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Kommunikation 2013 – Harvard – Good Relations Group<br />

▷ terung und Clipping-Steigerung beinhaltet<br />

und für viele Agenturen ein USP ist.<br />

Bilder, die Geschichten erzählen und Menschen<br />

als Anwender zeigen, geben Marken ein Gesicht.<br />

Dabei hilft ein Visual aus der Werbung in der Regel<br />

nicht. Das Motiv eines PR-Fotos muss neutral<br />

und glaubwürdig, hochaktuell und involvierend<br />

sein, statt beliebig wie die so häufig verwendeten<br />

Agenturbilder aus der Datenbank.<br />

2. Der strategische Aspekt<br />

Last, but not least, trägt der Wandel<br />

der Medienwelt auch beim Thema<br />

PR-Bild entscheidend Rechnung: Social<br />

Media funktioniert am besten mit<br />

visuellen Anreizen.<br />

Der Autor<br />

Oliver Sturz ist Geschäftsführer<br />

von Harvard –<br />

Good Relations Group.<br />

Die Münchner PR-Agentur<br />

ist auf Marken- und<br />

Produkt-PR spezialisiert<br />

und betreut diverse internationale<br />

Marken aus der<br />

Unterhaltungselektronik- und Technik-Welt.<br />

▹ Harvard - Good Relations Group: Seite 35<br />

Ein Bild als Thema. Nicht Beiwerk, sondern Anfang<br />

einer PR-Konzeption. Strategische Bilderwelten<br />

fehlen in den meisten Unternehmen. Eine<br />

Aufgabe, der sich Marketing und Kommunikation,<br />

Berater und Kreative gemeinsam stellen müssen.<br />

„Und welches Bild<br />

schicken wir mit?“ –<br />

diese häufig im PR-<br />

Tagesgeschäft gestellte<br />

Frage steht nicht am<br />

Ende eines Projektes<br />

sondern am Anfang.<br />

Ein Beispiel dafür ist<br />

unser alljährlicher Ehrgeiz<br />

als Agentur, anlässlich der „gamescom“ das<br />

(inoffizielle) Bild der Messe zu kreieren – einen<br />

Eyecatcher, der TV-, Print- und Online-Redaktionen<br />

hilft, ihren Auftaktbericht mit Leben zu füllen.<br />

Unser letztjähriger Hingucker: Kinder und ihre<br />

Eltern spielten vor dem Messeeingang Verstecken,<br />

zwischen hundert Aufstellern des PlayStation-Familienspiels<br />

„Little Big Planet“ und vor den<br />

gezückten Objektiven der Pressefotografen. Die<br />

simple Idee wirkte sympathisch und weckte Interesse<br />

über die einschlägigen Medien hinaus. Das<br />

Szenario diente als Kulisse für Anmoderationen<br />

von TV-Beiträgen und erschien in diversen General<br />

Interest-Titeln. Bild wirkt!<br />

Frei nach dem Motto „Man kann nicht nicht-sehen“,<br />

gibt es keinen Grund, das Thema visuelle<br />

Kommunikation auf „bunte“, verbrauchernahe<br />

Markenwelten zu beschränken.<br />

Auch komplexe<br />

Sachverhalte,<br />

beispielsweise aus der<br />

IT-Software-Welt, lassen<br />

sich im Bild einfach,<br />

erklärend und<br />

idealerweise auch etwas<br />

überraschend darstellen.<br />

IT-Security und<br />

Cybercrime sind ein<br />

wichtiges gesellschaftliches<br />

Thema. Kommunikationsfachleutestehen<br />

aber immer wieder<br />

vor der Herausforderung, wie sie etwas derartig<br />

Virtuelles und Abstraktes visualisieren können.<br />

Sogar auf den Presseseiten von Global Playern<br />

dieser Branche finden sich nur unbefriedigende<br />

Lösungen. Einfache Illustrationen im Comic-Clipart-Stil,<br />

die die Bedrohung von Spam und Viren<br />

symbolisieren sollen, fehlt es an Glaubwürdigkeit<br />

und den qualitativen Standards, die zur Veröffentlichungen<br />

führen. Ein erfolgreiches Experiment<br />

zum Thema PR-Bild haben wir vor einiger Zeit für<br />

das Unternehmen MessageLabs realisiert: Ein<br />

Künstler interpretierte berühmt-berüchtigte<br />

Computerviren in großartigen 3D-Designs, als<br />

wären Sie mit einem Elektronen-Mikroskop erfasst<br />

worden. Die Mikrokosmos-Ästhetik zu einem<br />

IT-Thema schaffte es unter anderem in eine<br />

Fotostrecke der Zeitschrift „Stern View“ sowie in<br />

die „Bild“.<br />

3. Der pragmatische Aspekt<br />

Online-Kommunikation und soziale Medien<br />

brauchen visuellen Content. Redaktionen stehen<br />

unter Zeitdruck und arbeiten multimedialer denn<br />

je. Texte werden kürzer, Fotostrecken länger und<br />

erhöhen zugleich die Klick-Raten. Biete ich einem<br />

Redakteur die Bilder und Videos gleich mit an, erhöhen<br />

sich nicht nur die Verwendungschancen,<br />

sondern auch der Umfang und damit die Relevanz<br />

des Clippings. Pressebilder heben dazu auch kurze<br />

Meldungen optisch hervor. Ohne entsprechendes<br />

Material müssen Redaktionen Zeit und Geld investieren<br />

– ein Punkt, an dem PR-Agenturen die<br />

journalistische Arbeit unterstützen können. Das<br />

bietet Mehrwert und bleibt im Gedächtnis.<br />

Last, but not least, trägt der Wandel der Medienwelt<br />

auch beim Thema PR-Bild entscheidend<br />

Rechnung: Social Media funktioniert am besten<br />

mit visuellen Anreizen. Blogger greifen gute Bilder<br />

gerne auf, sofern sie gestalterisch interessant,<br />

aussagestark und vor allem unwerblich sind. Und<br />

auch auf Facebook, Google+, Twitter & Co. „shared“<br />

man Bilder häufiger als Textlinks. Facebook<br />

beispielsweise zeigt Pinnwand-Posts mit Bildern<br />

eher an als reine Wortbeiträge. Blickt man auf die<br />

Vielfalt der Kanäle, wird deutlich, wie groß das<br />

Potential ist und sich die mit einer Fotoproduktion<br />

verbundenen Kosten auszahlen.<br />

Summa summarum: Pressebilder sind mehr als<br />

ein Anhängsel der Presseinformation. Diese einfache<br />

Aussage zum Handwerk einer PR-Agentur<br />

sollten wir uns regelmäßig vergegenwärtigen. Und<br />

um auf „Red Bull Stratos“ im wörtlichen Sinne zurückzukommen:<br />

Es ist beim Thema visuelle Kommunikation<br />

noch Luft nach oben. Botschaft, Gestaltung<br />

und Technik müssen stimmen. Dann können<br />

Agenturen als Bilder- und Themenlieferanten<br />

nur gewinnen. ○<br />

20 PR Report Compendium 2013

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