vikoaktuell - Viktoriaschule

Die Bänder erscheinen wie Lebenslinien, an
denen sich die jungen Menschen entlang
bewegen und einander begegnen. Immer
wieder wird die Musik abrupt von Versuchen
der Kommunikation gebrochen, welche
jedoch nicht gelingen wollen. Vielmehr
stiften die Begegnungen Verwirrung und
Chaos, die sich vor allem in Gesprächen
über das Sexualleben, Gesprächsfetzen
mit wissenschaftlicher Thematik oder in
Wahrsagereien über Glück, Pech und
Krankheiten in der Zukunft widerspiegeln.
Wie das wahre Leben zeigt sich auch
die Inszenierung auf der Bühne sehr
dynamisch und von Kontrasten durchzogen:
Herumwirbelnde, animalische Bewegungen
wandeln sich plötzlich in Erstarren, das
stolze Posieren verfällt in ein trauriges
Zusammenkauern der Körper.
In ihrem Ausdruck sind die Bewegungen
22
gekennzeichnet von Angst, Furcht, aber
auch von Stolz. Die Abläufe werden den
Zuschauern im ständigen Wechsel von
Soloeinlagen und synchronen, stimmigen
Gruppenformationen auf der Bühne
präsentiert.
Alles in allem war die Inszenierung
„Hochgradig verwirrt“ eine durch und durch
gelungene und interessante Performance,
die dem Zuschauer viel Freiraum für eigene
Interpretationen ließ und für die alle
Mitwirkenden großes Lob verdienen.
Die Performance verkörperte das Leben
– das Leben, mit all seinen Schwierigkeiten
und Irrwegen, die vielleicht ganz besonders
in der Phase des Heranwachsens auftreten.
Die Schlussszene jedoch endete mit einem
Fazit, das jeden von uns betrifft und letztlich
all miteinander verbindet: „Am Ende holt der
Tod sie alle.“
Vera Rudolph, Deutsch-LK 12/HEIN