4 Öffentlicher Raum - Lebendige Stadt
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1 Einführung und Zielsetzung<br />
1.1 Großformatige Werbung, Branding, öffentlicher <strong>Raum</strong><br />
Seit Mitte der 90er Jahre mehren sich in deutschen Großstädten<br />
großformatige Werbeflächen als sichtbares Zeichen<br />
einer Kommerzialisierung öffentlicher Räume. Insbesondere<br />
an Baugerüsten wird für nahezu alles geworben, was konsumiert<br />
werden kann, in einer Größe, die andere Werbemedien<br />
weit übersteigt: In Bremen war ein Jahr lang statt<br />
der Renaissance-Fassade des Rathauses eine überdimensionale<br />
Schokolodenreklame zu sehen (vgl. Abb. 1.1), das<br />
Brandenburger Tor in Berlin war von einer Werbung für<br />
Telekommunikation verdeckt, in Birmingham wurde der<br />
Abb. 1.1:<br />
Schokoladenreklame am<br />
Rathaus, Bremen 2002<br />
Was macht zuletzt Reklame der Kritik so überlegen?<br />
Nicht was die rote elektrische Leuchtschrift<br />
sagt – die Feuerlache, die auf dem<br />
Asphalt sie spiegelt.<br />
(Walter Benjamin, 1928)<br />
»weltgrößte Adventskalender« von einem Getränkehersteller<br />
an einer Fassade installiert, in Rotterdam wirbt an<br />
der Fassade des Delftse Poort ein bekannter niederländischer<br />
Fußballer für Sportartikel – und das etwa in der<br />
Größe der Freiheitsstatue. 1<br />
1.1 Großformatige Werbung, Branding, Einführung öffentlicher und Zielsetzung <strong>Raum</strong><br />
Dies geschieht in einer Zeit, in der uns die Präsenz<br />
von Werbung in kaum einem Lebensbereich unberührt<br />
lässt. Marken erobern sich Zug um Zug neue Lebensbereiche:<br />
Musik, Sport, Medien und eben auch den öffentlichen<br />
<strong>Raum</strong> der Städte, in dem z. B. die Werbeflächen<br />
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