Holländischer Maestro in Bern - Schweizer Blasmusikverband
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20 unisono 5-2011<br />
bei vampiren denkt man zuerst an blutrünstige<br />
Monster, die zu nächtlicher Stunde <strong>in</strong><br />
unheimlichem Gemäuer für Schrecken sorgen<br />
und sich angewidert abwenden, wenn<br />
ihnen Knoblauchgeruch <strong>in</strong> die Nase steigt<br />
oder Kruzifi xe ihren Weg kreuzen. Am Schluss<br />
rammt man diesen rätselhaften Wesen dann<br />
e<strong>in</strong>en Holzpfl ock mitten <strong>in</strong>s Herz und schickt<br />
sie <strong>in</strong> die Hölle. – Mit Derartigem hat der aus<br />
dem Jahre 1922 stammende Stummfi lm Nosferatu<br />
wenig geme<strong>in</strong>, geht es doch <strong>in</strong> Friedrich<br />
Wilhelm Murnaus Adaption des Dracula-<br />
Stoffes nicht darum, das Publikum <strong>in</strong><br />
Angstschweiss erzittern zu lassen, sondern<br />
Die <strong>Schweizer</strong> Zeitschrift für Blasmusik<br />
Lenzburg<br />
Jugendspiel Lenzburg trifft<br />
den Vampir<br />
darum, die gequälten Seelenzustände e<strong>in</strong>es <strong>in</strong><br />
Liebe entbrannten Vampirs zur Darstellung zu<br />
br<strong>in</strong>gen. Die tragische Hauptfi gur sucht verzweifelt<br />
nach Zuwendung, verbreitet aber<br />
Angst und Schrecken.<br />
Restaurierung und Vertonung<br />
2005 und 2006 schufen Luciano Berriatua und<br />
die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung e<strong>in</strong>e<br />
Überarbeitung. Der Film wurde komplett digitalisiert<br />
und jedes E<strong>in</strong>zelbild wurde bearbeitet,<br />
um es zu säubern, von Altersschäden zu<br />
befreien, Klebungen zu retuschieren und den<br />
Bildlauf zu stabilisieren. Analog zur Haupt<strong>in</strong>-<br />
jugendmusik.ch<br />
In e<strong>in</strong>em ganz besonderen Projekt ist zurzeit das Jugendspiel Lenzburg <strong>in</strong>tegriert. Dabei geht es um<br />
e<strong>in</strong>e Liveaufführung von Filmmusik, zusammen mit dem Jugendorchester Lenzburg und Musiklehrkräften<br />
der Musikschule. Komponiert hat die Musik der Dirigent Urs Erd<strong>in</strong> im Rahmen se<strong>in</strong>er Masterausbildung<br />
Komposition für Film und Theater. peter sterki<br />
E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Probe mit Streich<strong>in</strong>strumenten ist für das Jugendblasorchester wohl nicht alltäglich, aber sicher e<strong>in</strong>e Bereicherung.<br />
tention des Regisseurs, nicht primär Elemente<br />
des Grauens zur Darstellung zu br<strong>in</strong>gen,<br />
s<strong>in</strong>d es denn auch musikalische Stimmungsbilder,<br />
<strong>in</strong> denen sich die Verklärung der Natur<br />
und der märchenhaft-volkssagenartige Charakter<br />
des Films widerspiegeln, welche Hans<br />
Erdmann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er als «Fantastisch-romantische<br />
Suite» betitelten Filmmusik für grosses<br />
Orchester und für Salonorchester musikalisch<br />
adaptiert.<br />
Inspiriert von Murnau und Erdmann, hat<br />
sich der Aargauer Komponist Urs Erd<strong>in</strong> im<br />
Rahmen se<strong>in</strong>er Masterausbildung Komposition<br />
für Film und Theater an der Zürcher