DIE STADTHALLE MAGDEBURG - Togda Communications GmbH
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Die Stadthalle ist die Visitenkarte für die Stadt.<br />
Die Stadthalle Magdeburg zehn Jahre nach der Neustrukturierung<br />
Rückblick und Perspektive<br />
Hartmuth Schreiber, Geschäftsführer der<br />
Magdeburger Stadthallenbetriebsgesellschaft Rotehorn mbH,<br />
im Interview mit Ludwig Schumann am 16. Mai 2002<br />
Die Stadthalle Magdeburg feiert 75 Jahre Bestehen – am 29. Mai<br />
1927 fand die erste öffentliche Veranstaltung statt–, vor 75 Jahren<br />
wurde am 14. Mai 1927 die Deutsche Theaterausstellung in<br />
Magdeburg eröffnet, deren Planung den letzten Anstoß zum Bau<br />
der Stadthalle gab, die Magdeburger Stadthallenbetriebsgesellschaft<br />
Rotehorn mbH wird in diesem Jahr zehn Jahre – und<br />
am 2. Oktober 1997, also vor fünf Jahren, konnte die Bördelandhalle<br />
festlich mit einer Gala des MDR-Fernsehens als größte und modernste Mehrzweckhalle in Sachsen<br />
Anhalt eröffnet werden. Eine Halle, die aus dem Veranstaltungsgeschehen der Landeshauptstadt<br />
sowohl im Sport- als auch im Showbereich nicht mehr wegzudenken ist. Was eigentlich hat Sie 1992<br />
gereizt, bisherige Pfade zu verlassen und in den Osten zu gehen?<br />
Ich habe diese Pfade ja nicht verlassen. Ich bin jetzt über 25 Jahre im Veranstaltungsgeschäft. Davon<br />
zehn Jahre in Magdeburg. 1992 habe ich eine Anzeige in der ZEIT gelesen, dass die Stadt Magdeburg<br />
einen kulturell interessierten Geschäftsführer für die Stadthalle suchte. Aus persönlichen Gründen war<br />
ich in dieser Zeit gerade in Sachsen-Anhalt viel unterwegs. Ich habe mir auf einer meiner Reisen hierher<br />
aufgrund dieser Anzeige dann auch die Stadthalle angesehen. Nun war ich zwar in einer Reihe von<br />
interessanten Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekten involviert. Aber ich muss sagen: die<br />
Möglichkeit, nicht in einen laufenden Betrieb einzusteigen, den es „nur“ intelligent zu verwalten gilt,<br />
sondern hier an historischem Ort mit einem architektonisch interessanten Gebäude einen Betrieb<br />
sozusagen komplett neu zu installieren und auf dem Veranstaltungsmarkt neu einzuführen, die wird<br />
einem nicht so oft in Deutschland angeboten. Das fand ich eine reizvolle Herausforderung. Und im<br />
Rückblick kann man sagen: es ist in diesen zehn Jahren gelungen, einen Veranstaltungsbetrieb<br />
aufzubauen, der für Veranstalter sowohl im Sport wie auch im Showbereich als ein attraktiver Partner gilt.<br />
Was waren die besonderen Herausforderungen des Anfangs – und mit welcher Philosophie haben<br />
Sie die bewältigt?<br />
Von 1990 bis 1992 handelte es sich bei der Stadthalle bis auf wenige Konzerte weitestgehend um einen<br />
ruhenden Betrieb. Zumindest was die Show-Veranstaltungen angeht. Erinnern Sie sich dieser Zeit:<br />
Einerseits hatten die Leute, die früher das Publikum der Stadthalle stellten, wenig Zeit und wenig Geld für<br />
den Unterhaltungsbereich. Man schaute sich nach neuen Perspektiven für den beruflichen Werdegang<br />
um. Kultur genoss man zunächst erst einmal „im Westen“. Das bisherige Angebot an eigenen<br />
Veranstaltungen, Betriebsfeiern, Frauentagsfeiern etc. stieß auf keinerlei Interesse mehr. Interessant<br />
waren Konsumartikelmessen, Verkaufsmessen. Es gab ja noch kaum Kaufhäuser, Boutiquen und so<br />
weiter. Die Stadthalle selbst war weder strukturell noch organisatorisch auf einen heutigen, modernen<br />
Veranstaltungsbetrieb ausgerichtet. Was heißt: wir fingen 1992 ganz von vorn damit an, eine solche<br />
Struktur aufzubauen. Wir haben zunächst erst einmal die Magdeburger Stadthallenbetriebsgesellschaft<br />
Rotehorn mbH gegründet. Der Neuanfang erforderte eine Reihe konsequenter Entscheidungen. Womit<br />
ich wirklich zu kämpfen hatte, war der unabdingbar notwendige Personalabbau. Wir verfügten in der<br />
Stadthalle über eine sehr große Belegschaft. Das war in dieser Größenordnung einfach nicht mehr<br />
bezahlbar.<br />
Wir haben innerhalb der fälligen Neuordnungen in der Struktur natürlich auch eine ordentliche<br />
Betriebsstruktur aufgebaut, mit einem funktionierenden Betriebsrat. Dann haben wir uns zusammengesetzt<br />
und Prämissen entwickelt: niemand, der hier gelebt und gearbeitet hat, sollte beispielsweise<br />
durch einen West-Import ersetzt werden. Wir bauen die neue Stadthalle mit Menschen auf, die hier auch<br />
vorher schon gearbeitet haben. Wir müssen das gemeinsam schaffen, war unsere Philosophie.<br />
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