31.12.2012 Aufrufe

capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 Zusammenfassung<br />

Im Biosphärenreservat <strong>Berchtesgaden</strong> wurde im Zeitraum<br />

von April bis November 1989 die Habitatnutzung von Rehen<br />

radiotelemetrisch untersucht. Für ein männliches und sechs<br />

weibliche sendermarkierte Rehe wurden 1229 Funkortungen<br />

aufgenommen.<br />

Die Homerangegrößen, die mit dem Konvex-Polygon, der<br />

Grid-Methode und dem Isoplethen-Modell errechnet wurden,<br />

variieren zwischen 29 ha und ca. 117 ha, der Mittelwert beträgt<br />

ca. 52 ha.<br />

Für die Auswertung wurde ein Homerangekonzept erarbeitet,<br />

das neben der Größe und Form auch die Nutzungsverteilung<br />

der Tiere innerhalb ihrer Streifgebiete "flächenbezogen" erfaßt.<br />

Durch die Analyse der Isoplethenhomeranges mit den im<br />

Geographischen Informationssystem nutzbaren Datenstruk­<br />

turen zeigt sich eine Bevorzugung von Gehölzsukzessionen<br />

und Windwurfflächen und eine Meidung des Siedlungsbereiches<br />

am Tag. In der Nacht sind die untersuchten Rehe<br />

überproportional häufiger auf den Wiesen und Weiden anzutreffen.<br />

Fichtenforste werden weniger häufig genutzt als dies<br />

nach dessen Flächenanteil in den Homeranges erwartet werden<br />

kann.<br />

Aufgrund der beobachteten Nutzungshäufigkeit pro Landschaftstyp<br />

wurde eine potentielle Verbreitungskarte für das<br />

Rehwild im Biosphärenreservat erstellt. Etwa 60 % des Biosphärenreservats<br />

sind als vom Reh genutzt eingestuft. Für den<br />

<strong>Nationalpark</strong> weist die Rechenvorschrift etwa 36 % der Fläche<br />

als potentiellen Rehlebensraum aus.<br />

Durch eine tageszeitlich differenzierte Auswertung wurden<br />

Unterschiede im Raumnutzungsverhalten der Rehe bei verschieden<br />

starkem anthropogenen Einfluß deutlich.<br />

Eine Klassifizierung der Nutzungshäufigkeiten läßt einen umgekehrt<br />

proportionalen Zusammenhang zwischen der Größe<br />

einer Fläche innerhalb des Homeranges und der in ihr vorliegenden<br />

Nutzungsintensität erkennen.<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!