September 2010 - Niederlenz
September 2010 - Niederlenz
September 2010 - Niederlenz
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Kirche<br />
Gedanken zum Abschied<br />
Als meine Frau Susanne und ich im Dezember<br />
2004 nach <strong>Niederlenz</strong> kamen, war<br />
für uns vieles offen. Von einer kleinen,<br />
studentenmässig eingerichteten Wohnung in<br />
Schlieren durften wir in ein grosses Pfarrhaus<br />
ziehen. Kaum angekommen, wurde ich<br />
vom Dekan in einem Sonntagsgottesdienst<br />
„installiert“, d.h. feierlich als Pfarrer in mein<br />
Amt eingesetzt. Er gebrauchte in seiner Predigt<br />
ein schönes Bild vom Krug, in welchem<br />
wir unsere Schätze tragen und Sorge geben<br />
müssen, dass er nicht zerbricht (vgl. 2 Kor<br />
4,7). Mit Schätzen sind nicht materielle,<br />
sondern „himmlische“ Kostbarkeiten gemeint,<br />
die unser Leben bereichern.<br />
Im Leben der reformierten Kirchgemeinde<br />
<strong>Niederlenz</strong> gibt es viele solche Schätze.<br />
Ich denke dabei genauso an die zahlreichen<br />
engagierten Menschen, die als freiwillige<br />
(rund 90!) oder angestellte Mitarbeiter zu<br />
einem blühenden Gemeindeleben beitragen,<br />
wie auch an die wohlgesinnten und tragenden<br />
Leute im Hintergrund, dank denen eine<br />
Kirchgemeinde überhaupt funktionieren<br />
kann. Für mich war es stets wichtig, diesen<br />
Schätzen Sorge zu tragen, sprich, Menschen<br />
einzubeziehen und zu begleiten, wo auch<br />
immer sie gerade in ihrem Leben stehen.<br />
In der Tätigkeit als Pfarrer ist es schön zu<br />
spüren, wenn sich Menschen je nach Situation<br />
wirklich berührt, angesprochen, fröhlich<br />
oder getröstet fühlen. Geschieht dies, so ist<br />
dies in meinen Augen ein „himmlisches“<br />
Geschenk. In solch wertvollen Begegnungen<br />
kann sich der persönliche Krug eines<br />
jeden – also auch jener des Pfarrers – mit<br />
„himmlischen“ Kostbarkeiten anfüllen. Und<br />
denen gilt es Sorge zu tragen.<br />
Im Grunde genommen kann man die gesammelten<br />
Schätze nicht gewichten; alle<br />
haben sie ihren unvergleichlichen Wert.<br />
Dennoch möchte ich aus meinem persönlichen<br />
Krug die Festgottesdienste anlässlich<br />
Familie Rathgeb mit Hund Ronny<br />
des 100-Jahr-Jubiläums der Gartenbauschule<br />
(2006), des Jugendfestes (2007),<br />
des 25-Jahr-Jubiläums des Altersheims<br />
(2009) und des 60-Jahr-Jubiläums unserer<br />
Kirche (2009) hervorheben. Wenn so viele<br />
Menschen am Dorfleben teilnehmen, miteinander<br />
einen Gottesdienst feiern und anschliessend<br />
gesellig den Festtag ausklingen<br />
lassen, ist das sehr bewegend.<br />
Nebst den beruflichen füllten auch private<br />
Erlebnisse Susannes und meinen Krug an.<br />
Auf Wiedersehen...<br />
Vor bald sechs Jahren stiess der erst 27<br />
Jahre junge Pfarrer, just married, zum Team<br />
der reformierten Kirchgemeinde nach <strong>Niederlenz</strong>.<br />
Hier, an seiner ersten Pfarrstelle,<br />
erwartete ihn ein breites Aufgabenfeld.<br />
Neben traditionellen Gottesdiensten, Abdankungen<br />
und Hochzeiten bereitete es<br />
Stefan Rathgeb viel Freude, generationenübergreifende<br />
Anlässe zu gestalten. Das<br />
Lindenfest, jeweils am letzten Samstag im<br />
August, das festGEMEINDEfest im Herbst<br />
und die Konfirmationen waren bereichert<br />
mit Film- oder Theatereinlagen und poppiger<br />
Musik.<br />
Sein grosses Engagement für die Jugendlichen<br />
mit Ausflügen in soziale Institutionen<br />
und nach Einsiedeln, das Fiire mit de Chliine<br />
und der Zwergentreff sowie die Konflager<br />
- 16 -<br />
Grossen Anteil daran hat unser Sohn Manuel,<br />
gemeinsam mit unserem Hütehund Ronny,<br />
die mittlerweile das grosse Pfarrhaus<br />
bevölkern. Voll von schönen Erinnerungen<br />
an unsere Zeit in <strong>Niederlenz</strong> ziehen wir<br />
wieder ins Zürichbiet nach Lufingen. Wir<br />
sind dankbar, dass wir hier so gut aufgenommen<br />
worden sind und wünschen allen<br />
<strong>Niederlenz</strong>erinnen und <strong>Niederlenz</strong>ern von<br />
Herzen alles Gute und noch viele „himmlische“<br />
Kostbarkeiten! sr<br />
und -reisen gehörten zum vielfältigen<br />
Pfarreralltag.<br />
Gerne erinnern wir uns an seinen Humor<br />
in den Gottesdiensten zum Jubiläum des<br />
Altersheims und der „60-Jahre-Kirche-<br />
<strong>Niederlenz</strong>“-Feier.<br />
Unterdessen ist seine Familie gewachsen.<br />
Manuel wird bald den Kindergarten besuchen<br />
und Ronny, der zottige, grosse Hund,<br />
ist nicht von ihnen wegzudenken. Stefan<br />
Rathgeb zieht mit seiner Familie in die Nähe<br />
des Arbeitsortes seiner Frau Susanne.<br />
Wir danken ihm ganz herzlich für sein<br />
freudiges Wirken und wünschen der Familie<br />
Gottes Segen.<br />
Elisabeth Känzig<br />
Präsidentin der Kirchenpflege