Turmhahn 2010-01 - Evangelischer Kirchenbezirk Gaildorf

Mais und Maniok und Handarbeiten.
Einen Laden gibt es im Dorf nicht, dafür
aber verfügt das Dorf zwischenzeitlich
über einen Stromanschluss.
Die Senioren der Canelas bekommen
vom Staat eine Rente und sparen sich
das Geld vom Mund ab, damit sich die
Kinder und Enkel etwas davon leisten
können. Auf diese Weise sind viele Familien
zu Fernseher und Satellitenschüssel
gekommen.
Die Missionarsfamilie Grupp mit Kindern aus unserer Gemeinde und Pfleger Elias.
Bernhard Grupp erzählte anschaulich
von den traditionellen Festen, bei
denen überlieferte Tänze eine wichtige
Rolle spielen. Diese alten Traditionen
sind jedoch durch den Einzug der
neuen Medien gefährdet. Eine große
Hoffnung sind Kinder für die Ureinwohner,
denn diese garantieren, dass
der Stamm fortbestehen kann. Besonders
freuen sich die Canelas über
die Geburt von Mädchen, da sie die
eigenen Eltern versorgen, wenn diese
alt sind.
Die fünfköpfige Missionarsfamilie
ist sehr gut integriert in das Dorf. Die
Kinder der Missionarsfamilie haben
schnell viele Freunde gefunden, und
über diese entstand ein guter Kontakt
zu deren Familien. Vor acht Jahren
wurden die Grupps sogar von einer
einheimischen Familie adoptiert.
Bernhard Grupp gibt Erwachsenen
im Dorf Lese- und Schreibunterricht.
Dies ist für die Indianer sehr
wichtig, da Analphabeten für die
Brasilianer als Hinterwäldler
und Menschen
zweiter Klasse
gelten. „Die Indianer
sind sehr intelligent
und lernen schnell“,
weiß der Pfarrer zu
berichten.
Der Missionar
darf auch in der Dorfversammlung
seinen
Glauben verkünden.
Sonntagmorgens versammeln
sich 20 bis 40 Jungs und
Mädchen zum christlichen Kinderprogramm.
Sogar ein kleiner Bibelkreis
hat sich gebildet. Bei allem Interesse
am christlichen Glauben konnten
sich jedoch erst wenige Canelas
dazu entschließen zum Christentum
überzutreten. Bernhard Grupp
hofft, dass sich dies in den nächsten
vier Jahren ändert. Er hat nämlich im
Zusammenleben mit den Indianern
festgestellt, dass deren Leben geprägt
ist von vielen Tabus, die peinlich genau
eingehalten werden müssen, von
24