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Heilersieg, Bernhard, Dr. iur. utr., Kanzleidirektor,<br />

* 20. 3. 1606 Salzuflen, f 12. 3.<br />

1683 Bremen.<br />

H. war der Sohn des Advokaten Hermann<br />

Heilersieg (f 1641), der Bürgermeister von<br />

Salzuflen war, und dessen Ehefrau Agnes<br />

geb. Mohr. Er besuchte die Schule in Kassel<br />

und studierte ab 1625 Jura an der Akademie<br />

in Bremen, der Universität Köln sowie<br />

mehreren anderen Universitäten in<br />

Deutschland und den Niederlanden. 1634<br />

promovierte er zum Dr. iur. utr. und war in<br />

den folgenden Jahren im Verwaltungsdienst<br />

verschiedener deutscher Staaten<br />

tätig. Er begann seine Laufbahn als<br />

braunschweigisch-lüneburgischer Sekretär,<br />

wurde 1636 gräflich-nassauischer Rat,<br />

zwei Jahre später schauenburgischer Rat<br />

sowie Syndikus der Stadt Hildesheim und<br />

1642 schließlich gräflich-lippischer Rat<br />

und Konsistorialdirektor. 1648 trat er als<br />

kurbrandenburgischer Rat in die Verwaltung<br />

der Grafschaft Ravensberg und erhielt<br />

offenbar noch im selben Jahr die<br />

Stelle eines Rats in der Kanzlei der Grafschaft<br />

Oldenburg. Wie seine Kollegen<br />

wurde auch H. mit recht unterschiedlichen<br />

Aufgaben betraut. Um die Finanzen des<br />

Landes zu sanieren, setzte er sich für eine<br />

grundlegende Änderung der bisher nur<br />

rudimentär entwickelten oldenburgischen<br />

Finanzverwaltung ein. Gemeinsam mit<br />

dem Kanzler-* Philipp Johann Bohn (1597-<br />

1658) empfahl er 1649 nach braunschweigischem<br />

Vorbild die Schaffung einer eigenen<br />

Kammerbehörde, die bereits im folgenden<br />

Jahr eingerichtet wurde. H., der<br />

neben seiner Tätigkeit in der Kanzlei in<br />

der neuen Kammer mitwirkte, übernahm<br />

im Bedarfsfall auch diplomatische Missionen.<br />

So wurde er u. a. Ende 1653 nach<br />

Holland geschickt, um die Einbeziehung<br />

Oldenburgs in den niederländisch-engli-<br />

schen Friedensvertrag zu erreichen. Als<br />

sich der amtierende Kanzleidirektor -*• von<br />

Wolzogen (1588-1665) aus Altersgründen<br />

seit Beginn der 1660er Jahre immer stärker<br />

aus den Geschäften zurückzog, erhielt<br />

der inzwischen bewährte H. de facto die<br />

Leitung dieser Behörde, wurde jedoch erst<br />

am 17. 1. 1667 förmlich zum Kanzleidirektor<br />

ernannt. Als leitender Beamter war er<br />

Mitglied des 1663 wieder eingerichteten<br />

Geheimen Rats, der als oberstes Regierungskollegium<br />

den alternden Landesherrn<br />

entlasten sollte und als Etatsrat in<br />

der dänischen Zeit weiterexistierte. H.<br />

Heimbach 293<br />

amtierte bis zu seinem 70. Lebensjahr als<br />

Kanzleidirektor in Oldenburg und übersiedelte<br />

1676 nach Bremen, wo er sieben<br />

Jahre später starb.<br />

Er war seit dem 11. 2. 1640 verheiratet mit<br />

der aus Bremen stammenden Maria geb.<br />

Isselburg (24. 9. 1618 - 22. 2. 1682), der<br />

Tochter des D. theol. Heinrich I. (f 29. 3.<br />

1628), der Pastor primarius an der Liebfrauenkirche<br />

in Bremen war. H.s Bruder<br />

Georg (i 21. 12. 1679) war ebenfalls im<br />

oldenburgischen Verwaltungsdienst tätig,<br />

zunächst als Rentmeister in Delmenhorst<br />

und danach als gräflich-aldenburgischer<br />

Kammermeister in Varel.<br />

L:<br />

Sammlung Lochmann, StAO; Leichenpredigt<br />

für Bernhard Heilersieg, Bremen 1683, Staatsbibliothek<br />

Bremen; Christian Ludwig Runde,<br />

Chronik der oldenburgischen Kanzlei in:<br />

Oldenburgische Bläter, 7. 1. 1822, S. 2-16, wieder<br />

abgedruckt in: ders., Patriotische Phantasien<br />

eines Juristen, Oldenburg 1836; H. J. von<br />

Witzendorff-Rehdiger, Die Personalschriften<br />

der Bremer Staatsbibliothek bis 1800, Bremen<br />

1960, Nr. 697, S. 54; Heinz-Joachim Schulze,<br />

Landesherr, Drost und Rat in Oldenburg, in:<br />

Nds. Jb., 32, 1960, S. 192-235; Hermann Lüb-<br />

bing, Graf Anton Günther von Oldenburg<br />

1583-1667, Oldenburg 1967; Werner Hülle,<br />

Geschichte des höchsten Landesgerichts von<br />

Oldenburg (1573-1935), Göttingen 1974.<br />

Hans Friedl<br />

Heimbach, Wolfgang, Maler, * 1613 ?, um<br />

1600 ? Ovelgönne, i nach 1678.<br />

H. war ein Sohn des gräflichen Frucht-<br />

und Kornschreibers Wolff Heimbach in<br />

Ovelgönne. Wie -► Johann Just Winkelmann<br />

(1620-1699) in seiner Oldenburgischen<br />

Chronik berichtet, zeigte sich schon<br />

früh das zeichnerische Talent des taubstumm<br />

geborenen Knaben. Der Landesherr,<br />

Graf -► Anton Günther (1583-1667),<br />

förderte seine Ausbildung, die vermutlich<br />

in den Niederlanden stattfand. Bisher ist<br />

unbekannt, wie lange sich H. dort aufhielt,<br />

doch es ist auffallend, daß die während<br />

seiner ersten Schaffensperiode aufgenommenen<br />

Eindrücke das gesamte spätere<br />

Werk prägten. In seiner Malweise sind<br />

Einflüsse der Brüder Hals, Willem Buyte-<br />

wecks und des Anthonie Palamedes sowie<br />

der Hell-Dunkelmalerei des Gérard van<br />

Honthorst und des Willem Cornelisz unübersehbar.<br />

Bei den engen Beziehungen

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