Unterlagen zum Vortrag von Dr. Hans-Ulrich Stühler
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Was sind nun baurechtlich die Abgrenzungskriterien für<br />
Mehrfachspielstätten als eine Großspielhalle oder als mehrere<br />
selbstständige einzelne Spielhallen?<br />
Die Sicht oder Wirkung <strong>von</strong> außen auf einen fingierten objektiven<br />
Betrachter – Modell Einkaufszentrum also abstellen (so die Auffassung<br />
des Verfassers sowie Worms, Spielhallen in Gewerbe‐ und<br />
Industriegebieten nach der BauNVO 1977 und heute, NVwZ 2012, 280<br />
und zuletzt OVG Saarland, B. v. 7.2.2012 – 2 B 422/11 ‐, 8. Leits.) auf die<br />
Betreiberabsicht, oder auf das Modell der Definition des großflächigen<br />
Einzelhandelsbetriebs entsprechend der Rechtsprechung des BVerwG,<br />
das Agglomerationsprinzip (sehr streitig) und den Gesichtspunkt der<br />
Funktionseinheit ablehnend (so zu einem großflächigen<br />
Einzelhandelsbetrieb im Sinne des § 11 Abs. 3 Nr. 2 BauNVO BVerwG,<br />
Urteil vom 24.11.2005 – 4 C 8.05 – BauR 2006, 1602). In seinem U. v.<br />
10.11.2011 (‐ 4 CN 9.10 – UPR 2012, 105) hat das BVerwG jedoch das<br />
Verbot der Agglomeration <strong>von</strong> nicht großflächigen<br />
Einzelhandelsbetrieben als ein zulässiges Ziel der Raumordnung i. S. d. §<br />
3 Abs. 1 Nr. 2 ROG angesehen, das eine Gemeinde bei der Aufstellung<br />
eines Bebauungsplans gem. § 1 Abs. 4 BauGB zu beachten hat.<br />
Möglicherweise deutet sich eine Änderung der Rechtsprechung zur<br />
Agglomeration bei großflächigen Einzelhandelsbetrieben an.<br />
16. Das Verhältnis <strong>von</strong> Baurecht <strong>zum</strong> Gewerbe‐ und Gaststättenrecht ist<br />
schwierig. Das wird deutlich bei Prostitutionsnutzungen, Swinger‐Clubs,<br />
Wettbüros und Spielhallen. Hier kann es jeweils zu unterschiedlichen<br />
rechtlichen Ergebnissen bei Genehmigungen entsprechend dem<br />
jeweiligen Fachgesetz kommen.<br />
Die Rechtsprechung des BVerwG stellt hier hinsichtlich der Abgrenzung<br />
der jeweiligen Behördenzuständigkeit formal auf die originäre<br />
Regelungskompetenz ab (BVerwG, Urteil vom 4.10.1988 – 1 C 12.86 ‐<br />
BVerwGE 89, 259/261f.; Urteil vom 17.10.1989 – 1 C 18.87 ‐ NVwZ 1990,<br />
559/560 und Urteil vom 25.2.1992 – 1 C 7.90 ‐ DVBl. 1992, 1170/1171).<br />
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