Jahresbericht 2006-07.pdf - KV Zürich Business School
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Welche Kompetenzen sind heute gefragt?<br />
Der <strong>KV</strong> <strong>Zürich</strong> setzt sich ein für mehr Durchlässigkeit<br />
der Bildungssysteme. Unseren gut ausgebildeten <strong>KV</strong><br />
Fachleuten sollen keine Hindernisse in den Weg gelegt<br />
werden. Denn die Flexibilität und Mobilität unserer<br />
Berufsleute auf dem Arbeitsmarkt ist eine wichtige<br />
Voraussetzung für den Erfolg unserer Volkswirtschaft.<br />
Der <strong>KV</strong> <strong>Zürich</strong> trägt deshalb sein Mögliches bei, um<br />
im Sinne des neuen eidgenössischen Berufsbildungsgesetzes<br />
die internationale Zusammenarbeit auf dem<br />
Gebiet der Aus und Weiterbildung zu fördern. Wir<br />
haben in der Schweiz einen vergleichsweise sehr guten<br />
Stand, den wir auch halten wollen.<br />
Internationale Vergleichbarkeit<br />
Zurzeit befindet sich ein «Europäischer Qualifikationsrahmen»<br />
in der Vernehmlassung. Er umfasst die Ausbildungen<br />
und Abschlüsse der europäischen Länder und<br />
soll sie auf Grund gemeinsam vereinbarter Kriterien<br />
vergleichbar machen. Vorgesehen sind acht Referenz<br />
Niveaus, welche branchenspezifische Qualifikationen,<br />
Sprachen, Informationstechnologie sowie nicht formell<br />
erworbene Qualifikationen umfassen.<br />
Dieser Qualifikationsrahmen wird es schliesslich<br />
erlauben, die in den einzelnen Ländern erworbenen<br />
Qualifikationen direkt vergleichbar zu machen und mit<br />
Äquivalenzen zu versehen, den so genannten ECVET<br />
Punkten (European Credits for Vocational Education<br />
and Training). Dem neu eingeführten Einbezug nicht<br />
formell erworbener Fähigkeiten kommt dabei besondere<br />
Bedeutung zu, weil er die Haushalt und Familienarbeit,<br />
die ehrenamtlichen Tätigkeiten in Sport und<br />
Sozialwesen sowie ganz allgemein das Lernen «on the<br />
Job» in der beruflichen Praxis aufwertet.<br />
Ein «Euro-Zeugnis»<br />
Der so genannte «Europass» wird künftig als umfassendes<br />
Portfolio der individuellen Qualifikationen und<br />
Ausbildungen den Arbeitgebenden zur Beurteilung der<br />
Bewerberinnen und Bewerber aus anderen Ländern zur<br />
Verfügung gestellt werden. Der EuropassLebenslauf<br />
macht Fähigkeiten transparent und vergleichbar. Der<br />
EuropassMobilitätsnachweis gibt Auskunft über Lernund<br />
Ausbildungsaufenthalte in anderen Ländern. Der<br />
EuropassDiplomzusatz ist für Abschlüsse neben dem<br />
Hauptstudium bestimmt und der Sprachenpass macht<br />
Sprachkenntnisse sichtbar. Die EuropassZeugniserläuterung<br />
schliesslich informiert detailliert über die mit<br />
bestimmten Abschlüssen verbundenen Qualifikationen.<br />
Sprachen öffnen die Welt<br />
Sprachkenntnisse sind bekanntlich überall und in allen<br />
Situationen nützlich. Allerdings ist der Spracherwerb<br />
nicht einfach und schon gar nicht rasch zu bewerkstelligen.<br />
Das Erlernen einer Sprache gilt es daher als<br />
ernsthafte und die ganze Persönlichkeit fordernde<br />
Entwicklung über längere Zeit aufzufassen. Die Sprache<br />
ist Ausdruck der Kultur, der Werthaltungen und<br />
gesellschaftlichen Verhältnisse, welche sich damit ausdrücken.<br />
Eine andere Sprache öffnet einem die Augen<br />
für eine neue Sicht auf die Welt.<br />
Es geht daher nicht darum, ob «der Markt» nun Englisch<br />
als erste Fremdsprache von unseren Kindern verlangt.<br />
Denn es geht auch nicht nur um die technische<br />
Verständigung in einem verarmten «<strong>Business</strong>English»,<br />
welche zwischen Mitarbeitenden in den Fluren einer<br />
internationalen Firma stattfindet. Nein, es steht das<br />
vertiefte Verständnis zwischen den Kulturen zur Debatte<br />
und die individuelle Kunst, die Vielfältigkeit der Menschen<br />
und Kulturen als Reichtum zu verstehen.<br />
Globalisierung verlangt Dialog<br />
Für einen echten Dialog zwischen den Menschen<br />
braucht es Inhalte und Zuwendung zueinander.<br />
Globalisierung darf nicht zum Verschwinden der Eigenheiten<br />
der Völker führen. Sie darf sich nicht einseitig<br />
als Wegbereiterin von monopolisierenden Tendenzen<br />
in der Wirtschaft und internationalen Unternehmen<br />
verstehen. Globalisierung muss als erstes Ziel immer<br />
die Verbesserung des Verständnisses zwischen den<br />
Menschen und der Verhältnisse für alle Menschen<br />
weltweit haben. Und vertiefte Sprachkenntnisse dienen<br />
diesem grossen Ziel.<br />
Flexibilität als Voraussetzung<br />
Flexibilität zu zeigen, das heisst sich anpassen, sich<br />
mit den Gegebenheiten arrangieren. Dies um zu einem<br />
Resultat zu gelangen, welches man sich als Ziel gesetzt<br />
hat. Flexibilität ist daher eine wichtige Voraussetzung<br />
für jede unternehmerische Initiative: Die Bereitschaft,<br />
ein Risiko einzugehen und hart zu arbeiten.<br />
Flexibilität ist deshalb so viel wert, weil Selbstüberwindung<br />
nötig ist, um sie aufzubringen. Gerade deswegen<br />
wird Flexibilität von der Umwelt meist als erfrischend<br />
und positiv aufgenommen. Jemand setzt bewusst auf<br />
sich selber und geht verantwortungsvoll ein Risiko ein,<br />
das sich auszahlen sollte. Dies ist die Investition in jene<br />
«IchAG», die heute so weit verbreitet ist.<br />
PETER VONLANTHEN, GESCHÄFTSLEITER DES <strong>KV</strong> ZÜRICH<br />
UND MITGLIED DER AUFSICHTSKOMMISSION<br />
DER <strong>KV</strong> ZÜRICH BUSINESS SCHOOL<br />
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