Vegetations- und Standortswandel im NSG Birkbuschwiesen bei ...
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40 4. Ergebnisse & Diskussion<br />
Die größten Geländehöhen mit Werten zwischen 10,75 m <strong>und</strong> 10,90 m wurden auf dem Wiesenstandort<br />
aufgenommen. Der Waldstandort 3 wies ähnlich hohe Werte mit durchschnittlichen<br />
Höhen von 10,80 m auf. Dagegen wurden auf den <strong>bei</strong>den anderen Waldstandorten deutlich<br />
niedrigere Höhen mit Werten zwischen 10,56-10,79 m (Waldstandort 1) <strong>und</strong> 10,68-10,80 m<br />
(Waldstandort 2) verzeichnet. Waldstandort 1 ist gleichzeitig der Standort mit den geringsten<br />
Geländehöhen. Der Sukzessionstandort wies mittlere Geländehöhen mit <strong>im</strong> Durchschnitt<br />
10,77 m auf. Insgesamt wurden Höhenunterschiede von bis zu 33 cm erfaßt.<br />
Diskussion<br />
Die Absenkung der Moorbodenoberfläche, die nach SCHMIDT (1981) infolge von Entwässerung<br />
durch die Prozesse Moorsackung, Schrumpfung <strong>und</strong> oxidativer Torfverzehr (u.a.) ausgelöst<br />
wird, bezeichnet man als Moorschw<strong>und</strong> (STEGMANN & ZEITZ 2001). HOFMANN (1995) gibt für<br />
den Zeitraum von 1972-1986 Höhenverluste von 1-3 dm für das obere Tollensetal an. Das entspricht<br />
einem jährlichen Moorschw<strong>und</strong> von ca. 2 cm. Vergleichbare Werte mit Höhenverlusten<br />
von 1-5 cm pro Jahr ermittelte RÖSLER (2001) für die Friedländer Große Wiese. Nach den Angaben<br />
von HOFMANN kann man für das <strong>NSG</strong> <strong>Birkbuschwiesen</strong> auf einen Höhenverlust von etwa<br />
6 dm <strong>im</strong> Zeitraum von 1972 bis 2003 schließen. RATZKE (2000) gibt für das Tollensetal mit Niveauverlusten<br />
von 4,5 dm in 30 Jahren etwas geringere Werte an.<br />
Die Vorgänge des oxidativen Torfverzehrs (Torfschw<strong>und</strong>), der Moorsackung <strong>und</strong> Schrumpfung<br />
führen zu einer zunehmenden Mikroreliefierung einer einstmals ebenen Moorfläche (SUCCOW<br />
1986). Im Tollensetal ist das mineralische Untergr<strong>und</strong>relief als Ergebnis der spätglazialen Reliefausformung<br />
stark bewegt (siehe Kapitel 2.3). Die Moorbildung nivelliert das mineralische Relief<br />
zunächst, Torfschw<strong>und</strong> läßt es aber wieder zu Tage treten (ZEITZ 2001). Die Veränderungen<br />
der Mooroberfläche durch Moorkörperdynamik <strong>im</strong> <strong>NSG</strong> <strong>Birkbuschwiesen</strong> in den letzten 80 Jahren<br />
sind in Kapitel 5.1.1 dargestellt. Die Höhenverluste <strong>im</strong> Wald des UG zeigt die folgende Abbildung.<br />
Durch Torfzehrung <strong>und</strong> Moorsackung ragen die Wurzeln der Moor-Birken (Betula pubescens)<br />
zunehmend stelzenartig aus dem Boden heraus. Diesen als „Sockelwuchs“ bezeichneten<br />
Prozeß beschreiben auch SUCCOW (1988) <strong>und</strong> OKRUSZKO (1989).<br />
Abbildung 18: „Sockelwuchs“ der Moor-Birke (Betula pubescens) <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet