Schärfprojekt - Woodworking.de
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• Auflage für die Steine, damit sie beim Gebrauch nicht wackeln o<strong>de</strong>r wegrutschen<br />
• Spritzflasche o<strong>de</strong>r Ähnliches mit Spülwasser<br />
• Lineal zu Überprüfung <strong>de</strong>r Planheit <strong>de</strong>r Steine<br />
• Hilfsmittel zum Planhalten <strong>de</strong>r Steine (da gibt es verschie<strong>de</strong>ne Metho<strong>de</strong>n, Kap. 9)<br />
• wenn man nach meiner Metho<strong>de</strong> schärfen will: Selbstgemachte Winkellehren zum Einstellen <strong>de</strong>s<br />
Winkels, unter <strong>de</strong>m geschliffen bzw. abgezogen wird (s. Bild 12)<br />
Wünschenswertes:<br />
• Lupe mit etwa 10- facher Vergrößerung zur Beurteilung <strong>de</strong>r Schnei<strong>de</strong> (das ist fast ein Muss!)<br />
• Anschlagwinkel, klein, rostfrei, zum Überprüfen <strong>de</strong>r Rechtwinkligkeit <strong>de</strong>s Eisens<br />
• Winkelmesser o<strong>de</strong>r -lehren zur Überprüfung <strong>de</strong>s Keilwinkels an <strong>de</strong>r Schnei<strong>de</strong><br />
• <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren weiteren Stein, z.B. einen Schruppstein, einen beson<strong>de</strong>rs feinen Abziehstein…...<br />
• Hilfsmittel wie Halter für die Eisen usw.<br />
Natürlich darf man fragen, ob das nicht in einzelnen Punkten übertrieben ist. Planheit <strong>de</strong>r Steine mit<br />
Lineal überprüfen? Schnei<strong>de</strong> mit Lupe inspizieren? Hat man schon mal einen Tischler (Schreiner) bei<br />
solchen Tätigkeiten gesehen? Nein? Ich auch nicht. Aber: Einerseits hat das Schärfen von Handwerkzeugen<br />
im Tischlerhandwerk nur noch einen geringen Stellenwert - oft wohl gar keinen mehr. An<strong>de</strong>rerseits<br />
kann gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erfahrene auf manches Hilfsmittel verzichten. Mit etwas Übung kann man aus<br />
<strong>de</strong>m Schneidverhalten eines Eisens schon recht gut erkennen, welcher Fehler beim Schärfen gemacht<br />
wur<strong>de</strong>. Auf <strong>de</strong>m Weg dahin ist vor allem die Lupe ein sehr gutes Hilfsmittel. Man verbessert sich viel<br />
schneller, wenn man das Ergebnis ein<strong>de</strong>utig beurteilen kann! Und nach<strong>de</strong>m ich seit einigen Jahren so<br />
schärfe wie ich es hier beschreibe, ist die Lupe für mich zwar immer noch wichtig (um gegebenenfalls<br />
zu klären, was mit einer Schnei<strong>de</strong> los ist), aber ich benutze sie wirklich immer seltener. So soll es sein!<br />
3.2 Der Schärfplatz<br />
So schön das wäre – man kann nicht morgens alle Werkzeuge schärfen und dann <strong>de</strong>n ganzen Tag<br />
damit arbeiten. Vielmehr muss man regelmäßig die Holzarbeit für das Schärfen unterbrechen, und es<br />
kommt durchaus vor, dass ein Werkzeug schon nach einigen Minuten Gebrauch nachgeschärft wer<strong>de</strong>n<br />
muss! Darum sollte ein Platz zum Schärfen reserviert sein, und zwar möglichst in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wahl dieses Platzes ist auch zu berücksichtigen, dass das Schärfen unvermeidbar<br />
eine ziemlich nasse und schmutzige Angelegenheit ist.<br />
Mein Schärfplatz (Bild 8) befin<strong>de</strong>t sich direkt rechts neben <strong>de</strong>r Hobelbank. Er ist so gestaltet, dass alles<br />
Notwendige auf kleinem Raum ohne zusätzliche Wege zur Verfügung steht. Ich habe mir einen speziellen<br />
Tisch dafür gebaut. Er ist klein (Plattenfläche 750 mm x 450 mm), aber durch kräftige Bauweise<br />
schwer und standfest. Und er ist einfach zerlegbar, so dass ich ihn auch für Einsätze ausser Haus nutzen<br />
kann.<br />
Der Stein liegt nicht auf <strong>de</strong>r Tischplatte, son<strong>de</strong>rn auf einer Auflage, die vor <strong>de</strong>r Platte und auch höher<br />
als diese (900 mm über <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n) angeordnet ist. Sie wird von einer unter die Platte geschraubten<br />
Latte getragen, ist mit 70 mm etwa so breit wie die breitesten Steine und 270 mm lang. Die Auflagefläche<br />
ist mit einer dicken Folie (Sperrfolie vom Bau, Teichfolie geht auch) beklebt. Diese Folie hat unten<br />
Zipfel, von <strong>de</strong>nen das Wasser restlos in einen darunter gehängten Eimer tropft. Ein Bankstein sabbert<br />
ständig vor sich hin, Wasser und Abrieb tropfen herunter – das ist nicht zu vermei<strong>de</strong>n. Zum Benetzen<br />
<strong>de</strong>r Steine benutze ich eine Spritzflasche aus <strong>de</strong>m Auto - Zubehör mit Wasser, <strong>de</strong>m etwas Spülmittel<br />
aus <strong>de</strong>r Küche beigegeben ist.<br />
Damit man die Steine nicht wegschiebt, ist hinten ein flacher Anschlag auf die Auflage geschraubt. Vorn<br />
hält eine flache verschiebbare Blechklammer <strong>de</strong>n Stein. Seitlich ist kein Anschlag, so lässt sich die Fläche<br />
besser sauberhalten. Keine Sorge – <strong>de</strong>r Stein fällt nicht zur Seite herunter! Durch die frei vorkragen<strong>de</strong><br />
Auflage kann man von bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>s Steines aus arbeiten, das ist beson<strong>de</strong>rs vorteilhaft<br />
beim hier ansonsten nicht behan<strong>de</strong>lten Messerschärfen. Und auch so merkwürdige Eisen wie die <strong>de</strong>s<br />
Grundhobels lassen sich schleifen und abziehen, man lässt dabei <strong>de</strong>n Schaft <strong>de</strong>s Eisens neben <strong>de</strong>m<br />
Stein herunterhängen.<br />
Das Schärfen von Stecheisen und Hobeleisen F. Kollenrott 2008 S. 12