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Ausgabe als PDF - Republik

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SchwErPUnkt<br />

ZUr PErSoN<br />

Doris Bures<br />

geb. 3. august 1962 in Wien<br />

1990–2008<br />

abgeordnete zum Nationalrat<br />

1997–2007<br />

präsidentin der Österreichischen<br />

Mietervereinigung<br />

2000–2008<br />

Bundesgeschäftsführerin der<br />

sozialdemokratischen partei<br />

Österreichs (spÖ)<br />

2007–2008<br />

Bundesministerin für Frauen,<br />

Medien und Öffentlicher<br />

Dienst<br />

seit Dezember 2008<br />

Bundesministerin für Verkehr,<br />

innovation und technologie<br />

18 Dezember 2012<br />

chen, um jährlich rund 300.000 E-Autos auf die<br />

Straße zu bringen. Außerdem bietet sich gerade<br />

die E-Mobilität <strong>als</strong> ideale Ergänzung zum<br />

Ausbau erneuerbarer Energieträger an, da sich<br />

der Ladevorgang je nach der zeitlichen Verfügbarkeit<br />

von Strom steuern lässt.<br />

Ende Oktober hat in Wien der Weltkongress<br />

für Intelligente Verkehrssysteme stattgefunden.<br />

Was waren für Sie die wichtigsten<br />

Erkenntnisse?<br />

Besonders beeindruckend war der Start des<br />

Testfelds Telematik der Asfinag. Bei diesem<br />

einzigartigen Versuch mit 3000 Teilnehmern<br />

werden sämtliche Verkehrsdaten punktge-<br />

nau und in Echtzeit direkt ins Fahrzeug gespielt.<br />

Der Autofahrer wird so über mögliche<br />

Umstiegsmöglichkeiten auf den öffentlichen<br />

Verkehr, die nächsten freien Park-and-Ride-<br />

Plätze, über Witterungsverhältnisse, Staus oder<br />

Hindernisse auf der Straße informiert.<br />

In den vergangenen zehn Jahren wurden<br />

mehr <strong>als</strong> 100 Millionen Euro in die Forschung<br />

und Entwicklung von Intelligenten<br />

Verkehrssystemen investiert. Wie viel Geld<br />

wird in Zukunft für die Forschung zur Verfügung<br />

stehen?<br />

Wir sind bei der betrieblichen Technologieförderung<br />

auf einem sehr hohen Niveau von<br />

rund einer halben Milliarde Euro pro Jahr. Aber<br />

wir haben auch ehrgeizige Ziele, nämlich in Europa<br />

zum Innovationsleader zu werden. Daher<br />

habe ich mich bei den Budgetverhandlungen<br />

dafür eingesetzt, dass wir bei der direkten Forschungsförderung<br />

noch mehr tun können. Mit<br />

Erfolg: In den kommenden vier Jahren gibt es<br />

in Summe 110 Millionen Euro zusätzlich. Das<br />

ist deswegen so wichtig, weil die Investitionen<br />

in die Forschung und Entwicklung für nachhaltiges<br />

Wachstum und neue Arbeitsplätze sorgen.<br />

Aber es sind auch Einsparungen vorgesehen.<br />

Eine Milliarde etwa bei der Schiene,<br />

drei Milliarden auf der Straße. Wie werden<br />

diese Einsparungen konkret aussehen? Wie<br />

soll gleichzeitig die Infrastruktur weiter<br />

ausgebaut werden?<br />

Die Regierung hat vor wenigen Wochen<br />

den neuen ÖBB-Rahmenplan beschlossen.<br />

Auch in den kommenden Jahren werden jährlich<br />

rund zwei Mrd. Euro in Ausbau und Erneuerung<br />

der Schieneninfrastruktur, der<br />

Bahnhöfe und Gütertermin<strong>als</strong> investiert. Dass<br />

man zugleich sparen kann, haben wir bewiesen.<br />

Bis 2016 summiert sich die Einsparung<br />

trotz hoher Investitionen auf rund eine Mil-<br />

liarde Euro.<br />

Wie sehen Sie öffentlich-private Partnerschaften<br />

beim Infrastrukturausbau? Wären<br />

PPP in der Folge der Wirtschaftskrise und<br />

der Sparmaßnahmen nicht gute Möglichkeiten,<br />

um neue Finanzierungsformen zu<br />

finden?<br />

Wir haben gute und transparente Finanzierungsmodelle.<br />

Ausbau und Erhalt der Autobahnen<br />

werden von den Nutzern via Mauteinnahmen<br />

finanziert. Die Bahnprojekte werden<br />

analog zur Nutzungsdauer langfristig über<br />

ein Annuitätenmodell finanziert. Damit können<br />

wir die große Bahninfrastrukturoffensive<br />

durchführen. PPP-Modelle bringen hier für<br />

den Bund keinen wirtschaftlichen Vorteil.<br />

Sie haben eine große Strukturreform in Ihrem<br />

Ressort gestartet. Was sind die wichtigsten<br />

Neuerungen?<br />

Nach dieser Reform wird die Verwaltung<br />

des BMVIT schlanker, effizienter und moderner<br />

sein. Ich habe alle Sektionen beauftragt, die<br />

eigenen Aufgabenbereiche nach Einsparungs-<br />

und Rationalisierungsmöglichkeiten zu durchforsten,<br />

Doppelgleisigkeiten zu finden, mögliche<br />

Synergien auszuloten und unnötigen bürokratischen<br />

Aufwand abzubauen. Ergebnis ist<br />

ein Bündel von Reformmaßnahmen, die nun<br />

umgesetzt werden. Das reicht von der örtlichen<br />

Zusammenführung aller derzeit verstreuten<br />

Dienststellen, über die Abgabe bestimmter<br />

Aufgaben an externe Einrichtungen bis hin zur<br />

Gesamtausgliederung einzelner Ämter. Zum<br />

Beispiel haben wir das Verkehrsarbeitsinspektorat<br />

aus dem BMVIT in die zentrale Arbeitsinspektion<br />

des Sozialministeriums eingegliedert.

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