Turmhahn 2010-01 - Evangelischer Kirchenbezirk Gaildorf
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Er legte anschaulich dar, wie es<br />
zum Burnout-Syndrom kommt. Stress<br />
bewirkt, dass der Körper auf Kampfstimmung<br />
schaltet. Körper und Geist<br />
schalten auf den Turbogang. Dies hat<br />
zur Folge, dass diverse Hormone, Zucker<br />
und Fett im Blut ausgeschüttet<br />
werden. Gleichzeitig werden Verdauung<br />
und Sexualtrieb negativ beeinträchtigt.<br />
Oft flüchten sich Menschen,<br />
die unter Stress leiden, zu Süßigkeiten,<br />
Alkohol, PC-und Fernsehkonsum.<br />
Wichtig wären aber Sport und<br />
Geselligkeit.<br />
Wenn Stress zum Dauerstress<br />
wird, macht er krank. Die Folgen sind<br />
Erschöpfung, hoher Blutdruck, hohe<br />
Cholesterinwerte, Herzinfarkt, Infekte,<br />
chronische Schmerzen, Tinnitus<br />
und Depressionen.<br />
Strategien gegen Burnout<br />
Aber welche Strategien gegen<br />
Burnout gibt es? Zunächst gilt nach<br />
Stücklen: Eine emotional stabile Persönlichkeit<br />
gibt einen guten Schutz<br />
vor Burnout: „Das „Wichtigste ist: ich<br />
stehe zu mir, ich sage zu mir ja.“<br />
Stücklen ist zudem der Auffassung:<br />
„Wir brauchen Oasenzeiten und Ruhezeiten<br />
am Wochenende und am Feierabend!“<br />
Kontraproduktiv ist es seiner<br />
Meinung nach, sich in der Freizeit<br />
weiteren Stress zu machen. Der Sozialsekretär<br />
hält es für entscheidend,<br />
eine gute Balance zu finden zwischen<br />
Arbeit und Ruhe. Man sollte ökonomisch<br />
mit körperlichen und see-<br />
lischen Energien umgehen und auf<br />
sich selbst achten. Während der Arbeit<br />
sollte man Pausen machen. Man<br />
sollte Alkohol vermeiden und sich<br />
genügend Schlaf gönnen. „Raus aus<br />
dem Betrieb, raus aus dem Haus, hinaus<br />
in die freie Natur. Ein Gesundmarsch<br />
im Grünen ist die beste Vorsorge!“,<br />
meinte Stücklen. Wichtig sei<br />
eine Entschleunigung des Lebens.<br />
„Treten Sie auf Ihre persönliche Bremse<br />
und gehen Sie alles langsamer an!“<br />
Außerdem machte er Mut dazu, das<br />
Privatleben zu schützen und keine<br />
Arbeit mit nach Hause zu nehmen:<br />
„Das Geschäftshandy hat nichts auf<br />
dem Nachttisch zu suchen!“<br />
Freunde, Familie, Hobbys und<br />
Sport sind für Stücklen wie Tankstellen<br />
für die Seele und wirken dem<br />
„Ausgebranntsein“ entgegen.<br />
Wenn das alles nichts hilft, sollte<br />
man nach Stücklen den Wechsel<br />
des Arbeitsplatzes oder einen Berufswechsel<br />
ins Auge fassen. Auch machte<br />
er Mut dazu, psychotherapeutische<br />
Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Aber auch die Betriebe sieht der<br />
Sozialsekretär in der Pflicht. Der Betrieb<br />
muss ein Interesse haben, dass<br />
seine Arbeitnehmer gesund bleiben.<br />
Überbelastungen müssen festgestellt<br />
werden. Wichtig sei es, eine Gesprächskultur<br />
zu ermöglichen, Probleme<br />
anzusprechen. Stücklen ist überzeugt:<br />
Ein dauerhafter wirtschaftlicher<br />
Erfolg gelingt nicht auf Kosten<br />
der Mitarbeiter und ihrer Gesundheit.