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capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden

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Priorität hinsichtlich der Nutzung durch das Rotwild genießen<br />

(z. B. im Gebiet Königssee die Waldgesellschaften auf Fels;<br />

im Bereich Eckau der Fichten-Lärchenwald; im Wimbachtal<br />

der lichte Lärchen- und Bergmischwald). In Tabelle 25 sind<br />

die Landschaftstypen nach aufsteigender Nutzungsintensität<br />

in drei Kategorien dargestellt.<br />

Tab. 25: In 3 Nutzungskategorien eingeteilte (aggregierte) Landnutzungstypen.<br />

Nutzungs- RNAG (aggregierte) Landnutzungstypen Nutzung<br />

kategorie %<br />

471 Aufgelichteter Laubwald 0,1<br />

1<br />

210 Gewässerbegleitende Nutzungstypen 0,2<br />

geringe<br />

105 Strauchgesellschaften 1,1<br />

Nutzung<br />

104 Alpine Rasengesellschaften 1,6<br />

>0-2%<br />

410 Lichter Bergmischwald 1,9<br />

405/407 (Lichter) Lärchenwald 2,3<br />

2 423 Fichten-Lärchenwald 2,7<br />

mittlere 472 Aufgelichteter Mischwald 2,8<br />

Nutzung 421 (Berg-) Mischwald überw. Laubholz 2,9<br />

>2-5% 501 - 530 Land- und almwirtseh. Flächen 3,1<br />

401 Waldgesellschaften auf Fels 3,9<br />

470 Aufgelichteter Nadelwald 5,2<br />

3 440 GehÖlzsukz., Kahlschlagflächen 7,1<br />

starke 101 Gesteinsschuttfluren 7,3<br />

Nutzung 451 Aufforstungen 8,5<br />

>5% 420 (Berg-) Mischwald 8,6<br />

430 Nadelforst (Fichte) 9,4<br />

422 (Berg-) Mischwald überw. Nadelholz 30,9<br />

99,6<br />

Tab. 26: Flächenstatistik zu den Verbreitungskarten Rotwild im <strong>Nationalpark</strong><br />

(20.808 ha) und im Biosphärenreservat (46.743 halo<br />

Nutzungs- Gesamtbeobachtungs- Fläche in %<br />

intensität häufigkeit in % NP BR<br />

1 gering 4,9 9,7 10,3<br />

2 mittel 17,7 18,7 26,1<br />

3 stark 77,0 34,4 39,0<br />

99,6 62,8 75,4<br />

4.6.2 Flächenstatistische Auswertung<br />

Die flächenstatistische Auswertung der Verbreitungskarten<br />

zeigt, daß etwa 63 % (ca. 13.000 ha) der <strong>Nationalpark</strong>fläche<br />

und etwa 75 % (ca. 35.250 ha) der gesamten Biosphärenreservatfläche<br />

für Rotwild potentiell nutzbar sind. Jeweils etwa<br />

die Hälfte dieser Flächen entfallen auf die Kategorie "starke<br />

Nutzung" (Tab. 26) und weisen somit ein hohes Nutzungspotential<br />

durch Rotwild auf.<br />

4.7 Rotwilddichte im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong><br />

Die offizielle Rotwildzählung im Frühjahr 1990 ergab einen<br />

Bestand von 196 Tieren (74 Hirsche, 84 Alt- und Schmaltiere<br />

sowie 38 Kälber). Die gesamte vom Rotwild nutzbare Fläche<br />

im <strong>Nationalpark</strong> beträgt nach der vorliegenden Untersuchung<br />

ca. 13.000 ha. Die aktuelle Rotwilddichte, bezogen auf diese<br />

Fläche, liegt somit bei 1,5 Stück Rotwild/100 ha. Dieser Angabe<br />

sind zur Beurteilung der Populationsdichte folgende ­<br />

ganz wesentliche - Erläuterungen hinzuzufügen:<br />

1. Das Rotwild nutzt die ihm verfügbare Fläche im Jahresverlauf<br />

unterschiedlich intensiv. Dies wird im Gebiet Königssee<br />

besonders deutlich, wo während der Sommermonate von<br />

Juli bis Oktober die Region unterhalb 1200 Meter Ü. NN als<br />

"rotwildfrei" bezeichnet werden kann; die traditionellen Sommereinstände<br />

liegen oberhalb dieser Höhenstufe und konzentrieren<br />

sich auf Bereiche zwischen 1300 und 1800 Meter<br />

Ü. NN. Demgegenüber tritt das Rotwild während der Zeit von<br />

Dezember bis April/Mai in hoher Dichte in den talnahen Lagen<br />

im Bereich der Fütterungen bzw. in den Wintergattern auf.<br />

2. Innerhalb des vom Rotwild genutzten Sommerareals gibt<br />

es durch Tradition gebildete Einstandsgebiete, in denen es<br />

zeitweise zu einer massiven Konzentration des Rotwildes mit<br />

einer mehrfach über der oben angegebenen Rotwilddichte<br />

kommt.<br />

Dies zeigt, daß nicht nur die Erhebung absoluter Bestandszahlen<br />

(im <strong>Nationalpark</strong> ist dies an den Winterfütterungen sehr<br />

exakt möglich), sondern auch die genaue, saisonal und nach<br />

Nutzungsschwerpunkten differenzierte Erfassung der von diesen<br />

Tieren genutzten Fläche eine wesentliche Voraussetzung<br />

für eine ökologisch relevante Aussage zur Populationsdichte<br />

und damit für sinnvolles Rotwild-Management ist.<br />

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