Ultramid (PA) - Broschüre (Europa) - BASF Plastics Portal
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34<br />
Die Verarbeitung von <strong>Ultramid</strong> ®<br />
Maschinen- und Werkzeugtechnik<br />
Das Spritzgießen ist für <strong>Ultramid</strong> ® das wichtigste Verarbeitungsverfah-<br />
ren. <strong>Ultramid</strong> ® lässt sich auf allen handelsüblichen Spritzgießmaschinen<br />
verarbeiten, entscheidend ist aber die richtige Auslegung der Plastifi-<br />
ziereinheit.<br />
Plastifiziereinheit<br />
Dreizonenschnecken<br />
Die für andere technische Thermoplaste üblichen eingängigen Dreizonenschnecken<br />
eignen sich auch für die Spritzgießverarbeitung von<br />
<strong>Ultramid</strong> ® . Bei modernen Maschinen beträgt die wirksame Schneckenlänge<br />
18-23 D und die Gangsteigung 1,0 D, in seltenen Fällen auch<br />
0,8 D. Die schon seit langem bewährte Geometrie für Dreizonenschnecken<br />
ist Abbildung 33 zu entnehmen.<br />
Das Einzugsverhalten wird wesentlich durch die Temperaturen im<br />
Trichterbereich sowie die Gangtiefe in der Einzugszone bestimmt. Beim<br />
Aufschmelzen ist neben der Temperaturführung am Zylinder die Dissipation<br />
entscheidend. Empfehlenswerte Gangtiefen für verschiedene<br />
Schneckendurchmesser sind in Abbildung 34 aufgeführt. Diese Gangtiefen<br />
gelten für Standard- und auch flacher geschnittene Schnecken<br />
und ergeben ein Kompressionsverhältnis von 1 zu 2. Bei Verwendung<br />
von flachgeschnittenen Schnecken ist die Durchsatzleistung geringer<br />
als bei Standardausführungen, was in der Praxis jedoch meist von<br />
untergeordneter Bedeutung ist. Flachgeschnittene Schnecken nehmen<br />
weniger Material auf als tiefgeschnittene. Somit ist auch die Verweilzeit<br />
der Schmelze im Zylinder kürzer. Dies bedeutet, dass ein schonenderes<br />
Aufschmelzen des Granulats und eine höhere Schmelzehomogenität<br />
erzielt werden kann, was sich vorteilhaft auf die Qualität spritzgegossener<br />
Formteile auswirkt.<br />
Barriereschnecken<br />
Charakteristisch für die Barriereschnecke ist die Aufteilung des Schneckenkanals<br />
in einen Feststoff- und einen Schmelzekanal, die durch den<br />
Barrieresteg getrennt werden. Der Barrieresteg besitzt eine größere<br />
Spaltweite als der Hauptsteg und bewirkt, dass nur aufgeschmolzenes<br />
Material und Partikel, die kleiner als der Barrierestegspalt sind, in den<br />
Schmelzekanal gelangen können. Beim Überströmen vom Feststoff- in<br />
den Schmelzekanal wird die Schmelze einer zusätzlichen Scherbeanspruchung<br />
ausgesetzt. Da bis zum Ende des Feststoffkanals unaufgeschmolzenes<br />
Material vorliegen kann, benötigen Barriereschnecken<br />
Scher- und /oder Mischteile, um eine ausreichende Homogenität zu<br />
gewährleisten.<br />
Bei niedrigem Staudruck und kurzen Dosierwegen kann die Barriereschnecke<br />
gegenüber der Dreizonenschnecke Vorteile haben. Mit<br />
höherem Staudruck sinkt die Durchsatzleistung stark ab. Bei größeren<br />
Dosierwegen kann es zu einer Teilfüllung des Schmelzekanals kommen,<br />
wenn die verbleibende Einzugszonenlänge zu kurz ist.<br />
Aufgrund der zusätzlichen Scherbelastung im Barrierestegspalt sowie<br />
in den Scher- und Mischteilen ist die Barriereschnecke für faserverstärkte<br />
und /oder flammgeschützte <strong>Ultramid</strong> ® Marken nicht empfehlenswert.<br />
Entgasungsschnecken<br />
Flammgeschützte <strong>Ultramid</strong> ® Marken sollten nicht mit Entgasungsschnecken<br />
verarbeitet werden. Eine Trocknung von Granulat und Mahlgut<br />
auf Entgasungsmaschinen wird nicht empfohlen, weil es vor allem bei<br />
thermisch empfindlichen Produkten zu molekularem Abbau und damit<br />
zu minderer Fertigteilqualität kommt.