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Braunlage 2011 - Zahnärztekammer Niedersachsen

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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

In der Nachkriegszeit<br />

International hatte die Medizin spürbare<br />

Fortschritte gemacht, nicht nur das<br />

Penicillin war erfunden worden. Allerdings<br />

konnte es sich nicht jeder leisten,<br />

alle Segnungen der Medizin in Anspruch<br />

zu nehmen. Der Leistungsumfang<br />

der Krankenkassen war gering<br />

und beschränkte sich auf das Nötigste.<br />

Ein noch größerer Teil der Bevölkerung<br />

war inzwischen Zwangsmitglied einer<br />

Die Union drückt bei der Reform der<br />

medizinischen Versorgung kräftig<br />

aufs Tempo: In einem Positionspapier<br />

haben die Gesundheitspolitiker<br />

der CDU/CSU-Fraktion 14 Vorschläge<br />

erarbeitet, wie die medizinische<br />

Versorgung in Arztpraxen und Krankenhäusern<br />

grundsätzlich neu geregelt<br />

werden soll – und diese Vorschläge<br />

haben es in sich<br />

So sollen beispielsweise bei der<br />

von der Koalition geplanten<br />

Honorarreform die Regelleistungsvolumina<br />

(RLV) künftig<br />

nicht durch extrabudgetäre<br />

Leistungsabrechnungen geschmälert<br />

werden. Diese müssten »verlässliche<br />

und planbare Größen für den Arzt«<br />

darstellen. Der Zwang zur Pauschalisierung<br />

in der Vergütung der Ärzte soll<br />

aufgehoben werden, »um der Selbstverwaltung<br />

den notwendigen Spielraum<br />

für eine leistungsgerechte Vergütung<br />

zu geben«. Damit kommt die<br />

Union einer Forderung der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung entgegen.<br />

Hausarztbesuche müssten »angemessen«<br />

vergütet werden, fordern die Unionspolitiker<br />

zudem. Auch bei den Medizinischen<br />

Versorgungszentren (MVZ)<br />

geht die Union einen Schritt auf die<br />

Ärzte zu: Dem Papier zufolge soll sichergestellt<br />

sein, dass die Leitung<br />

»rechtlich wie praktisch in ärztlicher<br />

Hand« liege.<br />

72 · ZKN mitteiluNgeN · 2 | <strong>2011</strong><br />

foto: e. rose / pixelio.De<br />

Krankenkasse, die Kassenärzte Zwangs -<br />

mitglieder der KV, die Bezahlung war<br />

der wirtschaftlichen Lage angepasst<br />

niedrig. Und: Nicht jeder Arzt konnte<br />

Kassenarzt werden. Es gab ein Zuteilungssystem<br />

der Kassenarztsitze, das<br />

in den Augen der Ärzte oft sehr willkürlich<br />

gehandhabt wurde. Nun, in der<br />

Aufbauphase der Bundesrepublik kann<br />

man wohl auch noch kein funktionierendes<br />

Gesundheitswesen erwarten.<br />

Reform-Tempo<br />

Union will Honorar für Ärzte<br />

wieder planbar machen<br />

Außerdem plant die Union, Hausärzte<br />

innerhalb der KVen zu stärken.<br />

Bei gegenläufiger Entwicklung der<br />

Zahl von Haus- und Fachärzten soll die<br />

Trennung haus- und fachärztlicher<br />

Budgets möglich bleiben. Ärzte und<br />

Krankenhäuser sollen enger zusammenarbeiten.<br />

Die Mitarbeit niedergelassener<br />

Ärzte in Krankenhäusern soll<br />

daher flexibler gestaltet und nicht auf<br />

13 Stunden beschränkt werden, fordern<br />

CDU/CSU. Nach Ansicht der Union sollen<br />

zudem Krankenkassen und Ärzte<br />

sicherstellen, dass kein Patient länger<br />

als drei Wochen auf einen Facharzttermin<br />

warten muss.<br />

Der AOK gehen diese Forderungen<br />

nicht weit genug. Ärzte und Krankenhäuser<br />

müssten den Versicherten endlich<br />

mehr Leistung für mehr Geld bieten,<br />

sagte der stellvertretende Vorstandschef<br />

des AOK-Bundesverbandes,<br />

Am Ende des Wirtschaftswunders<br />

Nachdem ärztliche Verbände 1960 die<br />

allgemeine Kassenzulassung erstritten<br />

hatten, und durch den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung – das sogenannte<br />

Wirtschaftswunder – sich die finanziellen<br />

Mittel der Krankenkassen enorm<br />

verbessert hatten, wurde das Leistungsspektrum<br />

der Krankenkassen so<br />

ausgeweitet, dass sie (wenigstens für<br />

eine kurze Zeit) nahezu jede medizini-<br />

Jürgen Graalmann, der Zeitung »Die<br />

Welt«. Schließlich bekämen Mediziner<br />

und Krankenhäuser in diesem Jahr für<br />

jeden Versicherten 250 Euro mehr als<br />

2008.<br />

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

(KBV) begrüßte die Vorschläge<br />

der Union. »Die jetzige Bedarfsplanung<br />

ist zu starr«, sagte KBV-Chef Andreas<br />

Köhler. Statt ihrer bedürfe es einer<br />

intelligenten, ganzheitlichen Versorgungssteuerung.<br />

Um Unterversorgung zu vermeiden,<br />

müsse frühzeitig erkennbar sein, wo<br />

welche Ärzte gebraucht würden. Folglich<br />

müsse die Versorgungsplanung<br />

flexibler werden und die besonderen<br />

Bedürfnisse von Dörfern, Klein-, Mittelsowie<br />

Großstädten berücksichtigen.<br />

FVDZ Newsletter, 18.1.<strong>2011</strong> l

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