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Ausgabe als PDF - Republik

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Dabei werde das Konzept zur strategischen HR-<br />

Steuerung genutzt, außerdem sollen Verknüpfungen<br />

zu anderen HR-Instrumenten hergestellt<br />

werden, beispielsweise dem Bildungsmanagement.<br />

Steuer verspricht sich eine erhöhte<br />

Transparenz über Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

die Bindung von Talenten und mehr Verbindlichkeit<br />

von HR-Maßnahmen, zum Beispiel der<br />

Mobilitätsförderung.<br />

Karriereprofil auf Knopfdruck<br />

Stichwort Mobilität: Der Wechsel zwischen den<br />

Ressorts war schon früher möglich – die sogenannte<br />

Freigabepflicht wird vom Dienstrecht<br />

unterstützt. „Dennoch sind derartige Wechselmöglichkeiten<br />

ausbaufähig“, sagt Karin Thienel,<br />

Leiterin der Abteilung Personalentwicklung<br />

und Mobilitätsförderung im Bundeskanzleramt<br />

(BKA). Ressortübergreifende Wechsel sollen<br />

nun verstärkt durch die sogenannte Karriere-<br />

datenbank ins Rollen kommen: Diese bundesweite<br />

Plattform ermöglicht den Mitarbeitern aller<br />

Ressorts, ihr Karriereprofil inklusive Lebenslauf,<br />

Präferenzen etc. zu erstellen – nach Wunsch anonymisiert.<br />

Mit einem derartigen Profil signalisiert<br />

der Mitarbeiter seine Veränderungsbereitschaft.<br />

Recruiter im Öffentlichen Dienst können<br />

auf diese Profile zugreifen und zum Beispiel einen<br />

Ressortwechsel ermöglichen. Die selbstständige<br />

Verwaltung durch den Mitarbeiter hat den<br />

Vorteil, dass sein Profil auf Knopfdruck für eine<br />

Bewerbung verwendet und rasch upgedatet werden<br />

kann.<br />

Darüber hinaus gibt es die Jobbörse, auf der<br />

alle tagesaktuellen Stellen im Verwaltungsdienst<br />

elektronisch abrufbar sind. „Die Jobbörse wird<br />

zu einer umfassenden Plattform für eine Karriere<br />

im Öffentlichen Dienst ausgebaut“, sagt Thienel.<br />

Noch sind die Instrumente für die interne Rekrutierung<br />

gedacht – das gibt der Aufnahmestopp<br />

bis 2014 zwangsläufig vor.<br />

„Sobald der Öffentliche Dienst wieder Neuzugänge<br />

erlaubt, kann die Plattform auch für die<br />

externe Stellenausschreibung genutzt werden“,<br />

so der Vorausblick der Personalexpertin.<br />

Horizontale Karrieren ermöglichen<br />

Die gezielte Planung von Karrieren sei erst in Ansätzen<br />

der Fall, da gäbe es Aufholbedarf. Bislang<br />

habe die Praxis des Mitarbeitergespräches die individuelle<br />

Karriereplanung unzureichend zum<br />

Thema gemacht. Aus- und Weiterbildung, Mobilität<br />

und das Talentemanagement sollen künftig<br />

neben dem Mitarbeitergespräch an Bedeutung<br />

gewinnen. „Mittlerweile ist es bewusster geworden,<br />

dass es nicht nur die vertikale Karriere gibt,<br />

sondern auch die horizontale“, sagt Thienel. Der<br />

Ausbau der sogenannten Fachexperten spielt hier<br />

eine große Rolle.<br />

„Unter den gegebenen Rahmenbedingungen<br />

– etwa den restriktiven Aufnahmemöglichkeiten<br />

und der steigenden Erwartungshaltung an die erbrachten<br />

Leistungen – ist die Flexibilisierung der<br />

Personalressourcen eine absolute Notwendigkeit“,<br />

sagt Michael Steuer vom BMF. Den Finanzern<br />

werde seit jeher eine umfassende Grundausbildung<br />

abverlangt – im Vergleich zu manch anderem<br />

Ressort eine härtere Schule. Eine Grundausbildung,<br />

die mit einer Dienstprüfung abschließt,<br />

müssen übrigens alle Mitarbeiter absolvieren, die<br />

neu beim Bund beginnen. In welcher Form und<br />

in welchem Umfang ist in den Verordnungen der<br />

Ressorts geregelt. Die Verwaltungsakademie bietet<br />

Ausbildungsmodule <strong>als</strong> Service an, die von den<br />

jeweiligen Ressorts für deren Mitarbeiter gebucht<br />

werden. Darüber hinaus gibt es Führungskräfteausbildungen<br />

und Fachschulungen sowie Weiterbildungen<br />

auf freiwilliger Basis.<br />

Mehr Durchlässigkeit gefordert<br />

„Wohin der Öffentliche Dienst längerfristig geht,<br />

ist eine spannende Frage“, sagt Barbara Guwak,<br />

die <strong>als</strong> Geschäftsführerin der Promitto Organisationsberatung<br />

u. a. öffentliche Einrichtungen in<br />

Personalfragen berät. Für Guwak ist klar, dass der<br />

Öffentliche Dienst durchlässiger werden muss:<br />

„Es muss zum Beispiel möglich sein, von außen<br />

in eine öffentliche Dienstkarriere einzusteigen.<br />

Das gilt auch für die umgekehrte Variante, wenn<br />

jemand vom Öffentlichen Dienst in die Privatwirtschaft<br />

wechseln will“, sagt Guwak. Ein Problem<br />

seien Anrechnungen. Jene von Vordienstzeiten<br />

würde einem derartigen Wechsel oftm<strong>als</strong><br />

im Weg stehen. Die interne Mobilität wiederum<br />

sollte einfach machbar sein, „weil der Öffentliche<br />

Dienst ja eine beträchtliche Arbeitsmarktgröße<br />

hat“, sagt die Beraterin.<br />

Ein wichtiger Schritt ist künftig die Ausweitung<br />

der Jobbörse und der Karrieredatenbank auf<br />

andere Gebietskörperschaften. „So schafft man einen<br />

umfassenden Arbeitsmarkt des Öffentlichen<br />

Dienstes“, sagt Thienel. Konkret sei man derzeit<br />

mit einem westlichen Bundesland in Verhandlung<br />

und hofft auf eine sukzessive Ausweitung. Mehr<br />

will die Personalchefin nicht verraten. Geht alles<br />

reibungslos vonstatten, kann dies schon nächstes<br />

Jahr der Fall sein. Danach will man Vereinbarungen<br />

mit weiteren Bundesländern abschließen.<br />

Ziel ist es, die Online-Jobbörse auch für alle Länder,<br />

Bezirke und Gemeinden verfügbar zu machen.<br />

Übrigens auch ein Punkt, der zu den Top-3-Prioritäten<br />

des Reformdialoges zählt.<br />

BMF<br />

Dezember 2012<br />

thEMa<br />

» Nach dem<br />

Performance-<br />

Management<br />

rücken Aspekte des<br />

Talent-Managements<br />

stärker in<br />

den Vordergrund.<br />

Michael Steuer, BMF<br />

25

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