DIE STADTHALLE MAGDEBURG - Togda Communications GmbH
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Das Ringen<br />
In den höchsten Tönen wird sie also gelobt, die Stadthalle – als das monumentalste anlässlich der<br />
Deutschen Theaterausstellung im Jahre 1927 in Magdeburg errichtete Gebäude auf dem<br />
Ausstellungsgelände. Einen Stadthallenbau hätte es schon vor Beginn des ersten Weltkrieges geben<br />
sollen. Immer wieder wird er aus den verschiedensten, letztlich vor allem aus Gründen der<br />
Finanzierbarkeit verschoben. Doch nun, 1926, melden sich immer mehr Tagungen und Kongresse im<br />
Rahmen der geplanten Theaterausstellung an, 207 sind es schließlich. Dies gibt den Ausschlag. Die<br />
Stadthalle soll gebaut werden. Doch im Vorfeld dient das Ringen um den Bau auch den verschiedenen<br />
politischen Kräften im Stadtrat als Grundlage politischer Agitation.<br />
„Mitteldeutsche Ausstellung für Arbeit, Sozialfürsorge und Siedlung“ (MIAMA) Juli1922<br />
Man kann sagen, dass dem Ausstellungsgelände auf dem Rotehorn bereits vor 1927, nicht zuletzt durch<br />
die im Vorfeld der Mitteldeutschen Ausstellung von 1922 und der Deutschen Zuckerausstellung von<br />
1925 durchgeführten Instandsetzungsarbeiten sowie der verschiedenen Neubauten (die Arkaden, der<br />
zentrale Musikpavillon entstehen neu) ein recht geschlossenes und ansehnliches Erscheinungsbild zu<br />
attestieren ist. Das Dilemma: die vorhandenen Bauten reichen nicht als Bedingungen, um das angetrebte<br />
Ziel zu erreichen, Magdeburg zu einer Messestadt von überregionaler Bedeutung zu machen. Gerade<br />
hierin aber sieht der Magdeburger Verkehrsverein eine entscheidende Förderung für die Magdeburger<br />
Wirtschaft. Zu Beginn der zwanziger Jahre, also der Inflationszeit, fehlt jedoch sowohl der privaten<br />
Wirtschaft als auch der Stadt die Kraft, sich an ein solches Großprojekt zu wagen. Trotzdem etabliert sich<br />
in den darauffolgenden Jahren ein Konsens, dass der Bau einer Stadthalle, oder eines Volkshauses, wie<br />
der sozialdemokratisch geführte Magistrat die Halle bezeichnet, eine öffentliche Bauaufgabe sei. Uneins<br />
bleibt man sich lediglich über die Frage der Aufgabenstellung. Die Argumentation der konservativen<br />
Kräfte für den Bau folgt einer streng wirtschaftsausgerichteten Logik, nämlich Magdeburg als wichtigste<br />
Ausstellungs- und Kongressstadt Mitteldeutschlands zu etablieren. Die Sozialdemokraten verfolgen