Mai - Kreuzeskirche Marxloh
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18 | IST-Analyse Projekt KLIMT – Konflikte lösen in <strong>Marxloh</strong><br />
gendlichen“, die 2011 von der evangelischen Bonhoeffer Gemeinde <strong>Marxloh</strong>-<br />
Obermarxloh erstellt wurde, zurückgegriffen werden (in der Konzeption werden statisti-<br />
sche Daten von 2009 einbezogen).<br />
Laut der Konzeption lebten 2009 in <strong>Marxloh</strong> die meisten Kinder und Jugendlichen zwi-<br />
schen 6 und 20 Jahren (bzgl. Gesamtduisburg). Der Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />
im Stadtteil liegt bei fast 20%. Von den insgesamt über 3.400 Kindern und Jugendlichen<br />
waren 37% AusländerInnen, d.h. sie verfügten über keinen deutschen Pass. Der Anteil<br />
der Kinder mit Migrationshintergrund wurde nicht erfasst, dürfte aber weitaus höher lie-<br />
gen (Konzeption der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: 4).<br />
Dabei verweisen die VerfasserInnen darauf, dass sich, auf Grund sich wandelnder so-<br />
zialer Gegebenheiten und ökonomischer Bedingungen, die Situation der Jugendlichen<br />
im Stadtteil in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat: „Die Jugendphase ist immer<br />
länger geworden. Sie beginnt meist im Alter von 12 Jahren und verlängert sich durch<br />
die Ausbildung und die sich daran immer häufiger anschließende Jugendarbeitslosigkeit<br />
auf bis zu 30 Jahre. Vielen jungen Menschen gelingt der Übergang von der Sekundar-<br />
stufe 1 in die duale Ausbildung nur noch mit dazwischen geschalteten Qualifizierungs-<br />
maßnahmen.“ (ebd.: 3)<br />
Die VerfasserInnen weisen insbesondere darauf hin, dass sich insbesondere für sozial<br />
benachteiligte Jugendliche die Zugangschancen zum Beruf stark verringert haben und<br />
verweisen hier auf den Bildungskontext. Bezüglich der Defizite im Bildungsbereich ste-<br />
he <strong>Marxloh</strong> auf Platz 12 von sämtlichen Stadtteilen in Duisburg. Für die Erstellung des<br />
Rankings wurden schlechte Deutschkenntnisse, viele Hauptschulübergänge, wenige<br />
Übergänge zum Gymnasium und wenig Einwohner mit Abitur (ebd.: 4).<br />
Die Folgen für <strong>Marxloh</strong> seien eindeutig. Bezüglich der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigten zwischen 15 und 25 Jahren, der Arbeitslosen zwischen 15 und 25 Jahren<br />
und des SGB II Bezugs zwischen 0 und 14 Jahren liegt <strong>Marxloh</strong> im Duisburgweiten<br />
Ranking auf Platz 2. D.h., dass die Beschäftigungslage bei Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen desaströs ist und es ein hohes Maß an Kinderarmut gibt (ebd.: 4) „Junge<br />
Erwachsene sind in der Regel länger ökonomisch von den Eltern abhängig“ (ebd.: 3).<br />
Wenn es innerhalb der Familie keine Unterstützungsmöglichkeiten gibt, wird zudem<br />
verstärkt auf staatliche Leistungen zurückgegriffen.