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Theaterpädagogisches Begleitmaterial - Theater Marburg

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Arbeitsvorschlag 3<br />

„HAST du noch oder BIST du schon?“<br />

Für viele Kinder scheinen Marken und die neuesten Klamotten oder Spielzeuge das Maß aller Dinge<br />

bei der Wahl ihrer Freundschaften zu sein. Wer „hat“, ist cool und wird leichter Anführer oder bester<br />

Kumpel (oder sogar Klassensprecher) als ein Kind, das wenig Geld für teure und modische<br />

Besitztümer hat. Dabei geht es natürlich nur vordergründig um materielle Güter. Vielmehr geht es um<br />

die Anerkennung und den Respekt der Klassenkameraden und Freunde, welche man sich durch das<br />

Zurschaustellen des materiellen Wertes erhofft – frei nach dem Motto: „Hast Du was, bist Du was“.<br />

In diesem Arbeitsvorschlag sollen die Kinder den Konsumzwang, in den sie durch dieses Werben um<br />

Anerkennung und Respekt geraten und die damit verbundenen Oberflächlichkeiten, spielerisch<br />

hinterfragen lernen.<br />

Materialien: evlt. weiße Blätter und Buntstifte, Tafel und Kreide<br />

Vorbereitung: Zur Vorbereitung oder inhaltlicher Vertiefung empfehlen wir Ihnen als LehrerIn den<br />

Essay über Mode, Marken und Konsumterror ab Seite 22 dieser Materialmappe.<br />

Dauer: ca. 45 Minuten<br />

Ablauf:<br />

Sprecht in der Klasse darüber, mit welchem Jungen oder Mädchen Ihr gern befreundet seid und<br />

warum? Was findet Ihr an anderen Kindern cool? Wie muss für Euch der ideale „Anführer“ oder die<br />

ideale „Anführerin“ (und / oder Klassensprecher) sein? � Alles, was die Kinder nennen, wird auf<br />

einer Seite der Tafel festgehalten. Nun sollen sich die Kinder folgendes Szenario vorstellen:<br />

• Ihr kommt allein auf eine Insel in einem fernen Land. Auf dieser Insel ist es meisten warm<br />

und sonnig und es gibt auch genügend Trinkwasser. Als Nahrung dienen Euch die Früchte<br />

von den Bäumen, aber es gibt keine Läden oder Shoppingcenter, Geld existiert nicht bzw.<br />

ist wertlos. Ihr wisst, dass man Euch in ein paar Wochen findet und Ihr wieder nach Hause<br />

könnt. Auf der Insel leben noch andere Kinder, deren Sprache Ihr leicht versteht. Ihr<br />

möchtet nicht die ganze Zeit bis zu Eurer Rückkehr nach Hause allein bleiben,sondern<br />

neue Freunde finden.<br />

Mit welchen Kindern freundet Ihr Euch an? Wie müssen diese „sein“, damit Ihr Euch<br />

mit ihnen wohl fühlt?<br />

Mit euren neuen Freunden gründet Ihr eine Bande. Wie entscheidet ihr, wer der / die<br />

Anführerin wird? Welche Eigenschaften muss er oder sie besitzen?<br />

Wieder wird alles, was die Kinder nennen, an der Tafel festgehalten (auf der freigebliebenen<br />

Seite).<br />

Nun können Gruppen gebildet werden, in denen die Kinder eine Szene entwickeln, die auf dieser<br />

Insel spielen könnte und in der deutlich wird, wie ihre neuen Freunde sind. Die Gruppen präsentieren<br />

ihre Szenen vor den anderen. Nach jeder Präsentation gibt es Applaus für die Spieler.<br />

Anschließend kann über das Gesehene gesprochen werden, die Zuschauer können sagen, was<br />

ihnen besonders gut gefallen hat.<br />

Wenn noch Zeit bleibt oder die Kinder nicht in Spiellaune sind, können sie auch eine Szene auf der<br />

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