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Braunlage 2011 - Zahnärztekammer Niedersachsen

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BRAUNLAGE <strong>2011</strong><br />

n Dr. Michael Pape, Lengede<br />

Erste Frage: Ist mit Lengede der Ort gemeint,<br />

an dem »das Wunder von Lengende«<br />

geschah? Pape: »Ja, und ich habe Patienten,<br />

die noch aktiv an diesem Geschehen<br />

beteiligt waren. Auch einer der damals<br />

verschütteten und schließlich geretteten<br />

Bergleute gehört zu meinen Patienten.«<br />

(Wieder eine von diesen spannenden<br />

Begegnungen in <strong>Braunlage</strong>; auf »Lengende«<br />

muss ich den Kollegen Pape noch mal<br />

ansprechen.)<br />

Nun zur Frage: Wie gefällt<br />

es Ihnen auf dem<br />

Kongress? Und erneut<br />

eine überraschende<br />

Antwort: »Ich bin von<br />

Anfang an dabei: Seit<br />

der ersten Winterfortbildung<br />

war ich jedes<br />

Jahr hier. Genau so regelmäßig<br />

treffe ich mich mit zwei<br />

ehemaligen Studienkollegen hier auf dem<br />

Kongress. Einer kommt aus Offenbach; der<br />

zweite kommt aus Furth im Wald in Bayern.«<br />

Da drängt sich die Frage auf: Sollte man<br />

mal den Ort und das Hotel wechseln?<br />

Pape: »Auf keinen Fall! Der Hoch­Harz<br />

liefert die herrliche Winterkulisse. Auch<br />

junge Familien mit Kindern können am<br />

Kongress teilnehmen.<br />

Die Themen waren immer spannend und<br />

praxisbezogen – und das ist sehr wichtig –<br />

alles zu einem unschlagbaren Preis. Das<br />

Preis­Leistungsverhältnis hat immer<br />

gestimmt und stimmt auch heute noch. Da<br />

der Kongress ganz offensichtlich von vielen<br />

jungen Kollegen besucht wird und Professor<br />

Attin immer wieder hochkarätige<br />

Referenten überzeugen kann, nach <strong>Braunlage</strong><br />

zu kommen, sollte man weder die Zeit<br />

noch den Ort aufgeben. <strong>Braunlage</strong> ist<br />

längst zum Begriff einer rundum gelungenen<br />

Fortbildung geworden.«<br />

sen Gedanken entläßt er die Kollegen<br />

in die Mittagspause.<br />

In seinem Referat »Kariestherapie und<br />

-prävention durch Infiltration« ging Dr.<br />

Sebastian Paris aus Kiel zunächst auf<br />

die Grundlagen der Kariesentstehung,<br />

insbesondere auf die pseudointakte<br />

Schicht im kariösen Schmelz ein, um<br />

dann die Prinzipien der Kariesinfiltration<br />

zu erläutern. Er diskutierte an<br />

64 · ZKN mitteiluNgeN · 2 | <strong>2011</strong><br />

Hand zahlreicher Studien die Möglichkeit<br />

Karies in unterschiedlichen Stadien<br />

mit verschiedenen Techniken zu<br />

»konservieren«. Damit wird einer invasiven<br />

Therapie vorgebeugt und Zahnhartsubstanz<br />

geschont.<br />

Insbesondere im approximalen Bereich<br />

konnte mit dem Infiltranten sehr<br />

eindrücklich gezeigt werden, dass Karies<br />

über drei Jahre zum Stagnieren gebracht<br />

werden kann.<br />

Weiterhin ging er auf den Einsatzbereich<br />

des Infiltranten an labialen Flächen<br />

ein, an denen White Spot Läsionen<br />

z.B. nach einer kieferorthopädischen<br />

Therapie mit dieser Technik weitestgehend<br />

maskiert werden können.<br />

Hierzu konnten anhand von Kasuistiken<br />

sehr schöne Ergebnisse demonstriert<br />

werden.<br />

Außerdem ging der Referent auf die<br />

unvollständige Kariesexkavation vor<br />

Anfertigung adhäsiver direkter Restaurationen<br />

ein. Sicher gibt es einige<br />

Studien, die eine unvollständige Exkavation<br />

rechtfertigen. Trotzdem kann<br />

die unvollständige Exkavation unter<br />

Füllungen nicht unkritisch empfohlen<br />

werden. Es sollte abgewartet werden,<br />

bis die Datenlage sicher ist und ganz<br />

klare Kriterien für ein solches Vorgehen<br />

gegeben werden können. Anders<br />

verhält es sich bei der schrittweisen Exkavation<br />

der Karies. Um die Pulpa zu<br />

schonen, kann ein solches Vorgehen<br />

aufgrund neuester Daten aus klinischen<br />

Studien bei entsprechenden Fällen<br />

empfohlen werden.<br />

Dr. Sebastian<br />

Paris<br />

Prof. Jürgen<br />

Manhart<br />

Sehr gute Tipps zur praktischen Herangehensweise<br />

gab Professor Jürgen<br />

Manhart aus München. In seinem Vortrag<br />

»Komposite im Frontzahnbereich:<br />

Funktionell und ästhetisch perfekte Restaurationen«<br />

ging er sowohl auf die<br />

Präparationstechnik als auch auf die<br />

einzelnen Schritte bis zur Fertigstellung<br />

von Kompositfüllungen im Frontzahnbereich<br />

ein. Bei der Verwendung<br />

von Matrizen im Frontzahngebiet<br />

empfiehlt er die individuelle Matrizentechnik<br />

nach Hugo und Klaiber in Kombination<br />

mit einem Silikonschlüssel<br />

und entsprechender Schichttechnik<br />

des Komposits. Er konnte demonstrieren,<br />

dass mit der richtigen Anwendung<br />

von Kompositen nach sachgerechter<br />

Planung und Analyse ästhetisch und<br />

funktionell sehr anspruchsvolle Restaurationen<br />

im Frontzahnbereich erstellt<br />

werden können.<br />

Dr. Gernot<br />

Mörig<br />

fotos: J. röver (1); D. Wegner (3)

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