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Kommunikation 2013 – Burson-Marsteller<br />

Immer neue Stakeholder drängen in<br />

die Öffentlichkeit. Um in dieser Flut von<br />

Forderungen und Interessen gehört<br />

zu werden, braucht es klare Strategien<br />

und Botschaften.<br />

Der Autor<br />

Niklas Proksch ist Managing Director bei Burson-<br />

Marsteller in Berlin. Zu seinen Aufgaben zählt<br />

neben der Beratung nationaler und internationaler<br />

Kunden am Standort Berlin auch der Ausbau des<br />

Public-Affairs- Angebots von Burson-Marsteller in<br />

Deutschland.<br />

▹ Burson-Marsteller: Seite 37<br />

▷ werke zurückzudrängen, den politischen Eliten<br />

digitale Enthaltung zu predigen und über neue<br />

Gesetze eine Zensur des Internets zu ermöglichen,<br />

zeigt auf, an welche Grenzen digitale Kommunikation<br />

im politischen Entscheidungsfindungsprozess<br />

stoßen kann.<br />

Auch in Deutschland muss politische Kommunikation<br />

auf Veränderungen reagieren. Neue<br />

Lebensstile etablieren sich, während traditionelle<br />

Milieubindungen abnehmen. Durch das Entstehen<br />

neuer Interessenkonstellationen gestaltet sich<br />

auch die Interessenpo-<br />

litik weitaus vielfältiger.<br />

So gewinnen immer<br />

häufiger auch Interessen<br />

eine Stimme, die<br />

bisher nicht gehört wurden.<br />

Die Bindewirkung<br />

traditioneller Verbände<br />

nimmt ab. Stattdessen<br />

bilden sich neue Verbands- und Organisationsstrukturen.<br />

Sie agieren anders als die großen Wirtschaftsverbände,<br />

suchen neben den vertrauten und<br />

direkten Gesprächen mit politischen Entscheidern<br />

die Öffentlichkeit als Bühne ihrer Interessen und<br />

Forderungen, nutzen das Instrumentarium der digitalen<br />

Medien und Netzwerke. Dies stellt die Arbeit<br />

in der Politikberatung in Deutschland vor<br />

neue Herausforderungen. Das wichtigste Steuerungsinstrument<br />

heißt Transparenz.<br />

Auch im Zentrum der Europäischen Union ist<br />

Transparenz ausschlaggebend für die Arbeit mit<br />

Parlament und Kommission. Hier sind es, auch vor<br />

dem Hintergrund der Vielsprachigkeit und der<br />

noch einmal um ein Vielfaches erhöhten Zahl der<br />

vorgetragenen Interessen, direkte Kanäle, die gebraucht<br />

werden, um politische Kommunikation<br />

vor Ort zu gestalten, besonders etablierte und<br />

gelebte Netzwerke.<br />

Durch zunehmende Internationalisierung und<br />

kürzere Kommunikationswege ist die Welt näher<br />

zusammengerückt. Das Umfeld für Public Affairs<br />

ist durch zunehmende Ausdifferenzierung geprägt.<br />

Immer neue und unterschiedlichste Stakeholder<br />

drängen in die Öffentlichkeit und die poli-<br />

tischen Willensbildung. Um in dieser Flut von Forderungen<br />

und Interessen gehört zu werden,<br />

braucht es klare Strategien und Botschaften.<br />

Drei Voraussetzungen für politische<br />

Kommunikation heute:<br />

◾ Neue Netzwerke: Die für politische Kommunikation<br />

erforderlichen Netzwerke werden immer<br />

vielfältiger. Sie umfassen nicht mehr nur Entscheider<br />

und Interessenvertreter großer Branchen<br />

und Unternehmen sondern auch Personen,<br />

die zunächst außerhalb der politischen Einflussnahme<br />

zu stehen scheinen. In einer globalisierten<br />

Welt verschwimmen diese Grenzen zunehmend.<br />

Neue Herausforderungen entstehen<br />

dadurch sowohl für Unternehmen als auch für<br />

politische Akteure.<br />

◾ Globale Netzwerke: Das Agieren auf internationalen<br />

Märkten erweist sich mittlerweile nicht<br />

nur für viele Unternehmen als überlebensnotwendig.<br />

Auch Organisationen stellen sich der<br />

Herausforderung, ihre Public-Affairs-Aktivitäten<br />

auf andere Länder auszuweiten, und sehen<br />

sich oftmals mit kulturellen und institutionellen<br />

Differenzen konfrontiert. Ihnen helfen Agenturen,<br />

die diese Entwicklung abbilden, über die<br />

Grenzen des deutschsprachigen Raums hinaus<br />

handeln und mit Expertise Lösungen entwickeln<br />

können.<br />

◾ Digitale Netzwerke: Nur wer ein Verständnis<br />

von Dialog und Meinungsbildung über alle<br />

Kommunikationskanäle hat, kann seinen Botschaften<br />

nachhaltig Gehör verschaffen. Besonders<br />

digitale Medien haben bei der Bildung politischer<br />

Meinungen an Einfluss gewonnen. Sie<br />

sind nicht mehr nur Kommunikationskanal, sie<br />

sind Dialogplattform und Monitor für Interessen<br />

und Meinungen. Soziale Netzwerke erlauben<br />

es, neue Zielgruppen gezielt und effektiv<br />

anzusprechen, verlangen aber auch mehr Transparenz<br />

und Bereitschaft für einen kritischen<br />

Austausch. Richtig aufgesetzt, sind digitale<br />

Netzwerke ein Schlüssel für erfolgreiche politische<br />

Kommunikation.<br />

Traditionelle Wege der Interessenvertretung, das<br />

Verständnis für die Erfordernisse politischer Entscheidungsfindung,<br />

gute Kontakte und klare Botschaften<br />

sind immer noch die Basis für erfolgreiche<br />

politische Kommunikation. Allerdings gilt es,<br />

der zunehmenden Komplexität und Vielfalt einer<br />

sich globalisierenden Gesellschaft zu entsprechen.<br />

Um den wachsenden Anforderungen immer<br />

komplexerer Themen und Interessen zu begegnen,<br />

braucht es heute mehr denn je ein Verständnis<br />

für kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede,<br />

ein professionelles und strategisches Herangehen<br />

und starke Netzwerke. ○<br />

14 PR Report Compendium 2013

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