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habt haben, der eine ähnliche künstlerische<br />

Entwicklung hatte und die gleichen<br />

Kunstanschauungen vertrat.<br />

L:<br />

Friedrich von Boetticher, Malerwerke des<br />

19. Jahrhunderts I, 2, 1895; Deutsches Künstler-Lexikon<br />

in biographischen Skizzen. Das<br />

Geistige Deutschland am Ende des XIX. Jahrhunderts,<br />

Bd. 1, Leipzig/Berlin 1898; Georg<br />

Müller, Der Maler E. Hemken, in: Dresdener<br />

Geschichtsblätter, 3/4, 1921; ders., in: Thieme-<br />

Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden<br />

Künstler von der Antike bis zur Gegenwart,<br />

Bd. 16, Leipzig 1923, S. 365-368 (L); Wolfgang<br />

Büsing, Das Geschlecht Hemken in Bockhorn,<br />

in: OFK, 13, 1971; Gerhard Wietek, 200 Jahre<br />

Malerei im Oldenburger Land, Oldenburg<br />

1986 (L).<br />

José Kastler<br />

Hemken, Melchior, Kaufmann und Schriftsteller,<br />

* 20. 9. 1766 Bockhorn, f 28. 4.<br />

1806 Bockhorn.<br />

H. entstammte einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie,<br />

die seit dem 17. Jahrhundert<br />

ein großes Handelsgeschäft in Bockhorn<br />

führte und umfangreichen Grundbesitz<br />

erworben hatte. Er war der älteste<br />

Sohn des Johann Hemken (get. 14. 7. 1743<br />

- 24. 3. 1813) und dessen Ehefrau Henriette<br />

Philippine geb. Brand (10. 10. 1795 -<br />

21. 3. 1824). Nach dem Besuch der Schule<br />

in Quakenbrück absolvierte er eine Kaufmannslehre<br />

im väterlichen Geschäft, an<br />

dessen Leitung er anschließend beteiligt<br />

wurde. Neben seiner kaufmännischen Tätigkeit<br />

besaß H. stark ausgeprägte literarische<br />

und musische Interessen, die er durch<br />

ausgedehnte Lektüre weiterentwickelte.<br />

1788 unternahm er eine Reise durch<br />

Deutschland und die Schweiz und besuchte<br />

die von ihm bewunderten Dichter<br />

Gleim, Herder, Wieland, Klopstock sowie<br />

Lavater, die ihn in seinen schriftstellerischen<br />

Neigungen bestärkten. Seine naivempfindsamen<br />

Gedichte erschienen seit<br />

1798 anonym in führenden deutschen Literaturzeitschriften;<br />

auch -► Gerhard Anton<br />

von Halem (1752-1819), mit dem er in<br />

Briefwechsel stand, nahm einige seiner<br />

Gedichte in die Zeitschrift „Irene" auf.<br />

Ebenfalls anonym veröffentlichte H. drei<br />

größere Versdichtungen, in denen er für<br />

die Ideen der Aufklärung schwärmte und<br />

das unschuldige Leben auf der Südseein-<br />

sel Tahiti, das Glück des Landlebens, der<br />

Hemken 301<br />

Liebe und der Freundschaft pries. Der Enthusiasmus<br />

des menschlich liebenswerten<br />

Dilettanten konnte freilich die fehlende<br />

dichterische Kraft nicht ersetzen; seine<br />

Werke sind heute nur noch von kulturhistorischem<br />

Interesse.<br />

H. war seit dem 4. 6. 1789 verheiratet mit<br />

C a th a rin a Sophie geb. Bollenhagen<br />

(9. 7. 1770 - 23. 5. 1849), der Tochter des<br />

Hausmanns Berend B., die in zweiter Ehe<br />

mit dem späteren russischen Ingenieur-<br />

Oberst Julius Ernst von Kotteritz (1776-<br />

1819) verheiratet war. Das Ehepaar H.<br />

hatte vier Töchter und fünf Söhne; Johann<br />

(1790-1852) übernahm das väterliche Geschäft<br />

und Friedrich Christoph Melchior<br />

(1805-1871) wurde Obergerichtsanwalt.<br />

H.s Enkel -*• Ernst Hemken (1834-1911)<br />

wurde Historienmaler und Portraitist.<br />

W:<br />

An Rina, in: Neuer Teutscher Merkur, Bd. 1,<br />

1798; Die Nacht, Bremen 1797; Das scheidende<br />

Jahrhundert, Berlin 1800; Otaheitische<br />

Gemälde, Bremen 1803.<br />

L:<br />

Christian Friedrich Strackerjan, Melchior<br />

Hemken, in: Mitteilungen aus Oldenburg, 4,<br />

1838, S. 116-117, 119-121, 123-125; Paul<br />

Raabe, Melchior Hemken, in: ders., Wie Shakespeare<br />

durch Oldenburg reiste. Bilder und<br />

Skizzen zur oldenburgischen Kulturgeschichte,<br />

Oldenburg 1986, S. 185-192; Wolfgang<br />

Büsing, Melchior Hemken. Ein oldenbur-<br />

gischer Dichter vor 200 Jahren, in: OHK, 140,<br />

1966, S. 50-54; ders., Das Geschlecht Hemken<br />

in Bockhorn, ebd., 13, 1971, S. 349-390.<br />

Hans Friedl

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