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PR Report Compendium 2013<br />
Kommunikation 2013 – MSL Germany<br />
HUMAN RESOURCES<br />
Go China! Kommunikation<br />
im Reich der Mitte<br />
Unternehmen erkennen die Bedeutung Chinas und das Potenzial des dortigen Marktes<br />
– ohne jedoch den lokalen Kommunikationsplänen eine entsprechende Bedeutung<br />
einzuräumen. Hinweise zum Wettbewerb um Talente von Birgit Söllner<br />
Deutsche Unternehmen sind längst in China angekommen<br />
– das Geschäft in und mit China ist<br />
heute für viele eine wichtige Säule für den Gesamterfolg.<br />
Erstaunlicherweise spiegelt die Vor-<br />
Ort-Kommunikation der Unternehmen diese Bedeutung<br />
nur in sehr geringem Maße wider. Noch<br />
immer dominiert vielerorts eine Produktkommunikation,<br />
die eigentlich auf den deutschen Markt<br />
zugeschnitten ist, ein Messaging ohne lokale Relevanz,<br />
einfache Pressearbeit mit lediglich vom<br />
Deutschen ins Englische übersetzten Texten sowie<br />
eine Vernachlässigung von gezielten Public<br />
Affairs und standortspezifischem Stakeholder<br />
Management. Kurz: Die Größe des Landes und<br />
das Potenzial des Marktes spielen eine große Rolle<br />
für die Wachstumsziele der deutschen Unternehmen<br />
in China, ohne jedoch lokalen Kommunikationsplänen<br />
und entsprechenden Ressourcen<br />
für Kommunikation eine ähnliche Bedeutung einzuräumen.<br />
Hier wird viel Potenzial verschenkt, vor allem<br />
wenn man bedenkt, dass missglückte Kommunikation<br />
und mangelnder Austausch zwischen lokalem<br />
Management und der Zentrale in Deutschland<br />
kritische Faktoren sind, die viele Projekte<br />
zum Scheitern bringen: Schwierigkeiten beim<br />
Markteintritt, blockierte M&A Projekte, gefloppte<br />
Produkteinführungen, Reputationsverlust<br />
durch PR-GAUs in Medien und dem Social Web<br />
und, immer öfter, ein massiver Fachkräftemangel.<br />
Der Wettbewerb um Chinas Talente<br />
Hochqualifizierte Human Resources, und hier besonders<br />
die Bindung und Entwicklung junger Talente,<br />
sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für<br />
Unternehmen – auch im chinesischen Markt.<br />
Schwierigkeiten bei der Rekrutierung junger Talente<br />
ist schon lange kein exklusives Phänomen<br />
mehr allein in den westlichen Industrienationen.<br />
Die junge Generation chinesischer Akademiker<br />
weiß heute sehr genau um ihren Wert. Gut ausgebildete<br />
junge Chinesen können es sich leisten, ihre<br />
Karriere durch Job-Hopping als Sport zu betreiben<br />
und Verträge wie Hemden zu wechseln. Für<br />
ausländische Unternehmen kommt erschwerend<br />
hinzu: Sie sind vor Ort oft deutlich weniger sichtbar<br />
als ihre chinesischen Mitbewerber. Deshalb<br />
kommt einer professionellen Employer-Branding-Kommunikation,<br />
die marktspezifische Bedürfnisse<br />
berücksichtigt, umso mehr eine zentrale<br />
Rolle zu.<br />
Charlotta Lagerdahl, Leiterin der Brand & Talent<br />
Practice der MSLGROUP Asia, rät HR-Managern<br />
und Kommunikationsverantwortlichen,<br />
sich genau über die Ansprüche junger High Potentials<br />
zu informieren und Kommunikationsmaßnahmen<br />
präzise auf die verschiedenen Zielgruppen<br />
zuzuschneiden. „In den vergangenen Monaten<br />
haben wir in China zahlreiche qualitative Interviews<br />
mit Studentinnen und Studenten der Absolventenjahrgänge<br />
2012 bis 2015 geführt“, so Lagerdahl.<br />
„Es fällt auf, dass die heranwachsende Arbeitnehmergeneration<br />
alles andere als homogen<br />
ist. Vier Grundtypen können unterschieden werden:<br />
Der Karrierist, der Hedonist, der Abenteurer<br />
und der Idealist – die sich durch ihre Werte, Ziele<br />
und Ansprüche stark voneinander differenzieren.<br />
Eine Ausgangslage, die von Arbeitgebern in der<br />
Ansprache unbedingt beachtet werden sollte.“<br />
Potenzielle Arbeitnehmer informieren sich sehr<br />
genau über den möglichen neuen Arbeitgeber.<br />
Wirtschaftliche Leistungsstärke sowie die Möglichkeit,<br />
innerhalb des Unternehmens eine Zeitlang<br />
im Ausland zu arbeiten, sind mittlerweile weniger<br />
eine Besonderheit als vielmehr notwendige<br />
Voraussetzung. Zunehmend wichtig wird: Welcher<br />
Managementstil herrscht? Wie behandelt das Unternehmen<br />
seine Mitarbeiter? Welche indivi- ▷<br />
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