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Jochen Howind - Deutsche Geodätische Kommission

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konnte dabei beispielhaft durch den Vergleich der folgenden vier Stufen der Modellierung physikalischer Korrelationen<br />

gezeigt werden.<br />

a) Vernachlässigung physikalischer Korrelationen<br />

b) Modellierung zeitlicher Korrelationen innerhalb eines Satellitenpaares aufgrund einer festen, für alle Satellitenpaare<br />

identischen Exponentialfunktion (vgl. El-Rabbany und Kleusberg, 1993)<br />

c) Modellierung zeitlicher Korrelationen innerhalb eines Satellitenpaares aufgrund individueller stochastischer Prozesse<br />

für jedes Satellitenpaar<br />

d) Korrelationen innerhalb eines Satellitenpaares (zeitliche Korrelationen) und zwischen verschiedenen Satellitenpaaren<br />

(zeitliche und räumliche Korrelationen) werden mit Hilfe individueller stochastischer Prozesse modelliert<br />

Es wurde dabei deutlich, dass trotz relativ inhomogener Ergebnisse die Berücksichtigung der aufwändigeren Modelle c)<br />

und d) tendenziell zuverlässigere Ergebnisse bei der Schätzung der Mehrdeutigkeitsparameter und Stationskoordinaten<br />

liefert. Die einfacheren Modelle a) und b) zeigen demgegenüber deutliche systematische Resteffekte in den Residuen<br />

nach der GPS-Auswertung, die einer unvollkommenen Korrelationsmodellierung zuzuordnen sind und teilweise starke<br />

Abweichungen in den Stationskoordinaten, insbesondere in der Höhenkomponente, hervorrufen.<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass im Bereich der physikalischen Korrelationen einige Einzeluntersuchungen<br />

unter Anwendung verschiedener mathematischer Methoden durchgeführt wurden. Ein Ansatz für ein geschlossenes<br />

Verfahren, mit dem alle Elemente der Kovarianzmatrix der GPS-Beobachtungen bestimmt werden können, wurde<br />

vorgestellt. Aufgrund der unterschiedlichen Fokussierung, unterschiedlicher mathematischer Methoden und stark unterschiedlichem<br />

Datenmaterials variieren die Ergebnisse allerdings sehr stark bzw. widersprechen sich sogar teilweise.<br />

Beispielhaft seien hier zeitliche Korrelationen genannt, bei denen der ermittelte Zeitraum, in dem Korrelationen wirksam<br />

sind, je nach Untersuchung von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten schwankt. Aufgrund von rechentechnischen<br />

Problemen beim Umgang mit umfangreichem Datenmaterial müssen diese Methoden zudem noch für die praktische<br />

Anwendung angepasst und die Übertragbarkeit bzw. Repräsentativität der Ergebnisse überprüft werden.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird nun aufbauend auf diesen Einzeluntersuchungen ein geschlossenes, auf den Methoden<br />

der Zeitreihenanalyse basierendes Verfahren zur Analyse und Erweiterung bzw. Verbesserung des kompletten stochastischen<br />

Modells (Varianzen und Kovarianzen) vorgestellt. Geeignete statistische Tests ermöglichen die Überprüfung<br />

des verwendeten Modells und der erzielten Ergebnisse in den verschiedenen Verfahrensschritten. Eine praktische<br />

Realisierung mit allgemein verfügbarer Standardsoftware sowie umfangreiche Untersuchungen anhand von Daten unterschiedlicher<br />

Charakteristik belegen die praktische Verwendbarkeit.

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