Magazine: h.pdf
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W:<br />
Theater-Memoiren, Mainz 1866.<br />
L:<br />
ADB, Bd. 10, 1879, S. 257-259; Ludwig Eisenberg,<br />
Großes biographisches Lexikon der deutschen<br />
Bühnen im 19. Jahrhundert, Leipzig<br />
1903; Wilhelm Kosch, Deutsches Theater-Lexikon,<br />
2 Bde., Klagenfurt, Wien 1953-1960;<br />
Harry Niemann (Hg.), Ludwig Starklof 1789-<br />
1850, Oldenburg 1986.<br />
Christoph Prignitz<br />
Haas, Philipp de, Dr. phil., Landesrabbiner,<br />
* 6. 3. 1884 Pyrmont, f 16. 4. 1935<br />
Oldenburg.<br />
Der Sohn des Markus de Haas besuchte<br />
das Gymnasium in Halberstedt und von<br />
1902 bis 1909 das jüdische theologische<br />
Seminar in Breslau, wo er 1910 die Rabbi-<br />
natsprüfung ablegte. Daneben studierte er<br />
in Breslau von 1902 bis 1905 und in Straßburg<br />
von 1905 bis 1906. Dort promovierte<br />
er zum Dr. phil. Zunächst amtierte er bis<br />
1910 als zweiter Rabbiner in Posen, dann<br />
als Rabbiner in Kattowitz. Nach der Abtretung<br />
dieser Stadt an Polen wollte er dort<br />
nicht bleiben, bewarb sich 1920 um die<br />
Stelle des Landesrabbiners in Oldenburg<br />
und wurde 1920 gewählt. Unter ihm erfolgte<br />
die Neuordnung der Rechtsverhältnisse<br />
zum Staat und die Neugestaltung<br />
der Verfassung der jüdischen Gemeinden<br />
durch das „Gesetz betr. die Berechtigung<br />
der jüdischen Religionsgesellschaft im<br />
Landesteil Oldenburg zur Erhebung von<br />
Steuern" vom 28. 3. 1927 und durch die er<br />
Hadeler<br />
263<br />
neuerte „Gemeindeordnung für die Synagogengemeinden<br />
und Landesgemeinde''<br />
vom 2. 4. 1924. Die Organisation blieb unverändert,<br />
aber die Synagogengemeinde-<br />
räte und der Landesgemeinderat wurden<br />
erweitert. Ein Landesausschuß wurde neu<br />
geschaffen und das Disziplinarverfahren<br />
wurde geregelt. Die Landesgemeinde und<br />
die Synagogengemeinden wurden nunmehr<br />
zu Körperschaften des öffentlichen<br />
Rechts. Allerdings gelang es H. nicht, vom<br />
Ministerium Hilfe für die bedrängte finanzielle<br />
Lage der Gemeinden zu erlangen.<br />
Die Situation verschlimmerte sich, als die<br />
nationalsozialistische Regierung 1932 die<br />
Zahlung der seit 1876 gewährten staatlichen<br />
Zuschüsse für die Kosten des jüdischen<br />
Kultus einstellte. H. setzte daraufhin<br />
sein Gehalt herunter und erreichte in geschickten<br />
Verhandlungen, daß die olden-<br />
burgische Landesgemeinde sich dem preußischen<br />
Landesverband jüdischer Gemeinden<br />
anschließen konnte, der die Landesgemeinde<br />
nunmehr fast völlig finanziell<br />
unterhielt. Die zunehmende Verfolgung<br />
der Juden nach der Machtergreifung<br />
durch die Nationalsozialisten im Reich<br />
mußte H. noch miterleben, so den Boykott<br />
vom 1. 4. 1933, aber vor einem schlimmeren<br />
Schicksal bewahrte ihn sein Tod im<br />
Jahre 1935.<br />
Aus seiner Ehe mit der aus Dortmund<br />
stammenden Anny geb. Markhof (* 1889),<br />
die 1939 auswandern konnte, hatte er drei<br />
Kinder. Ein Sohn und eine Tochter emigrierten<br />
ebenfalls 1939 nach Rhodesien.<br />
Die Tochter Mirjam heiratete 1936 den<br />
Nachfolger ihres Vaters, Dr. Leo Trepp<br />
(* 1913), mit dem sie jetzt in den USA lebt.<br />
L:<br />
Leo Trepp, Die Oldenburger Judenschaft,<br />
Oldenburg 1973; Enno Meyer, Die im Jahre<br />
1933 in der Stadt Oldenburg i. O. ansässigen<br />
jüdischen Familien, in: OJb, 70, 1971, S. 56;<br />
Enno Meyer, Das Oldenburger Landesrabbi-<br />
nat, in: Die Geschichte der Oldenburger Juden<br />
und ihre Vernichtung, Oldenburg 1988,<br />
S. 45-55.<br />
Harald Schieckel<br />
Hadeler, Werner, Dr. phil., Syndikus,<br />
* 3. 3. 1893 Oldenburg, i 17. 3. 1977<br />
Oldenburg.<br />
Der Sohn des Bremsers Eilert Hadeler und<br />
dessen Frau Johanne geb. Blohm bestand<br />
1913 das Abitur. Bis zu seiner Meldung als