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capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

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3.8 Verhalten bei Störung<br />

Störungen, die das Verhalten der Tiere offensichtlich<br />

nachhaltig beeinflußten, wurden nur in 4 Fällen beobachtet,<br />

je 2mal durch Hubschrauber und durch Hunde.<br />

3.8.1 Hubschrauber<br />

Am 20.9.1988 um 11 :40 Uhr flog über die beobachtete Gruppe<br />

(2 junge Böcke, 10 Geißen, 6 Kitze) im Landtal ein Hubschrauber<br />

in ca. 150 Meter Höhe hinweg. Die bis dahin ruhenden<br />

Tiere standen auf und liefen einige Meter unruhig hin<br />

und her. Die Kitze standen eng bei ihren Müttern. Ein ca. 15<br />

Meter oberhalb der Gruppe stehender einzelner Gamsbock<br />

lief durch das Steinwildrudel hindurch. Die jüngeren Tiere des<br />

Rudels stoben auseinander, während die älteren Geißen stehenblieben.<br />

Einige Minuten nachdem der Hubschrauber verschwunden<br />

war, sicherten die Tiere immer noch unruhig nach<br />

oben. Am 26.10. um 14:00 Uhr flog ein Hubschrauber ca. 100<br />

Meter über die von mir beobachteten 3 Böcke im Südhang<br />

des Wildpalfens. Die bis dahin ruhende Gruppe stand auf und<br />

flüchtete ca. 150 Meter ostwärts am Hang entlang.<br />

100<br />

3.8.2 Hunde<br />

Am 15.10. änderten 2 Touristen mit Hund trotz meines Hinweises<br />

auf die am Hochgschirr stehende Gruppe Steinwild<br />

ihre Route nicht. Als der Hund noch ca. 50 Meter entfernt war,<br />

begannen die Geißen aufgeregt in Richtung des Hundes zu<br />

sichern und zu warnen. Anschließend sprang die Gruppe<br />

nach oben in den Westhang des Kahlersberg ab. Eine ähnliche<br />

Störung passierte am 24.8. am Südwest-Abfall des Kahlersbergs.<br />

Die Tiere, eine Geiß mit Kitz, galoppierten hochflüchtig<br />

in Richtung Bärensunkschoß davon.<br />

Zweimal wurden die beobachteten Rudel in Höhen von 25 bis<br />

30 Meter von einem bzw. zwei Steinadlern überflogen (11.8.<br />

Niederbrunnsulzenkopf, 9.9. Laubwand). In beiden Fällen<br />

handelte es sich um Geiß-Kitz-Rudel. Außer einem Sichern<br />

der Geißen nach oben blieben die Gruppen völlig ruhig. Der<br />

Steinadler gilt als der letzte potentielle Raubfeind des Steinwilds<br />

im <strong>Berchtesgaden</strong>er Raum.

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