capra ibex - Nationalpark Berchtesgaden
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Hagengebirge 4-9Jahre<br />
52%<br />
4 - 9 Jahre<br />
41%<br />
> 9 Jahre<br />
6%<br />
4 - 9 Jahre<br />
50%<br />
Augstmatthorn<br />
Justistal<br />
1 - 3 Jahre<br />
30%<br />
> 9 Jahre<br />
18%<br />
1 - 3 Jahre<br />
28%<br />
> 9 Jahre<br />
22%<br />
Abb. 37: Alterstruktur der Böcke im Untersuchungsgebiet. Zum Vergleich sind die Daten der Augstmatlhorn- und Justistalpopulation (Schweiz) dargestellt<br />
(NIEVERGELT 1966).<br />
chen die Hornspitzen erkennbar sind (RADI & HABERMEHL,<br />
1977), muß dieses Kitz um den 22.8.1988 gesetzt worden<br />
sein. Bei einer maximalen Tragzeit von 25 Wochen (vgl. NIE<br />
VERGELT & ZINGG, 1986) kann die Geiß demnach frühestens<br />
in der ersten Märzwoche begattet worden sein. Die<br />
Setztermine der anderen 10 Kitze lagen alle in der 1. bis 3.<br />
Juniwoche und entsprechen somit dem Normalfall. Direkte<br />
Geburtsbeobachtungen konnten nicht gemacht werden.<br />
Wird vom Gesamtzuwachs einer Population die Gesamtmortalität<br />
subtrahiert, steht als Ergebnis die Wachstumsrate<br />
der Population. Unter Mortalität wird die Anzahl der Individuen<br />
einer Population bestimmten Umfangs verstanden, die in<br />
einem definierten Zeitabschnitt sterben (HENTSCHEL &<br />
WAGNER, 1984). Als Zeitabschnitt gilt hier der Zeitraum zwischen<br />
den Frühjahrszählungen. Gerechnet wird von einem<br />
Gesamtbestand mit Kitzen bis zum nächsten Frühjahrsbestand<br />
ohne neugeborene Kitze. Die jeweilige Todesursache<br />
des Einzeltieres spielt keine Rolle. Die Ursachen für natürliche<br />
Abgänge beim Steinwild sind im wesentlichen Witterungsbedingungen,<br />
Abstürze, Senilität, Krankheiten und Parasitenbefall.<br />
Raubfeinde und Abgänge durch innerartliche<br />
Auseinandersetzungen (z. B. Brunftkämpfe) spielen in der Hagengebirgskolonie<br />
eine untergeordnete Rolle. Die durchschnittliche<br />
Mortalitätsrate der Population lag bis 1987 bei<br />
13,16 % (n = 56; max. = 68,49 %; min. = 0 %). In diesem Zeit<br />
80<br />
raum wurden insgesamt 348 Stück Fallwild gefunden (Abb.<br />
38). Das Verhältnis Böcke: Geißen: Kitze beträgt 130 : 108 :<br />
110. Davon sind 85 Tiere (24,43 %) nachweislich an der<br />
Gamsräude verendet. Hinzu kommt eine Jagdstrecke in den<br />
Jahren 1924 - 1987 von insgesamt 169 Stück Steinwild (87<br />
Böcke, 72 Geißen, 10 Kitze), von denen 159 Tiere (94,08 %)<br />
als räudig geschossen werden mußten. Nur 7 Böcke und 3<br />
Geißen wurden als gesundes Wild erlegt. Die Mortalitätsraten<br />
der Böcke und Geißen unterscheiden sich kaum. 11,64 %<br />
bei den Böcken stehen 11,15 % bei den Geißen gegenüber.<br />
Hingegen überleben im Durchschnitt 22,41 % der Kitze das<br />
erste Lebensjahr nicht. Letztendlich steht der jährlichen Zuwachsrate<br />
von 16,82 % eine Mortalitätsrate von 13,16 %<br />
gegenüber. Die jährliche Wachstumsrate der Population liegt<br />
somit durchschnittlich bei 3,66 %. Die Verluste der Kolonie<br />
durch die Gamsräude werden im folgenden Kapitel abgehandelt.<br />
3.1 .2.3 Mortalität durch die Sarcoptesräude<br />
Die ersten Räudefälle am Steinwild im Hagengebirge wurden<br />
1951 festgestellt. Dieser ersten bis 1955 dauernden Welle folgten<br />
4 weitere, die bisher letzte 1987; alle verursachten erhebliche<br />
Verluste. Insgesamt fielen bis ins Jahr 1987 244<br />
Stück Steinwild der Räude zum Opfer (Abb. 39). Bei den adul