Vegetations- und Standortswandel im NSG Birkbuschwiesen bei ...
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38 3. Material & Methoden<br />
Durch die Kombination von ökologisch-soziologischen Artengruppen werden die einzelnen <strong>Vegetations</strong>formen<br />
voneinander abgegrenzt. Die Abst<strong>im</strong>mung der <strong>Vegetations</strong>typen auf die vegetationsökologischen<br />
Standortsfaktoren erfolgt in einem iterativen Prozeß. Damit wird gleichzeitig<br />
die gegenseitige Repräsentanz der <strong>Vegetations</strong>einheiten <strong>und</strong> der Standortsfaktoren erreicht.<br />
Die ausgewiesenen <strong>Vegetations</strong>typen eignen sich auch zur Bioindikation <strong>und</strong> dienen als<br />
Gr<strong>und</strong>einheiten der Naturraumgliederung in der topischen D<strong>im</strong>ension. Eine ausführliche Darstellung<br />
zum <strong>Vegetations</strong>formenkonzept findet sich <strong>bei</strong> KOSKA et al. (2001b).<br />
Die Weiterverar<strong>bei</strong>tung der kartierten <strong>Vegetations</strong>aufnahmen erfolgte in Abhängigkeit von der<br />
vorherrschenden <strong>Vegetations</strong>formation (Wiesen- <strong>und</strong> Sukzessionsstandorte bzw. Wald- <strong>und</strong><br />
Gebüschstandorte) in zwei getrennten <strong>Vegetations</strong>tabellen. Die zugehörigen Hauptstandortsfaktoren<br />
sind nach KOSKA et al. (2001b): Trophie-Stufe, Säure-Basen-Stufe, Wasserstufe <strong>und</strong><br />
Wasserreg<strong>im</strong>etyp. So weit wie möglich erfolgte dann eine Einordnung der ausgewiesenen <strong>Vegetations</strong>einheiten<br />
in die <strong>Vegetations</strong>formen der offenen naturnahen Moore <strong>und</strong> des aufgelassenen<br />
Feuchtgrünlandes nach KOSKA et al. (2001a) <strong>und</strong> in die <strong>Vegetations</strong>formen der Gebüsche<br />
<strong>und</strong> Wälder der Moore Nordostdeutschlands nach CLAUSNITZER & SUCCOW (2001).<br />
Ausbildungen von <strong>Vegetations</strong>formen werden ausgewiesen, wenn sich durch die Verknüpfung<br />
einzelner ökologisch-soziologischer Artengruppen feine floristische Unterschiede ergeben, die<br />
auch standörtliche Unterschiede anzeigen, aber eine Abgrenzung eigenständiger <strong>Vegetations</strong>formen<br />
noch nicht zulassen. Dagegen ist eine Fazies durch die Dominanz einzelner Arten charakterisiert,<br />
standörtlich ist sie nur schwer abgrenzbar (KOSKA et al. 2001b).<br />
3.4.3 <strong>Vegetations</strong>vergleich<br />
Die Reaktion einer Pflanzengesellschaft auf eine Belastung äußert sich in der Regel in Form einer<br />
Veränderung des Artenspektrums: es tritt eine Sukzession ein. Eine Methode zum Vergleich<br />
der aktuellen Vegetation mit früheren Zuständen ist der pflanzensoziologische Typenvergleich<br />
auf Bestandesebene (WILMANNS & BOGENRIEDER 1987). Für die Darstellung der <strong>Vegetations</strong>entwicklung<br />
<strong>im</strong> Mehlpr<strong>im</strong>el-Kopfbinsen-Ried wird diese Methode angewandt. Ausgangspunkt ist<br />
die Ermittlung der Stetigkeit der Arten in den Vergleichsjahren. Die Stetigkeit definiert DIERSCH-<br />
KE (1994) als die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Art innerhalb der Bestände einer Gesellschaft<br />
auftritt.<br />
Die Gruppierung der Arten nach soziologischen Kriterien wurde in Anlehnung an SUCCOW<br />
(1972, unpubl.) vorgenommen. Da sich die Gesamtartengarnitur des <strong>Vegetations</strong>typs bereits<br />
1972 stark verändert hatte, wird keine eigenständige soziologische Gruppe mit Arten für das<br />
Mehlpr<strong>im</strong>el-Kopfbinsen-Ried ausgewiesen. Anschließend erfolgt der Vergleich des aktuellen<br />
Aufnahmematerials mit älteren <strong>Vegetations</strong>tabellen. Darüber hinaus wird der <strong>Vegetations</strong>wandel<br />
<strong>im</strong> UG mit Hilfe von genauen <strong>Vegetations</strong>karten dokumentiert.<br />
3.5 Kartenmaterial & EDV<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für die Feldar<strong>bei</strong>ten wurden die Topographischen Karten <strong>im</strong> Maßstab 1:10.000<br />
(Blatt N-33-87-B-a-3 Neubrandenburg N) sowie 1:25.000 (Blatt 2345 Altentreptow, Blatt 2445<br />
Neubrandenburg) verwendet. Für die Erstellung von Themen- <strong>und</strong> Übersichtskarten lagen diese<br />
Daten auch als Rasterdaten in digitaler Form vor (Quelle: LANDESVERMESSUNGSAMT M/V).<br />
Als Basis für die kartographische Darstellung der Ergebnisse aus dem <strong>Vegetations</strong>teil diente<br />
das CIR-Luftbild von 1991 (BMÜ 32, F. 086/91, Str. 5 / 427) (Quelle: LUNG M/V). Für Abbildung<br />
3 wurden topographische Karten <strong>im</strong> Maßstab 1:100.000 <strong>und</strong> Geobasisdaten in digitaler Form<br />
verwendet (Quelle: LANDESVERMESSUNGSAMT M/V). Die Erstellung aller Karten sowie der Abbildungen<br />
19, 39, 59 <strong>und</strong> 60 erfolgte mit dem GIS-Programm ArcView von ESRI.