Unterlagen zum Vortrag von Dr. Hans-Ulrich Stühler
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Diskotheken, Entertainment‐Center (Mehrfachspielhallen), Multiplex‐<br />
Kinos und Flatrate‐Bordelle werden unstreitig in Rechtsprechung und<br />
Literatur als kerngebietstypische Vergnügungsstätten angesehen.<br />
Nicht geklärt ist bis heute die Abgrenzung bei Wettbüros (das VG<br />
Neustadt geht in seinem Urteil vom 12.8.2010 – 4 K 2772/10.NW – ZfWG<br />
2010, 438 <strong>von</strong> 100 qm Grundfläche aus; ebenso Fickert/Fieseler, § 4a Rn<br />
23.69), Internetcafés, Swinger‐Clubs (sie müssten aus Gründen der<br />
Anonymität eigentlich regelmäßig als kerngebietstypisch angesehen<br />
werden; wer will schon seinen Nachbarn oder Bekannten in einem<br />
solchen Etablissement treffen?), Sex‐Shops mit Videokabinen und bei<br />
den verschiedenen Prostitutionsnutzungen mit städtebaulichen<br />
Auswirkungen.<br />
So könnten Bordelle und bordellartige Betrieb als kerngebietstypische<br />
Vergnügungsstätten angesehen werden, Wohnungsprostitution dagegen<br />
als eine kerngebietsuntypische Vergnügungsstätte (so der ursprüngliche<br />
Vorschlag des Referenten in einem Aufsatz aus dem Jahr 1997, unter der<br />
Überschrift „Prostitution und öffentliches Recht (unter besonderer<br />
Berücksichtigung des Baurechts)“ NVwZ 1997, 861/866, dem<br />
Rechtsprechung und Literatur jedoch nicht gefolgt sind).<br />
9. Einigkeit besteht über die Anwendung der typisierenden<br />
Betrachtungsweise bei Vergnügungsstätten und die Ablehnung der<br />
Einzelfallbetrachtung in Literatur und Rechtsprechung seit Anfang der<br />
achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts (Fickert/Fieseler, § 4a Rn 22.2;<br />
BVerwG, Urteil vom 25.11.1983 – 4 C 21.83 – BVerwGE 68, 213; Urteil<br />
vom 25.11.1983 – 4 C 64.79 – BVerwGE 68, 207; Beschluss vom<br />
28.7.1988 – 4 B 119/88 – NVwZ 1989, 50; Urteil vom 24.2.2000 – 4 C<br />
73/98 – NVwZ 2000, 1054 und Beschluss vom 25.3.2004 – 4 B 15.04 –<br />
BRS 67 Nr. 50).<br />
10. Vergnügungsstätten und § 15 Abs. 1 Satz 1 BauNVO<br />
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