und er hat doch recht! - Die deutschen Konservativen e.V.
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sein<strong>er</strong> Kritik<strong>er</strong> das Buch wohl kaum gelesen haben dürften. Denn<br />
Sarrazin schreibt eben üb<strong>er</strong> mehr. G<strong>er</strong>ade wenn <strong>er</strong> auf die Probleme<br />
d<strong>er</strong> „Unt<strong>er</strong>schicht“ hinweist - z. B. mangelnde Bildung, unges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung, zu hoh<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nseh-Konsum, <strong>er</strong>höhte Anfälligkeit für<br />
Kriminalität, Hartz-IV als „Dau<strong>er</strong>-Beschäftigungsv<strong>er</strong>hältnis“ etc. -,<br />
dann spricht <strong>er</strong> von allen Unt<strong>er</strong>schichten, von <strong>deutschen</strong> <strong>und</strong> von<br />
„Menschen mit Migrationshint<strong>er</strong>gr<strong>und</strong>“. <strong>Die</strong> in d<strong>er</strong> öffentlichen<br />
Debatte - eine „Auseinand<strong>er</strong>setzung“ ist sie beileibe nicht, sond<strong>er</strong>n<br />
eh<strong>er</strong> eine kollektive Beschimpfung - festzustellende V<strong>er</strong>engung auf<br />
das Thema „Ausländ<strong>er</strong>“ wird d<strong>er</strong> Arbeit Sarrazins nicht g<strong>er</strong>echt,<br />
bedient ab<strong>er</strong> bestens die klischeehafte Totschlag-Argumentation d<strong>er</strong><br />
„G<strong>er</strong>echten“ in uns<strong>er</strong>em Lande. Natürlich gibt Sarrazin „den Affen<br />
Zuck<strong>er</strong>“, v<strong>er</strong>wendet ab<strong>er</strong> dazu eben nicht (!) Klischees, sond<strong>er</strong>n<br />
f<strong>und</strong>i<strong>er</strong>te Argumente, unt<strong>er</strong>legt mit Fakten <strong>und</strong> Zahlen. Sarrazin<br />
lief<strong>er</strong>t viel Stoff für eine dringend notwendige Sachdebatte, auf die<br />
ab<strong>er</strong> viele Medien <strong>und</strong> Politik<strong>er</strong> lieb<strong>er</strong> v<strong>er</strong>zichten, um nicht eigene<br />
Fehl<strong>er</strong> d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>gangenheit zugeben zu müssen.<br />
Man muß nicht allen Themen <strong>und</strong> Thesen Sarrazins zustimmen,<br />
ab<strong>er</strong> eine pauschale V<strong>er</strong>urteilung ist ung<strong>er</strong>echt <strong>und</strong> lenkt von den<br />
eigentlichen Problemen ab. Schlimm ist, daß nicht nur d<strong>er</strong> Autor,<br />
sond<strong>er</strong>n auch jed<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> ihm im Gr<strong>und</strong>e zustimmt, in die<br />
<strong>recht</strong>sradikale Ecke gestellt wird. Dazu die FAZ:<br />
„Konturenlos<strong>er</strong> Schleim“<br />
„…Es soll Redefreiheit nur im Rahmen dessen geben, was man<br />
hören möchte. D<strong>er</strong> Zusammenhang zwischen Redefreiheit,<br />
Meinungsfreiheit <strong>und</strong> Demokratie: den meisten scheint <strong>er</strong> gar nicht<br />
mehr bekannt. Ab<strong>er</strong> auch d<strong>er</strong> zwischen offenem Wort, offenem<br />
Denken, Einsicht od<strong>er</strong> gar Umkehr. Jahre nach d<strong>er</strong> großen<br />
Kulturrevolution d<strong>er</strong> sechzig<strong>er</strong> Jahre ist an die Stelle d<strong>er</strong> geschleiften<br />
Autoritäten ein anonym<strong>er</strong>, konturenlos<strong>er</strong> Schleim getreten, die<br />
v<strong>er</strong>allgemein<strong>er</strong>te Autorität, aus dem je nach Bedarf wie Formwandl<strong>er</strong><br />
Gestalten springen <strong>und</strong> V<strong>er</strong>dikte v<strong>er</strong>künden, gegen die keine<br />
B<strong>er</strong>ufung eingelegt w<strong>er</strong>den kann. So wird ab<strong>er</strong> auch die<br />
Gedankenfreiheit unt<strong>er</strong>graben, das unabhängige Urteil entmutigt. (…)<br />
W<strong>er</strong> aus d<strong>er</strong> Reihe denkt, löst umgehend Alarm aus <strong>und</strong> wird<br />
ruhiggestellt…“.<br />
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