Warum zerstören Borkenkäfer unsere Forste - Bundesarbeitskreis ...
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Abb. 15: Die Wissenschaftlerin Gabriele Lobinger in einer Fachpublikation zur Vermehrungsrate und<br />
Gefährlichkeit des Buchdruckers. Die beiden Überschriftzeilen und der Teil ab dem roten Pfeil sind<br />
nicht von Frau Lobinger. Für die Jahre 0, 1 und 2, sind dort Lobingers Daten nochmals aufgeführt.<br />
Für die Jahre 3 bis 6 wurden die Berechnungen Lobingers konsequent fortgesetzt, um die Ungeheuerlichkeit<br />
ihrer Übertreibung anschaulich zu machen. Der Blaue Text soll die Aussagen ein weiteres<br />
Mal veranschaulichen.<br />
Hätte Frau Lobinger ihre Rechnung nur für vier weitere Jahre fortgesetzt, hätte sie ihren Lesern glatt<br />
„bewiesen“, dass im Jahr 2009 eine Fichtenforstfläche von der Größe Deutschlands durch Buchdrucker<br />
vernichtet wäre, wenn im Jahr 2000 EINE EINZIGE befallene Fichte nicht rechtzeitig gefällt und entrindet<br />
worden wäre. Eine wahrlich besorgniserregende Prognose, die auch Eingang in die forstpolitische<br />
Diskussion und Praxis fand.<br />
Bis zum 26.8.2007 hatte sich dann die Peinlichkeit der Lobingerschen Wissenschaft offensichtlich bis<br />
ins zuständige Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und <strong>Forste</strong>n herumgesprochen.<br />
An diesem Tag erklärte der damalige Minister Miller der Presse nämlich nur noch:<br />
„Die Käfer aus einer einzigen Fichte<br />
reichen aus, um 20 neue Bäume zu besiedeln.“<br />
Damit hat der Minister die Panikmache um 60% reduziert. Die für einen Minister gebotene Seriosität ist<br />
aber trotzdem noch nicht ansatzweise realisiert. Das Beispiel ist kein Einzelfall.<br />
So bleibt „der <strong>Borkenkäfer</strong>“ weiterhin DIE beliebteste Waffe im Kampf gegen bestehende und von Bürgern<br />
erwünschte Waldschutzgebiete. Gehasst wird jede „Duldung“, weil die natürliche Entwicklung<br />
Wissenschaftlern und Bürgern einerseits zeigt, wie die Natur arbeitet, und andererseits, dass die propagierten<br />
„Rettungsmaßnahmen für den Wald“ nur die Renditen der Pharmaaktionäre und die „Weitersoförster“<br />
retten.<br />
Nur die Werbung der einschlägigen Sparten der Chemischen Industrie, ihre offizielle Pestizidproduktion<br />
und ihre Gewinnmeldungen ermöglichen uns eine Ahnung davon, was sich in dieser Hinsicht in <strong>unsere</strong>n<br />
Wäldern wirklich abspielt. So werden immer weitere neue, ganz andere „Löcher“ in das geschwächte<br />
Netzwerk des Lebens gerissen. Dazu wird professionell gejammert und murrend bezahlt.<br />
Das Bild einer gefährlichen Bedrohung durch „den Käfer“ und eines gefährlichen Kampfes wird aber<br />
auch abseits der chemischen Kriegsführung gepflegt. So riefen der bayerische Ministerpräsident<br />
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