02.01.2013 Aufrufe

Warum zerstören Borkenkäfer unsere Forste - Bundesarbeitskreis ...

Warum zerstören Borkenkäfer unsere Forste - Bundesarbeitskreis ...

Warum zerstören Borkenkäfer unsere Forste - Bundesarbeitskreis ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zur Vereinfachung rechnen wir später nur mit den 400 Töchtern weiter. Unsere neue, theoretische<br />

Vermehrungsrate pro Jahr ist dann also 1:400 statt 1:20. Wir vernachlässigen außerdem die Tatsache,<br />

dass die Mütter einer „Frühjahrsbrut“ noch im selben Jahr eine zweite Brut („Geschwisterbrut“) produzieren<br />

können, und wir ignorieren – um der Übersichtlichkeit Willen – die Existenz der Männchen<br />

vollständig. Wir betreiben also eine Abschätzung der allermindesten theoretischen Vermehrungsraten.<br />

Kommt zur Anpflanzung im Tiefland die Öffnung eines Bestandes durch Ernte von Bäumen, Erschließungsmaßnahmen,<br />

Sturm, Schneedruck oder Immissionsbelastung, so ändert sich auch noch das normale<br />

kühl-schattig-feucht-windstille Waldinnenklima. Ein Freilandklima (wärmer, sonniger, trockener,<br />

windiger, unausgeglichener) stellt sich ein. Da verbleibende Fichten aber vorher im Waldinnenklima<br />

lebten, bedeutet ihre neue Umgebung weiteren Stress. Gleichzeitig wird ihre Harzbildung blockiert, und<br />

eventuell ein regelrechter Sonnenbrand mit abplatzender Rinde verursacht.<br />

Die bisher behandelten – und einige weitere – Teilursachen fasste Prof. Hans Leibundgut bereits 1954 in<br />

einem heute noch gültigen, aber nicht mehr vollständigen Schema (Abb.9) zusammen. Die Belastung<br />

durch Luftschadstoffe war damals noch kein „flächendeckendes“ Problem. Er machte aber seinen Studenten<br />

und Lesern anschaulich und verständlich, wie Waldsterben entsteht. 19<br />

Abb.9: Wirkgefüge waldschädigender Komponenten, die zum Waldsterben führen<br />

Hans Leibundgut konnte bereits auf dem Wissen von Prof. Wislicenus, des einstigen Leiters der Forsthochschule<br />

Tharandt, aufbauen, der 1912 erstmals erklärte:<br />

„Die unsichtbaren Schäden schwächen die Resistenz gegen die Infektion aller Arten von<br />

Parasiten. Scheinbar gesunde Bäume werden von allen möglichen Pilzen, Käfern, Schädlingen<br />

befallen. Doch überall, so belegen es eine Reihe von Studien, sind die sauren Gase am Vernichtungsprozeß<br />

mit behilflich." 20<br />

Ihm folgte 1923 Stoklasa mit der Formulierung, das Auftreten von <strong>Borkenkäfer</strong>schäden sei zu verstehen<br />

„als charakteristisches Merkmal für Rauchschäden in Fichtenbeständen“<br />

und diese Formulierung übernahm wiederum WISLICENUS 1927.<br />

Zusammenfassend muss zu diesem Kapitel festgestellt werden, dass es eine ganze Reihe waldbaulicher<br />

Fehler gibt, die zu weiteren „Förderprogrammen“ für den Buchdrucker werden.<br />

Luftverschmutzung mit Gift- und Treibhausgasen<br />

Stress für Fichten, aber „Förderprogramm“ für Buchdrucker<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!