kind schwanger,<br />

transportiert die Plazenta ab dem vierten<br />

Monat die Antikörper aktiv ins Blut des<br />

Kindes – und zerstört damit teilweise seine<br />

Blutkörperchen. Glücklicherweise können<br />

Mediziner das heute verhindern. Stellt der<br />

Frauenarzt fest, dass die Mutter Rhesuspositiv<br />

und der Fötus Rhesus-negativ ist,<br />

kann er eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe<br />

vornehmen. Ein Risiko bei der nächsten<br />

Schwangerschaft ist dann so gut wie<br />

ausgeschlossen.<br />

Schwere Trennung<br />

Sobald das Baby auf der Welt ist und<br />

selbstständig atmet, lässt der Blutstrom in<br />

der Nabelschnur schlagartig nach. Kurz<br />

danach wird die Nabelschnur zweifach abgeklemmt<br />

und durchquetscht. Damit werden<br />

die Gefäße quasi verschweißt, sodass<br />

die Nabelschnur nicht ausblutet.<br />

Dass sie ein sehr starkes Band ist, wird<br />

den meisten Vätern, die diesen besonderen<br />

Schnitt wagen, erst jetzt richtig klar,<br />

so die Hebamme: Fast jeder sei ziemlich<br />

überrascht, wie viel Kraft man braucht,<br />

um die Nabelschnur zu durchtrennen.<br />

FOTOS: TORA-NOSUKE, NAUMOID, MMPILE: ISTOCK (3)<br />

26 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Advertorial<br />

MEHR ALS NUR FOLSÄURE!<br />

– warum eine Rundum-Versorgung mit<br />

essentiellen Nährstoffen in der Schwangerschaft<br />

so wichtig ist.<br />

Folsäure – und sonst nichts. Dies ist überraschenderweise<br />

oft die Meinung, wenn man Schwangere nach<br />

Nährstoffen fragt, die sie während ihrer Schwangerschaft<br />

zu sich nehmen. Folsäure ist in der Tat enorm wichtig –<br />

was aber viele nicht wissen: auch die Bedarfe an Eisen<br />

und Jod steigen in der Schwangerschaft an – zusätzlich<br />

werden die ungesättigten Fettsäuren DHA + EPA<br />

empfohlen. Hier erfahrt ihr mehr:<br />

• Folsäure: ab Kinderwunsch sollte man mind. 400 µg<br />

pro Tag zu sich nehmen, um den Folatspiegel zu erhöhen.<br />

Ein niedriger Folatspiegel ist nämlich bei<br />

Schwangeren im ersten Trimester ein Risikofaktor<br />

für die Entstehung von Neuralrohrdefekten (z.B. Spina<br />

Bifida) beim heranwachsenden Fötus. Zudem unterstützt<br />

das Vitamin das Wachstum des mütterlichen Gewebes<br />

während der Schwangerschaft & hat eine Funktion bei<br />

der Zellteilung.<br />

• Eisen: der Bedarf an Eisen erhöht sich in der Schwangerschaft<br />

um 100 %, gerade Vegetarier*innen & auch Veganer*innen<br />

können das Problem haben, diesen Extrabedarf<br />

alleine über die Nahrung zu decken, da vor allem<br />

tierische Produkte Eisen enthalten.<br />

• Jod: sollte laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) bei Schwangeren täglich zugeführt werden, jedoch<br />

nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt<br />

und unter Berücksichtigung der individuellen Situation<br />

(z. B. Schilddrüse).<br />

• DHA+EPA: sind für die normale Entwicklung des kindlichen<br />

Gehirns, der Augen und des Nervensystems wichtig<br />

– die Einnahme wird ab der 13. Schwangerschaftswoche<br />

empfohlen.<br />

Gut zu wissen: Eine extra Portion Magnesium kann die<br />

normale Muskelfunktion individuell unterstützen!<br />

Um alle diese Bedarfe an Nährstoffen möglichst einfach<br />

und in allen Phasen (Kinderwunsch, Schwangerschaft und<br />

Stillzeit) bestmöglich abzudecken, kann ein qualitativ hochwertiges<br />

Produkt mit angemessenem Preis neben einer gesunden<br />

und ausgewogenen Ernährung sinnvoll sein (z. B.<br />

tetesept Femi Baby ® ).<br />

Rundum versorgt –<br />

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Begleitet Dich bei Kinderwunsch,<br />

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* Quelle: NielsenIQ, MarketTrack, Vitamine & Mineralstoffe, Zielgruppe<br />

Frauen, Umsatz in €, Deutschland, LEH+DM, MAT KW 48/2<strong>02</strong>3.


gesundheit<br />

Meningokokken-Sepsis<br />

„Der Arzt sagte, dass es<br />

um Leben und Tod geht“<br />

Die kleine Zahra erkrankt im Alter von fünf Monaten an einer Sepsis (Blutvergiftung), ausgelöst durch<br />

Meningokokken-Bakterien. Diese Erkrankung ist sehr selten, aber lebensbedrohlich. Sie überlebt nur<br />

knapp. Ihre Mutter Nadine blickt im Interview auf eine schwierige Zeit zurück.<br />

Nadine, welche Anzeichen hast<br />

du bei deiner Tochter bemerkt,<br />

als sie erkrankte?<br />

Zahra hatte am Morgen Fieber. Ich bin<br />

davon ausgegangen, dass es die ersten<br />

Zähne sein könnten. Bei der Vertretungskinderärztin<br />

bekam sie ein fiebersenkendes<br />

Medikament. Aber meine<br />

Kleine hat sich immer wieder erbrochen,<br />

und die Temperatur blieb weiter<br />

erhöht. Am Nachmittag kam zum Erbrechen<br />

noch Durchfall hinzu. Beim<br />

Wickeln hat Zahra dann die Augen<br />

verdreht und lief für kurze Zeit blau<br />

an. Mein Mann und ich haben sofort<br />

die 112 angerufen. Ich habe versucht,<br />

unser Kind wachzuhalten. Beim nächsten<br />

Wickeln traf die Notärztin schon<br />

ein – da wurden bereits Einblutungen<br />

in der Haut sichtbar. So etwas hatte ich<br />

vorher noch nie gesehen.<br />

Wie ging es im Krankenhaus<br />

dann weiter?<br />

Der Fahrer des Rettungswagens fragte,<br />

in welches Krankenhaus es gehen soll.<br />

Die Notärztin antwortete: „Egal.<br />

Wir haben keine Zeit.“ Da wurde mir<br />

wirklich angst und bange. Am Krankenhaus<br />

stand schon ein Team bereit,<br />

das Zahra direkt auf die Intensivstation<br />

brachte. Ich erfuhr dann, dass mein<br />

Kind an einer Meningokokken-Sepsis<br />

28 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />

erkrankt ist. Bei den Worten des<br />

Arztes: „Wir wissen nicht, ob wir Ihr<br />

Kind hier jetzt durchbekommen“,<br />

brach ich zusammen, mein Mann<br />

konnte mich gerade noch auffangen.<br />

Wie lange blieb Zahra im<br />

Krankenhaus?<br />

Eine Woche lag Zahra im künstlichen<br />

Koma, sie bekam viele unterschiedliche<br />

Medikamente und wurde über eine<br />

Magensonde ernährt. Nach einer Woche<br />

holten die Ärztinnen und Ärzte sie<br />

langsam aus dem Koma zurück; auch<br />

um zu testen, ob sie noch Sauerstoff<br />

zum Atmen brauchte. Insgesamt waren<br />

wir zwei Wochen im Krankenhaus.<br />

Der bestmögliche Schutz<br />

vor Meningokokken<br />

Die Standardimpfungen gegen Meningokokken<br />

B und C werden in Deutschland<br />

von der Ständigen Impfkommission<br />

(STIKO) für alle Kinder zum frühestmöglichen<br />

Zeitpunkt empfohlen.<br />

Die Krankenkassen erstatten die<br />

Kosten der standardmäßig empfohlenen<br />

Impfungen.<br />

Zusätzlich möglich ist die Meningokokken-ACWY-Impfung<br />

− sie wird vor allem<br />

bei Reisen empfohlen.<br />

Für die meisten Erkrankungen in<br />

Deutschland sind Meningokokken B mit<br />

etwa 62 Prozent der Fälle verantwortlich,<br />

gefolgt von Y, W und C.<br />

Wusstest du damals, dass es<br />

unterschiedliche Impfungen<br />

gegen Meningokokken gibt?<br />

Von meiner Kinderärztin hatte ich eine<br />

Broschüre bekommen und mit ihr darüber<br />

gesprochen. Auf meine Frage, ob<br />

solche Infektionen häufig vorkämen,<br />

meinte sie, dass es in ihrer Praxis eher<br />

selten sei. Aufgrund der Seltenheit<br />

nahm ich das Thema nicht so wichtig.<br />

Heute weiß ich, dass wir die Broschüre<br />

zuhause nicht hätten weglegen dürfen.<br />

Wie erging es Zahra nach der<br />

überstandenen Meningokokken-<br />

Sepsis weiter?<br />

Inzwischen ist Zarah acht Jahre alt<br />

und ein lebhaftes Kind, worüber wir<br />

sehr froh sind. Sie hat sich normal<br />

entwickelt, brauchte allerdings noch<br />

eine Operation. Unsere Tochter benötigt<br />

auch weiterhin Medikamente und<br />

ist sehr anfällig für Infekte.<br />

Was möchtest du anderen Eltern<br />

gerne mitgeben?<br />

Mir ist es wichtig, dass möglichst viele<br />

Eltern davon erfahren, um so etwas<br />

nicht selbst erleben zu müssen. Es gibt<br />

noch nicht genug Aufklärung über die<br />

Erkrankung und die verschiedenen<br />

Meningokokken-Gruppen. Eltern sollten<br />

sich ausführlich informieren. Ein<br />

bestmöglicher Schutz ist so wichtig.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.meningitis-bewegt.de


family weekly<br />

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familienleben<br />

30 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


Ganz natürlich<br />

groß werden<br />

Nachhaltigkeit im Alltag ist für viele längst<br />

normal. Aber lässt sich ein solcher<br />

Lebensstil auch mit Baby im Haus durchhalten?<br />

Wir zeigen, wie es gehen kann<br />

nNichts bewegt junge Eltern so sehr wie<br />

die Gesundheit ihres Kindes. Wer schon<br />

einen umweltbewussten Lebensstil für<br />

sich entdeckt hat, will ihn natürlich<br />

auch dann weiter pflegen, wenn Kinder<br />

kommen. Aber bedeutet das nicht viel<br />

zusätzlichen Stress? Neben Stillen und<br />

Wickeln, Füttern und Spielen, Waschen<br />

und Ins-Bett-Bringen muss man erst einmal<br />

die Zeit finden, sich auch noch mit<br />

den Inhaltsstoffen der Babynahrung, der<br />

Herkunft der Baumwolle des Stramplers<br />

oder den Farbstoffen in der Babyrassel<br />

zu beschäftigen ...<br />

In der Tat betrifft Nachhaltigkeit den<br />

gesamten Alltag mit Kind: die Kleidung,<br />

das Spielzeug, die Ausstattung vom Kinderwagen<br />

bis zur Windel und natürlich<br />

die Babynahrung. Doch so schwer ist es<br />

gar nicht, im Alltag mit Baby die umweltfreundlichsten<br />

Lösungen zu finden.<br />

Mit nur wenig Aufwand wird man zum<br />

Öko-Kenner in Sachen Baby. Wir erklären<br />

Ihnen, worauf Sie für sich und Ihren<br />

Liebling achten sollten.<br />

KLEIDUNG<br />

Womit soll die zarte Babyhaut direkt in<br />

Berührung kommen? Am besten doch mit<br />

natürlichen Materialien. Alleine schon,<br />

um Problemen bei einer Neigung zu Allergien<br />

und Hautreizungen vorzubeugen,<br />

sollte man synthetische Stoffe möglichst<br />

vermeiden und fürs Baby Kleidung aus<br />

Baumwolle wählen. Das „Oeko-Tex“-<br />

Siegel mit dem Standard 100 ist gerade<br />

bei Kleidung für Babys und Kleinkinder<br />

weit verbreitet. Es verspricht Schadstofffreiheit,<br />

einen hautfreundlichen ph-Wert<br />

und Farbechtheit.<br />

Was es allerdings nicht enthält, ist eine<br />

Prüfung der Herstellungsbedingungen.<br />

Trotz des Begriffs „Öko“ geht es hier nur<br />

um die Schadstoffe in der Kleidung, nicht<br />

um die Anbau- und Herstellungsbedingungen.<br />

Wer wirklich ökologisch produzierte<br />

Textilien aus Naturfasern haben<br />

will, muss sich an den höheren Standards<br />

„100plus“ oder „Made in Green“ bzw.<br />

am „GOTS“-Siegel orientieren.<br />

Deren erhöhte Anforderungen an die<br />

Rohstoffe und Produktion schlagen sich<br />

natürlich im Preis nieder. Ganz klar:<br />

Öko-Kleidung ist ein Kostenfaktor. 20<br />

Euro für ein einfaches Oberteil ist ein<br />

typischer Preis für einen fair gehandelten<br />

und aus ökologischer Bauwolle, für den<br />

man beim Textil-Dis<strong>co</strong>unter schon einen<br />

Arm voll an Kleidungsstücken bekommt.<br />

Verständlich, dass angesichts solcher<br />

Preisspannen gerade in den besonders<br />

starken Wachstumsphasen, in denen das<br />

Kind schnell der aktuellen Kleidergröße<br />

wieder entwachsen ist, der Preis für viele<br />

zum alleinigen Kriterium wird. Aber es<br />

kommt eben auch auf das Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis an. Gut verarbeitete, lang haltbare<br />

Stücke überstehen eben auch viele<br />

Waschgänge, so dass man mit weniger<br />

Wäschestücken auskommt – und sie l<br />

<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 BABY&CO 31


familienleben<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3 FRAGEN AN …<br />

Rolf Buschmann vom Bund<br />

für Umwelt- und Naturschutz<br />

(BUND) über Auswahlkriterien<br />

für Spielzeug, Babynahrung<br />

und Bekleidung<br />

WAS IST BEI SPIEL-<br />

ZEUG ZU BEACHTEN?<br />

Bei Holzspielzeug sollte der<br />

Rohstoff aus zertifizierter Forstwirtschaft<br />

(FSC) stammen.<br />

Kunststoffe sind so gut wie immer<br />

erdölbasiert. Ein Kriterium<br />

wäre dabei: Wie langlebige ist<br />

das Produkt? Wenn eine Babyrassel<br />

aus Plastik noch an eine<br />

zweite oder dritte Generation<br />

weitergegeben wird, verbessert<br />

das die Öko-Bilanz.<br />

UND WAS DIE ER-<br />

NÄHRUNG BETRIFFT?<br />

Die Frage ist nicht nur „Bio<br />

oder konventionell”, sondern:<br />

Macht das Produkt ernährungsphysiologisch<br />

Sinn? Liefert es<br />

die nötigen Nährstoffe? Ich<br />

kann auch in Bioqualität etwas<br />

kaufen, was überflüssig ist.<br />

WONACH SOLLTE MAN<br />

DIE KLEIDUNG FÜRS<br />

BABY AUSWÄHLEN?<br />

Eltern kommt es natürlich<br />

zunächst auf die Schadstofffreiheit<br />

an. Dieses Kriterium<br />

erfüllen viele Produkte auch.<br />

Aber zur Nachhaltigkeit gehören<br />

eben auch die Herkunft der<br />

Rohstoffe und die Herstellungsbedingungen.<br />

Eine gute Orientierung<br />

bietet die „Label-App”<br />

der Verbraucherinitiative auf<br />

www.label-online.de<br />

lassen sich auch zu einem besseren Preis<br />

se<strong>co</strong>ndhand wieder verkaufen.<br />

SPIELZEUG<br />

Auch beim Spielzeug gilt: Sicherheit und<br />

Schadstofffreiheit sind das eine – Umweltverträglichkeit<br />

das andere (siehe Interview<br />

links). Inzwischen gibt es eine so große<br />

Produktvielfalt an umweltschonend hergestelltem<br />

Spielzeug, dass kein Kind auf<br />

Spielspaß verzichten muss. Spiel- und<br />

Kuscheltiere aus Baum- und Schurwolle<br />

auf kontrolliertem Anbau haben zweifellos<br />

ihren Preis, aber auch hierbei spielt<br />

die Verarbeitung eine Rolle. Für Plastik<br />

im Alltag spricht allenfalls, dass es sich<br />

besser saubermachen lässt, wenn das<br />

Spielzeug dreckig oder klebrig ist. Aber<br />

auch hier sind Alternativen zu haben:<br />

Sandspielzeug-Sets etwa gibt es längst<br />

auch aus Kunststoff, der aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen stammt und 100%ig<br />

biologisch abbaubar ist.<br />

AUSSTATTUNG<br />

Wem es auf Umweltfreundlichkeit ankommt,<br />

der kann Stroller und Babytrage<br />

selbstverständlich mit ökologischem<br />

Stoffbezug kaufen. Die Öko-Bilanz des<br />

Alltags mit dem Baby verschlechtert sich<br />

aber, je mehr Artikel für den Einmalgebrauch<br />

man verwendet. Doch auch hier<br />

lässt sich unnötiger Ressourcenverbrauch<br />

vermeiden. Rolf Buschmann von Bund<br />

für Umwelt- und Naturschutz Deutschland<br />

nennt ein Negativbeispiel: „Eine<br />

Packung Hygienetüchlein, bei der jedes<br />

einzelne noch einmal umverpackt ist,<br />

ist einfach unökologisch. Und auch bei<br />

Lebensmitteln für Babys und Kleinkinder,<br />

die in kleinen Portionspackungen<br />

verkauft werden, muss man sich fragen,<br />

ob da nicht ein sehr großer Aufwand für<br />

wenig Inhalt getrieben wird.“<br />

Bei Windeln wandert auch die„Öko“-<br />

Variante am Ende in den Hausmüll: „Die<br />

Wegwerfwindel kann mit der heutigen<br />

Infrastruktur nicht sinnvoll recycelt werden”,<br />

erklärt Rolf Buschmann: „Wer nicht<br />

auf Stoffwindeln ausweichen mag, sollte<br />

zumindest darauf achten, das die Windeln<br />

garantiert schadstofffrei sind und dass<br />

natürliche und nachwachsende Rohstoffe<br />

verwendet werden.“ Manche Sorten<br />

verwenden darüberhinaus Kunststoffe,<br />

die biologisch abgebaut werden können.<br />

NAHRUNG<br />

Los geht es mit Anfangs- und Folgemilch<br />

in Bio-Qualität: Gerade bei der Ernährung<br />

des Babys ist „Bio“ fast schon ein<br />

Muss. Einen direkten Gesundheitsvorteil<br />

für den Konsumenten haben Bio-<br />

Produkte allerdings nur bedingt. Denn<br />

Rückstände von Schadstoffen, Pestiziden<br />

und derartigem mehr sind bei auch bei der<br />

Ware aus konventioneller Landwirtschaft<br />

hierzulande nie in einem Bereich, wo man<br />

zu kritischen Konzentrationen käme.<br />

In der Praxis erfüllt das Siegel „Bio“<br />

zweierlei: Es garantiert umweltschonenden<br />

Anbau der Grundprodukte – das<br />

ist der handfeste Vorteil; gleichzeitig<br />

signalisiert es den Eltern als Käufer einen<br />

Mehrwert – der weniger greifbar ist.<br />

Denn wie groß der Pluspunkt tatsächlich<br />

FOTOS: SIDMAY, SEMENTSOVALESIA: ISTOCK<br />

32 BABY&CO <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4


ist, den Bio-Produkte für die Gesundheit<br />

und Entwicklung des Babys haben,<br />

zeigt sich erst in der Gesamtschau. Eine<br />

ausgewogene Ernährung, die z. B. mit<br />

möglichst wenig zugesetztem Zucker<br />

und tierischen Fetten auskommt, ist nicht<br />

schon dadurch gewährleistet, dass auf<br />

der Packung „Bio“ steht.<br />

Mit Babynahrung, die mit dem EU-Bio-<br />

Logo gekennzeichnet ist, liegt man unter<br />

dem Gesichtspunkt der Sicherheit und<br />

Gesundheit allemal richtig. Wem die<br />

Nachhaltigkeits-Kriterien der EU nicht<br />

reichen, findet reichlich Produkte, die<br />

noch strengeren Vorgaben unterliegen –<br />

die sich die Hersteller selbst auferlegen<br />

oder die von Verbänden wie Demeter<br />

und Bioland vergeben werden. v<br />

19%<br />

MOBILITÄT<br />

Etwa ein Fünftel der<br />

privaten CO 2 -Emissionen<br />

entsteht durch<br />

Transportmittel, v. a.<br />

das eigene Auto<br />

15%<br />

ERNÄHRUNG<br />

So viel CO 2 entsteht<br />

durch die<br />

Herstellung der im<br />

Haushalt verbrauchten<br />

Lebensmittel<br />

15%<br />

HEIZUNG<br />

Die zum Heizen aufgewendete<br />

Energie<br />

sorgt für knapp ein<br />

Sechstel der privaten<br />

CO 2 -Emissionen<br />

CO 2 -„FUSSABDRUCK“:<br />

So viel kann jeder selbst beeinflussen<br />

STROM<br />

So viel CO 2 fällt<br />

für die Herstellung<br />

des verbrauchten<br />

Stroms an<br />

38%<br />

KONSUM-<br />

GÜTER<br />

Über ein Drittel der<br />

von privaten Haushalten<br />

verursachten<br />

CO 2 -Emissionen<br />

entfällt auf<br />

Konsumgüter<br />

6%<br />

ÖFFENTLICHE<br />

EMISSIONEN<br />

7% Der Anteil von CO2 -<br />

Emissionen, den<br />

die Nutzung der<br />

staatlichen Infrastruktur<br />

verursacht<br />

Unsere Highlights<br />

• XXL „Water Fun Area“ mit Wellenbad, Rutschen & Spielpark<br />

• Wasserwelten mit 7 Innen- und Außenpools, Baby-Planschbecken,<br />

Familiensauna, Bistro u.v.m.<br />

• Eltern-SPA mit Saunawelt, Sky Pool & Private Spa<br />

• Indoor- & Outdoor-Erlebniswelten mit Softplayanlage,<br />

Bobbycar-Rennstrecke, Kids-Kart, Kino u.v.m.<br />

• „Babywelt“ mit Baby Buffet, exklusiver Ausstattung u.v.m.<br />

• Hoteleigene Reitschule & Mini-Bauernhof mit Programm<br />

• Kinderbetreuung ab 0 Jahren<br />

• All-Inclusive Premium<br />

Familien Wellness Tage<br />

Genießen Sie 4 Nächte<br />

inkl. zwei Wellnessanwendungen<br />

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sichern mit dem Code: Family<br />

Familotel Schreinerhof Betriebs GmbH<br />

Günter Schon<br />

Schreinerhof 1<br />

94513 Schönberg<br />

Tel: +49 (0)8554 942940<br />

E-Mail: info@schreinerhof.de<br />

www.schreinerhof.de


erscheint bei<br />

IDS Deutschland<br />

Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

Fon 07221-3939-639, Fax 07221-3939-666<br />

www.familieund<strong>co</strong>.de<br />

www.ids-deutschland.de<br />

Herausgeber<br />

Verlagsleitung<br />

Chefredaktion<br />

Art Director<br />

Mitarbeiter<br />

Digital<br />

Leserservice<br />

Zentralbereich<br />

Finanz- und Rechnungswesen<br />

impuls@ids-deutschland.de<br />

Fr. Borisca, Fr. Göttler, Fr. Sacharow, Hr. Schaub<br />

Vermarktung Anzeigen<br />

IDS Deutschland, Ressort MARKT,<br />

07221-3939-639, impuls@ids-deutschland.de<br />

Es gilt die gültige Preisliste „Media Set 2<strong>02</strong>4“<br />

Verantwortlich für Inhalt und Anzeigen<br />

Peter Wolf, Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

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Peter Wolf<br />

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Rolf von der Reith, Heidi Wohlgeboren<br />

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service@familieund<strong>co</strong>.de<br />

(Archivrecherchen sind kostenpflichtig)<br />

07221-3939-665, -667, -668<br />

zentralbereich@ids-deutschland.de<br />

Sybille Hartrmann, Janette Karcher, Sabrina Schmidt<br />

Simkraft Solutions Pvt. Ltd.<br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />

Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />

IDS Deutschland, Dr. Rudolf Eberle Str. 35-56, 76534 Baden-Baden<br />

baby&<strong>co</strong><br />

erscheint 6x im Jahr in der<br />

IDS Information Display Services GmbH<br />

Klostergut Fremersberg, 76530 Baden-Baden<br />

Fon 07221-3939-639, Fax 07221-3939-666<br />

Peter Wolf, Dipl. Betriebswirt (BA) Hon. Doz. (DH) Mitglied Prf.-Kommission (DH),<br />

Paul J. C. Smulders<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

Sozialbank Karlsruhe<br />

BIC BFSWDE33KRL<br />

DE59 37<strong>02</strong> 0500 0001 1330 00<br />

Nutzung von Inhalten in Pressespiegeln<br />

Nutzungsrechte und Artikelinhalte für digitale Pressespiegel erhalten Sie über die<br />

PMG Presse-Monitor GmbH unter www.presse-monitor.de<br />

Gewinnspiele<br />

Gültiger Teilnahmezeitraum für baby&<strong>co</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4: 16.5.24 – 12.6.2<strong>02</strong>4.<br />

Zum Mitmachen nutzen Sie auf unserer Homepage www.familieund<strong>co</strong>.de<br />

bitte den Button „Hier geht‘s zu den Gewinnspielen“.<br />

Teilnahmebedingungen: Gewinnspielservice/-veranstalter und Verlagsmitarbeiter<br />

sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich, der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehrfacheinsendungen pro Person sind ungültig.<br />

Mit der Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Kontaktdaten von der<br />

IDS Information Display Services GmbH zur Durchführung des jeweiligen Gewinnspiels<br />

erhoben, verarbeitet, genutzt und im Falle eines Gewinns an den jeweiligen<br />

Gewinnspielpartner zur Übermittlung des Gewinns weitergeleitet werden dürfen.<br />

Medien-, Koopertions- und Vertriebspartner<br />

familie&<strong>co</strong>-/baby&<strong>co</strong>-Werbespots laufen u. a. bei Disney Channel und SUPER RTL.<br />

Der Deutsche Spielzeugpreis wird alljährlich von baby&<strong>co</strong> als Medienpartner<br />

begleitet. baby&<strong>co</strong> erhalten Sie kostenfrei bei Tausenden von Ärzten und in Apotheken<br />

sowie u. a. in den Filialen des ROFU-Spielwarenhandels und in der Therme Erding.<br />

IDS ist die Servicegesellschaft in Deutschland für Informationen im Gesundheitswesen.<br />

IDS distribuiert jährlich mehr als 20 Mio. Zeitschriften und Verbraucherinformationen<br />

über die Ärzteschaft und deren Praxen.<br />

Bei IDS Deutschland erscheint auch familie&<strong>co</strong>, die Familienzeitschrift von baby&<strong>co</strong><br />

sowie die Magazine Homes&Gardens, Landhaus Living, Mein schönes Landhaus,<br />

Land&Berge und Veg für mich<br />

Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.


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