DIE STADTHALLE MAGDEBURG - Togda Communications GmbH
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Stadthalle (23.8.1957)<br />
1953 wird der durch die Kriegseinwirkungen stark in Mitleidenschaft gezogene Park erstmalig wieder für<br />
kulturelle Veranstaltungen genutzt. Am 1. Mai treffen sich die Teilnehmer der zentralen Demonstration<br />
zum Tag der Arbeit um 15.00 Uhr am Adolf-Mittag-See. Seither gibt es – damals und bis zum Ende der<br />
DDR noch jeweils nach der zentralen Demonstration – die Tradition, dass sich die Magdeburger am<br />
1. Mai eines jeden Jahres zum Volksfest im Rotehornpark treffen.<br />
Der Ausstellungsturm von Albinmüller wird als Aussichtsturm ab 1956 wieder für Besucher freigegeben.<br />
Bereits am 2. März 1952 heißt es in einem Beitrag der Magdeburger Volksstimme: „Die Notwendigkeit<br />
des Bauens einer neuen großen Kongreßhalle macht sich immer mehr bemerkbar…“ 21<br />
Etwa zu dieser Zeit beginnt die Beräumung der Trümmer. Wobei die Ruine der Stadthalle als Lieferant für<br />
Stahlträger dient.<br />
1958 wird geschätzt, dass die Ruine der Stadthalle immer noch einen Wert von ca. zwei Millionen Mark<br />
darstelle. Die Stadtleitung der SED habe darauf dem Rat der Stadt den Wiederaufbau der Stadthalle<br />
vorgeschlagen. Im März 1958 wird im Entwurfsbüro für Hochbau Magdeburg eine Vorplanung erarbeitet.<br />
Sie soll Aufschluss über das Raumprogramm, die zu erwartenden Kosten, die Ausrüstung und<br />
Ausstattung der Stadthalle, die Folgeinvestitionen sowie die erforderlichen Versorgungsleistungen<br />
geben. Die Konzeption sieht den Wiederaufbau der Stadthalle und der Wandelgänge vor, will aber das<br />
äußere Erscheinungsbild verändern. Man will dem Bau den „burgartigen“ Charakter und etwas von<br />
seiner Strenge nehmen. Damit wird freilich das künstlerische Konzept Göderitz´ empfindlich gestört. Die<br />
Absicht des Stadthallenarchitekten, das Dach nicht zu zeigen, wird missachtet. Stattdessen erscheint<br />
nun das durchgehende Gesims und gibt damit dem Bau statt des feierlichen, nach oben strebenden<br />
Gepräges eine gewisse Plumpheit (nach der Interpretation in der Technisch-Ökonomischen Zielstellung<br />
von 1965 liest sich dies allerdings so: „Durch Einbeziehen eines Hauptgesimses...wurde erreicht, daß die<br />
Gesamthaltung des Gebäudes klarer und ruhiger wurde.“ 22<br />
Die erste Konzeption sieht auch den bis heute nicht zur Errichtung gekommenen Bau des Sozial- und<br />
Verwaltungstraktes an der Nordseite der Stadthalle innerhalb eines zweiten bzw. dritten Bauabschnitts<br />
vor. Hier soll ein Restaurant für 200 Personen entstehen. Zur Elbe hin ist eine Terrasse für weitere<br />
100 Personen geplant. Der große Saal soll künftig als Mehrzweckhalle ausgebaut werden. Zwei große<br />
Treppenhäuser mit Wandelgängen sollen an der östlichen und westlichen Längsseite des Saales<br />
entstehen. Der Mehrzweckraum Saal wird durch eine Falttür unterteilbar. Über der Empore an der<br />
Nordseite ist ein kanzelartiger Einbau vorgesehen, der die Regie- und Sprecherräume für Rundfunk- und<br />
Fernsehübertragungen aufnimmt. Für Bühne und Saal werden die neuesten akustischen und<br />
beleuchtungstechnischen Anlagen vorgesehen. Auch eine moderne Cinemascope-4-Kanal-Magnetton-<br />
21 Hans Karl Gerlach (s. Anm.20).<br />
22 Rat der Stadt Magdeburg, (s. Anm. 9), S. 12.<br />
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