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capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

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39 %, Latschenfelder 6 %, Almen 3 %, alpine Matten 6 %, Fels<br />

43 % und Seen 3 %. Durch den großen Holzbedarf der Salinen<br />

wurde der Wald im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts<br />

bis in die höchsten Lagen in teilweise sehr großen Schlägen<br />

genutzt. Dadurch wurde die natürliche Baumartenzusammensetzung<br />

und die Struktur der Wälder z. T. stark verändert.<br />

Die durch Rodungsmaßnahmen freigeschlagenen Almen reichen<br />

in das 12. Jahrhundert zurück.<br />

Die potentielle natürliche Waldvegetation bilden Laub- oder<br />

Laubmischwälder in den Tallagen, Fichten-Tannen-Buchen­<br />

Ahornwälder (Bergmischwald) auf den montanen Hanglagen<br />

sowie Lärchen-Fichten-Zirbenwälder (subalpiner Nadelwald)<br />

unterschiedlicher Zusammensetzung in der subalpinen Stufe.<br />

Nach SIEBERT & STORCH (1982) sind im Gebiet des <strong>Nationalpark</strong>s<br />

mindestens folgende Waldgesellschaften potentiell<br />

heimisch (zitiert nach RALL, 1990), wobei hier auf die Subassoziationen<br />

verzichtet wird):<br />

1. Hainlattich-Tannen-Buchenwald (Aposerido-Fagetum),<br />

2. Ahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum), 3. Edellaubwälder<br />

(Aceri-Fraxinetum), 4. Auwälder, 5. Labkraut-Buchen-Tannenwald<br />

(Galioabietum), 6. Weißseggen-Fichtenwald, 7. AIpenlattich-Fichtenwald<br />

(Homogyne-Piceetum), 8. Karbonat­<br />

Fichtenwälder (Asplenio-Piceetum), 9. Lärchen-Zirbenwald<br />

(Rhododendron-Pinetum cembrae).<br />

In dieser Zone der Waldgürtel, die von den Talbereichen bis<br />

ca. 1600 Meter Ü. NN reichen, lag der Schwerpunkt der Rotwilduntersuchung<br />

(Teil 1), die nahezu im gesamten Rotwildverbreitungsareal<br />

des <strong>Nationalpark</strong>s durchgeführt wurde.<br />

Die Siedlungen konzentrieren sich auf die im Vorfeld des <strong>Nationalpark</strong>s<br />

gelegenen Täler. Neben städtischen Märkten und<br />

dörflich-ländlich geprägten Siedlungskernen herrscht allgemein<br />

eine lockere Bebauung vor, wobei die einzelnen Hausstätten<br />

von Gärten bzw. Wiesen umgeben sind und als Streusiedlungsgebiete<br />

bezeichnet werden. In diesen besiedelten<br />

Talbereichen liegen u. a. die Rehfütterungen der Gemeinde<br />

8<br />

Schönau, an denen die für die Rehuntersuchung gefangenen<br />

Tiere markiert wurden (Teil 2).<br />

Oberhalb der Waldgrenze treten gebietsabhängig in unterschiedlichen<br />

Anteilen u. a. Latschen-Almrauschbestände<br />

(Rhododendron-Mugetum), Blaugrashalden (Seslerio-Semperviretum),<br />

Rostseggenrasen (Caricetum ferruginei), Blaugras-Horstseggenrasen<br />

(Seslerio-Semperviretum), Felsschuttgesellschaften<br />

(Thlaspietum rotundifolii), Polsterseggenrasen<br />

("Firmetum") und Felsspaltengesellschaften (Androsacetum<br />

helveticae) auf (L1PPERT, 1966). In dieser Höhenstufe<br />

liegt im südlichen Teil des <strong>Nationalpark</strong>s das Verbreitungsgebiet<br />

der Steinböcke und somit auch das Untersuchungsgebiet<br />

der in Teil 3 beschriebenen Untersuchung. Das<br />

Gebiet erstreckt sich vom Seeleinsee bis zur Hundstodscharte<br />

entlang der deutsch-österreichischen Landesgrenze in einer<br />

Höhenstufe zwischen 1200 und 2578 Meter Ü. NN.<br />

Die direkten anthropogenen Eingriffe beschränken sich auf<br />

dem Gebiet des <strong>Nationalpark</strong>s im wesentlichen auf den Tourismus,<br />

der seitens der <strong>Nationalpark</strong>verwaltung über ein mit<br />

dem Alpenverein abgestimmtes Wegekonzept in naturverträgliche<br />

Bahnen gelenkt wird, auf die in Teilbereichen noch<br />

stattfindende Almwirtschaft, auf die forstwirtschaftlichen<br />

Arbeiten im Sinne einer standortgerechten und damit naturnahen<br />

Umstrukturierung des Waldes und auf die von Berufsjägern<br />

durchgeführte ausschließlich bestandsregulierende<br />

Bejagung der im Gebiet vorkommenden Schalenwildarten<br />

Gams-, Reh- und Rotwild.<br />

Das Klima ist durch hohe Niederschläge im Sommer und geringe<br />

Niederschläge im Winter sowie durch eine große<br />

Schwankung der mittleren Jahrestemperatur charakterisiert.<br />

Die Klimaverhältnisse können als kontinental getönt bezeichnet<br />

werden (NPV, 1981). Der durchschnittliche Gesamtjahresniederschlag<br />

im Zeitraum von 1931 bis 1960 betrug<br />

1514 mm. Der mittlere Jahrestemperaturverlauf in den Jahren<br />

von 1951 bis 1970 zeigt ein Minimum im Januar (- 2,9°C)<br />

und ein Maximum im Juli (+16,2°C).

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