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Ausgabe 1/2009 - Burgenländische Krankenanstalten GesmbH

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VORWORT<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!<br />

❮<br />

Acht Tage vor Weihnachten 2008 wurde der Prüfbericht<br />

des Rechnungshofes über die <strong>Burgenländische</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>gesellschaft<br />

veröffentlicht.<br />

22 Monate zuvor, im März 2007, hat die kleine Regierungspartei<br />

ÖVP die Durchführung einer Gebarungsprüfung<br />

der KRAGES durch den Bundesrechnungshof gefordert. Die<br />

Zeit davor war geprägt durch eine gezielte Medienkampagne<br />

gegen das burgenländische Gesundheitswesen:<br />

Die KRAGES sei bankrott,dass Gesundheitssystem funktioniere<br />

nicht, die Geschäftsführung handle willkürlich und<br />

unverantwortlich, der zuständige Landesrat solle überhaupt<br />

den Hut nehmen, usw.<br />

Ich bin wirklich dankbar, dass dieser Rechnungshofbericht<br />

angefordert wurde. Der Bericht ist für die KRAGES<br />

und für die verantwortlichen Landespolitiker äußerst positiv<br />

ausgefallen.Wir haben nun die historische Chance,das Gesundheitswesen<br />

außer Streit zu stellen.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse<br />

Der Rechnungshofprüfbericht über die KRAGES hat ergeben,<br />

dass die <strong>Burgenländische</strong> <strong>Krankenanstalten</strong>gesellschaft<br />

umsichtig und verantwortungsvoll handelt. Die von der<br />

KRAGES eingeleiteten und teilweise schon wirksamen Strukturreformschritte<br />

werden ausdrücklich gut geheißen.<br />

Der Rechnungshof stellt weiter fest, dass sich die vom<br />

Land geleisteten Betriebszuschüsse an die KRAGES von<br />

1997 bis 2007 durchschnittlich um 3,7 % gesteigert haben,die<br />

tatsächlichen Kosten jedoch um 4,6 % jährlich gestiegen sind.<br />

Die Ursachen der finanziellen Entwicklung liegen vorrangig<br />

in den Leistungserweiterungen in allen Krankenhäusern.<br />

In den letzten sechs Jahren sind durch diese Leistungserweiterungen<br />

Mehrkosten in der Höhe von 3,4 Millionen<br />

Euro pro Jahr entstanden. Diese Mehrkosten hat die KRA-<br />

GES ohne zusätzliche Mittel durch das Land bewältigt.<br />

Der Rechnungshof bemerkt dazu, dass die KRAGES die<br />

steigenden Betriebsaufwendungen durch vermehrte Betriebsleistungen<br />

sowie durch die Auflösung frei verfügbarer<br />

Rücklagen ausgeglichen hat.<br />

Ein Ergebnis möchte ich noch herausgreifen:<br />

Das Verhältnis zwischen patientennahen und patientenfernen<br />

Personal verbesserte sich im Sinne einer Qualitätssteigerung<br />

in der Krankenversorgung auf 74,7 % : 25,3 % und liegt damit<br />

über dem österreichweiten Durchschnitt von 72,9 % : 27,1 %.<br />

Dass heißt, es wird Personal im Verwaltungsbereich und<br />

Betriebspersonal – dazu gehören auch die Reinigung,Küche,<br />

Vorwort<br />

Technik - eingespart und bei der Patientenbetreuung kommt<br />

Personal dazu. „Eingespart“ bedeutet aber nicht, dass irgendjemand<br />

seinen Arbeitsplatz verloren hat.Arbeitsabläufe haben<br />

sich geändert. Die EDV und die Technik erlauben es, zurVerfügung<br />

stehende Personalressourcen vom Verwaltungs- in den<br />

patientennahen Bereich zu verlagern. Das sind die Ressourcen,<br />

die für die Leistungserweiterungen eingesetzt werden<br />

können.<br />

Vom Rechnungshof angesprochene Einsparungspotenziale<br />

und Strukturverbesserungen sind von KRAGES-Seite<br />

selbstverständlich ernst zu nehmen. Einige der Empfehlungen<br />

sind schon umgesetzt. So wurde der KRAGES Aufsichtsrat<br />

der Empfehlung nach verkleinert, auf die unterschiedlichen<br />

Laborkosten wurde bereits mit der Einrichtung<br />

eines Laborverbundes reagiert,Verwaltungsprozesse werden<br />

zentralisiert, im Krankenhaus in Güssing gibt es eine zentrale<br />

Aufnahmestation usw.<br />

Im Zuge der Umsetzung des regionalen Strukturplans<br />

Gesundheit Burgenland, der im Juni <strong>2009</strong> von der Gesundheitsplattform<br />

beschlossen wurde, wird es gelingen, weitere<br />

strukturelle Verbesserungen umzusetzen. Jede einzelne Maßnahme<br />

ist aber vor allem unter dem Gesichtspunkt des Patientenwohls<br />

und der Absicherung einer wohnortnahen, qualitativen<br />

medizinischen Versorgung aller Burgenländerinnen<br />

und Burgenländer zu sehen.<br />

Es ist eindeutig ein politisches Ziel, alle Krankenhausstandorte<br />

im Burgenland zu erhalten,um eine leichte Erreichbarkeit<br />

und die optimale Versorgung der burgenländischen<br />

Bevölkerung mit Leistungen der <strong>Krankenanstalten</strong> sicher zu<br />

stellen, sowie die burgenländische Bevölkerung am medizinischen<br />

Fortschritt teilnehmen zu lassen. Die KRAGES hat<br />

diesen eindeutigen Auftrag von Seiten des Eigentümers. Der<br />

Rechnungshof bemerkt dazu, dass die Standortgarantie in<br />

einem Zielkonflikt mit einem möglichst wirtschaftlichen Betrieb<br />

stünde. Für die <strong>Burgenländische</strong> Gesundheitspolitik ist<br />

dies kein Konflikt, weil es ein klares Bekenntnis zu allen fünf<br />

Krankenhausstandorten gibt. Die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

der burgenländischen <strong>Krankenanstalten</strong> ist eine wichtige<br />

Ergänzung der gesundheitspolitischen Bedeutung. Gerade in<br />

Zeiten der Krise sind Arbeitsplätze im Gesundheitswesen ein<br />

wichtiger stabilisierender Faktor. Das Land Burgenland wird<br />

alles tun,den <strong>Krankenanstalten</strong> eine gedeihliche Entwicklung<br />

zu ermöglichen. ■<br />

Dr. Peter Rezar<br />

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