Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

Evaluation zur Umsetzung 

der EU-Strukturfondsmittel 

im Rahmen des BAP 

Bericht 

Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend 

und Soziales (SAFGJS) 

10. Mai 2008

Evaluation der EU-Strukturfondsförderung im BAP 

Dokumentinformationen 

Evaluation zur Umsetzung 

der EU-Strukturfondsmittel 

im Rahmen des BAP 

Bericht 

Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales (SAFGJS) 

Version: 

01 

Datum: 

10. Mai 2008 

Projektnummer: 

P-08602-02 

Kommentar: 

Das Gutachten wurde von Steria Mummert Consulting (Generalunternehmer) mit Unterstützung der Prognos 

AG, vertreten durch Herrn Holger Bornemann sowie dem genderbüro, vertreten durch Frau Dr. Regina Frey 

(jeweils Subunternehmer) im Auftrag der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales 

(SAFGJS) erstellt. 

Ansprechpartner: 

Holger Schulze Maciej Dabrowski 

Telefon: 

040 22703 8567 040 22703 5224 

Fax: 

040 22703 4567 040 22703 1224 

E-Mail: 

Holger.Schulze@steria-mummert.de Maciej.Dabrowski@steria-mummert.de 

Standort: 

Steria Mummert Consulting AG 

Hans-Henny-Jahnn-Weg 29 

D-22085 Hamburg 

BAP-Evaluation-Schlussberichtv01.doc 

9. Mai 2008 

© Steria Mummert Consulting AG Seite 2 von 452


Management Summary 

Inhaltsverzeichnis 

Management Summary 15 

1 Auftragslage, Zielsetzung und Untersuchungsgegenstand 33 

2 Beratungs- und Evaluationsansatz 35 

2.1 Beratungsansatz 35 

2.2 Evaluationsansatz 36 

2.2.1 Modul I: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Umsetzungsstrukturen 36 

2.2.2 Modul II: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Förderinhalte 37 

2.2.2.1 Evaluation der Förderinhalte des BAP 37 

2.2.2.2 Sonderuntersuchungen 38 

2.2.2.3 Trägerbefragung 38 

2.2.3 Modul III: ► Evaluationskonzept Gender Mainstreaming 39 

3 Ausgangslage 40 

4 Steuerungskreislauf (►‚policy life cycle’) 50 

5 Arbeitspaket I: Evaluation der Umsetzungsstrukturen 54 

5.1 Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Evaluation der sozioökonomischen Analyse 56 

5.1.1 Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung 57 

5.1.2 Empfehlungen 69 

5.1.3 Exkurs: Arbeitsmarktmonitoring der Metropolregion Bremen 75 

5.2 Stufe 2: Planung ► Evaluation des Ziel- und Handlungssystems 77 



5.3 Stufe 3: Implementierung ► Akteursstrukturen und Prozesse 108 


5.3.1.1 Ebene der strategischen Steuerung des BAP / der EU-Strukturfondsförderung 110 

5.3.1.2 Ebene der operativen Umsetzung des BAP 120 

5.3.1.3 Verhältnis von strategischer und operativer Ebene 131 

5.3.1.4 Ebene der Abstimmungsstrukturen 139 


5.4 Stufe 4: Umsetzung ► Projektträger- und Projektstrukturen 154 


5.4.1.1 Projektträger- und Projektstrukturen 154 

5.4.1.2 Exkurs: Trägerbefragung 159 


5.5 Stufe 5 ► Controlling ► IT-Gesamtsystem 170 



5.6 Stufe 5 ► Controlling ► Berichtswesen 196 




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6 Arbeitspaket II: Evaluation der Förderinhalte 221 

6.1 Datenlage und Vorgehen bei der Auswertung 221 

6.2 Auswertungsstruktur 227 

6.2.1 Kennzahlen zu den Inputs der Förderung 227 

6.2.2 Kennzahlen zu den Outputs der Förderung 228 

6.2.3 Kennzahlen zu den Ergebnissen der Förderung 231 

6.2.4 Kennzahlen zu den Wirkungen der Förderung 232 

6.2.5 Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit 232 

6.3 BAP im Überblick 233 

6.3.1 Finanzielle Umsetzung des BAP (2000 – 2006) 233 

6.3.2 Materielle Umsetzung des BAP (2000 – 2007) 235 

6.4 Evaluation nach BAP-Unterfonds 241 

6.4.1 Unterfonds I.1 Qualifizierungsbedarfe 241 

6.4.2 Unterfonds I.2 Berufsorientierung und Beratung 243 

6.4.3 Unterfonds I.3 Qualifizierungsoffensive für den Strukturwandel 249 

6.4.4 Unterfonds I.4 Innovation in der beruflichen Erstausbildung 259 

6.4.5 Unterfonds I.5 Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze 269 

6.4.6 Unterfonds I.6 Begleitung von Landesinitiativen 278 

6.4.7 Unterfonds I.7 Pro-WIN-Qu 288 

6.4.8 Unterfonds II.1 Arbeitsorientierte Innovation in den Betrieben (A&T, 50 plus) 299 

6.4.9 Unterfonds II.2 Betriebs- und branchenbezogene Kriseninterventionen 306 

6.4.10 Unterfonds II.3 Gesundheitswirtschaft 308 

6.4.11 Unterfonds III.1 Existenzgründungen 310 

6.4.12 Unterfonds V.1 Strukturhilfen 313 

6.4.13 Unterfonds V.2 Arbeitsmarktprojekte im sozialen Bereich 326 

6.4.14 Unterfonds V.3 Eingliederungshilfen 330 

6.4.15 Unterfonds V.5 Beschäftigung und Qualifizierung 339 

6.4.16 Unterfonds V.6 Infrastrukturelle Sonderprojekte 349 

6.5 Bilanz des BAP 356 

6.5.1 Rahmenbedingungen 356 

6.5.2 Programmergebnisse 357 

7 Sonderuntersuchungen 362 

7.1 Sonderuntersuchung: Pro-Win-Qu 362 

7.1.1 Ausgangslage und Vorgehen bei der Sonderuntersuchung 362 

7.1.2 Bewertungskriterien 363 

7.1.3 Projekt Auftragsorientierte Qualifikation zum Einsatz neuer Technologien 365 

7.1.4 Projekt Bauökologisches Bildungszentrum + Bauteilbörse bremen + BauNet 368 

7.1.5 Projekt Frauen: Einsteigen, Umsteigen und Aufsteigen 373 

7.1.6 Projekt IT-Weiterbildung nach System mit System 376 

7.1.7 Projekt Kompetenzentwicklung (KoKaVeDi) 380 

7.1.8 Projekt: Kompetenzmanagement in der verarbeitenden Industrie 384 

7.1.9 Projekt Modularisierte Lern- und Trainingsarrangements 387 

7.1.10 Projekt Portwork 05/15 391 

7.1.11 Projekt Service-Technik Wind 394 


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7.1.12 Gesamtbewertung des Programms 397 

7.2 Sonderuntersuchung Jugendberatung 400 

7.2.1 Untersuchungsfrage 1: Spezifizität der Beratungsangebote 401 

7.2.2 Untersuchungsfrage 2: Zielgruppenerreichung 408 

7.3 Sonderuntersuchung: Strukturhilfen 411 

7.3.1 Ausgangslage und Vorgehen 411 

7.3.2 Bewertung der Strukturqualität 413 

7.3.3 Bewertung der Prozessqualität 415 

7.3.4 Bewertung der Ergebnisqualität 418 

7.3.5 Fazit 420 

8 Genderstrategie 422 

8.1 Stufe 0 ► Zielbestimmungen auf den verschiedenen Ebenen 425 

8.1.1 Gleichstellungsziele der Kommission für die Strukturfondsförderung 425 

8.1.2 Gleichstellungsziele auf Landesebene 427 

8.1.3 Gleichstellungsziele im ESF-OP 429 

8.1.4 Zusammenfassung: Zielorientierung 430 

8.2 Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Chancengleichheit/Gleichstellung 431 

8.2.1 ESF-OP 431 

8.2.2 Studie „Gender Mainstreaming in der Ziel 2 Förderung“ 432 

8.2.3 EQUIB-Monitoringberichte 432 

8.2.4 ZGF Bericht 432 

8.3 Stufe 2: Ziel- u. Handlungssystem ► Chancengleichheit/Gleichstellung 433 

8.3.1 Kohärenz hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit im ESF-OP 434 

8.3.2 Chancengleichheitsziele in Fördergrundsätzen und Deputationsvorlagen 436 

8.4 Stufe 3: Implementierung ► Gender Mainstreaming in der Akteursstruktur 440 

8.4.1 der strategischen Steuerung 440 

8.4.2 Ebene der operativen Steuerung 441 

8.5 Stufe 4: Umsetzung ► Gender Mainstreaming im Vergabeverfahren 443 

8.5.1 Gestaltung von Wettbewerbsaufrufen und Bewertungsrastern 443 

8.5.2 Einführung von Wirkungsketten als Steuerungsinstrument 446 

8.5.3 Bewertungsraster für erwartete Gleichstellungswirkungen 447 

8.6 Stufe 5: Controlling, Monitoring, Evaluierung ► Gender Mainstreaming 449 

8.7 Überblick ► 10 Bausteine der Genderstrategie 451 

Quellenverzeichnis 452 


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Abbildungsverzeichnis 

Abbildung 1: Auftragslage 33 

Abbildung 2: Monitoring- und Evaluationskonzept (Überblick) 37 

Abbildung 3: Entwicklung des BAP-Fördervolumens nach Finanzierungsquellen (2000 - 2006) 41 

Abbildung 4: Anteil der originären Landesmittel im BAP (2000 - 2006) 42 

Abbildung 5: Mittelverteilung in der regionalen Arbeitsmarktpolitik nach Mittelgebern (2007) 43 

Abbildung 6: Liquiditätsplanung 2007 - 2013 (lt. Haushaltsanschlag) 45 

Abbildung 7: Steuerungskreislauf 50 

Abbildung 8: Zuordnung der Instrumente zur Kontext- / Bedarfsanalyse 68 

Abbildung 9: Verflechtungsraum: Pendlersaldo 75 

Abbildung 10: Ziel- und Handlungssystem (abstrakt) 77 

Abbildung 11: Ziel- und Handlungssystem: Vorgesehene Struktur 2007 - 2013 79 

Abbildung 12: ESF-Zielsystem im Überblick 84 

Abbildung 13: Klare Struktur Zuordnung BAP Unterfonds zu spezifischen Zielen des ESF-OP 89 

Abbildung 14: Zuordnungssystematik von Ziel- und Handlungssystem 95 

Abbildung 15: Beispiel: Planung top-down / Realisierung bottom-up 98 

Abbildung 16: Vorschlag: Integration der Zielsysteme 105 

Abbildung 17: Steuerungslogik 107 

Abbildung 18: Akteursstruktur BAP / EU-Strukturfondsförderung 109 

Abbildung 19: Organigramm: Ebene der strategischen Steuerung 111 

Abbildung 20: Verteilung der Honorare nach Leistungsverträgen 2006 124 

Abbildung 21: Entwicklung der Förderfälle nach Gesellschaften (2000 - 2006) 126 

Abbildung 22: Veränderungen der festgelegten Mittel nach Mandanten (ohne Referat 15) 127 

Abbildung 23: Verteilung der Förderfälle pro Jahr nach Gesellschaften (in Prozent) 127 

Abbildung 24: Verteilung der festgelegten Mittel 2000 - 2006 nach Gesellschaften 128 


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Abbildung 25: Variante a: Integrationsmodell 143 

Abbildung 26: Vorschlag Integrationsmodell Strategische / operative Ebene 148 

Abbildung 27: Vorschlag: Separationsmodell Strategische – operative Ebene 149 

Abbildung 28: Arbeitsteilung Verwaltungsbehörde - BAP-Referat (neu) 151 

Abbildung 29: Standorte der Träger 155 

Abbildung 30: Verteilung der Träger nach Trägertypen (ohne "keine Angaben") 156 

Abbildung 31: Verteilung der festgelegten Mittel nach Trägertypen (n=329) 157 

Abbildung 32: Konzentration der festgelegten Mittel 158 

Abbildung 33: Erfasste Projekte nach Größenklassen 158 

Abbildung 34: Anzahl der Mitarbeiter/innen 160 

Abbildung 35: Erstmalige Beantragung des BAP 160 

Abbildung 36: Bewertung der Beratung durch die Gesellschaften 161 

Abbildung 37: Bewertung der Anforderungen in den Wettbewerbsaufrufen 162 

Abbildung 38: Einschätzung der Qualität der Zusammenarbeit im Antragsverfahren 163 

Abbildung 39: Gegenstand der Kontakte zwischen Trägern und Gesellschaften 164 

Abbildung 40: Verbesserungspotenziale VERA-Online 165 

Abbildung 41: Publizität: Bekanntheitsgrad der Publizitätsmaterialien SFAFGJS 166 

Abbildung 42: Gesamtsystem im Überblick 171 

Abbildung 43: Gleichzeitige Finanzierung eines Förderfalls aus mehreren Unterfonds 181 

Abbildung 44: Zuordnung von Zielgruppen oder Instrumenten zum finanziellen Input 182 

Abbildung 45: Soll-Konzept IT-Gesamtsystem 184 

Abbildung 46: Vorschlag zur Schnittstelle Finanzbuchhaltung - Vorgangsbearbeitung 186 

Abbildung 47: Multidimensionale Darstellung von Daten in einem OLAP-Datenwürfel 190 

Abbildung 48: Modulare Zuordnung von Förderfällen zu Budgets und Zielen 194 

Abbildung 49: Analyse Berichtswesen 205 


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Abbildung 50: Integration des BAP-Berichtswesens 214 

Abbildung 51: Automatisierung des Berichtswesens 215 

Abbildung 52: Verteilung der festgelegten Mittel 2000-2007 auf die Unterfonds 234 

Abbildung 53: Verbleib nach 6 Monaten nach Stammblattverfahren, BAP Gesamt 2001-2005 239 

Abbildung 54: Verbleib nach 6 Monaten, BAP Gesamt, 2000-2007 240 

Abbildung 55: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds I.1 2000-2007 241 

Abbildung 56: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds I.2, 2000-2007 244 

Abbildung 57: Festlegungen und Bestand an Förderfällen im Unterfonds I.3, 2000-2007 251 

Abbildung 58: Outputs im Unterfonds I.3, 2000-2007 251 

Abbildung 59: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds I.3 255 


Abbildung 61: Outputs im Unterfonds I.4 263 



Abbildung 64: Schulabschlüsse Unterfonds I.5 im Detail, Summe 2000-2007, (n=2.209) 273 


Abbildung 66: Outputs im Unterfonds I.6, 2000-2007 281 



Abbildung 69: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds II.1, 2000-2007 301 

Abbildung 70: Outputs im Unterfonds II.1, 2000-2007 302 

Abbildung 71: Outputs im Unterfonds II.3, 2005-2007 309 

Abbildung 72: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds V.1, 2000-2007 315 

Abbildung 73: Verteilung der Finanzierungsquellen im Unterfonds V.1, Summe 2000-2007 316 

Abbildung 74: Strukturverlauf der Finanzierung im Unterfonds V.1, 2000-2007 316 


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Abbildung 75: Outputs im Unterfonds V.1 317 

Abbildung 76: Verbleib nach 6 Monaten, Unterfonds V.1 2000-2007* 321 

Abbildung 77: Outputs im Unterfonds V.2, 2006-2007 327 



Abbildung 80: Schulabschlüsse Unterfonds V.3 im Detail, Summe 2000-2007, (n=483) 334 


Abbildung 82: Outputs im Unterfonds V.5 341 

Abbildung 83: Verbleib nach 6 Monaten, Unterfonds V.5, 2004-2007 345 



Abbildung 86: Beratungskonzept: 3 Funktionen 402 

Abbildung 87: Anzahl zugewiesener Fälle lt. BAgIS 407 

Abbildung 88: Altersstruktur 408 

Abbildung 89: Status vor Maßnahmebeginn 410 

Abbildung 90: Genderkreislauf 423 

Abbildung 91: Bewertungsraster 448 


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Tabellenverzeichnis 

Tabelle 1: Empfehlungen (Überblick) 32 

Tabelle 2: Feinkonzept 34 

Tabelle 3: Bestandsaufnahme: Instrumente zur Kontext- / Bedarfsanalyse im Überblick 60 

Tabelle 4: Indikatoren Arbeitsmarktmonitoring Metropolregion 76 

Tabelle 5: BAP-Zielsystem im Überblick (Fonds/Unterfonds) (Stand: 24.08.2007) 82 

Tabelle 6: EFRE-Zielsystem mit quantifizierten Indikatoren der ex-ante Evaluation im Überblick 86 

Tabelle 7: Zuordnung EFRE-Aktionen zur BAP-Systematik (Stand der Planung 15.06.2007) 87 

Tabelle 8: Inhaltliche Kohärenz zwischen ESF-OP und BAP 91 

Tabelle 9: Gegenüberstellung Budgetplanung ESF-OP vs. BAP (Stand: 04.09.2007) 92 

Tabelle 10: ESF-OP – Zielvorgaben (Spezifische Ziele 1/4) 99 

Tabelle 11: BAP-Zielvorgaben (lt. Deputationsvorlage 24/07): Bremische Fachkräfteinitiative 100 

Tabelle 12: Aufgaben der Referate 21, 22, 15 in der Landesarbeitsmarktförderung 114 

Tabelle 13: Eckdaten der Gesellschaften 123 

Tabelle 14: (Auszug): Grundsätze der Zusammenarbeit (aus: Leitlinien) 134 

Tabelle 15: Prozess Programminitiative und –planung 135 

Tabelle 16: Prozess Wettbewerbsverfahren 136 

Tabelle 17: Aufgabenabgrenzung zwischen strategischer und operativer Ebene 147 

Tabelle 18: Parallelstrukturen (im Überblick) 176 

Tabelle 19: Synopse des Berichtswesens 204 

Tabelle 20: Aufbau des Auswertungsdatensatzes (VERA-Archiv) 222 

Tabelle 21: Finanzieller Verlauf BAP gesamt und Unterfonds, Festlegungen 2000-2007 224 

Tabelle 22: Beispiel Förderfall Teilnahmen 225 

Tabelle 23: Beispiel für überschneidende Teilnahme. 226 

Tabelle 24: Beispiel Förderfälle und Teilnehmerdaten 229 


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Tabelle 25: Beispiel Strukturdaten zu Teilnehmer/-innen. 230 

Tabelle 26: Beispiel Berechnung der Frauenquote, BAP Gesamt, 2000-2007 231 

Tabelle 27: Finanzieller Verlauf BAP gesamt und Unterfonds, Festlegungen 2000-2007 233 

Tabelle 28: Outputs, BAP Gesamt 2000-2007 235 

Tabelle 29: Ergebnisse BAP Gesamt 2000-2007 236 

Tabelle 30: Verbleib nach 6 Monaten, BAP Gesamt 2000-2007 237 

Tabelle 31: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, BAP Gesamt, 2000-2007 239 

Tabelle 32: Finanzieller Verlauf, Unterfonds I.1 2000-2007 241 

Tabelle 33: Outputs, Unterfonds I.1, 2000-2007 242 

Tabelle 34: Finanzieller Verlauf, Unterfonds I.2, 2000-2007 243 

Tabelle 35: Outputs im Unterfonds I.2, 2000-2007 244 

Tabelle 36: Beratungsfälle im Unterfonds I.2, 2000-2007 245 

Tabelle 37: Beratungsprozesse im Unterfonds I.2, 2000-2007 246 

Tabelle 38: Verbleibsfeststellungen in Beratungsprozessen im Unterfonds I.2, 2002-2007 247 

Tabelle 39: Bewertung zum Unterfonds I.2 248 

Tabelle 40: Finanzieller Verlauf Unterfonds I.3 250 


Tabelle 42: Ergebnisse und Wirkungen im Unterfonds I.3 254 

Tabelle 43: Praktikumsquote im Unterfonds I.3 254 

Tabelle 44: Teilnehmer/-innenkosten im Unterfonds I.3, 2005-2007 256 



Tabelle 47: Outputs im Unterfonds I.4 264 

Tabelle 48: Ergebnisse im Unterfonds I.4, 2000-2007 265 

Tabelle 49: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds I.4, 2000-2007 266 


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Tabelle 50: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds I.4, 2000-2007 266 










Tabelle 60: Branchenauswertung sämtlicher Unternehmensstammblätter, Unterfonds I.6 283 




Tabelle 64: Zielzahlen für Unterfonds I.7, Quelle: Deputationsvorlage 220/04 289 



Tabelle 67: Branchenauswertung teilnehmerbezogene Unternehmensdaten (n=1322), UF I.7 293 





Tabelle 72: Finanzieller Verlauf, Unterfonds II.1, 2000-2007 301 

Tabelle 73: Outputs im Unterfonds II.1 302 

Tabelle 74: Ergebnisse im Unterfonds II.1, 2000-2007 303 


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Tabelle 75: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds II.1, 2000-2007 304 

Tabelle 76: Bewertung zum Unterfonds II.1 305 

Tabelle 77: Finanzieller und materieller Verlauf, Unterfonds II.2, 2004-2007 306 

Tabelle 78: Finanzieller Verlauf, Unterfonds II.3, 2005-2007 309 

Tabelle 79: Finanzieller Verlauf, Unterfonds III.1, 2005-2007 311 

Tabelle 80: Beratungsprozesse im Unterfonds III.1, 2005-2007 311 

Tabelle 81: Verbleib nach Beratungsprozessen im Unterfonds III.1, 2005 312 

Tabelle 82: Finanzieller Verlauf, Unterfonds V.1, 2000-2007 315 

Tabelle 83: Outputs im Unterfonds V.1 318 

Tabelle 84: Ergebnisse im Unterfonds V.1, 2000-2007 320 

Tabelle 85: Praktikumsquote im Unterfonds V.1, 2002-2007 321 

Tabelle 86: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds V.1, 2000-2007 321 

Tabelle 87: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds V.1, 2000-2007 322 

Tabelle 88: Bewertung zum Unterfonds V.1 324 


Tabelle 90: Beratungsfälle im Unterfonds V.2, 2006-2007 327 

Tabelle 91: Beratungsprozesse im Unterfonds V.2, 2006-2007 328 










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Tabelle 105: Outputs im Unterfonds V.6, 2000-2007 351 

Tabelle 106: Beratungsprozesse im Unterfonds V.6, 2003-2007 352 



Tabelle 109: Bewertungsraster zur Dimension Nachhaltigkeit im Programm Pro-Win-Qu 364 

Tabelle 110: Bewertung der Projekte in Pro-Win-Qu nach Bewertungsdimensionen 397 

Tabelle 111: Beratungsansätze (Projektanträge der Jugendberatungsstellen (JBS) 2006-2007) 404 

Tabelle 112: Ergebnisse der JBS lt. Zwischenverwendungsnachweis 2006 (05/2006 – 12/2006) 406 

Tabelle 113: Konzentration der Träger im Unterfonds V.1 414 

Tabelle 114: Planung von Zielgruppenanteilen, Unterfonds V.1, 2006 418 

Tabelle 115: Ergebnisse Unterfonds V.1 und Eingliederungsbilanz der BA im Vergleich 419 

Tabelle 116: Chancengleichheitsziele (ESF-OP) im Vergleich zum Gleichstellungsbedarf 436 

Tabelle 117: Querschnittsziel Chancengleichheit in den Fördergrundsätzen 437 

Tabelle 118: Chancengleichheit in Wettbewerbsaufrufe, Bewertungsrastern etc. 445 

Tabelle 119: Wirkungskette (Quelle: Frey/Claus u. a. (2007) S. 116 / 117, modifiziert) 447 


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Die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales (SAFGJS) hat 

Steria Mummert Consulting im Februar 2007 beauftragt, die Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel 

des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie des Europäischen Fonds für Regionale 

Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) zu 

evaluieren. 

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Bewertungen der bestehenden Strukturen, Prozesse 

und Steuerungsinstrumente zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen 

des BAP, der im BAP gebündelten arbeitsmarktpolitischen Förderinhalte in der Förderperiode 

2000 - 2006 sowie des Implementierungsgrades des Querschnittsziels der Chancengleichheit 

von Frauen und Männern innerhalb der Strukturen und Förderergebnisse im Hinblick auf die 

Anforderungen der neuen EU-Strukturfondsperiode 2007 - 2013 (Kap. 3). 

Auf der Grundlage der Bewertungen sollen, soweit erforderlich, Empfehlungen zur Gestaltung 

eines effektiven, wirtschaftlichen und EU-konformen Steuerungssystems formuliert werden 

(Kap. 5). Ferner sollen anhand fundierter Auswertungen der bisherigen Arbeitsmarktförderung 

im BAP Hinweise für die künftige Ausgestaltung der Förderinhalte abgeleitet (Kap. 6/7) sowie 

Vorschläge für eine übergreifende Genderstrategie (Kap. 8) entwickelt werden. 

Ziel der Evaluation ist somit die Unterstützung und Weiterentwicklung der Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung 

im Lichte der beginnenden EU-Strukturfondsperiode 2007 – 2013. 

Dem Begriff der ‚Steuerung’ kommt im Rahmen der Untersuchung eine hervorgehobene Bedeutung 

zu. Dabei liegt diesem ein am Konzept des Steuerungskreislaufs (Kap. 4) orientiertes 

Steuerungsverständnis zu Grunde. 

Dieses Konzept beinhaltet entlang von sechs Stufen folgende Aufgaben der strategischen 

Steuerung und operativen Umsetzung: [1] Die Bedarfsanalyse zur Absicherung der Relevanz 

der Landesarbeitsmarktförderung, [2] die Planung kohärenter Förderziele, [3] die Implementierung 

effektiver und effizienter Strukturen und Prozesse zur Umsetzung der Arbeitsmarktförderung, 

[4] die Umsetzung, [5] das Fördercontrolling sowie [6] die Evaluation der Fördereffekte. 

Im Weiteren folgt die Bewertung entlang dieses Konzepts: ► Stufe 1: Bedarfsanalyse - die 

Qualität der Instrumente zur sozioökonomischen Bedarfsanalyse (Kap. 5.1), ► Stufe 2: Planung 

- die Kohärenz zwischen den Operationellen Programmen und dem BAP (Kap. 5.2), ► 

Stufe 3: Implementierung – die Qualität der administrativen Strukturen zur Steuerung und Umsetzung 

der Landesarbeitsmarktförderung, ► Stufe 4: Umsetzung –Projektträger- und Projektstrukturen, 

► Stufe 5: Controlling – die Qualität des IT-Gesamtsystems (Kap. 5.5) und des Berichtswesens 

(Kap. 5.6) sowie Stufe 6 – Evaluation – die Ergebnisse der bisherigen Förderung 

(Kap. 6 / 7). 

In den einzelnen Kapiteln wird ergänzend der Implementierungsgrad der Strategie des Gender 

Mainstreaming analysiert. Im Kapitel 8 werden die Ergebnisse in einem Vorschlag für eine übergreifende 

Genderstrategie gebündelt. 


9. Mai 2008 




Die Ergebnisse der Evaluation, die Steria Mummert Consulting mit Unterstützung der Prognos 

AG und des genderbüro erarbeitet hat, werden mit diesem Gesamtbericht vorgelegt. 

Zusammenfassend kommt die Evaluation zu folgenden Ergebnissen und Empfehlungen 1 : 

[A] ► Ausgangslage (siehe ausführlich: Kap. 3) 

Die Rahmenbedingungen der im BAP gebündelten Landesarbeitsmarktförderung der Freien 

Hansestadt Bremen haben sich im Hinblick auf die Förderperiode 2007 – 2013 in vielfältiger 

Weise verändert. 

Zu den maßgeblichen Veränderungen zählen landesinterne Entwicklungen wie zum Beispiel die neuen 

Schwerpunktsetzungen in Folge der Regierungsumbildung im Jahr 2007 und die weitgehende Reduzierung 

originärer Landesmittel zur Finanzierung der Arbeitsmarktförderung im Rahmen der Haushaltskonsolidierung. 

Hinzu kommen extern induzierte Einflüsse. So vor allem die Arbeitsmarktreformen 

auf Bundesebene im Jahre 2005, die erhebliche Auswirkungen auf die inhaltliche und quantitative 

Ausgestaltung des BAP hatten sowie die deutlich gestiegenen Anforderungen der EU-Kommission 

an die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung in der neuen Förderperiode 2007-2013 und die mit 

dem eigenen Operationellen Programm einhergehenden neuen Aufgaben der ESF-Verwaltungsbehörde. 

Diese Entwicklungen verändern die Ausgangslage der Landesarbeitsmarktförderung wie folgt: 

� [1] Mit den Operationellen Programmen (OP) für den ESF bzw. EFRE (Art. 32 VO (EG) 

1083/2006) kommt der EU-Strukturfondsförderung in der Förderperiode 2007 – 2013 eine 

neue, eigenständige und verbindliche Steuerungsqualität im Sinne einer ziel- und ergebnisorientierten 

Landesarbeitsmarktstrategie zu ► 

Die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung in der Förderperiode 2007 - 2013 muss den inhaltlichen, 

prozessualen und strukturellen Anforderungen der Allgemeinen Verordnung VO (EG) 1083 

(2006) genügen. Voraussetzung für die ESF- bzw. EFRE-Förderung ist demnach ein Operationelles 

Programm (OP) auf Landesebene, in dem u. a. verbindliche Output- und Ergebnisziele der Förderung 

entlang einer übergreifenden, zwischen Bund und Ländern abgestimmten, offen gehaltenen 

Struktur festgelegt sind, die erhebliche Spielräume für regionale Schwerpunktsetzungen bietet. 

Insofern sind die festgelegten Ziele auch das Ergebnis eines umfangreichen Planungs- und Programmierungsprozesses 

unter Federführung des Fachressorts, der auf der Grundlage einer im 

Vorfeld durchgeführten sozioökonomischen Bedarfs- und Stärken-/Schwächen-Analyse den konkreten 

regionalen Bezug zur Bremer Ausgangslage gewährleistet. 

Folglich stellen die Operationellen Programme für den ESF bzw. ERFE in der Konsequenz eigenständige 

und für den Geltungsbereich der mit EU-Strukturfondsmitteln kofinanzierten Landesarbeitsmarktförderung 

verbindliche Zielsysteme mit regionalem Bezug und eigener Steuerungsqualität 

dar. Hierin liegt der wesentliche Unterschied zur vorherigen Förderperiode, in der die EU- 

Strukturfondsmittel im Rahmen eines bundesweiten Programms umgesetzt wurden. 

1 Ein vollständiger Überblick über die Empfehlungen findet sich in Tabelle 1. 


9. Mai 2008 




� [2] Im Zuge der weitgehenden Reduzierung originärer Landesmittel nimmt das Gewicht der 

EU-Strukturfondsförderung zur Finanzierung der Landesarbeitsmarktpolitik erheblich zu ► 

Die Finanzierung der Landesarbeitsmarktpolitik erfolgt zunehmend aus EU-Strukturfondsmitteln. In 

der Summe über die Förderperiode 2007 - 2013 hinweg liegt der geplante Anteil der ESF- und EF- 

RE-Mittel an der Finanzierung des BAP bei rund 87 Prozent. Lediglich für den BAP-Unterfonds 2.6 

und den Schwerbehindertenfonds 4 ist demnach keine Kofinanzierung aus Strukturfondsmitteln 

vorgesehen. Die verbliebenen Landesmittel dienen zur Kofinanzierung der technischen Hilfe und 

der Finanzierung des Umsetzungssystems. 

In der Folge gestalten sich die inhaltlichen Geltungsbereiche von BAP und EU-Strukturfondsförderung 

weitgehend deckungsgleich, so dass für den überwiegenden Teil der im BAP gebündelten Arbeitsmarktförderung 

unmittelbar die o. g. Anforderungen der Allgemeinen Verordnung VO (EG) 

1083 (2006) an die Umsetzung der Interventionen gelten. 

� [3] Das im Vergleich zur Vorperiode um rund 36 Prozent geringere Gesamtfördervolumen 

der Landesarbeitsmarktförderung macht ebenso wie die Vorgabe der Additionalität der EU- 

Strukturfondsförderung (Art. 15 VO (EG) 1083/2006) eine Fokussierung und Konzentration 

arbeitsmarktpolitischer Zielsetzungen und Aktivitäten erforderlich ► 

Das voraussichtliche Gesamtvolumen der Arbeitsmarktförderung in der Förderperiode 2007/(2008) 

- 2013 liegt mit 138,6 Mio. Euro (Deputationsvorlage 23/07) um ca. 36 Prozent unter dem Niveau 

der vorherigen Förderperiode 2000 – 2006. Dies ist eine Folge sinkender EU-Strukturfonds- und 

Landesmittel gleichermaßen. 

Das niedrigere Finanzvolumen macht eine Fokussierung des bestehenden Förderportfolios erforderlich. 

Verstärkt wird diese Anforderung durch die Erwartung der Europäischen Kommission hinsichtlich 

der Erzielung signifikanter arbeitsmarktpolitischer Effekte der Interventionen sowie der 

Vorgabe, dass die Förderung lediglich additiv zur bestehenden Regelförderung sein dar (Art. 15 (1) 

VO (EG) 1083/2006). So dürfen „Beiträge der Strukturfonds nicht an die Stelle öffentlicher Strukturausgaben 

oder diesen gleichwertigen Ausgaben treten“. 

Diese hier skizzierten Entwicklungen führen im Ergebnis zu einem erheblichen Anpassungsdruck sowohl 

auf das bestehende System zur Steuerung und Umsetzung der Landesarbeitsmarktförderung als 

auch auf die Förderinhalte. 

[B] Bewertung der Umsetzungsstrukturen (siehe ausführlich: Kap. 5) ► 

Die steigenden Anforderungen an die Durchführung der EU-Strukturfondsförderung machen 

Anpassungen der bestehenden Umsetzungsstrukturen erforderlich. Dies gilt gleichermaßen für 

die Aufbau- und Ablauforganisation als auch für die vorhandenen Steuerungsinstrumente. 

Die Allgemeine Verordnung (VO (EG) 1083/2006) macht in Art. 58 ff. klare Vorgaben hinsichtlich der 

Ausgestaltung des Verwaltungs- und Kontrollsystems zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung. 

Demnach liegt die Verantwortung für die Umsetzung der Operationellen Programme bei der so genannten 

Verwaltungsbehörde, deren Aufgaben in Art. 60 ebd. Beschrieben sind. 

Ergänzend sind zahlreiche weitere prozessuale Anforderungen zu berücksichtigen. Hierzu zählen u. a. 

eine kontinuierliche Prüfung der Relevanz i. S. der Bedarfsgerechtigkeit der Arbeitsmarktförderung 


9. Mai 2008 




(Art. 67 (2) ebd.), eine konsequente ziel- und ergebnisorientierte Steuerung entlang der im Operationellen 

Programm definierten Ziele sowie eine regelmäßige Bewertung zur Sicherung der Qualität, 

Effizienz und Kohärenz der Interventionen der Fonds (Art. 47 (1) ebd.). 

Diese Anforderungen wirken sich in vielfacher Art und Weise auf die bisherigen Umsetzungsstrukturen 

der Landesarbeitsmarktförderung der Freien Hansestadt Bremen aus: 

� [1] Die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP setzt eine vollständige 

Synchronität zwischen den Förderzielen und -inhalten des Operationellen Programms 

und des aus den Strukturfonds finanzierten Teilen des BAP voraus. Die bestehende asynchrone 

„Dualität der Zielsysteme“ trägt in seiner jetzigen Form nicht zu einer effektiven, 

wirtschaftlichen und anforderungsgerechten EU-Strukturfondsförderung bei. 

Im Unterschied zur Förderperiode 2000 – 2006 existiert mit dem Operationellen Programm nunmehr 

ein eigenständiges und gegenüber der Europäischen Kommission verbindliches Zielsystem 

zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung in der Förderperiode 2007 - 2013, das mit seinen 

Output- und Ergebniszielen deutlich über die bisherigen Budgetziele der ESF- bzw. EFRE- 

Förderung der Förderphase 2000 – 2006 hinausgeht. Zugleich gibt es mit dem Beschäftigungspolitischen 

Aktionsprogramm (BAP) ein weiteres übergreifendes Zielsystem für die Landesarbeitsmarktpolitik 

der Freien Hansestadt Bremen, das gemäß Koalitionsvereinbarung vom 17.06.2007 

auch künftig beibehalten werden soll. 

Im Ergebnis existieren somit zwei eigenständige arbeitsmarktpolitische Zielsysteme, die bezogen 

auf die mit EU-Strukturfondsmitteln kofinanzierten Förderaktivitäten, also alle außer den im BAP- 

Unterfonds 2.6 und im Fonds 4 enthaltenen Maßnahmen, synchron sein müssen. Diese Synchronitätsanforderung 

umfasst erstens eine klare Zuordnung der BAP-Strukturen zu den einzelnen Gliederungsebenen 

der Operationellen Programme, zweitens eine inhaltliche Übereinstimmung der 

Förderziele sowie drittens eine präzise Übersetzung der in den Operationellen Programmen formulierten 

Zielwerte (Output/Ergebnis) im BAP. Nur unter diesen Bedingungen ist eine anforderungsgerechte 

Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP möglich. Davon unbenommen 

sind Anpassungen des ESF-OP’S, die aufgrund anderer Schwerpunktverlagerungen der 

Politik im BAP vorgenommen wurden und auf Basis einer Evaluierung im ESF-OP nachvollzogen 

werden können. 

Die erforderliche Synchronität der Zielsysteme ist jedoch bisher in der Praxis nicht gegeben. Zwar 

sind die ersten beiden Bedingungen weitgehend erfüllt, doch zeigen sich hinsichtlich der finanziellen 

Gewichtung einzelner Förderschwerpunkte, z. B. im Bereich der Weiterbildung von Beschäftigten 

sowie der Ausbildungsförderung oder bei der Festlegung von Zielgruppen und den damit verbundenen 

Outputindikatoren erhebliche Unterschiede. Diese abweichenden Schwerpunktsetzungen 

dokumentieren den jeweils eigenen Stellenwert von ESF-OP und BAP und spiegeln zugleich 

den inhärenten Konflikt um die Vorrangstellung der beiden Zielsysteme wider. 

Da die im Operationellen Programm formulierten Ziele über die dem BAP inhaltlich und organisatorisch 

zugeordneten arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen, -programme und –initiativen umgesetzt 

werden sollen, führt die identifizierte Asynchronität auf der Ebene der Zielsysteme dazu, dass 

eine anforderungsgerechte Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung über das BAP nicht ge- 


9. Mai 2008 




währleistet ist. Vielmehr bedarf es auf Grund der bestehenden Divergenzen bereits jetzt einer Änderung 

des von Seiten der Europäischen Kommission bewilligten Operationellen Programms. 

Erschwert wird die Umsetzung zudem durch die eigene Steuerungsintention, die das Handlungssystem 

auf der Programm- und Projektebene im BAP entfaltet. So durchbrechen die vorliegenden 

Fördergrundsätze ebenso wie die so genannten Leitprojekte die zwischen den Zielsystemen erreichte 

klare Zuordnungslogik. Hierdurch wird eine durchgängige Steuerungslogik über das gesamte 

Ziel- und Handlungssystem hinweg behindert und führt zu erheblichen Abstimmungsnotwendigkeiten. 

Zudem führen diese komplexen Strukturen des Ziel- und Handlungssystems im Ergebnis zu außerordentlich 

hohen Koordinierungsaufwendungen, fehlender Transparenz sowie unklaren Verantwortlichkeiten. 

Die Evaluation empfiehlt deshalb, 

� [i] die bestehende Dualität der Zielsysteme der Landesarbeitsmarktförderung, nämlich 

der Operationellen Programme für den ESF bzw. EFRE einerseits sowie des Beschäftigungspolitischen 

Aktionsprogramms (BAP) andererseits zu Gunsten eines integrierten, 

einheitlichen und gegenüber der EU verbindlichen Zielsystems aufzulösen. 

� [ii], die Operationellen Programme als eigenständige und verbindliche Landesarbeitsmarktstrategien 

sowie als verbindliche Instrumente zur Planung und Steuerung anzuerkennen 

und zu nutzen, in dem diese 1:1 den inhaltlichen Kern des BAP bilden. 

� [iii] die Beibehaltung des BAP als etablierte nach außen gerichtete Marke der Landesarbeitsmarktpolitik 

der Freien Hansestadt Bremen, die nach innen 1:1 durch die Operationellen 

Programme definiert und konkretisiert und finanziert werden. 

� [iv] die Gewährleistung einer durchgängigen top-down gerichteten Steuerungslogik der 

BAP/EU-Strukturfondsförderung über das gesamte Ziel- und Handlungssystem hinweg, 

so dass das Handlungssystem konsequent auf das Zielsystem hin ausgerichtet ist ohne 

eine eigene und damit zusätzliche Ziel- und Steuerungsqualität zu entfalten. 

� [v] die durchgängige elektronische Unterstützung des Planungsprozesses über alle Ebenen 

des Ziel- und Handlungssystems hinweg. 

� [2] Die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung setzt Strukturen, Verfahren und Aufgabenzuordnungen 

voraus, die den Anforderungen des in der Allgemeinen Verordnung skizzierten 

Verwaltungs- und Kontrollsystems (Art. 58 ff. VO (EG) 1083/2006) entsprechen und 

eine effektive und wirtschaftliche Aufgabenwahrnehmung sicherstellen. 

Die skizzierten Doppelstrukturen auf der Ebene der Zielsysteme finden in der Aufbauorganisation 

des Fachressorts ihre organisatorische Entsprechung. So wird das ESF-OP bisher vom Referat 15 

– Europäische Angelegenheiten etc. – in seiner Funktion als zuständige Verwaltungsbehörde verantwortet, 

das BAP hingegen von Referaten 21 – Arbeitsmarktpolitik - und 22 – Arbeitsmarktprogramme. 

Im Hinblick auf die neue Förderperiode ist von Seiten des Fachressorts bereits eine Bündelung 

der Verantwortung für das BAP im Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme – geplant. 


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Mit diesem Schritt entfallen die bisher bestehenden Schnittstellenprobleme zwischen den Referaten 

21 – Arbeitsmarktpolitik - und 22 – Arbeitsmarktprogramme im Rahmen der Steuerung des 

BAP, die sich in der vorherigen Förderperiode im Auseinanderfallen von Ziel- und Handlungssystem, 

d. h. von Fonds- und Unterfondsstruktur einerseits sowie Arbeitsmarktprogrammen und Projektförderung 

andererseits manifestiert haben. Die Aufgabenkonzentration schafft vielmehr die Voraussetzung 

für die erforderliche Kohärenz und Stringenz der Bremer Landesarbeitsmarktförderung 

über allen Ebenen des Ziel- und Handlungssystems hinweg. 

Unabhängig davon nimmt die Bedeutung des Referates 15 – Europäische Angelegenheiten – in 

seiner Funktion als ESF-Verwaltungsbehörde im Zuge der dargelegten steigenden Anforderungen 

der Europäischen Kommission an die Steuerung und Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung 

deutlich zu. So ist die Verwaltungsbehörde nicht mehr nur wie bisher v. a. für die Sicherstellung der 

Ordnungsmäßigkeit der Förderung, die Abrechnung gegenüber der Europäischen Kommission, die 

ESF-Berichterstattung sowie die Gewährleistung der Publizitätspflichten verantwortlich, sondern 

auch und vor allem für die konsequente Umsetzung der im ESF-OP gegenüber der Europäischen 

Kommission verbindlich definierten Output- und Ergebnisziele. 

Insofern wandelt sich die Rolle des Referates von einer bisher eher mittelbar unterstützenden hin 

zu einer aktiv steuernden Funktion, die mit Instrumenten und Kompetenzen unterlegt sein muss. 

Die Folge dieser Entwicklung muss eine Verschiebung der Gewichte zwischen den Referaten auf 

der strategischen Steuerungsebene der Landesarbeitsmarktförderung zu Gunsten des Referates 

15 sein. 

Diese Entwicklung wird durch die zunehmende Bedeutung der ESF-Fördermittel für die im BAP 

zusammengeführte Landesarbeitsmarktförderung in Folge rückläufiger Landesmittel noch verstärkt. 

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sowie der sehr hohen Übereinstimmung zwischen 

dem BAP und dem ESF empfiehlt die Evaluation folgendes: 

� [i] Die Verantwortung für die strategische Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung, 

d. h. die Vorgabe der inhaltlichen und finanziellen Ziele, soll im Zuge der Integration der 

beiden Zielsysteme organisatorisch in einem Referat (Arbeitstitel: Landesarbeitsmarktförderung/ESF-Verwaltungsbehörde) 

gebündelt werden. 

� [ii] Dieses Referat „Landesarbeitsmarktförderung/ESF-Verwaltungsbehörde“ soll in der 

Abteilung 2 – Arbeit - des Fachressorts angesiedelt werden. 

� [iii] Innerhalb des Referates sollen die Steuerungsaufgaben für das Arbeitsmarktmonitoring 

und –controlling, die strategische Planung, das Fördercontrolling sowie die Gewährleistung 

der erforderlichen Bewertungsaktivitäten konzentriert werden, um eine strategische 

Steuerung aus „einem Guss“ zu gewährleisten. 

� [3] Das bisherige institutionelle Verhältnis von strategischer und operativer Ebene ist nicht 

geeignet, eine effektive, effiziente und anforderungsgerechte Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung 

im Rahmen des BAP zu gewährleisten. 

Die Freie Hansestadt Bremen hat v. a. die Gesellschaften bremer arbeit gmbh (bag) und Bremerhavener 

Arbeit GmbH mit der operativen Umsetzung der Landesarbeitsmarktförderung beauftragt. 

Auf diese Weise verteilen sich die Aufgaben der Bremischen Arbeitsmarktförderung im Einklang 


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mit dem Programm zur „Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung“ auf eine strategisch-steuernde 

und eine operativ-umsetzende Ebene. Die Fachverwaltung soll sich so auf die Kernaufgaben, 

sprich die Steuerung und Gewährleistung konzentrieren, während die Gesellschaften für die operative 

Umsetzung der Arbeitsmarktförderung verantwortlich zeichnen. 

In der Praxis existiert zwischen diesen beiden Ebenen gleichwohl eine eng verzahnte Aufgabenwahrnehmung. 

Dieses entspricht zwar dem in den „Leitlinien zur Aufsicht und Zusammenarbeit“ 

angelegten beteiligungs- und abstimmungsorientierten Ansatz der Steuerung, führt aber im 

Ergebnis dazu, dass die Intention der Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung, nämlich die Schaffung 

eines klaren, verbindlichen und transparenten Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses 

nicht konsequent gestützt wird. In der Folge agieren sowohl die Gesellschaften, als auch die Fachverwaltung 

teilweise im Kompetenzbereich des jeweils anderen Partners. Mit anderen Worten: Die 

Aufgabentrennung, wie sie auch in den jeweiligen Leistungsverträgen mit den Gesellschaften vertraglich 

geregelt ist, wird in der Praxis nicht gelebt. 

Darüber hinaus wirken sich die skizzierten inhaltlichen und organisatorischen Doppelstrukturen in 

vielfältiger Weise auf die Leistungsfähigkeit des institutionellen Verhältnisses von strategischer und 

operativer Ebene aus. Während das Referat 22 als Fachaufsicht der Gesellschaften, in Abgrenzung 

zu den Aufgaben des Aufsichtsrates, mit der inhaltlichen Richtlinien-, Budget- und Programmkompetenz 

bezogen auf das BAP betraut ist, ist das Referat 15 als Verwaltungsbehörde für die inhaltliche 

Umsetzung der materiellen und finanziellen Ziele des Operationellen Programms durch 

die operative Ebene, d. h. die Gesellschaften, verantwortlich. 

Da das ESF-OP weitgehend das BAP finanziert, führt diese Konstellation im besten Fall, d. h. unter 

der Annahme vollständiger Kohärenz zwischen den Zielsystemen, zu Ineffizienzen auf Grund von 

Doppelstrukturen und redundanter Aufgabenwahrnehmung. Im Falle der gegebenen Asynchronität 

der Zielsysteme führt diese Aufgabenüberschneidung allerdings nahezu zwangsläufig zu unterschiedlichen 

Vorgaben gegenüber den mit der operativen Umsetzung betrauten Gesellschaften. 

Diese sind in der Folge mit dem Dilemma konfrontiert, „Dienerin zweier Herren“ zu sein, was angesichts 

der zur Zeit bestehenden unterschiedlichen inhaltlichen und finanziellen Zielvorgaben sowie 

der begrenzten finanziellen Mittel eine nicht zu lösende Aufgabe ist. 

Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, 

� [i] das Konzept der Trennung von strategischen und operativen Aufgaben der Landesarbeitsmarktförderung 

im Sinne eines klar abgegrenzten Auftraggeber-Auftragnehmerverhältnisses 

entlang der Steuerungsaufgaben weiterzuentwickeln. 

� [ii] die Aufgabe der Fachaufsicht im Zuge der inhaltlichen und organisatorischen Bündelung 

im neu entstandenen Referat Landesarbeitsmarktförderung/ESF-Verwaltungsbehörde 

anzusiedeln. 

� [iii] die Fachdeputation in ihrer Funktion als zentrale parlamentarische und strategische 

Entscheidungsebene zu stärken, in dem sie sich auf das Kerngeschäft im Sinne der Festlegung 

der inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen konzentriert. Dazu ist der 

Fachdeputation regelmäßig ein umfassender Überblick der Zielerreichungsgrade 

(Soll-/Ist-Vergleiche) der Förderung zu geben, welche die Grundlage für die Diskussion 

der übergreifenden Ausrichtung er Arbeitsmarktförderung dieses Gremiums bildet. 


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� [4] Art und Umfang der Aufgabenwahrnehmung der Gesellschaften haben sich im Laufe der 

vergangenen Förderperiode erheblich verändert. 

Auf der Ebene der operativen Umsetzung sind die Gesellschaften mit zwei signifikanten Entwicklungen 

konfrontiert. So hat sich das materielle und finanzielle Aufgabenvolumen der Gesellschaften 

im Rahmen des BAP im Laufe der vergangenen Förderperiode in der Summe deutlich reduziert. 

Diese Entwicklung trifft allerdings nur die bag während die BRAG trotz sinkendem Aufgabenvolumen 

ihren Anteil an der BAP-Umsetzung ausbauen konnte. Eine Ursache hierfür liegt in der Auflösung 

der ursprünglich geltenden regionalen Zuordnung der Aufgabenwahrnehmung. 

Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, die Beauftragung dreier Gesellschaften (bag, 

BRAG, BIG) zur Umsetzung des BAP unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit- und 

Effektivität im Rahmen einer detaillierten Organisationsuntersuchung zu prüfen. 2 

� [5] Die Gewährleistung einer anforderungsgerechten, effektiven und effizienten Umsetzung 

der EU-Strukturfondsförderung setzt im Hinblick auf die kontinuierliche Bedarfsanalyse, das 

Berichtswesen sowie die IT-Unterstützung eine umfassenden Weiterentwicklung der bestehenden 

Steuerungsinstrumente voraus. 

Dies umfasst im Einzelnen 

� einen Ausbau der Bedarfsanalyse zur lfd. Prüfung der Relevanz der Arbeitsmarktpolitik: 

Gemäß Art 67 VO (EG) 1083/2006 ist im Rahmen mit EU-Strukturfondsmitteln kofinanzierten 

Arbeitsmarktförderung eine kontinuierliche Prüfung ihrer Relevanz für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen 

sowie ihrer Wirkung auf die im Zuge der Interventionen avisierten arbeitsmarktpolitischen 

Problembereiche im Besonderen erforderlich. Den inhaltlichen Bezugsrahmen hierfür bilden 

v. a. die im Operationellen Programm definierten Ziele, anhand derer die Effekte der Förderung 

abgebildet werden sollen. Die bisher vorhandenen Instrumente zur sozioökonomischen 

Analyse und Relevanzprüfung reichen auf Grund ihrer inhaltlichen und/oder methodischen 

Reichweite im Hinblick auf diese Anforderungen nicht aus. 

Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Evaluation, die Konzeption und Implementierung 

eines IT-gestützten umfassenden indikatorenbasierten Arbeitsmarktmonitoring, das entlang 

von arbeitsmarktpolitischen Kernfragen bezogen auf die Angebots- und Nachfrageseite 

des Arbeitsmarktes quantitative Datenerhebungen und -analysen ermöglicht und 

Änderungsbedarfe im Sinne eines Arbeitsmarktcontrollings durch die Gegenüberstellung 

von Soll und Ist identifiziert. 

� eine Weiterentwicklung des IT-Gesamtsystems zur Förderabwicklung: 

Zur Abwicklung der Arbeitsmarktförderung im Allgemeinen bzw. der EU-Strukturfondsförderung 

im Besonderen bedarf es einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur. Zwar verfügt die Freie Hansestadt 

Bremen über ein IT-Gesamtsystem, das nahezu das gesamte Spektrum der Förderab- 

2 Die Bewertung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit der operativen Ebene waren ebenso wie eine aufbau- und 

ablauforganisatorische Betrachtung explizit nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Insofern können 

keine Empfehlungen zur künftigen Gestaltung der operativen Ebene gegeben werden. 


9. Mai 2008 




wicklung (inkl. Antrags-, Bewilligungs-, Verwaltungs- und Abrechnungsverfahren) abdeckt, doch 

zeigen sich in der Analyse zahlreiche strukturelle Mängel. So handelt es sich beim bestehenden 

IT-Gesamtsystem in der Praxis weniger um ein in sich geschlossenes, integriertes und aufeinander 

aufbauendes Gesamtsystem, als vielmehr um ein Konglomerat von Einzellösungen mit 

mangelnder Hierarchie und fehlenden Schnittstellen. Die Folgen sind u. a. ein sehr hoher manueller 

Erfassungs- und Plausibilisierungsaufwand sowie eine fehlende Integrität und Aktualität 

der Daten. Im Ergebnis bietet das System demnach keine ausreichende Unterstützung für eine 

inhaltlich orientierte Steuerung sowohl des BAP als auch der EU-Strukturfondsförderung. 


– [i] die Vorgangsbearbeitung zum ‚führenden System’ innerhalb des IT-Gesamtkonzepts 

zu machen. 

– [ii] die übrigen Einzelkomponenten (u. a. FiBu-Systeme) über Datenschnittstellen fest 

an die Vorgangsbearbeitung anzubinden. 

– [iii] für ausgewählte Aufgaben, wie Datenanalyse und Berichtswesen, spezialisierte 

leistungsstarke IT-Standardlösungen zu verwenden, und auf Eigenentwicklungen bzw. 

Programmierungen weitgehend zu verzichten. 

– [iv] die im Vorgangsbearbeitungssystem (VERA) identifizierten Mängel zu beseitigen. 

� eine Stärkung des Berichtswesens als Instrument der Steuerung 

Das bisherige Berichtswesen ist durch eine Vielzahl unterschiedlicher Berichtskreise und –typen 

gekennzeichnet. In Folge der zuvor skizzierten Defizite des IT-Gesamtsystems einerseits sowie 

dezentraler Zuständigkeiten andererseits ist das Berichtswesen durch einen hohen manuellen 

Erfassungs- und Abstimmungsaufwand geprägt. Hinzu kommen unklare Abgrenzungen zwischen 

den Berichtskreisen sowie eine uneinheitliche Nomenklatur. Nach Einschätzung wird das 

Berichtswesen weniger als Steuerungsinstrument i. Sinne des Abgleichs von Soll und Ist verwendet, 

als vielmehr zur Erfüllung von Publizitätsanforderungen der Deputation sowie der Europäischen 

Kommission. 


– [i] das Berichtswesen entlang der erforderlichen Berichtskreise (BAP/ESF/EFRE) zu 

standardisieren. 

– [ii] das Berichtswesen innerhalb eines Berichtskreises entlang der verschiedenen Berichtsebenen 

(Fonds, Unterfonds, Programm, Wettbewerbsaufruf, Projekt) klar abzugrenzen 

und so einen hierarchischen Aufbau zu gewährleisten. 

[C] Bewertung der Förderinhalte (siehe ausführlich: Kap. 6) ► 

Mit der vorliegenden Untersuchung der Förderinhalte beschreibt das BAP umfassend auf der 

Ebene der einzelnen Unterfonds über den Zeitraum 2000 - 2007. 


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Die Evaluation der Förderinhalte war zunächst durch gravierende Probleme bei der Herstellung 

der Auswertungsfähigkeit der Daten geprägt. Die aus VERA extrahierten Daten ermöglichten in 

der Urform keine valide und verlässliche Grundlage für die vorgesehenen Auswertungen. 

Für die identifizierten Mängel wurden gemeinsam mit dem Auftraggeber und den Gesellschaften 

im Rahmen des Projektes Lösungen erarbeitet und umgesetzt. 

Die vorliegende Auswertung konnte nur unter hohem Konsolidierungs- und Korrekturaufwand der 

Daten erfolgen. Bei der Bearbeitung des für die Evaluation aus VERA extrahierten Datensatzes wurden 

zum Teil erhebliche Mängel im Hinblick auf die Strukturierung und Qualität der Daten festgestellt, 

die u. a. in die o. g. Empfehlungen zum IT-System und Berichtswesen eingeflossen sind. 

Es wurden die folgenden wesentlichen Mängel identifiziert: 

� [1] Die im Monitoring-System angelegte Binnendifferenzierung des BAP entsprach nicht der 

zum Zeitpunkt der Untersuchung aktuellen Struktur. 

Die vorgefundene Strukturierung stellt eine Mischform der BAP-Strukturen vor und nach dem Jahr 

2005 dar. Eine für die Steuerung der Arbeitsmarktförderung zentrale Zuordnung von Förderfällen 

zu Unterfonds war auf der Grundlage des Urdatenbestands nicht möglich. In Absprache mit dem 

Auftraggeber wurde eine eindeutige Zuordnung zum Unterfondssystem hergestellt. 

� [2] Förderfälle wurden aus mehreren Unterfonds gefördert. Eine Identität zwischen Inputs 

und Outputs musste erst hergestellt werden. 

In der Folge konnten die Outputs, Ergebnisse und Wirkungen eines Teils der Förderung nicht eindeutig 

den in den BAP-Unterfonds abgebildeten Budgets zugeordnet werden. Zur Vermeidung der 

in der Ausgangslage unvermeidlichen Verzerrungen durch etwaige Mehrfachzählungen von Leistungen 

in mehreren Unterfonds wurden diese Projekte manuell auf Unterfonds zugewiesen. 

� [3] Bei den materiellen Daten wurden erhebliche Inkonsistenzen festgestellt. 

Diese Inkonsistenzen sind im Wesentlichen auf Mängel im Datenbanksystem VERA zurückzuführen. 

Ein bedeutendes Defizit sieht die Evaluation insbesondere in der Führung von Unternehmensdaten, 

die durch Mehrfacherfassungen einzelner Unternehmen gekennzeichnet ist. Im Ergebnis 

ist die Zahl der geförderten Unternehmen deutlich niedriger als bisher angenommen bzw. 

ausgewiesen. Erste Schätzungen auf Basis eines analytischen Schätzverfahrens signalisieren eine 

Überschätzung in Höhe von rund 50 Prozent. Eine Konsolidierung der Daten zur Ermittlung der tatsächlichen 

Anzahl der beteiligten Unternehmen war aufgrund der hohen Zahl der Einträge gleichwohl 

im Rahmen der Evaluation nicht möglich. Auch lassen sich nur begrenzte Aussagen zur Zielerreichung 

im Hinblick auf die Branchenorientierung von Fördermaßnahmen treffen. 

Auch für Teilnehmer/-innen wurden teilweise widersprüchliche Daten festgestellt. Diese wurden allerdings 

in einem umfangreichen Verfahren aufbereitet. 

Auf der Grundlage der konsolidierten Daten ergeben sich bzgl. der untersuchten Förderinhalte folgende 

Ergebnisse: 


9. Mai 2008 




� [1] Die Qualität der Zielstruktur stellt sich in den einzelnen Unterfonds heterogen dar. Hierdurch 

ist die Bewertbarkeit der Förderung eingeschränkt. 

Die für die Unterfonds geltenden Inputziele sind in der Budgetierung des BAP abgebildet. Darüber 

hinausgehende Ziele (Output, Ergebnis, Wirkung) sind nicht in einem strategischen Zielsystem auf 

der Makro-Ebene der Unterfonds angesiedelt, sondern auf der darunter liegenden Handlungsebene 

des BAP, sprich den Programmen und Projekten. So müssen die in einem Unterfonds abgebildeten 

Ziele in der Praxis aus der Handlungsebene heraus rekonstruiert werden, was angesichts 

der hohen vorgefundenen Komplexität der Förderung in Gestalt von Initiativen, Wettbewerbsaufrufen, 

Einzelförderungen im Rahmen der Evaluation kaum bzw. nur exemplarisch möglich 

ist. Im Ergebnis wird somit letztlich auf eine Umsetzung der dem Grunde nach auch im BAP angelegten 

Strategie einer top-down-Steuerung verzichtet. Stattdessen ist die „Strategie“ im Sinne es 

bottom-up das Ergebnis ihrer Einzelteile. Die sich daraus ergebende fehlende Transparenz des 

Systems wird auch dadurch verschärft, dass Mangels klarer und quantifizierter übergeordneter 

Zielsetzungen die Bewertung von Einzelaspekten der Förderung nur unter Einschränkungen möglich. 

� [2] Die Relevanz der Förderung ist im Kern gegeben. Der Bedarf für die in Teilen des BAP 

verfolgten strukturpolitischen Ziele ist allerdings nicht immer belegt. 

In weiten Teilen des BAP ist eine deutliche Ausrichtung auf arbeitsmarktpolitisch relevante und besonders 

förderwürdige Zielgruppen oder Branchen sichtbar, auch wenn diese auf der Zielebene 

nicht oder nur unzureichend quantifiziert sind. Inwieweit diese Ziele einen tatsächlichen Bedarf widerspiegeln, 

sieht die Evaluation auf der Basis des vorliegenden Materials nicht hinreichend belegt. 

� [3] In der Umsetzung werden die vorgesehenen Zielgruppen weitgehend erreicht. 

Personen mit einem hohen Risiko der Arbeitslosigkeit (z. B. Geringqualifizierte, Migrantinnen, arbeitslose 

Jugendliche) werden in einem Teil der Unterfonds überdurchschnittlich gefördert. Insgesamt 

entspricht die Zusammensetzung der Zielgruppen den Erwartungen an ein Arbeitsmarktprogramm. 

� [4] In der aggregierten Betrachtung ergibt sich eine hohe Erfolgsquote der Maßnahmen. Zu 

wenige Teilnehmer/-innen legen Prüfungen ab. 

Es gelingt in einem hohen Maß, Maßnahmenabbrüche aus negativen Gründen zu vermeiden. Es 

ist der Trend festzustellen, dass mit der verstärkten Förderung von Langzeitarbeitslosen in der 

zweiten Hälfte der Förderperiode zu einer Erhöhung von Maßnahmeabbrüchen kommt. 

Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens und der Verwertbarkeit von 

Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt ist der für das BAP festgestellte Anteil der Teilnehmer/-innen, 

die eine Prüfung ablegen, mit insgesamt 11 Prozent zu niedrig. 

Obwohl Teilnahmenachweise durch den Träger die Regel sind, sieht es die Evaluation als problematisch 

an, dass insgesamt ein Zehntel der Teilnehmer/-innen diese nicht erhält und somit die 

Maßnahme ohne jegliches Zertifikat verlässt. 


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� [5] Nicht alle Unterfonds leisten einen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern. 

Über das gesamte BAP und den Berichtszeitraum hinweg wurden Frauen mit einem Anteil von 

41 Prozent erreicht, mit einer steigenden Tendenz. Der qualitative und quantitative Beitrag zur 

Gleichstellung von Frauen und Männern stellt sich in den einzelnen Unterfonds heterogen dar. 

Gleichstellungswirkungen werden zumeist dort erzielt, wo besondere auf diese Zielgruppe ausgerichtete 

Ansätze verfolgt werden. Der über frauenspezifische Projekte hinausgehende zweite Teil 

der Doppelstrategie zur Gleichstellung von Frauen und Männern im Sinne eines Gender Mainstreaming 

ist insgesamt noch zu schwach ausgeprägt. 

Ein deutliches Defizit stellt aus Sicht der Evaluation die unzureichende Beteiligung von Frauen in 

der Strukturhilfeförderung dar, die aufgrund des hohen Volumens des Unterfonds besonders ins 

Gewicht fällt. 

� [6] Die Wirkungen hinsichtlich der Integration auf den Arbeitsmarkt sind in den Strukturhilfen 

unzureichend. Dies wirkt sich auf das Ergebnis des Gesamtprogramms aus. 

Die Integrationsquote in den ersten Arbeitsmarkt bzw. in ungeförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung beträgt im gesamten BAP über den Berichtszeitraum hinweg 26 Prozent. Weitere 

20 Prozent wurden in den zweiten Arbeitsmarkt bzw. in geförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung vermittelt. Dies ist insbesondere auf die Integrationsleistungen der Strukturhilfeprogramme 

zurückzuführen. Von den insgesamt 12.000 auswertbaren Datensätzen sind drei Viertel 

diesem Unterfonds zuzuordnen. 

Bessere Integrationsleistungen wurden z. B. im Unterfonds I.3 mit einer Integration in den ersten 

Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von zeitweilig mehr als 

40 Prozent erreicht. 

[D] Ergebnisse der Sonderuntersuchung (siehe ausführlich: Kap. 7) ► 

Die Programme Pro-Win-Qu, Jugendberatungsstellen und Strukturhilfen wurden zu ausgewählten 

Aspekten im Rahmen von tiefer gehenden Sonderuntersuchungen betrachtet. 

Die wesentlichen Ergebnisse der Sonderuntersuchungen stellen sich wie folgt dar: 

� Sonderuntersuchung Pro-Win-Qu 

Im Mittelpunkt der Sonderuntersuchung steht der Aspekt der Nachhaltigkeit, der im Hinblick auf 

seine Verankerung im jeweiligen Projektantrag sowie den Stand der Umsetzung nach 2/3 des Förderzeitraums 

bewertet wird. 

Nachhaltigkeit lässt sich unter Berücksichtigung der Programmziele entlang von vier Dimensionen 

operationalisieren. Dieses sind (A) der Innovationsgehalt der Fördermaßnahme/-instrumente, (B) 

die Stärkung der Marktposition der Träger, (C) die Akzeptanz der Förderinhalte durch die BA und 

die ARGEn sowie (D) die Erschließung einer überregionalen Perspektive. Anhand der Projektanträge 

wird deutlich, dass die Qualität der Konzepte der Träger bezogen auf diese vier Dimensionen 

erheblich variiert. Im Lichte des Umsetzungsstandes nach zwei von drei Förderjahren zeigt sich, 


9. Mai 2008 




dass die Qualität und Klarheit des Projektkonzepts in hohem Maße mit dem Stand der Umsetzung 

des Aspektes der Nachhaltigkeit positiv korreliert. Darüber hinaus resultiert der Erfolg einzelner 

Projekte nicht zuletzt aus der guten bzw. entwickelten Vernetzung. Auf diese Aspekte sollte somit 

im Falle einer künftigen Förderung noch stärker geachtet werden. Im Übrigen sollte das Programm 

Pro-Win-Qu nach Abschluss der Förderung einer Follow-Up Evaluation unterzogen werden, die u. 

a. auch die Fortführung sowie den erreichten Drittmittelanteil berücksichtigt. 

� Sonderuntersuchung Jugendberatung 

Im Mittelpunkt der Sonderuntersuchung Jugendberatung steht die Frage der Additionalität unter 

den Gesichtpunkten spezifischer Beratungsangebote sowie einer besonderen Zielgruppe der Förderung. 

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Jugendberatungsstellen eine sinnvolle Ergänzung zu den Regelangeboten 

der BAgIS darstellen, die die angestrebte Zielgruppe der Jungen Menschen mit multiplen 

Vermittlungshemmnissen erreichen. Dies gilt insbesondere für Junge Menschen mit Migrationshintergrund, 

die durch die niedrigschwelligen Angebote direkt angesprochen werden, u. a. auch 

deshalb, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jugendberatungsstellen teilweise selber 

Migrationserfahrungen mitbringen. Insofern schaffen die Jugendberatungsstellen einen Mehrwert 

gegenüber der Regelförderung. 

� Sonderuntersuchung Strukturhilfen 

Bei der Strukturhilfeförderung handelt es sich grundsätzlich um eine Aufstockung der bestehenden 

Regelförderung. Das Ziel, ein Angebot für den Bremischen zweiten Arbeitsmarkt vorzuhalten. 

wurde weitgehend erreicht. Im Hinblick auf Prozessqualität wird durch die Vorgaben des BAP ein 

Mehrwert geschaffen, z. B. durch Elemente des Qualitätsmanagements oder der Steuerung durch 

vertragliche Vereinbarungen von Leistungszielen mit den Trägern. Auch stellt die Förderung stellt 

zusätzliche Instrumente bereit oder stockt diese auf. 

Die langjährig praktizierte Pauschalförderung ist hingegen kritisch zu hinterfragen. Zudem ist die 

absolute Höhe der Förderung aus Sicht der Evaluation nicht hinreichend belegt. Mit dem Wettbewerbsverfahren 

2006 wurde die Praxis der Pauschalförderung aufgegeben – ein aus der Sicht 

der Evaluation richtiger Schritt. 

Im Hinblick auf die erreichten Zielgruppen ist eine wesentlich über die Regelförderung hinausgehende 

Orientierung nur teilweise gegeben. Es wird mit einem höheren Anteil von Langzeitarbeitslosen 

eine im Verhältnis schwierigere Zielgruppe erreicht, gleichzeitig aber verfügt die im Rahmen 

des BAP geförderte Gruppe über im Schnitt höhere formale berufliche Qualifikationen. Zudem ist 

es nicht hinreichend gelungen, die Beteiligung von Frauen sicherzustellen. 

Die Wirkungen der Förderung stellen sich im Verhältnis zur Regelförderung für das betrachtete 

Vergleichjahr 2006 besser dar. Die rechnerische Verdoppelung der erreichten Integrationsquote ist 

allerdings aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmodi, der nur teilweise erfüllten Vorgabe einer 

Konzentration auf den ersten Arbeitsmarkt sowie der gegenüber der Regelförderung abweichenden 

Zielgruppenstruktur zu relativieren. 


9. Mai 2008 




[E] Vorschlag einer Genderstrategie (siehe ausführlich: Kap. 8) ► 

Bereits in der vergangenen Förderperiode, so das Ergebnis der Evaluation, haben Fragen der Chancengleichheit 

in vielen Strukturen und Prozessen der Beschäftigungspolitik der Freien Hansestadt 

Bremen Berücksichtigung gefunden. So gibt es eine Vielzahl von übergeordneten Zielbestimmungen 

hinsichtlich Chancengleichheit sowohl von Seiten der Kommission als auch auf Landesebene. 

Auch künftig kommt diesem Querschnittsziel der Chancengleichheit in der neuen Förderperiode 2007- 

2013 eine hervorgehobene Bedeutung zu. So legt die Europäische Kommission im „Fahrplan für die 

Gleichstellung von Frauen und Männern 2006 - 2010“ fest, dass sie gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten 

und spezifischen Maßnahmen für Frauen bei der Planung und Umsetzung innerhalb aller Strukturfonds 

fördert (2006). 

Vor diesem Hintergrund wird in der folgenden Evaluations- und Implementierensuntersuchung eine 

integrierte Genderstrategie entlang der Anforderungen des Steuerungskreislaufs konzipiert, die Maßnahmen 

zur verstärkten Planung und Umsetzung der Strategie der Chancengleichheit im Sinne der im 

ESF-OP formulierten Zielbestimmungen enthält. 

Im ESF-OP sind v. a. zwei Arten von Zielsetzungen angelegt: (a) Prozessziele, z. B. zur Klassifizierung 

von Projekten hinsichtlich der zu erwartenden Genderwirkungen oder bzgl. der Umsetzung von 

Genderbudgeting) sowie (b) Ergebnisziele, wie z. B. die Steigerung der Frauenerwerbsbeteiligung, der 

Abbau der vertikalen du horizontalen Segregation am Arbeitmarkt usw. 

Zur Erreichung dieser Ziele empfiehlt die Evaluation - analog zum Steuerungskreislauf –folgende 

Bausteine einer Genderstrategie: 

� [i] Berücksichtigung einer konsequenten Differenzierung nach Geschlecht und Gleichstellungsaspekten 

als integraler Bestandteil des Arbeitsmarktmonitoring und –controlling, u. a. 

durch die Formulierung von Indikatoren mit positiver Gleichstellungswirkung, die in Form 

von Benchmarks zu einer Verringerung geschlechtsspezifischer Disparitäten führen sollen. 

� [ii] Gewährleistung einer durchgängigen top-down Umsetzung der Genderstrategie über alle 

Ebenen des Ziel- und Handlungssystems. Die Steuerung der Gleichstellungswirkungen soll 

auf drei Ebenen erfolgen: a) Indikatoren auf Ebene der Unterfonds, b) Einsatz von Wirkungsketten 

in Auswahl und Begleitung von Projekten, sowie c) Genderbudgeting. 

� [iii] Bündelung der Zuständigkeit für die Umsetzung des Gender Mainstreaming auf der Ebene 

der strategischen Steuerung. 

� [iv] Einrichtung einer „Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming“ im Begleitausschuss. 

� [v] Implementierung einer Gender Fachberatung zur Unterstützung für Gesellschaften und 

Träger i. V. m einer Erarbeitung fachspezifischer Gender Leitfäden für die einzelnen Förderbereiche. 

� [vi.] Ausbau des Monitoringsystems/Berichtswesens zur Unterstützung des Genderbudgeting. 

U. a. soll ein jährlicher Genderbericht erstellt werden, der Auskunft über die Mittelverteilungen 

pro-Kopf nach Geschlecht (auf Ebene der Unterfonds und Fondsübergreifend) 

sowie die Verteilung der Mittel nach Projektarten (genderbezogene Klassifizierung wie im 

ESF-OP angelegt) gibt. 


9. Mai 2008 




Eine vollständige Übersicht über die Empfehlungen der Evaluation finden Sie in der folgenden Tabelle. 

In der Folge sind diese im Rahmen des Gutachtens auf Basis einer fundierten Bestandsaufnahme, 

Analyse und Bewertung ausführlich erläutert. 

Nr. Empfehlung Inhalt/Erläuterung (Kurzfassung) Kap. Seite 

Kap. 5: Evaluation der Umsetzungsstrukturen (Strukturen, Verfahren, Instrumente) 

Kap. 5.1: Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Evaluation der sozioökonomischen Analyse 

1 Implementierung eines kontinuierlichen Arbeitsmarktmonitoring 

und –controlling zur 

Erfüllung der Anforderungen gemäß Art. 67 

VO (EG) 1083/2006. 

2 Ergänzung des makroökonomischen Arbeitsmarktmonitoring 

um ein Instrument zur 

Evaluation konkreter Einzelfragen. 

3 Integration des Arbeitsmarktmonitoring in 

das IT-Gesamtsystem 

4 Bündelung der organisatorischen Verantwortung 

für das Arbeitsmarktmonitoring und 

–controlling in der Verwaltungsbehörde. 

5 Einführung eines Jahresberichts zur Chancengleichheit 


9. Mai 2008 

© Steria Mummert Consulting AG Seite 29 von 452 

Aufbau eines Arbeitsmarktmonitoring und 

–controlling, das die Situation auf dem Bremer 

Arbeitsmarkt angebots- und nachfrageseitig 

abbildet und an konkreten Zielwerten spiegelt. 

Schaffung der Voraussetzungen für die erforderliche 

evaluatorische Begründung von Änderungsanträgen 

des OP nach § 33 VO (EG) 

1083 (2006). 

– Implementierung der erforderlichen Strukturen 

und Verfahren zur Pflege des Datenbestands 

(inkl. Einlesen in eine zentrale Datenbank) 

– Einrichtung individueller Auswertungsmöglichkeiten 

zum Zwecke der Bedarfsanalyse 

im geplanten Data Warehouse. 

– Schaffung einer klaren organisatorischen 

Verantwortlichkeit. 

– Zusammenführung der in Art. 67 VO (EG) 

1083 (2006) angelegten ganzheitlichen Betrachtung 

von Kontext- und Ergebnis der 

Förderung. 

– Explizite Quantitative Betrachtung zum Stand 

der Umsetzung des Ziels der Chancengleichheit. 

– Behandlung eines jährlichen Schwerpunktthemas. 

Kap. 5.2: Stufe 2: Planung ► Evaluation des Ziel- und Handlungssystems 

6 Anerkennung des ESF-OP als eigenständiger 

Landesarbeitsmarktstrategie und Nutzung 

als Instrument zur Planung und Steuerung 

bezogen auf die ESF-kofinanzierten 

Maßnahmen. 

Das ESF-OP bildet unterhalb einer mit dem 

Bund abgestimmten weit gefassten Struktur 

einen flexiblen Rahmen für eine auf die Bedürfnisse 

der Region (hier Bremen) hin zu geschnittenen 

Arbeitsmarktpolitik. Im Rahmen der Programmierung 

bildeten die regionalen Bedarfe 

des Landes Bremen die Grundlage für die 

Schwerpunktsetzungen und die Zielformulierung. 

5.1 69 

5.1 73 

5.1 73 

5.1 74 

5.1 74 

5.2 103




7 – Die „Dualität der Zielsysteme“ zwischen 

ESF-OP und BAP soll durch eine Integration 

der beiden Zielsysteme aufgelöst 

werden. 

– Das BAP soll dabei als eingeführte ‚Marke’ 

zur Außendarstellung der Arbeitsmarkt- 

und Beschäftigungspolitik des 

Landes Bremen erhalten bleiben. 

8 Das Zielsystem des ESF-OP soll über alle 

Ebenen des Ziel- und Handlungssystems 

hinweg top-down operationalisiert werden. 

9 Ziel- und Handlungssystem sollen einer 

einheitlichen Steuerungslogik und Struktur 

folgen, um die interne Kohärenz von strategischer 

Steuerung und operativer Umsetzung 

zu gewährleisten. 


9. Mai 2008 


Bezogen auf die ESF-kofinanzierten arbeitsmarktpolitischen 

Maßnahmen im Rahmen des 

BAP sollen die im ESF-OP formulierten Zielsetzungen 

als verbindlich angenommen werden. 

Auf diese Weise wird der Koordinierungsaufwand 

deutlich reduziert und die Transparenz 

der Förderung verbessert. 

– Die top-down und ergebnisorientierte Steuerungslogik 

der EU-Strukturfondsförderung 

soll konsequent umgesetzt werden. 

– Die Planung soll instrumentell durch das IT- 

System unterstützt und in das Controllingkonzept 

integriert werden. 

Das Handlungssystem soll unmittelbar aus dem 

Zielsystem abgeleitet und diesem zurechenbar 

sein. Die bisherige Eigenständigkeit des Handlungssystems 

(Programm/Projektebene), dessen 

Ziele sich weder aus dem ESF-OP noch 

dem BAP ableiten lassen wird zugunsten einer 

stringenten top-down-Planung aufgegeben. 

Kap. 5.3: Stufe 3: Implementierung ► Akteursstrukturen und Prozesse 

10 – Bündelung der Aufgaben zur strategischen 

Steuerung der Bremer Arbeitsmarkt- 

und Beschäftigungspolitik in einem 

Referat („Landesarbeitsmarktförderung/ESF-Verwaltungsbehörde“). 

– Zuordnung dieses Referates in der Abteilung 

2 – Arbeit (SAFGJS) 

11 Bündelung von Fachaufsicht und der Verantwortung 

für die Umsetzung des ESF-OP 

zur Gewährleistung einer eindeutigen Auftraggeber-Auftragnehmerbeziehung. 

12 Konzentration der Fachdeputation auf ihre 

Funktion als zentrale strategische Entscheidungsebene 

zur Festlegung der inhaltlichen 

und finanziellen Rahmenbedingungen. 

13 Initiierung einer Überprüfung der Aufgabenwahrnehmung 

auf der operativen Ebene 

unter Effektivitäts- und Effizienzgesichtspunkten. 

14a Weiterentwicklung des Konzepts der Trennung 

von strategischer und operativer Ebene 

im Rahmen der Landesarbeitsmarktförderung 

im Sinne eines klar abgegrenzten 

Auftraggeber-Auftragnehmerverhältnisses. 

15 Die Gremienstrukturen zur regionalen Abstimmung 

der Arbeitsmarktförderung sollen 

beibehalten werden. 

Die Referate 15 und die Teile des Ref. 22, die 

sich auf die Förderprogramme beziehen, sollen 

zu einem zentralen Referat „Landesarbeitsmarktförderung“ 

gebündelt werden, 

um klare Verantwortlichkeiten für eine stringente 

Förderpolitik zu schaffen. 

Die fachlich-strategische Steuerung der operativen 

Ebene (Gesellschaften) soll in eine Hand 

gelegt werden, um variierende Aufträge bezogen 

auf den gleichen Aufgabenbereich von 

Seiten der Ebene der strategischen Steuerung 

zu vermeiden. 

Beauftragung eines internen/externen Organisationsgutachtens 

zu diesem Sachverhalt. 

Entwicklung einer klaren Trennung von strategischer 

und operativer Steuerung. Verlagerung 

der „Ausgestaltung“ der arbeitsmarktpolitischen 

Ziele in Form von Förderprogrammen etc. auf 

die Ebene der operativen Ebene. 

Die Koordinierung der Landesarbeitsmarktförderung 

mit den übrigen zentralen arbeitsmarktpolitischen 

Akteuren (BA/ARGen) ist wichtig 

und soll beibehalten werden. 

5.2 104 

5.2 106 

5.2 107 

5.3 142 

5.3 144 

5.3 145 

5.3 145 

5.3 146 

5.3 153




16 Die ESF-Verwaltungsbehörde soll als Mitglied 

im Jour fixe der Mittelgeber beteiligt 

werden. 

Kap. 5.4: Stufe 4: Umsetzung ► Projektträger- und Projektstrukturen 

17 Die Fördermittelverwaltung soll eine spezifische 

Auswertung der Trägerstrukturen 

ermöglichen. 

18 Einrichtung einer zentralen Internetplattform 

zur Außendarstellung der Landarbeitsmarktförderung. 

19 Weiterentwicklung der Performanz des 

VERA-Online-Systems 

Kap. 5.5: Stufe 5: Controlling ► IT-Gesamtsystem 

20 Die bestehenden Einzelkomponenten sollen 

zu einem integrierten IT-Gesamtsystem 

zusammengeführt werden. Das Vorgangsbearbeitungssystem 

(zzt. VERA) soll führendes 

System werden. 

21 Im Vorgangsbearbeitungssystem sind fehlende 

oder unzureichend implementierte 

Funktionen zu ergänzen bzw. zu überarbeiten. 

22 Die Steuerbarkeit des Programms im Hinblick 

auf Outputs, Ergebnisse und Wirkungen 

soll durch eine modulare Abbildung von 

Projekten verbessert werden. 

23 Das Gesamtsystem soll an die weiteren 

Anforderungen der neuen Förderperiode 

2007-2013 angepasst werden. 

Kap. 5.6: Stufe 5: Controlling ► Berichtswesen 

24 In der neuen Förderperiode soll das Berichtwesen 

entlang der einzelnen Berichtskreise 

integriert und standardisiert werden. 

25 Die Berichte sollen auf einer einheitlich 

definierten Kennzahlenbasis aufsetzen. 

26 Es sollen feste Berichtszyklen für interne 

Berichte zur Steuerung des BAP bzw. die 

Berichterstattung gegenüber der Deputation 

eingeführt werden. 


9. Mai 2008 


Die ESF-Verwaltungsbehörde als zuständige 

Stelle für die ESF-Mittel soll zur Gewährleistung 

der erforderlichen Koordination in die Gremien 

eingebunden sein. 

Die Auswertung der Trägerstrukturen ist die 

Grundlage zur Erstellung eines Verzeichnisses 

der Begünstigten. 

5.3 153 

5.4 168 

Ziel: Schaffung einer zentralen Anlaufstelle. 5.4 168 

Ziel ist eine inhaltliche und technische Optimierung 

des Verfahrens, das von den Projektträgern 

kritisch bewertet wird. 

– Das IT-Gesamtsystem soll entlang der Kernprozesse 

des Fördermanagements integriert 

und durch klare Abgrenzungen und Hierarchien 

der eingesetzten Verfahren strukturiert 

werden. Die Verzahnung der Einzelkomponenten 

des Systems ist mit Datenschnittstellen 

und Verfahren sicherzustellen. 

Die jeweiligen Aufgaben sollen den jeweils 

dafür spezialisierten Anwendungen zugewiesen 

werden und von sämtlichen Akteuren verbindlich 

genutzt werden. Parallelsysteme sollen so 

weit wie möglich abgeschafft werden. 

Das Vorgangsbearbeitungssystem (VERA) 

muss die Eindeutigkeit der Förderfälle sicherstellen. 

Sofern Leitprojekte als Konzept erhalten bleiben, 

müssen die einzelnen Komponenten jeweils 

dem sie finanzierenden Unterfonds zugeordnet 

werden. 

Erfüllung der Anforderungen an das Verwaltungs- 

und Kontrollsystem. 

Zwischen den einzelnen Berichtstypen eines 

Berichtskreises soll eine klare Hierarchie sowie 

Abgrenzung vorgenommen werden. Zugleich 

soll eine Vereinheitlichung der Berichtssystematik 

hergestellt werden. 

5.4 169 

5.5 183 

5.5 191 

5.5 193 

5.5 195 

5.6 213 

5.6 216 

5.6 217




27 Das bestehende Portfolio von Berichten soll 

um weitere Standardberichte erweitert 

werden. 

28 Das Berichtswesen soll an die Anforderungen 

der Europäischen Kommission im Hinblick 

auf den jährlichen Durchführungsbericht 

und die Informationspflichten gegenüber 

dem Begleitausschuss angepasst bzw. 

erweitert werden. 

Kap. 8: Genderstrategie 


9. Mai 2008 


Erweiterung u. a. um einen Arbeitmarktmonitoringbericht, 

einen Genderbericht usw. 

u. a. Berichterstattung entlang der im OP festgelegten 

Indikatoren, EU-Benchmark-Bericht 

usw. 

29 Orientierung an Gleichstellungszielen. Angestrebt ist eine integrierte Zielorientierung; 

Gleichstellungsziele sollen schwerpunktmäßig 

einzelnen Unterfonds zugeordnet werden. 

30 Schließen von Wissenslücken zur Gleichstellung 

und Erweiterung der Gleichstellungsstatistik. 

31 Schaffung einer kohärenten Zielsystematik 

für das Querschnittsziel Chancengleichheit. 

32 Schaffung einer klaren Zuständigkeit und 

Arbeitsteilung für die Querschnittsaufgabe 

Chancengleichheit. 

33 Einführung gleichstellungsorientierter Vergabeverfahren. 

34 Kontinuierliche Begleitung, Vernetzung und 

Aufbau von Genderkompetenz auf der 

Trägerebene. 

35 Systematische Erfassung von Gleichstellungswirkungen 

und Berichterstattung 

Tabelle 1: Empfehlungen (Überblick) 

Lücken bestehen in den Bereichen Vereinbarkeit 

von Familie und Beruf, Vertikale Segregation, 

Geschlechterverhältnisse in der Migrationsbevölkerung, 

Einkommensunterschiede Frauen/Männer. 

Zuordnungslücken schließen: Zuordnung von 

Zielen bis auf die Ebene der Unterfonds. 

Zielführend ist eine klare Zuständigkeit auf der 

Ebene der strategischen Steuerung der Querschnittsaufgabe 

Chancengleichheit, die in einem 

Referat gebündelt und mit entsprechender 

Gender Mainstreaming Kompetenz ausgestaltet 

ist. 

Einsatz eines aussagekräftigen Bewertungsrasters 

zur Abschätzung der zu erzielenden 

Gleichstellungswirkung eines Vorhabens sowie 

Einsatz von Wirkungsketten und entsprechendem 

Bewertungsraster für Anträge. 

– Bereitstellung von begleitender Genderberatung 

und Aufbau weiterer Genderkompetenz 

für Gesellschaften und Träger im Rahmen 

der Umsetzung. 

– Einsatz von Wirkungsketten als Reflexionsund 

Steuerungsinstrumenten 

5.5 218 

5.5 219 

8. 431 

8. 433 

8. 439 

8. 442 

8. 448 

8. 449 

Drei Säulen der Wirkungssteuerung: 

– Zielkontrolle durch Quoten (halbjährlich) 

8. 450 

– Zielkontrolle 

analysen 

durch qualitative Wirkungs- 

– Zielkontrolle durch Genderbudgeting


Auftragslage, Zielsetzung und Untersuchungsgegenstand 

1 Auftragslage, Zielsetzung und Untersuchungsgegenstand 

Auftragsgegenstand ist die Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der bisherigen Umsetzung 

der EU-Strukturfondsmittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie des Europäischen Fonds für 

Regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) 

des Landes Bremen in Bezug auf 

� die Umsetzungsstrukturen des BAP (s. Kap. 5) entlang des klassischen Steuerungskreislaufs, 

� die Förderinhalte und Ergebnisse der bisherigen bremischen Arbeitsmarktförderung im Rahmen 

des BAP (s. Kap. 6 und Kap. 7) sowie 

� die Berücksichtigung des Querschnittsziels Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern 

in den Umsetzungsstrukturen und Förderinhalten (integriert in die übrigen Kapitel sowie Kap. 8). 

Auf Basis der Evaluation sollen Empfehlungen zur Gestaltung der künftigen Umsetzungsstrukturen, 

und Förderinhalte sowie Vorschläge für eine Genderstrategie in der Förderperiode 2007 bis 2013 abgeleitet 

werden, die auf eine Unterstützung bzw. Optimierung der BAP-Steuerung unter den veränderten 

Rahmenbedingungen (s. Kap. 3) zielen. 

AP AP 1 1 ► 

► 

AP AP 2 2 ► 

► 

AP. AP. 3 3 ► 

► 

Abbildung 1: Auftragslage 

Bestandsaufnahme Bestandsaufnahme 2000 2000 - - 2006 2006 

„Bewertung 

„Bewertung 

der 


auslaufenden 

auslaufenden 

Förderperiode 


bzgl. 

bzgl. 

Struktur 

Struktur 

und 

und 

Instrumenten“ 

Instrumenten“ 

Umsetzungsstrukturen 

Umsetzungsstrukturen 

: 

: 

Verfahren, Strukturen, Instrumente 

Verfahren, Strukturen, Instrumente 

Förderinhalte 


Bedarfs- u. Kohärenzanalyse 

Bedarfs- u. Kohärenzanalyse 

Ergebnis-/Wirkungsanalyse 

Ergebnis-/Wirkungsanalyse 

(DWH; 

(DWH; 

SU) 

SU) 

Genderanalyse 


9. Mai 2008 


Empfehlungen Empfehlungen 2007 2007 - - 2013 2013 

„Unterstützung 

„Unterstützung 

für 

für 

die 

die 

Implementierung 




neuen 

neuen 



/ 

/ 

d. 

d. 

BAP“ 

BAP“ 

Optimierungsvorschläge 


Empfehlungen zur Aufbau-/Ablaufstruktur 

Empfehlungen zur Aufbau-/Ablaufstruktur 

Empfehlungen zum Berichtswesen (Typen; IT) 

Empfehlungen zum Berichtswesen (Typen; IT) 



Gestaltungsvorschläge 

Gestaltungsvorschläge 

BAP 

BAP 

Genderstrategie 

Die Untersuchung ist systematisch in drei Arbeitspakete (AP) gegliedert: 

� AP 1 – Umsetzungsstrukturen: Dies umfasst die Bewertung der Akteursstrukturen und der Prozesse 

sowie der relevanten Instrumente zur Steuerung des BAP entlang des Steuerungskreislaufs 

von der Bedarfsanalyse über Planung und Umsetzung bis hin zum Controlling.


Auftragslage, Zielsetzung und Untersuchungsgegenstand 

� AP 2 – Förderinhalte: Dies beinhaltet die Bewertung der ESF und EFRE-kofinanzierten bremischen 

Arbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP hinsichtlich ihrer Relevanz und Ergebnis. 

� AP 3 – Genderanalyse und –strategie: Dies umfasst die Bewertung der Verankerung der Strategie 

des Gender Mainstreaming sowie des Querschnittsziels Chancengleichheit innerhalb der Umsetzungsstrukturen 

und der Förderinhalte des BAP. 

Die einzelnen Arbeitspakete sind in einem Feinkonzept konkretisiert, welches der Auftraggeber am 

15.03.2007 abgenommen hat (s. Tabelle 2). 

Nr. Auftrag (2) Inhalt Kap. 

I. Optimierung der Umsetzungsstrukturen 

I.1 Analyse und Bewertung der Akteursstrukturen 

und Verfahren 

I.2 (1) Analyse und Bewertung der Steuerungsinstrumente 

des BAP 

II. Weiterentwicklung der Förderinhalte 


9. Mai 2008 


Akteursstruktur: Analyse der strategischen Ebene 5.3.1.1 

Akteursstruktur: Analyse der operativen Ebene 5.3.1.2 

Akteursstruktur: Interaktion der Ebenen 5.3.1.2 

Akteursstruktur: Trägerbefragung 5.4.1.2 

Verfahren: Vergabeverfahren 5.3.1.3 

Verfahren: Programmplanung 5.3.1.3 

Steuerungsinstrument: Bedarfsanalyse 5.1 

Steuerungsinstrument: Ziel-/ Handlungssystem 5.2 

Steuerungsinstrument: Berichtswesen 5.6 

Steuerungsinstrument: IuK-System 5.5 

II.1 Datenhandling Erschließung und Aufbereitung der VERA-Daten 6 

II.2 Ergebnisse und Wirkungen Analyse der Förderinhalte (Fonds / Unterfonds) (3) 6 

II.3 Sonderuntersuchungen 

III. Genderanalyse und Genderstrategie 

III.1 Genderanalyse 

Pro-Win-Qu 7.1 

Jugendberatung 7.2 

Strukturhilfen 7.3 

Genderanalyse - Akteursstrukturen 5.3 

Genderanalyse - Bedarfsanalyse 5.1 

Genderanalyse – Ziel-/Handlungssystem 5.2 

Genderanalyse in den Förderinhalten 6 

III.2 Genderstrategie (Soll-Konzept) Genderstrategie (Strukturen, Instrumente, Förderinhalte) 8 

Anmerkungen: 

(1) Die Teilleistung II.2 – Soz.-ökon. Relevanzprüfung wurde im AP I.2 integriert. 

(2) 

Ergänzend umfasst das Feinkonzept die Leistungen „Abstimmung und Gremienarbeit; Dokumentation, Projektmanagement“. 

(3) Untersuchungsgegenstand ist nur die EU-kofinanzierten Arbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP, d. h. ohne Fonds IV 

sowie Unterfonds III.2 

Tabelle 2: Feinkonzept


Beratungs- und Evaluationsansatz 

2 Beratungs- und Evaluationsansatz 

2.1 Beratungsansatz 

Der im Rahmen dieser Untersuchung angewandte Beratungs- und Evaluationsansatz berücksichtigt 

gleichermaßen die zuvor skizzierten inhaltlichen Anforderungen der Auftragslage und Zielsetzung (s. 

Kap. 1 ) als auch die spezifischen externen Rahmenbedingungen des Projektes. Hierzu zählen insbesondere 

die gleichzeitig zu diesem Evaluierungsprozess beginnende EU-Strukturfondsperiode 2007 

bis 2013 sowie die damit verbundenen inhaltlichen, prozessualen und terminlichen Anforderungen an 

das Land Bremen, z. B. das Genehmigungsverfahren der Operationellen Programme, die Implementierung 

des Begleitausschusses sowie die Schaffung der rechtlichen Fördervoraussetzungen. All dies 

hatte zwangsläufig unmittelbaren und prägenden Einfluss auf die Durchführung des Evaluationsprojektes 

sowie die Gestaltung des Beratungs- und Evaluationsansatzes. 

In der Konsequenz führt die Parallelität von Evaluation und Implementieren im Laufe der Untersuchung 

(02.2007 - 02.2008) zu einem Beratungsansatz, der im Unterschied zur ursprünglich vorgesehenen 

summativen Bewertung v. a. durch eine Form der laufenden Begleitung und Teilhabe im 

Sinne einer formativen Evaluation geprägt ist. 

Dies gilt v. a. für die Unterstützung folgender Aktivitäten des Landes Bremen zur Implementierung der 

neuen Strukturen, Verfahren und Förderinhalte in der Förderperiode 2007 bis 2013, wie z. B: 

� Aktive Teilnahme an den Arbeitssitzungen zur Neukonzeption des BAP sowie Unterstützung 

bei der Ausgestaltung der Fördergrundsätze, z. B. in Bezug auf die Berücksichtigung von Aspekten 

bzw. Anforderungen des Gender Mainstreaming sowie Berichtswesens. 

� Unterstützung bei der Formulierung von Vorschlägen für handlungsfeldspezifische Baseline- 

und Kontingentindikatoren im Rahmen des Genehmigungsverfahrens des ESF-OP unter Berücksichtigung 

geschlechtspezifischer Differenzierungen. 

� Unterstützung bei der Erstellung eines Pflichtenheftes für die künftige zur Programmumsetzung 

erforderliche IT-Infrastruktur auf Basis einer Stärken-/Schwächenanalyse des vorhandenen IT- 

Gesamtsystems sowie der Antrags- und Verwaltungssoftware VERA. 

� Vorbereitung der Entscheidung zur Ausgestaltung der für eine kontinuierliche Bedarfsanalyse in 

der Förderperiode 2007-2013 erforderlichen Instrumente. 

Dieser gewählte begleitende, formative Beratungsansatz gewährleistet, dass die Untersuchung mit 

dem Fortschreiten des Implementierensprozesses Schritt hält, bzw. dass Ergebnisse der Evaluation 

bereits während der Implementierungsphase genutzt werden können. Gleichwohl führt diese, stark an 

Einzelthemen orientierte, „auf Zuruf“ reagierende Vorgehensweise auch dazu, dass die Möglichkeiten 

einer klassischen summativen Evaluationsanalyse, die auf der Grundlage einer ex-post orientierten 

Analyse und Bewertung ein ganzheitliches Gesamtkonzept empfiehlt, nicht bzw. nur mit zeitlicher 

Verzögerung voll zur Geltung kommen können. So erfolgt die Neustrukturierung des BAP i. V. m. der 

Ausgestaltung der Fördergrundsätze auf Grund der terminlichen Vorgaben im Zusammenhang mit der 

Einführung der Förderperiode 2007 bis 2013 zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ergebnisse der Analyse 

der bisherigen Förderinhalte (Arbeitspaket 2/Kap. 6 und 7) noch nicht vorliegen konnten. 


9. Mai 2008 




2.2 Evaluationsansatz 

Der Auftrag sieht eine ganzheitliche Analyse und Bewertung der Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung 

im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) des Landes Bremen 

vor. So sollen im Sinne der Governance Analyse gleichermaßen die Förderinhalte (► policy), die Umsetzungsstrukturen 

(► polity) sowie mittelbar auch die Interaktionen zwischen den beteiligten Akteursebenen 

und Akteuren (► politics) in die Bewertung einbezogen werden. 

Zu diesem Zweck bedarf es eines detaillierten, spezifisch auf die jeweiligen Fragestellungen und Untersuchungsgegenstände 

hin zugeschnittenen Evaluationskonzepts. Dieses wurde vom Auftraggeber 

am 25.09.2007 abgenommen. 

Im Einzelnen umfasst das Evaluationskonzept drei Module: 

� Modul I: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Umsetzungsstrukturen (s. Kap. 5) der EU- 

Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP. 

� Modul II: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Förderinhalte (s. Kap. 6) inkl. ausgewählter 

Sonderuntersuchungen (Kap. 7). 

� Modul III: ► Evaluationskonzept Gender Mainstreaming (s. Kap. 8). 

2.2.1 Modul I: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Umsetzungsstrukturen 

Gegenstand der Untersuchung der Umsetzungsstrukturen sind die Strukturen (v. a. die Akteursstrukturen 

auf der strategischen und operativen Ebene), die Prozesse (v. a. die Programmplanung und die 

Vergabeverfahren) sowie insbesondere die Instrumente zur Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung. 

Hierzu zählen Instrumente zur arbeitsmarktpolitischen Bedarfsanalyse, das Ziel- und Handlungssystem, 

das IT-System sowie das Berichtswesen. 

Die Bewertung der Umsetzungsstrukturen orientiert sich an zwei Leitfragen: 

� Unterstützen die bestehenden Strukturen eine effektive, wirtschaftliche und anforderungsgerechte 

Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel (ESF/EFRE) im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP)? 

� Wie sollen die Umsetzungsstrukturen ggf. gestaltet sein, um eine optimale Steuerung von BAP und 

/oder EU-Strukturfonds in der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 zu gewährleisten? 

Zur Bewertung werden folgende Bewertungsdimensionen herangezogen: [1] Effektivität, [2] Effizienz, 

[3] Ordnungsmäßigkeit im Sinne der Anforderungen der Allgemeinen Verordnung an die Umsetzung 

der EU-Strukturfondsförderung (VO (EG) 1083 (2006)), Verankerung der Strategie des [4] Gender 

Mainstreaming sowie [5] Transparenz. 


9. Mai 2008 




2.2.2 Modul II: ► Evaluationskonzept zur Bewertung der Förderinhalte 

2.2.2.1 Evaluation der Förderinhalte des BAP 

Gegenstand der Bewertung der Förderinhalte ist die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung des 

Landes Bremen im Rahmen des BAP in den Jahren 2000 bis 2007, differenziert nach Unterfonds. 

Methodisch basiert die Evaluation auf einem erprobten, zweidimensionalen Monitoring- und Evaluationskonzept, 

das sich an den Anforderungen der Europäischen Kommission orientiert. 

Dieses sieht auf der horizontalen Ebene ein insgesamt fünfstufiges Vorgehensmodell vor: [1] Zielfindung/Hypothesenbildung 

► [2] Indikatorenbildung ► [3] Datenerhebung ► [4] Aus-/Bewertung ► 

[5] Schlussfolgerungen / Empfehlungen 

Die vertikale Ebene umfasst die inhaltlichen Aspekte der Programmbegleitung und –bewertung in 

Form der relevanten Evaluationsdimensionen: [1] Input/Budget ► [2] Prozess/Implementierung ► [3] 

Output ► [4] Ergebnisse ► [5] Wirkungen ► [6] Effizienz 

Eingebettet wird die Bewertung in eine Analyse des sozioökonomischen Kontexts zum Zwecke der 

Relevanzprüfung unter durchgängiger Beachtung einer geschlechtsspezifischen Betrachtung. 

Vorgehensweise 

Analyseebenen 

Monitoring 

(Begleitung) 

(Begleitung) 

Evaluation 

(Bewertung) 

Zielidentifikation 

Kontext 

INPUT / 

OUTPUT 

PROZESS 

ERGEBNIS 

WIRKUNG 

EFFIZIENZ 

Indikatorenbildung 

Kontext-/ 

Kontingent-/ 

Baselineindikatoren 

Input-/Outputindikatoren 

Prozessindikatoren 

Ergebnisindikatoren 

Wirkungsindikatoren 

Effizienzinidikatoren 

Datenerhebung 

Ist-Daten 

Plan-/Istdaten 

Befragungsdaten 

Istdaten 

Istdaten 

Istdaten 

Abbildung 2: Monitoring- und Evaluationskonzept (Überblick) 


9. Mai 2008 


Aus-/Bewertung 

Soll-/Istvergleich 

Soll-/Istvergleich 

Qualitätsstandards 

Ergebnisanalyse 

Wirkungsanalyse 

Kostenleistungsanalyse 

Empfehlungen 

Relevanzhinweise 

Indikative 

Finanzplanung 

Soll-Prozesse/ 

Standards 

Kohärenz 

(interne/externe) 

Auswirkungen 

nach 

Förderbereichen / 

Schwerpunkte 

Ausrichtung 

d. Programms 

Effizienzpotenziale 

Für die Evaluation der Förderinhalte werden v. a. die materiellen und finanziellen Verlaufsdaten aus 

der Datenbank VERA herangezogen (siehe ausführlich zum Thema Datenlage: Kap. 6.1).



2.2.2.2 Sonderuntersuchungen 

Im Rahmen der Bewertung der Förderinhalte werden ergänzend drei vertiefende Sonderuntersuchungen 

zu den Programmen [1] Pro-Win-Qu, [2] Jugendberatung sowie [3] Struktur- und Eingliederungshilfen 

vorgenommen. Die Sonderuntersuchungen konzentrieren sich auf folgende im Rahmen 

der Lenkungsgruppensitzung am 08.10.2007 beschlossene programmspezifische Fragestellungen: 

� [1] Pro-Win-Qu 

� Untersuchungsfragen: 

– Gelingt es den Qualifizierungsprojekten, die Nachhaltigkeit der Förderung umzusetzen? 

– Worin liegt der innovative Charakter des Projektes? 

� Untersuchungsmethodik: Dokumentenanalysen, Experteninterviews 

� [2] Jugendberatung 

� Untersuchungsfragen: 

– Wird die Jugendberatung durch spezifische Zielgruppen mit besonderen Merkmalen (Vermittlungshemmnissen) 

aufgesucht? 

– Was sind die spezifischen Beratungsangebote der Jugendberatung? 

– Wie sind diese abgegrenzt ggü. den Leistungen der BA/ARGEn? 

� Untersuchungsmethodik: Dokumentenanalysen, Experteninterviews, Sekundärdatenauswertung 

� [3] Struktur- und Eingliederungshilfen 

� Untersuchungsfrage: 

Wird durch die BAP-Förderung in Bezug auf Zielgruppen, Instrumente, Ergebnisse und Wirkungen 

ein Mehrwert ggü. der Regelförderung erreicht? 

� Untersuchungsmethodik: Sekundärdatenauswertung 

2.2.2.3 Trägerbefragung 

Im Rahmen des Auftrags wird eine Trägerbefragung durchgeführt. 

� Zielsetzung: 

� Gewinnung von Strukturinformationen über die Projektträgerlandschaft in Bremen 

� Identifikation von Ansätzen zur Verbesserung des Förderverfahrens (v. a. Einschätzung der 

Wettbewerbsverfahren) 

� Ermittlung des Umgangs mit Anforderungen der Strategie Gender Mainstreaming in den Strukturen 

der Träger/den Förderkonzepten 

� Einschätzung der Nutzung von Instrumenten wie EQUIB 


9. Mai 2008 




� Inhalte 

� Basisinformationen zu Projektträgern. Strukturdaten, Angaben zur Erfahrung mit dem BAP, 

Angaben zum QM und zur internen Umsetzung von Gender Mainstreaming (interne Gleichstellung) 

� Bewilligungsverfahren: Beratungsverfahren und Förderpraxis, Beratung durch die Gesellschaften, 

Antragstellung und Bewilligung, Abrechnung, Verwendungsnachweis (integrierte 

Genderdimension), Support bei der Durchführung 

� Monitoring und Evaluation: Aufwand, elektronisches Stammblattverfahren 

� Externe Projektsteuerung durch die Gesellschaften (Meilensteinkontrolle, Maßnahmen der 

Gesellschaften zur Herstellung der Aktualität von VERA-Online) 

� Bewertung der Förderichtlinien und Wettbewerbsverfahren: Umsetzbarkeit 

� Gender Mainstreaming: Umgang mit Anforderungen des Gender Mainstreaming durch die Gesellschaften, 

interne Genderkompetenz 

� Erhebungsdesign 

� Untersuchungseinheit: Endbegünstigte mit Förderung aus dem BAP 

� Grundgesamtheit: 

– Alle Projektträger mit mindestens einem bewilligten Antrag, dessen Laufzeit und Mittelfestlegung 

im Jahr 2006 oder 2007 liegen. 

– Unternehmen, die Zuschüsse erhalten (z. B. Eingliederungszuschüsse, Schaffung zusätzlicher 

Ausbildungsplätze) werden nicht befragt 

� Stichprobe: Totalerhebung 

� Zielperson: Zielperson ist der/die Mitarbeiter/-in, der/die für die administrative Abwicklung der 

ESF- bzw. EFRE-Förderung verantwortlich ist. 

� Erhebungszeitraum: 8 Wochen inkl. schriftliche / telefonische Nachfassaktion 

� Pretest: mit 10 Fragebögen, telefonisch 

2.2.3 Modul III: ► Evaluationskonzept Gender Mainstreaming 

Die Analyse der Verankerung der Strategie des Gender Mainstreaming sowie des Querschnittsziels 

Chancengleichheit innerhalb der Umsetzungsstrukturen und der Förderinhalte des BAP bzw. der EU- 

Strukturfondsförderung ist Untersuchungsgegenstand des dritten Arbeitspakets. Entsprechend dem 

Ansatz des Querschnittsziels wird die Genderanalyse in die Bewertung der Umsetzungsstrukturen und 

Förderinhalte integriert. In einem abschließenden Kapitel (Kap. 8) werden dann Empfehlungen für eine 

übergreifende Genderstrategie formuliert, die eine anforderungsgerechte Verankerung des Querschnittsziels 

Chancengleichheit von Frauen und Männern in den Strukturen und Prozessen sowie 

Förderinhalten gewährleisten soll. 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

3 Ausgangslage 

Die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP) des Landes Bremen in der Förderperiode 2007 bis 2013 wird durch zahlreiche externe und interne Faktoren 

beeinflusst. Hierzu zählen gleichermaßen rechtliche und politische Rahmenbedingungen als auch organisationsinterne 

Aspekte. Diese müssen in der anschließenden Evaluation, v. a. der Bewertung der bestehenden 

Umsetzungsstrukturen, berücksichtigt werden. 

Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden die wesentlichen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren 

für die künftige Bremer Arbeitsmarktförderung beschrieben: 

� Die neue Regierungskoalition setzt eine „Aktive Landesarbeitsmarktpolitik“ fort ► 

Der Abbau der Arbeitslosigkeit in Bremen und Bremerhaven wird auch von der neuen Regierungskoalition 

als eine vorrangige Aufgabe der 17. Wahlperiode der Bremischen Bürgerschaft angenommen. 

Neben einer beschäftigungsorientierten Wirtschaftspolitik sollen hierzu v. a. Instrumente der 

aktiven Arbeitsmarktpolitik eingesetzt werden. 

Zu den wesentlichen Leitlinien der Arbeitsmarktpolitik zählen v. a. 

� die Verzahnung bzw. Bündelung von Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, 

� die präventive Vermeidung von Arbeitslosigkeit durch gezielte Qualifizierungsmaßnahmen, 

� die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sowie die Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation 

für junge Menschen, 

� die Konzentration auf Zielgruppen, die besondere Unterstützung brauchen, um auf dem Arbeitsmarkt 

Fuß zu fassen, 

� die Umwandlung von In-Jobs in befristete sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, 

sowie 

� die Förderung von Frauen im Rahmen eines Chancengleichheitsprogramms. 

Die Folge: Es bedarf entsprechender Strukturen, Prozesse und Instrumente zur Umsetzung dieser 

Landesarbeitsmarktpolitik. 

� Die Schwerpunkte der Landesarbeitsmarktpolitik sollen weiterhin im „Beschäftigungspolitischen 

Aktionsprogramm (BAP)“ zusammengefasst werden ► 

Im Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm (BAP) wurden bisher die Schwerpunkte der Arbeitsmarktpolitik 

der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales (SAFGJS) gebündelt. 

Ziel des Programms ist es, über die Planung und Vergabe der Mittel eine koordinierte Förderaktivität, 

einen flexiblen Mitteleinsatz sowie eine hohe Transparenz zu erreichen. Zu diesem Zweck 

bildet das BAP das arbeitsmarktpolitische Gesamtbudget ab, das sich aus Landesmitteln aller Ressorts 

inkl. Mitteln der Ausgleichsabgabe und Komplementärmitteln wie dem Europäischen Sozialfonds 

(ESF), dem Europäischen Fonds für die Regionale Entwicklung (EFRE) sowie den Gemeinschaftsinitiativen 

URBAN und EQUAL zusammensetzt. 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

Im Rahmen der Koalitionsvereinbarung (Stand: 17.06.2007) wird diese zusammenfassende Funktion 

des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm (BAP) bezogen auf die Schwerpunkte der 

o. g. Landesarbeitsmarktpolitik bestätigt. Die Finanzierung der im BAP gebündelten Arbeitsmarktpolitik 

erfolgt zunehmend aus Mitteln des ESF und EFRE. Wie in der Vergangenheit soll durch die 

Kombination von originären Landes- und Komplementärmitteln mit Mitteln der Bundesagenturen in 

Bremen und Bremerhaven, der Arbeitsgemeinschaften sowie anderer Ressorts eine möglichst 

große Reichweite und Wirksamkeit der arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente erreicht werden. 

Zwar wird in der Koalitionsvereinbarung nicht explizit auf den eigenständigen Charakter des BAP 

als arbeitsmarktpolitisches Zielsystem verwiesen, doch ergibt sich diese eigene Qualität in der Folge 

des Beschlusses der Deputation (Deputationsvorlage 23/07) zur Neuausrichtung und künftigen 

Budgetierung des BAP. Demnach handelt es sich beim neuen BAP, wie bisher, um ein eigenständiges 

Zielsystem mit eigenen Budget- und Ergebniszielen. Letztere werden allerdings erst in den 

entsprechenden Fördergrundsätzen, Wettbewerbsaufrufen etc. formuliert, die das BAP auf der Ebene 

des Handlungssystems operationalisiert. 

Die Folge: Beim BAP handelt es sich auf Grundlage des Deputationsbeschlusses um ein eigenständiges 

Ziel- und Handlungssystem. 

� Die Förderschwerpunkte des BAP haben sich auf Grund der Arbeitsmarktreformen auf Bundesebene 

(2005) bereits im Laufe der Förderperiode 2000 bis 2006 deutlich verändert. Diese 

Veränderungen sind im Rahmen der Neustrukturierung weiterhin zu beachten. 

Das Fördervolumen im Rahmen des BAP hat sich zwischen 2003 und 2006 v. a. in Folge der Arbeitsmarktreformen 

3 auf Bundesebene um rund 54 Prozent von 51,8 auf 22,8 Mio. Euro verringert. 

TEuro 

60.000 

50.000 

40.000 

30.000 

20.000 

10.000 

0 

Höhe des BAP-Finanzvolumens 2000 - 2006 nach Finanzierungsquellen in TEuro 

(Quelle: VERA; Auswertung: Steria Mummert Consulting) 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 


9. Mai 2008 


Weitere Mittel 

kommunale Mittel des AfSD 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 

EFRE Ziel 2 

ESF Ziel 3 

Abbildung 3: Entwicklung des BAP-Fördervolumens nach Finanzierungsquellen (2000 - 2006) 

3 Gesetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz I bis IV)


Ausgangslage 

Prozent 

Die Reformen des SGB III sowie der Neueinführung des SGB II zum 01. Januar 2005 haben erheblichen 

Einfluss auf die Struktur und Inhalte des BAP gehabt. Insbesondere ist es zu einer Verlagerung 

der kommunalen Mittel des AfSD auf die Arbeitsgemeinschaften (BAgIS; ARGE Job- 

Agentur BHV) gekommen, die nunmehr für die SGB II – Bezieher verantwortlich sind und diesen 

das gesamte Instrumentarium aktiver Arbeitsmarktpolitik anbieten sollen. In der Folge hat die 2. 

Säule des BAP, die Beschäftigungsförderung, erheblich an Bedeutung verloren. So ist die Anzahl 

der Förderfälle bei den Strukturhilfen von 3.384 im Jahr 2004 auf nur mehr 211 im Jahr 2006 zurückgegangen. 

Neben der Veränderung der kommunalen Mittel zeigt sich in der Förderperiode 2000 bis 2006 auch 

bereits ein kontinuierlicher Rückgang der originären Landesmittel. Ihr Anteil lag im Jahr 2006 nur 

noch bei sieben Prozent. In der Gesamtperiode lag ihr Anteil im Durchschnitt noch bei 20 Prozent. 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

Anteil der Finanzierungsquellen im BAP (2000 bis 2007) 

(Quelle: VERA, Auswertung: Steria Mummert Consulting) 

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 

Jahre 

Abbildung 4: Anteil der originären Landesmittel im BAP (2000 - 2006) 


9. Mai 2008 


Weitere Mittel 

kommunale Mittel des 

AfSD 

Landesm.: Sen. f. 

Arbeit 

EFRE Ziel 2 

ESF Ziel 3 

Die Folge: Die Bedeutung des BAP als übergreifendes arbeitsmarktpolitisches Koordinierungsinstrument 

hat sich im Zuge der Arbeitsmarktreform unter finanziellen Gesichtspunkten deutlich 

verringert. Tatsächlich liegt der Anteil des BAP an der regionalen Arbeitsmarktförderung je nach 

Zuschnitt der Betrachtung nur mehr bei rund 12 (siehe Abbildung 5) bzw. 19 Prozent 4 . 

4 Nach Recherchen im Rahmen der Evaluation liegt das geplante Gesamtfördervolumen für die Arbeitsmarkt- und 

Beschäftigungspolitik 2007 in der Region Bremen (inkl. Bremerhaven) bei rund 159 Mio. Euro. Hierin enthalten 

46,85 Mio. Euro der Agenturen (ca, 29,5 %) sowie 91,5 Mio. Euro der Arbeitsgemeinschaften (57,5 %), jeweils


Ausgangslage 

BAGIS/ARGen 

57,54% 

Mag. BHV3) 

0,75% 

ESF (alt) 

0,64% 

ESF (neu) 

8,96% 


9. Mai 2008 


BAP gesamt: 12,23 % 

EFRE 

1,26% 

Land 

1,38% 

AA B / BHV 

29,47% 

Abbildung 5: Mittelverteilung in der regionalen Arbeitsmarktpolitik nach Mittelgebern (2007) 

Unabhängig von der exakten Höhe des BAP-Anteils an der regionalen Arbeitsmarktförderung wird 

deutlich, dass der Kern der regionalen Arbeitsmarkförderung durch die Agenturen und die Arbeitsgemeinschaften 

wahrgenommen wird, die über ein vielfaches der inhaltlichen und finanziellen 

Handlungsmöglichkeiten des Landes verfügen. Entsprechend heißt es in der Deputationsvorlage 

23/07: „Zum jetzigen Zeitpunkt übersteigt allein das jährliche Budget für arbeitsmarktpolitische Fördermaßnahmen 

in Höhe von ca. 96 Mio. Euro, über das Agenturen und ARGEn in der Region Bremen 

verfügen, das gesamte ESF-Budget des Förderzeitraums 2008-2013 (89 Mio. Euro) umfasst 

10 Prozent).“ (ebd.; S. 8). 

Die Folge: Um eigene wahrnehmbare Akzente in der Landesarbeitsmarktpolitik setzen zu können, 

bedarf es einer klaren Abgrenzung gegenüber. der Regelförderung. Angesichts der Breite der Instrumente 

der aktiven Arbeitsmarktpolitik von Agenturen und ARGEn ist dieses nur durch eine 

konsequente Nischenorientierung bzw. die Identifizierung von Ergänzungsleistungen erreicht werden. 

bezogen auf die Eingliederungstitel (EGT) ohne Schwerbehinderte. Mit rund 14,2 Mio. Euro entfallen rund neun 

Prozent auf den ESF sowie weitere 1,3 Prozent auf den EFRE (2 Mio. Euro). In die Betrachtung sind die Fördermittel 

des BAP ohne technische Hilfe und die Kosten der Gesellschaften einbezogen worden. Das BAP-Volumen 

wurde als durchschnittliche Jahrestranche bezogen auf den Zeitraum 2008 bis 2013 gemäß der Deputationsvorlage 

23/07 berechnet. Die 19 Prozent ergeben sich unter Berücksichtigung des gesamten BAP-Volumens inkl. 

Fonds 4 und 5 sowie der Hochrechnung des jährlichen Budgets der Agenturen und ARGEn für arbeitsmarktpolitische 

Fördermaßnahmen i. H. v 96 Mio. Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren (2008-2013), wie er in der 

Deputationsvorlage 23/07 ausgewiesen ist.


Ausgangslage 

� Das Gesamtvolumen der Fördermittel für die Arbeitsmarktpolitik des Landes Bremen im 

Rahmen des BAP verringert sich in der Förderperiode 2008 bis 2013 deutlich. 

Das voraussichtliche Budget des BAP für die Förderperiode 2008 bis 2013 ist deutlich geringer als 

die bisherige Finanzausstattung. Gemäß Deputationsvorlage 23/07 steht dem bisherigen BAP- 

Budget bis einschließlich 2007 in Höhe von 216,9 Mio. Euro 5 ein geplantes BAP-Budget für den 

Zeitraum 2008 bis 2013 in Höhe von 138,6 Mio. Euro 6 gegenüber (siehe Depu-Vorlage 23/07; S. 6). 

Pro Förderjahr reduziert sich der geplante Mitteleinsatz gegenüber dem bisherigen BAP-Budget 

demnach um rund 10,3 Mio. Euro auf insgesamt 23,1 Mio. Euro 7 . Dies entspricht einem Rückgang 

von nahezu 31 Prozent (ebd.; S. 7). 

Verantwortlich für diesen Rückgang sind zwei Entwicklungen, nämlich (1) die deutliche Verringerung 

der originären Landesmittel sowie (2) der Rückgang, der dem Land Bremen in der neuen EU- 

Förderperiode 2007 bis 2013 zugewiesenen ESF- und EFRE-Mittel. 

Die Folge: Die Reduzierung der Fördermittel erfordert eine konsequente Fokussierung und Konzentration 

der arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen und Maßnahmen. 

� Die Bedeutung der ESF- und EFRE-Mittel für die Landesarbeitsmarktpolitik nimmt im Zuge 

der Verringerung der originären Landesmittel deutlich zu► 

Die Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik erfolgt zunehmend aus EU-Strukturfondsmitteln. Zwar liegen 

zum Zeitpunkt der Evaluation noch keine endgültig beschlossene Budgetplanungen bzw. 

Haushaltsanschläge vor, doch zeichnet sich ab, dass der Anteil der originären Landesmittel für die 

inhaltliche Förderung im Rahmen des BAP, d. h. in den Fonds 1 bis 3 (ohne Fonds 4 – Schwerbehinderte 

Menschen fördern – Integration unterstützen sowie Fonds 5 – Umsetzungsfonds/technische 

Hilfe) lediglich bei 12,8 Prozent liegt 8 . Einschließlich des Fonds 5 erhöht sich der 

Anteil der Landesmittel auf 23,8 Prozent. 

In der Summe liegen die Haushaltsanschläge für die Landesmittel zum Zeitpunkt der Evaluation 

bezogen auf die Fonds I bis III über die gesamte Förderperiode bei insgesamt 13,2 Mio. Euro Diese 

verteilen sich auf die Unterfonds I.3 – Organisationsentwicklung stärken – lernende Unternehmen 

fördern (600 TEuro), I.4 – Arbeitsmarktpolitische Infrastrukturen anpassen – Standortangebote 

erhalten (600 TEuro), II.1 – Beratungsangebote vorhalten (600 TEuro), II.2 – Ausbil- 

5 Die 216,8 Mio. Euro sind das BAP-Ist-Budget für die Jahre 2000 bis einschließlich 2007. Sie setzen sich wie 

folgt zusammen: EFRE: 14,9 Mio. Euro, ESF: 139,6 Mio. Euro (inkl. 44,6 Mio. Euro zusätzliche ESF-Mittel in den 

Jahren 2004 und 2006), Landesmittel: 62,4 Mio. Euro. 

6 Die 138,6 Mio. Euro sind das BAP-Plan-Budget für die Jahre 2008 ff., soweit zum Zeitpunkt der Vorlage bekannt 

bzw. angenommen. Das geplante Fördervolumen setzt sich wie folgt zusammen: EFRE: 12 Mio. Euro; ESF: 89 

Mio. Euro; Landesmittel 31,6 Mio. Euro; EU (alte Förderperiode): 6 Mio. Euro. Bei den Landesmitteln handelt es 

sich um Planansätze, die einem Haushaltsvorbehalt unterliegen und sich insofern ggf. noch reduzieren. 

7 

Als Bezugsgröße für eine Jahresbetrachtung wurden im Ist die Durchschnittswerte der Jahre 2005 bis 2007 

herangezogen (siehe Deputationsvorlage 23/07; S. 7) 

8 Siehe: Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales; Liquiditätsplanung BAP (Stand: 

15.08.2007). 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

dungsplätze schaffen (1,2 Mio. Euro), 2.6 – Aufstieg finanziell unterstützen – Mobilität stärken 

(AFBG) (1,8 Mio. Euro), 3.3 – Arbeitsvermögen nutzen – soziale Stadtentwicklung (3 Mio. Euro) 

sowie 3.4 – Arbeitsangebote für Arbeitslose ohne Vermittlungschance (3 Mio. Euro). Für den 

Fonds 5 – Umsetzungsfonds sind ferner 18,4 Mio. Euro vorgesehen, die vorrangig zur Finanzierung 

der Gesellschaften (Unterfonds 5.2) sowie Arbeitsmarktanalysen (Unterfonds 5.1) vorgesehen 

sind. 

Der Anteil der ESF-Mittel an der Finanzausstattung des BAP in den Fonds 1, 2 und 3 liegt demgegenüber 

bei 75,6 Prozent. Auf die EFRE-Mittel entfallen 11,8 Prozent. 

Anteil 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

14,7% 

17,2% 

68,1% 

Liquiditätsplanung BAP 2008-2013 (Fonds 1 - 3) 

(Quelle: Ressort; Stand: 15.08.2007; Berechnung: Steria Mummert Consulting) 

9,8% 

11,4% 

78,8% 


9. Mai 2008 


13,6% 13,4% 13,2% 13,0% 12,8% 

10,6% 10,5% 10,3% 10,1% 11,6% 

75,7% 76,1% 76,5% 76,8% 75,6% 

2008 2009 2010 2011 2012 2013 Gesamt 

ESF EFRE Landesmittel 

Abbildung 6: Liquiditätsplanung 2007 - 2013 (lt. Haushaltsanschlag) 

Die EU-Strukturfondsmittel bilden demnach den Kern der Finanzierung der Bremer Landesarbeitsmarktpolitik. 

Entsprechend nimmt die Bedeutung einer anforderungsgerechten Umsetzung der EU- 

Strukturfondsförderung zu. 

Die Folge: Es gibt eine zunehmende Übereinstimmung (Kongruenz) zwischen dem BAP und der 

ESF-Förderung. Lediglich der Unterfonds 2.6 – Aufstieg finanziell unterstützen –Mobilität stärken 

(AFBG) – wird nicht mit ESF-Mitteln kofinanziert. Die additionale, sprich eigene Qualität des BAP 

wird somit weiter eingeschränkt.


Ausgangslage 

� Die Operationellen Programme für den ESF und den EFRE bilden eigenständige und verbindliche 

Zielsysteme. Die Allgemeine Verordnung VO (EG) 1083 (2006) formuliert für beide 

zahlreiche inhaltliche, prozessuale und strukturelle Anforderungen, die im Rahmen der Umsetzung 

der OPs Berücksichtigung finden müssen ► 

Im Unterschied zur Förderperiode 2000 bis 2006 fungieren die ESF- bzw. EFRE-Mittel nicht mehr 

nur als reine Komplementärmittel für eine frei bestimmbare und flexible Landesarbeitsmarktpolitik. 

Vielmehr müssen bei der Verwendung der EU-Mittel die inhaltlichen, prozessualen und strukturellen 

Anforderungen der Allgemeine Verordnung VO (EG) 1083 (2006) hinsichtlich einer anforderungsgerechten 

EU-Strukturfondsförderung Berücksichtigung finden. Dies heißt nicht, dass die 

ESF- bzw. EFRE-Förderung nunmehr losgelöst von regionalen Bedarfslagen nur noch durch externe 

Vorgaben bestimmt ist. Im Gegenteil, basiert das OP auf einer sozioökonomischen und 

SWOT-Analyse der regionalen Ausgangslage, die die Basis für eine individuelle bedarfsorientierte 

Ausrichtung der ESF- bzw. EFRE kofinanzierten Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsförderung schafft. 

Der zwischen Bund und Ländern abgestimmte übergeordnete Rahmen aus Prioritäten und Handlungsfeldern 

ist entsprechend weit gefasst und kann durch die Länder flexibel nach eigenen inhaltlichen 

Schwerpunkten ausgestaltet werden. 

Unabhängig von dieser inhaltlichen Flexibilität ergeben sich aus der o. g. Verordnung (VO (EG) 

1083/2006) zahlreiche Anforderungen hinsichtlich der Art der Umsetzung. 

Hierzu zählen im Einzelnen: 

� Anforderungen an die inhaltliche Gestaltung der Landesarbeitsmarktpolitik: 

– Art. 9 ► Gewährleistung der Komplementarität, Kohärenz, Koordinierung und Konformität 

der Förderung aus Mitteln der EU-Strukturfonds mit den Prioritäten der Gemeinschaft. 

So muss die Förderung kohärent sein zu den Tätigkeiten, Politiken und Prioritäten der Gemeinschaft 

(Art. 9 (2)). Demnach ist die von den Fonds mitfinanzierte Förderung „auf die EU- 

Prioritäten Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere 

auch auf die Erreichung der integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung 

(2005 -2008) gemäß der Entscheidung 2005/600/EG) des Rates“ (Art. 9 (3)) auszurichten. 

Der Beitrag der Förderung wird in einem Operationellen Programm (OP) formuliert, das sich 

in den nationalen strategischen Rahmenplan (NSRP) einordnen muss (Art. 34 (1)). Folglich 

wird von den OPs ein substantieller Effekt zu den übergeordneten makroökonomischen Zielen 

erwartet (Art. 34 (4)). Dies macht eine entsprechende Fokussierung der Förderung erforderlich. 

– Art. 15 ► Gewährleistung der Zusätzlichkeit der EU-Strukturfondsförderung 

Die Beiträge aus den Strukturfonds dürfen nicht an die Stelle öffentlicher Strukturausgaben 

treten (Art. 15 (1)). Vielmehr ergänzen die Fonds „mit ihren Interventionen die nationalen 

Aktionen, einschließlich der Aktionen auf regionaler und lokaler Ebene, und integrieren so in 

diese die Maßnahmen der Prioritäten der Gemeinschaft (Art. 9 (1)). 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

– Art. 16 ► Gleichstellung von Männern und Frauen und Nichtdiskriminierung 

Die Gleichstellung von Männern und Frauen sowie der Gleichstellungsaspekt insgesamt sollen 

auf allen Stufen der Durchführung (!) der Fondstätigkeit gefördert werden. Insofern handelt 

es sich hier nicht nur um eine inhaltliche, sondern auch um eine prozessuale Anforderung 

(Art. 16 (1)). In gleicher Weise soll die Förderung jegliche Form der Diskriminierung auf 

Grund des Geschlechts, der Rasse oder ethnischer Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, 

einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung verhindern. (Art. 16 

(2)). 

– Art. 17 ► Nachhaltige Entwicklung 

Beim Einsatz der Fördermittel müssen die Ziele der Fonds im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung 

und der gemeinschaftlichen Förderung des Ziels des Schutzes und der Verbesserung 

der Umwelt beachtet werden. 

� Anforderungen an die prozessuale Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung: 

– Art. 33 ► Überarbeitung der operationellen Programme (Änderungsverfahren) 

Ein Operationelles Programm kann auch im Verlauf der Förderperiode verändert werden, 

und zwar bei signifikanten sozioökonomischen Veränderungen (Art. 33 (1) a), Änderungen 

der gemeinschaftlichen, nationalen oder regionalen Prioritäten (Art. 33 (1) b), in Folge von 

Bewertungen, die eine Überarbeitung nahe legen (Art. 33 (1) c) oder bei erkennbaren Durchführungsschwierigkeiten 

(Art. 33 (1) d). Die Änderungen des Operationellen Programms laufen 

nach einem definierten Verfahren mit vorgegebenen Fristen unter Beteiligung der Europäischen 

Kommission 

– Art. 34 ► Spezifizität der Fonds 

Die operationellen Programme werden im Ziel ‚Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung’ 

aus einem einzigen Fonds (ESF oder EFRE) finanziert (Art. 34 (1)). 

– Art. 37 ► Die Umsetzung der EU-Strukturfonds muss einer zielorientierten Steuerung anhand 

von Output- und Ergebnisziele (► Umsetzung eines top-down-Ansatz) folgen. 

Gemäß Art 37 (1) c) muss das Operationelle Programm Angaben über die Prioritätsachsen 

und ihre spezifischen Ziele enthalten. Die Ziele sind unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsprinzips 

mit Hilfe einer begrenzten Zahl von Ergebnisindikatoren zu quantifizieren. Diese 

Indikatoren müssen es ermöglichen, die Fortschritte gegenüber der Ausgangssituation und 

die Erreichung der Ziele der Prioritätsachsen zu messen. Entsprechend ist im Rahmen der 

Umsetzung der EU-Strukturfonds gleichermaßen eine Quantifizierung der Ziele, eine kontinuierliche 

Ergebniskontrolle sowie ein stetiger Bezug der Förderung zur sozioökonomischen 

Ausgangslage sicherzustellen. Darüber hinaus muss die Förderung dem Grunde nach die 

Chance auf eine Veränderung der makroökonomischen Ausgangslage bieten. Dies erfordert 

eine entsprechende Fokussierung der Förderung. 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

– Art. 47 ► Bewertungen werden fester Bestandteil der Förderaktivitäten 

Bewertungen sollen künftig dazu dienen, Qualität, Effizienz und Kohärenz der Interventionen 

der Fonds zu steigern sowie die Strategie und die Durchführung der operationellen Programme 

im Hinblick auf die spezifischen Strukturprobleme der betreffenden Mitgliedstaaten 

zu verbessern (Art. 47 (1)). Die Bewertung kann strategischer Art sein, um die Entwicklung 

eines Programms […] im Verhältnis zu gemeinschaftlichen und nationalen Prioritäten zu prüfen, 

oder sie kann operationeller Art sein, um die Begleitung eines operationellen Programms 

zu unterstützen (Art. 47 (2)). Die Bewertungsergebnisse sind eine wichtige Quelle 

für ggf. erforderliche Änderungen des Operationellen Programms (Art. 33 1 (c)). Verantwortlich 

für die Durchführung der Bewertungen im Sinne des Art. 47 i. V. m. Art. 48 (3) ist die 

Verwaltungsbehörde (Art. 60 (e)). 

– Art. 67 (2) ► Jährliche Relevanzprüfung im Rahmen der Durchführungsberichte 

Im Rahmen der jährlichen Berichterstattung über die Förderung gemäß Art. 67 (1)) muss u. 

a. über den Stand der Durchführung des operationellen Programms und der Prioritätsachsen 

anhand der definierten spezifischen Ziele und Indikatoren berichtet werden. Dies macht eine 

kontinuierliche Kontrolle der wesentlichen soziostrukturellen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen 

erforderlich. 

� Anforderungen an die Strukturen zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung: 

– Art. 70 i. V. m. Art. 58 ff. ► Verwaltungs- und Kontrollsystem 

Die Mitgliedsstaaten müssen die Verwaltung und Kontrolle der operationellen Programme 

gewährleisten. Zu diesem Zweck sorgen sie dafür, dass die Verwaltungs- und Kontrollsysteme 

für die operationellen Programme nach den Art. 58 bis 62 eingerichtet werden und 

wirksam funktionieren. Hierzu zählen die Benennung der Verwaltungs-, Bescheinigungs- und 

Prüfbehörde (Art. 59 (1)) sowie die Verankerung und Etablierung der behördenspezifischen 

Aufgaben (Art. 60 ff.) unter Beachtung des Grundsatzes der Aufgabentrennung (Art. 58 b)). 

– Art. 60 ► Die Verantwortung für die anforderungsgerechte Umsetzung und Steuerung der 

Operationellen Programme liegt bei der Verwaltungsbehörde 

Die Verwaltungsbehörde ist verantwortlich dafür, dass das operationelle Programm im Einklang 

mit dem Grundsatz der wirtschaftlichen Haushaltsführung verwaltet und durchgeführt 

wird. Neben der administrativen Umsetzung umfasst dieses auch die Gewährleistung der elektronischen 

Aufzeichnung und Erfassung von Buchführungsdaten zu jedem im Rahmen 

des operationellen Programms durchgeführten Vorhaben sowie die Erfassung der erforderlichen 

Durchführungsdaten für Finanzverwaltung, Begleitung, Überprüfung, Prüfung und Bewertung 

sowie die Etablierung und Sicherstellung der Prüfpfade. 

� Dem Querschnittsziel der Chancengleichheit kommt eine prägende Bedeutung zu ► 

Wie oben ausgeführt, sind bei der Verwendung der EU-Mittel die inhaltlichen, prozessualen und 

strukturellen Anforderungen der Allgemeinen Verordnung zu berücksichtigen. Dies gilt auch für das 

Querschnittsziel Chancengleichheit. Den Rahmen hierfür bilden die Europäische Beschäftigungsstrategie, 

der Fahrplan für Gleichstellung, die Allgemeine Verordnung sowie die ESF und EFRE- 

Verordnungen. Sie geben jeweils konkrete Orientierungen bzw. machen entsprechende Vorgaben. 


9. Mai 2008 



Ausgangslage 

Diese Rahmenbedingungen schlagen sich nieder in Anforderungen an die konkreten Instrumente 

der Programmgestaltung und –umsetzung. 

Dies sind vor allem: 

� Eine sinnvolle Zuordnung verschiedener Gleichstellungsziele zu den einzelnen Förderbereichen. 

� Ein strategischer Mix aus spezifischen Maßnahmen zur Frauenförderung und zur Förderung der 

Gleichstellung und der Gleichstellungsprüfung in den weiteren Förderungen. 

� Eine konsequente Differenzierung der Datenbasis und der Indikatoren. 

� Die Bereitstellung eines Instruments zu Wirkungsanalyse auf Gleichstellung der Förderung. 

� Nachweis der Wirkungen auf Gleichstellung in Berichten. 


9. Mai 2008 



Steuerungskreislauf (►‚policy life cycle’) 

4 Steuerungskreislauf (►‚policy life cycle’) 

Dem Begriff der „Steuerung“ kommt im Rahmen dieser Untersuchung ein besonderer Stellenwert zu: Zum einen 

als zentraler Untersuchungsgegenstand im Sinne des Steuerungssystems (Strukturen, Verfahren und Instrumenten) 

zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im BAP. Zum anderen durch das Konzept des Steuerungskreislaufs, 

welches sämtliche Steuerungsaufgaben subsumiert und in der Folge als zentrales Strukturierungsmerkmal 

der Untersuchung herangezogen wird. 

Angesichts der hervorgehobenen Bedeutung des Steuerungsbegriffs wird dieser im Folgenden anhand des 

Steuerungskreislaufs erläutert. Dabei wird auch eine Abgrenzung zwischen strategischer und operativer Steuerung 

vorgenommen. 

Das Ziel der Evaluation ist die Unterstützung der Implementierung der neuen EU-Förderperiode 2007 

bis 2013 im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) in institutioneller (‚polity’) 

und inhaltlicher (‚policy’) Hinsicht. Besonderes Gewicht kommt dabei der Gewährleistung einer anforderungsgerechten 

Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung durch ein adäquates Steuerungssystem 

zu. Hierzu zählen gleichermaßen die Strukturen, Verfahren und Instrumente der Steuerung. 

Der vergleichsweise abstrakte Begriff der Steuerung lässt sich in seinen Facetten durch das Konzept 

des Steuerungskreislauf (auch ‚policy life cycle’ genannt) illustrieren, dem die einzelnen Elemente 

des Steuerungssystems entlang von sechs Stufen ebenso zuzuordnen sind (siehe Abbildung 7), wie 

die Vorkehrungen für eine durchgehende Gleichstellungsorientierung im Sinne der Strategie des Gender 

Mainstreaming (vgl. Meseke 2005 ► Genderkreislauf). 

Stufe 6: 

► Evaluation 

(Wirkungen) 

Stufe 5: 

► Soll-/Ist-Abgleich 

(Controlling i. e. S.) 

▲ 

Strategische 

Steuerung 

Operative 

Steuerung 

▼ 

Analog: Genderkreislauf 


IT-System / 

Berichtswesen 

Abbildung 7: Steuerungskreislauf 

Stufe 1: 

► Bedarfsanalyse 

Stufe 4: 

► Umsetzung 

Arbeitsmarkt- 

Monitoring 

EU- 

Strukturfondsförderung / 

BAP 

Prozesse 


9. Mai 2008 


Stufe 2: 

► Planung der Ziele 

(strategisch / operativ) 

Ziel- und 

Indikatorensystem/ 

Richtlinien 

Prozesse 

/ (Akteurs-) 

Strukturen 

Stufe 3: 

► Implementierung



Im Einzelnen beinhalten die Stufen folgende Steuerungsaspekte (inkl. Genderaspekte): 

� Stufe 1 ► Bedarfsanalyse: Die Ermittlung des Steuerungsbedarfs (‚Warum?’) steht am Anfang 

des Kreislaufs. Insofern bildet eine Analyse der sozioökonomischen und soziostrukturellen Lage 

den Ausgangspunkt jeder (arbeitsmarktpolitischen) Intervention (siehe Arbeitspapier 2 der EU- 

KOM, 2006: 7). Voraussetzung für eine adäquate Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im 

Rahmen des BAP ist somit eine kontinuierliche und anforderungsgerechte Bedarfsanalyse zur Absicherung 

der Relevanz der Förderung. Im Rahmen der Evaluation wird diesbezüglich die Qualität 

der verfügbaren Instrumente zur Sozioökonomischen Analyse unter den Gesichtspunkten der Vollständigkeit 

und Sachgerechtheit zur Ermittlung der allgemeinen und spezifischen Relevanz der 

Förderung bewertet (vgl. Kap. 5.1). 

Innerhalb des Genderkreislaufs beinhaltet die 1. Stufe v. a. eine Bestandsaufnahme der Gendersituation 

im Hinblick auf die übergeordneten Zielsetzungen der Gleichstellung (Vermeidung bzw. 

Reduzierung von Einkommensdisparitäten, Aufhebung der vertikalen / horizontalen Segregation 

am Arbeitsmarkt u. a.). Hierzu sind sozioökonomische Daten geschlechtsspezifisch differenziert 

darzustellen bzw. ergänzende Daten bedarfsbezogen zu erheben. 

� Stufe 2 ► Planung: Ausgehend von der identifizierten Bedarfslage werden auf dieser 2. Stufe die 

konkreten strategischen und operativen Interventionsziele zur Verbesserung der Ausgangslage 

spezifiziert (‚Wohin?’), anhand von Indikatoren quantifiziert (‚Wie viel?’) sowie durch konkrete Maßnahmen, 

Richtlinien etc. (‚Was?’) operationalisiert. 

Dies gilt in gleicher Weise auch für das Thema der Gleichstellung. Dabei wird zwischen integrativen, 

d. h. geschlechtsdifferenzierten Zielsetzungen als Bestandteil allgemeiner Förderziele und 

additiven, spezifischen Genderzielen unterschieden. Auf der Maßnahmeebene wird diese Unterscheidung 

mit der Doppelstrategie des Gender Mainstreaming aufgegriffen. Demnach basiert Gender 

Mainstreaming auf zwei Säulen: (1) Maßnahmen, die das Ziel der Gleichstellung merklich integrieren 

und (2) Maßnahmen, die eine unmittelbare Ausrichtung auf Chancengleichheit in Form 

frauenspezifischer Maßnahmen beinhalten. 

Wesentliches Ergebnis der Planung als 2. Stufe des Steuerungskreislaufs ist ein quantifiziertes und 

operationalisiertes Ziel - und Handlungssystem (vgl. Kap. 5.2). Im Rahmen der Evaluation wird das 

vorgesehene Ziel- und Handlungssystem v. a. hinsichtlich seiner externen und internen Kohärenz 

im Sinne von innerer Stringenz und externer Übereinstimmung bewertet. 

� Stufe 3 ► Implementierung: Diese Stufe umfasst grundsätzlich die Schaffung adäquater organisatorische 

Strukturen und Prozesse (‚polity’), in diesem Fall zur Gewährleistung einer anforderungsgerechten 

Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP. Dies beinhaltet u. 

a. eine klare Aufgabenzuordnung und –abgrenzung sowie die Herstellung der erforderlichen Entscheidungs- 

und Handlungsfähigkeit aller mit der Steuerung beauftragten Akteurinnen und Akteure 

sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene. Dabei müssen die wesentlichen 

Rahmenbedingungen, so die Allgemeine Verordnung der Europäischen Kommission VO (EG) 

1083 (2006) Berücksichtigung finden, beispielsweise hinsichtlich der dort definierten Rollen und 

Aufgaben der Verwaltungs-, Prüf- und Bescheinigungsbehörde (Art 62 ff. ebd.). 


9. Mai 2008 




Innerhalb des Genderkreislaufs beinhaltet die 3. Stufe v. a. die strukturelle und prozessuale Verankerung 

des Querschnittsziels. Im Vordergrund steht die Bestimmung von Zuständigkeiten sowie 

ggf. die Einrichtung eines koordinierenden und steuernden Gendergremiums. Auch die Sicherung 

der jeweiligen Genderkompetenz der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure ist für die Erreichung 

der Querschnittsaufgabe Chancengleichheit zentral. Dies umfasst weniger die persönlichen 

Affinitäten und Kompetenzen der einzelnen Akteurinnen und Akteure als vielmehr die strukturelle 

und institutionelle Verankerung der Aufgabe innerhalb der Strukturen und Verfahren. 

� Stufe 4 ► Umsetzung: Dieser Schritt umfasst v. a. die Analyse und Bewertung der Verfahren zur 

Umsetzung der geplanten Interventionen. Hierzu zählen u. a. die Gestaltung und Umsetzung der 

Wettbewerbs- und Planungsverfahren. Auch die Unterstützung der Träger bei der Erfüllung von 

Anforderungen entsprechend der Zielsetzungen fällt in diese Phase (vgl. Kap. 5.4). 

Aus Sicht der Genderanalyse steht hier die Berücksichtigung des Querschnittsziels der Gleichstellung 

sowie der Grad der Unterstützung der Träger im Rahmen der Wettbewerbs- und Planungsverfahren 

im Vordergrund. Letzteres umfasst v. a. die Einschätzung von Instrumenten wie Leitfäden, 

Workshops o. ä. 

� Stufe 5 ► Soll-/Ist-Abgleich (Controlling im engeren Sinne): In diesem Schritt werden die erzielten 

Outputs inkl. der tatsächlich realisierten Inputs ermittelt und den Planwerten gegenübergestellt. 

Anhand des Soll-/Ist-Abgleichs lassen sich Erkenntnisse über die Qualität der Umsetzung der 

Intervention gewinnen, auf deren Grundlage ggf. Anpassungsmaßnahmen bzw. tiefer gehende 

Analyseerfordernisse sichtbar werden. Dies gilt in gleicher Weise für den Genderkreislauf. Dabei 

wird „Gleichstellung“ entsprechend dem Zielsystem integrativ und additiv berücksichtigt. Im Vordergrund 

der Evaluation steht in diesem Zusammenhang v. a. die Qualität der Instrumente für den 

Soll-/Ist-Abgleich, insbesondere das IT-System (vgl. Kap. 5.5) sowie das Berichtswesen (s. Kap. 

5.6). 

� Stufe 6: Monitoring und Evaluation: Ein Begleit- und Bewertungssystem ist ein wichtiger und 

integraler Bestandteil des „policy life cycle“ eines Förderprogramms. Erst durch ein kontinuierliches 

sachgerechtes Beobachtungs- und Kontrollsystem sowie Zwischenbewertungen werden die Voraussetzungen 

geschaffen, laufend neue Erkenntnisse in den Umsetzungsprozess einzuspeisen um 

so eine größere Effektivität der Programmsteuerung sowie eine verbesserte Zielerreichung im Sinne 

von tatsächlichen Wirkungen sicherzustellen. 9 Bezogen auf den Genderkreislauf geht es hier v. 

a. um die Erfassung der konkreten Gleichstellungswirkungen der Maßnahmen bzw. des Programms, 

wobei diese positiv, stabil oder negativ sein können. Auch sind mögliche paradoxe Wirkungen 

abzuwägen (z. B. Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt bei gleichzeitiger Verschärfung 

der horizontalen Segregation). 

Im Rahmen des Projektes werden vorrangig die Förderinhalte der vorherigen Förderperiode hinsichtlich 

der erzielten Ergebnisse analysiert und bewertet (siehe Kap. 6). 

9 Siehe hierzu: Operationelles Programm des ESF 2007 bis 2013 für Mecklenburg-Vorpommern (S. 106 ff.) 


9. Mai 2008 




Anhand des Steuerungskreislaufs lassen sich nicht nur die einzelnen Aufgaben der Steuerung aufzeigen. 

Zudem ermöglicht er auch eine klare Abgrenzung von strategischer und operativer Steuerungsebene 

entlang der genannten Aufgaben. 

Die strategische Steuerung umfasst demnach folgende Aufgaben: 

� Identifizierung, Analyse, Bewertung von sozioökonomischen und soziostrukturellen Bedarfslagen. 

� Planung und Operationalisierung von strategischen und operativen Zielen der Interventionen einschließlich 

einer Formulierung der angestrebten Interventionsoutputs-, -ergebnisse und –wirkungen 

anhand von Indikatoren. Die Ausgestaltung des Handlungssystems zählt nicht zur Aufgabe der 

strategischen Steuerung. 

� Konzeption und Implementierung der institutionellen und organisatorischen Strukturen, Verfahren 

und Instrumente zur Gewährleistung einer effektiven, wirtschaftlichen und ordnungsgemäßen Umsetzung 

der Arbeitsmarktförderung. 

� Durchführung eines kontinuierlichen Controllings der durchgeführten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen 

anhand der definierten Zielwerte inkl. der Überprüfung und Analyse von Abweichungen 

sowie der Entwicklung von ggf. erforderlichen Gegen- bzw. Anpassungsmaßnahmen. 

� Steuerung der operativ tätigen Einheiten anhand des Controllings über die vorgegebenen Ziele 

sowie den ermittelten Zielerreichungsgrad (Erfolgskontrolle). 

� Berichterstattung gegenüber der politischen Steuerungsebene. 

� Initiierung einer laufenden Programmbegleitung sowie einer bedarfsbezogenen Evaluation der 

Wirkungen der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. 

� Die Anpassung von Strategien, Instrumenten in Folge der Analyse. 

Die operative Steuerung umfasst demnach folgende Aufgaben: 

� Konzeption des Handlungssystems (Fördergrundsätze, Wettbewerbsaufrufe etc.) unter Berücksichtigung 

der in der Zusammenarbeit und dem Erfahrungsaustausch mit den Projektträgern gewonnenen 

Erkenntnisse sowie der von Seiten der strategischen Steuerungsebene vorgegebenen Ziele. 

� Umsetzung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen von der Projektauswahl (Wettbewerbs- 

aufrufe / Auswahlkriterien). 

� Die Gewährleistung der finanziellen und materiellen Umsetzung der Projekte. 

� Die Projektkontrolle und –prüfung anhand von Meilensteinen. 

� Berichterstattung gegenüber der strategischen Steuerungsebene. 

� Datenlieferung für das Berichtswesen. 


9. Mai 2008 



Arbeitspaket I: Evaluation der Umsetzungsstrukturen 

5 Arbeitspaket I: Evaluation der Umsetzungsstrukturen 

Die Evaluation der Umsetzungsstrukturen widmet sich folgenden Untersuchungsfragen: 

� Unterstützen die bestehenden Strukturen (Akteure, Prozesse, Instrumente) eine effektive und 

wirtschaftliche Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen des BAP? 

� Wie sollen die Umsetzungsstrukturen gestaltet sein, um eine optimale Steuerung von BAP 

und / oder EU-Strukturfonds in der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 zu gewährleisten? 

Die bestehenden Umsetzungsstrukturen sind generell durch ein hohes Maß an Komplexität und Heterogenität 

geprägt. Wesentliche Gründe hierfür sind v. a. 

� der ► Stadtstaatenstatus Bremens, der zu einem zweistufigen Verwaltungsaufbau bestehend 

aus Ministerial- und Kommunalverwaltung führt. 

� die ► kommunale Selbstverwaltung. So setzt sich das Land Bremen im Unterschied zu Hamburg 

und Berlin aus zwei eigenständigen Kommunen, nämlich Bremen (Stadtgemeinde) und Bremerhaven 

zusammen. In der Folge existieren nicht nur zwei unabhängige Kommunalverwaltungen 

sondern darüber hinaus durchgehende parallele Strukturen im gesamten Bereich der Arbeitsverwaltung 

im weiteren Sinne. Dies umfasst die Arbeitsgemeinschaften, die Arbeitsagenturen sowie 

auch die arbeitsmarktpolitischen Dienstleister auf kommunaler Ebene. 

� die ► Vielfalt der Finanzierungsquellen. So bündelt das BAP finanzielle Mittel aus unterschiedlichen 

Finanzquellen. Hierzu zählen Landesmittel verschiedener Ressorts, ESF- und EFRE-Mittel 

sowie kommunale Mittel z. B. der Stadt Bremerhaven. Diese Finanzierungsquellen sind in die Abstimmungsprozesse 

über die Ausgestaltung des BAP eingebunden. 

� die ► Existenz des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP). Mit dem BAP existiert 

ein übergreifendes Ziel- und Handlungssystem zur Koordination der arbeitsmarktpolitischen 

Aktivitäten des Landes Bremen, das durch eigene Strukturen gesteuert wird. Dieses Zielsystem ergänzt 

und integriert weitere Zielsysteme wie zum Beispiel das der EU-Strukturfondsförderung 

(ESF/EFRE). 

Diese Faktoren sind, nicht zu letzt auf Grund ihrer zum Teil außerordentlich hohen institutionellen 

Stabilität, im Rahmen der folgenden Untersuchung und Bewertung der Umsetzungs- bzw. ‚governance’-Strukturen 

10 zur Steuerung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP als relevante 

exogene Variable zu berücksichtigen bzw. als gesetzte Rahmenbedingungen anzunehmen. 

10 Governance-Strukturen: Governance bezeichnet im Allgemeinen Steuerungs- und Regelungssysteme politischgesellschaftlicher 

Einheiten. Dabei lassen sich unterschiedliche Governancetypen (i. S. v. Regelsystemen) entlang 

eines Kontinuums von Staat (Hierarchie) bis Markt (Anarchie) gemäß ihrem Verregelungs- und Konzentrationsgrad 

unterscheiden. Mit dem Konzept der ‚good governance’ werden demnach Lenkungs- bzw. Koordinierungsformen 

bezeichnet, die sich v. a. hinsichtlich folgender wesentlicher Prinzipien auszeichnen: Rechenschaftspflicht 

(Accountability) der Handlung bezogen auf ein konkretes Ziel, Verantwortlichkeit (Responsibility) 

z. B. für die Wirksamkeit der durchgeführten Handlung, Offenheit und Transparenz (Transparency) sowie Fairness. 


9. Mai 2008 




Die Umsetzungsstrukturen bestehen im Wesentlichen aus drei Elementen: 

� (Akteurs-)Struktur ► Dies umfasst v. a. die auf strategischen und operativen Ebene der Steuerung 

angesiedelten Akteure. Diese Akteure werden unter dem Gesichtspunkt der BAP- bzw. EU- 

Strukturfondssteuerung hinsichtlich ihrer Rollen und Aufgaben(-abgrenzungen) untersucht. 

� Prozesse ► Dies beinhaltet Art und Umfang der Interaktionen zwischen den o. g. Beteiligten im 

Rahmen der Planungs- und Vergabeverfahren des BAP. 

� Instrumente ► Dies umfasst die für die Relevanzanalyse, die Planung und das Controlling des 

BAP zur Verfügung stehenden Instrumente (Arbeitsmarktanalyse, Ziel- und Handlungssystem, IuK- 

System, Berichtswesen). 

Wie im Kapitel 4 dargelegt, lassen sich diese Elemente sinnvoll einzelnen Stufen des dort skizzierten 

Steuerungskreislaufs zuordnen. Die folgende Analyse orientiert sich an dieser Zuordnung: 

� Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Evaluation der sozioökonomischen Analyse (Kap. 5.1 ) 

� Stufe 2: Planung ► Evaluation des Ziel- und Handlungssystems (Kap. 5.2 ) 

� Stufe 3: Implementierung ► Evaluation der Akteursstrukturen und Prozesse (Kap. 5.3 ) 

� Stufe 4: Umsetzung ► Bewertung der Umsetzungsstrukturen (Kap. 5.4 ) 

� Stufe 5: Controlling ► Bewertung des IT-Gesamtsystems (Kap. 5.5 ) 

� Stufe 5: Controlling ► Controlling: Bewertung des Berichtswesens (Kap. 5.6 ) 

Die Bewertung der Förderinhalte (Stufe 6) wird als eigenständiges Ergebnis im Anschluss an die Bewertung 

der Umsetzungsstrukturen vorgenommen (siehe Kap. 6 / Kap. 7) 

Insgesamt erfolgt die Analyse der hier genannten Strukturelemente entlang von Wirksamkeits-, Wirtschaftlichkeits- 

und Ordnungsmäßigkeitsgesichtspunkten. Letzteres konzentriert sich auf die Frage, in 

wie weit die bestehenden Umsetzungsstrukturen den Anforderungen der Europäischen Kommission 

an die Umsetzung der neuen EU-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 gerecht werden. 

Übertragen auf den Untersuchungsgegenstand handelt es sich bei Umsetzungsstrukturen für das mit EU-- 

Strukturfondsmitteln kofinanzierte Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm (BAP) um ein netzwerkartiges 

Steuerungs- und Regelungssystem, innerhalb dessen verschiedene Akteure auf unterschiedlichen Ebenen eine 

Governance-Struktur bilden, innerhalb der auf verschiedene Weise interagiert wird. 


9. Mai 2008 




5.1 Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Evaluation der sozioökonomischen Analyse 

Gemäß Art. 67 Abs. 2 (VO (EG) 1083 (2006)) ist eine kontinuierliche Prüfung der soziostrukturellen 

und –ökonomischen Ausgangs- und Bedarfslage entlang der im Operationellen Programm formulierten 

spezifischen Ziele erforderlich. In der Evaluation werden folgende Fragen beantwortet: 

� Ermittlung der Anforderungen an die Kontext- und Bedarfsanalyse im Rahmen der EU-Strukturfondsförderung 

2007 - 2013? 

� Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung der in Bremen eingesetzten Instrumente zur Kontext- 

und Bedarfsanalyse im Hinblick auf die Förderperiode 2007 - 2013. 

� Ableitung eines Grundkanons relevanter soziostruktureller Indikatoren zur Prüfung der allgemeinen 

/ spezifischen Relevanz der bremischen Arbeitsmarktpolitik im Rahmen des BAP. 

� Erarbeitung eines Vorschlags zur Einbindung des Arbeitsmarktmonitoring in den kontinuierlichen 

Steuerungsprozess (Begleitung und Bewertung) des BAP in der Förderperiode 2007 - 2013. 

Die Analyse der sozioökonomischen und soziostrukturellen Kontextbedingungen zum Zwecke der Bedarfsermittlung 

bildet generell den normativen Ausgangspunkt jedes ‚policy life cycle’. Auf der Grundlage 

identifizierter Bedarfslagen ist demnach zu prüfen, ob und wenn ja, in welcher Form ggf. Interventionen 

möglich bzw. sinnvoll sind. 

Das Konzept des (Steuerungs)-Kreislaufs (siehe Kap. 4 ) signalisiert, dass es sich hierbei nicht um 

einen einmaligen Vorgang, sondern um einen revolvierenden Prozess handelt, demzufolge die Politikinhalte 

(‚policy’) zur stetigen Absicherung ihrer Relevanz regelmäßig im Lichte der Entwicklung der 

Kontextbedingungen betrachtet werden. Diese Relevanzprüfung umfasst zwei Aspekte: 

� [1] Allgemeine Relevanzprüfung ► i. Sinne der Gewährleistung der Passgenauigkeit zwischen 

der soziostrukturellen bzw. -ökonomischer Bedarfslage einerseits und der arbeitsmarktpolitischen 

Interventionen andererseits. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das definierte Portfolio arbeitsmarktpolitischer 

Maßnahmen die relevanten Entwicklungen des regionalen Arbeitsmarktes berücksichtigt. 

� [2] Spezifische Relevanzprüfung ► i. Sinne der Kontrolle, inwieweit es zu Veränderungen der 

identifizierten Bedarfslagen auf dem Arbeitsmarkt kommt, die durch die arbeitsmarktpolitischen Interventionen 

beeinflusst werden sollen. M. a. W: „Hier werden die Beziehungen untersucht, die 

zwischen den Zielvorgaben und den bestehenden Problemen, die durch eine Intervention beseitigt 

werden sollen, bestehen“ (siehe Europäische Kommission, Arbeitspapier 2 „Indikatoren für die Begleitung 

und Bewertung: Ein praktischer Leitfaden“, 2006:29). 

Beide Aspekte müssen im Rahmen der Begleitung und Bewertung der EU-Strukturfondsförderung 

2007 bis 2013 beachtet und umgesetzt werden. So fordert die Europäische Kommission im Zusammenhang 

mit der „Konzeption eines Indikatorensystems von hoher Qualität“, ergänzend zur Ermittlung 

der Stärken und Schwächen der betreffenden Region im Rahmen der ex-ante Evaluation eine laufende 

Erhebung und Auswertung von Kontextindikatoren (entlang der sozioökonomischen Analyse 

und der SWOT-Analyse sowie der zentralen politischen Rahmenwerke, wie z. B. des nationalen Stra- 


9. Mai 2008 




tegischen Rahmenplans (NSRP), der Lissabon Strategie usw.) sowie Programmspezifischen Ausgangswerten, 

den so genannten Baseline-Indikatoren (siehe Anlage 5.1). 

Diese Kontext- und Baseline-Indikatoren, die gleichermaßen dazu dienen, die Entwicklung des allgemeinen 

und spezifischen Kontexts des Programms abzubilden, sollen in den Jahresberichten (gem. 

Art. 67 der VO (EG) 1083/2006) aktualisiert und zur Evaluierung der Programmstrategie herangezogen 

werden. Sie sind im Sinne der spezifischen Relevanzprüfung ein Mittel zur systematischen Berichterstattung 

und Analyse der Kontextentwicklungen während der gesamten Laufzeit des Programms 

(siehe Europäische Kommission, Arbeitspapier 2; 2006:15). 

Ein wichtiges und von Seiten der Europäischen Kommission gefordertes Instrument zur laufenden 

Kontext- und Bedarfsanalyse im Rahmen der Programmsteuerung ist demnach ein sachgerechtes 

Arbeitsmarktmonitoring, das gleichermaßen den Anforderungen an Vollständigkeit, wirtschaftliche 

und inhaltliche Verhältnismäßigkeit, Aktualität und Repräsentativität gerecht wird. 

Dieses Arbeitsmarktmonitoring soll grundsätzlich beide Seiten des Arbeitsmarktes im Land (also Angebot 

und Nachfrage) abbilden und dabei ergänzend zu den Kerninformationen der anderen Akteure 

(BA, ARGen und Unternehmen) auch weitergehende Informationen zur Situation z. B. des prospektiven 

Arbeitskräfteangebots (z. B. Bildung, Demografie, Migration etc.) zusammenfassen. 

Im Sinne der Aufgabenstellung wird in der Folge eine Bewertung der vorhandenen Instrumente zur 

Kontext- und Bedarfsanalyse im Rahmen der bremischen Arbeitsmarktförderung vorgenommen, die 

zur Umsetzung der Anforderungen an die allgemeine und spezifische Relevanzprüfung herangezogen 

werden können. Auf dieser Grundlage werden Empfehlungen zur künftigen Ausgestaltung eines die 

Relevanzprüfung unterstützenden Arbeitsmarktmonitoring abgeleitet. 

5.1.1 Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung 

► Im Rahmen der bremischen Arbeitsmarktförderung werden bzw. wurden Kontextfaktoren 

von verschiedenen Stellen und mit unterschiedlichen Instrumenten erhoben bzw. dargestellt. 

Hierzu zählen: 

� Die Sozioökonomische Analyse i. V. m. einer SWOT-Analyse – im Rahmen der Erstellung ESF 

(OP) im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ in der Förderperiode 

2007 - 2013. 

� Ein Regionales Monitoring-System zur Qualifikationsentwicklung (RMQ) im Rahmen des Projektes 

„Ermittlung des Qualifikationsbedarfs in der Region Bremen“ (kurz: EQUIB) – des Institut Arbeit 

und Wirtschaft (iaw) der Universität / Arbeitnehmerkammer Bremen. 

� Das „IAB-Betriebspanel Bremen zur Erhebung betrieblicher Bestimmungsgrößen der Beschäftigung“, 

ausgewertet vom BAW Institut für regionale Wirtschaftsforschung GmbH. 

� „Informationen zum Arbeitsmarkt des Landes Bremen“ durch den Senator für Arbeit, Frauen, 

Gesundheit, Jugend und Soziales (SfAFGJS). 

In der folgenden Tabelle werden die o. g. Instrumente im Hinblick auf Zielsetzung, Inhalte, Methodik 

und Periodizität überblicksartig dargestellt: 


9. Mai 2008 




A: Sozioökonomische Analyse/SWOT-Analyse 

(ESF OP) 

Erstellt durch: ISG . Institut für Sozialforschung 

und Gesellschaftspolitik GmbH 

Auftraggeber: SfAfGJS (Referat 15 – 

ESF-Fondsverwaltung) 

Zielsetzung: Ermittlung der sozioökonomischen 

Ausgangslage im Hinblick auf 

Stärken und Schwächen des bremischen 

Arbeitsmarktes als 

Grundlage zur Aufstellung des 

operationellen Programms des 

Landes Bremen zur Umsetzung 

der EU-Strukturfondsförderung im 

Rahmen des Europäischen Sozialfonds 

(ESF) in der Förderperiode 

2007 bis 2013. 

Inhalte: Die sozioökonomische Analyse 

umfasst eine Darstellung der soziostrukturellenRahmenbedingungen 

(Geografie, Bevölkerung), 

des Beschäftigungssystems, der 

Weiterbildungsquoten, d. Humankapitalentwicklung, 

d. Arbeitslosigkeit, 

d. Sozialen Eingliederung, 

der Migrationssituation, sowie der 

Vereinbarkeit von Familie und 

Beruf (soweit möglich differenziert 

nach Bremen/BHV. 


9. Mai 2008 


B: Informationen zum Arbeitsmarkt 

des Landes Bremen 

SfAfGJS 

(Referat 21 - 

Arbeitsmarktpolitik 

SfAfGJS (Referat 21 - 


Darstellung und Kommentierung 

von Informationen zum Arbeitsmarkt 


Ausgewiesen werden Bestandszahlen 

zur Arbeitslosigkeit differenziert 

nach Zielgruppen (Geschlecht, 

Alter, Nationalität) , SGB 

II / SGB III; Arbeitslosenquoten; 

Bewegungsdaten (Zu-/Abgänge); 

Benchmarks auf Bundesländerebene 

(SGB III) bzw. Städten 

(ARGen/SGBII) 

C: IAB-Betriebspanel D: EQUIB 

BAW – Institut für regionale Wirtschaftsentwicklung 

GmbH im 

Auftrag SfAFGJS (Ref. 21) 

SfAfGJS (Referat 21 - 

Arbeitsmarktpolitik) 

Ziel dieser Erhebungen ist es, den 

arbeitsmarktpolitischen Akteuren 

im Land Bremen aussagekräftige 

und differenzierte Informationen 

zur Einschätzung betrieblicher 

Personalbedarfe bereitzustellen. 

Es soll nach eigenem Anspruch 

die Grundlage für die Entwicklung 

strategischer Optionen in der 

mittelfristigen Programmplanung 

bilden. 

Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) 

der Universität / Arbeitnehmerkammer 

Bremen 

SfAfGJS (Referat 22 - Arbeitsmarktprogramme) 

Zielsetzungen ist die Entwicklung 

des Standortfaktors Qualifikation 

durch gesicherte „Trendaussagen“ 

Die systematische und kontinuierliche 

Früherkennung aktueller 

betrieblicher Qualifizierungs- und 

Ausbildungstrends zur Optimierung 

der regionalen Arbeitsmarktund 

Qualifizierungspolitik. 

Beratung von Politik, Arbeitsverwaltung, 

Unternehmen, Qualifizierungsanbietern 

und Mitarbeiter- 

(vertretungen) 

Das IAB-Betriebspanel gibt Aus- EQUIB beinhaltet ein Regionales 

kunft zu folgenden Themen: Monitoring System zur Qualifizie- 

– Betriebliche Weiterbildung rungsentwicklung (RMQ) inkl.: 

– Beschäftigungsformen u. Personalfluktuation 

– Fachkräftebedarf 

– Investition u. Innovation 

(1) branchenspezifischer Beobachtungen 

betrieblicher Qualifikationsentwicklungen 

(2) d. Erfassung branchenübergreifender 

Trends 

– Ausbildungsverhalten 

(3) d. kontinuierlichen Beobach- 

Längsschnittanalysen, Zeitreihentung der Ausbildungsentwicklung 

analysen, Betriebsprofile 

und -bereitschaft in Unternehmen.



Methodik: 


(ESF OP) 

Quantitative Bestandsaufnahme 

und statistische Analyse 

Die Untersuchungsbreite und – 

tiefe richtet sich nach den zwischen 

Bund und Ländern vereinbarten 

Standards zzgl. spezifischer 

Auswertungen zur Situation 

Bremens. 

Sekundärdatenanalyse 

Quellen: Bundesagentur, Stat. Bundesamt, 

Stat. Landesamt, Kammern etc.; 

IAB-Betriebspanel 

Analyseebene Makroökonomische Ebene: 

(Landesebene, Kommunale Ebene) 

Mesoökonomische Ebene: 

Unternehmensstrukturen / Branchen 

Einbindung in 

die Strukturen 


9. Mai 2008 





Quantitative Bestandsaufnahme Unternehmensbefragung auf Basis 

einer Stichprobe (Bundesweit 

15.000 Interviews, im Land Bremen 

mehr als 800 (aufgestocktes 

Länderpanel). 

Der Schwerpunkt der panelspezifischen 

Aussagen liegt im Bereich 

von Einschätzungen, Erwartungen 

und Absichten, die von 

amtl. Statistiken nicht abgebildet 

werden. 

Bundesagentur Das Panel basiert auf Daten der 

Betriebsdatei der Bundesagentur 

für Arbeit. Diese bildet die Grundlage 

der Stichprobenziehung. 

Makroökonomische Ebene: 

(Landesebene, Kommunale Ebene) 

Mikroökonomische Ebene: 

Unternehmensbefragung 


Unternehmen, aggregiert nach 

Branchen und Betriebsgrößenklassen 

IAB Beirat (geleitet von Ref. 21) – 

jährl. Workshop mit ausgewählten 

AM-politischen Akteuren in Bremen: 

Festlegung der Themen der 

Zusatzerhebung 

Qualitative Befragungen und Interviews. 

Beratungstätigkeit 

Expertengespräche 

Betriebsbefragungen 

Sekundäranalyse 

Makroökonomische Ebene 

Branchenübergreifend 


Unternehmensstrukturen / Branchen 

EQUIB-Beirat




(ESF OP) 

Periodizität Einmalig 

(i. d. Programmerstellung) 


9. Mai 2008 




Tabelle 3: Bestandsaufnahme: Instrumente zur Kontext- / Bedarfsanalyse im Überblick 


monatlich jährliche Erhebung 

diverse Schwerpunkte, die zwecks 

Längsschnittuntersuchung in unterschiedlichen 

Abständen (2 - 4 

Jahre) wiederholt abgefragt werden. 

Unregelmäßig



Im Hinblick auf die für eine bedarfsorientierte Steuerung erforderliche kontinuierliche ‚Allgemeine’ bzw. 

‚Spezifischen’ Relevanzprüfungen (s. o.) weisen die hier betrachteten Instrumente folgende Stärken 

bzw. Schwächen auf: 

� A: Sozioökonomische Analyse (OP) / SWOT-Analyse 11 

► Die auf Basis der sozioökonomischen Analyse durchgeführte SWOT-Analyse, die als Planungsgrundlage 

für das Operationellen Programm des Landes Bremen für die ESF-Förderung 

in der Förderperiode 2007 bis 2013 erstellt wurde, ist die ausführlichste vorliegende 

Betrachtung der arbeitsmarktpolitischen Kontext- und Bedarfssituation in Bremen. 

Zu den Stärken bzw. Schwächen des Instruments bzgl. Anforderungen der Relevanzprüfungen unter 

Beachtung der Gesichtspunkte Vollständigkeit, Regionaler Bezug, Aktualität der Daten, Gender 

Mainstreaming zählen: 

� Vollständigkeit: ► Die vorliegende Sozioökonomische Analyse / SWOT analysiert den bremischen 

Arbeitsmarkt in einem weiten Sinne. Neben den klassischen Themenfeldern (Arbeitslosigkeit, 

Erwerbstätigkeit, Ausbildungsmarkt, Weiterbildung, offene Stellen) berücksichtigt die 

Analyse auch wesentliche Kontext- und Einflussvariablen, wie z. B. die Bevölkerungsentwicklung 

und –prognose (Entwicklung des Arbeitskräfteangebots), die Bildungssituation, v. a. den 

Aspekt der Schulabgänger/innen bzw. –abbrecher / innen (Qualität und Quantität der an der 1. 

Schwelle stehenden Arbeitskräfte) sowie auf der Seite der Arbeitskräftenachfrage auch die Wirtschaftsstruktur. 

Tatsächlich ist der für Bremen herangezogene Indikatorensatz umfangreicher als der zwischen 

Bund und Ländern im Vorfeld definierte Grundkanon. Dies gilt v. a. durch die Hinzunahme der 

Aspekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Migration. 

Zugleich weist der verwendete Kontextindikatorensatz in Bezug auf die von Seiten der EU definierten 

Benchmark-Indikatoren (v. a. im Bildungsbereich gibt es Lücken auf Grund der uneinheitlichen 

Sek. II Definition) noch Lücken auf. Außerdem werden in der Analyse noch nicht alle 

im OP festgelegten Ergebnis-, Baseline- und Kontingentindikatoren auf der Ebene der Handlungsziele 

abgedeckt, u. a. da diese zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht abschließend definiert 

waren. 

Regionaler Bezug: ► Die Sozioökonomische Analyse konzentriert sich im Wesentlichen auf die 

Kontextsituation auf Landesebene, die zur Entwicklung in anderen Bundesländern bzw. zum 

Bundesdurchschnitt in Beziehung gesetzt wird. Darüber hinaus wird, soweit erforderlich bzw. 

möglich eine Differenzierung auf kommunaler Ebene (Bremen ((Stadtgemeinde)) / Bremerhaven) 

vorgenommen. Auf diese Weise sollen den unterschiedlichen Ausgangbedingungen der 

beiden Kommunen innerhalb des Landes Rechnung getragen werden. Eine Einbeziehung der 

Arbeitsmarktbedingungen in der so genannten Metropolregion (Bremen-Oldenburg) findet nicht 

statt. 

11 Auf eine eigenständige Betrachtung der sozioökonomischen Analyse im des EFRE-OP im Ziel „Regionale 

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ in der Förderperiode 2007 - 2013 wird hier verzichtet, da das ESF-OP 

in Art und Umfang deutlich über die EFRE-Analyse hinausgeht. 


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� Aktualität: ► Die im Jahr 2006 erstellte Analyse basiert v. a. auf Daten des Jahres 2005 sowie 

in Einzelfällen des Jahres 2004. 

� Gender Mainstreaming: ► Die sozioökonomische Analyse weist eine fast durchgehend geschlechtsdifferenzierte 

Darstellung auf und bietet somit zunächst eine gute Grundlage für die 

Querschnittsaufgabe Gender Mainstreaming. Allerdings bestehen einige Lücken, so bei den 

nach Altersgruppen differenzierten Erwerbstätigenquoten, bei den Beschäftigungsverhältnissen 

ausländischer Frauen und Männern sowie der geschlechtspezifischen Aufschlüsselung der Erwerbstätigenzahlen 

innerhalb verschiedener Wirtschaftsbereiche. Letzteres wäre für eine strategische 

Schwerpunktsetzung nach Einschätzung der Evaluatoren orientierungsweisend. 

Darüber hinaus fehlen in der ansonsten durchgehend geschlechtsdifferenziert dargestellten Analyse 

der Arbeitslosigkeit Zahlen zum Anteil an Langzeitarbeitslosen Männern und Frauen. Zudem 

fehlt im Kapitel Menschen mit Migrationshintergrund der Bezug zu Geschlecht oder Gleichstellung. 

Trotz der aufgezeigten Lücken stellt die sozioökonomische Bestandsaufnahme i. V. m. der SWOT- 

Analyse aus Sicht der Evaluation eine weitgehende und aussagekräftige Zusammenfassung der 

arbeitsmarktpolitischen Ausgangs- und Bedarfslage Bremens dar. Die dabei identifizierten relevanten 

Sachverhalte, so die Einschätzung der ex-ante Bewertung 12 , werden im Operationellen Programm 

(ESF Ziel 2) des Landes Bremen angemessen abgebildet. 

Die Analyse kann v. a. im Hinblick auf die Breite der arbeitsmarktpolitischen Betrachtung eine gute 

Grundlage für die Allgemeine Relevanzprüfung sein. Hinsichtlich der spezifischen Relevanzprüfung 

ist allerdings eine Ergänzung um die nunmehr definierten aber noch nicht berücksichtigten Baseline- 

und Kontingentindikatoren erforderlich. Erforderlich ist zudem eine konsequente regionale Differenzierung 

sowohl innerhalb des Landes, als auch, zumindest auf ausgewählte Einzelthemen wie 

Arbeitslosigkeit, offene Stellen, Pendlerströme usw., eine Berücksichtigung der Verflechtungsintensität 

innerhalb der Metropolregion. Auch bedarf es im Sinne eines Arbeitsmarktmonitorings einer 

Ausdehnung von Quer- und Zeitreihenvergleichen sowie einer Weiterentwicklung bzw. Fokussierung 

der zum Zwecke der Bewertung heranzuziehenden Indikatoren. 

� B: Informationen über den Arbeitsmarkt des Landes Bremen 

► Die ‚Informationen über den Arbeitsmarkt’ des Landes Bremen beschränken sich im Wesentlichen 

auf eine aufbereitete Zusammenstellung von Basisdaten der Bundesagentur i. S. 

einer Bestandsaufnahme. 

Bei den „Informationen über den Arbeitsmarkt des Landes Bremen“ handelt es sich um eine in 

Eigenregie des Senators für Arbeit, Bremen durch Referat 21 – Arbeitsmarktpolitik erstellte eng fokussierte, 

monatlich aktualisierte, Sammlung von Sekundärdaten zum Thema Arbeitslosigkeit 

(Rechtskreise SGB II / SGB III) sowie eine Kurzkommentierung des Sachverhalts. Ziel des Papiers 

ist die Bereitstellung von Informationen. 

12 Siehe ISG; ex-ante Evaluation Freie und Hansestadt Bremen (Stand: 12.07.2007) 


9. Mai 2008 




Darüber hinaus können anhand von hoch aggregierten Bundesländervergleichen (SGB III) bzw. Interkommunalen 

Vergleichen (SGB II) erste Einschätzungen des Problemdrucks vorgenommen 

werden. 

� Vollständigkeit: ► Die monatlichen Informationen beschränken sich auf einen Teilaspekt eines 

umfassenden Arbeitsmarktmonitoring, nämlich das Thema der Arbeitslosigkeit (differenziert 

nach den Rechtskreisen SGB II/SGB III). Hierzu wird eine umfassende Datenlage zur Verfügung 

gestellt. Die Betrachtungszeiträume konzentrieren sich i. d. R. auf den Berichtsmonat sowie 

die zurückliegenden drei Monate sowie den Berichtsmonat des Vorjahres. Bei Bedarf können 

längere Zeitreihen ausgewiesen werden. 

� Regionaler Bezug: ► Im Rahmen der Zusammenstellung werden neben auf Landesebene aggregierten 

Daten durchgängig auch die Ausprägungen der Arbeitslosigkeit auf kommunaler Ebene 

ausgewiesen. Ausgewählte Daten der Metropolregion werden seit Dezember 2006 veröffentlicht. 

� Aktualität: ► Die Daten weisen jeweils den aktuellsten von Seiten der Bundesagentur veröffentlichten 

Stand der Arbeitslosigkeit in Bremen aus. 

� Gender Mainstreaming: ► Die Basisdaten werden durchgehend differenziert nach Geschlecht 

ausgewiesen. 

Die monatlichen Informationen über den Arbeitsmarkt des Landes decken allerdings lediglich ein 

Teilsegment eines umfassenden Arbeitsmarktmonitoring ab. Zudem entspricht das Instrument auf 

Grund seiner Zielsetzung, sprich der Bereitstellung von Basisdaten, eher einer Vorstufe für weitergehende 

Analysen im Rahmen der erforderlichen allgemeinen und spezifischen Relevanzprüfung. 

� C: IAB-Betriebspanel 

► Das IAB-Betriebspanel ist ein anerkanntes, standardisiertes und quantitatives Verfahren 

zur Erhebung von arbeitsmarktrelevanten Unternehmensdaten. Es ist eine wichtige Quelle 

standardisierter Basisdaten zur Beurteilung der Nachfrageseite des Landesarbeitsmarktes 

und damit eine wichtige Quelle für das erforderliche umfassende Arbeitsmarktmonitoring. 

Im Unterschied zu den beiden o. g. Instrumenten basieren die Analysen des IAB-Betriebspanels 

auf einer Primärdatenerhebung. Ausgangsbasis sind die jährlichen vom IAB beauftragten repräsentativen 

Betriebsbefragungen zum Thema „Beschäftigungstrends“, in denen neben ökonomischen 

Standardgrößen, wie z. B. Beschäftigung, Umsatz, Investitionen auch Einschätzungen, Erwartungen, 

Motive, Gründe, Absichten und Reaktionen der Betriebe abgefragt werden. Ergänzend 

werden Sonderthemen (z. T. in größeren Zeitintervallen) aufgegriffen. So z. B. Weiterbildung. Die 

Analysen werden branchen- und betriebsgrößenbezogen vorgenommen. Die Kosten für die Durchführung 

des IAB-Betriebspanels in Bremen inkl. einer Aufstockung der Grundgesamtheit belaufen 

sich auf durchschnittlich ca. 115 TEuro p. a. Insgesamt sind zwischen 01/2001 und 09/2007 nach 

Auswertungen in VERA Aufwendungen in Höhe von 771 TEuro aus Landes- und ESF-Mitteln entstanden. 


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� Vollständigkeit: ► Das IAB-Betriebspanel ist, ebenso wie die ‚Informationen zum Arbeitsmarkt 

in Bremen’, ein inhaltlich vergleichsweise breit angelegtes Instrument bezogen auf die Erhebung 

der Situation der Unternehmen in der Region. Im Mittelpunkt stehen regelmäßig erhobene 

Basisdaten zur betrieblichen Entwicklung sowie spezifische teilweise wiederkehrende Aspekte 

(Längsschnittuntersuchungen) zu Themen wie Weiterbildung, Fachkräftebedarf und Einstellungsverhalten 

aus Sicht der Unternehmen (Seite der Arbeitskräftenachfrage). Aktuelle Themen 

der Arbeitsmarktpolitik werden in Abstimmung zwischen dem IAB und den beteiligten Ländern 

aufgegriffen. Aus dem definierten Umfang des Fragebogens und den jeweiligen Ergebnissen 

des Pretests ergeben sich hierbei Grenzen bzw. Einschränkungen. 

Die Stärke des IAB-Panels liegt v. a. darin, dass durch die Regelmäßigkeit dieser Bundesweiten 

Erhebung gleichermaßen Möglichkeiten zu regionalen Vergleichen, Längsschnittbetrachtungen 

und Trendanalysen gegeben sind. 

� Regionaler Bezug: ► Um regionale Auswertungen vornehmen zu können, wird die Basisstichprobe 

seit dem Jahr 2000 im Auftrage des Senators für Arbeit, Bremen aufgestockt und durch 

das BAW ausgewertet. Trotz der ergänzten Stichprobe (i.d.R. mehr als 800 befragte Betriebe im 

Land Bremen / gute Schichtung) ist die Grundgesamtheit der befragten Betriebe für eine repräsentative 

Auswertung im regionalen Panel bei einigen Fragen zu gering. Das Instrument kann 

und will amtliche Statistiken nicht ersetzen. Vielmehr soll es für fundierte Trendaussagen u. a. 

auf der Basis subjektiver Einschätzungen der Betriebe in einem Themenfeld herangezogen 

werden, dessen Abdeckung durch amtliche Statistiken so nicht gegeben ist. 

Die Repräsentativität des Panels ist auf der regionalen Ebene nach eigener Einschätzung eingeschränkt. 

Teilweise können diese Einschränkungen über eine gebietstypische Bereitstellung 

von Datensätzen seitens Infratest (virtuelle Großstadt) und über die Datensätze für Westdeutschland 

kompensiert werden. Insgesamt sollen fundierte Trendaussagen in einem Themenfeld 

ermöglicht werden, dessen Abdeckung durch amtliche Statistiken begrenzt ist. 

Unabhängig von den methodischen Einschränkungen handelt es sich beim IAB-Betriebspanel 

um ein bundesweit durchgeführtes quantitatives, hoch standardisiertes Verfahren. In der Konsequenz 

sind die Möglichkeiten zur Bearbeitung regional- und themenspezifischer Ausarbeitungen 

mit Hilfe dieses Instruments aber begrenzt. 

� Aktualität: ► Die Auswertung der Primärdatenerhebung auf Landesebene erfordert in der Regel 

einige Monate. Gleichwohl ist aus Sicht der Evaluation eine hohe Aktualität der Informationen 

gegeben. Schwieriger gestaltet sich die Situation in Bezug auf die Zeitintervalle, in denen relevante 

Sonderthemen wie z. B. betriebliche Weiterbildung erhoben werden. So führt ein zwei- 

teilweise gar dreijähriger Erhebungsrhythmus je nach Zeitpunkt der Analyse dazu, dass lediglich 

eine eingeschränkte Aktualität der Daten gegeben ist. Kürzere Erhebungsintervalle dürften aber 

unabhängig von den dabei entstehenden Kosten an der erforderlichen Bereitschaft der befragten 

Betriebe zur Mitarbeit scheitern. 


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� Gender Mainstreaming: ► Aus Gendergesichtspunkten weist das IAB Betriebspanel allerdings 

Defizite auf. So kommt das IAB-Betriebspanel 2005 (S. 19) im Zusammenhang mit dem Geschlechterverhältnis 

zu dem Ergebnis, das “Frauen anteilsmäßig häufiger weitergebildet werden 

als ihre männlichen Kollegen“. Als Grund hierfür wird die unterschiedliche Qualitätsstruktur der 

Tätigkeiten genannt. Gleichwohl wird im Ergebnis eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern 

hinsichtlich der Einbeziehung in die betriebliche Weiterbildung festgestellt (S. 19). Vor dem 

Hintergrund der weiterhin unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern sowie der 

vom Bundesdurchschnitt abweichenden Ergebnisse (vgl. Datenreport zur Gleichstellung von 

Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland 2006, S. 84f.) handelt es sich hierbei 

jedoch aus Sicht der Evaluation um eine Betrachtung, die durch qualitative Erwägungen ergänzt 

werden muss. 

In der Gesamtschau deckt das IAB-Betriebspanel einen wichtigen Teilbereich zur Durchführung 

der laufenden allgemeinen, v. a. aber der spezifischen Relevanzprüfung ab. Die von PROGNOS 

vorgenommene Analyse der Vollständigkeit des angewendeten Kontextindikatorenrasters belegt, 

dass das IAB-Betriebspanel u. a. für das Themenfeld ‚Weiterbildung in Betrieben’ – immerhin ein 

zentraler EU-Benchmark – als wesentliche Quelle heranzuziehen ist, die zudem auch einen regionalen 

Vergleich ebenso wie eine Zeitreihenbetrachtung erlaubt. Insofern ist das IAB-Betriebspanel 

für einen wesentlichen Teil des erforderlichen Arbeitsmarktmonitoring, insbesondere für die Seite 

der Arbeitsmarktnachfrage, eine wichtige thematisch fokussierte Quelle. 

� D: EQUIB 

► EQUIB ist ein qualitatives Instrument zur Analyse ausgewählter Themen- bzw. Fragestellungen. 

Zur Prüfung der allgemeinen und/oder spezifischen Relevanz einer arbeitsmarktpolitischen 

Maßnahme ist das Instrument auf Grund der begrenzten Repräsentativität i. V. m. 

der geringen Standardisierung nicht geeignet und auch nicht vorgesehen. Vielmehr soll es 

auf Basis von Untersuchungen mit hoher Detailtiefe wichtige Hinweise auf Bedarfsentwicklungen 

des bremischen Arbeitsmarktes (v. a. auf der Nachfrageseite) geben. 

Das Instrument EQUIB weist in Bezug auf Zielstellung, inhaltliche und methodische Ausgestaltung 

sowie die betrachtete Analyseebene einige Parallelen und Überschneidungen zum IAB-Betriebspanel 

auf. So handelt es sich ebenfalls um eine Panelbefragungen von Unternehmen in deren Mittelpunkt 

die Themen Weiterbildung, Ausbildung und Stellenbedarf stehen. Auch konzentriert sich 

EQUIB im Sinne eines Regionalmonitorings auf das Land Bremen (Stadtgemeinde Bremen / Bremerhaven) 

sowie, zumindest im Einzelfall, auch auf die Metropolregion Bremen-Oldenburg. 

Das Projekt EQUIB wird durchschnittlich mit 221 TEuro p. a. aus ESF- und Landesmitteln gefördert. 

Zwischen 01/2002 und 12/2007 sind ESF- und Landesmittel in Höhe von 1,36 Mio. Euro ausgezahlt 

bzw. bewilligt. 


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Im Hinblick auf die herangezogenen Kategorien stellt sich die Situation wie folgt dar: 

� Vollständigkeit: ► Die Qualität und Stärke von EQUIB liegt v. a. in der hohen Detailtiefe branchenspezifischer 

Betrachtungen und Auswertungen, die qualitativ um Experteninterviews ergänzt 

werden. Hervorstechendes Merkmal von EQUIB ist demnach v. a. seine hohe Themenspezifizität 

(z. B. Fischereiwesen o. ä.) und die damit verbunden Detaillierung der Ausarbeitungen. 

Die Vollständigkeit in diesem Sinne ist hoch. 

Gleichwohl gilt für EQUIB auf Grund der geringeren Grundgesamtheit sowie der fehlenden Regelmäßigkeit 

der Erhebungen noch stärker als für das IAB (s. o.) die eingeschränkte Repräsentativität 

der Auswertungen. So ist die Zahl der in das EQUIB-Betriebspanel einbezogenen Unternehmen 

im Vergleich zum IAB-Betriebspanel deutlich geringer. Gemäß der Deputationsvorlage 

(lfd. Nr. 475/06) wurden im Jahr 2006 insgesamt mit 194 Unternehmen in das Betriebspanel 

einbezogen. Insofern ist die Repräsentativität des Instruments im Sinne statistischer Validität 

eingeschränkt. 

Darüber hinaus führt die Ausgestaltung von EQUIB als spezifisches, Einzelthemen bezogenes 

Analyseinstrument dazu, dass es für die Prüfung der allgemeinen und/oder spezifischen Relevanz 

einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme nicht herangezogen werden kann. Insofern - 

bieten die EQUIB Auswertungen kaum Möglichkeiten, über Quervergleiche (Benchmarks) Hinweise 

zur Einschätzung der Ergebnisse zu erhalten. 

� Mit dem für sich in Anspruch genommenen integrierten Beratungsansatz ist EQUIB im Vergleich 

zum IAB inhaltlich breiter aufgestellt. Allerdings finden diese Beratungsangebote auf Seiten der 

Projektträger nur geringe Resonanz. Lediglich 26,3 Prozent (n=10) der an der im Rahmen dieser 

Untersuchung durchgeführten Befragung teilnehmenden Träger geben an, das EQUIB- 

Beratungsangebot zu kennen. Von diesen sind es wiederum 50 Prozent, die das Beratungsangebot 

in der Phase der Projektkonzeption u. a. zur Fundierung der Bedarfsanalyse nutzen. 

Die EQUIB-Berichte haben demgegenüber im Vergleich einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad. 

Immerhin 44,7 Prozent der antwortenden Träger ist dieses Instrument bekannt. In ca. 90 

Prozent dieser Fälle wird das Instrument in der Folge auch im Rahmen der Projektkonzeption 

herangezogen. 

� Regionaler Bezug: ► EQUIB ist ein Regionales Monitoringsystem für das Land Bremen und 

weist insofern einen sehr engen regionalen Bezug auf. 

� Aktualität: ► EQUIB ist aus Bremer Sicht ein Instrument der „kurzen Wege“. Über den EQUIB- 

Beirat können individuelle Themen kurzfristig platziert und im Rahmen der Panelbefragungen 

erhoben werden. Dies sichert eine hohe Aktualität der Auswertungen. 

� Gender Mainstreaming: ► Im Hinblick auf die Integration fachlicher Gender-Aspekte in den Produkten 

von EQUIB ist auf Basis einer Analyse jeweils eines Monitoring-Berichtes (MB) der letzten 

Jahre (Tourismus - 2005, Fisch- und Lebensmittelwirtschaft 2006, Metall- und Elektroindustrie: 

Ausbildungspotenzialanalyse und Qualifikationstrends - 2007) festzustellen, dass diese teilweise 

berücksichtigt werden. 


9. Mai 2008 




In der Regel sind die Berichte von einem additiven Ansatz geprägt anstatt Geschlechterfragen integral 

zu berücksichtigen, das heißt: Es finden sich spezielle Unterkapitel zum Thema, die teilweise 

wertvolle fachliche Hinweise und Problemanalysen liefern (zum Beispiel MB Tourismus 2003 oder 

MB zu Fischverarbeitung 2005). Die weiteren Kapitel weisen jeweils jedoch oft nur marginale Bezüge 

zu Geschlechterfragen auf. Vor allem aber sind Statistiken nur selten nach Geschlecht aufgeschlüsselt. 

Entsprechend enthalten die Berichte nur ansatzweise konkrete Lösungsansätze hinsichtlich 

Gleichstellung in den behandelnden Branchen. 

Hinsichtlich der hier als Bewertungskriterium herangezogenen Bedeutung des Instruments für die 

Prüfung der allgemeinen und spezifischen Relevanz der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sowie 

des Beitrags für ein übergreifendes Arbeitsmarktmonitoring ist der Nutzen von EQUIB aus 

Sicht der Evaluation zumindest in Bezug auf die bedeutsamen Analyseebenen (Land / Kommune / 

Handlungsziel) begrenzt. Die Stärke von EQUIB kommt vielmehr erst in der Ausgestaltung von arbeitsmarktpolitischen 

Instrumenten (z. B. Cluster Windkraft o. ä.) zum Tragen. 

In der Gesamtschau wird deutlich, dass keines der bisherigen Instrumente für sich betrachtet die - 

Bedürfnisse an ein übergreifendes Arbeitsmarktmonitoring, mit dem die Anforderungen der Kommission 

hinsichtlich einer laufenden Begleitung und Bewertung der Entwicklung von Kontext- und Ausgangslage 

im Lichte der gewählten Programmstrategie umgesetzt werden können, vollständig erfüllt. 

So decken die Instrumente sowohl unterschiedliche Analyse- bzw. Auswertungsebenen als auch verschiedene 

arbeitsmarktpolitischen Themenfelder ab (s. Abbildung 1) 

Zugleich wird aber auch deutlich, dass das Land Bremen mit hohem finanziellem Aufwand zwei Instrumente 

nutzt. EQUIB widmet sich einem zentralen Einzelthema des Arbeitsmarktmonitoring – nämlich 

dem Aspekt „Weiterbildung“. Das IAB-Betriebspanel umfasst vom Themenspektrum her grundsätzlich 

die gesamte Breite der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes. Nach Einschätzung der Evaluation ist der 

eingesetzte finanzielle Aufwand an ESF- und Landesmitteln in Höhe von insgesamt mehr als zwei Mio. 

Euro in der Förderperiode, nicht zu letzt unter dem Gesichtpunkt der thematischen Fokussierung und 

der inhaltlichen Überlappungen als verhältnismäßig hoch einzuschätzen. 


9. Mai 2008 




Themengebiete 

Arbeitsmarkt-Monitoring ? 

Demografie 1) Bildung 

(Hoch)- 

Schule 2) 

Analyseebenene? Instrument ? 

Makroebene 

Soz-ökon. Analyse (OP) 

Landesebene / 

Kommunaleebene (BHV Info Arbeitsmarkt Bremen 

/HB) 


EQUIB 

Ebene der Förder- 


ansätze 

(Baseline- 

Info Arbeitsmarkt Bremen 

/Ausgangslage) 


EQUIB 

Mesoebene 


Branchen (BHV /HB) 



EQUIB 

Mikroebene 


(Unternehmen / 

Personen) 



EQUIB 

Anmerkungen: 

1) inkl. Bevölkerungszahl-/entwicklung/-prognos und -struktur (Geschlecht; Alter; Nationalität/Migration) 

2) inkl. Schulabgänger/innen nach Schultypen; Abbrecher/innen; Studenten/innen 

3) inkl. Ausbildungsplatzsuchende/Altbewerber/innen, Ausbildungsplätze etc. 

4) inkl. Weiterbildungsquoten 

5) inkl. SV-pflichtige Beschäftigte (Anzahl / Quoten) diff.nach Geschlecht, Altersstufen 

6) Arbeitslosigkeit (Anz. / Quote) differenziert nach Geschlecht, Alter, Dauer der Arbeitslosigkeit, Bewegungsdaten 

7) inkl. Wirtschaftsstruktur / Branchen, Unternehmensgrößenklassen, 

8) inkl. Existenzgründungen, Fachkräftebedarf, offene Stellen 

Ausbildung 3) Weiterbildung4 

) 

Abbildung 8: Zuordnung der Instrumente zur Kontext- / Bedarfsanalyse 


9. Mai 2008 


Arbeitskräfteangebot Arbeitskräftenachfrage 

Erwerbstätigkeit 

5) 

Arbeitslosigkeit 

6) 

Wirtschaftsstruktur 

7) 

Arbeitskräftebedarf 

8) 

Angesichts der Tatsache, dass die sozioökonomische Bestandsaufnahme und SWOT-Analyse im 

Rahmen der Programmplanung ein singulärer Prozess ist, die übrigen Instrumente jedoch zum einen 

nur ausgewählte Einzelthemen berücksichtigen bzw. zum anderen hohe inhaltliche Überschneidungen 

aufweisen, wird deutlich, dass es bisher in Bremen kein umfassendes und abgestimmtes Arbeitsmarktscreening 

und -controlling im Sinne einer systematischen Analyse nach Zielgruppen, Berufsfeldern, 

Sektoren im Lichte der durchgeführten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gibt. 

Dies trifft insbesondere für den Bereich Gleichstellung von Frauen und Männern zu. Zwar gibt es eine 

Reihe an Publikationen, die relevante Daten beinhalten (Berichte der ZGF, „Frauen im Lande Bremen“ 

des Statistischen Landesamts, Studie zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Ziel 2 

Förderung im Land Bremen). Auch hält das ESF-OP eine nahezu durchgehend geschlechtsdifferenzierte 

Datenbasis vor – diese sind jedoch nicht strukturiert und gebündelt auf die Chancengleichheitsziele 

der EU hin aufbereitet. Das vorliegen einer solchen sozioökonomischen Genderanalyse wäre 

jedoch für ein kohärentes Gender Mainstreaming in der Bremischen Beschäftigungspolitik ein wesentliche 

Voraussetzung. 

Das heißt nicht, dass es keine Bedarfsanalysen gibt. Diese erfolgen allerdings weniger standardisiert 

als vielmehr einzelfall- und anlassbezogen in Form von Analysen der Sekundärliteratur (Bund, BA, 

Verbände, Wissenschaft) sowie v. a. über den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zwischen den 

arbeitsmarktpolitischen Akteuren im Land Bremen.



Im Hinblick auf die von Seiten der Kommission zur Steuerung der EU-Strukturfondsförderung in der 

Förderperiode 2007 bis 2013 geforderte systematische Begleitung und Bewertung der arbeitsmarktpolitischen 

Fördermaßnahmen in Bezug auf die definierten Baseline- und Kontingentindikatoren sowie 

die quantifizierten Output- und Ergebnisziele bedarf es allerdings nach Einschätzung der Evaluation 

eines systematischen und kontinuierlichen Arbeitsmarktmonitoring. 

5.1.2 Empfehlungen 

Im Lichte dieser Bewertungen kommt die Evaluation zu folgenden Empfehlungen: 

Empfehlung 1: 

Zur Gewährleistung der Anforderungen des Art. 67 der Allgemeinen Verordnung VO (EG) 

1083/2006 an eine kontinuierliche Prüfung der Arbeitsmarktförderung im Lichte der Entwicklung 

der soziostrukturellen und –ökonomischen Ausgangs- und Bedarfslage (Allgemeine / 

Spezifische Relevanz) soll ein Arbeitsmarktmonitoring und –controlling implementiert werden, 

dass die Voraussetzungen zur Identifizierung des Änderungs- und Anpassungsbedarfs der 

Bremer Arbeitsmarktpolitik entlang der Baseline- und Kontingentindikatoren schafft. 

Das Arbeitsmarktmonitoring wird hier in einem weiten Sinne als Instrument der Bestandsaufnahme, 

Analyse und Bewertung verstanden. Es beschränkt sich folglich nicht auf die bloße Erhebung und 

Darstellung soziostruktureller und sozioökonomischer Bestands- bzw. Basisdaten. Vielmehr soll es im 

Sinne eines Arbeitsmarktcontrollings mit Hilfe von Relationen, Zeitreihenanalysen und (soweit möglich) 

Quervergleichen sowie definierten Ziel- und Grenzwerten den Prozess der Analyse und Bewertung 

der Kontextsituation der bremischen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in Bezug auf die erforderliche 

Allgemeine und Spezifische Relevanzprüfung unterstützen. 

Voraussetzungen hierfür sind: 

� die Festlegung der Themenfelder bzw. Fragestellungen (siehe 1.1) im Rahmen der Allgemeinen 

bzw. Spezifischen Relevanzprüfung, die durch das kontinuierliche Arbeitsmarktmonitoring abgebildet 

werden sollen. 

� Die Definition von Indikatoren (siehe 1.2), die zur plausiblen Abbildung der Themenfelder bzw. 

Fragestellungen herangezogen werden inkl. der Quellen. 

� Die Festlegung von Ziel- und Grenzwerten (siehe 1.3), anhand derer besondere Problemlagen 

bzw. Handlungsbedarfe sichtbar werden. Für die Einschätzung der allgemeinen Relevanz ist zu 

diesem Zweck v. a. auf die EU-Benchmarks zurückzugreifen. Für die spezifische Relevanz sind 

v. a. die Zielwerte der definierten Baseline- und Kontingentindikatoren zu berücksichtigen. 

► 1.1: Ausgewählte Themenfelder/Fragestellungen des Arbeitsmarktmonitoring 13 

13 

Die folgende Zusammenstellung basiert auf einer Auswertung der sozioökonomischen Analyse / SWOT des 

Landes Bremen sowie eigenen Erfahrungen der mit der Evaluation beauftragen Firmen. 


9. Mai 2008 




Nach Einschätzung der Evaluation sind folgende Themen bzw. Fragen im Rahmen einer kontinuierlichen 

Allgemeinen und spezifischen Relevanzprüfung zu berücksichtigen: 

Themen / Fragestellungen für die Allgemeine Relevanzprüfung 

Arbeitskräfteangebot 

� Dimension I: Demografische Entwicklung / Migration ► 

� 1) Wie groß ist das Arbeitskräftepotenzial in der Region (diff. nach Strukturmerkmalen: Alter, Geschlecht, 

Nationalität / Migration)? 

� 2) Wie entwickelt sich das Arbeitskräftepotenzial perspektivisch (diff. nach Strukturmerkmalen: Alter, Geschlecht, 

Nationalität / Migration)? 

� 3) Profitiert die Region von Zuwanderung bzw. ist sie von Abgängen betroffen? 

� Dimension II: Bildung / Lebenslanges Lernen ► 

� 1) Wie ist die quantitative und qualitative Zusammensetzung des Arbeitskräftenachwuchses? 

– 1.1) Wie setzen sich Anzahl und Art der Schulabgänger/innen zusammen (v. a. hoch Qualifizierte / 

gering Qualifizierte)? (diff. n. Strukturmerkmalen) 

– 1.2) Wie gestaltet sich die Anzahl und Art der StudentInnen; der Hochschulabsolventen (diff. nach 

Branchen, personenbezogenen Strukturmerkmalen) 

– 1.3) Wie hoch ist die Zahl der Auszubildenden (diff. nach Branchen, pers.-bez. Strukturmerkmalen) 

� 2) Wie gut ist die Ausbildungssituation in der Region? Wie viele Betriebe bilden aus? 

� 3) Wie stark ist Weiterbildung als Instrument zur Beschäftigungssicherung in der Region etabliert? 

– Anteil der Erwerbstätigen, die an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen (diff. nach Branchen; Betriebsgrößenklassen, 

personenbezogenen Strukturmerkmalen inkl. Tätigkeitsbereich im Unternehmen) 

� Dimension III: Beschäftigung / Erwerbstätigkeit ► 

� 1) Wie hoch ist die Erwerbsquote in der Region? (diff. nach Wirtschaftsbereichen, Branchen) 

� 2) Wie setzen sich die Beschäftigten zusammen (diff. nach personenbezogenen Strukturmerkmalen)? 

� 3) Wie gestaltet sich die Arbeitsplatzqualität in der Region? Welchen Stellenwert haben SV-pflichtige Arbeitsverhältnissen? 

Wie der Anteil von geringfügiger Beschäftigung? 

� 4) Wie hoch ist das Arbeitskräftevolumen? Wie hoch ist die Teilzeitquote von Männern / Frauen? 

� Dimension IV: Arbeitslosigkeit ► 

� 1) Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit in der Region (absolut / relativ)? 

� 2) Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit für ausgewählte Zielgruppen (Frauen/Männer; Junge Menschen, Ältere 

über 55 Jahren; Anzahl Langzeitarbeitsloser insgesamt / diff. nach Alter / nach Zielgruppe)? 

� 3) Wie elastisch ist der Arbeitsmarkt (Zu-/Abgänge) differenziert nach Zielgruppen? 

� 4) Wie gestaltet sich der Arbeitsmarkt in der Metropolregion? 

� 5) Wie hoch ist der Anteil der Leistungsempfänger nach SGB II / SGB III? 

� 6) Welche arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden von der BA / den ARGen in d. Region umgesetzt? 

Arbeitskräftenachfrage 

� Dimension V: Wirtschaftsstruktur / Wirtschaftskraft ► 

� 1) Wie stark ist die Wirtschaftskraft der Region? Welche Branchen haben besondere Bedeutung für den 

Arbeitsmarkt? 

� 2) Wie stark ist das unternehmerische Potenzial der Region? 

� 3) Wie ist die Wirtschaftsstruktur der Region geprägt (diff. nach Wirtschaftsbereichen; nach Branchen 

und/oder nach Betriebsgrößenklassen) 


9. Mai 2008 




� 4) Wie entwickelt sich die Wirtschaftsstruktur (nach Wirtschaftsbereichen, Branchen und/oder Betriebsgrößenklassen) 

� 5) Welcher Anteil des BIP / der Erwerbstätigen entfällt auf innovative neue Branchen? 

� 6) Wie hoch ist die Innovationskraft in der Region? 

� 7) Wie hoch ist der Arbeitskräftebedarf? (offene Stellen) 

� Dimension VI: Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt 

Neben den oben nach Geschlecht differenzierten Themen / Fragestellungen, gibt es weitere, spezifisch zum 

Thema Chancengleichheit von Frauen und Männern 

� Wie hoch sind die Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern? 

� Wie hoch ist die Teilzeitquote von Frauen und Männern? 

� In welchen der führenden Branchen in Bremen ist die geschlechtsspezifische Segregation besonders 

ausgeprägt nach Männer- und Frauenberufen (Anteil von über 70 % Männern / Frauen)? 

� Wie hoch ist der Anteil an Frauen in Führungspositionen? 

� Wie hoch ist der Anteil an Frauen und Männern jeweils in prekären Beschäftigungsverhältnissen? 

� Wie hoch ist der Anteil der von Frauen geführten Unternehmen? 

� Wie hoch ist der Anteil an Frauen und Männern an Existenzgründungen? 

� Wie hoch ist der Anteil an allein erziehenden Frauen und Männern? 

� Dimension VII: Vereinbarkeit von Familie und Beruf ► 

� 1) Wie gut ist die institutionelle Versorgungssituation mit Angeboten zur Kinderbetreuung? 

� 2) Wie gut können Frauen bzw. Alleinerziehende am Arbeitsmarkt tätig werden? 

� 3) Wie gut können Mütter / Väter mit Kindern unter 18 Jahren am Arbeitsmarkt tätig werden? 

1.2 – Grundkanon von Indikatoren für das Arbeitsmarktmonitoring / -controlling 


9. Mai 2008 


Unter Berücksichtigung externer Anforderungen 

v. a. der Europäischen Kommission bedarf 

es zur plausiblen Abbildung der o. g. Fragestellungen 

ausgewählter Indikatoren. 

Anhand der heranzuziehenden Indikatoren 

lassen sich in der Folge der Bedarf an Basisdaten 

sowie die jeweiligen Datenquellen ermitteln, 

die zur Ausgestaltung der Indikatoren 

heranzuziehen sind. 

Hieraus leitet sich wiederum die Festlegung 

der Aktualisierungszyklen des Arbeitsmarktmonitoring 

ab.



Im Einzelnen setzt sich der hier vorgeschlagene Grundkanon von Indikatoren aus fünf Indikatorengruppen 

zusammen 14 : 

� EU-Benchmarks: Dies ist eine Liste übergreifender Richtgrößen (Indikatoren), an denen sich die 

Ziele der Europäischen Beschäftigungspolitik festmachen. 

� Kontextindikatoren: Dies sind die in der im Vorfeld der OP-Erstellung für das Land Bremen erstellten 

sozioökonomischen Analyse / SWOT-Analyse zusammengefassten soziostrukturellen und 

–ökonomischen Indikatoren. Diese sollen, nach Aussage der Europäischen Kommission, den Orientierungsrahmen 

für die jährliche Berichterstattung über die Veränderungen der regionalen Bedarfslage 

bilden. 

� Baselineindikatoren: Diese Indikatoren sind im OP des Landes Bremen enthalten und beschreiben 

in quantifizierter Form die übergreifenden Ziele der mit ESF-Mitteln kofinanzierten Arbeitsmarkt- 

und Beschäftigungspolitik. Insofern bilden Sie die spezifische Relevanz des Programms ab. 

� Kontingentindikatoren: Diese Indikatoren sind ebenfalls im OP auf der Ebene der spezifischen 

Ziele formuliert. Sie bilden die konkrete Bedarfslage ab. 

� Gender Indikatoren: Diese Indikatoren sind zum einen nach Geschlecht differenzierte Kontextindikatoren, 

zum anderen spezifische auf das Querschnittsziel der Chancengleichheit hin konkretisierte 

Indikatoren. 

► 1.3 – Festlegungen von Ziel- und Grenzwerten 

Um das Arbeitsmarktmonitoring im Sinne eines Arbeitsmarkt-Controllings zu nutzen, bedarf es konkreter 

Zielwerte sowie der Definition von Zielerreichungsgraden (grün / gelb / rot) die den Prozess der 

Bewertung unterstützen. 

Von Seiten der Europäischen Kommission sind bereits feste Zielwerte in Bezug auf die EU-Benchmarks 

definiert. Hinzu kommen im OP konkrete Ziele bezüglich der Baseline-Indikatoren. Diese können 

eine erste Orientierung bieten. 

Das Arbeitsmarktmonitoring systematisiert und strukturiert den steuerungsrelevanten Prozess der 

Bedarfsanalyse. Hinsichtlich der Analyseebene ist das Instrument auf der Makro- und Handlungszielebene 

angesiedelt. Zu den wesentlichen Quellen zählen v. a. amtliche Statistiken der Bundesagentur, 

der statistischen Landesämter, wie z. B. die Mikrozensusdaten u. ä. Auch das IAB-Betriebspanel soll 

als Quelle für die Analyse der Unternehmensstrukturen sowie des Aspekts der Weiterbildung herangezogen 

werden. 

14 Sämtliche Indikatoren sollen, soweit erforderlich bzw. verfügbar nach Region (Bremen Land; Stadtgemeinde, 

Bremerhaven) differenziert werden. Personenbezogene Indikatoren sollten immer nach Geschlecht differenziert 

werden. Darüber hinaus sollten bedarfsabhängig Differenzierungen nach Nationalität (ggf. nach Migrationshintergrund) 

und Alter vorgenommen werden – soweit es der Datenbestand erlaubt. Insbesondere zum Thema Nationalität 

/ Migrationshintergrund, wird bereits im OP eine Sonderstudie angeregt, um die Datenbasis hier zu 

verbessern. 


9. Mai 2008 




Empfehlung 2: 

Das makroökonomische Arbeitsmarktmonitoring und –controlling soll um ein bedarfsorientiertes 

Instrument zur Evaluation konkreter Einzelfragestellungen ergänzt werden. 

Sofern sich im Zuge der durch das laufende Arbeitsmarktmonitoring unterstützten allgemeinen und 

spezifischen Relevanzprüfung Hinweise auf wesentliche, bisher nicht berücksichtigte Handlungsbedarfe, 

nicht geplante (Fehl)-Entwicklungen oder Wirkungslosigkeiten von Fördermaßnahmen ergeben, 

bedarf es konkreter Analysen. Hierzu bedarf es ergänzend zum Arbeitsmarktmonitoring und 

–controlling eines Instruments zur Evaluation. 

So wird von Seiten der Europäischen Kommission gemäß Art. 33 (1) VO (EG) 1083/2006 gefordert, 

dass Änderungsanträge in der Förderperiode 2007 bis 2013 durch konkrete einzelfallbezogene Evaluationen 

begründet werden müssen. 

Hierzu bedarf es eines passenden Instrumentariums, das bedarfsabhängig konkreten, aus der sozioökonomischen 

Analyse erwachsenden Fragestellungen evaluatorisch nachgeht und dabei im Ergebnis 

konkrete Empfehlungen zur Ausgestaltung des Förderportfolios ableitet. 

Empfehlung 3: 

Das Arbeitsmarktmonitoring und –controlling soll technisch in das IuK-Gesamtsystem zur 

Steuerung des BAP und / oder der EU-Strukturfondsförderung integriert werden und neben 

einem Standardberichtswesens auch Möglichkeit für individuelle Abfragen bieten. 

Anhand der o. g. Indikatorengruppen und –listen wird deutlich, dass das hier vorgeschlagene Arbeitsmarktmonitoring, 

welches sich an den Anforderungen insbesondere der Europäischen Kommission 

sowie den spezifischen Querschnittszielen des Landes Bremen orientiert, einen umfassenden Charakter 

hat. Dies hat einen entsprechenden Pflegeaufwand zur Folge. 

Insofern bietet es sich an, das Arbeitsmarktmonitoring technisch zu unterstützen, in dem die erforderlichen 

Daten, Datenquellen und Veröffentlichungszyklen zunächst klar identifiziert und dann über Standardprozeduren 

in eine zentrale Datenbank eingelesen werden, auf die dann ein Standardberichtswesen 

zugreift. 

Dieses Standardberichtswesen kann mehrere Berichtstypen umfassen, z. B. differenziert nach Analysedimensionen, 

Handlungsfelder, Fonds o. ä. Dies setzt lediglich zu Beginn eine klare Zuordnung der 

Basisdaten und Kennziffern / Indikatoren zu den jeweiligen Berichtstypen voraus. Auf diese Weise 

können z. B. die Standardberichtsanforderungen ggb. der Kommission automatisch abgerufen werden. 

Im Ergebnis reduziert sich die Pflege des Arbeitsmarktmonitoring auf die Initiierung von Ladeprozeduren 

zu klar definierten Zeitpunkten. 


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Darüber hinaus bietet es sich an, über ein integriertes Data Warehouse auch die Möglichkeit individueller 

bedarfsbezogener Abfragen zu schaffen, Beispielsweise die Differenzierung nach Regionen für 

eine ausgewählte Fragestellung usw. Ferner schafft dieses Instrument die Möglichkeit, die sozioökonomischen 

Daten unmittelbar mit verfügbaren materiellen und finanziellen Verlaufsdaten der Förderung 

zu kombinieren, beispielsweise, in dem das Volumen der finanziellen Förderung von Eingliederungshilfen 

direkt mit einer Region sowie der spezifischen Situation von Langzeitarbeitslosen älteren 

Menschen (auch nach Geschlecht) dargestellt wird. 

Empfehlung 4: 

Die Verantwortung für das Arbeitsmarktmonitoring und –controlling soll organisatorisch an 

einer Stelle gebündelt werden. Dies soll die für das Fördercontrolling insgesamt verantwortliche 

Stelle sein. Auf diese Weise wird die in der VO (EG) 1083/2006 angelegte Verbindung von 

Kontext- und Output/Ergebnisanalyse organisatorisch unterstützt. 

Im Rahmen der Durchführungsberichte (Art. 67 VO (EG) 1083/2006) soll die Durchführung des Programms 

im Lichte der soziostrukturellen Veränderungen entlang der im OP definierten Indikatoren 

(Baseline- / Kontingent, Output-/Ergebnisindikatoren) dargelegt werden. Diese Betrachtung setzt eine 

enge Verzahnung der beiden Aufgaben des Arbeitsmarktcontrollings und des Fördercontrollings (d. h. 

der Steuerung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen unter Berücksichtigung der Planwerte) voraus. 

Diese Aufgaben sollten an einer Stelle, möglichst der Verwaltungsbehörde, konzentriert werden. 

Empfehlung 5: 

Um eine kohärente Umsetzung von Gender Mainstreaming zu gewährleisten, ist ein „Jahresbericht 

zur Chancengleichheit“ zu erstellen. 

Dieser soll einerseits aus vorhandenen Quellen geschlechterdifferenzierte Daten thematisch bündeln 

und entsprechend der arbeitsmarktpolitischen Chancengleichheitsziele der EU strukturiert sein. Zudem 

soll jährlich ein Schwerpunktthema behandelt werden, das zusätzlich qualitativ unterfütterte Ursachenanalysen 

für Defizite in der Gleichstellung im Land Bremen bietet (z. B. Chancengleichheit und 

Migration, Ursachen der vertikalen geschlechtsspezifischen Segregation, Vereinbarkeit von Beruf und 

Privatleben). 

Das Querschnittsthema Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt im Rahmen der 

Strategie Gender Mainstreaming zu operationalisieren, stellt eine besondere Herausforderung dar: 

Einerseits gilt es, das Thema durchgängig in den verschiednen Bereichen der Beschäftigungspolitik zu 

verankern, andererseits bedarf es gesonderter Anstrengungen um die Gleichstellung von Frauen und 

Männern zu fördern. Im Sinne dieser Doppelstrategie ist der „Jahresbericht Chancengleichheit“ zu 

sehen: Es geht einerseits darum, eine geschlechtssensible und geschlechtsdifferenzierte Planung, 

Umsetzung und Bewertung der Beschäftigungspolitik zu gewährleisten. So werden die oben benannten 

Indikatoren möglichst nach Geschlecht differenziert dargestellt. Andererseits müssen jedoch das 


9. Mai 2008 




Ziel der Chancengleichheit und das Instrument der Frauenförderung einen gesonderten Stellenwert 

haben. Im ESF OP ist dies durch das Handlungsfeld „Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Frauenförderung“ 

angelegt. 

Im Jahresbericht Chancengleichheit werden deswegen auf der Basis einer sozioökonomischen Gender-Analyse 

(Fragestellungen siehe 1.1, Dimension VI) die Informationen und Beiträge aus den verschiedenen 

Bereichen der Förderung zusammengezogen und strukturiert dargestellt. Dies bietet die 

Grundlage für eine solide Zielsetzung, entsprechende Indikatorenbildung und das entsprechend 

gleichstellungsorientierte Berichtswesen. Die Analyse wie auch die Zielsetzung der Beschäftigungspolitik 

sollte dabei orientiert sein an den entsprechenden Gleichstellungszielen der EU und des Landes 

Bremen. 

5.1.3 Exkurs: Arbeitsmarktmonitoring der Metropolregion Bremen 

Die Freie Hansestadt Bremen ist Teil der Metropolregion Bremen-Oldenburg. In dieser sind die Landkreise 

Cuxhaven, Osterholz, Wesermarsch, Ammerland, Oldenburg, Verden und Diepholz sowie die 

Städte Oldenburg und Delmenhorst mit Bremen und Bremerhaven zusammengeschlossen 

Innerhalb dieser Metropolregion gibt es eine erbliche wirtschaftliche Verflechtung. Dies zeigt sich u. a. 

an den Pendlerströmen innerhalb der Region (siehe Abb.) 

SK Emden 

LK Wittmund 

LK Aurich 

LK Leer 

LK Emsland 

SK Wilhelmshav en 

LK Diepholz 

LK Cuxhav en 

LK Stade 

LK Wesermarsch 

LK Osterholz 

LK Ammerland 

LK Rotenburg (Wümme) 

LK Cloppenburg 

LK Friesland 

SK Oldenburg 

SK Bremen 

SK Delmenhorst 

LK Vechta 

LK Osnabrück 

LK Oldenburg 

SK Osnabrück 

SK Bremerhav en 

LK Verden 

LK Nienburg (Weser) 

LK Harburg 

LK Soltau-Fallingbostel 

LK Region Hannov er 

Summe Ein- und Auspendler 

aus den niedersächsischen Landkreisen 

Abbildung 9: Verflechtungsraum: Pendlersaldo 



Im Rahmen des künftige Arbeitsmarktmonitoring ist es deshalb erforderlich, neben der Kernregion 

Bremen / Bremerhaven auch einige arbeitsmarktbezogene Eckdaten über die angrenzenden Landkreise 

zu berücksichtigen, um gleichermaßen Chancen und Herausforderungen des regionalen Arbeitsmarktes 

in die Gestaltung der Landesarbeitsmarktförderung einzubeziehen. Im Folgenden wird 

ein Vorschlag zu möglichen regionalen Indikatoren für das Arbeitsmarktmonitoring unterbreitet. 

Vorschlag zu Indikatoren für das Arbeitsmarktmonitoring im Beobachtungsraum Metropolregion Bremen-Oldenburg 

Dimension Regionale 

Ausdifferenzierung 

Ausbildung 

Angebots-/Nachfragerelation im Ausbildungsjahr x / in den letzten 5 Ausbildungsjahren 

Anzahl der unversorgten Ausbildungsplatzsuchenden (Anzahl der Ausbildungsplatzbewerber- 

Anzahl neu abgeschlossene Ausbildungsverträge) 

Anteil der Altbewerber/innen an den Ausbildungsplatzsuchenden Kreis 

Erwerbstätigkeit / Beschäftigung: 

SV-pflichtig Beschäftigte am Wohnort Kreis 

SV-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Kreis 

SV-Beschäftigte in Zukunftsbranchen nach Innovision - 

Pendlersaldo je 1.000 SV-pflichtige Beschäftigte Kreis 

Arbeitslosigkeit: 

Arbeitslosenquote (bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen) Kreis 

Anzahl Arbeitslose gesamt Kreis 

Anzahl Langzeitarbeitslose gesamt; Anteil pro 1.000 Einwohner Kreis 

Anteil der LZA an den Arbeitslosen insgesamt; Anteil pro 1.000 Einwohner Kreis 

Zu- / Abgänge von Arbeitslosen pro Berichtsjahr; Elastizitätsquote Kreis 

Anzahl Leistungsempfänger nach SGB III Kreis 

Anzahl Arbeitslose Führungskräfte (ALO mit Hochschul-, FH--, Meisterabschluss) 

Anzahl Arbeitslose Fachkräfte (ALO mit Berufsabschluss o. Führungskräfte) - 

Anzahl offene Stellen Kreis 

Quote: Anzahl der gemeldeten offenen Stellen / Anzahl der Arbeitslosen Kreis 

Fachkräftebedarf: 

Anzahl der gesuchten Fachkräfte nach Branchen - 

Anzahl der gesuchten Fachkräfte nach Berufen - 

Tabelle 4: Indikatoren Arbeitsmarktmonitoring Metropolregion 


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Land, Agenturbezirke 

Land, Agenturbezirke 

-



5.2 Stufe 2: Planung ► Evaluation des Ziel- und Handlungssystems 

Untersuchungsgegenstand 15 : 

Das BAP, operationalisiert in Fonds, Unterfonds, Fördergrundsätzen, Förderkonditionen, Wettbewerbsaufrufen 

und Bewertungsrastern, soll gemäß Koalitionsbeschluss vom 17.06.2007 auch in der 

Förderperiode 2007 bis 2013 den Rahmen für die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung bilden. 

Angesichts der neuen, eigenständigen Steuerungsqualität der landesspezifischen Operationellen 

Programme (ESF/EFRE) kann die EU-konforme Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung nur dann 

gewährleistet werden, wenn bezogen auf die ESF- / EFRE-kofinanzierten arbeitsmarktpolitischen 

Maßnahmen zwischen BAP und ESF-OP ein hohes Maß an Kohärenz erreicht wird. Dies wird im 

Folgenden unter dem Gesichtspunkt der Umsetzung der EU-Strukturfonds analysiert und bewertet: 

� Prüfung der externen Kohärenz ► Ist das BAP kohärent zu den Operationellen Programmen 

(ESF/EFRE)? 

� Prüfung der Internen Kohärenz ► Ist das Ziel- und Handlungssystem des neuen BAP in sich 

konsistent aufgebaut? Wird durch das BAP-Handlungssystem die Umsetzung des ESF-/EFRE-OP 

inhaltlich und methodisch sichergestellt? 

� Gender Mainstreaming ► Wird die Umsetzung des Querschnittsziels Chancengleichheit durch 

das geplante Ziel- und Handlungssystem gewährleistet? 

Im Sinne des Steuerungskreislaufs folgt auf die Bedarfsanalyse idealtypisch die Formulierung und 

Operationalisierung von Zielen und Maßnahmen in einem Ziel- und Handlungssystem. Dieses bildet 

den institutionellen Rahmen der Förderung, der Auskunft über Ziele, Inhalte und Methoden gibt. Idealtypisch 

stellt sich ein funktionsfähiges Ziel- und Handlungssystem wie folgt dar: 

Zielsystem 

Handlungssystem 

Strategische Ziele 

(Fonds / Prioritäten) 

Operative Ziele 

(Unterfonds / ESF-Ziele) 

Indikatoren 

(Ergebnis, Kontingent, Baseline etc.) 

Arbeitsmarktprogramme 

(z. B. Fachkräfteinitiative) 

Richtlinien 

(Fördergrundsätze /-konditionen) 

Instrumente 

(Wettbwerbsaufrufe, (Wettbwerbsaufrufe, Auswahlkriterien) 

Abbildung 10: Ziel- und Handlungssystem (abstrakt) 

O.1.1 

S 1 

O.1.2 


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S 2 

O.2.1 O.2.2 

[…] […] […] […] 

P.1.1 P.1.2 / 2.1 P.2.2 

R.1.1 R.1.2 / 2.1 R.2.2 

I.1.1 I.1.2 / 2.1 I.2.2 

S n 

O.n.1 O.n.2 

[…] […] 

P.n.1 

R.n.1 

I.n.1 

P.n.2 

R.n.2 

15 Die Prüfung der Allgemeinen Relevanz der geplanten Handlungsfelder und spezifischen Ziele des OP im Hinblick 

auf die Ausgangs- und Bedarfslage (Kontext) war Bestandteil der ex-ante Evaluation. Ihre Ergebnisse werden 

im Rahmen des vorliegenden Gutachtens berücksichtigt. 

I.n.2



Ein Ziel- und Handlungssystem setzt sich somit im Kern aus folgenden Bestandteilen zusammen: 

� A: Zielsystem: 

� A.1: Strategische Zielsetzungen ► Die Ebene der strategischen Ziele beschreibt i. d. R. hoch 

aggregierte, durch die Förderung angestrebte Wirkungen, wie z. B. die arbeitsmarktpolitische 

Flankierung des Strukturwandels (BAP-Fonds I) oder die Steigerung der Anpassungsfähigkeit 

und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen (ESF Priorität A). Diesen Zielen 

ist eine übergreifende Orientierungs- und Leitfunktion zu Eigen. Die maßnahmebezogene Konkretisierung 

in Form quantifizierter Zielwerte ist nicht Gegenstand strategischer Zielsetzungen. 

� A.2: Operative Zielsetzungen ► Operative Ziele bilden demzufolge die erste(n) Stufe(n) der 

Konkretisierung. Sie beschreiben mehr oder weniger detaillierte und quantifizierte Handlungsziele, 

aus denen heraus sich entsprechende Maßnahmen ableiten lassen. In der Regel enthalten 

Operative Ziele bereits Präzisierungen bzgl. Zielgruppen, Branchen o. ä. Exemplarisch hierfür 

sind die spezifischen Ziele des ESF-OP, wie die „Steigerung des Qualifikationsniveaus von 

Beschäftigten in KMU in Zukunftsbranchen“. 

� A.3: Indikatoren ► Indikatoren sind Größen, die eine Quantifizierungen der operativen Ziele 

ermöglichen. Innerhalb der EU-Strukturfondsförderung gibt es hierzu eine ausgereifte Indikatorensystematik, 

zu der neben Kontext-, Baseline- und Kontingentindikatoren auch Input-, Output-, 

Ergebnis-, Wirkungs- und Effizienzindikatoren zählen. 

� B: Handlungssystem 

� B.1: Programme ► Der Begriff Programm subsumiert hier die Ebene der konkreten arbeitsmarktpolitischen 

Fördermaßnahmen, z. B. Fachkräfteinitiative, Eingliederungshilfen o. ä., durch 

die vorgegebenen Ziele in der praktischen Umsetzung erreicht werden sollen. 

� B.2: Richtlinien/Fördergrundsätze/Förderkonditionen: ► Richtlinien bzw. Fördergrundsätze und 

–konditionen, beispielsweise zur „Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen 

Integration“ bilden die rechtliche Grundlage für diese arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen. 

Sie definieren Zielsetzung und Gegenstand der Förderung, Anforderungen an die Antragsteller/innen 

und die zu fördernden Vorhaben in konkreter Form. 

� B.3: Instrumente ► Unter dem Begriff „Instrumente“ werden hier v. a. Wettbewerbsaufrufe und 

Auswahlkriterien/Bewertungsraster subsumiert, mit deren Hilfe konkrete Projekte unter Berücksichtigung 

der vorgegebenen Ziele und Förderbedingungen ausgewählt werden. 

Zur Gewährleistung der Steuerungsqualität ist es erforderlich, die einzelnen Elemente des Ziel- und 

Handlungssystems konsistent und stringent aufeinander aufzubauen. Voraussetzung hierfür ist u. a. 

ein Zielsystem, das eindeutige und realisierbare Vorgaben macht 16 . Im Folgenden wird das geplante 

Ziel- und Handlungssystem der Bremer Arbeitsmarktpolitik für die Förderperiode 2007 bis 2013 unter 

den Gesichtspunkten der internen und externen Kohärenz sowie der strukturellen und inhaltlichen 

Klarheit (Stringenz) analysiert und bewertet. 

16 Zentrale Anforderungen an ein Zielsystem sind: (1) der Bezug zur Ausgangslage (Relevanz – siehe 1. Stufe 

des Steuerungskreislaufs); (2) die Eindeutigkeit, (3) die qualitative/quantitative Messbarkeit, (4) die Machbarkeit, 

(5) die zeitliche Bestimmbarkeit sowie (6) die konkrete Formulierung i. S. eines Ergebnisses. 


9. Mai 2008 





Das vorgesehene Ziel- und Handlungssystem für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik des 

Landes Bremen in der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 ist auf der Ebene des Zielsystems durch 

Doppelstrukturen gekennzeichnet. Diese bestehen 

� aus den Operationellen Programmen (OP) für den ESF und EFRE sowie 

� dem Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm (BAP). 

Beide Zielsysteme beanspruchen jeweils eine eigenständige Steuerungsqualität. Diese ‚Dualität der 

Zielsysteme’ resultiert aus den Entscheidungen 

� zur Aufstellung eigener Operationeller Programme zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung 

(ESF/EFRE) i. S. d. Art. 32 (1) der Allgemeinen Verordnung VO (EG) 1083 (2006) sowie 

� zur Beibehaltung des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms als einem übergreifenden strategischen 

Rahmen für die Bremer Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik (siehe Koalitionsvertrag 

vom 17.06.2007, S. 42). 

Auf der Ebene des Handlungssystems ist demgegenüber auch künftig ein singulärer Handlungsstrang 

vorgesehen. So soll die Umsetzung der ESF- bzw. EFRE-OPs über das BAP-Zielsystem durch ein 

einheitliches, dem BAP-Zielsystem zugeordnetes Handlungssystem gewährleistet werden, das sich 

bezogen auf jeden BAP-Unterfonds in Form von „Fördergrundsätzen und –konditionen mit Anforderungen 

an künftige Zuwendungsempfänger und geförderte Maßnahmen“ (siehe Deputationsbeschluss 

23/07 vom 04.09.2007) konkretisiert. 

In der Gesamtschau stellt sich das vorgesehene Ziel- und Handlungssystem des Landes für die - 

Bremer Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik wie folgt dar: 

Ebene des 

Zielsystems 

Ebene des 

Handlungssystems 

ESF-OP ► Zielsystem 


Prioritäten 


Spezifische Ziele 

Indikatoren 

Output-/Ergebnis 

S 1 

O 1 

I 1 


9. Mai 2008 


S 2 

O 2 

I 2 

S 3 

O 3 

I 3 

Externe 

Kohärenz 

Abbildung 11: Ziel- und Handlungssystem: Vorgesehene Struktur 2007 - 2013 


Fonds 


Unterfonds 

Indikatoren 

Input, … 

BAP ► Zielsystem 

S 1 

O 1 

I 1 

S 2 

O 2 

I 2 

BAP ► Handlungssystem 

Fördergrundsätze 

-konditionen 

Wettbewerbsaufrufe 

Bewertungsraster 

FG 1 

WA 1 

B 1 

Interne 

Kohärenz 

FG 2 

WA 2 

B 2 

S 3 

O 3 

I 3 

FG 3 

WA 3 

B 3



Mit dem BAP verfügt das Land Bremen bereits über ein eigenständiges Zielsystem, das gemäß Koalitionsbeschluss 

auch in Zukunft die integrative Klammer der Landesarbeitsmarktpolitik sein soll. 

Zugleich kommt der EU-Strukturfondsförderung in der Förderperiode 2007 bis 2013 mit den beiden 

Operationellen Programmen (ESF/EFRE) des Landes Bremen eine neue, in der vorherigen Förderperiode 

nicht gegebene eigenständige und im Hinblick auf die dort formulierten Ziele verbindliche 

Steuerungsqualität zu. Diese Programme bilden die Grundlage für die Durchführung von mit EU- 

Mitteln geförderten Maßnahmen (Art. 32 (1) VO (EG) 1083 (2006)) 

Im Ergebnis führen die o. g. Entscheidungen zur Beibehaltung des BAP sowie zur Aufstellung landeseigener 

operationeller Programme zu einem sehr komplexen und anspruchsvollen Steuerungssystem 

der Bremer Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik. Da das BAP künftig vorrangig aus ESF-Mitteln 

finanziert wird (siehe Kap. 3 ), ergeben sich in der Folge hohe Anforderungen an die inhaltliche und 

zeitliche Koordinierung der beiden Zielsysteme. 

Neben der Schaffung klarer organisatorischer Verantwortlichkeiten und Aufgabenbereiche 

(Kap. 5.3.1.1 ) bedarf es v. a. einer engen konzeptionellen Verzahnung der Zielsysteme. Dies umfasst 

gleichermaßen die strukturelle Zuordnung, eine allgemeine inhaltliche Übereinstimmung sowie die 

präzise Übersetzung der in den Operationellen Programmen formulierten Zielwerte bezogen auf die 

ESF- bzw. EFRE-kofinanzierten Maßnahmen. Nur so ist die erforderliche ‚Einheitlichkeit der Handlungsweise’ 

über alle Elemente des Ziel- und Handlungssystems hinweg über die gesamte Förderperiode 

2007 bis 2013 sicher zu stellen. 

Voraussetzungen für die Funktionsfähigkeit des geplanten Gesamtsystems im Sinne der Gewährleistung 

einer EU-konformen Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung sind demnach v. a. 

� eine hohe Passgenauigkeit (externe Kohärenz) zwischen den Zielen der Operationellen Programme 

einerseits und den nach Fonds- und Unterfonds gegliederten Zielen des BAP andererseits. 

� eine konsequente Übersetzung der synchronisierten Zielsysteme (OP/BAP auf der Ebene des 

Handlungssystems (interne Kohärenz) unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorgaben der Allgemeinen 

Verordnung VO (EG) 1083 (2006) i. V. m. der Durchführungsverordnung VO (EG) 1828 

(2006). Das heißt konkret: Die Arbeitsmarktprogramme und –initiativen müssen sich künftig im Sinne 

einer abhängigen Variable unmittelbar aus dem Zielsystem ableiten. 

Prüfung der „externen Kohärenz“ zwischen OP und BAP 

Die Bremer Landesarbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik wird auf der Ebene des Zielsystems durch 

drei Teilsysteme konkretisiert: [1] das (neu gestaltete) BAP, [2] das ESF-OP sowie [3] das EFRE-OP. 

Diese stellen sich zum Zeitpunkt der Evaluation wie folgt dar: 

� [1]: Das BAP-Zielsystem 

Das Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm (BAP) ist als zielorientiertes Steuerungs- und Planungsinstrument 

zum Zwecke der strategischen Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung gedacht. 

In diesem Sinne soll es das Bindeglied zwischen der strategisch steuernden und der operativ 

umsetzenden Ebene sein. In der Praxis ist das BAP das Zielsystem, in dem sämtliche arbeitsmarktpolitischen 

Aktivitäten des Landes Bremen unter dem Dach der Senatorin für Arbeit, Frauen, 

Gesundheit, Jugend und Soziales (SAFGJS) zusammengeführt sind. Insofern verfolgt das Ressort 

mit dem BAP das Ziel, im Sinne einer arbeitsmarktpolitischen Gesamtstrategie des Landes eine 

„Steuerung der Landesarbeitsmarktpolitik“ aus einer Hand für die Region zu gewährleisten. 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen soll das BAP im Sinne eines ‚arbeitsmarktpolitischen Gesamtbudgets’ über die Planung 

und Vergabe der Mittel eine koordinierte arbeitsmarktpolitische Förderaktivität, einen flexiblen, 

an den regionalen Anforderungen orientierten Mitteleinsatz sowie eine hohe Transparenz herstellen. 

In das Gesamtbudget fielen bisher die originären Landesmittel unabhängig vom Ressort, die 

Komplementärmittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Europäischen Fonds für Regionale 

Entwicklung (EFRE), der Gemeinschaftsinitiativen EQUAL und URBAN sowie die Mittel der 

Ausgleichsabgabe, mit denen Maßnahmen für schwer behinderte Menschen finanziert werden. Bis 

zur Einführung des SGB II fielen in das Gesamtbudget auch die kommunalen Mittel der Stadt Bremen 

zur arbeitsmarktpolitischen Förderung nach dem BSHG. 

Die Bündelung der Finanzmittel im BAP soll dem Land, vertreten durch die Senatorin für Arbeit, ein 

signifikantes Gewicht im Rahmen der Gestaltung der regionalen Arbeitsmarktpolitik geben, nicht 

zuletzt auch in Abstimmung bzw. Abgrenzung zu den anderen großen arbeitsmarktpolitischen Akteuren 

in der Region, insbesondere den Agenturen für Arbeit sowie den Arbeitsgemeinschaften. 

Im Unterschied zu den EFRE-Mitteln des Landes Bremen, die die zuständige Fondsverwaltung 

(Referat 23 des Senators für Wirtschaft und Häfen (SWH) auf verschiedene zwischengeschaltete 

Stellen, u. a. das Referat 22 im Arbeitsressort, verteilt, werden die ESF-Mittel im Rahmen des BAP 

zentral durch das zuständige Referat 22 (SAFGJS) in Abstimmung mit den übrigen Ressort bewirtschaftet. 

Nach Einschätzung des zuständigen Referates stärkt dieses den Einfluss des Arbeitsressorts 

auf die Koordinierung und Verwendung der Finanzmittel. 

Vor dem Hintergrund der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 ist in Abstimmung zwischen den drei 

Referaten 15, 21 und 22 im Laufe des Jahres 2007 eine Neuausrichtung des BAP für die Jahre 

2008 bis 2013 erfolgt. 

Das neu ausgerichtete Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm (BAP) wurde von der Deputation 

am 04.09.2007 beschlossen (siehe Deputationsvorlage 23/07). Demnach ist das BAP für die 

Jahre 2008 bis 2013 auf vier zentrale Handlungsfelder (Fonds) ausgerichtet: 

� [1] „Strukturwandel arbeitsmarktpolitisch flankieren – Beschäftigungspotenziale ausbauen“ 

� [2] „Kompetenzen der Menschen fördern – Individuelle Arbeitsmarktchancen stärken“ 

� [3] „Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen – Teilhabe an Beschäftigung ermöglichen“ 

� [4] „Schwerbehinderte Menschen fördern – Integration unterstützen“ 

In einem 5. Fonds wird das Budget für die „Umsetzungskosten“ erfasst. Dies beinhaltet die so genannte 

„Technische Hilfe“, die Planungen für das IAB-Betriebspanel und EQUIB sowie die Kosten 

für die Umsetzung der Programme durch die beliehenen Gesellschaften (bag, BRAG, BIG und BIS). 

Die Fonds sind mit Unterfonds unterlegt, mit denen die programmatischen Zielsetzungen des BAP 

spezialisiert werden. Dabei werden auch die jeweiligen Zielgruppen, die mit den Maßnahmen des 

BAP erreicht werden sollen, definiert 17 . 

In der Gesamtschau stellt sich das neu ausgerichtete, von der Deputation am 04.09.2007 beschlossene 

Zielsystem des BAP wie folgt dar: 

17 Siehe ausführlich: Anlage 1 – 3 der Deputationsvorlage 23/07 vom 04.09.2007. 


9. Mai 2008 




Fonds Unterfonds 

Budget 

(Planwerte lt. Depu. 

23/07 / 04.09.2007) 

Nr. Bezeichnung Nr. Bezeichnung in Euro 

1 Strukturwandel 

arbeitsmarktpolitisch flankieren - 

Beschäftigungspotenziale 

ausbauen 

2 Kompetenzen der Menschen 

fördern - individuelle 

Arbeitsmarktchancen stärken 

3 Langzeitarbeitslosigkeit 

bekämpfen - Teilhabe an 

Beschäftigung ermöglichen! 

4 Schwerbehinderte Menschen 

fördern - Integration unterstützen 

1.1 Technologische Innovationen flankieren - Qualifikationen 

weiterentwickeln 

1.2 Innovationen im Dienstleistungssektor und Handwerk 

flankieren - Beschäftigung sichern 

1.3 Organisationsentwicklung stärken - lernende 

Unternehmen fördern 

1.4 Arbeitsmarktpolitische Infrastruktur ausbauen - 

Standortangebote erhalten 

1.5 Unternehmenskrisen flankiren - Beschäftigungschancen 

wahren 

1.6 Gründungsintensität und -qualität erhöhen - Arbeitsplätze 

schaffen 

2.1 Beratungsangebote vorhalten - Erwerbsbeteiligung 

zielgerichtet unterstützen 

2.2 Ausbildungsplätze schaffen - Jugendarbeitslosigkeit 

bekämpfen 

2.3 Ausbildungsqualität erhöhen - Ausbildungsfähigkeit 

steigern 

2.4 Qualifizierung Arbeitsloser verbessern - modulare 

Abschlüsse fördern 

2.5 Vereinbarkeit von Familien und Beruf fördern - 

Arbeitsmarktchancen von Frauen verbessern 

2.6 Aufstieg finanziell unterstützen - Mobilität stärken 

(Aufstiegsfortbildung) 

3.1 In den allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren - 

Arbeitslosigkeit beenden 

3.2 Beschäftigungspotenziale der Unternehmen nutzen - 

nachhaltige Erwerbsintegration Älterer fördern 

3.3 Arbeitsvermögen nutzen - soziale Stadtentwicklung lokal 

fördern 

3.4 Arbeitsangebote für Arbeitslose ohne 

Vermittlungschancen - soziale Integration fördern 


9. Mai 2008 


4.600.000 

8.500.000 

4.650.000 

1.150.000 

900.000 

4.900.000 

7.980.000 

5.910.000 

11.650.000 

5.620.000 

1.100.000 

5.670.000 

14.900.000 

4.200.000 

3.5 Kleinstprojekte fördern - Stadtteilinitiativen unterstützen. 3.600.000 

5 Umsetzungsfonds 3.560.000 

(Stand: 24.08.2007) 88.890.000 

Tabelle 5: BAP-Zielsystem im Überblick (Fonds/Unterfonds) (Stand: 24.08.2007)



Das BAP-Zielsystem ist auf der Input-Ebene in Form von unterfondsspezifischen Budgets konkretisiert. 

Darüber hinaus sollen die Unterfonds lt. Deputationsvorlage im weiteren Prozess durch quantitative 

und qualitative Zielvorgaben präzisiert werden (s. u.). Letzteres allerdings erst in den Fördergrundsätzen 

und –konditionen und damit auf der Ebene des BAP-bezogenen Handlungssystems. 

Mit den BAP-spezifischen Budgetzuordnungen (siehe Tabelle 5) beansprucht das BAP, wie in der 

Vergangenheit, eine eigenständige Qualität als steuerungsrelevantes Ziel- und Leitsystem. 

� [2] Zielsystem ESF-OP 

„Die Maßnahmen der Fonds werden in den Mitgliedstaaten in Form von operationellen Programmen 

durchgeführt“ (Art. 32 (1) VO (EG) 1083 (2006)). Insofern sind die Operationellen Programme 

die Voraussetzung für die Durchführung ESF-kofinanzierter Maßnahmen auf Landesebene. Das 

Land Bremen hat sich im Hinblick auf eine Fortführung der ESF-kofinanzierten Landesarbeitsmarktpolitik 

entschieden, ein solches landesspezifisches Operationelles Programm unter Beachtung 

der übergreifenden Anforderungen zu entwickeln und zur Genehmigung bei der Europäischen 

Kommission vorzulegen. 

Dieses ESF-OP des Landes Bremen ist unter Federführung des Referates 15 gemeinsam mit den 

Referaten 21 und 22 sowie in Abstimmung mit den Sozialpartnern entwickelt worden. Als Planungskriterium 

wurden die regionalen und spezifisch lokalen arbeitsmarktpolitischen Handlungsbedarfe 

des Landes und der Kommunen zu Grunde gelegt. 

In seiner übergreifenden Struktur orientiert sich das ESF-OP des Landes an den auf Bundesebene 

zwischen Bund und Ländern im Nationalen Strategischen Rahmenplan (NSRP) vereinbarten Prioritätsachsen. 

Diese konkretisieren sich in Form von Handlungsfeldern und ‚Spezifischen Ziele’, welche 

wiederum durch von Seiten des Landes formulierte Ergebnis- und Output- sowie Baseline- 

Indikatoren operationalisiert und quantifiziert sind. 

Die Handlungsfelder greifen regionale Bedarfslagen auf, die im Vorfeld der Programmplanung im 

Rahmen einer umfangreichen sozioökonomischen Analyse ermittelt wurden. Gemäß der ex-ante 

Bewertung ist die Relevanz des ESF-OP bezogen auf die dort identifizierten soziostrukturellen und 

sozioökonomischen Stärken und Schwächen des Landes Bremen gegeben. Die vorgeschlagene 

Strategie, so das Fazit der ex-ante Evaluation, ist relevant für den ermittelten Bedarf (siehe ex-ante 

Evaluation Stand: 12.07.2007; Seite 15) 

Das ESF-OP wurde im April 2007 bei der Europäischen Kommission zur Genehmigung vorgelegt. 

Die Genehmigung erfolgte Anfang November 2007. Demnach erfüllt das Bremer operationelle Programm 

für den ESF die in den Verordnungen zur EU-Strukturfondsförderung formulierten Anforderungen. 

In der Gesamtschau stellt sich das Zielsystem des ESF-OP wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




Strategisches Ziel Prioritätsachse 

Handlungsfeld 

Zukunftsbranchen stärken, um da Arbeitskräfteangebot für Frauen und Männer zu erhöhen 

Chancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenene auf 

dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt steigern 

Bekämpfung der LZA, 

um den sozialen 

Zusammen-halt der 

Gesellschaft zu stärken 

Abbildung 12: ESF-Zielsystem im Überblick 

Spezifisches Ziel 

Input / Budget Output-Indikatoren Zielwert Ergebnis-Indikatoren Zielwert 

A Steigerung der Anpassungs- A.1 Berufliche SZ 1 Steigerung d. 

18.191.000 € Geförderte Beschäftigte 8.400 Weiterbildungsquote ges. +3% 

fähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit 

von Beschäftigten und 

Weiterbildung 

von 

Qualifikationsniveaus 

von 

davon: Führungskräfte 1.050 Weiterbildung Beschäft. in KMU +5% 

Unternehmen 

Beschäftigten Beschäftigten in 

KMU der 

davon: Fachkräfte 3.500 Weiterbildung Zukunftsbranchen +7% 

Zukunftsbranchen 

davon: Älter ab 40 J. 1.750 KMU mit betriebl. Weiterbildung +9% 

davon Un- / Angelernte 2.100 KMU mit betriebl. Weiterbildung 8.641 

KMU 1.750 

A.2 Förderung des SZ 2 Erhöhung von 

1.738.000 € Anz. Beratene 2.275 Anz. beantragte Gründungen 

Unternehmergeistes 

Gründungsintensität 

und -qualität 

Anz. Gründungswillige 1.137 Gründungsintensität +2 

B. Verbesserung des Human-kapitals B.1 Erhöhung der SZ 3 Erhöhung der Chancen 29.201.000 € Anz. beratene Jugendliche 14.000 Erhöhung erfolgr. Abschlüsse +2% 

Chancen der 

nachwachs- 

der nachwachsenden 

Generationen 

Beratene Betriebe 2.800 Erhöhung der Ang.-/Nachfragerel. +4%-pkt. 

enden 

Generationen 

Zusätzliche Ausbildungsplätze 1.750 Zusätzliche Ausbildungsplätze 250 p. a. 

Konfliktberatung 5.600 Reduz. Vorzeitg gelöster Ausbid. 400 p. a. 

Ausbildungspartnerschaften 21 

Junge Erwachs. in Maßnahmen 1.400 

B.2 Weiterbildung SZ 4 Erhöhung der 2.370.000 € Weitergebildete Arbeitslose 3.150 Vermittlungsquote Führungskräfte 75% 

Beschäftigungschancen 

Arbeitsloser 

davon: Führungskräfte 350 Vermittlungsquote Fachkräfte 75% 

davon: Fachkräfte 2.800 Vermittlungsquote ALO gesamt 75% 

KMU mit Praktikumsplätzen 1.400 

B.3 Vereinbarkeit SZ 5 Verbesserung der 5.530.000 € Anz. beratene Personen 2.100 Erhöhung d. Frauenerwerbsquote 1,3%pkt. 

von Familie 

und Beruf 

Chancengleichheit 

zwischen Frauen und 

Anz. beratene Unternehmen 70 Erhöhung Familienerwerbsquote +1,3%pkt 

Männern auf dem 

Arbeitsmarkt 

Anz. erreichte Unternehmen 700 Nichterwerbspers. m. Kindern -1,2%.pkt 

Anz. Beratungsstellen 10 

C.1 Verbesserung SZ 6 Bekämpfung der 24.864.742 € LZA in Beschäftigungsmaßn. 17500 Reduzierung der Anz. LzA -625 

d. Zugangs zu Langzeitarbeits- 

Beschäftigung losigkeit 

C. Verbesserung des Zugangs zu 

Beschäftigung sowie der sozialen 

Eingliederung von benachteiligten 

Personen 

C.2 Soziale 

Eingliederung 


9. Mai 2008 


SZ 7 Bekämpfung des 

sozialen Ausschlusses 

Modellprojekte 14 

36.000.000 € Anz. Beratungen 1500



Das ESF-OP, bestehend aus strategischen und operativen Zielen sowie quantifizierten (Ergebnis-) 

Indikatoren, stellt ein vollumfängliches, landespezifisches Zielsystem im Sinne einer Landesarbeitsmarktstrategie 

dar. Die Indikatoren sollen es gemäß Art. 37 Abs. 1 (c) der VO (EG) 1083 (2006) 

ermöglichen, die Fortschritte gegenüber der Ausgangssituation und die Erreichung der Ziele der 

Prioritätsachsen zu messen. Folglich handelt es sich beim ESF-OP um ein ergebnis- und wirkungsorientiertes 

arbeitsmarktpolitisches Steuerungsinstrument mit einer stringenten von oben 

nach unten (top-down) gerichteten Steuerungslogik. 

Art und Umfang der EU-Strukturfondsförderung werden v. a. durch drei Anforderungen geprägt. 

Erstens, das Ziel spürbarer makroökonomischer Verbesserungen der Ausgangslage (Art. 37 Abs. 1 

(c) der VO (EG) 1083 (2006)) in der Region. Dies macht eine entsprechende Fokussierung bzw. 

Konzentration der Förderung erforderlich. Zweitens ist die Additionalität (Art. 12 VO (EG) 1083 

(2006) der ESF-Förderung zu beachten. So dürfen die Beiträge aus den Strukturfonds „nicht an die 

Stelle öffentlicher Strukturausgaben oder diesen gleichwertigen Ausgaben eines Mitgliedsstaates“ 

treten. Drittens die Berücksichtigung der Spezifizität der Fonds, der zufolge die „operationellen 

Programme […] aus einem einzigen Fonds finanziert werden“ (Art. 34 VO (EG) 1083 (2006)). 

Die Verantwortung für die Verwaltung und Durchführung der Operationellen Programme unter Berücksichtigung 

der drei o. g. Punkte liegt bei der Verwaltungsbehörde (Art. 60 VO (EG) 1083 

(2006)). Zur Wahrnehmung dieser Verantwortung gegenüber der Europäischen Kommission und 

dem gemäß Art. 63 VO (EG) 1083 (2006) eingerichteten Begleitausschuss muss die Fondsverwaltung 

die entsprechenden Instrumente haben, den Verlauf und die Umsetzung des Programms kontinuierlich 

zu verfolgen und zu beeinflussen. 

Das Operationelle Programm gilt vom Zeitpunkt seiner Genehmigung bis zum 31.12.2013. Gemäß 

Art. 33 Abs. 1 VO (EG) 1083 (2006) ist allerdings eine Überarbeitung der operationellen Programme 

sowohl auf Initiative des Landes Bremen als auch der Kommission (im Einverständnis mit 

dem Mitgliedsstaat) möglich, sofern (1) signifikante sozioökonomische Veränderungen eingetreten 

sind, (2) wesentliche Änderungen der gemeinschaftlichen, nationalen oder regionalen Prioritäten 

berücksichtigt werden sollen, (3) laufende Bewertungen (gemäß Art. 48 Abs. 3 ebd.) Änderungsbedarfe 

nahe legen bzw. (4) sich Durchführungsschwierigkeiten ergeben. Unabhängig vom jeweiligen 

Änderungsbedarf bedürfen Veränderungen an der im OP beschlossenen Verteilung von ESF-Mittel 

demnach grundsätzlich einer entsprechenden formalen Anpassung und damit der Initiierung eines 

Änderungsverfahrens bei der Europäischen Kommission. 

Insgesamt stellt das ESF-OP somit ein Zielsystem eigener und eigenständiger Qualität dar, das 

sich nicht auf reine Zielwerte reduzieren lässt. Vielmehr bildet es mit der ihm eigenen Steuerungslogik, 

den definierten Rollen und Verantwortlichkeiten, den geschaffenen Gremienstrukturen und 

Prozessen ein Gesamtsystem von hoher Komplexität und Verbindlichkeit, das es im Rahmen der 

bisherigen ESF-Förderung in Bremen so nicht gab. Hieraus resultiert ein Anpassungsbedarf in Bezug 

auf die Strukturen, Prozesse und Instrumente. 

� B: Zielsystem EFRE-OP 

Die allgemeinen zum ESF-OP gemachten Ausführungen gelten in gleicher Weise für das EFRE- 

OP, das unter Federführung des Referates 23 des Senators für Wirtschaft und Häfen (SWH) entwickelt 

und am 05.07.2007 genehmigt wurde. Dieses stellt sich in der Gesamtschau wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




Zwische 

n-ziele 

Nachhaltiges wissensbasiertes Wirtschaften in einer 

diversifizierten Wirtschaftsstruktur 

Wettbewerbsfähige Stadtstrukturen sichern 

und stärken 

Spezifische 

Zielvorgab 

Output-Indikatoren Zielvorgabe Ergebnis-/Wirkungs-Indikatoren 

Ziele e 

FuE in 

Unternehmen 

steigern 

Wissens- und 

Technologietransfer 

forcieren 

Chancen für die 

Durchsetzung 

von 

Innovationen 

erhöhen 

Diversifizierung 

der Unter- 

nehmens- 

und Branchenstruktur 

Funktionsfähigke 

it 

der Stadtteile 

stärken 

Integration von 

Technologiestan 

dorten in die 

stadträumliche 

Funktion 

Profilierung der 

Stadtstrukturen 

Nachhaltige Entwicklung 

Gleichstellung von Frauen 

und Männern 

Anzahl der FtE-Vorhaben (H) 400-450 

Anzahl der 

Kooperationsvorhaben mit 

Beteiligung von Unternehmen 

und Forschungseinrichtungen 

(H) 

Anzahl der Vorhaben zur 

Förderung von Unternehmen, 

Unternehmergeist und neuen 

Technologien (H) 

Anzahl der geförderten 

Unternehmen (H) 

50-70 

1.000- 

1200 

120-150 


9. Mai 2008 


induzierte private FuE-Investitionen 

(Mio. €) 

Anzahl der in der Forschung 

geschaffenen Arbeitsplätze (H) 

Auslastung von Technologie- und 

Gründerzentren 

Anzahl der jährlich vermarkteten 

Patente 

Quote nachhaltiger Gründungen 

(Gründungen/fortgeführte 

Unternehmen nach 3 Jahren) 

Anzahl von Beratungsfällen 

Anzahl der geschaffenen 

Arbeitsplätze (H) 

Induzierte private Investitionen 

Anzahl der gesicherten 

ca. 80 

(Mio. €) (H) Arbeitsplätze 


nachhaltigen Entwicklung und 

zur Steigerung der Attraktivität 

von Städten (H) 

Anzahl der Vorhaben zu 

Dienstleistungen im Bereich 

sozialer Integration von 

Minderheiten und 

Jugendlichen (H) 


nachhaltigen Entwicklung und 

zur Steigerung der Attraktivität 

von Städten (H) 

25-30 

ca. 4 

ca. 10 

Ertüchtigung von 

Nachverdichtungspotential (ha) 

Nutzungsgrad der geförderten 

Gebäude (%) 

Anzahl der mit der Förderung 

verbundenen gesicherten und 

geschaffenen Arbeitsplätze 

Erreichte Gesamtinvestition (Mio. 

€) 

Anzahl der geförderten 

Vorhaben 

30-50 

Naturnahe Fläche, deren 

unmittelbare 

Erlebbarkeit erstmals ermöglicht 

oder 

erheblich verbessert wird (ha) 

Überregionale Wahrnehmung des 

Landes Bremen 

- als Hochtechnologie- und 

Forschungsstandort 

- als zwei Städte mit maritimem 

Flair 


Förderung umweltfreundlicher 

Produktionsverfahren 

und Förderung des Einsatzes 

von regenerativen Energien 

Anzahl der Vorhaben (zu 

Dienstleistungen) im Bereich 


Chancengleichheit, sozialer 

Integration von Minderheiten 

und Jugendlicher (H) 

90-100 

ca. 6 

Eingesparte Menge an fossiler 

Primärenergie pro Jahr (Mio. kWh) 

Revitalisierungsquote: revitalisierte 

Fläche/insgesamt erschlossene 

Fläche (%) 

Anzahl Projekte zur Verbesserung 


Rahmenbedingungen für die 

Vereinbarkeit von Beruf und Familie 

sowie der Beratungen zur 

Steigerung 

der Erwerbsbeteiligung, des 

Unternehmenertums und der 

Existenzgründung von Frauen 

(H) - Hauptindikator nach: Europäische Kommission, 2006, Arbeitspapier 2 - Indikatoren für Begleitung und Bewertung 

Tabelle 6: EFRE-Zielsystem mit quantifizierten Indikatoren der ex-ante Evaluation im Überblick 

ca. 22,5 

600-750 

80% 

4-6 

60-70% 

1.500- 

1.800 

500-800 

2.000-2.500 

20 

90% 

1.000-1.200 

120 

ca. 22 

gestiegen 

e 

Werte 

ca. 7 

80-90 

1.200-1.500



Ebenso wie in der Vergangenheit (2000 bis 2006) ist auch in der Förderperiode 2007 bis 2013 eine 

enge Verzahnung von Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsförderung vorgesehen. Zu diesem Zweck stellt 

der Senator für Wirtschaft und Häfen (SWH) rund 12 Mio. Euro an EFRE-Mitteln zur Förderung im 

Rahmen des Bremischen Aktionsprogramms (BAP) zur Verfügung (Quelle: Übersicht BAP- 

Neustruktur ab 2008; Stand 15.06.2007). Diese sind folgenden Unterfonds zugeordnet: 

EFRE-Programm Budget (Plan) 

Prioritätsachse 1 - Innovationen und Wissen 

voranbringen 

Förderung von Arbeitsorganisationsprozessen und 

Kompetenzentwicklung in KMU 

Unterstützung von lernenden Unternehmen 

Verbesserung der Infrastrukturen 

an der Schnittstelle zu ProWinQu 

12.000.000 € 

7.170.000 € 

3.330.000 € 

Beratung und Coaching von Frauen 1.500.000 € 


9. Mai 2008 


Nr. Unterfonds 

Tabelle 7: Zuordnung EFRE-Aktionen zur BAP-Systematik (Stand der Planung 15.06.2007) 

1.3 

1.4 

2.1 

BAP 

Organsiationsentwicklung stärken - lernende 

Unternehmen fördern 

Arbeitsmarktpolitische Infrastrukturen ausbauen - 

Standortangebote erhalten. 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern - 

Arbeitsmarktchancen von Frauen verbessern 

Für die Umsetzung des EFRE im Rahmen des BAP ist das Referat 22 des Ressorts Arbeit als zwischengeschaltete 

Stelle von Seiten des Senators für Wirtschaft und Häfen (SWuH) vorgesehen. 

Diese ist für die Umsetzung der EFRE-Förderung im Rahmen des BAP gemäß den Vorgaben des 

Senators für Wirtschaft und Häfen zuständig. 

Zum Zeitpunkt der Evaluation liegen noch keine inhaltlich ausgestalteten Fördergrundsätze für die 

EFRE-Förderung im Rahmen des BAP vor. Auch die o. g. Zuordnung der EFRE-Mittel zu den BAP- 

Unterfonds gibt lediglich einen noch nicht endgültig verabschiedeten Planungsstand wieder. Aus 

diesem Grund ist zu diesem Zeitpunkt keine belastbare Bewertung bezüglich der Verwendung der 

EFRE-Mittel im Rahmen des BAP durchzuführen. 

Das Strukturfondsverordnungen der EU und das operationelle EFRE-Programm haben gleichwohl 

bezüglich der Mittelverwendung Vorgaben formuliert, die es im Rahmen der Umsetzung zu berücksichtigen 

gilt: 

� Die EFRE-Mittel sind entsprechend der VO (EG) Nr. 1080/2006 auf die Interventionsbereiche 

und Prioritäten der Artikel 3 und 5 dieser Verordnung zu konzentrieren. 

� Die Strategie, das Zielsystem und die inhaltliche Ausrichtung der Prioritätsachsen des EFRE- 

Programms Bremen definieren die möglichen Interventionsbereiche. 

� „Die Flexibilitätsfazilität nach Artikel 34 Absatz 2 der Allgemeinen Verordnung Nr. 1083/2006 

wird im EFRE-Programm Bremen 2007–2013 nicht in Anspruch genommen.“ (Quelle: Operationelles 

Programm EFRE Bremen 2007-2013, Kapitel 5.3, S.98) 

� In der vorläufigen Aufschlüsselung zur geplanten Verwendung der EFRE-Mittel nach Ausgabenkategorien 

werden die originären ESF-Codes Nr. 62 bis 84 (nach Anhang 2 der VO (EG) 

1828/2006) im EFRE-OP nicht aufgeführt. (Quelle: Operationelles Programm EFRE Bremen 

2007-2013, Tabelle 24, S.103)



Daraus ergeben sich für den Einsatz der EFRE-Mittel im des BAP folgende Konsequenzen: 

� Da die Flexibilitätsregel nicht zur Anwendung kommt, sind die möglichen Interventionsbereiche 

und Ausgabenkategorien eindeutig auf die im EFRE-Programm definierten Ziele und Inhalte beschränkt. 

Projekte und Programme die den zuvor genannten EFRE-Vorgaben nicht vollständig 

entsprechen sind damit mit EFRE-Mitteln nicht förderfähig. 

� Sollen ESF relevante Ausgabenkategorien (Codes 62-84) mit den EFRE-Mitteln gefördert werden, 

dann sind die entsprechenden Ausgabenkategorien ins EFRE-Programm aufzunehmen. 

Voraussetzung hierfür ist die Anwendung der o. g. Flexibilitätsregel nach Art.34 Abs. 2 VO(EG) 

1083/2006. Dieses würde eine Änderung des EFRE – Programms bedeuten und damit eine erneute 

Genehmigung durch die EU voraussetzen. 

Trotz der bezüglich des Einsatzes der EFRE-Mittel aufgezeigten Vorgaben, ist es grundsätzlich 

auch weiterhin möglich Programme der Arbeitsmarktpolitik mit dem EFRE zu verknüpfen und laufende 

Programme sinnvoll fortzusetzen. So sind im EFRE-Programm z. B. Anknüpfungspunkte im 

Rahmen der ersten Prioritätsachse „Wachstum fördern – Innovation und Wissen voranbringen“ 

formuliert: 

Ein Ziel der Prioritätsachse ist die Steigerung der betrieblichen Leistungs- und Anpassungsfähigkeit 

(vgl. EFRE Programm Bremen 2007 - 2013, Kap. 3.1.3). In diesem Förderbereich sollen die 

Unternehmen in ihrer Anpassungsfähigkeit an immer kürzere Innovationszyklen unterstützt und ihre 

Leistungsfähigkeit für die Durchsetzung von Innovationen am Markt gesteigert werden. Ein wesentliches 

Element hierbei sind z. B. themenbezogene Verbundprojekte von KMU, die unter Einbeziehung 

von wissenschaftlichen Einrichtungen Best-Practice Beispiele für eine neue Unternehmenskultur 

und Arbeitsgestaltung erarbeiten. Betriebsbezogene Strategien zur Verbesserung der 

Prozess- und Produktqualität zielen dabei auf eine höhere Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen 

sowie eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter. 

Das in der zurückliegenden Förderperiode geförderte Programm „Arbeit und Technik“ des Senators 

für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales dockt an dieser Stelle des EFRE-Programms 

an und greift die wesentlichen Inhalte und Ziele dieses Interventionsbereiches auf, in dem Vorhaben 

zur Entwicklung arbeitsorientierter, betriebsbezogener Innovationskonzepte gefördert werden. 

Die Weiterführung entsprechender Projekte, die im Rahmen des Programms „Arbeit und Technik“ 

gelaufen sind, wäre damit trotz der o. g. Anforderungen weiterhin möglich. 

Welche Inhalte in der neuen Förderperiode mit EFRE-Mitteln gefördert werden, steht zum Zeitpunkt 

der Evaluation noch nicht endgültig fest. Zur Gewährleistung einer EFRE-konformen Umsetzung 

der Mittel wird gegenwärtig das erforderliche Verwaltungs- und Kontrollsystem durch die EF- 

RE-Fondsverwaltung (Senator für Wirtschaft und Häfen) konzipiert und installiert. 

Da die Operationellen Programme künftig über das BAP realisiert werden sollen, ist eine hohe Übereinstimmung 

zwischen dem BAP und den ESF- bzw. EFRE-kofinanzierten arbeitsmarktpolitischen 

Maßnahmen zwingend, um eine adäquate Umsetzung der in den Operationellen Programmen definierten 

Ziele trotz der gegebenen „Dualität der Zielsysteme“ zu erreichen. Dies gilt v. a. vor dem Hintergrund, 

dass die EU-Strukturfondsmittel die vorrangigen Finanzierungsquellen des BAP sind. 


9. Mai 2008 




Diese Erkenntnis findet sich entsprechend in der Deputationsvorlage 23/07 zur Neuausrichtung des 

BAP. Hier heißt es: „Insofern ist es wichtig, eine Kohärenz zwischen der vorgeschlagenen BAP-Struktur 

und den von der Kommission vorgegebenen Handlungsfeldern, auf die sich alle Bundesländer mit 

der Kommission im Jahr 2006 verständigt haben, abbilden zu können.“ (ebd. S. 5). Wie diese Zuordnung 

aussieht, wird im Weiteren auf der Ebene der Fonds, Prioritätsachsen (ESF) und Handlungsfelder 

(ESF) bzw. Handlungsachsen (EFRE) dargelegt. 

Allerdings greift das hier formulierte Verständnis der erforderlichen Kohärenz der Zielsysteme angesichts 

der eigenständigen Qualität des Bremer ESF-OP nach Einschätzung der Evaluation zu kurz. 

Vielmehr gilt es, die im ESF-OP enthaltene eigene, landesspezifische Qualität in Form von spezifischen 

Zielen, Zielgruppen und Indikatoren im BAP möglichst präzise abzubilden, um die erforderliche 

externe Kohärenz sicherzustellen. 

Neben der klaren und vollständigen Zuordnung [1] sind es v. a. die Aspekte der inhaltlichen [2] und 

finanziellen Übereinstimmung [3], die zur Bewertung der externe Kohärenz heranzuziehen sind. 

� [1] ► Alle mit ESF-Mitteln kofinanzierten Unterfonds des BAP sind jeweils nur einem spezifischen 

Ziel des ESF-OP zugeordnet. 

Im bisherigen Planungsprozess zur Neuausrichtung des BAP gibt es nach Kenntnis der Evaluatoren 

kein offizielles Papier zur Zuordnung von BAP-Unterfonds und den spezifischen ESF-Zielen 18 . 

Aus diesem Grund wird zur Bewertung der Zuordnungsstruktur von ESF-OP und BAP ein von Referat 

15 erstelltes und von Referat 22 überarbeitetes Arbeitspapier (Stand: 15.06.2007) herangezogen. 

Demnach ist die erforderliche Eindeutigkeit gegeben. Jeder BAP Unterfonds ist eindeutig einem 

spezifischen Ziel des ESF zugeordnet (siehe Abbildung 13). 

BAP- 

Zielsystem 

Unterfonds 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 

Spezifische 

Ziele 

Handlungsfelder 

ESF- 

Zielsystem 

Fonds 

1 

Fonds 

2 

2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 

A 1 A 2 B 1 B 2 B 3 C 1 C 2 

Priorität A Priorität B Priorität C 


9. Mai 2008 


Fonds 

3 

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 

SZ 1 SZ 2 SZ 3 SZ 4 SZ 5 SZ 6 SZ 7 

Abbildung 13: Klare Struktur Zuordnung BAP Unterfonds zu spezifischen Zielen des ESF-OP 

Fonds 

5 

5.1 5.2 

18 

Im Weiteren wird auf Grund der hohen Bedeutung der ESF-Förderung für die Bremer Arbeitsmarktförderung 

sowie aus Gründen der Übersichtlichkeit v. a. auf das ESF-OP abgehoben. 

D



Im Einzelnen lassen sich folgende Feststellungen treffen: 

� Es gibt eine klare Zuordnung von BAP-Unterfonds zu spezifischen Zielen des ESF-OP. Alle 

BAP-Unterfonds sind einem ESF- bzw. EFRE-Ziel zugeordnet. Kein BAP-Unterfonds ist mehreren 

spezifischen Zielen des ESF zugeordnet. 

� Mehrere BAP-Unterfonds sind einem spezifischen Ziel zugeordnet. Insofern müssen die quantifizierten 

Ziele des ESF-OP auf mehrere BAP-Unterfonds herunter gebrochen werden. 

� Allen spezifischen Zielen des ESF- bzw. EFRE-OP steht mindestens ein BAP-Unterfonds komplementär 

gegenüber. Insofern ist die Vollständigkeit der Zuordnung ebenfalls gegeben. 

� Der Fonds 4 des BAP spielt für die Frage der externen Kohärenz keine Rolle. 

Diese eindeutige Zuordnung der BAP-Unterfonds zu den jeweiligen spezifischen Zielen schafft auf 

der Ebene des Zielsystems eine grundsätzliche strukturelle Voraussetzung für die Umsetzung der 

EU-Strukturfondsziele. 

� [2] ► Zwischen BAP und dem ESF-OP besteht eine hohe Kohärenz hinsichtlich der übergreifenden 

inhaltlichen Ausrichtung sowie der angestrebten Zielgruppen. 

Anhand der Gegenüberstellung der spezifischen ESF-Ziele und den BAP-Unterfonds (siehe Anlage 

1 – 3 der Deputationsvorlage 23/07) zeigt sich eine hohe inhaltliche Übereinstimmung hinsichtlich 

der angestrebten Zielgruppen der Förderung. 

Die im ESF-OP benannten Zielgruppen werden vom BAP aufgegriffen bzw. weiter präzisiert. So 

beispielsweise, „Beschäftigte in ‚Zukunftsbranchen’ bzw. Förderung von Facharbeiter / -innen im 

kaufmännischen, verwaltenden oder sozial-pflegerischen Bereich. Im Ergebnis schafft die inhaltliche 

Übereinstimmung zwischen BAP-Unterfonds und den spezifischen Zielen auf der Ebene des 

Zielsystems eine grundsätzliche Voraussetzung für die Umsetzung der EU-Strukturfondsziele. 


9. Mai 2008 




Tabelle 8: Inhaltliche Kohärenz zwischen ESF-OP und BAP 


9. Mai 2008 




� [3] ► Die Finanzplanung von ESF-OP und BAP (Stand 04.09.2007) stimmen nicht überein. 

Aus Sicht des ESF ist keine ausreichende externe Kohärenz gegeben. 

Gemäß der aktuellen Budgetplanung des BAP soll künftig lediglich der Unterfonds 2.6 – Aufstieg 

finanziell unterstützen – Mobilität stärken (AFBG) - nicht mit EU-Strukturfondsmitteln kofinanziert 

werden. Im Umkehrschluss muss für alle anderen Unterfonds eine Übereinstimmung mit der finanziellen 

Planung innerhalb des ESF-OP hergestellt werden (siehe hierzu: ESF-OP, Seite 62). Anhand 

der folgenden Gegenüberstellung wird deutlich, dass dies nicht gewährleistet ist. 

Prioritätsachse Handlungsfeld 

B. Verbesserung 

des Humankapitals 

A.2 Förderung des 



9. Mai 2008 


Code Plan (€) Nr. BAP-Unterfonds Plan (€) Differenz in % 

62 8.000.000 € 1.1 Technologische Innovationen flankieren - 

Qualifikationen weiterentwickeln 

4.600.000 € 

63 2.000.000 € 1.2 Innovationen im Dienstleistungssektor und 

Handwerk flankieren - Beschäftigung 

sichern 

8.500.000 € 

67 3.160.000 € 

66 2.370.000 € 1.4 Organisationsentwicklung stärken - 

lernende Unternehmen fördern 

4.650.000 € 

15.530.000 € 17.750.000 € 2.220.000 € 14,3% 

64 2.661.000 € 1.5 Unternehmenskrisen flankieren - 

Beschäftigungschancen wahren 

1.150.000 € -1.511.000 € -56,8% 

Gesamt SZ 1 18.191.000 € 18.900.000 € 

SZ 2 Erhöhung von 

Gründungsintensität 

und -qualität 

68 1.738.000 € 1.6 Gründungsintensität und -qualität erhöhen - 

Arbeitsplätze schaffen 

900.000 € -838.000 € -48,2% 

Gesamt A (SZ 1, 2) 19.929.000 € 19.800.000 € -129.000 € -0,6% 

C.2 Soziale 



A Steigerung der A.1 Berufliche SZ 1 Steigerung d. 

Anpassungs- Weiterbildung Qualifikationsfähigkeit 

und von 

niveaus von 

Wettbewerbs- Beschäftigten Beschäftigten in KMU 

fähigkeit von 

Beschäftigten 

und Unternehmen 

der Zukunftsbranchen 

B.1 Erhöhung der 

Chancen der 

nachwachsenden 

Generationen 

SZ 3 

Gesamt Beschäftigte 

Erhöhung der Chancen 

der nachwachsenden 

Generationen 

SZ 7 Bekämpfung des 

sozialen Ausschlusses 

73 3.000.000 € IAB/EQUIB (in technische Hilfe 

verschoben) 

73 10.981.000 € 2.2 Ausbildungsplätze schaffen - 

Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen 

72 11.220.000 € 2.3 Ausbildungsqualität erhöhen - 

Ausbildungsfähigkeit steigern 

71 4.000.000 € 

7.980.000 € 

5.910.000 € 

Gesamt Ausbildung 

26.201.000 € 13.890.000 € -12.311.000 € -47,0% 

Gesamt SZ 3 

29.201.000 € 13.890.000 € -15.311.000 € -52,4% 

B.2 Weiterbildung SZ 4 Erhöhung der 

66 2.370.000 € 2.4 Qualifizierung Arbeitsloser verbessern - 11.650.000 € 9.280.000 € 391,6% 

Beschäftigungs- 

modulare Abschlüsse fördern 

B.3 Vereinbarkeit von SZ 5 Verbesserung 

h A b it 


l 

69 5.530.000 € 2.5 Vereinbarkeit von Familien und Beruf 5.620.000 € 90.000 € 1,6% 

Familie und 


fördern 

Gesamt 

B 

B 

f 

(SZ 3, 4, 5) 37.101.000 € 31.160.000 € -5.941.000 € -16,0% 

C. Verbesserung C.1 Verbesserung d. SZ 6 Bekämpfung der 67/70 4.740.000 € 2.1 Beratungsangebote vorhalten - 

4.900.000 € 

des Zugangs zu Zugangs zu 

Langzeitarbeits- 

Erwerbsbeteiligung unterstützen 

Beschäftigung 

sowie der 

Beschäftigung losigkeit 

71 7.824.742 € 3.1 In den allgemeinen Arbeitsmarkt 

integrieren - Arbeitslosigkeit beenden 

1.100.000 € 

sozialen 


von 

71 6.900.000 € 3.2 Beschäftigungspotenziale der 

Unternehmen nutzen 

5.670.000 € 

benachteiligten 

71 2.400.000 € 3.3 Arbeitsvermögen nutzen - soziale 

14.900.000 € 

Personen 

Stadtentwicklung lokal fördern 

71 3.000.000 € 3.4 Arbeitsangebote für Arbeitslose ohne 

Vermittlungschancen 

4.200.000 € 

Gesamt SZ 6 

24.864.742 € 30.770.000 € 5.905.258 € 23,7% 

3.600.000 € 3.5 Kleinstprojekte fördern - Stadtteilinitiativen 

unterstützen. 

3.600.000 € 

Gesamt C (SZ 6, 7) 28.464.742 € 34.370.000 € 5.905.258 € 20,7% 

Gesamt D 3.560.000 € 3.560.000 € 0 € 0,0% 

Gesamt A, B, C, D 89.054.742 € 88.890.000 € -164.742 € -0,2% 

Tabelle 9: Gegenüberstellung Budgetplanung ESF-OP vs. BAP (Stand: 04.09.2007) 

Im Ergebnis zeigt sich, dass die im ESF-OP vorgesehenen Budgets in der BAP-Planung nicht 

durchgehend berücksichtigt werden. So finden sich zum Teil erhebliche Unterschiede in der finanziellen 

und damit auch in der inhaltlichen Schwerpunktsetzung der Ziele. Dies gilt aus Sicht des 

ESF-OP sowohl bezogen auf Prioritäten als auch auf die spezifischen Ziele.



Wesentliche Unterschiede sind: 

� die stärkere Gewichtung der Weiterbildung von Beschäftigen innerhalb des BAP (+2,2 Mio. €) 

sowie der sozialen Integration/Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit (+5,9 Mio. €) sowie 

� die deutlich geringere Gewichtung der Ausbildung innerhalb des BAP (-12,3 Mio. €). 

Grundsätzlich sind solche Veränderungen der im ESF-OP vorgesehenen Mittelverteilung, z. B. in 

Folge der Verschiebungen der regionalen Prioritätensetzungen (siehe Art 33 Abs. 1 VO (EG) 1083 

(2006) z. B. wie in Bremen der Fall, auf Grund neuer politischer Konstellationen möglich. Diese 

setzen allerdings spätestens mit der Genehmigung des OP ein formales Änderungsverfahren voraus, 

in dem die Gründe für die vorgesehene Anpassung darzulegen sind. Eine Änderung ohne Änderungsverfahren 

bzw. eine Vorwegnahme der Entscheidung eines Änderungsverfahrens sind allerdings 

unzulässig. 

Für das gegenwärtig laufende Genehmigungsverfahren des OP bedeuten die identifizierten Abweichungen 

zudem, dass dieses nicht mehr auf der Grundlage aktueller Zahlen stattfindet. Im Falle 

der Genehmigung stimmt demnach das dann gültige und verbindliche ESF-OP bereits jetzt nicht 

mehr mit den realen Gegebenheiten überein. Da bereits jetzt im Zuge der angestoßenen Wettbewerbs- 

und Auswahlverfahren ein hoher Anteil der geplanten BAP-Fördersumme gebunden wird, 

ist ein erster Änderungsantrag eigentlich bereits jetzt zwingend. 

Die hier festgestellte fehlende externe Kohärenz hinsichtlich der finanziellen und damit letztlich 

auch inhaltlichen Schwerpunktsetzung zwischen ESF-OP und BAP illustriert exemplarisch die 

Schwierigkeiten des Abgleichs zwischen zwei eigenständigen Zielsystemen. Deutlich wird auch, 

dass das bisher in der Organisation angelegte Auseinanderfallen von Ergebnisverantwortung für 

das ESF-OP (Referat 15) einerseits sowie Steuerungsverantwortung der BAP-Arbeitsmarktförderung 

inkl. ESF-Förderung (Referat 22) andererseits aus Sicht der Verwaltungsbehörde problematisch 

sein muss. 

In der Gesamtschau zeigt sich, dass zwischen den beiden Zielsystemen ESF-OP und BAP trotz der 

klaren Zuordnungsstruktur [1] sowie der inhaltlichen Nähe der strategischen und operativen Ziele [2] 

in der Praxis keine ausreichende Übereinstimmung im Detail gegeben ist. Die abweichenden finanziellen 

Schwerpunktsetzungen [3] spiegeln vielmehr den jeweils eigenen Charakter von ESF-OP einerseits 

und BAP andererseits sowie den inhärenten Konflikt um den Vorrang des jeweiligen Zielsystems 

wider. Insofern ist eine ausreichende externe Kohärenz bzw. Synchronisation zwischen den beiden 

Zielsystemen, die eine anforderungsgerechte Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung gewährleistet, 

nach Einschätzung der Evaluation nicht gegeben. 

Unabhängig vom Synchronisationsgrad ist zudem die Sinnhaftigkeit der Existenz zweier eigenständiger 

Zielsysteme ganz grundsätzlich zu hinterfragen. Dies gilt insbesondere, wenn die Erfordernis zur 

Kohärenz, wie in diesem Fall, durch die hohe Verbindlichkeit des ESF-OP gegenüber der EU-Kommission 

sowie die sehr hohe finanzielle Bedeutung der ESF-Mittel für die Bremer Arbeitsmarktförderung 

so hoch ist und zugleich der Anpassungsdruck so einseitig auf Seiten des BAP lastet. Diese Ausgangslage 

stellt das BAP zwar nicht in seiner grundsätzlichen Koordinierungsfunktion sowie seiner 

lokalen Verankerung, wohl aber in seiner Ausgestaltung als eigenständiges Zielsystems infrage. 


9. Mai 2008 




Prüfung der „internen Kohärenz“ zwischen BAP-Ziel- und Handlungssystem 

Die externe Kohärenz zwischen den beiden Zielsystemen ist eine notwendige, aber noch keine hinreichende 

Bedingung für die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems zur Gewährleistung einer EU-konformen 

Umsetzung der Strukturfondsförderung. Selbst unter der Annahme einer vollständigen externen 

Kohärenz zwischen ESF-OP und BAP-Zielsystem bedarf es der Erfüllung einer zweiten Bedingung, 

nämlich der internen Kohärenz. Hierunter wird die konsequente Übersetzung der (synchronisierten) 

Zielsysteme auf der Ebene des Handlungssystems, bestehend aus Fördergrundsätzen und 

–konditionen, Wettbewerbsaufrufen sowie Auswahlkriterien, verstanden. 

Die Arbeitsmarktprogramme und –initiativen müssen sich gemäß der stringenten, von oben nach unten 

(top-down) gerichteten Steuerungslogik des ESF-OP künftig im Sinne abhängiger Variablen unmittelbar 

aus dem Zielsystem ableiten. Folglich stehen der instrumentelle Charakter der arbeitsmarktpolitischen 

Maßnahmen sowie ihr jeweiliger Beitrag zu den quantifizierten Zielen des Zielsystems im 

Vordergrund. Hierin liegt eine grundlegende Veränderung gegenüber der bisherigen Situation, in der 

die „Programmebene“ sowohl organisatorisch als auch inhaltlich eine eigenständige Steuerungsebene 

darstellte. 

Dieses neue Verständnis spiegelt sich in der Deputationsvorlage 23/07 wider. Demnach wird das 

Handlungssystem der Bremer Arbeitsmarktförderung im Zuge der Neustrukturierung des BAP ebenfalls 

schrittweise überarbeitet. Im Ergebnis soll so das bisherige Handlungssystem, das durch eine 

Vielzahl von Programmen und Einzelinitiativen sowie eine vergleichsweise intransparente Zuordnung 

bzw. ein Fehlen von Richtlinien für einzelne Maßnahmen gekennzeichnet war, durch einen klar strukturierten 

und transparenten institutionellen Förderrahmen ersetzt werden. So sollen künftig für jeden 

Unterfonds des BAP Fördergrundsätze und Förderkonditionen einschließlich der Anforderungen an 

Zuwendungsempfänger und geförderte Maßnahmen (Zielgruppen, Zielindikatoren) vorgelegt werden 

(siehe Deputationsvorlage 23/07, Seite 5). 

Mit der Vorlage zur Neuausrichtung des BAP wurden am 04.09.2007 insgesamt drei Fördergrundsätze 

inkl. Förderkonditionen, Wettbewerbsaufruf und Bewertungsraster vorgelegt, die die Grundlage für die 

den zum 01.01.2008 geplanten Start der Förderperiode schaffen sollen. Hierzu zählen 

� die Deputationsvorlage 24/07: Landesprogramm „Bremer Fachkräfteinitiative“ - Berufliche Weiterbildung 

von Beschäftigten und Arbeitslosen ► BAP-Unterfonds 1.1, 1.2 und 2.4. Im Rahmen der 

„Bremer Fachkräfteinitiative“ soll auch der Qualifizierungsbaustein des neuen Chancengleichheitsprogramms 

für Frauen (Unterfond 2.5) umgesetzt werden. Dieser Programmbaustein soll aus den 

Budgets der Unterfonds 1.1, 1.2 und 2.4 gefördert werden 

� die Deputationsvorlage 25/07: Arbeitsmarktorientierte Beratungsangebote im Land Bremen 

► BAP-Unterfonds 2.1 und 2.5 

� die Deputationsvorlage 26/07: Landesprogramm „Bremen produktiv und integrativ“ – Strukturhilfen 

zur lokalen Beschäftigungsförderung und sozialen Stadtentwicklung ► BAP-Unterfonds 3.3 u. 3.4 


9. Mai 2008 




Darüber hinaus liegen bereits weitere Fördergrundsätze vor: 

� Sozialversicherungspflichtige Arbeit für ältere Arbeitslose (55+) ► BAP-Unterfonds 3.2 

� Lokales Kapital für soziale Zwecke – Landesprogramm LOS Bremen ► für BAP-Unterfonds ► 3.5 

[1] ► Die Fördergrundsätze durchbrechen die zwischen den Zielsystemen (ESF-OP – BAP) erreichte 

klare Zuordnungslogik. Das Handlungssystem besitzt eine eigene Steuerungsintention. 

In der Gesamtschau stellt sich die Zuordnung von ESF-Zielsystem, BAP-Zielsystem und BAP- 

Handlungssystem wie folgt dar: 

ESF- 

Zielsystem 

Spezifische 

Ziele 

BAP- 

Zielsystem 

BAP- 

Unterfonds 

BAP- 



etc. 

Priorität A Priorität B Priorität C D 

SZ 1 SZ 2 SZ 3 SZ 4 SZ 5 SZ 6 SZ 7 

1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 5.1 5.2 

Fachkräfteinitative 


Beratungsangebote 

Abbildung 14: Zuordnungssystematik von Ziel- und Handlungssystem 

Im Einzelnen lassen sich folgende Feststellungen treffen: 


9. Mai 2008 


Bremen produktiv 

55 + LOS 

und integrativ 

� Die vorliegenden Fördergrundsätze decken bisher nicht alle BAP-Unterfonds ab. Dies wirkt sich 

mittelbar auf die Umsetzung des ESF-OP aus. So fehlt den Spezifischen Zielen 2 und 3 bisher der 

handlungsbezogene Unterbau. Die Konzeption dieser Fördergrundsätze ist für das 1. Halbjahr 

2008 vorgesehen. 

� Die Fördergrundsätze sind i. d. R. mehreren BAP-Unterfonds zugeordnet. So soll beispielsweise 

die „Bremer Fachkräfteinitiative“ gleichermaßen den Handlungsrahmen für die BAP-Unterfonds 1.1, 

1.2 und 2.4 bilden, während die „Arbeitsmarktorientierten Beratungsangebote“ den Rahmen für die 

Umsetzung der Unterfonds 2.1 und 2.5 darstellen.



� Die Fördergrundsätze „Bremer Fachkräfteinitiative“ und „Arbeitsmarktorientierten Beratungsangebote“ 

sind über die Ebene des BAP-Zielsystems mehreren spezifischen ESF-Zielen als Handlungs- 

und Umsetzungsrahmen zugeordnet. Insofern wird die strukturelle Klarheit der Zuordnung zwischen 

ESF-OP und BAP-Zielsystem, die im Zusammenhang mit der Bewertung der externen Kohärenz 

betrachtet wurde, durch die Ebene der Fördergrundsätze faktisch unterlaufen. In der Folge 

lassen sich die Ergebnisse der konkreten Förderung auf der Ebene der Fördergrundsätze nicht 

mehr ohne weiteres einem spezifischen ESF-Ziel 1:1 zuordnen. Dies kann künftig nur auf nachgeordneten 

Ebenen, sprich den geförderten Maßnahmen (Projekten), sowie nur durch ergänzende 

Strukturierungsmaßnahmen sichergestellt werden. 

� Im Rahmen des Landesprogramms „Bremer Fachkräfteinitiative“ sollen so genannte ‚Leitprojekte’ 

gefördert werden. Auf Grund der vorgesehenen zielgruppenübergreifenden Förderung von Arbeitslosen 

und Beschäftigten passen diese Projekte nicht in die klare zielgruppendifferenzierte Logik der 

beiden Zielsysteme (ESF-OP/BAP). In der Folge lassen sich diese Projekte nicht 1:1 einem Unterfonds 

bzw. spezifischen Ziel zuordnen. Hierzu bedarf es vielmehr einer konkreten Zuordnung unterhalb 

der Projektebene definierter Teilprojekte. 

Exkurs: Leitprojekte 

Leitprojekte sind mit ihrem zielgruppenübergreifenden Förderansatz ein spezifisches arbeitsmarktpolitisches 

Instrument des Landes Bremen. Diese Leitprojekte sollen sich „umfassend und betriebsübergreifend 

einem Handlungsfeld widmen und dabei zwingend auf die beiden relevanten Zielgruppen 

Arbeitslose und Beschäftigte hin ausgerichtet“ sein (Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm – 

Landesprogramm „Bremer Fachkräfteinitiative“ Neue Verfahren: Stand 08.10.2007). Und weiter heißt 

es: „Sie stellen ein umfassendes Qualifizierungsangebot in zentralen Innovationsfeldern her und bauen 

Netzwerkstrukturen aus Betrieben, Branche, Weiterbildung, Berufsschulen und Wissenschaft im 

Land Bremen auf. […] Sie tragen […] zur Strukturentwicklung der Weiterbildung im Land Bremen und 

der Etablierung neuer, durchlässiger Angebotsformen der Weiterbildung für unterschiedliche Zielgruppen 

bei“ (ebd. S. 3). 

Die Umsetzung dieses übergreifenden Förderansatzes stellt allerdings hohe Anforderungen an die 

Ausgestaltung des Fördercontrollings und Berichtswesen sowie die IT-Infrastruktur. Im Rahmen der 

begleitenden Evaluation wurden in der ersten Sitzung der Lenkungsgruppe folgende Voraussetzungen 

für die Integration von Leitprojekten in das IT-System identifiziert: 

� Leitprojekte müssen bezogen auf die einzelnen Zielgruppen (Arbeitslose/Beschäftigte) durchgängig 

differenziert im Sinne von Teilprojekten beantragt werden. 

� Jedes dieser Teilprojekte kann nur einer ESF-Prioritätsachse, einem ESF-Handlungsfeld und nur 

einem spezifischen Ziel im ESF zugeordnet werden. 

� Jedes Teilprojekt kann nur aus einem BAP-Unterfonds finanziert werden. 

� Für jedes Teilprojekt ist ein eigenständiger Finanzplan zu erstellen. 

� Teilprojektübergreifende Leistungen bzw. Kosten müssen vom Träger selbst auf die Finanzpläne 

aufgeteilt werden. 


9. Mai 2008 




� Einnahmen bzw. Ausgaben, die auf die einzelnen Teilprojekte entfallen, müssen vom Träger innerhalb 

der trägereigenen Finanzbuchhaltung separat gebucht werden. Nur auf diese Weise kann der 

Prüfpfad konsequent eingehalten werden. 

� Die Bescheinigung der getätigten Ausgaben muss auf der Ebene der Teilprojekte erfolgen. 

� Das künftige IT-Vorgangsbearbeitungssystem muss in der Lage sein, unterhalb der Projektebene 

Teilprojekte abbilden zu können. 

Sicherzustellen ist ferner, dass jedes Teilprojekt eine eigene ESF-Kennzeichnung (ID) haben muss, 

um den Prüfpfad sicherstellen zu können. 

[2] ► Leitprojekte durchbrechen die Zuordnungslogik von ESF-OP und BAP auf der Projektebene. 

Diese Projekte besitzen eine eigene Steuerungsintention. 

Unabhängig von der technischen und operativen Umsetzung dieser Voraussetzungen führt diese Art 

der Förderung im Rahmen des Controllings und Berichtswesens zu weiteren Schwierigkeiten. Diese 

sollen im Folgenden an Beispielen illustriert werden: 

Beispiel: Ein Leitprojekt, das Arbeitslose und Beschäftigte fördert, ist gleichermaßen dem Unterfonds 

1.1 und 2.4 zuzuordnen. Dies führt auf der Ebene der Projekte zu einer Doppelzählung 

im Rahmen der Auswertung „Anzahl Projekte pro Unterfonds“. 

Wird jedes Teilprojekt als Projekt gewertet, während gleichzeitig lediglich ein Antrag pro Leitprojekt 

vorgesehen bleibt, fällt die Anzahl der Anträge und Projekte auseinander. 

Gleiches gilt für das Verhältnis von ESF-Projekten und Anträgen bzw. Leitprojekten. Da aus 

ESF-Sicht jedes Teilprojekt mit einer ESF-Kennung zu versehen ist, wird im Rahmen des 

ESF-Berichtswesen die Anzahl der geförderten Projekte über der Anzahl der Anträge bzw. der 

im Rahmen des BAP gezählten Projekte liegen. Damit ist allerdings die Synchronität von BAP 

und ESF-Zahlen durchbrochen 

Unabhängig von der inhaltlichen Qualität dieses Förderansatzes, der an dieser Stelle kein Untersuchungsgegenstand 

ist, wird die für die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung erforderliche 

interne Kohärenz nach Einschätzung der Evaluation nicht erreicht. 

Das BAP-Handlungssystem greift die Strukturen und Ziele sowohl des BAP- als auch des ESF- 

Zielsystems nicht 1:1 auf. Vielmehr folgen die Fördergrundsätze ebenso wie die Leitprojekte einer 

eigenen inhaltlichen und methodischen Ausrichtung. Die dabei zu Tage tretende eigene Steuerungsqualität 

der Handlungsebene steht jedoch im Widerspruch zu den Anforderungen der internen Kohärenz, 

der zu folge sich das Handlungssystem im Sinne einer abhängigen Variablen an den Strukturen 

und Zielen des Zielsystems orientiert. Stattdessen wird die bereits in der Vergangenheit praktizierte 

Herangehensweise der Gestaltung und Steuerung auf der Ebene der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, 

Initiativen und Projekte fortgeschrieben. Dieses ist nicht konform mit den Anforderungen der 

internen Kohärenz. 


9. Mai 2008 




Zugleich wird auf diese Weise ein stringentes und transparentes Controlling (s. o.) und damit eine 

effektive Steuerung der Arbeitsmarktförderung nach Einschätzung der Evaluation erschwert. Der Verzicht 

auf eine durchgehende 1:1 Zuordnung von Fördergrundsatz bzw. Leitprojekt zu einem Unterfonds 

bzw. zu einem spezifischem ESF-Ziel stellt ebenso wie die zuvor beschriebene ‚Dualität der 

Zielsystem’ erhebliche Anforderungen an die Gewährleistung der von Seiten des ESF geforderten 

stringenten und konsequenten top-down Planung. 

Um dies dennoch zu gewährleisten, bedarf es letztlich eines durchgängigen Planungssystems von der 

Ebene des ESF-Zielsystems bis hinunter auf die Projektebene, das die quantifizierten Output- und 

Ergebnisziele des ESF über alle Ebenen (BAP-Unterfonds, Fördergrundsatz, Wettbewerbsaufruf und 

Projekt) als Sollwerte ex-ante konkretisiert (siehe Abb.) 

Spezifisches 

Ziel (SZ 1) 

BAP-Unterfonds 

*fiktive Werte 



UF 1.1 

z. B. 2000* 

WA 1 

3.000* 

Plan: Top-down 

Planwerte 

SZ 1 

8.400 Beschäftigte 

UF 1.2 

z. B. 4.400* 

Fachkräfteinitiative 

6.400* 

WA 2 

2.000* 

WA n 

1.400* 

Projekte P 1-n P 1-n P 1-n 

P 1-n P 1-n P 1-n 

P 1-n P 1-n P 1-n 

Teilprojekt 

P 1a/1b 

P 1-n 

P 1-n 

Abbildung 15: Beispiel: Planung top-down / Realisierung bottom-up 


9. Mai 2008 


UF 1.5 

2.000* 

Zuordnungen 

im Rahmen 

der Planung 

erforderlich.



Nur auf diese Weise kann trotz der skizzierten Eigenständigkeit von Fördergrundsätzen und Leitprojekten 

die Erreichung der Zielwerte des ESF-OP konsequent verfolgt werden. Voraussetzung ist, dass 

im Vorfeld die übergeordneten Zielwerte schrittweise auf den nachfolgenden Ebenen operationalisiert 

werden. Eine solche Zuordnung von Planzahlen auf den einzelnen Ebenen ist grundsätzlich möglich. 

[3] ► Die Planwerte des ESF-OP spiegeln sich nicht 1:1 auf der Ebene des BAP wieder. Die 

notwendige interne Kohärenz zwischen ESF-OP und BAP-Handlungssystem ist nicht gegeben. 

Gemäß ESF-OP sollen im Rahmen des 1. Spezifischen Ziels (SZ 1) rund 8.400 Beschäftigte beruflich 

weitergebildet werden. Diese Zielvorgabe ist im ESF-OP weiter nach spezifischen Zielgruppen, wie 

z. B. Führungskräften, Fachkräften, älteren Personen ab 40 Jahren sowie Un- und Angelernten präzisiert. 

Für diese Förderung stehen im Rahmen der Förderperiode 2007 bis 2013 einschließlich der 

2,661 Mio. Euro für Beratungsstrukturen in Unternehmenskrisen (Code 64) insgesamt rund 18,2 Mio. 

Euro an ESF-Mitteln zur Verfügung. Dies entspricht 2.166 Euro pro gefördertem/r Teilnehmer/in. 

Für die Qualifizierung von Arbeitslosen sind ferner im Rahmen des 4. Spezifischen Ziels (SZ 4) weitere 

2,37 Mio. Euro vorgesehen. Dies entspricht 752 Euro pro Teilnehmer/in bezogen auf 3.150 geplante 

Förderfälle. 

Nr. Bezeichnung 

ESF-OP 

Budget 2008-2013 Budget p. a. TN 2008-2013 TN p. a. €/TN 

Steigerung d. Qualifikationsniveaus von 

15.530.000 € 2.588.333 € 8.400 1.400 1.849 € 

SZ 1 

Beschäftigten in KMU der Zukunftsbranchen 

2.661.000 € 443.500 € 

Beschäftigte gesamt 18.191.000 € 

SZ 4 Erhöhung Beschäftigungschancen Arbeitsloser 2.370.000 € 

Beschäftigte / Arbeitslose gesamt 20.561.000 € 

Tabelle 10: ESF-OP – Zielvorgaben (Spezifische Ziele 1/4) 


9. Mai 2008 


3.031.833 € 

395.000 € 

3.426.833 € 

8.400 1.400 2.166 € 

3.150 525 752 € 

11.550 1.925 1.780 € 

Da das ESF-OP in der Praxis über das BAP-Ziel- und Handlungssystem umgesetzt werden soll, ist es 

erforderlich, dass die ESF-Zielwerte über die einzelnen Ebenen des BAP hinweg konsequent im Sinne 

eines top-down Planungsprozesses konkretisiert werden müssen. 

Wie bereits im Zusammenhang mit der Bewertung der externen Kohärenz verdeutlicht, weichen die 

geplanten Budgets zwischen ESF-OP und BAP-Zielsystem zum Teil deutlich voneinander ab. Dies 

bestätigt sich im Rahmen der Analyse des vorliegenden Fördergrundsatzes zur „Bremischen Fachkräfteinitiative“, 

der sich auf die BAP-Unterfonds 1.1, 1.2 (Beschäftigte) und 2.4 (Arbeitslose) bezieht. 

So ist in der BAP-Planung für die o. g. Unterfonds „ein durchschnittliches Budget p. a. von 800 T€ 

(Unterfonds 1.1), 1.500 T€ (Unterfonds 1.2) sowie 2.000 T€ (Unterfonds 2.4) eingestellt worden“ (siehe 

Deputationsvorlage 24/07, S. 10). In der Summe über den gesamten Förderzeitraum 2008 bis 2013 

ergibt sich hieraus ein Gesamtfördervolumen in Höhe von 25,8 Mio. Euro. Dies sind 25,5 Prozent 

mehr als in der ESF-Finanzplanung vorgesehen.



Nr. Bezeichnung 

BAP (Plan) 

Budget 2008-2013 Budget p. a. TN 2008-2013 TN p. a. €/TN 

1.1 

1.2 

2.4 

Technologische Innovationen flankieren - 

Qualifikationen weiterentwickeln 

Innovationen im Dienstleistungssektor und Handwerk 

flankieren - Beschäftigung sichern 

4.800.000 € 

9.000.000 € 

Beschäftigte gesamt 13.800.000 € 

Qualifizierung Arbeitsloser verbessern - modulare 

Abschlüsse fördern 

12.000.000 € 

Beschäftigte / Arbeitslose gesamt 25.800.000 € 


9. Mai 2008 


800.000 € 

1.500.000 € 

2.300.000 € 

2.000.000 € 

4.300.000 € 

Tabelle 11: BAP-Zielvorgaben (lt. Deputationsvorlage 24/07): Bremische Fachkräfteinitiative 

k. A. 

k. A. 

7.138 1.300 1.933 € 

5.150 1.000 2.330 € 

12.288 2.100 € 

Abweichungen lassen sich ferner nicht nur bezogen auf die finanziellen, sondern auch auf die materiellen 

Zielvorgaben erkennen. So sollen im Rahmen des 1. Wettbewerbsaufrufs (Ende 2007/Anfang 

2008) mit 54,6 Prozent bzw. 58,3 Prozent der für die gesamte Förderperiode 2008 bis 2013 vorgesehenen 

Finanzmittel zur Förderung von Beschäftigten bzw. Arbeitslosen in den Jahren 2008 bis 2010 

insgesamt 3.900 Beschäftigte und 3.000 Arbeitslose gefördert werden (ebd.; S. 10). Hochgerechnet 

auf den gesamten Förderzeitraum entspricht dies rund 7.140 geförderten Beschäftigten bzw. 5.150 

geförderten Arbeitslosen. 

Im Vergleich zur Planung des ESF-OP lassen sich demnach folgende Unterschiede erkennen: 

� Die Zielvorgabe des ESF bzgl. der Anzahl der geförderten Beschäftigten i. H. v. 8.400 Personen 

liegt über ca. 17 Prozent dem entsprechenden Planwert des BAP i. H. v. hochgerechnet 7.140 

Personen. 

� Das BAP setzt im Unterschied zum ESF-OP einen deutlich stärkeren Schwerpunkt auf die Förderung 

von Arbeitslosen. Hochgerechnet auf die gesamte Förderperiode sollen über das BAP demnach 

5.150 Arbeitslose gefördert werden. Dies sind rund 64 Prozent mehr als im ESF-OP vorgesehen. 

� Mit durchschnittlichen Förderfallkosten in Höhe von 2.330 pro Arbeitslosem liegen zudem die geplanten 

Aufwendungen pro Person im Rahmen des BAP deutlich über dem geplanten Niveau im 

ESF-OP. Hier werden lediglich 752 Euro pro Person bzw. 32 Prozent der im BAP veranschlagten 

Kosten angesetzt. Dies deutet auch auf eine grundsätzlich andere Form der Förderung hin. 

� Insgesamt liegen die angenommenen Förderfallkosten bezogen auf die Weiterbildung / Qualifizierung 

von Beschäftigten und Arbeitslosen im ESF-OP mit durchschnittlich 1.780 Euro unterhalb des 

Ansatzes im BAP mit 2.100 Euro pro Person.



Diese Abweichungen ergeben sich, obwohl im Rahmen der Budgetplanung für diesen 1. Wettbewerbsaufruf 

zur „Bremischen Fachkräfteinitiative“ von Landesseite ausschließlich ESF-Mittel eingesetzt 

werden. Da gleichzeitig mit diesem Wettbewerbsaufruf bereits mehr als die Hälfte des verfügbaren 

ESF-Budgets gebunden wird, entsteht für die Verwaltungsbehörde bereits zu Beginn der Förderperiode 

ein hoher Steuerungs- und Anpassungsbedarf, um die im ESF-OP gesetzten Ziele überhaupt 

noch erreichen zu können. Voraussetzung hierfür ist allerdings zunächst die Möglichkeit eines entsprechenden, 

organisatorisch verankerten „Steuerungsdurchgriffs“ der Fondsverwaltung auf die konkrete 

Planung. 

[4] ► Im Rahmen der BAP-Planung steht bisher kein adäquates Planungsinstrument zur Verfügung, 

das ein ‚Herunterbrechen’ der ESF-Zielwerte auf alle Ebenen des BAP-Ziel- und Handlungssystems 

ermöglicht. Damit fehlt die Voraussetzung für einen konsequenten Soll- / Ist- 

Abgleich im Rahmen der Steuerung. 

Unabhängig vom Grad der Übereinstimmung der ESF-Zielwerte mit den Zielwerten innerhalb des 

BAP-Ziel- und Handlungssystems gibt es bisher kein Instrument, mit dem die konkreten ESF-Zielwerte 

auf die nachfolgenden Ebenen – BAP-Fonds/Unterfonds; Fördergrundsätze, Wettbewerbsaufrufe, 

(Leit)Projekte – herunter gebrochen werden können. 

Zwar sind in den Fördergrundsätzen, z. B. zur „Bremischen Fachkräfteinitiative“ (Deputationsvorlage 

24/07; Beschlossene Fassung, S. 10) sowohl unterfondspezifische Budgets als auch zielgruppenbezogene 

Zielvorgaben definiert, doch geht aus dieser Planung nicht hervor, in welcher Beziehung die dort 

genannten Zielwerte zu den Output- und Ergebniszielen des ESF-OP stehen, noch wie sich die Anzahl 

der geplanten geförderten Teilnehmer/innen auf die jeweiligen Unterfonds BAP bzw. in der Folge 

auf die spezifischen ESF-Ziele verteilen. 

Auch im zugehörigen Wettbewerbsaufruf sowie den Auswahlkriterien sind hierzu keine konkreten Zielwerte 

benannt. In der Folge kommt es, mangels Alternative, zu einer Umkehr der Steuerungslogik, im 

Sinne einer von unten nach oben gerichteten Planung (bottom-up). So müssen sich die Anbieter im 

Rahmen der Antragstellung nicht an vorgegebenen Zielwerten orientieren. Vielmehr resultieren die 

Zielwerte umgekehrt aus der Summe der ausgewählten Projekte. Entsprechend heißt es in der Deputationsvorlage 

24/07: „Nach Auswertung und Auswahl konkreter Projektvorhaben werden bei der Prioritätensetzung 

die Zielzahlen und Kennziffern für die einzelnen Unterfonds, Handlungsfelder und 

Branchen spezifiziert. Für alle Projekte werden quantitative und qualitative Meilensteine definiert, die 

in der Regel jährlich zu erreichen sind. […] Diese Zielzahlen werden der staatlichen Deputation für 

Arbeit und Gesundheit mit Prioritätensetzung der Projekte vorgelegt.“ (ebd.; S. 9). 

Diese Verfahrensweise ist ein Verzicht auf eine klare ergebnisorientierte Steuerung und ein Bruch mit 

der von Seiten des ESF geforderten top-down Steuerung. Zu gleich erschwert es den für die Steuerung 

zentralen Soll-Ist-Abgleich bezogen auf die eigentlich relevanten Zielzahlen, nämlich jene, die im 

ESF- und/oder BAP-Zielsystem vorgegeben sind. 


9. Mai 2008 




[5] Verankerung des Querschnittsziels Chancengleichheit im Ziel- und Indikatorensystem 

Hinsichtlich des Querschnittsziels CG lassen sich Brüche zwischen ESF-OP und Ausgestaltung des 

BAP feststellen. Im ESF OP wird deutlich der Anspruch der Doppelstrategie formuliert, so enthält es 

die Maßgabe zur „gendergerechten“ Planung und Durchführung auf allen Prioritätsachsen und bei 

sämtlichen Förderungen sowie zusätzlicher frauenspezifischer Förderungen auf allen Prioritätsachsen, 

wie auch Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 

Die spezifische Förderung von Frauen sowie das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird im 

Rahmen des BAP durch den Unterfonds 2.5 abgedeckt, und im entsprechenden Fördergrundsatz 

„Arbeitsmarktchancen von Mädchen und Frauen verbessern – Vereinbarkeit von Beruf und Familie 

fördern“ operationalisiert. Hier sind Modellvorhaben zum Thema Vereinbarkeit sowie eine Reihe an 

spezifischen Maßnahmen der Frauenförderung beschrieben. 

Wie sich Chancengleichheitsziele als Querschnittsaufgabe (entsprechend der Vorgaben der EU, siehe 

Kap 6.1 bzw. auch des Bremischen ESF OP, S. 52) in den anderen Unterfonds darstellen ist bisher 

kaum deutlich. In den bisher vorliegenden Fördergrundsätzen bestehen hierzu einzelne Hinweise. So 

enthält der Fördergrundsatz zur Beruflichen Weiterbildung von Beschäftigten und Arbeitslosen einen 

Bezug zur Prioritätsachse A und B sowie den Fonds 1 und 2 des BAP. Maßgaben sind hier pauschal 

hinsichtlich der Zielgruppenorientierung das „Ziel der Chancengleichheit bzw. des Abbaus der horizontalen 

und vertikalen Segregation“ (S. 3) sowie die Anforderung an Vorhaben „den spezifischen Problemen 

von erwerbstätigen Frauen Rechnung zu tragen“ (S. 4). Die weiteren bisher veröffentlichten 

Fördergrundsätze enthalten unterschiedliche Anforderungen an Antragsteller, um das Querschnittsziel 

Chancengleichheit zu adressieren, ohne jedoch auf einzelne und zum Förderinhalt passende konkrete 

Anforderungen an Chancengleichheit einzugehen. So betont der Fördergrundsatz „Arbeitsmarktorientierte 

Beratungsangebote im Lande Bremen“ einerseits die Notwendigkeit der frauenspezifischen Beratung. 

Als Anforderung wird ein „durchgängiges Konzept zur Umsetzung von Gender Mainstreaming“ 

und unterschiedliche Beispiele für Chancengleichheitsziele genannt. Dies entspricht einer Delegation 

der Steuerungsaufgabe Gender Mainstreaming auf die operative Ebene. 

Das heißt konkret, dass auch hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit das ‚Herunterbrechen’ 

der ESF-Zielwerte auf das BAP-Ziel- und Handlungssystem auf der Ebene der Wettbewerbsaufrufe 

und Bewertungsraster erfolgen muss, also im BAP die strategische durch eine operative Steuerung 

durch die Auswahl eines bestimmten Portfolios an Projekten ersetzt wird. Dabei ist derzeit ein 

Fokus auf frauenspezifische Förderungsangebote erkennbar. 

Eine Steuerung des jeweiligen Beitrags zur Chancengleichheit von Projekten kann derzeit vor allem 

ex-post über quantitative Anteile an Frauen und Männern an den einzelnen Projekten erreicht werden. 

Es bestehen zwar über das Instrument der Zielvorgaben sowie einer laufenden Genderberatung Möglichkeiten 

der Beeinflussung. Dies entspricht jedoch einer (aufwändigen) Steuerung im Nachhinein 

und könnte durch deutliche und teilweise quantifizierbare Vorgaben bereits im Wettbewerbsverfahren 

vermieden werden. 


9. Mai 2008 




Mit der Entscheidung des Landes Bremen zu Gunsten eigenständiger Operationeller Programme für 

den ESF und EFRE sowie der gleichzeitigen weitgehenden Reduzierung originärer Landesmittel haben 

sich die Rahmenbedingungen und Anforderungen für eine Landesarbeitsmarktpolitik deutlich 

verändert. Zum einen existiert mit dem ESF-OP nunmehr eine zweite, eigenständige gegenüber der 

Europäischen Kommission verbindliche Bremer Landesarbeitsmarktstrategie. Zum anderen bilden die 

ESF-Mittel auch den Kern der BAP-Förderung. Insofern kann die Entscheidung für den Fortbestand 

des BAP als „Klammer“ der Bremer Arbeitsmarktpolitik nicht eine Fortschreibung der bisherigen Verfahren 

und Strukturen bedeuten. 

Das angestrebte Nebeneinander zweier eigenständiger Zielsysteme zieht sowohl organisatorischstrukturell 

als auch handlungsseitig eine hohe Komplexität und Unsicherheit nach sich. Tatsächlich 

führt die unabdingbare Notwendigkeit einer kontinuierlichen Abstimmung sowohl zwischen den Zielsystemen 

(externe Kohärenz) als auch zwischen dem BAP-Zielsystem und dem BAP-Handlungssystem 

(interne Kohärenz) zu einem erheblichen Koordinierungsaufwand, der zudem durch die diesem 

Modell inhärente Auseinandersetzung um die Vorrangstellung zwischen den beiden Zielsystemen 

überlagert bzw. erschwert wird. Die identifizierten Defizite hinsichtlich der externen und internen Kohärenz, 

die sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Förderperiode in unterschiedlichen finanziellen 

und materiellen Planzahlen, variierenden bzw. abweichenden Förderschwerpunkten etc. zeigen, verdeutlichen 

diesen Konflikt exemplarisch. 

Im Hinblick auf die hier im Mittelpunkt stehende Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung sind diese 

Defizite kritisch zu bewerten. Dies gilt insbesondere aus Sicht der Verwaltungsbehörde, die nunmehr, 

im Unterschied zur vorherigen Förderperiode nicht nur für die finanzielle, sondern auch für die materielle 

Umsetzung des ESF verantwortlich ist, und zwar sowohl gegenüber der Europäischen Kommission 

als auch dem neu gegründeten Begleitausschuss. Um ihrer Verantwortung gerecht zu werden, 

müssen ihre Einflussmöglichkeiten auf die Steuerung der ESF-kofinanzierten Bremer Landesarbeitsmarktpolitik 

deutlich erhöht werden. In diesem Sinne muss auch das Verhältnis der beiden Ebenen 

des Ziel- und Handlungssystems durch eine hierarchische Zuordnung konkretisiert werden. 

Ausgehend von diesen Überlegungen empfehlen wir hinsichtlich der Gestaltung folgende Anpassungen 

zur Gewährleistung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP in der Förderperiode 

2007 bis 2013. 


Im Lichte dieser Bewertungen kommt die Evaluation zu folgenden Empfehlungen: 

Empfehlung 6: 

Das ESF-OP soll als eigenständige Landesarbeitsmarktstrategie anerkannt und als Instrument 

zur Planung und Steuerung genutzt werden. 

Das ESF-OP ist, wie dargelegt, eine vollumfängliche Landesarbeitsmarktstrategie, bestehend aus 

strategischen und operativen Ergebniszielen, die unter Berücksichtigung der zwischen Bund und Ländern 

abgestimmten Prioritäten und Handlungsfelder die arbeitsmarktpolitische Bedarfslage der Freien 


9. Mai 2008 




Hansestadt Bremen, wie sie im Rahmen der regionalen sozioökonomischen und SWOT-Analyse umfänglich 

identifiziert worden ist, nach Einschätzung der ex-ante Evaluation sowie der Europäischen 

Kommission in sinnvoller Art und Weise aufgreift. 

Dies ist u. a. das Ergebnis eines gemeinsamen Planungs- und Programmierungsprozesses zur Konzeption 

des ESF-OP unter Beteiligung der Referate 15 – Europäische Angelegenheiten, ESF, Referat 

21 – Arbeitsmarktpolitik und Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme – Förderpolitik etc. 

Ausgangspunkt bzw. Zielsetzung dieser Planungen war nach Aussage der Arbeitsgruppe, dass die 

Arbeitsmarktpolitik des Landes Bremen in der neuen ESF-Förderperiode so konzipiert wird, „dass 

Förderprogramme und –maßnahmen Priorität genießen, für die der Nachweis erbracht werden kann, 

dass sie zu einer Verbesserung der individuellen Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation führen 

und dass sie in Kombination mit anderen Politikfeldern zusätzliche Effekte bewirken“. 

Als Planungskriterien sind zu diesem Zweck „zum einen die regionalen und spezifischen lokalen arbeitsmarktpolitischen 

Handlungsbedarfe in Bremen und Bremerhaven zu identifizieren, […], zum anderen 

sind die […] Querschnittsaufgaben der Arbeitsmarktpolitik für den Standort Bremen zu definieren“. 

19 Insofern stellt das ESF-OP trotz des standardisierten übergreifenden Rahmens eine landesspezifische, 

ziel- und ergebnisorientierte Arbeitsmarktstrategie dar, die flexibel ausgestaltet und innerhalb 

eines festgelegten Verfahrens auch stetig an veränderten Anforderungen angepasst werden 

kann. 

Empfehlung 7: 

Zur Auflösung der identifizierten „Dualität der Zielsysteme“ zwischen dem ESF-OP und dem 

BAP sollen diese zu einem Zielsystem integriert werden. 

Das BAP soll dabei als eingeführte ‚Marke’ zur Außendarstellung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik 

des Landes Bremen erhalten bleiben. 

Angesichts der weitgehenden Reduzierung der originären Landesmittel wird die Schnittmenge zwischen 

ESF-OP und BAP zunehmend größer. Aus Sicht des BAP bedeutet dieses in der bisherigen 

Situation nicht nur einen Verlust an inhaltlicher Eigenständigkeit sondern auch stetig steigenden Anpassungsdruck 

an die verbindlichen Vorgaben des ESF-OP. Beide Faktoren führen dazu, dass ein 

Nebeneinander von zwei Zielsystemen aus inhaltlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht gerechtfertigt 

erscheint. Insbesondere die identifizierten Mängel hinsichtlich der externen und internen Kohärenz 

verdeutlichen zudem die problematischen Folgen der bestehenden „Dualität zweier eigenständiger 

Zielsysteme“. 

Vor diesem Hintergrund wird eine Integration der beiden Zielsysteme – BAP und ESF-OP – empfohlen. 

Demnach bilden die im ESF-OP definierten förderpolitischen Zielsetzungen, die wie oben dargelegt 

19 Planungsgruppe zur ESF-Umsetzung im Land Bremen (31.05.2006): „Ziele- und Reichweite aktiver Arbeitsmarktförderung 

des Landes Bremen – Ausgangspunkte für Planungen der neuen ESF-Förderperiode“ (S. 2) 


9. Mai 2008 




das Ergebnis einer regionalen Bedarfsanalyse sind, den inhaltlichen Kern des BAP bezogen auf die 

ESF-kofinanzierten Maßnahmen (siehe Abbildung 16). 

Da das Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm (BAP) seit seiner Gründung einen wichtigen Beitrag 

zur Bündelung, Koordinierung und Vermittlung der Landesarbeitsmarktpolitik geleistet hat und in 

seinen inhaltlichen Schwerpunkten nicht zu letzt die Begrifflichkeiten des regionalen arbeitsmarktpolitischen 

Diskurses in besonderer Weise abbildet, wird gleichwohl die Beibehaltung des BAP als eingeführte 

‚Marke’ zur Außendarstellung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der Freien Hansestadt 

Bremen empfohlen. 

So spiegeln die Bezeichnungen der Fonds und Unterfonds des BAP zentrale themenbezogene Bedarfslagen 

wieder, die im Sinne der Resonanz auf bzw. der Akzeptanz der Bremer Landesarbeitsmarktpolitik 

von hoher Bedeutung sind. Auf diese Weise transportiert das BAP die Inhalte des ESF-OP, 

in die Landesweite arbeitsmarktpolitische Diskussion. 

Integriertes Zielsystem BAP / ESF-OP 

Integriertes 


BAP / ESF-OP 

Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm (BAP) 

(z. B. Fonds I: Strukturwandel – arbeitsmarktpolitisch flankieren – Beschäftigungspotenziale ausbauen) 

ESF-OP 

(Prioritätsachse A: Steigerung der Anpassungsfähigkeit und 

Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten und Unternehmen) 

Handlungsfeld A.1 

Handlungsfeld A.2 

Berufliche Weiterbildung 

Förderung des 

v. Beschäftigten 


Spezifisches Ziel: Steigerung des 

Qualifikationsniveaus von Beschäftigten 

in KMU der Zukunftsbranchen. 

Spezifisches Ziel: Erhöhung der 

Gründungsintensität und -qualität. 

Ergebnis-/Outputziele 


Kontingent-/Baseline-Indikatoren 


z. B. UF: 1.1 Technologische 

Innovation flankieren 

UF x…. 

UF x …. 



(kohärent zum Handlungsfeld) 

Förderprogramm 

Förderkonditionen 


Projekte 

Abbildung 16: Vorschlag: Integration der Zielsysteme 


9. Mai 2008 


UF. 1.6 Gründungsintensität 

-qualität erhöhen 

UF x…. 

UF x …. 



(kohärent zum Handlungsfeld 

Förderprogramm 

Förderkonditionen 


Projekte



Die Abbildung verdeutlicht, dass das BAP als „übergreifender“ terminologischer Rahmen im Sinne 

einer Marke erhalten bleibt. Bezogen auf die ESF-kofinanzierten Maßnahmen bilden die im ESF-OP 

vereinbarten Zielsetzungen den inhaltlichen Kern des BAP bilden. Entsprechend können die Ziele auf 

der Ebene der Handlungsziele in Form von Unterfonds (BAP-Terminologie) weiter konkretisiert werden. 

Diese Unterfonds greifen die Ziele des ESF-OP auf. Gleiches gilt für das Handlungssystem, 

dass die einzelnen Ziele 1:1 aufgreift. 

Empfehlung 8: 

Das Zielsystem des ESF-OP soll mit Hilfe eines über alle Ebenen des Ziel- und Handlungssystems 

hinweg geltenden Planungsverfahren top-down bis auf die Ebene der Projekte operationalisiert 

werden. 

Diese Planung soll instrumentell unterstützt und in das Controllingkonzept integriert werden. 

Voraussetzung für die Erreichung bzw. die Anpassung der im ESF-OP ausgewiesenen Output- und 

Ergebnisziele ist eine konsequente von oben nach unten gerichtete Konkretisierung der Planwerte. So 

müssen beispielsweise die 8.400 angestrebten Teilnehmenden an Maßnahmen zur Qualifizierung von 

Beschäftigten (Spezifisches Ziel 1) dahin gehend konkretisiert werden, was auf der jeweiligen Ebene - 

Unterfonds, Fördergrundsätze und Wettbewerbsaufruf, Projekt – anteilig erreicht werden soll. 

Diese Planung, die der Steuerungslogik der EU-Strukturfondsförderung entspricht, muss ex-ante vorgenommen 

werden um erstens die Machbarkeit zu prüfen sowie zweitens der operativen Ebene die 

erforderliche Orientierung zur Ausgestaltung der Fördergrundsätze, Wettbewerbsaufrufe etc. sowie 

zur Bewertung der eingehenden Projektanträge zu liefern. 

Die Festlegungen der übergreifenden finanziellen und fachlichen Zielsetzungen und Schwerpunkte auf 

der Ebene des Zielsystems müssen umgekehrt im Sinne des bottom-up die Ergebnisse der Umsetzung 

laufend berücksichtigen und als Ausgangspunkt für Planungsanpassungen heranziehen (siehe 

Abb.). 


9. Mai 2008 




Zielsystem 


Arbeitsmarkt / 

Kontext 

Bedarfsmeldung / 

Relevanzprüfung 

Kontext 

Bedarflage 

Bottom-Up 

Abbildung 17: Steuerungslogik 

Planung/ 

Zielvorgaben 

Top-Down 

Zielvorgaben/ 

Rahmensetzung 

Programmplanung 

Projektträger 


9. Mai 2008 


Förderung 

Bottom-Up 

Zielerreichung 

Planung/ 

Zielvorgaben/ 

-anpassung 

Zielanpassung 


Programmanpassung 


In der Folge wird so eine Gegenüberstellung von Plan- und Ist-Zahlen auf allen Ebenen des Ziel- und 

Handlungssystems möglich, anhand derer sich Abweichungen und Anpassungserfordernisse frühzeitig 

erkennen lassen. Sowohl der Planungsprozess als auch das Controlling sollen durch ein ITgestütztes 

Instrument im Sinne eines Management- und Informationssystems entwickelt werden. 

Empfehlung 9: 

Ziel- und Handlungssystem sollen einer einheitlichen Steuerungslogik und Struktur folgen, um 

die interne Kohärenz von strategischer Steuerung und operativer Umsetzung zu gewährleisten. 

Die Bestandsaufnahme hat gezeigt, dass die neu konzipierten Fördergrundsätze (insbesondere der 

Fördergrundsatz zur „Bremer Fachkräfteinitiative“) die im ESF-OP und im BAP angelegte Zielstruktur 

nicht entsprechend abbilden. Vielmehr folgen die Fördergrundsätze einer eigenen inhaltlichen und methodischen 

Ziel- und Steuerungslogik. Damit werden die interne Kohärenz von Ziel- und Handlungssystem 

sowie das Steuerungskonzept der EU-Strukturfondsförderung im Ergebnis aufgehoben bzw. 

erheblich eingeschränkt. Zu gleich führt die Verfahrensweise der Festlegung von Planzahlen auf der 

Grundlage eingegangener bzw. ausgewählter Projektanträge zu einer Umkehrung der Steuerungslogik 

von top-down zu bottom-up. 

Um eine transparente und klare Zuordnung von Ziel- und Handlungssystem im Rahmen der Umsetzung 

der EU-Strukturfondsförderung sicherzustellen, empfehlen die Evaluatoren eine eindeutige Zuordnung 

von Fördergrundsätzen zu einem Spezifischen Zielen im ESF-OP. Mehrfachzuordnungen von 

Fördergrundsätzen zu mehreren ESF-Zielen sollten im Umkehrschluss vermieden werden. Auf diese 

Weise soll eine klare operative Verfolgung der ESF-Ziele unterstützt werden.



5.3 Stufe 3: Implementierung ► Akteursstrukturen und Prozesse 

Zur Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP bedarf es der Implementierung 

entsprechender Strukturen und Verfahren der Steuerung. Dies umfasst die Etablierung effektiver, 

wirtschaftlicher und formal anforderungsgerechter Akteursstrukturen und Prozesse auf der strategischen 

Ebene der Steuerung sowie der operativen Ebene der Umsetzung. Ferner muss die Einbindung 

der übrigen relevanten arbeitsmarktpolitischen Akteure in die Prozesse der Planung und Umsetzung 

der Landesarbeitsmarktpolitik gewährleistet sein. In diesem Sinne werden folgende Sachverhalte 

untersucht: 

� Werden die zentralen Aufgaben der Steuerung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des 

BAP in wahrgenommen? 

� Entspricht die beabsichtigte Aufgabenwahrnehmung den Anforderungen an die künftige Umsetzung 

der EU-Strukturfondsförderung? 

� Wie funktioniert die Aufgabenteilung und –abgrenzung zwischen den Ebenen der strategischen 

Steuerung und der operativen Umsetzung? 

� Ist das BAP institutionell in die regionale Arbeitsmarktförderung eingebunden (Qualität der Abstimmungsstrukturen)? 

� Wie stellt sich die Projektträgerstruktur in der Freien Hansestadt Bremen dar? 

� Wie schätzen die Projektträger die bestehenden Umsetzungsstrukturen ein? 

� Wie ist die erforderliche Genderkompetenz in den bestehenden Akteursstrukturen verankert? 

Vor dem Hintergrund der extremen Haushaltsnotlage hat die Freie Hansestadt Bremen im Jahr 2001 

das Programm zur „Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung“ beschlossen. Diese Neuordnung der 

Aufgabenwahrnehmung orientiert sich „an einem modernen Leitbild, das die aufgabengewährleistende 

und die aktivierend-steuernde Rolle der Verwaltung in den Vordergrund stellt“. 20 

Ein maßgeblicher Ansatz des Programms ist die Reduzierung der Verwaltungstätigkeit auf die Kernaufgaben 

im Sinne der Gewährleistung und Steuerung sowie die Verlagerung operativer Aufgaben auf 

ausgelagerte Einheiten und / oder Private. In diesem Zusammenhang wurde auch die bremische Arbeitsmarktförderung 

grundlegend in eine strategisch-steuernde (Ressort) und eine operativumsetzende 

Ebene umstrukturiert (ebd.). 

20 

Siehe: Freie Hansestadt Bremen: Programm Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung – Konzept und Realisierung 

– Erfahrungsbericht vom 06. August 2002: S. 3. 


9. Mai 2008 




Die aus diesem Prozess heraus resultierende Akteursstruktur stellt sich in der Gesamtschau unter 

Berücksichtigung der identifizierten Zielsysteme, einerseits dem BAP, andererseits dem ESF-OP, wie 

folgt dar: 

Ebene 

Strategische 

Steuerung BAP 

Ebene 

Operative 

Umsetzung 

Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm (BAP) 

Referat 21 


Bremer arbeit 

bag 

Abbildung 18: Akteursstruktur BAP / EU-Strukturfondsförderung 

Referat 22 


Fachaufsicht 

BRAG 



9. Mai 2008 



Strukturfonds 

Referat 15 

ESF 

Fondsverwaltung 

Im Einzelnen sind folgende Akteure auf den Ebenen der strategischen Steuerung sowie der operative 

Umsetzung des mit EU-Strukturfondsmitteln kofinanzierten Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP) eingebunden. 

� Ebene der strategischen Steuerung (siehe Kap. 5.3.1.1 ) 

� des BAP: 

– Referat 21 – Arbeitsmarktpolitik 

– Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme (Förderpolitik, Fachaufsicht, Budgetierung) 

� der EU-Strukturfondsförderung: 

– Referat 15 – Europäische Angelegenheiten, ESF, Gender Mainstreaming 

BIG 

BA, ARGen, ZGF etc. 

Abstimmungsstrukturen mit Dritten



� Ebene der operativen Umsetzung des BAP (siehe Kap. 5.3.1.2 ): 

� bremer arbeit gmbh (bag) 

� Bremerhavener Arbeit GmbH (BRAG) 

� Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG) 

� Referat 22 – Ressortbewirtschaftung 

Zum Gesamtsystem zählen ferner weitere arbeitsmarktpolitische Akteure, insbesondere die Agenturen 

für Arbeit und Arbeitsgemeinschaften, sowie die Projektträger. 

� Ebene der Abstimmung: Gremienstrukturen (siehe Kap. 5.3.1.4 ): 

� Bündnis für Arbeit und Ausbildung 

� Jour fixe der Mittelgeber 

� Projektgruppe Aus- und Weiterbildung 

� Ebene der BAP-Umsetzung: Die Projektträger (siehe Kap. 5.4 ) 

Beide Akteursgruppen werden im Rahmen der Evaluation im Hinblick auf ihre Einbindung in die Abstimmungsstrukturen 

und –prozesse sowie hinsichtlich ihrer Interaktion berücksichtigt. 


5.3.1.1 Ebene der strategischen Steuerung des BAP / der EU-Strukturfondsförderung 

Die Verantwortung für die Steuerung des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) der 

Freien Hansestadt sowie die Verwendung der diesbezüglich verfügbaren EU-Strukturfondsmittel obliegt 

der Senatorin für Arbeit. 

Innerhalb dieses Ressorts sind insbesondere drei Referate unmittelbar bzw. mittelbar mit der strategischen 

Steuerung der EU-kofinanzierten Landesarbeitsmarktpolitik im Rahmen des BAP betraut. 

Dieses sind die der Abteilung 2 - Arbeit - zugeordneten Referate 21 – Arbeitsmarktpolitik und 22 – Arbeitsmarktprogramme 

- sowie das zur Abteilung 1 – Zentrale Dienste - zählende Referat 15 – Europäische 

Angelegenheiten, Europäischer Sozialfonds und Gender Mainstreaming (vgl. Abbildung 19). 


9. Mai 2008 




Strategische 

Steuerungsebene 

ESF/BAP 

Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Soziales und Jugend 

(SAFGSJ) 

Abteilung 1 

Zentrale Dienste 

Referat 15 

Europ. Angelegenheiten/ 

Europäischer Sozialfonds / 

Gender Mainstreaming 

Abbildung 19: Organigramm: Ebene der strategischen Steuerung 

Referat 21 



9. Mai 2008 


Abteilung 2 

Arbeit 

Referat 22 


Gemäß Geschäftsverteilungsplan gestaltet sich die Aufgabenstruktur der drei Referate bisher wie folgt: 

� Referat 21 – Arbeitsmarktpolitik (auch als ‚BAP’-Referat bezeichnet) ► 

Dieses Referat ist laut Geschäftsverteilungsplan (GVPl.) für die fachliche und finanzielle Zielplanung 

und –verfolgung (Soll-/Ist-Abgleich) des BAP zuständig und damit formal für die Konzeption 

der BAP-Struktur nach Fonds und Unterfonds sowie das Controlling der Arbeitsmarktförderung im 

Rahmen des BAP federführend verantwortlich. Zu diesem Zweck führt das Referat v. a. das BAP- 

Fach- und Finanzcontrolling durch (s. Kap. 5.6 ), das über den finanziellen und materiellen Verlauf 

der Arbeitsmarktförderung im BAP sowie der Fonds und Unterfonds berichtet. Hierfür entstehen 

Aufwendungen i. H. v. ca. zwei Vollzeitstellenäquivalenten (VZÄ). Dies entspricht 25 Prozent der 

Personalkapazitäten des Referates. Zu den weiteren Aufgaben des Referates zählen ferner die 

Gremienarbeit in den Selbstverwaltungsorganen der Agenturen, die Rechtsaufsicht über die Arbeitsgemeinschaften, 

die federführende Rolle des kommunalen Träger der BAgIS, die Führung der 

Arbeitsmarkt- und SGB-Statistik für das Land Bremen, arbeitmarktanalytische Aufgaben sowie die 

Begleitung der bundespolitischen Diskussionen und Meinungsbildung bis zur Befassung im Bundesrat 

in Fragen des SGB III, SGB II und angrenzender Gesetze. 

� Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme ► 

Das Referat 22 ist im Jahr 2005 aus einer Fusion von drei Referaten hervorgegangen. Zu seinen 

Aufgaben zählen v. a. die strategische und inhaltliche Steuerung der im BAP auf Fonds- und Unterfondsebene 

zusammengeführten Programme, Initiativen etc. zur präventiven Arbeitsmarktpolitik (1. 

Säule) bzw. zur Beschäftigungsförderung (2. Säule). Diese Aufgabe umfasst v. a. die Konzeption 

der Richtlinien/Fördergrundsätze, der Förderkonditionen und Auswahlkriterien sowie die Initiierung 

von programmspezifischen Wettbewerbsaufrufen. Ferner obliegt dem Referat 22 die Budgetierung 

auf Ebene der BAP-Programme sowie die Fachaufsicht über die Gesellschaften (bag und BRAG). 

Dieses beinhaltet auch die Aushandlung der Gesellschafts- und Leistungsverträge. Insgesamt sind 

im Referat 22 Personalkapazitäten im Umfang von rund 10 Vollzeitstellenäquivalenten vorhanden.



� Referat 15 – Europäischer Sozialfonds ► 

Als ESF-Verwaltungsbehörde ist das Referat 15 in der zurückliegenden Förderperiode 2000 bis 

2006 v. a. für die Beschaffung der Strukturfondsmittel sowie die Gewährleistung der Berücksichtigung 

der rechtlichen, inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen der Europäischen 

Kommission in Bezug auf die EU-Strukturförderung verantwortlich gewesen. Bezogen auf das BAP 

ist dem Referat somit bisher eine eher mittelbare strategische Steuerungsfunktion zugekommen. 

Im Rahmen der neuen Förderperiode kommt dem Referat 15 nunmehr allerdings eine zunehmend 

eigenständige Steuerungsfunktion zu. Gründe hierfür liegen in der Planung und Aufstellung eines 

eigenen Operationellen Programms (OP) des Landes Bremen, der Einrichtung eines eigenen Begleitausschusses, 

den steigenden Anforderungen der Europäischen Kommission hinsichtlich einer 

Output- und ergebnisorientierten Steuerung sowie der wachsenden Bedeutung der ESF- 

Strukturfondsmittel für die Finanzierung der Landesarbeitsmarktpolitik im Rahmen des BAP. In der 

Folge nimmt die Verantwortung des Referates für die Gewährleistung der Kohärenz der bremischen 

Arbeitsmarktförderung mit den Zielen der EU-Strukturfondsförderung sowie für die Erreichung 

der im OP festgelegten Output- und Ergebnisziele erheblich zu. Dies setzt eine zunehmende 

Einflussnahme im Sinne einer unmittelbaren Steuerung des BAP voraus. Hierfür sind Personalkapazitäten 

im Umfang von fünf VZÄ (inkl. EFRE) bzw. vier ohne EFRE vorhanden. 

Im Einzelnen nehmen die drei Referate folgende Aufgaben im Rahmen der Steuerung wahr: 


9. Mai 2008 




Stufen des 

► Steuerungskreislauf 

(1) Bedarfsanalyse / 

Relevanzprüfung 

der BAP und / oder 

OP-Maßnahmen 

(2) Planung 

(Ziel- / Handlungssystem 

BAP / OP) 

Referat 21 

► Arbeitsmarktpolitik 

Die Aufgabe der Arbeitsmarktanalyse und 

Berichterstattung obliegt Referat 21 (GVPl. 

21-1). 

Dies bzgl. Maßnahmen sind: 

► Zusammenstellung mtl. Informationen 

zum Arbeitsmarkt und SGB II Statistik. 

► jährlichen IAB-Betriebspanel für Bremen: 

Auswertungsschwerpunkte, Fragebogen AG 

beim IAB, Berichtsabnahme und Auswertung 

für Bremen 

► Kontakte zu Akteuren des Arbeitsmarktes, 

insbesondere anderen Ländern, BMAS, 

BA, IAB, andere Arbeitsmarktforschungsinstituten 

Zuständig für die finanzielle und fachliche 

Zielplanung des BAP (GVPl. 21-3) auf der 

Ebene der Fonds- und Unterfonds. 


9. Mai 2008 


Referat 22 

► Arbeitsmarktprogramme 

Keine formale Zuständigkeit für Arbeitsmarktanalysen. 

Im Rahmen der Planung von arbeitsmarktpolitischen 

Initiativen und Programmen 

innerhalb des BAP gleichwohl Analysen 

über die Relevanz. 

Wesentliche Maßnahmen: 

► bedarfs- und situationsbezogene Informationsermittlung 

über Erfahrungsaustausch 

mit Arbeitsmarktexperten und - 

expertinnen 

über Trends / Branchen 

► Regionales Monitoring (EQUIB) 

Zuständig für die Ausgestaltung der finanziellen 

und materiellen Ziele des BAP. 

Erarbeitung von Vorschlägen für Fördergrundsätze, 

-konditionen und –richtlinien 

sowie Wettbewerbsaufrufe für die Landesarbeitsmarktprogramme. 

Referat 15 

► Europäische Angelegenheiten / ESF 

Referat 15 ist als Verwaltungsbehörde zuständig 

für die Gewährleistung der Relevanz 

des Operationellen Programms. 

Dies umfasst einmalig: 

► Durchführung einer ex-ante Evaluation 

inkl. sozioökonomischer Analyse / SWOT 

(siehe Arbeitspapier der KOM zur ex-ante 

Evaluation; Art. 48 (2) VO (EU) 1083/2006). 

Dies umfasst laufend: 

► Die Überprüfung der Relevanz der OPs 

(siehe Art. 33 (1) a) VO (EU) 1083/2006 – 

Überarbeitung der OPs im Falle signifikanter 

sozioökonomischer Veränderungen). 

► Die Erstellung eines jährlichen Durchführungsberichts 

zum Stand der Umsetzung 

des OP entlang der spezifischen Ziele (Output, 

Baseline, Kontingent) (siehe Art. 

67 ff. VO (EU) 1083 /2006). 

Referat 15 ist federführend für die 

Ausarbeitung der operationellen 

Programme zuständig (Art. 32 VO (EU) 

1083/2006). Dies umfasst die Planung der 

finanziellen und materiellen Ziele der ESF- 

Strukturfondsförderung.



Stufen des 

► Steuerungskreislauf 

(3) / (4) Implementierung 

/ Umsetzung 

(Steuerung der Gesellschaften) 

(4) Soll-/Ist-Abgleich; 

Controlling) 

(IT-System / Berichtswesen) 

(5) Monitoring 

(=Begleitung) / Evaluation 

(=Bewertung) 

(Begleitung/ Wirkungsanalysen) 

Referat 21 

► Arbeitsmarktpolitik 

Keine Zuständigkeit für die Ausgestaltung 

des BAP-Handlungssystems in Form von 

Programme und Initiativen. 

Keine Zuständigkeit für die mit der Umsetzung 

des BAP betrauten Gesellschaften. 

Referat 21 ist kein VERA-Mandant. 

Zuständig für die finanzielle und fachliche 

Zielverfolgung des BAP (GVPl. 21-3) auf der 

Ebene der Fonds- und Unterfonds in Form 

des Fach- u. Finanzcontrolling (so genannte 

BAP-Tapete) (GVPl. 21-4). 

Verantwortlich für die Berichtlegung und 

–erstattung zum Finanz- und Fachcontrolling 

Es gibt keine lfd. BAP-Begleitung und Bewertung 

im Sinne von Monitoring und Evaluation. 

Im Falle bedarfsbezogener Evaluationen 

obliegt 21-3 ein Mitwirkungsrecht. 

Tabelle 12: Aufgaben der Referate 21, 22, 15 in der Landesarbeitsmarktförderung 


9. Mai 2008 


Referat 22 

► Arbeitsmarktprogramme 

Zuständig für 

► die Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen 

für die Projektauswahl (gemeinsam 

mit den Gesellschaften) 

► den Abschluss der Leistungsverträge mit 

den Gesellschaften 

► die Fachaufsicht über die Gesellschaften 

(inkl. BIG bezogen auf die beauftragten 

Programme). 

Referat 22 ist kein VERA-Mandant. 

Zuständig für die Berichterstattung über die 

materiellen / finanziellen Verläufe auf Programmebene 

ggü. der Deputation, d. h. das 

Programmfachcontrolling. 

Berichterstattung über die Ergebnisse und 

die Umsetzung der Wettbewerbsaufrufe. 

Zuständig für die Evaluierung des Programms 

Starthilfe 

Referat 15 

► Europäische Angelegenheiten / ESF 

Art. 60 VO (EU) 1083/2006 – „Die Verwaltungsbehörde 

ist verantwortlich dafür, dass 

das operationelle Programm im Einklang mit 

dem Grundsatz der wirtschaftlichen Haushaltsführung 

verwaltet und durchgeführt 

wird. 

Referat 15 ist VERA-Mandant. 

Zuständig für die Kontrolle des Zielereichungsgrades 

der im OP definierten Ziele. Die 

Begleitung erfolgt anhand von Finanzindikatoren 

und der Indikatoren, die nach 

Art. 37 ebd. Im OP definiert werden. 

Zuständig für das ESF-Berichtswesen und 

das EFRE-Berichtswesen (bezogen auf die 

im BAP verausgabten EFRE-Mittel) 

Monitoring (Begleitung) 

Art. 66 VO (EU) 1083/2006: „Die Verwaltungsbehörde 

und der Begleitausschuss 

wachen darüber, dass das OP ordnungsgemäß 

durchgeführt wird.“ 

Evaluation der ESF- und EFRE-Förderung 

Art. 47 VO (EU) 1083/2006: „Ziel der Bewertungen 

ist es, Qualität, Effizienz und Kohärenz 

der Interventionen zu steigern … sowie 

die Durchführung des OP im Hinblick auf 

spezifische Strukturprobleme .. zu verbessern.



Im Hinblick auf die Gesichtspunkte der Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Anforderungsgerechtigkeit 

bezogen auf die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP weist die Ebene der 

strategischen Steuerung demnach folgende Merkmale auf: 

� Arbeitsmarkt- und Bedarfsanalysen werden bisher von allen drei Referaten in unterschiedlicher 

Form und Intensität wahrgenommen. Eine eindeutige Zuständigkeit für ein Arbeitsmarktmonitoring 

und –controlling gibt es nicht ► 

Das Referat 21 ist laut Geschäftsverteilungsplan (GVPl.) für die ‚Arbeitsmarktanalyse und Berichterstattung’ 

(siehe GVPl. 21-1) zuständig. Dies umfasst die Erstellung und Auswertung von Statistiken 

zum Arbeitsmarkt einschließlich der Leistungen nach dem SGB II, Recherchen von Hintergrundinformationen 

zu aktuellen Themen der Arbeitsmarktpolitik sowie die auf Bremen bezogene 

Steuerung der jährlichen Erhebung des IAB-Betriebspanels. Das Referat gibt ferner monatlich den 

Landesbericht „Informationen zum Arbeitsmarkt“ und zum SGB II heraus. 

Maßnahmen zur Bedarfsermittlung bzw. zur Analyse des sozioökonomischen Kontexts werden 

auch von den Referaten 22 und 15 durchgeführt. Insbesondere das Referat 15 führte in seiner 

Funktion als Fondsverwaltung bisher jährliche Erhebungen ausgewählter soziostruktureller Kontextindikatoren 

für die jährliche Berichterstattung gegenüber dem Bund über den Stand der EU- 

Strukturfondsförderung (hier: ESF) durch. 

Trotz der vielfältigen Aktivitäten wird bisher von keinem der drei genannten Referate ein umfassendes 

Arbeitsmarktmonitoring und –controlling zur systematischen und regelmäßigen Analyse der 

Angebots- und Nachfrageseite des Bremer Arbeitsmarktes vorgenommen. 

Die im Vorfeld der Planung des Operationellen Programms beauftragte soziökonomische / SWOT- 

Analyse bietet zwar einen solch umfassenden Überblick, ist aber bis dato ein einmaliger Vorgang. 

Gleichwohl bildet diese Analyse, auch aus Sicht der Europäischen Kommission, den Referenzrahmen 

für die laufende Begleitung und Bewertung der Förderperiode 2007 bis 2013 im Sinne der 

allgemeinen und spezifischen Relevanzprüfung gemäß Art. 37 (1) i. V. m. Art. 67 (2) VO (EG) 

1083/2006). Demnach muss das Operationelle Programm des Landes Bremen anhand der dort 

enthaltenen Kontext-, Kontingent- und Baseline-Indikatoren hinsichtlich seiner Wirkungen kontinuierlich 

im Lichte der Entwicklung der sozioökonomischen Rahmenbedingungen überprüft werden 

um etwaige Änderungs- bzw. Anpassungsbedarfe zu erkennen (s. ausführlich Kap. 5.1 ). 

Diese Aufgabe der kontinuierlichen Relevanzprüfung obliegt der Verwaltungsbehörde (Art. 60 VO 

(EG) 1083 (2006)). 

� Die Zuständigkeiten für die Planung des BAP sind bisher auf die Referate 21 – Arbeitsmarktpolitik 

- und 22 – Arbeitsmarktprogramme - verteilt. Diese Aufgabenteilung führt dazu, dass 

sich das Handlungssystem des BAP zu einem eigenständigen Zielsystem entwickelt hat ► 

Das Beschäftigungspolitische Aktionsprogramm (BAP) ist von seiner Anlage her ein umfassendes 

Ziel- und Handlungssystem bestehend aus Fonds- und Unterfonds (= Zielsystem) sowie konkreten 

Programmen, (Einzel)-initiativen und Projekten (= Handlungssystem). Zur Gewährleistung der internen 

Kohärenz des BAP sowie einer zielorientierten Steuerung bedarf es insbesondere einer klaren 

Zuordnung von Zielen und Programmen sowie einer einheitlichen Steuerungs- und Handlungslogik 

innerhalb des Systems (s. ausführlich Kap. 5.2 ). 


9. Mai 2008 




In der zurückliegenden Förderperiode 2000 bis 2006 war diese strukturelle Klarheit und Integrität 

von Ziel- und Handlungssystem nicht gegeben. Ziel- und Handlungssystem haben sich vielmehr 

unabhängig voneinander entwickelt, mit der Folge, dass sich das Handlungssystem, bestehend 

aus arbeitsmarktpolitischen Programmen, Initiativen, Richtlinien und Wettbewerbsaufrufen, zu einem 

eigenständigen Steuerungssystem mit eigener Steuerungslogik (bottom-up) und eigenem Berichtswesen 

(s. Kap. 5.6 ) entwickelt hat. 

Dieses Auseinanderfallen von Ziel- und Handlungssystem ist nicht zuletzt auf die organisatorische 

Trennung der Verantwortlichkeiten für die beiden Ebenen zurückzuführen. So liegt die Zuständigkeit 

für die Planung und Ausgestaltung des BAP-Zielsystems lt. GVPl. beim Referat 21 – Arbeitsmarktpolitik. 

Dies umfasst v. a. die finanzielle und inhaltliche Zielplanung und Steuerung des BAP- 

Zielsystems, d. h. der Fonds- und Unterfonds. Zugleich verantwortet das Referat 22 die Ausgestaltung 

der Handlungsebene. Hierzu zählen v. a. die Erarbeitung von Vorschlägen zur Programmentwicklung, 

-planung und -budgetierung sowie die Umsetzungskontrolle. 

Eine Trennung dieser Verantwortlichkeiten ist zwar grundsätzlich möglich. Voraussetzung hierfür 

ist allerdings ein hohes Maß an inhaltlicher Übereinstimmung zwischen Ziel- und Handlungssystem 

im Sinne einer vertikalen Homogenität sowie ein klares Über-/Unterordnungsverhältnis der Ebenen. 

M. a. W: Die Planung und Ausgestaltung des Handlungssystems muss sich im Sinne eines topdown 

Ansatzes konsequent an den finanziellen und materiellen Zielvorgaben des Zielsystems orientieren 

und auf diese konkreten Bezug nehmen. Die Festlegungen der übergreifenden finanziellen 

und fachlichen Zielsetzungen und Schwerpunkte auf der Ebene des Zielsystems müssen umgekehrt 

im Sinne des bottom-up die Ergebnisse der Umsetzung laufend berücksichtigen und als 

Ausgangspunkt für Planungsanpassungen heranziehen (siehe Abbildung 17). Dieses einheitliche 

Steuerungsverständnis ist in der Praxis nicht gegeben. Um gleichwohl ein Mindestmaß an Homogenität 

herzustellen ist ein hoher Abstimmungs- und Koordinierungsaufwand zwischen den zuständigen 

Referaten erforderlich, beispielsweise bei der Berichterstattung des Fach- und Finanzcontrollings. 

Die formale Aufgabenteilung wird so in der Praxis zunehmend obsolet. 

Sofern nicht eine klare Hierarchisierung der Aufgabenstellungen vorgenommen wird, bedarf es zur 

Sicherstellung der erforderlichen vertikalen Homogenität und Stringenz des BAP einer Bündelung 

der Verantwortlichkeit für das gesamte BAP-Ziel- und Handlungssystem an einer Stelle. Diese Einschätzung 

wird innerhalb des Ressorts von allen Beteiligten geteilt und bereits als Lösungsmodell 

verfolgt. So lag die Planung der neuen BAP-Struktur (Zielsystem) bereits federführend in der Verantwortung 

von Referat 22. 

� Die Zuständigkeit für Berichtswesen und Controlling ist bisher auf alle drei Referate verteilt. 

Diese Aufgabenteilung wirkt sich dysfunktional auf die Integrität des Berichtswesens sowie 

die Durchsetzung einer einheitlichen Steuerungslogik auf ► 

Alle drei der strategischen Steuerungsebene zugeordneten Referate führen zu unterschiedlichen 

Zwecken und in unterschiedlichem Umfang Aufgaben der Berichterstattung über die Arbeitsmarktförderung 

des Landes Bremen durch. 

Die Verantwortlichkeiten sind bisher wie folgt verteilt: 

� Referat 15: ESF-Durchführungsberichte, ESF-Zahl- und Projektlisten, Berichterstattung über 

die EFRE-kofinanzierten Maßnahmen im Rahmen des BAP. 


9. Mai 2008 




� Referat 21: Finanzcontrollingbericht (die so genannte BAP-Tapete), Fachcontrollingbericht, 

Benchmarking-Bericht. 

� Referat 22: Programmfachcontrolling, Beleihungsbericht, Produktgruppencontrolling (zu allen 

durch das Referat 22 verantworteten Fonds), die so genannte Bellmannliste (Unterfondsbezogene 

Liste auf Projektebene). Darüber hinaus liefert das Referat 22 Daten zum Fach- und Finanzcontrolling 

auf BAP-Ebene zu. 

Während die Verantwortung für die Berichterstattung beim Ref. 21 liegt, lag die Verpflichtung zur 

Beschaffung abgestimmter Daten gegenüber den Gesellschaften und ihrer Prüfung und ggf. notwendiger 

Kommentierungen auf Seiten des Ref. 22. Die Folge dieser Aufgabenteilung sind hohe 

Abstimmungs- und Koordinierungsaufwendungen auf beiden Seiten sowie auf der Ebene der Gesellschaften, 

die für die Datenlieferung verantwortlich zeichnen. 

Gleichwohl wird in der Praxis keine durchgehende und vollständige Homogenität der BAP-Berichterstattung 

über alle Berichtsebenen hinweg erreicht. Dies gilt bezogen auf die zu Grunde liegenden 

Kennzahlendefinitionen, die Berichtszeitpunkte oder die berichteten Fragestellungen und ist nicht 

zu letzt eine Folge der beschriebenen unterschiedlichen Steuerungslogiken auf den Ebenen des 

BAP-Ziel- und Handlungssystems. So ist die Handlungsebene durch eine stark projektbezogene 

Steuerung gekennzeichnet, die sich u. a. in Form einzelfall- / projektbezogener Berichte widerspiegelt. 

Eine ausführliche Analyse und Bewertung zum Berichtswesen findet sich in Kapitel 5.6 . 

Im Hinblick auf die organisatorische Verankerung der Aufgabe ist zudem zu beachten, dass das 

Berichtswesen unter Steuerungsgesichtspunkten v. a. ein Instrument zur adressatenorientierten 

Veröffentlichung des Umsetzungsstands anhand von Soll-/Ist-Vergleichen ist. Dies setzt allerdings 

eine durchgehende Planung von oben nach unten über alle Ebenen des Ziel- und Handlungssystems 

hinweg voraus. Insofern bietet sich eine Bündelung von Planungs- und Berichterstattungsfunktionen 

an. Letzteres im Sinne der Datenauswertung und –bewertung (Interpretation) sowie 

der Ableitung von Empfehlungen bzw. Entscheidungsvorlagen bzgl. etwaiger Anpassungsbedarfe. 

Die Bündelung schafft somit die Voraussetzungen für die erforderliche Stringenz und Einheitlichkeit 

des Berichtswesens. 

Unabhängig von der Aufgabe der Datenauswertung können die Aufgaben der Datenerfassung und 

–bereitstellung weiterhin von anderen Stellen, z. B. den Gesellschaften, vorgenommen werden. 

� Durch die steigenden Anforderungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Steuerung 

und Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung nimmt die Bedeutung des Referates 15 

als ‚unmittelbar’ strategisch steuernde Einheit im Sinne von Zielsetzungen zu ► 

Die EU-Strukturfonds sind in der zurückliegenden Förderperiode 2000 bis 2006 vorrangig als Komplementärmittel 

für die Bremer Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung im Rahmen des BAP 

betrachtet und verwendet worden. Dem Referat 15 – Europäische Angelegenheiten - kam insofern 

v. a. die Aufgabe der Beschaffung von EU-Strukturfondsmitteln, der ESF-Berichterstattung sowie 

der Gewährleistung der Publizitätspflichten zu. Insofern war die Rolle des Referates 15 bezogen 

auf die Landesarbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik eine eher mittelbar unterstützende als eine 

aktiv steuernde. 

Mit der Entscheidung für ein eigenes Operationelles Programm (ESF-OP) des Landes Bremen, 

welches die Voraussetzung für eine Fortsetzung der EU-Strukturfondsförderung auf Landesebene 


9. Mai 2008 




ist, nehmen die inhaltlichen, prozessualen und strukturellen Anforderungen der Europäischen 

Kommission an die Umsetzung EU-Strukturfondsförderung 2007 bis 2013 deutlich zu (s. Kap. 3 ). 

Wesentliche Veränderungen ergeben sich v. a. aus der eigenständigen Steuerungsqualität, die das 

ESF-OP als ergebnis- und wirkungsorientiertes Zielsystem nunmehr für sich beansprucht (siehe 

ausführlich Kap. 5.2 ). In der Folge kommt der ESF-Verwaltungsbehörde bezogen auf die ESF-kofinanzierten 

arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten des Landes eine neue, unmittelbar steuernde Aufgabe 

und Rolle zu, um die im OP formulierten Ziele auch erreichen zu können. Diese Aufgabe 

muss mit den hierfür erforderlichen Instrumenten und Einflussmöglichkeiten unterlegt werden. 

Im Ergebnis kommt es demnach zu einer Verschiebung der Gewichte der Akteure auf der strategischen 

Ebene zu Gunsten des Referates 15. Diese wird noch durch die zunehmende Bedeutung 

der ESF-Fördermittel für die im BAP zusammengeführte bremische Landesarbeitsmarktpolitik (s. 

Kap. 3 ) in Folge der weitgehenden Reduzierung der originären Landesmittel unterstützt. 

� Die Aufgabe der Begleitung (Monitoring) und Bewertung (Evaluation) der BAP-Förderung ist 

auf der strategischen Steuerungsebene bisher nicht ausreichend verankert ► 

Eine systematische evaluatorische Wirkungsanalyse als sechster Stufe des Steuerungskreislaufs 

(siehe Kap. 4 ) der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik ist bisher auf der strategischen Steuerungsebene 

nicht als durchgehende Aufgabe verankert. Gemäß Art 47 der Allgemeinen Verordnung 

VO (EG) 1083 (2006) sind allerdings in der Förderperiode 2007 – 2013 regelmäßige Bewertungen 

(Evaluationen) der EU-Strukturfondsförderung vorzunehmen. „Ziel dieser Bewertungen ist 

es, Qualität, Effizienz und Kohärenz der Interventionen der Fonds zu steigern sowie die Strategie 

und die Durchführung der operationellen Programme im Hinblick auf spezifische Strukturprobleme 

der betreffenden Mitgliedsstaaten zu verbessern, […]“ (ebd.). Eine systematische Wirkungskontrolle 

gewinnt demnach künftig erheblich an Bedeutung, beispielsweise im Zusammenhang mit 

der Begründung von Änderungsanträgen gegenüber der Europäischen Kommission. Entsprechend 

muss diese Aufgabe organisatorisch auf der strategischen Ebene verankert werden. 

Verantwortlich für die Initiierung der Begleitung und Bewertung der Förderung, zumindest soweit es 

ESF-kofinanzierte Maßnahmen angeht, ist die Verwaltungsbehörde (Art. 60 VO (EG) 1083 (2006)). 

� Gender Mainstreaming / Genderkompetenz auf der strategischen Ebene ► 

Gender Mainstreaming als Querschnittsaufgabe ist in allen Stufen des Steuerungskreislaufes und 

für alle drei Referate relevant. Die Referate haben einerseits aufgrund der Strukturfondsvorgaben 

und andererseits aufgrund der Bremer Beschlusslage zu Gender Mainstreaming die Aufgabe, eine 

Doppelstrategie aus spezifischen Maßnahmen einerseits und durchgängiger Gleichstellungsorientierung 

andererseits anzuwenden. Hierzu bedarf es einiger Kompetenzen und der Festlegung 

von Aufgaben in den einzelnen Referaten. Diese werden im Folgenden für die einzelnen Stufen 

des Steuerungskreislaufs beschrieben. 

Für die Bedarfsanalyse / Relevanzprüfung heißt dies, dass alle Analysen nach Geschlecht differenzierte 

Daten enthalten müssen. Diese Anforderung wird weitgehend erfüllt (siehe Kap. 5.1). 

Darüber hinaus geht es darum, Informationslücken zur Thema Gleichstellung (entsprechend der 

Zielsetzungen, vgl. Kap 5.2) im Land Bremen zu schließen (z. B. vertikale Segregation, Betreu- 


9. Mai 2008 




ungsbedarfe, Geschlechterverhältnisse in der Migrationsgesellschaft). Dies kann durch eine Gesamtschau 

vorhandener Daten, die Veranlassung von Auswertungen oder ggf. mit Hilfe von zu 

veranlassenden Sonderuntersuchungen geschehen. Die Bedarfsanalyse geht dabei über die Erfassung 

von Daten hinaus und soll, soweit erforderlich auch qualitative Untersuchungen umfassen. 

Gefordert ist also eine Genderkompetenz im Sinne eines strategischen Wissensmanagement zur 

Chancengleichheit: Welche Informationen und Daten müssen vorliegen, um die Gleichstellungssituation 

im Lande einzuschätzen, sie mit den übergeordneten EU-Zielen in Bezug zu setzen. Hier 

geht es um eine Bündelung der vorhandenen Informationen (z. B. über VERA), der Auswertung 

vorhandenen Daten (z. B. in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Landesamt) und ggf. auch der 

Durchführung eigener Studien (z. B. Sonderuntersuchungen zu ausgewählten Gleichstellungsthemen 

im Land). 

Wie oben festgestellt, gibt es bisher keine eindeutige Zuständigkeit für ein Arbeitsmarktmonitoring. 

Allerdings ist durch die Erstellung der sozioökonomischen Analyse für das ESF-OP durch Referat 

15 bereits eine gute geschlechtsdifferenzierte Datenbasis geschaffen worden (siehe Kapitel 5.1). 

Die Planung ist v. a. für das Thema Chancengleichheit eine entscheidende Stufe im Steuerungskreislauf, 

da erfahrungsgemäß auch bei einer guten Basis an geschlechtsdifferenzierten Daten und 

genderbezogenen Informationen, die Übersetzung in die Steuerungsinstrumente schwer fällt. Hier 

geht es auf Basis der gewonnenen Informationen darum, einerseits Ziele für Gleichstellung (als 

spezifische Ziele) zu formulieren und andererseits (im Sinne des Gender Mainstreaming) Ziele 

genderorientiert (und nicht geschlechtsneutral) zu formulieren. Dies kann durch eine Formulierung 

des Ziels selbst oder durch die Formulierung von Gender „Unterzielen“ geschehen. Für die Ausgestaltung 

der Fördergrundsätze heißt das zum Beispiel, hier die für den Förderbereich relevanten 

Gleichstellungsziele zu benennen, sodass eine Steuerung der Wirkungen ermöglicht wird. Eine 

Aufgabe ist hier zum Beispiel zu entscheiden, welches Programm insbesondere für welche/s 

Gleichstellungsziel/e einen Beitrag leisten soll. 

Im Rahmen der Implementierung und Umsetzung ist durch klare Vorgaben an die Gesellschaften 

die Steuerung zu gewährleisten. Durch die Veranlassung von Gender Trainings durch Referat 

15 in der letzten Förderperiode sind die Träger und Gesellschaften zum großen Teil befähigt 

worden, konkret formulierte Ziele umzusetzen. Allerdings erfolgte keine genauere Fokussierung auf 

jeweils spezifische Beiträge zur Chancengleichheit durch Programme und Projekte, abgesehen 

durch eine Steuerung durch eine - weiterhin notwendige - frauenspezifische Förderungslinie. Über 

eher pauschale Vorgaben an nicht explizit gleichstellungsorientierte Projekte können Ziele jedoch 

nicht kohärent umgesetzt werden. 

Die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Land wird also bisher eher durch eine Delegation 

auf die operative Ebene geprägt (siehe auch unten – Ausführungen zur operativen Ebene). Auch 

geht ein Gleichstellungsmonitoring in der Regel nicht über die Feststellung der quantitativen Beteiligung 

von Frauen an den Maßnahmen hinaus. Dies ist zwar ein zentraler Bestandteil des Wirkungsmonitoring 

hinsichtlich der Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern, sollte 

jedoch auch durch ein inhaltliches Monitoring ergänzt werden. Dies bedarf einer weiteren Zusammenarbeit 

der strategischen mit der operativen Ebene und dem Einsatz von Instrumenten des Monitoring. 

Eine Ursache für das wenig strukturierte und zielgerichtete Vorgehen liegt in der oben genannten 

unklaren Aufgabenteilung zwischen den einzelnen Referaten. 


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Die oben genannte Anforderung einer klaren Zuständigkeit auf der steuernden Ebene lässt sich für 

das Querschnittsthema Chancengleichheit wiederholen. Die gleichstellungsrelevanten Informationen 

für das BAP müssen an einer Stelle zusammenfließen, um eine Einschätzung der Zielerreichung 

und weiterer Gleichstellungsbedarfe zu geben. 

Die Begleitung (Monitoring) und Bewertung (Evaluation) fand in der letzten Förderperiode auf 

einer explizit gleichstellungsorientierten Ebene in Form von a) Schulungen auf Trägerebene und b) 

einer exemplarischen Studie zum Auswahlverfahren des Programms ProWin-QU statt. Hierauf 

kann in der laufende Förderperiode weiter aufgebaut werden. 

Wie oben bereits festgestellt, wurde bisher keine systematische evaluatorische Wirkungsanalyse 

durchgeführt, also auch nicht für die Frage von Gleichstellungswirkungen des BAP im Abgleich mit 

Zielsetzungen. Aufgrund neuer Anforderungen an Evaluation wäre auch weiterhin ein systematischer 

Gender-Fokus in zukünftig zu beauftragenden Evaluationen anzulegen. 

In der Gesamtschau lassen sich demnach folgende Feststellungen bzgl. der Akteursstrukturen auf der 

strategischen Ebene treffen: 

� Die bisherige Aufgabenteilung zwischen den Referaten 21 und 22 bezogen auf die Umsetzung und 

Steuerung des BAP, insbesondere im Zusammenhang mit dem Berichtswesen, ist unter Effektivitäts- 

und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten dysfunktional. Hier bedarf es, wie vom Ressort bereits 

angestrebt, der Zusammenführung der BAP-bezogenen Steuerungsaufgaben in einer Hand. 

� Mit der Aufstellung eines eigenen Operationellen Programms kommt dem Referat 15 künftig eine 

unmittelbar steuernde Funktion der ESF-kofinanzierten Landesarbeitsmarktförderung zu. Dies umfasst 

mindestens die Beteiligung an der top-down Planung der Zielwerte, die kontinuierliche Kontrolle 

und Bewertung der Zielerreichung sowie die Möglichkeit zur unmittelbaren Einflussnahme auf 

die Art der Umsetzung. Angesichts des hohen Gewichts der ESF-Förderung für die gesamte Landesarbeitsmarktpolitik 

ergeben sich hieraus erhebliche Überschneidungen zu den Aufgaben der 

bisherigen BAP-Steuerung. 

� Die Aufgaben der kontinuierlichen Bedarfsanalyse im Rahmen eines Arbeitsmarktmonitoring und 

–controlling sowie der Initiierung der Programmbegleitung und –bewertung muss im Hinblick auf 

die Anforderungen der Europäischen Kommission weiterentwickelt werden. 

� Die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Land ist bisher eher durch eine Delegation auf die 

operative Ebene geprägt. Im Hinblick auf die neue Förderperiode bedarf es einer weitergehenden 

Verankerung des Themas auf der strategischen Steuerungsebene. 

Im Ergebnis zeigt sich demnach in Bezug auf eine wirtschaftliche, effektive und anforderungsgerechten 

Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP ein struktureller Anpassungsbedarf 

auf der strategischen Ebene. 

5.3.1.2 Ebene der operativen Umsetzung des BAP 

Die operativen Aufgaben der Arbeitsmarktpolitik des Landes, insbesondere zur Beschäftigungs- und 

Qualifizierungsförderung, wurden in Bremen im Zuge der Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung auf 


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der Grundlage von Beleihungsverträgen auf die neu gegründete „bremer arbeit gmbh“ (kurz: bag) und 

in Bremerhaven auf die neue „Bremerhavener Arbeit GmbH“ (kurz: BRAG) übertragen. Darüber hinaus 

ist auch die „Bremer-Investitions-Gesellschaft mbH“ (kurz: BIG) an der Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik 

beteiligt. 

Ziele dieser Übertragung waren gleichermaßen die Unterstützung der Haushaltskonsolidierung sowie 

die Einführung eines modernen Steuerungssystems, in dem sich Verwaltung (Ressort) auf die Kernaufgaben 

der Gewährleistung und Steuerung konzentriert, während die operative Ebene, d. h. die 

Gesellschaften, im Sinne eines Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses die Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik 

verantwortet. 

Dies umfasst sämtliche operativen Aufgaben der Arbeitsförderung von A bis Z (Ausschreibung / Antrag 

bis Zahlungsverkehr). 21 Seit der Gründung der Gesellschaften im Jahre 2001 hat sich das Aufgabenspektrum 

in Art und Umfang stetig verändert, nicht zuletzt in Folge der so genannten Hartz- 

Gesetzgebung. Zu den gegenwärtigen Aufgaben der Gesellschaften bzgl. der operativen Umsetzung 

des BAP zählen im Einzelnen: 22 

� Die zielorientierte Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik in Form der Antragsbearbeitung und –entscheidung, 

Trägerbeauftragung, Mittelvergabe und Ergebniskontrolle. 

� Die Organisation und Durchführung von Ausschreibungsverfahren inkl. Prioritätssetzungen mit 

fachlichen Begründungen. 

� Die Definition von Leistungszielen für Förderprojekte. 

� Die Entwicklung von Leistungskontrakten mit Trägern von Projektförderung. 

� Die Mittelverwaltung und Disposition, inkl. aller dazu erforderlichen finanztechnischen und administrativen 

Aufgaben. 

� Die Dokumentation und Berichterstellung über die erzielten Ergebnisse auf Ebene der Unterfonds 

sowie bei Bedarf über einzelne Förderprogramme, Projekte und Maßnahmen. 

� Die Entwicklung von Vorschlägen zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Arbeitsförderung. 

Ergänzend zu diesem allgemeinen Aufgabenkatalog weisen die drei Gesellschaften jeweils spezifische 

regionale, inhaltliche und / oder organisatorische Tätigkeitsprofile auf: 

� bremer arbeit GmbH (bag) 

Die bag ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrags regional für die Stadtgemeinde Bremen inkl. 

Bremen (Nord) zuständig. Dies gilt auch für die Umsetzung des BAP. Ausnahmen von diesem Regionalprinzip 

gibt es allerdings bei der Durchführung der Programme Pro-Win-Qu und Ausbildungs- 

21 

Siehe Freie Hansestadt Bremen, „Programm Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung – Konzept und Realisierung 

– Erfahrungsbericht vom 6. August 2002“, Seite 41. 

22 Siehe: Mitteilung des Senats vom 24. Juli 2004 (Drucksache16/335), Seite 45f. 


9. Mai 2008 




partnerschaften. Während die bag ebenso wie die BRAG in Pro-Win-Qu eine bestimmte Anzahl 

von Projekten unabhängig von der regionalen Zuordnung zugewiesen bekommen hat, liegt die 

Verantwortung für die Umsetzung der Ausbildungspartnerschaften vollständig bei der BRAG. Neben 

der Umsetzung des BAP ist die bag auch auf weiteren, teilweise überregionalen Tätigkeitsfeldern 

aktiv. Hierzu zählt die Durchführung von Programmen in nicht EU-kofinanzierten Maßnahmen, 

wie z. B Chance 50+, ReSosta, Ausbildung im Verbund u. a. sowie innerhalb der Stadtgemeinde 

Bremen die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten im Rahmen des SGB II im Auftrag der 

BAGIS. Ferner ist die bag mit der Umsetzung des ESF-kofinanzierten Bundesprogramms ‚Lokales 

Kapital für Soziale Zwecke (kurz: LOS)’ betraut. In der Folge macht die Umsetzung des BAP nach 

Angaben der bag lediglich rund 40 Prozent des Aufgabenvolumens aus. 

Bremerhavener Arbeit GmbH (BRAG) 

Die BRAG ist das Pendant zur bag in Bremerhaven (siehe § 2 Gesellschaftsvertrag). In ihren Zuständigkeitsbereich 

fallen dem Grunde nach alle Projekte, deren beantragter Durchführungsort in 

Bremerhaven liegt. Darüber hinaus ist die BRAG allerdings unabhängig von der Region vollständig 

für die Umsetzung des Programms Ausbildungspartnerschaften, die Projekte zum Thema Windenergie 

sowie den Großteil der EFRE-kofinanzierten Projekte verantwortlich. In der Folge macht 

die Umsetzung des BAP nach Angaben der BRAG rund 80 Prozent des Aufgabenvolumens aus. 

� Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG) 23 

Die BIG ist als Gesellschaft dem Senator für Wirtschaft und Häfen (SWH) unterstellt. Regional ist 

ihr Tätigkeitsfeld im Wesentlichen auf Wirtschaftsförderprojekte in der Stadtgemeinde Bremen beschränkt. 

Eine Ausnahme hiervon bildet das Programm Arbeit und Technik, für das die BIG in beiden 

Städten zuständig ist. Im Rahmen des BAP ist die BIG für die die Umsetzung der ESFkofinanzierten 

Programme bzw. Initiativen Innosteps, 50plus sowie die ESF-Projekte im Themenfeld 

Gesundheitswirtschaft verantwortlich. Ergänzt wird das Aufgabenfeld um die Verwaltung des 

aus Landesmitteln und Darlehensrückflüssen finanzierten Starthilfefonds. Hauptaufgaben der BIG 

sind allerdings die vom Senator für Wirtschaft und Häfen bzw. Senator für Umwelt beauftragten 

Programmbewirtschaftungen außerhalb des BAP sowie sonstige Aufgaben im Rahmen der Wirtschaftsförderung. 

Der Anteil der Aufgaben im BAP an den Gesamtaufgaben der BIG beträgt demnach 

weniger als 10 Prozent. 

Ferner nimmt das Referat 22 (SAFGJS) Aufgaben der operativen Umsetzung des BAP war. Hierzu 

zählen v. a. die operative Steuerung und Mittelauszahlung für Projekte, in denen die Gesellschaften 

selbst als Projektträger fungieren. Im Weiteren liegt der Fokus allerdings auf der bag und der BRAG, 

die zwischen 2000 und 2007 für 94 Prozent 24 der festgelegten Mittel im BAP verantwortlich zeichnen. 

Ausgangslage der Gesellschaften im BAP 

Die Ausgangslage der beiden Gesellschaften im BAP stellt sich im Jahr 2006 wie folgt dar: 

23 

Die BIG wird im Rahmen dieser Evaluation gemäß Entscheidung der Projektgruppe vom 15.06.2007 nur nachrichtlich 

erwähnt. Sie ist im Weiteren nicht Untersuchungsgegenstand. 

24 Ergebnis: Auswertung VERA-Archiv: Festgelegte Mittel nach Mandanten. 


9. Mai 2008 




Nr. Eckdaten bag BRAG 

1 Personalkapazität gesamt in 

VZÄ. 

2 Davon: Personalkapazität für das 

BAP in VZÄ. 

3 Anzahl neu bewilligte 

Förderfälle (2006) 

4 Anzahl geförderte Förderfälle 

im BAP gesamt (2006) 

5 Bewilligte BAP-Mittel 

(2006) 

6 Programmdurchführungskosten 

2006 (netto) 

7 Bewilligte Mittel / Programmdurchführungskosten 

(2006) 

8 Honorar lt. Leistungsvertrag 

(netto) (Anlage 1), davon: 

8 a Kosten Programmentwicklung (Leistung 

1) 

8 b Kosten Berichtswesen 

(Leistung 2) 

8 c Kosten Programmumsetzung 

(Leistung 3) 

Tabelle 13: Eckdaten der Gesellschaften 


9. Mai 2008 


47 VZÄ 12,9 VZÄ 

Fonds I / V 

15,75 VZÄ 

236 Förderfälle 

(inkl. 9 Ff. im Fonds V.1) 



Fonds I / II / V 

9,5 VZÄ 





Rd. 13,060 Mio. € Rd. 10,468 Mio. € 

Rd. 1,400 Mio. € 

Rd. 0,752 Mio. € 

10,7 % 7,2 % 

1.197.159 € (netto) 

(= 100 %) 

46.826 € 

(3,91 %) 

418.418 € 

(ca. 1/3 VERA) (34.95 %) 

731.914 € 

(61,14%) 

705.779 € (netto) 

(= 100%) 

128.026 € 

(18,14 %) 

183.791 € 

(26,04 %) 

393.962 € 

(55,82 %) 

Quellen: 

(1) - Angaben der Gesellschaften 

(2) / (8) / (8a) / (8b) / (8c) – Leistungsverträge bag / BRAG (Anlagen 1 – 3): Tagewerke / 211 Arbeitstage pro VZÄ 

(3) / (4) - Auswertung VERA-Archiv (Steria Mummert Consulting) 

(5) / (6) Beleihungsbericht 2006 

Anhand dieser Eckwerte ergeben sich bezogen auf die aktuelle Situation der Gesellschaften folgende 

Schlussfolgerungen: 

� [1] Die Umsetzung der Landesarbeitsmarktpolitik über das BAP ist sowohl für die bag als 

auch für die BRAG ein relevanter Bestandteil des Leistungsportfolios ► 

In den beiden Gesellschaften sind insgesamt Personalkapazitäten im Volumen von rund 60 Vollzeitstellen 

beschäftigt. Diese verteilen sich im Verhältnis von 62 zu 38 Prozent auf bag und BRAG. 

Gemäß den Leistungsverträgen 2006 entfallen insgesamt 25,25 VZÄ bzw. 42,6 Prozent der gesamten 

Personalkapazitäten auf Tätigkeiten der Umsetzung des BAP. Demnach stellt das BAP einen 

relevanten Bestandteil des Leistungsportfolios der beiden Gesellschaften dar. 

In der Einzelbetrachtung wird deutlich, dass das die Umsetzung des BAP v. a. für die BRAG ein 

zentraler Bestandteil des Aufgabenprofils ist. So macht das BAP nach eigenen Angaben der BRAG 

rund 80 Prozent des Aufgabenvolumens aus. Zugleich bindet es 9,5 VZÄ bzw. rund 74 Prozent der 

vorhandenen Personalkapazitäten. noch deutlich höher. Auf Seiten der bag liegt der Anteil des



BAP am Gesamtaufgabenvolumen bei rund 40 Prozent. Der Anteil des mit der Umsetzung des 

BAP gebundenen Personals liegt lt. Leistungsvertrag 2006 bei rund 33 Prozent (15,75 VZÄ). 

� [2] Die Struktur der von bag und BRAG zur Umsetzung des BAP erbrachten Leistungen variiert 

erheblich ► 

Die Leistungsverträge der beiden Gesellschaften sind einheitlich nach drei Leistungskategorien differenziert, 

nämlich [i] Programmentwicklung, [ii] Berichtswesen sowie [iii] Programmumsetzung. 

Die Gewichtung dieser drei Aufgabenfelder untereinander ist in den Gesellschaften unterschiedlich. 

Anteil in Prozent 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

3,9% 

Verteilung der Honorarkosten 2006 insgesamt / nach Gesellschaften 

(Quelle: Leistungsverträge; Auswertung: Steria Mummert Consulting) 

bag BRAG Gesamt 

18,1% 

9,2% 

35,0% 

26,0% 


9. Mai 2008 


31,6% 

61,1% 

55,8% 

Programmentwicklung Berichtswesen Programmumsetzung 

Abbildung 20: Verteilung der Honorare nach Leistungsverträgen 2006 

Im Einzelnen stellt sich die Leistungsstruktur in den beiden Gesellschaften wie folgt dar: 

� [i] Die Programmentwicklung (Leistung 1) ist v. a. auf Seiten der BRAG eine relevante Aufgabe. 

Immerhin rund 18 Prozent entfallen auf die Mitarbeit der Planung und Weiterentwicklung 

der Förderprogramme. Auf Seiten der bag sind es nur 3,9 Prozent. Im Kern bewegt sich diese 

Aufgabe an der Schnittstelle von strategischer Steuerungs- und operativer Umsetzungsebene. 

� [ii] Das Berichtswesen (Leistung 2) umfasst v. a. die Zulieferung von Daten für das Fach- und 

Finanzcontrolling, die Berichterstattung über die ordnungsgemäße Verwendung der ESF-Mittel 

sowie die Beantwortung von Anfragen. Auf Seiten der bag kommt auch und v. a. die Pflege der 

VERA-Datenbank hinzu. Die hiermit verbundenen hohen Aufwendungen (s. Kap. 5.5 / 5.6) führen 

im Ergebnis dazu, dass der Anteil der für das Berichtswesen erbrachten Leistungen bezogen 

auf die Gesamtleistungen der bag im Rahmen der BAP-Umsetzung mit 35 Prozent sehr 

hoch ausfallen. Die sehr hohen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Datenerfassung und 

–plausibilisierung für das Berichtswesen im BAP werden durch das Ergebnis der BRAG bestätigt. 

Hier liegt der Anteil der Berichtswesenbezogenen Leistungen bei ebenfalls sehr hoch einzuschätzenden 

26 Prozent. 

59,2%



� [iii] Die Kernaufgabe der Programmumsetzung (Leistung 3), hierzu zählen v. a. die Antragsbearbeitung 

und –entscheidung, die Trägerbeauftragung, die Mittelvergabe und die Ergebniskontrolle, 

macht bei beiden Gesellschaften den größten Anteil der erbrachten Leistungen aus. 

So lag der Anteil der Programmumsetzung auf Seiten der bag bei rund 61 Prozent. Die BRAG 

kommt auf einen Anteil von rund 56 Prozent. Gleichwohl ist dieser Anteil in der Gesamtbetrachtung 

tendenziell als niedrig einzuschätzen. 

In der Gesamtschau wird deutlich, dass die Aufgaben des Berichtswesens und / oder der Programmentwicklung 

einen wesentlichen Teil des Leistungsspektrums ausmachen. 

� [3] Die Struktur der Förderfälle variiert zwischen Gesellschaften ► 

Das Verhältnis von Förderfällen zur Personalkapazitäten weist erhebliche Unterschiede zwischen 

den Gesellschaften auf. So kamen bei der bag im Jahr 2006 rund 40 Förderfälle auf eine Vollzeitstelle 

während das Verhältnis bei der BRAG lediglich bei 1:25 lag. Zugleich ist die mittlere Höhe 

der festgelegten Mittel je Förderfall mit rund 37.750 Euro bei der BRAG deutlich höher als bei der 

bag (16.500 Euro). Insofern ist das Aufgabenvolumen der bag durch ein kleinteiligeres Fördergeschäft 

gekennzeichnet. 

Die Situation der beiden Gesellschaften im Jahr 2006 ist das Ergebnis substantieller Veränderungen 

des Aufgabenvolumens insgesamt sowie der Aufgabenverteilung zwischen den Gesellschaften bezogen 

auf das BAP. 

Im Folgenden werden diese Veränderungen und Ergebnisse auf der Grundlage der im Rahmen der 

Evaluation ausgewerteten finanziellen und materiellen Daten für den Zeitraum 2000 bis 2006 nachgezeichnet. 

� [1] Das Aufgabenvolumen der Gesellschaften zur Umsetzung des BAP ist ebenso wie das 

Neugeschäft im BAP seit dem Jahr 2004 stark rückläufig ► 

Die Zahl der Förderfälle lag im Jahr 2006 bei bag und BRAG in der Summe bei 867. Hiervon entfielen 

609 bzw. 72 Prozent auf die bag und 241 bzw. 28 Prozent auf die BRAG. Der Anteil der Strukturhilfen 

(Unterfonds V.I) lag im Jahr 2006 noch bei 26,5 (bag) bzw. 15 Prozent (BRAG). Diese 

Zahlen liegen deutlich unterhalb des Niveaus der Jahre 2003 und 2004 mit insgesamt 3.801 bzw. 

3.948 Förderfällen. Demnach liegt die Zahl der Förderfälle bei bag bzw. BRAG im Jahr 2006 um 

rund 82 bzw. 62 Prozent unterhalb des Niveaus des Jahres 2004. Dies ist eine erhebliche Reduzierung 

des Aufgabenvolumens aus Sicht der Gesellschaften. 

Diese Entwicklung ist v. a. auf die Entwicklung der Förderfälle im Unterfonds V.1 zurückzuführen. 

So hat sich die Zahl der Strukturhilfen (Unterfonds V.1) zwischen 2004 und 2006 bei der bag um 

94 und bei der BRAG um 92 Prozent verringert. 

Diese Veränderungen treffen die beiden Gesellschaften in unterschiedlicher Weise. So ist v. a. bag 

vom weitgehenden Wegfall der Strukturhilfen betroffen, da diese im Betrachtungszeitraum im 

Durchschnitt 73 Prozent aller Förderfälle der bag ausmachten. Hingegen lag der Anteil der Strukturhilfen 

(Unterfonds V.1) an allen Förderfällen bei der BRAG lediglich bei 33 Prozent. 

Die folgende Abbildung zeichnet die Entwicklung der Förderfallzahlen insgesamt sowie differenziert 

nach Gesellschaften für den Zeitraum 2000 bis 2006 nach: 


9. Mai 2008 




Anzahl lfd. Förderfälle 

4.500 

4.000 

3.500 

3.000 

2.500 

2.000 

1.500 

1.000 

500 

0 

423 

Entwicklung der Förderfallzahlen nach Gesellschaften / gesamt (2000 - 2006) 

(Quelle: VERA-Archiv; Berechnung: Steria Mummert Consulting) 

12 

435 

1658 

52 


9. Mai 2008 


1710 

2943 

188 

3131 

3411 

390 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 

Abbildung 21: Entwicklung der Förderfälle nach Gesellschaften (2000 - 2006) 

Der Rückgang des Aufgabenvolumens betrifft nicht nur das Bestandsgeschäft der Gesellschaften 

sondern auch die Entwicklung der Neubewilligungen. Auch diese sind in der Tendenz stark rückläufig. 

So lag die Zahl der neu bewilligten Förderfälle im Jahr 2003 aus dem o. g. Grunde in der 

Summe über die beiden Gesellschaften noch bei 1.936 Fällen. Im Jahr 2006, d. h. zum Ende der 

Förderperiode, wurden im Vergleich lediglich 372 Förderfälle bewilligt. Dies waren lediglich 19 Prozent 

des Niveaus des Jahres 2003. Trotz der beginnenden Förderperiode 2008 bis 2013 ist demnach 

nicht mit einem Anstieg auf das frühere Niveau zu rechnen. 

� [2] Die Reduzierung des Aufgabenvolumens geht auf Seiten der bag mit einem Rückgang 

der festgelegten Finanzmittelvolumen im BAP einher. Im gleichen Zeitraum konnte die 

BRAG das absolute Volumen der festgelegten Mittel gegen den Trend ausbauen. 

Im Jahr 2006 lag die Summe der festgelegten Mittel über beide Gesellschaften i. H. v. rund 19,4 

Mio. Euro um rund 30,1 Mio. Euro unterhalb des Niveaus des Jahres 2003. Dies entspricht einem 

Rückgang von rund 73 Prozent. Diese Entwicklung trifft die Gesellschaften in uneinheitlicher Weise. 

So geht der Rückgang der festgelegten Mittel vollständig zu Lasten der bag. Während die BRAG 

im gleichen Zeitraum das von ihr verantwortete Volumen an festgelegten Mittel sogar gegen den 

allgemeinen Trend von 6,6 auf 9,1 Mio. Euro ausbauen konnte, ist die bag im Jahr 2006 mit einem 

Rückgang der festgelegten Mittel gegenüber dem Basisjahr 2003 i. H. v. -32,7 Mio. Euro konfrontiert. 

Dies entspricht einer Reduzierung der festgelegten Finanzmittel 2006 von rund 76 Prozent 

gegenüber dem Jahr 2003 (Abbildung 22). 

3801 

3313 

635 

3948 

1601 

512 

2113 

609 

bag 

BRAG 

Gesamt 

241 

850



Differenz (in Euro) 

25.000.000 

20.000.000 

15.000.000 

10.000.000 

5.000.000 

0 

-5.000.000 

-10.000.000 

-15.000.000 

-20.000.000 

-25.000.000 

Entwicklung der Festgelegten Mittel ggb. dem Vorjahr insgesamt / 

nach Gesellschaften (2001-2006) 


2001 2002 2003 2004 2005 2006 


9. Mai 2008 


bag gmbh 

brag gmbh 

Gesamt 

Abbildung 22: Veränderungen der festgelegten Mittel nach Mandanten (ohne Referat 15) 

� [3] Die BRAG baut ihren Anteil an der Umsetzung des BAP kontinuierlich aus ► 

In der Folge der oben skizzierten Veränderungen ist es zu einer Verschiebung der Anteile der Gesellschaften 

bezogen auf die Förderfälle und die festgelegten Mittel gekommen. 


100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

Verteilung der Förderfälle pro Jahr nach Gesellschaften 

(Quelle: VERA-Archiv; Berechnung Steria Mummert Consulting) 

3% 4% 7% 

97% 96% 93% 

11% 

89% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 

bag BRAG 

Abbildung 23: Verteilung der Förderfälle pro Jahr nach Gesellschaften (in Prozent) 

16% 

84% 

22% 

78% 

27% 

73%



Demnach ist die bag zwar auch im Jahr 2006 weiterhin für die Umsetzung von rund ¾ der laufenden 

Förderfälle verantwortlich, doch konnte die BRAG im gesamten Förderzeitraum ihren Anteil an 

den Förderfällen von ursprünglich drei auf nunmehr 27 Prozent (2006) ausbauen. Diese Entwicklung 

spiegelt sich auch in der Verteilung der festgelegten Mittel wider. Bezogen auf sämtliche festgelegten 

Finanzmittel der beiden Gesellschaften konnte die BRAG ihren Anteil an den festgelegten 

Mitteln sogar von ursprünglichen zwölf Prozent im Jahr 2000 auf 47 Prozent im Jahr 2006 erhöhen. 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

Verteilung der festgelegten Mittel 2000 - 2006 auf die Gesellschaften 


12% 11% 14% 13% 16% 

88% 89% 86% 87% 84% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 

bag gmbh brag gmbh 

Abbildung 24: Verteilung der festgelegten Mittel 2000 - 2006 nach Gesellschaften 

Diese Veränderung ist auch das Ergebnis einer Veränderung der Aufgabenteilung zwischen bag 

und BRAG sowie der damit verbundenen faktischen Aufhebung des aufgabenbezogenen Regionalprinzips 

zwischen bag und BRAG. 

� [4] Die ursprünglich vorgesehene regionale Zuordnung der Aufgabenwahrnehmung der 

beiden Gesellschaften wird in der Praxis zunehmend aufgegeben ► 

In den Gesellschaftsverträgen mit der bag und BRAG ist eine regionale Aufgabenteilung von bag 

und BRAG verankert. So heißt es im § 2 Abs. I des Gesellschaftsvertrags der Bremer Arbeit GmbH, 

(bag) dass sich das Tätigkeitsgebiet der Gesellschaft […] auf die Stadt Bremen erstreckt. Unter 

Abs. VI heißt es weiter, dass die Gesellschaft auch außerhalb des Landes Bremen tätig werden 

kann. Im Umkehrschluss ist damit die Kommune Bremerhaven als Tätigkeitsgebiet ausgenommen. 

Eine vergleichbare Beschränkung findet sich im Gesellschaftsvertrag der Bremerhavener Arbeit 

GmbH (BRAG), wo es unter § 2 Abs. 2 heißt: „Zu diesem Zweck fördert und unterstützt sie (die 

BRAG; Anmerk. d. Verf.) im Rahmen der staatlichen und kommunalen Arbeitsmarktpolitik Vorhaben 

in der Stadt Bremerhaven.“ 

In der Praxis, das zeigen auch die Entwicklungen der Förderfälle sowie der festgelegten Mittel, wird 

die regionale Zuordnung der Aufgabenwahrnehmung der beiden Gesellschaften zunehmen aufgegeben. 

Beispiele hierfür sind: 


9. Mai 2008 


33% 

67% 

47% 

53%



� Das Projekt Bauökologisches Bildungszentrum in Bremen und Bremerhaven ► bag. 

� Das Programm Service-Technik-Wind ► BRAG. 

� Die Projekte der Ausbildungspartnerschaften ► BRAG. 

� Die EFRE-Projekte ► BRAG. 

� Die Projekte des Senators für Bildung und Wissenschaft ► BRAG. 

Ein Grund für die Ab- bzw. Aufweichung des Regionalprinzips ist v. a. aus Sicht der BRAG als das 

Bemühen um die Absicherung eines ausreichenden, die Eigenständigkeit gewährleistenden Aufgabenvolumens. 

Diese Expansionsstrategie führt im Umkehrschluss allerdings auch dazu, dass die 

Regionale Fokussierung als Legitimationsprinzip für zwei Gesellschaften entfällt. 

Zudem führt die Aufhebung des Regionalprinzips auch zu Unschärfen im Berichtswesen, die nur 

teilweise durch Anpassungen in der Datenbank VERA (z. B. die Zuordnung der Teilnehmer/innen 

nach dem Wohnortprinzip) bzw. ergänzende Erhebungen und / oder manuelle Plausibilisierungen 

ausgeglichen werden können. So kann zwar mit Hilfe des Stammblatts eine Zuordnung von Teilnehmenden 

nach dem Wohnortprinzip erfolgen, aber die Finanzzahlen sind nicht differenziert darstellbar 

und können auch händisch nicht auseinanderdividiert werden (siehe hierzu Kap. 5.6 ). 

Vor dem Hintergrund der rückläufigen Entwicklung des Aufgabenvolumens sowie der daraus resultierenden 

hohen Programmdurchführungskosten im Verhältnis zum Volumen der festgelegten bzw. 

bewilligten Mittel (siehe Tabelle 13) weisen die aktuellen Überlegungen auf Seiten des Senats sowie 

der Fachverwaltung hinsichtlich einer Bündelung der Aufgabenwahrnehmung auf der operativen 

Ebene nach Einschätzung der Evaluation in eine richtige Richtung, zumal das Regionalprinzip 

ohnehin bereits insbesondere von Seiten der BRAG in Frage gestellt ist. 

Vorschläge zur konkreten künftigen Ausgestaltung der operativen Ebene setzen allerdings tiefer 

gehende Analysen und Untersuchungen im Rahmen einer Organisationsuntersuchung voraus, die 

nicht Bestandteil dieses Evaluationsauftrags ist. 

Gender Mainstreaming – Umsetzung auf der operativen Ebene 

Die Umsetzung des Gender Mainstreaming auf der operativen Ebene hat zwei Facetten. Zum einen 

die Verankerung des Prinzips ‚nach Innen’ in den eigenen Strukturen und Prozessen. Zum anderen 

die Gewährleistung der Strategie ‚nach Außen’ in der Arbeit der Projektträger. 

� Verankerung des Gender Mainstreaming ‚nach Innen’: 

Die institutionelle Verankerung von Gleichstellung fällt in den Gesellschaften unterschiedlich aus. 

Mitarbeitende und teilweise auch die Leitungsebene wurden im Rahmen von Gender Trainings geschult. 

Die bag hat sich eine Betriebsvereinbarung zu Gleichstellung gegeben. Formell zuständig 

sind hier die acht Bereichsleitungen. Die Gesellschaft stellt außerdem ein „Infoblatt Gender 

Mainstreaming“ zur Verfügung, dass in Folge der ProWinQU Studie entstanden ist. Dieses Infoblatt 

wird im Rahmen der Beratung von Trägern eingesetzt. 

Die Umsetzung von Gender Mainstreaming ist bisher nicht Bestandteil der Leistungsvereinbarung 

mit den Ressorts. Als Problem seitens der bag wird formuliert, dass das Mandat hinsichtlich der 

Umsetzung von Gender Mainstreaming nicht geklärt ist 


9. Mai 2008 




Institutionell ist die Aufgabe der Gleichstellungsorientierung in der bag und in der BRAG durch 

Gender-Beauftragte abgesichert. Diese wirken im Arbeitskreis „Berufliche Perspektiven von Frauen 

und Mädchen“ mit. Vielfach wird durch diese Gender-Beauftragten mit den Trägern ein Dialog über 

Fragen der Gleichstellung geführt, zum Beispiel über Zielquoten von Frauen und tw. auch Männern 

in Projekten. Dabei kommt es offensichtlich immer wieder zu Zielkonflikten, wenn zum Beispiel die 

ARGEn eine Zuweisungspraxis betreiben, die nicht den ESF-Zielzahlen entspricht. Hier wird der 

Handlungsspielraum der Gender-Beauftragten bzw. der Gesellschaften beschnitten. 

� Verankerung des Gender Mainstreaming ‚nach Außen’: 

Hinsichtlich der Umsetzung von Gender Mainstreaming kommt den Gesellschatten eine wichtige 

Funktion zu. Orientiert an Steuerungsvorgaben der Verwaltung müssen Träger befähigt werden, 

einen jeweiligen Beitrag zu einem bzw. den Gleichstellungsziel(en) zu leisten. Dies fand in der letzten 

Förderperiode vor allem durch eine Sequenz an Gender Trainings für die Träger sowie begleitende 

Beratungen durch die Gesellschaften statt. Weitere Elemente der Steuerung durch die Gesellschaften 

sind: 

� Die Nichtberücksichtigung von Gender in Anträgen wird als Ausschlusskriterium gewertet 

� Es werden konkrete Anforderungen gestellt und hierzu und Beratungsumsetzung angeboten: 

Zum Beispiel werde Auflagen gemacht, dass ein Gleichstellungskonzept für die Maßnahme innerhalb 

eines gewissen Zeitraums vorgelegt wird. Oder es wird eine personalwirtschaftliche 

Veränderung in Projekten verlangt. 

Die Steuerung hinsichtlich Gleichstellung auf der operativen Ebene erfolgt teilweise durch vor Ort- 

Kontrollen sowie durch Sachberichte und die Erfassung der Stammdaten in VERA. Die Sachberichte 

fließen in das Fachcontrolling ein, allerdings finden Auswertungsgespräche für die Fachcontrolling-Ergebnisse 

mit den Gesellschaften nur sehr zeitverzögert statt. 

Laut Auskunft der Gesellschaften ist Gender Mainstreaming für einige Träger inzwischen zur „Selbstaufgabe“ 

geworden, hier erübrigt sich die Beratung durch die Gesellschaften teilweise; andere 

Träger haben hier jedoch weiterhin hohen Bedarf. Entsprechend wäre die Zusammenführung des 

im Lande durchaus vorhandenen Fachwissens in Genderfragen eine weitere Aufgabe im Rahmen 

der Umsetzung von Gender Mainstreaming für die Gesellschaften. 

Die Funktion der Gender-Beauftragten geht nicht mit einer entsprechenden Zuweisung von Personalkapazitäten 

explizit für diese Aufgabe einher. Dem gegenüber steht die Anforderung der Gesellschaften, 

die Träger hinsichtlich fachlicher Gender-Aspekte in jeweiligen Förderbereichen auch 

fachlich zu beraten. Dies erfordert eine ausgewiesene Fachexpertise und ist als Aufgabe des 

„Gender-Coaching“ (also einer flankierenden Genderberatung) zu sehen. Eine Verankerung des 

Themas ist also in den Gesellschaften vorhanden, sie sollte mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet 

werden. 

Die Ausstattung mit Genderkompetenz in den Gesellschaften ist vor diesem Hintergrund als nicht 

ausreichend im Vergleich mit den damit verbundenen Anforderungen zu sehen. Die strategische 

Ebene der Referate sollte im Sinne des „top-down“ Prinzips des Gender Mainstreaming konkretere 

Vorgaben an die Gesellschaften herantragen und die entsprechenden Personalressourcen zur Erreichung 

von Gleichstellungszielen einplanen. In den Gesellschaften ist zwar Genderkompetenz 

vorhanden, diese ist aber nicht abgesichert. Auch die Generierung und Fachwissen über eine entsprechende 

Berichterstattung und Studien zur Gleichstellungssituation im Lande Bremen kann 


9. Mai 2008 




durch die Gesellschaften nicht abgedeckt werden, würde deren Arbeit jedoch weiter orientieren 

und qualifizieren. 

5.3.1.3 Verhältnis von strategischer und operativer Ebene 

Das Zusammenwirken von strategischer und operativer Ebene ist in vielerlei Hinsicht einer der zentralen 

Erfolgsfaktoren für eine anforderungsgerechte Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im 

Rahmen des BAP. Dies zeigt sich anhand der vielfältigen Schnittstellen der beiden Ebenen im Rahmen 

der Steuerung der Landesarbeitsmarktpolitik (ESF / BAP). 

Hierzu zählen entlang der Stufen des Steuerungskreislaufs (s. Kap. 4 ) v. a.: 

� Aufgaben der strategischen gegenüber der operative Ebene (top-down): 

� Vorgabe klarer, kohärenter und quantifizierter Ziele als Grundlage für die Umsetzung der ESFkofinanzierten 

Landesarbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP (Stufe 2 ► Planung). 

� Schaffung klarer Strukturen (Organisation, Personal, Aufgaben) und Prozesse (Verantwortlichkeiten 

/ Rollen), die eine effektive, wirtschaftliche und anforderungsgerechte Umsetzung der 

Landesarbeitsmarktförderung durch die operative Ebene ermöglichen (Stufe 3 ► Implementierung). 

� Rückmeldung der im Rahmen des Controllings sowie der Evaluation gewonnenen Erkenntnisse 

an die operative Ebene zur Initiierung bzw. Unterstützung eines stetigen Qualitätsentwicklungsprozesses 

(Stufe 5 ► Controlling / Stufe 6 ► Bewertung). 

� Aufgaben der operativen gegenüber der strategischen Ebene (bottom-up): 

� Rückmeldung der im Rahmen der Umsetzung der Landesarbeitsmarktpolitik gewonnenen Erkenntnisse 

über neue bzw. veränderte Bedarfslagen sowie strukturelle und / oder prozessuale 

Anpassungserfordernisse zur Weiterentwicklung der Förderinhalte und –instrumente (Stufe 1 

► Bedarfsermittlung). 

� Konkretisierung der durch das Zielsystem vorgegebenen Planungen auf der Ebene des Handlungssystems 

(ggf. Fördergrundsätze, Wettbewerbsaufrufe, Projekte) unter Beachtung und Gewährleistung 

der internen Kohärenz von Ziel- und Handlungssystem (Stufe 2 ► Planung). 

� Erhebung der für das Berichtswesen erforderlichen finanziellen und materiellen Basisdaten sowie 

Gewährleistung der Plausibilität (Stufe 5 ► Controlling). 

Die hier skizzierte Interaktion zwischen strategischer und operativer Ebene setzt im Hinblick auf die 

Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen der Landesarbeitsmarktpolitik 

(BAP) eine anforderungsgerechte Governance-Struktur im Sinne klar definierte 

regelkonformer Strukturen, Aufgabenabgrenzungen und Prozesse (polity) voraus. 

Neben den formalen Regeln etc. wird die Interaktion auch durch die Ausgestaltung und Handhabung 

der Regeln in der Praxis (politics) geprägt. Insofern sind beide Aspekte in der folgenden Bewertung zu 

berücksichtigen. Das Verhältnis von strategischer und operativer Ebene wird v. a. durch folgende institutionellen 

Regelsysteme geprägt: 


9. Mai 2008 




� [1] Den Gesellschaftsvertrag (i. V. m. dem Beleihungs- und Leistungsvertrag) 

Die Freie Hansestadt Bremen hat die Durchführung von arbeitsmarktpolitischen Förderprogrammen 

auf die bremer arbeit gmbh und Bremerhavener Arbeit GmbH im Wege der Beleihung übertragen. 

25 Auf diese Weise sind die Aufgaben der Bremischen Arbeitsmarktförderung im Einklang 

mit dem Programm zur „Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung“ in eine strategisch-steuernde 

und eine operativ-umsetzende Ebene aufgeteilt worden. Ziel ist es, dass sich die Fachverwaltung 

auf die Kernaufgaben, sprich die Steuerung und Gewährleistung konzentriert, während die Gesellschaften 

für die operative Umsetzung der Arbeitsmarktförderung verantwortlich zeichnen. 

Die ‚operativen’ Aufgaben der Gesellschaften sind in den weitgehend identischen Gesellschaftsverträgen 

der beiden Gesellschaften unter § 2 formuliert. Neben der Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik 

in Form der Antragsbearbeitung und –entscheidung, Trägerbeauftragung, Mittelvergabe und 

Ergebniskontrolle zählt zu den Aufgaben der Gesellschaften demnach insbesondere 

� die Information und die Beratung über Förderprogramme, sowie 

� die Erarbeitung (Planung) von Vorschlägen zur finanziellen Ausgestaltung der jeweiligen Förderprogramme 

im Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) und zur Weiterentwicklung 

von Förderschwerpunkten/Programmen und Fördergrundsätzen/Richtlinien unter Einbringung 

und Berücksichtigung der aus der Programmumsetzung und –steuerung gewonnenen Erkenntnisse 

und Erfahrungen. 

Verantwortet wird die Aufgabenwahrnehmung der Gesellschaften durch die Geschäftsführung (§ 

6 des Gesellschaftsvertrags). Diese hat die Geschäfte der Gesellschaft […] nach den Richtlinien 

und Weisungen des Aufsichtsrates, den gesetzlichen Vorgaben sowie unter Beachtung der Beschlüsse 

des Aufsichtsrates oder der Gesellschafterversammlung (§ 6 Abs. IV ebd.) als den weiteren 

zentralen Organen der Gesellschaft (§ 5 ebd.) zu führen. 

Der Aufsichtsrat (hier am Beispiel der bag) ist mit drei Vertreter/innen der Bremischen Bürgerschaft, 

jeweils einem bzw. einer Vertreter/in der Bremer Handelskammer, Handwerkskammer und 

dem Deutschen Gewerkschaftsbund, jeweils einem bzw. einer Vertreter/in der Ressorts Finanzen, 

Wirtschaft und Arbeit sowie im Wechsel einer Vertretung der Zentralstelle für die Verwirklichung 

der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) bzw. dem Bildungsressort besetzt und insofern nicht nur 

durch den Gedanken der Steuerung sondern auch der Beteiligung geprägt. Vorsitzende/r des Aufsichtsrates 

ist die/der Vertreter / -in des Arbeitsressorts. 

Dem Aufsichtsrat obliegen u. a. folgende Aufgaben (§ 8 Abs. I ebd.): 

� Festlegung der Grundsätze der Geschäftspolitik, sofern und soweit diese nicht schon durch den 

Beleihungsvertrag und die Leistungsverträge festgelegt worden sind. 

� Überwachung der Geschäftsführung. 

� Entgegennahme des Jahresabschlusses und des Lageberichts sowie des Berichtes des Abschlussprüfers 

sowie Weiterleitung dieser Unterlagen an die Gesellschafter. 

25 Siehe: Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, „Leitlinien zur Aufsicht und Zusammenarbeit 

des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales mit der bremer arbeit gmbh und der 

Bremerhavener Arbeit GmbH“ (Stand: 25.08.2004). 


9. Mai 2008 




Die Gesellschafterversammlung wiederum beschließt gemäß § 9 IV des Gesellschaftsvertrages 

u. a. über 

� die Feststellung der Bilanz nebst Anhang einschließlich Gewinn- und Verlustrechnung (Jahresabschluss) 

für das vorangegangene Geschäftsjahr, 

� die Gewinnverwendung, sowie 

� die Entlastung der Geschäftsführer und der Mitglieder des Aufsichtsrates. 

Die Grundlage für die regelmäßige Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist der Wirtschaftsplan, bestehend 

aus Finanz-, Investitions- und Personalplan, welcher von der Geschäftsführung vor Beginn 

eines jeden Geschäftsjahres für das kommende Geschäftsjahr aufgestellt wird. Dieser Wirtschaftsplan 

bedarf der Zustimmung des Aufsichtsrates und des zuständigen Fachressorts (§ 6 Abs. VII). 

Die Zustimmung des zuständigen Fachressorts ist dabei im Sinne der Fachaufsicht zu verstehen, 

die die Einhaltung der inhaltlichen und finanziellen Vorgaben an die Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik 

durch die Gesellschaften umfasst. Durch diese inhaltliche Fokussierung ist die Fachaufsicht 

gegenüber den Zuständigkeiten des Aufsichtsrates bzgl. der Festlegung der allgemeinen Geschäftspolitik 

der Gesellschaft abgegrenzt. 

Insofern kommt der Fachverwaltung in zweifacher Weise, nämlich über die hervorgehobene Position 

des bzw. der Aufsichtsratsvorsitzenden sowie das hier verankerte gesonderte Zustimmungsrecht 

zum Wirtschaftsplan eine starke Funktion zur Steuerung der Gesellschaften zu. Im Ergebnis 

handeln die Gesellschaften demnach auf der Grundlage der Gesellschafts- und Beleihungsverträge 

nach den inhaltlichen Weisungen des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend 

und Soziales. 

Das Konzept der Fachaufsicht ist in den „Leitlinien zur Aufsicht und Zusammenarbeit des Senators 

für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales mit der bremer arbeit gmbh und der Bremerhavener 

Arbeit GmbH“ in allgemeiner Weise ausgeführt. 

� [2] Die Leitlinien zur Aufsicht und Zusammenarbeit der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, 

Jugend und Soziales mit der bremer arbeit gmbh und der Bremerhavener Arbeit 

GmbH – (Fachaufsichtskonzept). 

Gemäß den Leitlinien legt die Fachverwaltung im Rahmen der strategischen Steuerung die finanziellen 

(Betriebsmittel, Programmmittel) sowie die fachpolitischen Rahmenbedingungen (Förderschwerpunkte, 

Fördergrundsätze, Programme, Richtlinien, sonstige Handlungsanweisungen) fest. 

Die Fachaufsicht umfasst demnach die Richtlinien-, Budget- und Programmkompetenz. 

Diese Kompetenzen werden im Rahmen der Leitlinien nicht explizit weiter ausgearbeitet. Allerdings 

finden sich dort Ausführungen zur Ausgestaltung ausgewählter Schnittstellen zwischen strategischsteuernder 

und operativ-umsetzender Ebene, so beispielsweise zum Berichtswesen, zur Jahres- 

und Maßnahmeplanung sowie zum Allgemeinen Verwaltungshandeln. 

Darüber hinaus werden einige allgemeine Festlegungen zur Rollendefinition und –abgrenzung zwischen 

Fachverwaltung und Gesellschaften getroffen (siehe Tabelle 14). 


9. Mai 2008 




VI Grundlagen Aufgaben Verantwortung 

Gesellschaften 

Trennung der strategischen und operativen Aufgaben: 

[1] Verantwortlichkeiten 

[2] Interne 

Rollenzuordnung 

[3] Abgrenzung d. Rollen 

ggü. Dritten 

Weiterentwicklung, 

Steuerung und Umsetzung 

der Arbeitsmarktpolitik 

unter 

gegenseitiger Information 

und Einbeziehung 

Abgrenzung der Rollen 

auf strategischer und 

operativer Ebene bei 

der Wahrnehmung der 

Aufgaben 

Schaffung eines klaren 

Profils und Transparenz 

des Aufgabenzuschnitts 

nach außen. 

Tabelle 14: (Auszug): Grundsätze der Zusammenarbeit (aus: Leitlinien) 


9. Mai 2008 


– Umsetzung und Entwicklung 

der arbeitsmarktpolitischen 

Programme 

– Erarbeitung v. Vorschlägen 

zur Weiterentwicklung 

– Koordination der unterschiedlichen 

Arbeitsmarktakteure 

– Bewertung und Prüfung 

v. Trägerideen auf der bremischen 

Ebene 

– Bewertung von Programmen 

Dritter 

– Erarbeitung von Vorschlägen 

für das Ressort 

– Wahrnehmung der operativen 

Aufgaben 

– Aufgabentransparenz ggü. 

Kunden 

– Weiterleitung an Ressort bei 

planerischen / strategischen 

Fragestellungen 

Verantwortung Ressort 

– Fachpolitische Rahmensetzungen 

– Strategische Steuerung 

– Entwicklung und Koordination 

der arbeitsmarktpolitischen 

Programme. 

– Prüfung konzeptioneller Vorschläge 

– Initiierung der notwendigen 

Abstimmungsprozesse unter 

Einbezug Dritter (Ressort, 

Fachöffentlichkeit, Politik) 

– Entwicklung / Erlass von 

Richtlinien 

– Wahrnehmung der strategischen 

Aufgaben 

– Aufgabentransparenz ggü. 

Kunden 

– Weiterleitung an Ressort bei 

Anfragen zu Umsetzungsaufgaben. 

Diese Abgrenzungen sind im Detail nicht weiter ausgeführt. Allerdings lassen sich anhand der in 

den Leitlinien beschriebenen Schnittstellen Hinweise auf die vorgesehene Aufgabenteilung zwischen 

den beiden Ebenen finden. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Ausgestaltung der Jahres- 

und Maßnahmeplanung (vgl. Leitlinien, Kap. III; S. 12 ff.). 

Demnach obliegt der Fachverwaltung v. a. die Vorgabe 

� der Förderschwerpunkte und –ziele 

� die Festlegung des jährlichen Bewilligungsvolumens (für Fonds und Unterfonds), sowie 

� die Festlegung von Leistungsindikatoren. 

Die Gesellschaften wiederum entwickeln gemäß § 6 des Rahmenvertrags auf der Basis dieser 

Zielvorgaben und Schwerpunktsetzungen des Senators […] die programmbezogene Planung für 

das folgende Jahr. Dies umfasst Maßnahmeplanungen der Arbeitsförderung auf Unterfondsebene 

sowie Vorschläge zur Prioritätensetzung nach abgeschlossenem Wettbewerbsaufruf, nicht aber die 

Auswahl der Projekte. 

Exkurs: Planungs- und Vergabeverfahren 

Auf der Grundlage der o. g. institutionellen Rahmenbedingungen arbeiten die beiden Ebenen im 

Zuge der Steuerung und Umsetzung der ESF-kofinanzierten Landesarbeitsmarktpolitik in vielfältiger 

Weise zusammen. Dies gilt v. a. für die Aufgaben der Planung und des Berichtswesens.



Die Planung der Zielsysteme, sowohl des BAP (Referat 21 / 22) als auch des ESF-OP (Referat 15) 

werden auf der strategischen Ebene verantwortet. Die Beteiligung der Gesellschaften ist hier im 

Wesentlichen auf Zulieferungen beschränkt. Anders sieht dieses bei der Planung des Handlungssystems 

aus. Dies umfasst v. a. die Planung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen und Initiativen, 

die in Form von Fördergrundsätzen bzw. Richtlinien konkretisiert werden, als auch die nach gelagerte 

Planung und Umsetzung der Vergabeverfahren. Ersteres liegt gegenwärtig in der Zuständigkeit 

von Referat 22. Letzteres wird durch die Gesellschaften verantwortet. In beiden Fällen sehen 

die Standardprozesse eine intensive Zusammenarbeit der beiden Ebenen vor 

Planung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen 

Für die Planung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen im Rahmen der Landesarbeitsmarktpolitik ist 

folgender Prozess vorgesehen: 

Programminitiative und -planung 

Prozessschritt Verantwortlich Beteiligte Inhalt 

(1) Auftrag 

zur Programm- 

planung 

(2) Entwurf des 

Programms bzw. der 

Richtlinie 

(3) Inhaltliche Abstimmung 

(4) Finanzielle Abstimmung 

(5) Erstellung 

der Deputationsvorlage 

(6) Deputationsbefassung 

Bürgerschaft Bürgerschaft beschließt, den SAFGJS mit der 

Programm- und ggf. Richtlinienplanung zu 

beauftragen 

Referat 22 SAFGJS Gesellschaften (bag, 

BRAG) 

ggf. Fachressorts SWH 

oder SBW 

Referat 22 SAFGJS Referate 15, 21, 


ggf. Fachressorts, Abstimmungsgremien 

Referat 22 SAFGJS Gesellschaften 

Referat 15, 

ggf. Fachressorts SWH 

Abstimmungsgremien 

Referat 22 SAFGJS Referate 15, 21, 


ggf. Fachressorts 

Abstimmungsgremien 


9. Mai 2008 


Planung und Entwurf des Programms und ggf. 

der Richtlinie bezüglich Zielgruppen, Inhalte, 

Laufzeit und Schwerpunkte 

Ggf. Zulieferung eines Entwurfs durch bag oder 

BRAG 

Abstimmung des Entwurfs mit den Beteiligten 

Abstimmung der budgetären Möglichkeiten mit 

Referat 15 und den Ko-Finanzierern 

Abstimmung der Bedarfe mit bag und BRAG 

Entscheidung auf Ebene der Staatsräte 

Einarbeitung der Ergebnisse der Abstimmung 

und Formulierung der Deputationsvorlage 

Versand der Deputationsvorlage mit der Gelegenheit 

der Stellungnahme 

Deputation Beratung der Deputationsvorlage 

(7) Beschluss Deputation Auftrag zur Programmumsetzung 

Tabelle 15: Prozess Programminitiative und –planung 

Die Verantwortung für die Planung von arbeitsmarktpolitischen Programmen liegt demnach beim 

Referat 22. Im Rahmen der inhaltlichen und finanziellen Planung ist eine inhaltliche und operative 

Mitwirkung von Seiten der Gesellschaften vorgesehen. 

Umsetzung der Vergabeverfahren/Wettbewerbsaufrufe 

Im Rahmen des BAP existieren bisher zwei Arten von Vergabeverfahren, das Wettbewerbsverfahren 

und das Verfahren der Einzeldeputationsvorlage. Der überwiegende Teil der Projekte, ca. 70 

Prozent, wurde bisher über Wettbewerbsverfahren bewilligt. Die übrigen Projekte wurden im Verfahren 

der Einzeldeputationsvorlagen bewilligt. Hierzu zählen z. B. Projekte wie EQUIB, Ausbil-



dungsprojekte oder Projekte in Trägerschaft des Senators für Bildung und Wissenschaft. In diesen 

Fällen handelt es sich um Einzelprojektanträge außerhalb von Wettbewerbsaufrufen, welche direkt 

durch die Gesellschaften bzw. bei Ressortbewirtschaftung durch das Referat 22 beurteilt, abgestimmt 

und der Deputation zur Bewilligung vorgeschlagen werden. Für die Zukunft ist vorgesehen, 

sämtliche Projekte über Wettbewerbsverfahren zu vergeben. 

Verantwortlich für die Umsetzung der Wettbewerbsverfahren sind v. a. die Gesellschaften. 

Wettbewerbsverfahren 

Prozessschritt Verantwortlich Beteiligte Inhalt 

(1) Auftrag Deputation Es ergeht Beschluss zur Programmumsetzung 

(2) Entscheidung 

Wettbewerbsaufruf 

(3) Entwurf des 

Wettbewerbsaufrufs 

/ der Bewertungskriterien 

und Formulare 

(4) Abstimmung d. 


(5) Veröffentlichung 


(6) Information 

der Träger 

(7) Erfassung der 

Projektanträge 

(8) Bewertung der 

Projektanträge 

(9) Abstimmung der 

Bewertung 

(10) Deputationsbefassung 

Referat 22 

SAFGJS 

bag, BRAG Referat 22 

SAFGJS 

bag, BRAG Referat 22 

SAFGJS 


9. Mai 2008 


bag, BRAG Entscheidung darüber, ob das Programm über Wettbewerbsverfahren 

am besten umgesetzt werden kann. Falls 

nein erfolgt sofort Sprung zum Prozess Vergabeverfahren. 

Falls ja, geht es weiter zum nächsten Prozessschritt in 

diesem Prozess 

Je nach Zielgebiet erstellen die Gesellschaften einen Wettbewerbsaufruf, 

das Bewertungsraster sowie die dazugehörigen 

Formulare. Sofern der Wettbewerbsaufruf für Bremen 

und Bremerhaven gilt, hat eine Gesellschaft die Federführung. 

Abstimmung des Wettbewerbsaufrufs, der Formulare und 

des Bewertungsrasters 

bag, BRAG Veröffentlichung des Wettbewerbsaufrufs nebst Formularen, 

Richtlinien und Bewertungskriterien 

bag, BRAG Informationen zum Programm an potentielle Interessenten 

bag, BRAG Erfassung der Anträge, Eingangsbestätigung und erste 

Eingabe in VERA 

bag / BRAG Bewertung der Angebote anhand des Bewertungsrasters 

und Prioritätensetzung 

bag / BRAG Referat 22 

SAFGJS 

bag / BRAG 

Abstimmung der zur Förderung vorgeschlagenen Projekte 

(gemeinsame Abstimmungsrunde) mit Erörterung und Bewertung. 

Fördervorschläge für die Deputation. 

(11) Beschluss Deputation Entscheidung der Deputation; Information der Anbieter über 

das Ergebnis des Verfahrens. 

Tabelle 16: Prozess Wettbewerbsverfahren 

� [3] Leistungsverträge 

Auf der Grundlage der bestehenden Vertragswerke (Gesellschaftsvertrag, Beleihungsvertrag, Rahmenvertrag) 

sowie der Leitlinien konkretisieren die Leistungsverträge jeweils für ein Jahr die im 

Rahmen der Umsetzung des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) im Einzelnen 

wahrzunehmenden Aufgaben, die dafür vorgesehenen Budgets sowie die Höhe der Stunden- bzw. 

Tageshonorare. Darüber hinaus werden in den Leistungsverträgen auch Leistungsindikatoren sowie 

finanz- und wirtschaftliche Kennzahlen definiert. Hierbei handelt es sich einerseits um programmbezogene 

Budgetziele sowie andererseits um betriebswirtschaftliche Kennziffern wie die 

Personalaufwandsquote sowie den Anteil der extern eingeworbenen Mittel.



Die Zuständigkeit für die Aushandlung der Leitungsvereinbarungen liegt auf Seiten des Fachressorts 

beim Referat 22 sowie andererseits bei der Geschäftsführung der Gesellschaft. 

� [4] Die Allgemeine Verordnung VO (EG) 1083 (2006), insbesondere die Anforderungen zur 

Ausgestaltung des Verwaltungs- und Kontrollsystems (Titel VI; Art. 58 ff.) 

Bereits in der vorherigen Förderperiode waren die Gesellschaften dem Referat 15 – Europäische 

Angelegenheiten - hinsichtlich der Umsetzung ESF-kofinanzierter Maßnahmen, insbesondere der 

Gewährleistung der Mittelabflüsse, verantwortlich und berichtspflichtig. 

Im Zuge der neuen Förderperiode nehmen die Anforderungen an die Verwaltungsbehörde bzgl. 

der Programmsteuerung deutlich zu. So ist die Fondsverwaltung nicht mehr nur, wie bisher vorrangig 

für die Gewährleistung des ordnungsgemäßen Mittelabflusses im Sinne der Inputsteuerung 

verantwortlich, sondern auch und vor allem für die inhaltlich geprägte Output- und Ergebnissteuerung 

entlang der im ESF-OP definierten Ziele. In der Folge ändert sich auch die Qualität des 

Verhältnisses zwischen der Verwaltungsbehörde und den Gesellschaften. So ist die ESF- 

Verwaltungsbehörde gegenüber den Gesellschaften in ihrer Funktion als zwischengeschaltete Stellen 

gemäß Art. 59 (2) VO (EG) 1083 (2006) künftig auch inhaltlich Weisungsbefugt um die Zielerreichung 

im Sinne des ESF-OP sicherzustellen. Diese Rollenverteilung gilt im Übrigen auch für den 

Fall, dass eine andere zwischengeschaltete Stelle benannt wird. 

Im Hinblick auf die Gesichtspunkte der Effektivität, Wirtschaftlichkeit und Anforderungsgerechtigkeit 

bezogen auf die Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP weist das Verhältnis 

von strategischer und operativer Steuerung demnach folgende Merkmale auf: 

� Das bestehende institutionelle Verhältnis von strategischer und operativer Ebene ist nicht 

geeignet, die Anforderungen an eine effektive, wirtschaftliche und anforderungsgerechte 

Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP zu erfüllen ► 

Mit der neuen Förderperiode kommt es, wie dargestellt (Kap. 5.3.1.1 ) zu einer grundlegenden Änderung 

der Aufgaben- und Rollenverteilungen auf der strategischen Ebene. Dem bisher v. a. für die 

Gewährleistung eines ordnungsgemäßen Abflusses der EU-Mittel verantwortliche Referat 15 

kommt nunmehr die Rolle eines das ESF-OP inhaltlich steuernden Akteurs zu. Diese Verantwortung 

erstreckt sich gleichermaßen auf die Vorgabe finanzieller und inhaltlicher Zielgrößen gegenüber 

den zwischengeschalteten Stellen, also voraussichtlich den Gesellschaften. 

Zugleich ist das Referat 22 bisher weiterhin mit der Fachaufsicht der Gesellschaften betraut. Diese 

ist in Abgrenzung zu den Aufgaben des Aufsichtsrates ebenfalls strikt inhaltlich als Richtlinien-, 

Budget- und Programmkompetenz bezogen auf das BAP definiert. 

Da das ESF-OP und das BAP nicht zu letzt auf Grund der weitgehenden Reduzierung der originären 

Landesmittel nahezu aus den gleichen Finanzmitteln bedient werden, führt diese Konstellation 

im besten Fall, d. h. einer vollständigen externen Kohärenz der beiden Zielsysteme, zu Ineffizienzen 

auf Grund von Doppelstrukturen und redundanter Aufgabenwahrnehmung. 

Sofern allerdings zwischen den Zielsystemen, wie im aktuellen Fall (siehe Kap. 5.2) keine ausreichende 

externe Kohärenz gegeben ist, führt diese Aufgabenüberschneidung zwischen den beiden 

Referaten 15 und 22 nahezu zwangsläufig zu unterschiedlichen Vorgaben gegenüber den Gesellschaften. 


9. Mai 2008 




Die Gesellschaften sind in der Folge mit dem Dilemma konfrontiert, „Dienerin zweier Herren“ zu 

sein. Auf der einen Seite werden diese mit der Umsetzung des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP), d. h. der Ausgestaltung und Umsetzung des Handlungssystems beauftragt. Auf 

der anderen Seite fordert das ESF-OP eine finanziell und inhaltlich mit dem ESF-OP konforme 

Umsetzung. Angesichts der unterschiedlichen inhaltlichen und finanziellen Zielvorgaben sowie der 

begrenzten finanziellen Mittel eine unlösbare Aufgabe. 

� Die im Konzept der Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung vorgesehene klare Trennung 

strategischer und operativer Verantwortungsbereiche wird durch den institutionellen Rahmen 

nicht konsequent umgesetzt ► 

Die „Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung“ in der Freien Hansestadt Bremen ist nicht nur ein 

Organisations- sondern auch und vor allem eine Steuerungskonzept. So impliziert die vorgesehene 

Reduzierung der Verwaltung auf die Kernaufgaben der Gewährleistung und Steuerung im Wesentlichen 

eine Steuerung über Ziele. Insofern soll sich die strategische Ebene, wie im Kapitel 4 ausführlich 

dargelegt, auf die Vorgabe finanzieller und inhaltlicher Zielsetzungen (Planung), die Schaffung 

effektiver und wirtschaftlicher Strukturen (Implementierung) sowie die Kontrolle und Bewertung 

(Controlling / Evaluation) der erzielten Ergebnisse im Lichte der Zielsetzungen (Soll- / Ist) 

konzentrieren. 

Die dargestellten Prozesse der Programmplanung und der Wettbewerbsverfahren sehen allerdings 

ebenso wie die Leitlinien weiterhin eine enge, stetige und durchgängige Verzahnung der Aufgabenwahrnehmung 

von Fachverwaltung und Gesellschaften vor. Explizit heißt es in den Leitlinien: „Alle 

sowohl die Gesellschaft als auch den Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales 

berührenden fachlichen Fragen der Umsetzung bzw. Steuerung werden grundsätzlich gemeinsam 

mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung erörtert. Die Erörterung findet bilateral auf Arbeitsebene 

durch die jeweils betroffenen Mitarbeiter statt. Fragen von grundsätzlicher bzw. übergreifender 

Bedeutung werden im Rahmen von Gremien (Arbeitsgruppen / Jour fixe) erörtert“ (ebd. S. 4). 

Dieser beteiligungs- und abstimmungsorientierte Ansatz der Steuerung verwischt die Verantwortlichkeiten 

zwischen den Ebenen und erschwert in der Folge die Zurechenbarkeit von Ergebnissen. 

Insofern wird eine wesentliche Stärke des Konzepts zur Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung, 

nämlich die Verbindlichkeit und Transparenz eines klaren Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses, 

durch den bestehenden institutionellen Rahmen nicht in ausreichendem Maße gestützt. 

� Die Trennung von strategischer und operativer Ebene wird in der Praxis nicht gelebt ► 

Die im institutionellen Rahmen angelegte enge Zusammenarbeit von strategischer und operativer 

Ebene auf allen Ebenen der Steuerung und Umsetzung der Landesarbeitsmarktpolitik spiegelt sich 

auch in der Praxis wieder. Beide Seiten, sowohl die Gesellschaften, als auch die Fachverwaltung 

agieren teilweise im Kompetenzbereich des jeweils anderen Partners. 

So nehmen die Gesellschaften Einfluss auf die Ausgestaltung der Landesarbeitsmarktpolitik, im 

abstrakten Sinne also auf das Zielsystem, beispielsweise durch Vorlagen für Programmgestaltungen, 

meinungsbildende Veranstaltung wie ‚bag diskurs’ oder direkte Kontakte zu politischen 

Entscheidungsträgern bzw. –trägerinnen. 

Umgekehrt wirkt die Fachverwaltung in das operative Tagesgeschäft der Gesellschaften hinein. 


9. Mai 2008 




Beispiele hierfür sind: 

� Die bisherige Landesarbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP war auf der Ebene des Handlungssystems 

v. a. durch den Ansatz einer Einzelprojektförderung gekennzeichnet. Die Steuerung 

des Fachressorts, v. a. die Planung sowie das Controlling und Berichtswesen, hat sich in 

der Folge weniger an übergreifenden Zielen (Fonds / Unterfonds), sondern an der Projektebene 

orientiert. So berichtet die Fachverwaltung gegenüber der Deputation über Einzelprojekte. Die 

Steuerung der Projekte ist allerdings Kernaufgabe der operativen Ebene. 

� Im Rahmen der Auswahl von Projekten kommt den Gesellschaften in der Praxis v. a. die Erfassung 

und Zuordnung der Projektanträge entlang der im Vorfeld in Abstimmung mit der Fachverwaltung 

definierten Auswahlkriterien zu. Die eigentliche Auswahl der Projekte, die im Sinne einer 

Steuerung entlang an Zielen durch die Gesellschaften wahrgenommen werden sollte, wird 

tatsächlich durch die Fachverwaltung in Abstimmung mit anderen Ressorts und arbeitsmarktpolitischen 

Partnern wahrgenommen. Hierzu sichtet die Fachverwaltung im Vorfeld sämtliche Antragsunterlagen 

der Projekte. 

� Die Vorgaben des Fachressorts beschränken sich nicht auf die angestrebten Förderinhalte sondern 

umfassen Festlegungen von zum Teil sehr komplexen Förderinstrumenten, so z. B. Leitprojekte 

oder „Netzknoten“, in denen „gebündelte“ Projektanträge durch einen Antragsteller, 

eingereicht werden. Unabhängig von der Bewertung dieser Instrumente nimmt die Fachverwaltung 

damit erheblichen Einfluss auf das „Was“ und das „Wie“ der Förderung. 

Verantwortlich für diese intensive Mitwirkung des Fachressorts auf der Ebene der Projekte ist u. a. 

die Festlegung, das die Deputation auf der Basis von Einzelprojekten entscheidet und nicht, wie im 

Sinne einer zielorientierten Steuerung angedacht, auf der Ebene des übergreifenden strategischen 

und operativen Zielsystems, das die Förderinhalte/-ziele und das vorgesehene Budget beschreibt. 

In diesem Fall käme der Deputation weiterhin die zentrale Aufgabe zu, über die grundlegenden inhaltlichen 

und quantitativen Zielsetzungen zu entscheiden. Die Entscheidung über die konkrete 

Projektauswahl läge allerdings in der Zuständigkeit der Gesellschaften. Diese würden auf diese 

Weise die Möglichkeit erhalten, künftig in eigener Verantwortung über die Mittel und Wege zur Erreichung 

der vorgegebenen inhaltlichen und finanziellen Ziele zu entscheiden. Nur so eine wirkliche 

Ergebnisverantwortung auf Seiten der Gesellschaften gegeben bzw. einzufordern. 

5.3.1.4 Ebene der Abstimmungsstrukturen 

Die regionale Arbeitmarktförderung erfolgt gemäß Deputationsvorlage 23/07 vom 04.09.2007 „seit 

dem Jahr 2005 – nach Einführung des SGB II – in zunehmend engerer Zusammenarbeit mit den Arbeitsgemeinschaften 

und Agenturen für Arbeit“ (ebd.; S. 8). Vor dem Hintergrund der um ein vielfaches 

höheren finanziellen und inhaltlichen Handlungsmöglichkeiten dieser zentralen arbeitsmarktpolitischen 

Akteure soll auf diese Weise im Rahmen der rechtlichen Vorgaben gleichermaßen eine 

enge Abstimmung der jeweiligen Planungen der Förderaktivitäten sowie eine besondere Berücksichtigung 

regionaler Bedarfslagen im Sinne des Landes erreicht werden. 

Neben der Einbindung des BAP in die übergreifende regionale Arbeitsmarktförderung bedarf es ferner 

einer Abstimmung des BAP selbst mit anderen beteiligten Akteuren auf der Ebene des Landes- sowie 

der Kommunen. Hierzu zählen v. a. die Ressorts (Senator/in für Bildung und Wissenschaft, Senator/in 

für Finanzen, Senator/in für Kultur, Senator/in für Umwelt etc, Senator/in für Wirtschaft und Häfen), der 


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Magistrat der Seestadt Bremerhaven, die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung 

der Frau sowie die Gesellschaften (bag, BRAG). 

Zum Zweck der Abstimmung sind im Rahmen der Landesarbeitsmarktförderung zahlreiche Gremien 

und dichte Abstimmungsstrukturen geschaffen worden. Zu den wichtigsten zählen: 

� Das Bündnis für Arbeit und Ausbildung 

Beim Bündnis für Arbeit und Ausbildung handelt es sich um ein nach bundespolitischem Vorbild 

eingerichtetes regionales politisches Gremium zur Unterstützung einer breiten gesellschaftlichen 

Diskussion arbeitsmarktpolitischer Themen. Das Gremium tagt zweimal jährlich unter dem Vorsitz 

der Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales (SAFGJS). Zu den Teilnehmerinnen 

und Teilnehmern zählen neben dem Arbeits-, Wirtschafts- und Bildungsressorts v. a. die Vertreter/innen 

der Kammern, Gewerkschaften und Berufsverbände sowie der Agenturen und Arbeitsgemeinschaften 

(BAGIS, Arge BHV). Die Gesellschaften sind nicht im übergreifenden Gremium 

vertreten. 

Ziel und Aufgabe des Bündnisses ist v. a. eine breite Diskussion, Abstimmung, Initiierung und Planung 

arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen mit besonderem regionalem Bezug, die ggf. auch im 

BAP aufgegriffen werden. Ergebnisse dieses Gremiums sind u. a. die Einrichtung von Ausbildungsbüros 

in Bremen und Bremerhaven, die Initiative zur Akquise von Ausbildungsplätzen in migrantischen 

Unternehmen (BQA) die Ausbildungsinitiative Bremen / Bremerhaven (AiBB), die Landesinitiative 

(IBB 2010) sowie die Instrumente job4u – Ausbildungsmessen / Ausbildungsportal. 

Die Federführung für die Koordination und Vorbereitung des Gremiums liegt beim Referat 22. 

Unterhalb des Bündnisses für Arbeit und Ausbildung sind zwei weitere Arbeitsgruppen eingerichtet, 

nämlich dem „Beschäftigungspakt für Ältere“ sowie dem „Regionalen Pakt für Ausbildung und 

Fachkräftenachwuchs“. Diese Arbeitsgruppen tagen häufiger und sollen konkrete Initiativen vorbereiten. 

� Projektgruppe Aus- und Weiterbildung 

Die Projektgruppe Aus- und Weiterbildung ist eine unter dem Vorsitz des Staatsrates für Bildung 

unregelmäßig tagende ressortübergreifende Projektgruppe der bremischen Staatsrätelenkungsgruppe. 

Beteiligt sind die Staatsräte der Ressorts Bildung und Wissenschaft, Arbeit sowie die zuständigen 

Referatsleitungen der Senatskanzlei und der Ressorts Bildung (Referate 02, 22), Arbeit 

(Referat 22), Wirtschaft (Referat 14) und Finanzen (Referat 33). Situativ erfolgt die Beteiligung anderer 

Ressorts wie z. B. Innenressort. 

Ziel der Projektgruppe ist eine Vernetzung und Koordination verschiedener Ressorts mit gleicher 

thematischer Zielrichtung im Bereich Aus- und Weiterbildung wie Arbeit (berufliche Weiterbildung 

Arbeitsloser), Bildung und Wissenschaft (schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung, Hochschulbildung), 

Wirtschaft (Aus- und Weiterbildung in Unternehmen) und Finanzen (Aus- und Weiterbildung 

der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, Haushaltsangelegenheiten). 

Zu den Aufgaben der Projektgruppe, die in variierender Intensität tagte, gehörte die Prüfung und 

Billigung der Programm- und Richtlinienplanung sowie der Prioritätensetzung der Gesellschaften 

nebst Fördervorschlägen nach Wettbewerbsaufrufen. 


9. Mai 2008 




� Jour fixe der Mittelgeber 

Der Jour fixe der Mittelgeber ist ein durch das Referat 22 (SAFGJS) initiiertes und koordiniertes informelles 

Arbeitsgremium unter Beteiligung der Ressorts, der Arbeitsagenturen und ARGEn sowie 

der Kommunen und Gesellschaften. Das ESF-Referat 15 ist hingegen nicht im Jour fixe vertreten. 

Das Gremium tagt monatlich und zielt v. a. auf die inhaltliche und finanzielle Abstimmung und Koordinierung 

der im Rahmen des BAP vorgesehenen Förderaktivitäten. Im Einzelnen sollen im 

Rahmen der Sitzungen Informationen über die Programm- und Richtlinienplanung, die arbeitsmarkt- 

und sozialpolitischen Entwicklungen und Gesetzesinitiativen sowie die konkreten Programm- 

und Projektverläufe ausgetauscht werden. Demnach ist der Jour fixe der Mittelgeber neben 

bilateralen Abstimmungsaktivitäten ein wichtiges Koordinierungsinstrument in Bezug auf die 

Umsetzung des BAP. 

� Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) 

Die Bremischen „Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau“ ist eine Landesbehörde, 

ihre Arbeitsgrundlage ist das „Gesetz über die Errichtung der Bremischen Zentralstelle 

für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau“ vom 16.12.1980. Ihre Aufgabe ist es 

„darüber zu wachen und darauf hinzuwirken, daß das verfassungsrechtliche Gebot der Gleichberechtigung 

der Frau in Arbeitswelt, Bildung und Gesellschaft erfüllt wird.“ Laut § 3 dieses Gesetzes 

ist die ZGF über Maßnahmen, die Auswirkungen auf das Gebiet der Gleichberechtigung und 

Gleichstellung der Frau – und bereits im Planungsstadium - zu unterrichten. Entsprechend hat sich 

die ZGF auch im Rahmen der Planung des BAP beteiligt, die Referentin für Frauen in Arbeit und 

Wirtschaft ZGF ist heute in den Begleitausschüssen des ESF und des EFRE vertreten. Allerdings 

ist die Einflussnahme der ZGF bisher auf die direkt chancengleichheitsrelevanten Förderbereiche 

beschränkt. So hat sie den Fördergrundsatz zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Chancengleichheit 

kommentiert, die Kritik wurde punktuell eingearbeitet. Die ZGF ist grundsätzlich auch 

in der Antragsphase involviert und bekommt unter anderem die Wettbewerbsaufrufe neben den 

weiteren Dokumenten zur Kenntnisnahme. In Folge wird die ZGF beteiligt bei der Erstellung der 

Vorlagen zur Auswahl von Projekten für die Deputation. Dies heißt also, dass sich der Einfluss der 

ZGF weitestgehend auf direkt gleichstellungsbezogene Themen erstreckt. Eine Bewertung der weiteren 

BAP-Förderung und deren Wirkungen auf Gleichstellung durch die ZGF ist bisher kaum vorgesehen. 

Die ZGF veröffentlicht darüber hinaus Arbeitsmarktanalysen, zuletzt der Bericht „Zur Arbeitsmarksituation 

von Frauen im Lande Bremen 2000-2006“ (ZGF 2007). Er enthält Informationen 

zur Situation von Frauen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, geringfügig 

beschäftigte Frauen, sowie arbeitslose Frauen (inkl. ALG II Bezieherinnen). 

Die ZGF moderiert und begleitet darüber hinaus den „Arbeitskreis berufliche Perspektiven von 

Frauen und Mädchen Bremen“, der seit ca. 20 Jahren existiert und wichtige Akteurinnen und Träger 

versammelt. (z. B. bag, siehe oben). Dieser Arbeitskreis beeinflusst die Förderpolitik des Landes 

als Lobbyinstitution, zum Beispiel in Form von offenen Briefen. 

Die hier aufgeführten Gremien bilden dem Grunde nach einen ausreichenden institutionellen Rahmen 

zur Koordinierung. Dies gilt in gleicher Weise für die Einbindung des BAP in die regionale Arbeitsmarktförderung 

(Bündnis für Arbeit und Ausbildung) als auch für die erforderliche interne Koordinierung 

der im BAP gebündelten Finanzmittel (Jour fixe der Mittelgeber). Diese Einschätzung wird von 

den im Rahmen der Evaluation befragten Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Ressorts, der 

Arbeitsagenturen und der Arbeitsgemeinschaften bestätigt. Auffällig ist allerdings, dass die ESF- 


9. Mai 2008 




Verwaltungsbehörde, zumindest bisher nicht im Jour fixe der Mittelgeber vertreten ist. Vor dem Hintergrund 

der besonderen Bedeutung der ESF-Mittel für die Landesarbeitsmarktförderung 2008 bis 2013 

entsteht hier unter der Annahme eines Fortbestands von ESF-OP und BAP als zwei eigenständigen 

Zielsystemen ein Änderungsbedarf. Durch die Einbindung des Referates 15 in das Gremium wird zudem 

die dritte Koordinierungsaufgabe, nämlich jene zwischen ESF-OP und BAP, innerhalb der Gremienstruktur 

berücksichtigt. Diese Aufgabe wird bisher nur bilateral zwischen den beiden zuständigen 

Referaten wahrgenommen. 

Unter dem Gesichtspunkt der Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP bieten 

die o. g. Gremien eine gute Grundlage für die erforderliche Abstimmung der Förderinhalte zur Gewährleistung 

der Zusätzlichkeit (Additionalität) der ESF-Förderung sowie ihrer Fokussierung in Folge 

klarer Abgrenzungen. 

Hinsichtlich der Querschnittsaufgabe Chancengleichheit ist festzustellen, dass die ZGF systematisch 

in die explizit gleichstellungsbezogenen Bereiche und Prozesse einbezogen wird. Ein systematischer 

Einfluss auf weitere Förderbereiche, die ggf. auch Wirkungen auf Gleichstellung haben können, ist 

nicht gegeben. 


Die folgenden Empfehlungen zur Ausgestaltung der strategischen und operativen Steuerungsebene 

sowie zur Ebene der Abstimmungsstrukturen im Lichte der Anforderungen der Umsetzung der EU- 

Strukturfondsförderung müssen die im Rahmen der Evaluation identifizierten Anpassungsbedarfe 

berücksichtigen. Hierzu zählen u. a. die Verankerung eines umfassenden Arbeitsmarktmonitoring und 

–controlling sowie die Bündelung dieser Aufgabe mit einem zentralen Fördercontrolling im Sinne einer 

ganzheitlichen Arbeitsmarktsteuerung (siehe Empfehlung 5). 

Besonderen Einfluss haben zudem die im Kap. 5.2 erläuterten Anforderungen bzw. Empfehlungen 

hinsichtlich der Weiterentwicklung des Ziel- und Handlungssystems zur Gewährleistung einer durchgehenden 

internen und externen Kohärenz. 

Empfehlung 10: 

Voraussetzung: Integration von BAP und ESF-OP zu einem einheitlichen übergreifenden Zielsystem 

entlang der im ESF-OP formulierten Ziele (siehe Kap. 5.2) 

Es soll eine Bündelung der Aufgaben zur strategischen Steuerung der Bremer Arbeitsmarkt- 

und Beschäftigungspolitik in einem Referat (‚Landesarbeitsmarkförderung / ESF-Verwaltungsbehörde 

’) vorgenommen werden. 

Dieses Referat soll der Abteilung 2 – Arbeit – des Fachressorts (SAFGJS) zugeordnet werden. 

Mit der Bündelung von BAP und ESF-OP zu einem integrierten Zielsystem bietet sich die Möglichkeit, 

die Aufgaben der Steuerung der (ESF-kofinanzierten) Landesarbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik 

an einer Stelle zu bündeln. Auf diese Weise wird die erforderliche „Einheitlichkeit der Handlungsweise 

(i. S. d. Steuerungslogik)“ u. a. auch gegenüber der operativen Ebene unterstützt. 


9. Mai 2008 




Strategische 


ESF/BAP 

Operative 


ESF/BAP 

Stufe 6: 


Stufe 5: 

► (Controlling i. e. S.) 

Abbildung 25: Variante a: Integrationsmodell 

Abteilung 2 

Abteilungsleitung 

Stufe 1: 


Referat 

Landesarbeitsmarktpolitik 

(ESF-Verwaltungsbehörde) 

Stufe 4: 



9. Mai 2008 


Stufe 2: 


Stufe 3: 

► Implementierung 

Das Integrationsmodell sieht eine Zusammenführung der in der Ausgangslage von den drei Referaten 

21 – Arbeitsmarktpolitik, 22 – Arbeitsmarktprogramme und 15 – Europäischer Sozialfonds wahrgenommenen 

Aufgaben zur strategischen Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung in einem einzigen 

Referat (Arbeitstitel: Landesarbeitsmarktpolitik) vor. 

Im Einzelnen sind diesem Referat folgende Aufgaben zugeordnet: 

� Bedarfsanalyse ► Das neu geschaffene Referat ist für den Aufbau und die Pflege des ITgestützten 

Arbeitsmarktmonitoring sowie die Durchführung der laufenden Erfassung und Analyse 

der soziostrukturellen/-ökonomischen Ausgangs- und Bedarfslage zum Zwecke der allgemeinen 

und spezifischen Relevanzprüfung der Förderaktivitäten im Sinne des Art. 67 der Allgemeinen Verordnung 

VO (EG) 1083/2006 verantwortlich. Dies umfasst u. a. die Festlegung der einzubeziehenden 

Kennziffern und Indikatoren sowie die Berücksichtigung der im ESF-OP aufgeführten 

Baseline- und Kontingentindikatoren. 

Darüber hinaus obliegt dem Referat die Aufgabe der Identifizierung und Analyse arbeitsmarktrelevanter 

Trends und Bedarfe in Abstimmung mit anderen arbeitsmarktpolitischen Akteuren, wie 

zum Beispiel den Agenturen, Arbeitsgemeinschaften, Instituten oder Gesellschaften unter besonderer 

Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Förderinhalte. 

� Planung ► Vor dem Hintergrund des genehmigten ESF-OP liegt die Aufgabe des Referates in der 

laufenden Förderperiode v. a. in der Gewährleistung einer konsequenten Umsetzung der Topdown 

geprägten Steuerungslogik, d. h. der Festlegung der angestrebten Zielzahlen bis hinunter auf 

die Ebene der Wettbewerbsaufrufe und Projekte. Dieses geschieht auf Basis der Fachaufsicht bzw. 

der inhaltlichen Verantwortung für die Umsetzung des ESF-OP in Abstimmung mit den für die operative 

Umsetzung der Landesarbeitsmarktpolitik zuständigen Akteuren.



Weitere Aufgaben sind die Anpassung der Planung, die Initiierung von Änderungsanträgen sowie 

die kontinuierliche Abstimmung mit den anderen Ressorts über angestrebte Förderziele. 

� Implementierung ► In seiner Funktion als ESF-Verwaltungsbehörde kommt dem Referat auch 

die Gewährleistung eines anforderungsgerechten ESF-Verwaltungs- und Kontrollsystems zu. Dies 

umfasst die Benennung der Bescheinigungs- und Prüfbehörde (Art. 61 / 62 VO (EG) 1083 /2006) 

sowie der Zwischengeschalteten Stellen (Art. 59 (2) ebd.). 

� Controlling (Soll-/Ist-Vergleich)/Berichterstattung ► Das neu geschaffene Referat steuert die 

Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik v. a. über die im Zielsystem formulierten Ziele sowie die zum 

Zwecke der Operationalisierung verwendeten quantifizierten Indikatoren. Aufgabe des Referates ist 

demnach der kontinuierliche Soll-/Ist-Abgleich anhand der auf der Ebene der Spezifischen Ziele 

definierten Indikatoren und Zielwerte. 

Darüber hinaus verantwortet das Referat die Homogenität, Validität, inhaltlich-analytische Qualität 

und Aktualität des arbeitsmarktbezogenen Berichtswesens, welches sich aus unterschiedlichen 

Berichtskreise, insbesondere BAP und ESF-Berichterstattung, zusammensetzt. Diese Berichte 

werden vom Referat gegenüber der Öffentlichkeit, z. B. der Europäischen Kommission, dem Begleitausschuss 

oder der Deputation vertreten. 

� Evaluation ► Gemäß den Anforderungen der Allgemeinen Verordnung (Art. 47 i. V. m. Art. 48 (3) 

sowie Art. 60 (e) VO (EG) 1083 (2006)) ist das Referat auch für die Durchführung von Bewertungen 

im Zusammenhang mit der Begleitung der operationellen Programme verantwortlich. Die 

Ergebnisse der Wirkungsanalysen sind im Sinne des Steuerungskreislaufs wiederum die Grundlage 

für etwaige Anpassungen der Förderinhalte bzw. des Operationellen Programms. 


Die Verantwortung für die Vorgabe inhaltlicher und finanzieller Ziele soll ebenso wie die Fachaufsicht 

organisatorisch in dem neu geschaffenen Referat ‚Landesarbeitsmarktförderung / 

ESF-Verwaltungsbehörde’ gebündelt werden, um gegenüber der operativen Ebene als einheitlicher 

Auftraggeber auftreten zu können. 

Wie oben dargelegt, sind die Gesellschaften in der gegenwärtigen Situation mit zwei Auftraggebern 

konfrontiert, die jeweils die Belange des von ihnen verantworteten Zielsystems, nämlich des ESF-OPs 

einerseits bzw. des BAP andererseits, vertreten. Beide Zielsysteme gründen weitgehend auf denselben 

finanziellen Mitteln. Auf Grund der fehlenden Kohärenz zwischen den beiden Zielsystemen ergeben 

sich in der Folge divergierende Auftragslagen, die aus Sicht der operativen Ebene nicht aufzulösen 

sind. 

Zur Schaffung klarer Auftraggeberstrukturen soll deshalb die bisher nach BAP und ESF-OP verteilte 

Richtlinien-, Budget- und Programmkompetenz organisatorisch auf der strategischen Ebene an einer 

Stelle gebündelt werden. 


9. Mai 2008 





Im Sinne einer konsequenten zielorientierten Steuerung soll sich die Fachdeputation auf ihre 

Funktion als zentrale strategische Entscheidungsebene konzentrieren, in dem sie künftig ausschließlich 

über die inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Landesarbeitsmarktförderung 

entscheidet. 

Die Fachdeputation ist das zentrale parlamentarische Entscheidungsgremium in Bezug auf die inhaltliche 

und finanzielle Ausgestaltung der Landesarbeitsmarktförderung. Gemäß dem Konzept des Ziel- 

und Handlungssystems sowie der eng damit verbundenen Trennung von strategischer und operativer 

Ebene soll sich dieses oberste Entscheidungsgremium konsequenter Weise auf die Ausgestaltung der 

wesentlichen strategischen, sprich inhaltlichen und finanziellen Rahmenbedingungen konzentrieren. 

Dies ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Funktionsfähigkeit des Gesamtsystems. 

Dies gilt sowohl bezogen auf die Planung der übergreifenden Programme als auch im Hinblick auf die 

Berichterstattung, die in der Folge entlang der quantifizierten Zielsetzungen auf der Grundlage durchgängiger 

Soll-/Ist-Vergleiche stattfindet. Auf diese Weise erhalten die Deputierten einen umfassenden 

Überblick über die Zielereichungsgrade der Förderung, welche die Grundlage für die rollenkonforme 

Diskussion der übergreifenden Ausrichtung der Arbeitsmarktförderung schafft. 

Unabhängig davon kann die Deputation anhand von ausgewählten, über alle Ebenen des Berichtswesens 

einheitliche Kennziffern bei Bedarf auch den Stand der Umsetzung auf Programm-, Maßnahme- 

und/oder Projektebene abfordern (siehe hierzu: Kap. 5.6 ). Es ist die Aufgabe des Referats zur 

strategischen Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung, diesen Berichtsanforderungen nachzukommen. 


Die Beauftragung dreier Gesellschaften (bag, BRAG, BIG) zur Umsetzung des BAP soll vor dem 

Hintergrund des rückläufigen Auftragsvolumens sowie der faktischen Aufgabe des regionalen 

Zuständigkeitsprinzips unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit- und Effektivität im 

Rahmen einer detaillierten Organisationsuntersuchung überprüft werden. 

Eine detaillierte Prüfung und Bewertung der Wirtschaftlichkeit sowie der Organisation der Gesellschaften 

war nicht Inhalt der Evaluation. Insofern können im Folgenden keine fundierten Empfehlungen 

zur Organisation einer oder mehrerer Gesellschaften gemacht werden. 

Das stark rückläufige Aufgabenvolumen im Rahmen des BAP sowie die damit eng verbundene Aufgabe 

des regionalen Zuständigkeitsprinzips signalisieren gleichwohl einen organisatorischen Anpassungsbedarf. 

Dieser sollte im Rahmen einer Organisationsuntersuchung überprüft werden. 

In diesem Rahmen erscheint es sinnvoll, folgende drei Varianten zu berücksichtigen: 

� Variante 1: Beibehaltung dreier Gesellschaften in ihrer jetzigen Form (ggf. Veränderungen in der 

inhaltlichen und/oder regionalen Ausrichtung). 


9. Mai 2008 




� Variante 2: Fusionierung von zwei oder mehr Gesellschaften mit dem Ziel zur Erschließung von 

Synergien sowie zur Absicherung einer angemessenen Grundauslastung. 

� Variante 3: Rückführung der operativen Umsetzung der Landesarbeitsmarktförderung in die Verwaltung, 

z. B. in Form eines Eigen- bzw. Regiebetriebs. 

Die grundsätzliche Trennung von strategischer und operativer Ebene sowie die Entscheidung zur Auslagerung 

der Gesellschaften sind nach Einschätzung der Evaluatoren unter Steuerungsgesichtspunkten 

sinnvoll. Zum einen ermöglicht dieses eine klare Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung, 

zum anderen ermöglicht es aus Sicht der strategischen Ebene eine Steuerung über monetäre Mittel. 

Diese ist deutlich einfacher an veränderte Bedarfslagen anzupassen als ein eigener Personalkörper. 

Empfehlung 14 a: Integrationsmodell 

Das Konzept der Trennung von strategischen und operativen Aufgaben der Landesarbeitsmarktförderung 

soll im Sinne eines klar abgegrenzten Auftraggeber-Auftragnehmerverhältnisses 

entlang der Steuerungsaufgaben weiterentwickelt werden. 

Die Trennung von strategischer und operativer Ebene bildet einen sinnvollen institutionellen Rahmen 

zur Unterstützung einer zielorientierten Steuerung und Umsetzung der ESF-kofinanzierten Landesarbeitsmarktförderung. 

Im Sinne einer klarer, transparenter Verantwortungsstrukturen bedarf es einer 

sauberen Abgrenzung zwischen den beiden Ebenen entlang der Aufgaben der Steuerung. Diese soll 

wie folgt aussehen: 

Stufe Aufgabe Strategische Ebene Operative Ebene 

1 Bedarfsanalyse – Verantwortung für das lfd. Arbeitsmarktmonitoring 

und –controlling 

– Erhebung-/Aufbereitung der sozioökonomischen 

Daten 

– Ermittlung von arbeitsmarktpolitisch 

relevanten Trends 

2 Planung – Verantwortung für das Zielsystem: 

Planung der Programme (BAP/ESF) 

(strategische-/operative Zielebene; 

Zielwerte – Indikatoren) 

– Abstimmung mit arbeitsmarktpolitischen 

Akteuren 

– Begründung der inhaltlichen und finanziellen 

Programmgestaltung 

– Herbeführung von Entscheidungen 

über die strategische Ausrichtung der 

Arbeitsmarktförderung in der Deputation 

– Präzisierung der Planwerte für das 


– Fachaufsicht über die Einhaltung der 

inhaltlichen / finanziellen Vorgaben 


9. Mai 2008 


– Regelmäßige strukturierte Informationen/Rückmeldungen 

über (im Rahmen 

der Förderung) erkennbare arbeitsmarktpolitisch 

relevante Trends 

– Verantwortung für die Ausgestaltung 

des Handlungssystem entlang der Zielvorgaben 

der strategischen Ebene, d. h. 

– Ausarbeitung der Fördergrundsätze/konditionen 

– Ausarbeitung der Vorschläge für die 


– Ausarbeitung der Vorschläge für die 

Auswahlkriterien 

– Einbringung der Fachexpertise in die 

Programmplanung auf Anfrage 

– Abstimmung der Förderinstrumente mit 

arbeitsmarktpolitischen Akteuren (Agenturen/ 

etc.) zur Absicherung der Additionalität 

der Förderung.



Stufe Aufgabe Strategische Ebene Operative Ebene 

3 Implementierung – Implementierung eines EU-konformen 

Verwaltungs- und Kontrollsystems 

– Gewährleistung klarer Entscheidungsund 

Handlungsstrukturen 

– Aushandlung der Leistungsverträge 


9. Mai 2008 


– Schaffung effizienter / effektiver Binnenstrukturen 

auf der operativen Ebene 

– Bereitstellung einer leistungsfähigen IT- 

Unterstützung 

4 Umsetzung – Durchführung der Vergabeverfahren 

– Auswahl der Projekte 

– Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik – 

Antragsbearbeitung, -entscheidung, 

Trägerbeauftragung, Mittelvergabe, Ergebniskontrolle 

– Mittelverwaltung 

5 Controlling – Kontinuierlicher Soll-/Ist-Abgleich entlang 

der Zielvorgaben (Planwerte) 

– Datenaufbereitung und –analyse 

– Ableitung von Empfehlungen für ggf. 

erforderliche Anpassungen 

– Berichtswesen 

– Berichterstattung ggü. der Deputation 

– Berichterstattung ggü. Begleitausschuss 

/ EU-KOM 

6 Evaluation – Beauftragung von Bewertungen 

– Initiierung von Änderungsverfahren 

Tabelle 17: Aufgabenabgrenzung zwischen strategischer und operativer Ebene 

– Datenerfassung und –plausibilisierung 

– Datenlieferung (Ist-Werte) entsprechend 

den Anforderungen der strategischen 

Ebene 

– Meldung erkennbarer Durchführungsschwierigkeiten 

– Einbringung von Vorschlägen zu möglichen 

Evaluationsthemen. 

Die Unterschiede dieses Modells gegenüber der aktuellen Situation liegen v. a. in folgenden Bereichen: 

� Auf der strategischen Ebene: 

� Implementierung der Verantwortung für eine kontinuierliche Arbeitsmarktanalyse 

� Beschränkung auf die Verantwortung für die Ausgestaltung des Zielsystems 

� Bündelung der Fachaufsicht für BAP und ESF-OP 

� Weiterentwicklung des Berichtswesens. 

� Implementierung der Verantwortung für eine laufende Bewertung 

� Auf der operativen Ebene: 

I 

� Übertragung der Verantwortung für die vollständige Ausgestaltung des Handlungssystems 

� Übertragung der Auswahl der Projekte auf die operative Ebene 

� Verantwortung für die Ausgestaltung der Förderinstrumente.



n der Gesamtschau wird folgende Akteursstruktur vorgeschlagen: 

Abteilung 1 

- Zentrale Dienste - 

Referat 1.x 

Bescheinigungbehörde 

Operative Ebene 

Referat 1.x 

Prüfbehörde 

Strategische Ebene 

Referat 2x 

Landesarbeitsmarktpolitik 

(ESF-Verwaltungsbehörde) 

BAP-Zielsystem 

(im Kern: ESF-OP) 

(inhaltliche Steuerung) 

Operative/r Dienstleister 

- Zwischengeschaltete Stelle - 

gem. Art. 59 (2) VO (EG)1083/2006) 

verschiedene Varianten möglich 

Umsetzung: 


Abbildung 26: Vorschlag Integrationsmodell Strategische / operative Ebene 


9. Mai 2008 


Abteilung 2 

-Arbeit - 

Referat 21 

Grundsatzfragen / 

Beteiligungsmanagement 

Sofern diese „umfassende“ Neugestaltung nicht möglich ist, müssen in den bestehenden Strukturen 

Mechanismen geschaffen werden, die eine EU-konforme Umsetzung des Bremer ESF-OP gewährleisten. 

Diese Variante (im Folgenden: Status-Quo Modell genannt) erfordert gleichwohl einen deutlich 

höheren Koordinierungsaufwand zwischen den beteiligten Referaten. Unter den Gesichtspunkten der 

Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit ist dieses Modell im Vergleich zur Variante 1 (siehe Empfehlung 

14) begrenzter. 

Empfehlung 14 b: Status Quo – Modell 

Unter der Annahme der Beibehaltung von BAP und ESF-OP als zweier eigenständiger Zielsysteme 

sollen sämtliche Funktionen zur strategischen Steuerung des Ziel- und Handlungssystems 

des BAP in einem Referat (voraussichtlich Ref. 22) gebündelt werden. 

Zur Gewährleistung der verbindlichen Berücksichtigung des ESF-Zielsystems (ESF-OP) soll 

die Rolle der ESF-Verwaltungsbehörde als unmittelbar steuernde Einheit gestärkt werden, in 

dem dort die Verantwortung für das gesamte Controlling sowie das Berichtswesen (zumindest 

der ESF-/EFRE-kofinanzierten Maßnahmen) inkl. des umfassenden Arbeitsmarktmonitoring 

und –controlling gebündelt wird.



Die Verwaltungsbehörde soll ferner eine Veto-Position im Zusammenhang mit der Ausgestaltung 

der Antrags- und Auswahlverfahren (BAP-Handlungssystem) erhalten, um die Berücksichtigung 

der ESF-Ziele gewährleisten zu können. 

Im Falle des Fortbestands der im Kap. 5.2 skizzierten„Dualität der Zielsysteme“ soll das Referat 

15 der Abteilung 1 zugeordnet bleiben um durch die institutionelle Trennung die eigene Qualität 

des ESF-OP abzusichern. 

Im Unterschied zum Integrationsmodell basiert diese Variante auf der Annahme eines Fortbestands 

zweier eigenständiger Zielsysteme sowie damit verbunden, zweier jeweils zuständiger Referate. Wie 

bereits im Kap. 5.2 dargelegt, setzt diese Variante gleichwohl ein hohes Maß an externer und Kohärenz, 

d. h. eine hohe Passgenauigkeit von ESF-OP und BAP auf der Ebene der Zielsysteme sowie an 

interner Übereinstimmung zwischen BAP-Ziel- und Handlungssystem voraus. Beide Anforderungen 

sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht erfüllt. 

Vor diesem Hintergrund muss im Rahmen dieser Variante sichergestellt sein, dass 

� die Verwaltungsbehörde als für das ESF-OP verantwortliche Stelle über ausreichende Steuerungsmöglichkeiten 

zur Beeinflussung der Landesarbeitsmarktpolitik im Sinne des ESF-Zielsystem hat. 

� die Verantwortung für das BAP-Ziel- und Handlungssystem zur Gewährleistung der erforderlichen 

internen Kohärenz in einer Hand liegt. 

Insofern ergeben sich auch in dieser Variante (Abbildung 27) im Vergleich zur Ausgangslage zahlreiche 

Änderungs- bzw. Anpassungsbedarfe: 

Strategische 


ESF/BAP 

Operative 


ESF/BAP 

ESF-OP 

Abteilung 1 Interne Dienste 


Referat 

ESF-Verwaltungsbehörde 

Aufgaben: 

(1) Bedarfsanalyse: Arbeitsmarktmonitoring 

(2) Planung: ESF (lfd. Kohärenzprüfung) 

(3) Implementierung: Verwaltungs-/Kontrollsystem 

(4) Controlling: Förderinhalte / Arbeitsmarkt 

(5) Berichterstattung: ESF / Kommentierung BAP 

(6) Wirkungsanalysen 

Voraussetzung: externe Kohärenz 

Kontrolle 

zur Gewährleistung 

von Kohärenz. 

Abbildung 27: Vorschlag: Separationsmodell Strategische – operative Ebene 


9. Mai 2008 


BAP 

Abteilung 2 - Arbeit 


Referat 

BAP / Landesarbeitsmarktpolitik 

Aufgaben: 

(1) Planung: BAP (Kohärenzverantwortung) 

(2): Vorschläge Fördergrundsätze 

(3) Implementierung: Steuerung der operativen 

Ebene über Ziele 

(4) Controlling: Datenlieferung 

(5) Berichterstattung: BAP 

Ebene der Umsetzung 

(siehe Kap. 5.3.2)



Im Einzelnen stellt sich diese Alternative wie folgt dar. 

� Die Verantwortung für die strategische Steuerung des ESF-OP liegt im Einklang mit der Allgemeinen 

Verordnung (VO (EG) 1083/2006) in den Händen der Verwaltungsbehörde. 

� Die Zuständigkeit für das BAP im Sinne einer ganzheitlichen Verantwortung soll in einem neuen 

BAP-Referat gebündelt werden. Die bisherige formale Trennung zwischen BAP-Zielsystem (Referat 

21) und – Handlungssystem (Referat 22) wird aufgehoben. 

� Die Verwaltungsbehörde soll die Verantwortung für das gesamte Arbeitsmarkt- und Fördercontrolling 

erhalten. Auf diese Weise wird zum einen die von Seiten der Europäischen Kommission angestrebte 

Verzahnung von Kontext- und Output/Ergebnisanalyse umgesetzt. Zum anderen erhält die 

ESF-Verwaltungsbehörde ein wirkungsvolles Instrument zur Steuerung der ESF-kofinanzierten Arbeitsmarktpolitik. 

Voraussetzung hierfür ist allerdings die konsequente Umsetzung der top-down 

geprägten Steuerungslogik des ESF, d. h. die Übernahme und Konkretisierung der geplanten Zielwerte 

auf alle Ebenen des BAP (externe/interne Kohärenz). Um dieses sicherzustellen, bedarf es 

auf Seiten des ESF-Referates eines verbindlichen Zustimmungsrechts (VETO) zur Ausgestaltung 

des Handlungssystems. Dies umfasst gleichermaßen die Gestaltung der Fördergrundsätze und 

–konditionen als auch die Antrags- und Auswahlverfahren sowie die Beauftragung der Gesellschaften. 

Nur auf diese Weise ist sichergestellt werden, dass die Verwaltungsbehörde ihre Verantwortung 

für die Umsetzung des ESF tatsächlich wahrnehmen kann. 

� Die ESF-Verwaltungsbehörde soll weiterhin in der Abteilung 1 – Interne Dienste – angesiedelt bleiben, 

um die eigenständige Qualität des ESF-OP im Vergleich zum BAP auch organisatorisch abzusichern. 

Die folgende Abbildung illustriert die mögliche Arbeitsteilung zwischen den Referaten: 


9. Mai 2008 





Verwaltungs-/ 

Kontrollsystem 

ESF-Verwaltungsbehörde BAP-Referat 

Änderungsantrag 

Genehmigung KOM / BGA 

Planung 

Zielsystem ESF-OP 

Begleitung / Controlling 

Controlling 

Förderinhalte / Arbeitsmarkt 

(Ziele, Zielgruppen, Budget) 

Controlling 

Förderinhalte / Arbeitsmarkt 


Ausgestaltung 

gem. §§ 58 ff. VO 1083/2006 



Controlling 

Aufträge an operative Ebene 

Abstimmung / Kontrolle 

externen Kohärenz 

Zustimmung / 

Soll-/Ist-Abgleich 



Initiierung Abweichungen 

Bewertung 

externe Einflüsse / andere Gründe 

weiteres Vorgehen 

Abbildung 28: Arbeitsteilung Verwaltungsbehörde - BAP-Referat (neu) 

Im Einzelnen: 




9. Mai 2008 


Planung 

BAP-Zielsystem 

Steuerung 

interne Kohärenz 

Fördergrundsätze/ 

-konditionen 


Steuerung 

interne Kohärenz 

Antrags- und 

Auswahlverfahren 

(Wettbewerbsaufrufe, Prioritäten etc.) 

Auftrag 

Umsetzung 

Steuerung der operativen Ebene 

Abstimmung 

� Planung ► Die ESF-Verwaltungsbehörde ist für die Planung des ESF-OP verantwortlich. In Abstimmung 

mit dem neuen BAP-Referat ist die externe Kohärenz zwischen ESF-OP und BAP, d. h. 

die strukturelle, inhaltliche und finanzielle Übereinstimmung, bezogen auf die ESF-kofinanzierten 

arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen herzustellen. Der Vorschlag zur inhaltlichen und finanziellen 

Ausgestaltung der ESF-kofinanzierten Teile des BAP bedarf der Zustimmung der ESF-Verwaltungsbehörde. 

Auf diese Weise wird der Verantwortung des ESF-Referats hinsichtlich der Verbindlichkeit 

des OPs Rechnung getragen. 

� Planung ► Das BAP-Referat (NEU) ist für das gesamte BAP, d. h. für die Ziel- und Handlungsebene 

verantwortlich. In diesem Rahmen werden Vorschläge zu Fördergrundsätzen und –konditionen 

sowie zu Antrags- und Auswahlverfahren erarbeitet, die der unmittelbaren bzw. mittelbaren 

Umsetzung der BAP-Ziele auf Fonds-/Unterfondsebene bzw. der ESF-Ziele dienen. Dem neuen 

BAP-Referat kommt dabei die Verantwortung der Gewährleistung der internen Kohärenz, d. h. der 

strukturellen, inhaltlichen und finanziellen Übereinstimmung zwischen dem BAP-Ziel- und Hand- 

Anpassung 

Anpassung



lungssystem zu. Die ESF-Fondsverwaltung muss den Vorschlägen zu den Förderkonditionen etc. 

im Einzelfall zustimmen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Planung des ESF-OP inkl. 

der dort formulierten Zielwerte im Rahmen der Operationalisierung des BAP berücksichtigt wird. 

� Implementierung ► Die ESF-Verwaltungsbehörde ist für die ordnungsgemäße Durchführung des 

Operationellen Programms sowie die Implementierung eines adäquaten Verwaltungs- und Kontrollsystems 

verantwortlich. Hierzu zählt auch die Einführung von Verfahren zur Gewährleistung der 

definierten Prüfpfade (Art. 60 (f) VO EG 1083 (2006)), der Funktionsfähigkeit der Bescheinigungsbehörde 

sowie die Benennung von Zwischengeschalteten Stellen, die „einige oder sämtliche Tätigkeiten 

der Verwaltungs- und Bescheinigungsbehörde unter der Verantwortung der Behörde“ (Art. 

59 (2) ebd.) ausführen. Insofern kommt der ESF-Verwaltungsbehörde zumindest bezogen auf die 

ESF-kofinanzierten arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten auch die Aufgabe der Implementierung der 

erforderlichen Umsetzungsstrukturen (Art. 58 ff. ebd.) zu. Diese muss mit der Fachaufsicht durch 

das BAP-Referat abgeglichen werden. Insofern bedürfen die inhaltlichen Weisungen des BAP- 

Referats, die sich auf ESF-Maßnahmen beziehen, der Zustimmung der ESF-Verwaltungsbehörde. 

Inwieweit dieses tragfähig ist, muss im Zuge der laufenden Konzeption des Verwaltungs- und Kontrollsystems 

bestimmt werden. 

� Umsetzung ► Die Beauftragung der operativen Ebene obliegt dem BAP-Referat. Gleichwohl 

müssen alle Aufträge, die sich auf ESF-Maßnahmen beziehen, vom ESF-Referat unter dem Gesichtspunkt 

der Kohärenz geprüft und bestätigt werden. 

� Controlling ► Die ESF-Verwaltungsbehörde soll für Controlling der gesamten Landesarbeitsmarktpolitik 

verantwortlich zeichnen. Hierunter fallen der Soll-/Ist-Abgleich von Förderinhalten und 

angestrebten Förderwirkungen, die Datenanalyse und –interpretation für alle Berichtskreise sowie 

die Berichterstattung über den Umsetzungsstand der ESF-Förderung. Die Berichte zum Umsetzungsstand 

des BAP werden von der ESF-Verwaltungsbehörde in ihrer Funktion als Controllingstelle 

vorbereitet und dem BAP-Referat zur Abstimmung vorgelegt. Ausgehend von den Ergebnissen 

des Soll-Ist-Vergleichs bzw. den Soll-Soll-Vergleichen (also der Gegenüberstellung der BAP- 

Planung und der ESF-Planung) sowie der Schlussfolgerungen hinsichtlich der planmäßigen Umsetzung 

des ESF-OP nutzt die ESF-Verwaltungsbehörde das Controlling als Grundlage für die Abstimmung 

mit dem BAP-Referat, z. B. um Anpassungen an geplanten Wettbewerbsverfahren oder 

ähnlichem vorzunehmen. Darüber hinaus werden die Erkenntnisse des Controllings als Basis für 

weitergehende Analysen und Bewertungen herangezogen. 

� Bewertung ► Ausgehend von den Erkenntnissen bzgl. des Umsetzungsstands des ESF-OP initiiert 

die ESF-Verwaltungsbehörde entsprechende Bewertungen, die ggf. zur Begründung von Änderungsanträgen 

herangezogen werden können. 


9. Mai 2008 





Die entwickelten Gremienstrukturen zur Einbindung des BAP in die regionale Arbeitsmarktförderung 

sowie zur Koordinierung des BAP selbst sollen beibehalten und auf das ESF-OP 

übertragen werden. 

Die hier betrachteten Gremien haben sich als Abstimmungsstrukturen bewährt. Sie werden von allen 

beteiligten Akteuren als sinnvolle und wichtige Instrumente zur Abstimmung der regionalen Arbeitsmarktförderung 

bzw. zur Finanzierung des BAP betrachtet. 

Im Hinblick auf die Anforderungen des ESF-OP bedarf es künftig auch einer engen Abstimmung zwischen 

den Akteuren hinsichtlich der geplanten Verwendung der ESF-Mittel. Auf diese Weise muss 

sichergestellt werden, dass die ESF-Mittel dem Anspruch der Zusätzlichkeit gerecht werden und zudem 

hinreichend fokussiert sind, um die angestrebten strukturellen Effekte zu erzielen. Dies erfordert 

eine präzise Abgrenzung gegenüber bzw. Ergänzung der Regelförderung. 


Die ESF-Verwaltungsbehörde soll als Mitglied im „Jour fixe der Mittelgeber“ beteiligt werden. 

Auf Grund der weitgehenden Reduzierung der originären Landesmittel für die Landesarbeitsmarktförderung 

kommt den ESF-Komplementärmitteln eine hohe Bedeutung auch für die Finanzierung des 

BAP zu. Vor diesem Hintergrund soll die ESF-Verwaltungsbehörde als zuständige Stelle als Mitglied in 

den Jour fixe der Mittelgeber aufgenommen werden. Dies unterstützt auch den erforderlichen Prozess 

der Abstimmung zwischen ESF-OP und BAP. 


9. Mai 2008 




5.4 Stufe 4: Umsetzung ► Projektträger- und Projektstrukturen 

Die geplante Umsetzung der EU-Strukturfondsförderung im Rahmen des BAP erfolgt letztlich auf der 

Ebene der Projektträger in den Projekten. Entsprechend werden im Folgenden zunächst die Projektträger- 

und Projektstrukturen betrachtet. Ferner werden die Ergebnisse der Trägerbefragung zusammengefasst, 

die im Rahmen der Evaluation durchgeführt wurde. Diese erlauben u. a. Rückschlüsse 

über Qualität des bisherigen Fördermittelmanagements aus Sicht der Projektträger. 


5.4.1.1 Projektträger- und Projektstrukturen 

Anmerkungen der Evaluatoren zur Datenlage: Die folgende Auswertung der Projektträgerstruktur basiert 

v. a. auf den in VERA erfassten Daten, die den Evaluatoren in Form eines Datenarchivs (Datenauszug) 

zur Verfügung gestellt worden sind. Im Rahmen der Auswertung sind zahlreiche Defizite der 

Datengrundlagen deutlich geworden, die die Aussagekraft der Bewertung teilweise einschränken. 

Hierauf wird an entsprechender Stelle hingewiesen (s. Kap. 6.1). Soweit möglich wird deshalb ergänzend 

auf Informationen der Trägerbefragung zurückgegriffen. 

� Die Zahl der in VERA erfassten Trägerdatensätze ist höher als die tatsächliche Trägerzahl ► 

In der Förderphase 2000 bis 2007 wurden insgesamt 1.685 Trägerdatensätze in VERA erfasst. 

Diese hohe Zahl erfasster Träger ist v. a. auf zwei Gründe zurückzuführen: 

� In VERA wurden auch jene Unternehmen als Projektträger erfasst sind, die im Rahmen der 

Strukturhilfeförderung (BAP-Unterfonds 5.1) eine/n geförderte/n Teilnehmer/in beschäftigten. 

Hieraus erklärt sich zumindest teilweise, dass für 1.356 bzw. 80,5 Prozent der in VERA erfassten 

Träger keine Angaben zum Trägertyp gemacht worden sind. Letzteres ist auch ein Hinweis 

darauf, dass die Qualität der Datenerfassung in VERA bezogen auf die Trägerstruktur unzureichend 

ist. 

� In VERA werden die Träger jeweils neu für den einzelnen Förderfall erfasst. So kommt es, dass 

einzelne Träger mehrfach, z. T. in unterschiedlicher Schreibweise, erfasst worden sind. Dies gilt 

beispielsweise für die Träger „Wirtschafts- und Sozialakademie (WiSoAk)“ und „Bildungszentrum 

der Wirtschaft im Unterwesergebiet (BWU)“, die in der Rubrik „Träger, die Kammern/Wirtschaftsverbänden 

angeschlossen sind“ jeweils dreimal aufgeführt sind. Statt der 15 erfassten 

Träger gibt es demnach tatsächlich in dieser Rubrik nur 11 Träger, darunter auch noch die bremer 

arbeit gmbh die auch noch an anderer Stelle erfasst ist. Entsprechend ist die Zahl von 

1.685 Trägerdatensätzen höher als die tatsächliche Zahl der Träger. Eine Bereinigung der Datensätze 

ist allerdings auf Grund des hohen manuellen Aufwands im Rahmen der Evaluation 

nicht möglich. Hier bedarf es im Hinblick auf die neue Förderperiode einer Optimierung der Datenbank. 


9. Mai 2008 




Vorbehaltlich dieser Einschränkungen stellt sich die Trägerstruktur bezogen auf die regionale Verteilung 

sowie die Gewichtung einzelner Trägertypen wie folgt dar: 

� Die Träger verteilen sich im Verhältnis 5:1 auf die Kommunen Bremen und Bremerhaven ► 

Von den insgesamt 1.685 in VERA erfassten Trägerdatensätzen in der Förderphase 2000 bis 

2007 sind 1.293 in Bremen (Stadtgemeinde) und 270 in Bremerhaven verortet. Entsprechend stellt 

sich die regionale Verteilung prozentual wie folgt verteilen: 


90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

76,7% 

Abbildung 29: Standorte der Träger 

Standort des Trägers 

(Quelle: VERA-Archiv (n=1.685); Berechnung Steria Mummert Consulting) 

16,0% 

Bremen Bremerhaven außerhalb Land Bremen keine Angabe 

Diese Relationen spiegeln sich in der Verteilung der festgelegten Mittel auf die Kommunen wieder. 

So entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen rund 210 Mio. Euro bzw. 78,4 Prozent der festgelegten 

Mittel in Höhe von insgesamt 267,8 Mio. Euro. Der Anteil von Bremerhaven liegt bei 44,3 Mio. Euro 

bzw. 16,6 Prozent. Diese Verteilung entspricht in etwa dem Größenverhältnis der beiden Kommunen 

von 5:1 bezogen auf die Bevölkerungszahl. 

� Private und Sonstige Träger spielen in der Förderlandschaft der Freien Hansestadt Bremen 

eine hervorgehobene Rolle ► 

Angaben zum Trägertyp sind nur in 329 von 1.685 Trägerdatensätzen (ca. 20 %) enthalten. Im 

Folgenden werden nur für diese eingegrenzte Grundgesamtheit (n=329) Auswertungen zum Trägertyp 

vorgenommen. Dies rechtfertigt sich durch die Tatsache, dass auf diese 20 Prozent der 

Trägerdatensätze nahezu 80 Prozent der festgelegten Mittel entfallen. 

In der Gesamtschau finden sich in Bremen Träger aller Typen. Besonderes Gewicht bezogen auf 

die Anzahl der Trägerdatensätze weisen private und sonstige Träger auf. Diese weisen in der 

Summe einen Anteil von rund 64 Prozent aller erfassten Trägerdatensätze auf. 


9. Mai 2008 


6,3% 

0,9%



Privater Träger 

Sonstiger Träger 

Träger, der Wohlfahrtsverband 

angeschlossen ist 

Schule/Hochschule/Volkshochschule etc. 

Träger, der Kammer/Wirtschaftsverband 

angeschlossen ist 

Kein Träger 

zwischengeschaltet/Einzelförderung 

Kommune/Kommunaler Träger (ohne 

Volkshochschule) 

Träger, der Kirche angeschlossen ist 

Träger, der Gewerkschaft angeschlossen 

ist 

2,7% 

1,2% 

Anteil erfasste Träger nach Trägertyp (n=329) 


0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 

4,6% 

4,3% 

3,6% 

14,3% 


9. Mai 2008 


5,5% 

Anteil 

Abbildung 30: Verteilung der Träger nach Trägertypen (ohne "keine Angaben") 

Im Einzelnen stellt Projektträgerstruktur bezogen auf die Trägerdatensätze wie folgt dar: 

� Die Gruppe der privaten Träger umfasst 105 Einträge. Bezogen auf die 329 kategorisierten Trägererfassungen 

entspricht dieses einem Anteil von 31,9 Prozent. Zu den wichtigsten Trägern 

dieser Gruppe gemessen am Volumen der festgelegten Mittel zählen v. a. BRAS e. V., Förderwerk 

und ALZ – Arbeit und Lernzentrum e. V. Auf diese drei Träger entfallen mindestens 69 

Prozent der insgesamt dieser Gruppe zugeordneten festgelegten Mittel i. H. v. 49,6 Mio. Euro. 

� Die Gruppe der Sonstigen Träger umfasst ebenfalls 105 Einträge. Entsprechend liegt der Anteil 

bezogen auf die 329 kategorisierten Trägererfassungen auch bei 31,9 Prozent. Zu den wichtigsten 

geförderten Trägern zählen die Bremer Bootsbau Vegesack (BBV), die Bremerhavener 

Beschäftigungsgesellschaft Unterweser (BBU) sowie die Ökonet GmbH. Auf diese drei Träger 

entfallen rund 34,5 Prozent der in dieser Gruppe festgelegten Mittel in Höhe von 58,1 Mio. Euro. 

� Auf die Gruppe der Träger, die Wohlfahrtsverbänden angeschlossen sind, entfallen 14,3 Prozent 

der Einträge (n= 47). Zu den wichtigsten Trägern gemessen am Volumen der festgelegten 

Mittel (ca. 51,5 %) zählen der AWO Kreisverband Bremen e. V., die Neue Arbeit Diakonie 

gGmbH sowie die Fraueninitiative QUIRL. 

� Auf die übrigen Trägertypen entfallen in der Summe rund 22 Prozent der Einträge. Hierzu zählen 

v. a. Schulen, Hochschulen und Volkshochschulen (ca. 5,5 %), Träger, die Kammern angeschlossen 

sind (4,6 %) sowie zwischengeschaltete Stellen (4,3 %). Zu den gemessen am Volumen 

der festgelegten Mittel wichtigsten Trägern zählen die Arbeit- und Jugendwerkstätten 

Bremen (kommunaler Träger), die Wirtschafts- und Sozialakademie (WISOAK) sowie das Institut 

für Wissenstransfer an der Universität Bremen GmbH. Auf diese entfallen insgesamt rund 44 

Prozent der insgesamt rund 70,1 Mio. Euro an festgelegten Mitteln. 

31,9% 

31,9%



� Insgesamt 1.343 Trägereinträge enthalten keine Informationen über den Trägertyp. Dies entspricht 

ca. 80 Prozent. Auf diese entfallen rund 58,3 Mio. Euro bzw. 22 Prozent der insgesamt 

festgelegten Mittel. Zu den wichtigsten Trägern, die dieser Rubrik zugeordnet sind, zählen das 

Landesarbeitsamt, das Fachressort (SAFGJS) sowie das Arbeiter-Bildungs-Centrum (ABC). Auf 

diese entfallen rund 36 Prozent der festgelegten Mittel dieser Kategorie. 

� Institutionelle und Kommunale Träger weisen gemessen an ihrem Gewicht unter den Trägertypen 

einen überproportionalen Anteil an festgelegten Mitteln aus ► 

Bezogen auf die festgelegten Mittel kommt den institutionellen Trägern, d. h. jenen, die den Kammern, 

Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften ebenso wie den kommunalen Trägern ein im Vergleich 

zu ihrer Anzahl deutlich überproportionales Gewicht zu. So weisen z. B. die den Kammern 

angeschlossenen Träger mit zehn Prozent der festgelegten Mittel im Verhältnis zur Anzahl der erfassten 

Trägereinträge in VERA (hier: ohne Einträge in der Rubrik „keine Angaben“) einen deutlich 

höheren Anteil aus. Gleiches gilt für die Kommunalen Träger auf die einerseits 11,7 Prozent der 

festgelegten Mittel, andererseits aber nur 4,3 Prozent der erfassten Trägereinträge entfallen. 

Anteil erfasste Träger / festgelegte Mittel nach Trägertyp (n=329) 


Privater Träger 

Sonstiger Träger 

Träger, der Wohlfahrtsverband angeschlossen ist 

Schule/Hochschule/Volkshochschule etc. 

Träger, der Kammer/Wirtschaftsverband angeschlossen ist 

Kein Träger zwischengeschaltet/Einzelförderung 

Kommune/Kommunaler Träger (ohne Volkshochschule) 

Träger, der Kirche angeschlossen ist 

Träger, der Gewerkschaft angeschlossen ist 

14,3% 


9. Mai 2008 


0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 

5,5% 

4,6% 

4,3% 

3,6% 

2,7% 

0,8% 

2,5% 

1,2% 

1,2% 

7,4% 

10,0% 

11,7% 

15,1% 

Abbildung 31: Verteilung der festgelegten Mittel nach Trägertypen (n=329) 

23,7% 

27,7% 

Anteil Trägertyp 

31,9% 

31,9% 

Anteil festgelegte Mittel 

� Die Verteilung der festgelegten Mittel ist durch eine starke Konzentration der Mittel auf vergleichsweise 

wenige Träger(datensätze) gekennzeichnet ► 

Trotz der hohen Anzahl der erfassten Träger (n=1.685) ist in der Gesamtschau eine starke Konzentration 

der festgelegten Mittel auf weniger Träger festzustellen. So entfallen rund 80 Prozent 

der festgelegten Mittel auf lediglich 4,5 Prozent der erfassten Träger.



Anteil an festgelegten Mittel in Prozent 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

Verteilung der festgelegten Finanzmittel (2000 - 2007) auf die Träger 


80 % der festgelegten Mittel 

entfallen auf 4,5 Prozent der Projektträger 

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 

Anzahl Träger (nach Fördersumme sortiert) 

Abbildung 32: Konzentration der festgelegten Mittel 

Unter Berücksichtigung der bereits erwähnten Mehrfacherfassungen von Trägern liegt der Konzentrationsindex 

voraussichtlich noch über dem hier ermittelten Niveau. 

Diese Konzentration der Mittel zeigt sich auch anhand der Gegenüberstellung der Trägereinträge sowie 

der Verteilung der festgelegten Mittel nach Größenklassen des festgelegten Fördervolumens. 

Anteil 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

0,2% 

Anteil Trägereinträge 

Anteil festgelegte Mittel 

19,0% 

0,7% 

Verteilung der erfassten Träger / festgelegten Mittel 

nach Größenklassen der festgelegten Fördervolumen 


25,5% 

x > 10 Mio. € 10 Mio. € < x > 5 

Mio. € 


9. Mai 2008 


1,9% 

27,1% 

5 Mio. € < x > 1 

Mio. € 

Abbildung 33: Erfasste Projekte nach Größenklassen 

2,5% 

11,5% 

1 Mio. € < x > 500 

T€ 

Größenklassen 

6,6% 

9,4% 

31,4% 

5,9% 

56,7% 

1,5% 

500 T€ < x > 100 T€ 100 T€ < x > 10 T€ x < 10 T€



Demnach entfallen auf 0,2 Prozent der erfassten Träger rund 19 Prozent der insgesamt festgelegten 

Mittel in der Förderphase 2000 bis 2007 in Höhe von rund 267 Mio. Euro. 

Immerhin 56,7 Prozent bzw. 955 der erfassten Trägerdatensätze weisen festgelegte Fördermittel von 

unter 10.000 Euro aus. In der Summe entfallen lediglich 1,5 Prozent der insgesamt festgelegten Fördermittel 

i. H. v. 267.7 Mio. Euro auf diese Gruppe von Projekten. 

5.4.1.2 Exkurs: Trägerbefragung 

Im Rahmen des Projektes wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber eine schriftliche Befragung der 

Projektträger in Bremen durchgeführt. Einbezogen wurden Projektträger mit mindestens einem bewilligten 

Antrag, dessen Laufzeit und Mittelfestlegung im Jahr 2006 oder 2007 lagen. Bereinigt waren 

dies 88 Träger. Das methodische Vorgehen ist ausführlich im Kapitel 2.2.2.3 beschrieben. 

Wesentliche Ziele der Trägerbefragung waren die Ermittlung folgender Informationen: 

� Angaben zu den Projektträgerstrukturen [A], 

� Projektentwicklung [B], 

� Einschätzung des Antrags- und Bewilligungsverfahrens, der Projektsteuerung sowie des Stammblattverfahrens 

aus Sicht der Projektträger. 

Die wesentlichen Ergebnisse der Befragung werden im Folgenden dargestellt. Eine vollständige quantitative 

Auswertung der Trägerbefragung ist in Anlage 1 beigefügt. In die Auswertung sind 42 Antworten 

eingeflossen. Dies entspricht zwar einer Rücklaufquote von rund48 Prozent. Auf Grund der kleinen 

Grundgesamtheit sind die Ergebnisse jedoch v. a. als Tendenzaussage zu werten. 

Die Ergebnisse im Einzelnen: 

[A]: Angaben zur Projektträgerstruktur 

� Über 50 Prozent der befragten Projektträger haben mehr als 25 Mitarbeiter/innen. 

Die Projektträger, die an der Befragung teilgenommen haben, sind gemessen an der Personalausstattung 

vergleichsweise groß. Über 50 Prozent von Ihnen haben mehr als 25 Mitarbeiter/innen. 

Mehr als 40 Prozent sogar mehr als 50 Mitarbeiter/innen. Sehr kleine Träger mit bis zu 5 Mitarbeiter/innen 

machen demnach rund 1/5 der Projektträger aus. 

� Der Anteil weiblicher Beschäftigter ist hoch. 

Fast 50 Prozent der Projektträger geben an, dass der Anteil der weiblichen Beschäftigten über 60 

Prozent aller Mitarbeiter/innen liegt. Dies gilt auch für die Führungsebene. Nach Angaben der Projektträger 

sind in 57 Prozent der Fälle mehr als 61 Prozent der Führungskräfte weiblich. Demnach 

ist Chancengleichheit im Bereich der Weiterbildungs- und Qualifizierungsträger sowohl in horizontaler 

als auch in vertikaler Hinsicht gegeben. 

� Das BAP ist für viele Projektträger eine wichtige Finanzierungsquelle. 


9. Mai 2008 




1.4 Welchen Anteil hat die BAP-Förderung am Projektvolumen Ihrer Einrichtung? 

0,8 

Anzahl % 

gültige 

% 

bis zu 20% 7 16,7 19,4 

bis zu 40% 13 31,0 36,1 

bis zu 60% 10 23,8 27,8 

bis zu 80% 4 9,5 11,1 

mehr als 80% 2 4,8 5,6 

Summe 36 85,7 100,0 

keine Angabe 6 14,3 

Abbildung 34: Anzahl der Mitarbeiter/innen 


9. Mai 2008 


0 40 

Rund 17 Prozent der vorliegenden Antworten geben an, dass das BAP mehr als 60 Prozent des 

gesamten Projektfördervolumens des Trägers ausmacht. Für weitere ca. 28 Prozent deckt das 

BAP einen Anteil von mehr als 40 aber weniger als 60 Prozent des akquirierten Fördervolumens ab. 

Umgekehrt wird aber auch deutlich, dass das BAP in der Regel nur eine unter weiteren Finanzierungsquellen 

der Träger ist. In immerhin 56 Prozent der Fälle geben die Träger an, dass der Anteil 

des BAP 40 Prozent des gesamten Fördervolumens nicht übersteigt. 

Dieses Ergebnis spiegelt sich auch im Anteil der Mitarbeiter wieder, die unmittelbar an durch das 

BAP finanzierten Projekten beteiligt waren [Frage 1.3.1]. In rund 39 Prozent der Fälle lag der Anteil 

unter 40 Prozent. Umgekehrt signalisieren 35,5 Prozent der antwortenden Träger, dass mehr als 

80 Prozent ihrer Beschäftigten in der einen oder anderen Form an Fördermaßnahmen im Rahme 

des BAP beteiligt waren. 

� Das BAP wird von den Trägern überwiegend schon seit vielen Jahren als Finanzierungsquelle 

genutzt. 

1.2 Wann haben Sie die Förderung aus Mitteln des BAP erstmalig beantragt? 

0,8 

Anzahl % 

gültige 

% 

vor bis zu zwei Jahren 13 31,0 33,3 

vor drei bis vier Jahren 6 14,3 15,4 

vor fünf bis sechs Jahren 6 14,3 15,4 

vor mehr als sechs Jahren 14 33,3 35,9 

Summe 39 92,9 100,0 


Abbildung 35: Erstmalige Beantragung des BAP 

0 40 

Mehr als 2/3 der Träger geben in ihren Antworten an, vor mehr als drei Jahren erstmals Mittel aus 

dem BAP beantragt zu haben. Mehr als 1/3 sogar vor mehr als sechs Jahren. Dies ist ein Hinweis 

auf langjährige Förderbeziehungen. Zugleich sind im Zuge der Neuausrichtung des BAP im Jahr 

2005 neue Träger hinzugekommen. So gibt ein weiteres Drittel der Träger an, vor bis zu zwei Jahren 

erstmals einen Antrag auf BAP-Fördermittel gestellt zu haben.



[B] Projektentwicklung 

� In 85 Prozent der Projektanträge hat im Vorfeld eine Beratung durch die Gesellschaften bag, 

BRAG oder BIG stattgefunden. 

Lediglich 12 Prozent der Projektträger geben an, dass eine Beratung durch die Gesellschaften im 

Rahmen der Projektentwicklung vor Antragstellung nicht erforderlich ist. Die übrigen haben dieses 

Beratungsangebot von einer der drei Gesellschaften bag, BRAG oder BIG wahrgenommen. Deutlich 

wird, dass diese Beratungsangebote in der Trägerszene bekannt sind. 

� Die Beratung durch die Gesellschaften wird von den Projektträgern hoch eingeschätzt. 

2.5.1 Falls ja, war diese Unterstützung für Ihre Projektentwicklung hilfreich? 

Anzahl % 

gültige 

% 

sehr hilfreich 13 31,0 38,2 

hilfreich 20 47,6 58,8 

weniger hilfreich 0 0,0 0,0 

nicht hilfreich 1 2,4 2,9 

Summe 34 81,0 100,0 


Abbildung 36: Bewertung der Beratung durch die Gesellschaften 


9. Mai 2008 


0 60 

Die Beratung wird von fast allen Trägern als sehr hilfreich (38,2 % der vorliegenden Antworten) 

bzw. hilfreich (58,8 %) bewertet. Dies signalisiert die hohe Bedeutung und Qualität dieser Vorfeldberatung 

durch die Gesellschaften. 

Deutlich wird die gute Beratung auch daran, dass nur wenige Träger weitere Beratungsangebote 

der Gesellschaften, z. B. zu Verfahrensfragen (22,2 %) o. ä. wünschen. 

Neben den Gesellschaften dient v. a. der Austausch zwischen den Trägern dazu, wesentliche Fragen 

der Antragstellung usw. zu klären. So geben 52,9 Prozent der Träger an, sich bei der Projektentwicklung 

Rat von anderen Trägern einzuholen. 

[C] Verfahren der Förderung 

� Wettbewerbsaufrufe 

Rund 73,2 Prozent der Träger geben an, sich bereits an Wettbewerbsaufrufen beteiligt zu haben. 

Insofern ist das Verfahren in der Trägerlandschaft etabliert. Die Frequenz der Wettbewerbsaufrufe 

wird dabei von 70 Prozent (n=30) der Träger als angemessen eingeschätzt. 

Inhaltlich wird das Instrument unterschiedlich bewertet. Während 56,7 Prozent der Träger angeben, 

dass die Themen der Wettbewerbsaufrufe nicht zu den Trägerangeboten passen, sagen 40 Prozent, 

dass eine Übereinstimmung gegeben ist. Die Möglichkeit, im Rahmen der Befragung Themenvorschläge 

für Wettbewerbsaufrufe zu machen, wurde von den Trägern kaum genutzt. 

Die unterschiedliche Einschätzung des Instruments spiegelt sich in der Bewertung der Breite 

und Tiefe der im Wettbewerbsaufruf formulierten Anforderungen wieder.



3.5 Die inhaltlichen Anforderungen der Wettbewerbsaufrufe sind zu umfassend. 

Anzahl % 

gültige 

% 

trifft voll zu 4 9,5 13,3 

trifft zu 7 16,7 23,3 

teils/teils 11 26,2 36,7 

trifft weniger zu 3 7,1 10,0 

trifft nicht zu 5 11,9 16,7 

Summe 30 71,4 100,0 


3.6 Die formalen und inhaltlichen Anforderungen von Wettbewerbsaufrufen sind klar formuliert. 

1,0 

Anzahl % 

gültige 

% 0 50 

trifft voll zu 0 0,0 0,0 

trifft zu 9 21,4 30,0 

teils/teils 15 35,7 50,0 

trifft weniger zu 5 11,9 16,7 

trifft nicht zu 1 2,4 3,3 

Summe 30 71,4 100,0 


Abbildung 37: Bewertung der Anforderungen in den Wettbewerbsaufrufen 


9. Mai 2008 


0 40 

So sind ca. 37 Prozent der Träger im Rahmen der Befragung der Meinung, dass die Anforderungen 

der Wettbewerbsaufrufe zu umfassend sind. Demgegenüber sind 27 Prozent der gegenteiligen 

Auffassung. 

Die Klarheit der formulierten Anforderungen wird von immerhin 30 Prozent der befragten Träger 

bestätigt. 20 Prozent wiederum sind nicht dieser Auffassung. 

� Antragstellung und Bewilligung 

Die Antragsformulare werden von den Projektträgern ebenso wie die Bewilligungsbescheide als 

gut verständlich eingeschätzt. Gleichwohl müssen die Projektträger in der Regel ihre Anträge 

nacharbeiten. Dies betrifft gleichermaßen den Projektantrag, das Projektkonzept und die Verankerung 

der Gender-Strategie. Diese Anpassungen erfolgen in Abstimmung mit den Gesellschaften. 

Die Qualität der Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft und den Projektträgern in der 

Phase nach der Antragstellung und vor der Bewilligung wird von letzteren als positiv und 

zielführend eingeschätzt.



4.3 Wie funktioniert in der Phase nach der Antragstellung und vor der Bewilligung die Zusammenarbeit? 

Die Gesellschaft… 

Zustimmungswerte 

1 trifft voll zu bis 5 trifft nicht zu 


9. Mai 2008 


Anzahl 

Mittelwert Angabe 

n 

trifft voll zu / trifft 

zu 

% 

...gibt fachlich hilfreiche Hinweise. 2,39 38 63,16 

...gibt klare Vorgaben, welche Änderungen notwendig sind. 2,28 40 67,50 

...ist kompromissbereit. 2,76 37 40,54 

...trägt zu einer Qualitätsverbesserung der Projekte bei. 2,86 36 52,78 

...macht Vorgaben, die nur schwer mit den ursprünglichen Projektzielen zu vereinbaren sind. 3,39 38 28,95 

...macht Vorgaben zur Verankerung von Gender-Mainstreaming in den Projekten. 3,49 35 22,86 

Gültige Datensätze insgesamt 2,86 40 46,0 

keine Angabe 2 

Abbildung 38: Einschätzung der Qualität der Zusammenarbeit im Antragsverfahren 

0 70 

Demnach machen die Gesellschaften aus Sicht von 67,5 Prozent der Projektträger klare Vorgaben 

hinsichtlich des erforderlichen Änderungsbedarfs, die nach Einschätzung von 52,8 Prozent der 

Träger auch zu einer Qualitätsverbesserung der Projekte führen. Hingegen bewerten nur 29 Prozent 

der Träger die Vorgaben als nur schwer mit den ursprünglichen Projektzielen vereinbar. 

Einen geringeren Mehrwert signalisieren die Träger hinsichtlich der Unterstützung bei der Verankerung 

von Gender Mainstreaming. 

Der Aufwand für die Antragstellung wird von den Trägern im Verhältnis zum Fördervolumen 

als zu hoch eingeschätzt. 

So schätzen mehr als 2/3 der befragten Träger den Aufwand als viel zu hoch (14,3 %) bzw. zu 

hoch (52,4 %) ein. Rund 33 Prozent der Befragten sind der Meinung, der Aufwand sei angemessen. 

Konkret benötig der überwiegende Teil der Träger zwischen 11 und 20 Arbeitstagen für die Erstellung 

und Bearbeitung der Antragsunterlagen. 13 Prozent schaffen es in fünf Prozent. Immerhin 16 

Prozent benötigen mehr als 51 Tage. 

Der Aufwand verteilt sich v. a. auf die Projektbeschreibung und den Projektantrag. Hierauf entfallen 

rund 33, bzw. 37 Prozent des Gesamtaufwands. 

Die Bearbeitungszeit der Gesellschaften für einen Projektantrag wird von 71 Prozent der 

Träger als angemessen eingeschätzt. 

Der durchschnittliche Zeitraum von der Einreichung des Erstantrags bis zur Bewilligung liegt nach 

Angaben der Träger demnach in rund 43 Prozent der Fälle bei 6 bis 10 Wochen bzw. in 35 Prozent 

über 10 Wochen.



� Auszahlung 

Das Formular „Zahlungsanforderungen/Bescheinigung der getätigten Gesamtausgaben“ wird von 

rund 85 Prozent der Träger als gut (73,8 %) bzw. sehr gut verständlich (11,9 %) eingeschätzt. 

Gleiches gilt für das Verfahren der Auszahlung, an dem von Seiten der Träger nur wenig Optimierungsbedarf 

gesehen wird. Weder wird ein Abruf ohne Belegliste gewünscht, noch weniger Zwischenverwendungsnachweise. 

Die gute Qualität des Verfahrens spiegelt sich auch in der niedrigen 

Zahl von Rückfragen bzw. dem geringen Überarbeitungsbedarf wieder. So signalisieren 74 Prozent 

der Träger, dass Rückfragen bzw. Überarbeitungsbedarf lediglich in weniger als 20 Prozent der 

Mittelanforderungen anfallen. So erfolgt die Auszahlung stets (61, 9 %) bzw. meistens pünktlich. 

� Verwendungsnachweisprüfung 

Auch das Formular für die Verwendungsnachweisprüfung ist aus Sicht der Projektträger gut verständlich 

(76,2 %). Der Aufwand für die Prüfung wird allerdings von rund der Hälfte der befragten 

Träger als zu hoch (46,3 %) bzw. viel zu hoch (9,8 %) eingeschätzt. Gleichwohl sind immerhin 43,9 

Prozent demgegenüber der Meinung, dass der Aufwand angemessen ist. Ein Verbesserungsbedarf, 

z. B. eine Vereinfachung des Formulars bzw. ein Bedarf zur Präzisierung des Verfahrens im 

Vorfeld, wird nur von sehr wenigen Trägern gesehen. 

� Projektbegleitung und Monitoring 

Zwischen den Projektträgern und den Gesellschaften gibt es einen regelmäßigen Kontakt. 

Die Intensität des Kontakts wird von 90 Prozent der Träger als angemessen wahrgenommen. 

7.2 Was ist Gegenstand des Kontaktes mit Ihrer Gesellschaft? Wie häufig? 

Häufigkeitswerte von 

1 sehr oft bis 4 nie 

Anzahl 

Mittelwert Angabe 

n 

sehr oft / oft 

% 

Zielerreichung der Meilensteine des Projekts 2,85 39 28,21 

Fragen zum Verwendungsnachweis 2,57 42 42,86 

Probleme bei der Zielerreichung 3,05 38 10,53 

Änderungen am Projekt (Finanzierung/Zusammens. TN) 2,59 41 43,90 

Berichtsanforderungen 2,90 39 23,08 

Aktualität der Angaben von VERA-Online 2,70 40 35,00 

Rechtliche Fragen 3,21 39 12,82 

Finanzfragen 2,87 38 26,32 

Gültige Datensätze insgesamt 2,84 42 27,8 

Gegenstand: Weiteres 1 

keine Angabe 0 

Abbildung 39: Gegenstand der Kontakte zwischen Trägern und Gesellschaften 


9. Mai 2008 


0 50 

Gegenstand des Austauschs sind v. a. Fragen zur Verwendungsnachweisprüfung, zu geplanten 

Änderungen des Projektes sowie zum Stammblattverfahren. 

Aus Sicht der Projektträger leistet der Kontakt mit ihrer Gesellschaft häufig einen Beitrag zur Verbesserung 

der Projektqualität. Dieser Ansicht sind rund 57 Prozent der Träger. Weitere 21 Prozent 

stimmen dieser Einschätzung zumindest teilweise zu. Die übrigen 21 Prozent sind nicht dieser 

Meinung.



Der Aufwand für Monitoring und Evaluation (Stammblattverfahren) wird von den Trägern 

überwiegend als viel zu hoch bzw. zu hoch eingeschätzt. 

So sind 16,7 Prozent der Meinung, dass das Stammblattverfahren viel zu aufwendig ist. Weitere 

52,4 Prozent schätzen diesen Aufwand zumindest als zu hoch ein. Die übrigen 31 Prozent sind der 

Meinung, dass der Aufwand angemessen ist. 

Das Stammblattverfahren wird von den Trägern in inhaltlicher und technischer Hinsicht kritisch 

bewertet. 

Neben dem Aufwand wird v. a. kritisiert, dass das Stammblatt die Erfolge der Projekte nur schwach 

(57,1 %) bzw. sehr schwach abbildet (11,9%). Die übrigen 31 Prozent halten das Stammblatt in 

Bezug auf die Projekterfolge für adäquat. 

Weitere 73,2 Prozent der Träger sind mit dem internetbasierten Stammblattverfahren VERA-Online 

unzufrieden. 

7.9 Welche Verbesserungspotentiale sehen Sie beim internetbasierten Stammblattverfahren? (Mehrfachnennung) 

Anzahl % 

gültige 

% 

Benutzerführung 21 50,0 72,4 

Sicherheit 4 9,5 13,8 

Online-Hilfe 12 28,6 41,4 

Support 8 19,0 27,6 

Gültige Datensätze 29 69,0 

Weitere 16 


7.9.1 Weitere Verbesserungspotentiale des Stammblattverfahrens 

Anzahl % 

gültige 

% 

Servergeschwindigkeit 9 21,4 60,0 

Struktur und zu großer Umfang 2 4,8 13,3 

Daten gehen bei Übertragung verloren 1 2,4 6,7 

Nicht alle Projektinhalte lassen sich abbilden 1 2,4 6,7 

Auswertung für Träger nutzbar machen 1 2,4 6,7 

Nein 1 2,4 6,7 

Summe 15 35,7 100,0 


Abbildung 40: Verbesserungspotenziale VERA-Online 


9. Mai 2008 


0 80 

0 60 

Hier sehen die Träger deutliche Verbesserungspotenziale u. a. bei der Benutzerführung (72,4 %), 

und der Online-Hilfe (41,4 %). Darüber hinaus wird die geringe Servergeschwindigkeit (60 %) sowie 

der Struktur und dem Umfang (13,3 %) bemängelt. 

Der Support für das Stammblattverfahren wird immerhin von rund 67,5 Prozent der befragten Träger 

genutzt und von diesen überwiegend als sehr hilfreich (10,3 %) bzw. hilfreich (65,5 %) bewertet. 

Lediglich 24,4 Prozent geben an, dass der Support weniger bzw. nicht hilfreich war. 

Unabhängig von Stammblattverfahren führen die Träger überwiegend eigene Bewertungsverfahren 

durch. 

Teilnehmerbefragungen zum Projekt sind das wichtigste Instrument auf Seiten der Träger zur Bewertung 

der eigenen Projektansätze. Dieses wird von 71,4 Prozent der befragten Träger genutzt. 

Immerhin 50 Prozent der Träger orientieren sich an festgelegten messbaren Zielen. Ähnlich viele, 

nämlich 47,6 Prozent nehmen eigene Verbleibsfeststellungen vor.



Rund die Hälfte der Träger stellt in seinen Projekten messbare Ziele in Bezug auf die Gleichstellung 

von Männern und Frauen auf. 

� Publizität 

Die Publizitätsmaterialien des Fachressorts sind lediglich der Hälfte der Träger gut bekannt. 

8.1 Sind Ihnen die Publizitätsmaterialien der Senatsverwaltung bekannt? Haben Sie diese schon einmal genutzt? 

Anzahl % 

gültige 

% 

Angebot unbekannt 10 23,8 23,8 

Kenne das Angebot ungenau 11 26,2 26,2 

Kenne das Angebot gut - nicht genutzt 3 7,1 7,1 

Habe das Angebot genutzt 13 31,0 31,0 

Nutze das Angebot regelmäßig 5 11,9 11,9 

Summe 42 100,0 100,0 


Abbildung 41: Publizität: Bekanntheitsgrad der Publizitätsmaterialien SFAFGJS 


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0 40 

Rund ¼ der Projektträger geben an, dass Ihnen die Publizitätsmaterialien des Fachressorts nicht 

bekannt sind. Ein weiteres Viertel kennt die Angebote nur ungenau. Der anderen Hälfte der Träger 

sind die Angebote bekannt. In diesen Fällen werden die Angebote in der Regel auch genutzt. 

Die Homepage ‚www.esf-bremen.de’ ist rund 60 Prozent der Träger bekannt. Regelmäßig genutzt 

wird sie allerdings nur von 15 Prozent. In rund 40 Prozent der Fälle ist die Homepage entweder 

nicht bekannt (14,6 %) bzw. nur dem Namen nach bekannt (24,4 %). 

Hinsichtlich der eigenen Publizitätspflichten fühlen sich die Träger überwiegend gut (70 %) bzw. 

sehr gut informiert (20 %). In der Folge sorgen die Projektträger in rund 76 Prozent der Fälle auch 

dafür, dass die Projektteilnehmer/innen über die Finanzierung durch die Europäischen Strukturfonds 

informiert werden, z. B. über das EU-Logo auf dem Werbematerial (90 %), auf der Homepage 

(77,5 %)oder auf dem Schriftwechsel (77,5 %) . 

� Förderrichtlinien 

Die Richtlinien der Senatorin für Arbeit zur Förderung der Projekte sind rund 83 Prozent der Träger 

bekannt. Immerhin 17 Prozent geben an, dass sie diese nicht kennen. 

Die Projektträger, die mit den Richtlinien arbeiten, schätzen die Umsetzbarkeit der Richtlinien unterschiedlich 

ein. Während 51,7 Prozent die Richtlinien (z. B. Pro-Win-Qu) für gut umsetzbar halten, 

sind 44,8 Prozent gegenteiliger Auffassung und halten die Richtlinien für schwer umsetzbar. 

Einheitlicher ist die Einschätzung der Spielräume, die den Projektträgern durch die Richtlinien gelassen 

werden. So sind 63,3 Prozent der Meinung, dass die Richtlinien lediglich wenige Spielräume 

geben. Umgekehrt geben 36,7 Prozent an, dass die Spielräume nach eigener Einschätzung 

groß sind. 

Vorschläge zur Änderung der Richtlinien werden von den Projektträgern kaum gemacht.



In der Gesamtschau stellen sich die Ebene der Projektträger sowie ihre Einschätzung der Umsetzungsstrukturen 

wie folgt dar: 

� Innerhalb der Arbeitsmarktförderung des Landes gibt es eine starke Konzentration der Fördermittel 

auf eine begrenzte Zahl von Trägern. So entfallen 80 Prozent der Fördermittel des BAP auf rund 

4,5 Prozent der Träger. Die spiegelt sich auch in der Trägerbefragung wieder, die deutlich macht, 

dass es in Bremen einen hohen Anteil sehr großer Träger mit mehr als 25 bzw. sogar 50 Mitarbeiter/innen 

gibt. Hierzu zählen vor allem institutionelle und kommunale Träger, die einen hohen Anteil 

der Fördermittel erhalten. 

� Das BAP bzw. die EU-Strukturfondsförderung ist für viele Projektträger eine bedeutende, wenn 

auch in den seltensten Fällen die einzige Finanzierungsquelle. So macht das BAP in 17 Prozent 

der Fälle mehr als 60 Prozent des Fördervolumens aus. Für weitere 28 Prozent liegt der Anteil zwischen 

40 und 60 Prozent. 

� Die Verfahren der Förderung, so die Wettbewerbsaufrufe, das Antrags- und Bewilligungsverfahren, 

die Auszahlung und die Verwendungsnachweisprüfung werden hinsichtlich ihrer prozessualen und 

instrumentellen Ausgestaltung von den Trägern überwiegend positiv eingeschätzt. Durchgängig 

werden sämtliche Formulare als verständlich und angemessen bewertet. Deutlich kritisch wird hingegen 

der Aspekt der Programmbegleitung und –bewertung (Monitoring und Evaluation), v. a. das 

Stammblattverfahren eingeschätzt. Kritisiert wird dabei gleichermaßen der hohe Aufwand, die unzureichende 

inhaltliche Passgenauigkeit bezogen auf die Projekte sowie die technische Umsetzung 

durch das VERA-Online-Verfahren. 

� Die Arbeit der Gesellschaften wird in der Gesamtschau positiv bis sehr positiv eingeschätzt. Dies 

gilt für die gesamte Umsetzung der Förderung entlang der o. g. Stufen des Wettbewerbs-, Antrags-, 

Bewilligungs- und Auszahlungsverfahren sowie Verwendungsnachweisprüfung. So erreichen die 

Gesellschaften eine hohe Qualität sowohl hinsichtlich der Bearbeitungszeiten als auch der Termintreue. 

Zudem gewährleisten die Gesellschaften eine hohe Projektqualität, sowohl im Vorwege 

durch Beratungen in der Phase der Projektentwicklung, als auch während der Projektlaufzeit durch 

häufige Kontakte. Diese werden von den Projektträgern als angemessen und förderlich im Sinne 

der Projektqualität eingeschätzt. 

� Der Bekanntheitsgrad der von Seiten des Fachressorts bereitgestellten Publizitätsmaterialien ist 

tendenziell zu gering. Hier bedarf es einer Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit. 


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Die Fördermittelverwaltung (VERA) soll eine spezifische Auswertung der Trägerstruktur ermöglichen, 

die Aussagen zur Anzahl und Art der Träger sowie zur Konzentration der Mittel ermöglicht. 

Diese Auswertung kann als Grundlage für das Verzeichnis der Begünstigen genutzt werden, 

dass in der neuen Förderperiode gefordert wird. 

Trägerdatensätze werden bisher in VERA nicht getrennt vom Förderfall erfasst. Dies führt dazu, dass 

Träger mehrfach in der Datenbank enthalten sind. In der Folge wird die Zahl der Träger tendenziell 

überschätzt. Im Hinblick auf das in der nächsten Förderperiode erforderliche „Verzeichnisses der Begünstigen“ 

soll deshalb in der Datenbank eine eigene Tabelle „Träger“ angelegt werden, auf die beim 

Anlegen eines Förderfalls zugegriffen werden kann. Auf diese Weise werden künftig folgende Auswertungen 

möglich: 

� Anzahl der geförderten Träger 

� Anzahl der Förderfälle pro Träger 

� Höhe des Fördervolumens pro Träger 


Es sollte eine zentrale Internetplattform für die Außendarstellung der Landesarbeitsmarktpolitik 

der Freien Hansestadt Bremen eingerichtet werden, über die sämtliche Informationsmaterialien, 

Akteurs und Prozesse angesteuert werden können. 

Informationen über die Förderpolitik sowie die Förderinhalte werden in Bremen gegenwärtig auf einer 

Vielzahl von Internetseiten vorgehalten. Hierzu zählen die Seiten der Gesellschaften sowie der beteiligten 

Ressorts. Auch die Seite www.esf-bremen.de zählt hierzu. 

Um die Informationen zu bündeln, soll eine zentrale Internetplattform zur Arbeitsmarktförderung eingerichtet 

werden, über die sämtliche Dokumente, Hinweise, Formulare etc. erreichbar sind. Diese kann 

mit den bestehenden Seiten verlinkt werden, so dass die eigenen Seiten der Akteure bestehen bleiben 

können. 

Über die Seite sollte zudem der Zugang zum Stammblattverfahren sowie ggf. die Bereitstellung von 

Trägerbezogenen Auswertungen und Berichten auf Basis definierter Benutzerrechte erfolgen. 


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Im Zuge der Neugestaltung des IT-Gesamtsystems soll geprüft werden, welche Möglichkeiten 

der inhaltlichen und technischen Optimierung es bezogen auf das VERA-Online System gibt. 

Das webbasierte Stammblattverfahren (bisher: VERA-Online) soll fortgeführt werden und im Hinblick 

auf die spezifischen Informations- und Steuerungsbedarfe der jeweiligen Maßnahmen weiterentwickelt 

werden. Gleichzeitig sind die Anforderungen der EU-Kommission an den Mindestbestand an Informationen 

(EU-Benchmarks) bei der Ausgestaltung zu berücksichtigen. Geprüft werden soll ferner, ob es 

Möglichkeiten der technischen Weiterentwicklung sowie der Benutzerführung gibt. 


9. Mai 2008 




5.5 Stufe 5 ► Controlling ► IT-Gesamtsystem 

Untersuchungsgegenstand: 

� Bestandsaufnahme der Strukturen und Funktionsweisen des bisherigen IT-Gesamtsystems und 

seiner wesentlichen Einzelkomponenten zur Umsetzung und Steuerung der bremischen Landesarbeitsmarktförderung 

im Rahmen des BAP. 

� Analyse und Bewertung der Stärken und Schwächen des IT-Gesamtsystems im Hinblick auf die 

Anforderungen der Programmumsetzung und -steuerung. 

� Definition von Anforderungen an das künftige IT-Gesamtsystem zur Umsetzung und Steuerung 

der bremischen Landesarbeitsmarktpolitik im Rahmen des BAP unter Berücksichtigung der Anforderungen 

der neuen EU-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013. 

Ein effektives Verwaltungs- und Steuerungssystem setzt eine sachgerechte, valide und aktuelle Datenbasis 

voraus. Für die erforderliche Datenerfassung, -haltung, -aufbereitung und -analyse bedarf es 

eines IT-gestützten Verwaltungs- und Steuerungsverfahrens, das auf der Grundlage der im Rahmen 

der Vorgangsbearbeitung (Antrags-/Bewilligungs-/Umsetzungsverfahren) entstehenden Daten sämtliche 

Stufen des Steuerungskreislaufs unterstützen kann. Beispielsweise indem 

� zur materiellen und finanziellen Ausgestaltung einer Intervention gespeicherte Ergebnisse vergangener 

Steuerungszyklen als Grundlage für die ► Planung von Zielen herangezogen werden. 

� im Rahmen der ► Umsetzung von Interventionen Anforderungen bzgl. der Datenhaltung zu erfüllen 

sind, wie z. B. die Zuordnung von Zahlungsströmen zu Begünstigten auf Basis eindeutiger 

Identifikationen, die die Grundlage für die Zahlungsanträge und Abrechnungsverfahren gegenüber 

der Europäischen Kommission bilden. 

� für das Programmcontrolling der stetige Zugriff auf anforderungsgerechte materielle und finanzielle 

Verlaufsdaten zum ► Soll-/Ist-Abgleich sowie für die ► Begleitung und Bewertung gegeben ist. 

Im Folgenden wird ausgehend von einer Bestandsaufnahme sowie einer Stärken-Schwächenanalyse 

eine Bewertung des bremischen IT-Gesamtsystems zur Steuerung der Landesarbeitsmarktförderung 

im Rahmen des BAP vorgenommen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Qualität des 

IuK-Systems im Hinblick auf die Unterstützung der BAP-Steuerung entlang der o. g. Stufen gelegt. 


An der Planung, Umsetzung und Steuerung der bremischen Landesarbeitsmarktpolitik sind sowohl auf 

strategischer als auch auf operativer Ebene zahlreiche Akteure beteiligt (siehe Kap 5.3 ). Diese heterogene 

Akteursstruktur spiegelt sich auch in der bestehenden Gesamtarchitektur wider (s. Abbildung 

42). 


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Abbildung 42: Gesamtsystem im Überblick 

Das Gesamtsystem umfasst die zentralen Verfahren der Fördermittelverwaltung, v. a. das Antrags- 

und Bewilligungsverfahren, die Verwaltung bewilligter Förderfälle sowie sämtliche Zahlungsvorgänge. 

Diese teilen sich auf verschiedene Ebenen und Teilkomponenten auf. 

� A: Ebene der Antrags-, Bewilligungs- und Verwaltungsverfahren 

► Innerhalb des IT-Gesamtsystems gibt es mehrere IT-Verfahren zur Unterstützung der Antrags-, 

Bewilligungs- und Verwaltungsvorgänge. 

� (1) Das System VERA-Inhouse ist die wesentliche Verwaltungssoftware für die Durchführung 

der Antrags-, Bewilligungs- und Verwaltungsverfahren im Rahmen der Förderabwicklung. Im 

Einzelnen werden folgende Prozesse unterstützt: 

– Erfassung, Bearbeitung und Bewilligung eingereichter Anträge. Ein Online-Antragsverfahren 

ist in VERA-Inhouse nicht enthalten. 

– Finanzielle Planung durch die Bewilligungsstelle (Festlegungen, Finanzpläne). 

– Verwaltung bewilligter Förderfälle, z. B. Verarbeitung von Änderungsmeldungen, Erstellung 

von Zwischen- und Schlussbescheiden. 

– Verwaltung von Zahlungsvorgängen an die Endbegünstigten. 

– Die Zuordnung der Förderfälle, Plandaten und Zahlungen in die Systematik des BAP und 

des Europäischen Sozialfonds. 


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In der Praxis wird VERA (Inhouse) nur durch die Mandanten direkt genutzt. Hierzu zählen, in 

ihrer Rolle als Bewilligungsstellen, die bag, die BRAG sowie das Referat 12 – Europäische Angelegenheiten 

–, etc. als ESF-Fondsverwaltung. Die BIG und das Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme 

– (im Zusammenhang mit der Funktion der Ressortbewirtschaftung) sind hingegen weder 

Mandanten, noch verfügen diese Akteure über einen lesenden Zugriff auf das VERA-System. 

Die im Rahmen ihrer Tätigkeiten anfallenden Förderdaten werden zum einen in eigene 

Verfahren bzw. Hilfsanwendungen elektronisch erfasst. Zum anderen werden diese in Form von 

schriftlichen Meldungen zur erneuten manuellen Erfassung an das Referat 12 weitergeleitet. 

Für die Verwaltung und den Betrieb von VERA ist die bremer arbeit (bag) unter der Fachaufsicht 

des Referats 22 – Arbeitsmarktprogramme – zuständig. Der Betrieb inkl. Wartung und Modifikation 

des VERA-Systems ist dabei vollständig an den Hersteller, die SPI-Consult GmbH, 

vergeben. 

� (2) Das datenbankgestützte Verfahren Contingent, das nach Aussage der BIG speziell auf 

Wirtschaftsförderprogramme zugeschnitten ist, wird von der BIG für die internen Antrags-, Bewilligungs- 

und Verwaltungsverfahren genutzt. Da in dem System nicht alle, in VERA abgebildeten 

Projektdaten erhoben werden, werden von der BIG ergänzend Excel-Listen und Projekterhebungsbögen 

(MS Word) geführt, in denen die erforderlichen Informationen für die Projektverwaltung 

sowie die Zweiterfassung in VERA erhoben werden. Ein Teil der in diesen Listen 

enthaltenen Informationen werden an Referat 12 zur manuellen Erfassung weitergeleitet. 

� (3) Neben diesen spezialisierten Verwaltungsverfahren werden im Gesamtsystem zahlreiche 

weitere „(Zahlungs-)Listen“ zur Administration verwendet. Hierbei handelt es sich i.d.R. um undokumentierte 

Systeme in Form von Excel-Listen, die als Teil des Gesamtsystems anzusehen 

sind, da dort parallel zum Hauptsystem durch mehrere Akteure Daten gehalten und ausgetauscht 

werden, die nicht bzw. nur teilweise im Hauptsystem gespeichert werden. Beispiele 

hierfür sind z. B. die von Referat 22 – Arbeitsmarktprogramme – konzipierte Zahlungsliste, die 

auf Einzelprojektebene die tatsächlichen Zahlungen abbildet sowie die „Bellmann-Liste“, die 

Informationen über die der zu erwartenden Mittelabflüsse von Einzelprojekten im Rahmen des 

BAP ausweist. Ein weiteres Beispiel hierfür ist die so genannte „Breden-Liste“, die von Referat 

11 – Bescheinigungsbehörde – zur Erstellung der Zahlungsanträge genutzt wird. Darüber hinaus 

gibt es an weiteren Stellen ähnliche Eigenentwicklungen, die zur Verwaltung der Landesarbeitsmarktförderung 

herangezogen werden. Hierbei handelt es sich u. a. um Zahlungslisten, 

Listen von umgebuchten Projekten, zusammenfassende Projektlisten, Listen zur Erstellung von 

Mittelabflussprognosen oder Verwaltungslisten zu einzelnen Unterfonds. 

� B: Ebene der Programmumsetzung und -begleitung (Monitoring) 

Für die laufende Programmbegleitung sind von Seiten der ESF-kofinanzierten Projekte durch die 

Projektträger Informationen, so genannte Stammblattdaten, zu erfassen. Diese Datenerhebung erfolgt 

webbasiert über das VERA (online)-Verfahren. 

Im Einzelnen werden folgende Daten erfasst: 

� Angaben zu den Zielgruppen und eingesetzten Instrumenten (Projektstammblätter). 

� Personenbezogene Angaben zu Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Projekte mit projektbezogenen 

Daten (z. B. Eintritt und Austritt), soziodemographischen Merkmalen sowie den für die 

jeweilige Person erzielten Ergebnissen und Wirkungen. 


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� Angaben zu weiteren Outputs und Ergebnissen, z. B. der Zahl der erreichten Unternehmen, die 

Anzahl der im Projekt durchgeführten Beratungsfälle oder Besucher von Veranstaltungen. 

Die in VERA-Online erhobenen Daten können in VERA-Inhouse auf der Ebene des Teilnehmerdatensatzes 

eingesehen werden. Eine weitergehende Aggregation, wie die Summierung für einen 

Plan-Ist-Abgleich oder die Berechnung von Kennzahlen, ist in VERA-Inhouse nicht möglich. 

� C: Ebene der Finanzmittelverwaltung 

► Innerhalb des IT-Gesamtsystems gibt es mehrere Finanzbuchhaltungs- und Finanzmittelverwaltungssyteme: 

� (1) Finanzbuchhaltungssysteme 

Die bewilligenden Stellen erfassen ihre Zahlungen jeweils in eigenständigen Finanzbuchhaltungssystemen 

(kurz: FiBu). Diese Finanzbuchhaltungssysteme sind zentrale Teilkomponenten 

innerhalb des IT-Gesamtverfahrens und decken die Ebene der Finanzmittelverwaltung ab, indem 

sämtliche Zahlungsvorgänge an die Begünstigten dort sachlich und zeitlich geordnet, erfasst 

und dokumentiert werden. Im Einzelnen werden folgende FiBu-Systeme von den Bewilligungsstellen 

genutzt: 

– bag und die BRAG nutzen unabhängig voneinander die Software Navision. Bei diesen Gesellschaften 

besteht die Besonderheit, dass die Zuordnung von Zahlungen und Festlegungen 

zu Fonds und Unterfonds direkt in der Finanzbuchhaltung erfolgt. Somit besteht derzeit 

eine zusätzliche Anforderung in Bezug auf die Synchronisierung mit den in VERA gehaltenen 

Finanzdaten. 

– Die BIG greift auf ein hauseigenes SAP-System zurück. 

– Die Referate 12 und 22 nutzen für Ihre Auszahlungen das System SAP, über das Haushaltsreferat 

11. 

Die Finanzbuchhaltungssysteme sind jeweils die führenden Systeme für den Zahlungsverkehr. 

Es gibt bisher von keinem FiBu-System eine direkte Schnittstelle zum VERA-System. 

� (2) Feedback-Datenbank 

Die Feedback-Datenbank ist eine bereits in der Förderperiode 1993-1999 eingesetzte Software 

zur Förderabwicklung des Europäischen Sozialfonds (ESF). Verantwortlich für den Betrieb des 

Systems ist das Referat 12 – Europäische Angelegenheiten –. 

In Feedback werden nur die Finanzdaten ESF-kofinanzierter Projekte gespeichert, die für die 

Berichterstattung und Mittelanforderung gegenüber der Europäischen Kommission erforderlich 

sind. Somit bildet die Feedback-Datenbank eine Teilmenge des BAP ab. 

Die Datenerfassung in Feedback erfolgt durch das Referat 12 auf Basis von Papiermeldungen 

der auszahlenden Stellen (Bescheide, Verwendungsnachweise, quartalsweise Buchungslisten 

mit Festlegungen und Zahlungen). 

Besondere Bedeutung kommt der Datenbank zu, da das in Feedback hinterlegte Aktenzeichen 

für nahezu alle anderen Subsysteme das zentrale Identifizierungsmerkmal für ESF-geförderte 

Projekte ist. Die Vergabe von Aktenzeichen, die auch in VERA verwendet werden, wird durch 

das Referat 12 organisiert. Dabei erhalten die Gesellschaften (bag / BRAG) Aktenzeichen auf 

Zuruf bzw. teilweise auf Vorrat in Form einer „Liste“. 


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� D: Ebene des Berichtswesens und der Planung 

► Berichte werden aus verschiedenen Subsystemen heraus generiert. 

� (1) Innerhalb von VERA steht mit VERA-Reporting ein Werkzeug zur Abfrage von materiellen 

Daten für Berichtszwecke bereit. Die Erstellung der einzelnen Abfragen obliegt der bag. Die anderen 

Mandanten haben Zugriff auf die Ergebnisse oder können mit diesem Werkzeug auch eigene 

Datenbankabfragen erstellen. VERA-Reporting unterstützt die Gesellschaften bei der 

Auswertung von materiellen Daten, z. B. für die Befüllung der Erfassungsmatrices für das Fachcontrolling. 

Die Befüllung der Erfassungsinstrumente kann nicht allein aus VERA-Reporting 

heraus erfolgen, weil stets zusätzliche Arbeiten, z. B. die Zuordnung von materiellen Daten auf 

(Unter-)Fonds oder andere Abgrenzungen notwendig sind. Eine Erstellung von zusammenfassenden 

Reports „auf Knopfdruck“ ist nicht möglich. 

� (2) Mit dem Berichtsmanager steht innerhalb von VERA-Inhouse ein Werkzeug zur Abfrage 

von Finanzdaten zur Verfügung. Damit lassen sich Listen von Projekten mit Finanzplänen, Festlegungen 

und Auszahlungen generieren und entlang der in VERA hinerlegten Fondsstruktur 

oder anderen Strukturierungsmerkmalen aggregieren. Eine gemeinsame Abfrage von finanziellen 

und materiellen Daten ist im derzeitigen System nicht möglich. 

� (3) Berichte über den finanziellen Verlauf basieren unmittelbar bzw. mittelbar auf den Daten der 

Finanzbuchhaltung. In der Praxis werden VERA, Contingent und die Bellmann-Liste zur Plausibilisierung 

der Daten, nicht aber zur Erstellung der Finanzberichte herangezogen. 

� (4) Die in VERA-Inhouse gespeicherten Einzeldatensätze von Förderfällen sind Grundlage für 

Berichte, die die Gesellschaften für das Programm-Fachcontrolling erstellen. In der Regel werden 

weitere Dokumente herangezogen, die in der Projektakte, aber nicht im System vorgehalten 

werden (z. B. Sachberichte der Träger). 

� (5) Ein kleinerer Teil der Berichtsanforderungen wird durch Nebensysteme abgedeckt. Hierzu 

gehören insbesondere Befragungsdaten oder separat erhobene Projektangaben, die nicht in 

das Raster von VERA bzw. des Stammblattverfahrens passen. 

� (6) Mischsysteme, die Bestandteil des Berichtswesens sind, gleichwohl teilweise Daten eigenen 

Ursprungs vorhalten (Bellmann-Liste, Breden-Liste) werden bei den Trägern teilweise parallel 

befüllt, teilweise zu den Stichtagen aus anderen Systemen erstellt und plausibilisiert. 

� (7) Planungswerkzeuge sind nicht im System implementiert, sondern in einem Teil des Berichtswesens 

abgebildet, so z. B. in der BAP-Tapete oder in der Bellmann-Liste. Die diesen 

Werkzeugen zu Grunde liegenden Daten zu Mittelabflussprognosen werden von den Gesellschaften 

außerhalb des Systems in verteilten Excel-Dateien gehalten. 


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Ausgehend von dieser Bestandsaufnahme ist festzustellen, dass das bestehende IT-Gesamtsystem 

grundsätzlich alle wesentlichen Prozesse der Fördermittelabwicklung abdeckt. Gleichwohl gibt es in 

diesem gewachsenen System zahlreiche Mängel, die in der Praxis eine effektive und wirtschaftliche 

Verwaltung und Steuerung der bremischen Landesarbeitsmarktpolitik be- bzw. verhindern. Im Folgenden 

werden diese im Rahmen der Evaluation identifizierten Mängel systematisch erläutert. Dabei wird 

zwischen drei Typen von Mängeln unterschieden: 

� Typ A: (strukturelle) Systemmängel 

► Definition: Mängel, die durch die Struktur des Gesamtsystems bzw. einzelner Teilkomponenten 

bedingt sind, wie z. B. fehlende Schnittstellen, verteilte Datenhaltung, Medienbrüche etc. 

� Typ B: (individuelle) Handhabungsmängel 

► Definition: Mängel, die auf die unsachgemäße Nutzung/Anwendung des Gesamtsystems bzw. 

einer Teilkomponente entstehen, z. B. die Handhabung von mandantenübergreifenden Vorgängen. 

� Typ C: Mängel auf Grund externer Vorgaben 

► Definition: Mängel, die aus der Umsetzung strategischer und / oder operativer Entscheidungen 

bzw. Vorgaben der zuständigen Stellen resultieren, z. B. unklare bzw. mehrfache Fonds-/Unterfondszuordnungen 

usw. 

Typ A: ► (strukturelle) Systemmängel/-defizite 

Im Rahmen der Evaluation wurden innerhalb des IT-Gesamtsystems sowie seiner einzelnen Teilkomponenten 

folgende strukturellen Systemmängel bzw. -defizite identifiziert: 

� A.1: ► Auf der Ebene des IT-Gesamtsystems: 

� A.1.1: ► Mangelnde Hierarchie der Teilsysteme (kein führendes System) innerhalb des 

Gesamtssystems (Folgen: Asynchrone Datenhaltung, keine klaren Informations-/Datenflüsse) 

Die bestehende IT-Architektur des Gesamtsystems zur Abwicklung des Antrags-, Bewilligungs-, 

Verwaltungswesens der Landesarbeitsmarktpolitik ist auf allen Handlungsebenen durch Heterogenität 

und Komplexität sowie eine mangelnde Hierarchie der Teilelemente geprägt. Zwar verfügt 

Bremen mit der Software VERA dem Grunde nach über ein komplettes Verwaltungsverfahren 

in Bezug auf die materielle und finanzielle Förderabwicklung, doch wird dieses System auch 

fünf Jahre nach seiner Einführung weder als zentrale Datenbank für die gesamte Förderabwicklung 

noch als führendes System genutzt. In der Folge gibt es im gesamten System keine Stelle, 

die über einen vollständigen Datenbestand verfügt. 

[Beispiel]: Die Primärdatenerhebung für von der BIG bearbeitete Anträge und Projekte erfolgt in 

einem eigenen Verfahren (Contingent). Gleiches gilt für die ESF-Fondsverwaltung (Referat 12), 

die für die Finanzmittelabwicklung das Verfahren Feedback nutzt. Diese Brüche des Systems 

manifestieren sich bei einem für die Durchführung des Programms als kritisch einzustufenden 

Prozess, und zwar bei der Erstellung von Zahlungsanträgen für den ESF. Hierfür existiert ein 

weiteres System (Breden-Liste). Die hier von den Gesellschaften zugelieferten Daten werden 


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durch die Zahlstelle geprüft, und zwar zunächst anhand von VERA und der Feedback-Datenbank. 

Hierbei werden immer wieder Abweichungen zwischen diesen Systemen festgestellt, 

die letztlich anhand von Rückfragen und Papierakten geklärt werden müssen. 

Darüber hinaus führt die mangelnde Hierarchie innerhalb des IT-Gesamtsystems dazu, dass es 

keine eindeutige Kennzeichnung zur Identifizierung der Förderfälle gibt. Zwar generiert VERA 

automatisch ein projektspezifisches Kennzeichen, die so genannte Förderfall-ID, doch wird diese 

im Gesamtssystem nicht durchgängig als Identifikationsmerkmal herangezogen, u. a. da die 

Datenflüsse nicht von VERA in die dezentralen Systeme laufen. Stattdessen wird vom überwiegenden 

Teil der Subsysteme die so genannte ESF-ID/das ESF-Aktenzeichen zur Identifizierung 

herangezogen. Allerdings kann durch die fehlende Integration des Gesamtsystems keine Einheitlichkeit 

hergestellt werden, so dass Zuordnungsprobleme über alle Teilsegmente des 

IT-Gesamtsystems bestehen bleiben. 

� A. 1.2: ► Parallelstrukturen (Mehrfachdatenhaltung/-funktionalitäten) 

Das IT-Gesamtsystem ist durch Parallelstrukturen gekennzeichnet, die in der Folge zu Mehrfachdatenhaltungen 

und Funktionalitätsüberschneidungen führen. 

Funktionen VERA FEEDBACK FiBu Breden- 

Liste 

Antragsdaten/Bescheiddaten 

Finanzdaten 

Materielle Daten 

Berichtswesen (Finanzen) 

Berichtswesen 

(materieller Verlauf) 

Tabelle 18: Parallelstrukturen (im Überblick) 


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Bellmann- 

Liste 

Hilfssysteme 

X X X X 

X X X X X X 

X X 

X X X X X 

X X 

Alleinstellungsmerkmal von VERA ist die weitgehende Erfassung und Verarbeitung von materiellen 

Daten. Hier existieren in geringem Umfang Hilfssysteme, z. B. für Befragungsdaten oder 

zur Zwischenspeicherung von Projektdaten der big, die nicht Mandantin des Systems ist. Da 

sich die Aufgaben ergänzen, ist die Aufgabenteilung im Hinblick auf materielle Daten als sinnvoll 

einzustufen. Ähnliches gilt für die Lieferung von Daten zum materiellen Verlauf. Da die Daten 

hierzu beinahe ausschließlich in VERA gehalten werden, gibt es nur eine wesentliche Datenquelle. 

Die Verwaltung von Anträgen und Bescheiden ist im System VERA zentralisiert. 

Gleichwohl gibt es hier Systeme, die einen Teil dieser Daten parallel speichern. 

[Beispiel]: Nach einer Bewilligung eines ESF-Projekts, die in VERA dokumentiert wird, erfolgt 

eine Erfassung von Antragsdaten in der Feedback-Datenbank, die durch eine Papiermeldung 

der Bewilligungsstellen an das Referat 15 ausgelöst wird. Im Unterschied zu diesem Push- 

Verfahren werden auch Erhebungen und Aktualisierungen durch die Bewilligungsstellen parallel 

zu den Eingaben in VERA getätigt, so z. B. in der Breden-Liste. Hier erhält das Referat 11 

SAFGJS von den einzelnen Bewilligungsstellen erfasste Daten, die dort anschließend zusammengeführt 

werden.



Der höchste Grad an Überschneidungen wurde bei der Verarbeitung von finanziellen Daten 

festgestellt. Daten zu Bewilligungen oder Zahlungsständen werden in beinahe allen Teilsystemen 

in unterschiedlichem Umfang gespeichert. Eine zentrale Stellung nehmen hier die Anwendungen 

für die Finanzbuchhaltung ein, weil sie tatsächliche Finanzströme abbilden und letztendlich 

den Beleg für erfolgte Einzahlungen bzw. Rückzahlungen liefern, der in die Projektakte 

Eingang findet, gleichzeitig zur Speicherung von Zahlungsvorgängen in VERA. Auch die Zuordnung 

auf Unterfonds und BAP-Budgets erfolgt gleichermaßen in beiden Systemen. 

Die Erfüllung von gleichen oder ähnlichen Aufgaben in mehreren Teilsystemen ist aufwändig 

und führt zu Folgeproblemen im Hinblick auf die Aktualität und Richtigkeit der Daten, bei gleichzeitiger 

Reduzierung der Flexibilität des Systems. 

� A. 1.3: ► Mangelhafte Interoperabilität der Teilsysteme: Keine Schnittstellen zwischen 

den Teilkomponenten (Medienbrüche) 

Zwischen den Teilkomponenten gibt es keine elektronischen Schnittstellen. Dies gilt gleichermaßen 

für die Ebene der Antrags-, Bewilligungs- und Verwaltungsvorgänge, z. B. zwischen 

VERA, Contingent oder weiteren ergänzenden Erfassungslisten, noch zwischen VERA und den 

jeweiligen Finanzbuchhaltungssystemen. 

Gleichwohl macht gerade die Heterogenität des IT-Gesamtsystems einen regelmäßigen Datenfluss 

zwischen den Einzelkomponenten erforderlich. Dieser erfolgt in der Praxis ausschließlich 

manuell. So zum Beispiel die Zweiterfassung der von der BIG in Contingent eingetragenen Projektdaten 

durch die ESF-Fondsverwaltung (Referat 12) oder die Übernahme von Zahlungsdaten 

aus der FiBu in das VERA-System. 

Im Ergebnis führt diese mangelnde Interoperabilität sowohl zu erheblichen Aufwendungen als 

auch zu einer mangelhaften Datenqualität sowohl hinsichtlich der Datenvalidität (so bringen 

manuelle Zweiterfassungen nahezu zwangsläufig Übertragungsfehler mit sich, die in der Folge 

zu Dateninkonsistenzen in den unterschiedlichen Systemen führen bzw. nur mit sehr hohem 

Kontrollaufwand vermieden werden können) als auch bzgl. der Datenaktualität bzw. -status 

(so sind in den verschiedenen Systemen in Abhängigkeit vom Erfassungsstatus jeweils unterschiedliche 

Datenstände enthalten). 

[Beispiel]: Erfassung der Finanzdaten in VERA und der Finanzbuchhaltung: Während die beliehenen 

Gesellschaften (bag/BRAG) zur Gewährleistung der Übereinstimmung der Finanzdaten 

in beiden Systemen im Rahmen ihres Qualitätsmanagements ein aufwändiges Prüfverfahren 

etabliert haben, in dem die Daten zunächst in VERA erfasst und dann von der FiBu unter Anwendung 

eines Vier-Augen-Prinzips übernommen werden, werden die Finanzdaten der BIG aus 

der Finanzbuchhaltung heraus als Liste an das zuständige Referat 12 weitergeleitet und dort 

manuell zum zweiten Mal ohne weitere Prüfung erfasst. 


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� A.1.4: ► Überkomplexität des Gesamtsystems reduziert die Anpassungsfähigkeit 

Die Flexibilität des Systems im Sinne der Anpassungsfähigkeit an neue Änderungen z. B. der 

Förderstruktur bzw. der Ergänzung zusätzlicher Datenanforderungen ist auf Grund seiner heterogenen 

Architektur eingeschränkt bzw. nur mit hohem Aufwand herzustellen. 

[Beispiel]: Im Zusammenhang mit der Restrukturierung des BAP wurden im Jahr 2005 auf 

Grund der o. g. Parallelstrukturen sowohl in der Finanzbuchhaltung als auch in VERA umfangreiche 

Umbuchungsarbeiten und Plausibilisierungsschritte erforderlich (z. B. Umbuchung von 

Projekten in andere Fonds). Im Ergebnis wurde die neue Fonds-/Unterfondsstruktur in VERA 

nicht konsequent implementiert. Dies führt in der Praxis bis heute zu Problemen bezüglich der 

Auswertungsfähigkeit der Daten. 

� A.2: ► Auf der Ebene des Subsystems VERA 

� A.2.1 ► VERA akzeptiert Auszahlungen an Projekte ohne ESF-Aktenzeichen 

Innerhalb von VERA wird die Zuordnung von Zahlungen an die Förderfall-ID gebunden. Das 

ESF-Aktenzeichen, das auch in VERA angelegt ist, wird lediglich redundant gespeichert. Da 

das ESF-Aktenzeichen aus Sicht von VERA nicht steuerungsrelevant ist, erfolgt im Falle einer 

Aktualisierung im laufenden Prozess, z. B. durch die Sachbearbeitung, keine durchgängige Anpassung 

des ESF-Aktenzeichens innerhalb von VERA. Zugleich akzeptiert VERA auch die Auszahlung 

von ESF-Mitteln ohne ESF-ID. 

Diese redundante Speicherung der ESF-ID korrespondiert nicht mit der Bedeutung dieses 

Kennzeichens im Gesamtsystem. 

� A.2.2. ► VERA gewährleistet keine durchgängig einheitliche Kennzeichnung von Förderfällen 

Die Verwaltungssoftware VERA gewährleistet keine durchgängige einheitliche Kennzeichnung 

der ESF-ID. In der Folge können einem Projekt unterschiedliche Varianten der ESF-ID gleichzeitig 

zugewiesen sein. Folglich kann die ESF-ID nicht zur Fördermittelabwicklung aus VERA 

heraus herangezogen werden. 

� A.2.3. ► VERA sieht kein Standardformat für die ESF-ID vor 

Die Zuordnung der systemweit verwendeten ESF-Aktenzeichen zu Förderfällen erfolgt manuell 

mit Hilfe von Vorratslisten bzw. telefonischer Anforderung beim zuständigen Referat 12. Obwohl 

die ESF-Aktenzeichen eine einheitliche, sprechende Struktur aufweisen, ist im entsprechenden 

Datenbankfeld in VERA, ebenso wie in anderen Teilsystemen, keine Standardformatierung vorgegeben. 

In der Folge können in das Datenbankfeld auch „Klarnamen“ oder andere Bezeichnungen 

eingegeben werden. In der Folge ist es aufgrund fehlender Aktualisierungsweitergaben 

in Detailfelder nicht ausgeschlossen, dass ein und derselbe Förderfall mit zwei unterschiedlichen 

ESF-Aktenzeichen geführt wird. 


9. Mai 2008 




� A.2.4. ► VERA gewährleistet keine Integrität für Fördefälle, an denen weitere Mandanten 

beteiligt sind 

In der Praxis der Programmdurchführung kommt es bei einzelnen Förderfällen zu einer Übertragung 

eines Förderfalls auf einen anderen Mandanten. Hierfür wird eine neue interne Projektnummer 

in VERA erstellt, gleichzeitig wird das ESF-Aktenzeichen im System weitergeführt. 

Hierdurch kommt es zu Brüchen in der Datenintegrität. 

[Beispiel]: Die bag hat einen Förderfall vom Mandanten ESF-Referat übernommen. Auch nach 

der Übernahme wurden Zahlungen durch das ESF-Referat auf den Förderfall verbucht. Die Buchung 

in diesen Datensatz ist ein Verstoß gegen das Mandantenprinzip. Der von der bag übernommene 

Datensatz enthält die im Datensatz des ESF-Referates getätigten Auszahlungen. Es 

kommt zu einer unerkannten doppelten Speicherung von Festlegungen und Zahlungen. 

Typ B: ► (individuelle) Handhabungsmängel 

� B.1: ► Einzelförderfälle in Sammelmappen können auf Grund einer fehlenden eindeutigen 

Zuordnung zu einem ESF-Aktenzeichen nicht ausgewertet werden 

Um zahlreiche homogene Einzelförderungen für die Abrechnung gegenüber der Kommission zu 

bündeln, werden einzelne Förderfälle in VERA zu Sammelmappen zusammengefasst. Für Förderfälle, 

die Teil einer Sammelmappe sind, wird in VERA keine eigene Kennzeichnung mit ESF- 

Aktenzeichen vorgenommen. Dieses Merkmal wird vielmehr der übergeordneten Sammelmappe 

zugewiesen. Im Rahmen der Analyse wurden Förderfälle identifiziert, die gleichzeitig zwei Sammelmappen 

zugeordnet sind. Somit ist keine Eindeutigkeit der Zuordnung zu einem ESF-Aktenzeichen 

in der Datenbank gegeben. 

� B.1a ► Die Eingabelogik in VERA verhindert nicht, dass Auszahlungen für eine Sammelmappe 

erfolgen 

Im Verfahren ist festgelegt, dass Sammelmappen eine Verknüpfungsinformationen vorhalten, aber 

keine echten Förderfälle sind, in dem Sinne, dass Zahlungen an Endbegünstigte erfolgen. Gleichwohl 

wurde in VERA eine fehlerhafte Buchung gefunden, bei der eine Auszahlung einer Sammelmappe 

zugeordnet wurde. Dieser Fehler wurde zeitnah korrigiert. 

� B.2: ► Die Datenkonsistenz gemeinsam bewirtschafteter Projekte ist nicht vollständig gegeben 

Der Terminus „Gemeinsam bewirtschaftete Projekte“ beschreibt Förderfälle, die von einer Gesellschaft 

federführend bewirtschaftet werden, gleichzeitig aber von einer anderen Gesellschaft mitfinanziert 

und -verwaltet werden. Diese Fälle stellen einen Bruch mit der Systemlogik von VERA dar, 

die die Verantwortung ansonsten streng nach Mandanten aufteilt. 

Für jedes gemeinsam bewirtschaftete Projekt werden für jede Gesellschaft getrennte Förderfälle 

angelegt. Die Verknüpfungsinformation, dass beide Projekte zusammengehören, wird in der Datenbank 

durch einen virtuellen Fonds (Fonds 14) hergestellt. Der Finanzplan für den Förderfall wird 

nur in der Datenbank der federführenden Gesellschaft angelegt. 

Dieses Verfahren ist technisch nicht in der Datenbank abgebildet und muss folglich manuell vorgenommen 

werden. Es ist somit nicht sichergestellt, dass die Verknüpfungsinformationen tatsächlich 

für alle gemeinsam bewirtschafteten Projekte vorliegen. 


9. Mai 2008 




Ferner hat sich das Verfahren zur Verbuchung gemeinsam bewirtschafteter Projekte mehrfach geändert. 

Dies kann zu weiteren Inkonsistenzen in den Daten führen. 

[Beispiel]: Es wurde ein gemeinsam bewirtschaftetes Projekt mit Federführung der bag bewilligt. 

Wie im Verfahren festgelegt, hat die bag einen Finanzplan angelegt. Beide Gesellschaften haben 

Mittel für die Durchführung des Projekts festgelegt. Im weiteren Verlauf wurde die Zusammenarbeit 

nicht realisiert. Die bag hat als Mandant ihren Finanzplan korrigiert, hatte jedoch keinen Einfluss 

auf die Festlegungen der BRAG. Die Festlegungen der BRAG wurden nach Aufgabe der Zusammenarbeit 

nicht aus dem System gelöscht. 

Aber auch bei vorliegenden Verknüpfungsinformationen über die Zugehörigkeit von Einzelprojekten 

zu einer gemeinsamen Bewirtschaftung kommt es zu abweichenden Angaben in den beiden Teilen 

eines gemeinsam bewirtschafteten Projektes, z. B. in Bezug auf die Laufzeiten des Projektes oder 

Änderungen in Finanzplänen. Zu solchen Abweichungen kommt es, wenn die federführende Gesellschaft 

Modifikationen an den Projektdaten vornimmt, diese jedoch aufgrund des Mandantenprinzips 

nicht an den Zwillingsdatensatz der anderen Gesellschaft weitergegeben werden. 

� B.3 ► Die Konsistenz und Vollständigkeit der Abbildung des BAP ist nicht vollständig gegeben 

Die Neustrukturierung des BAP im Jahr 2005 wurde in der Datenbank nicht konsequent abgebildet. 

Hierdurch kommt es zu Folgeproblemen bei der Handhabung von VERA: 

� Die derzeitige Zuordnung der Förderfälle zur neuen BAP-Struktur in VERA ist mehrdeutig, da 

die neue und die alte BAP-Struktur gleichzeitig in einer Tabelle abgebildet wurden. Eine eindeutige 

Zuordnung von (Unter-)fonds (alt) zu (Unter-)fonds (neu) ist nicht gegeben. 

� In beiden BAP-Strukturen gibt es eine differenzierte interne Unterteilung von Unterfonds unterhalb 

der zweiten Gliederungsebene, die Instrumententypen, Zielgruppen, Rechtsgrundlagen 

oder Finanzierungsquellen widerspiegelt. Dies gilt vor allem für die im Unterfonds V finanzierten 

Strukturhilfen. Eine Abbildung solcher Strukturen in der BAP-Hierarchie ist nicht konsistent zu 

der in VERA sonst angewendeten Regel, der zu Folge die Finanzierungsseite von Projekten 

ausschließlich in Finanzplänen und die Zielgruppen bzw. Instrumententypen in Projekt- bzw. 

Teilnehmerstammblättern abgebildet sind. 

� Der Fonds III wird ebenso wie der Fonds IV derzeit nicht durch VERA verwaltet. Gleichwohl wird 

in VERA außerhalb der Fondsstruktur ein Förderfall des Fonds III vorgehalten, weil auch hier 

eine Kofinanzierung durch den ESF vorliegt und Stammblattdaten in VERA-Online zu erfassen 

sind. 

Aufgrund der genannten Inkonsistenzen ist die Auswertung von materiellen und finanziellen Daten 

z. B. für Zwecke des Fach- und Finanzcontrollings auf der Ebene der Unterfonds nur eingeschränkt 

bzw. mit erheblichem Aufwand möglich. Diese manuelle Zuordnung setzt u. a. undokumentiertes 

Wissen voraus und erfüllt nicht die Anforderungen an ein Datenbanksystem hinsichtlich Transparenz 

und Klarheit. (Siehe nachfolgend Kap. 5.6 - Berichtswesen). 


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� B.4 ► VERA differenziert nicht zwischen Durchführungs- und Bewirtschaftungsort 

In der bestehenden Arbeitsteilung zwischen den Gesellschaften gibt es Förderfälle, die teilweise in 

der anderen Region durchgeführt werden. 

[Beispiel:] Die BRAG führt Projekte teilweise in der Stadtgemeinde Bremen durch. Hierfür hat die 

BRAG kein eigenes Budget, sondern erhält Teile der Budgets von der vom Grundsatz her für die 

Förderfälle in Bremen zuständigen bag und legt diese Mittel für ihre Projekte fest. 

Eine regionale Differenzierung von Festlegungen und Outputs, die jeweils in der anderen Region 

durchgeführt werden ist derzeit nicht in VERA abgebildet. In der Folge kommt es im Berichtswesen 

zu manuellen Nacharbeiten beim Plan-Ist-Abgleich der Mittelquotierung für Bremen und Bremerhaven 

sowie zu einer manuellen Zuordnung von Teilnehmern zu einem Wohnort anhand der in den 

Teilnehmerstammblättern erfassten Postleitzahlen. 

Typ C: ► Mängel auf Grund externer Vorgaben Dritter 

Bei dieser Mängelklasse handelt es sich um Probleme aufgrund von strategischen oder organisatorischen 

Entscheidungen zur Programmdurchführung, die im bestehenden System unter den bestehenden 

Bedingungen nicht abbildbar sind. Diese Einschränkungen haben v. a. Einfluss auf die Qualität 

des Soll-/Ist-Abgleichs sowie die Programmbegleitung und -bewertung. 

� C.1.1 ► Eine eindeutige Zuordnung projektbezogener 

materieller und finanzieller Daten ist bei einer fondsübergreifenden 

Finanzierung nicht möglich 

Projekte im BAP werden im Rahmen der Fördermittelverwaltung 

teilweise aus mehreren Unterfonds (siehe Abbildung 43) 

bzw. aus alter und neuer BAP-Struktur finanziert. 

Eine Abgrenzung der Ergebnisse (Output/Ergebnis/Wirkung) 

solcher fondsübergreifend finanzierter Projekte nach Fonds ist 

nicht bzw. nur durch manuelle Festlegungen möglich, da i.d.R. 

nur ein Aktenzeichen pro Projekt vorhanden ist. Gleiches gilt 

für Effizienzanalysen, in der die Kosten den Outputs bzw. den 

Ergebnissen gegenübergestellt werden. 

In der Folge besteht auf Grund dieser fondsübergreifenden 

Zuordnungsweise die Gefahr von Doppelzählungen bei unterfondsbezogenen 

Auswertungen von Outputs, Ergebnissen und 

Wirkungen. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten einer umfassenden 

Programmbegleitung und -bewertung durch diese 

Handhabung eingeschränkt. 


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2004 

2004 

5.6 5.6 Strukturhilfen 

Strukturhilfen 

6.5 6.5 Strukturhilfen 


1.4 1.4 Qualifizierung 

Qualifizierung 

in in Strukturhilfen 


Förderfall Förderfall 003 003 517.3 

517.3 

Output 

Output 

(Teilnehmer) 

(Teilnehmer) 

Ergebnis 

Ergebnis 

(Abschlüsse) 

(Abschlüsse) 

Wirkung 

Wirkung 

(1. (1. Arbeitsmarkt) 

Arbeitsmarkt) 

Abbildung 43: Gleichzeitige Finanzierung 

eines Förderfalls aus mehreren Unterfonds



� C.1.2 ► Zielgruppen- oder instrumentenbezogene Kosten 

lassen sich bei Projekten, in denen mehrere Zielgruppen 

gefördert werden, nicht isolieren 

In vielen Projekten, z. B. im Programm ProWinQu, werden 

mehrere Zielgruppen (Arbeitslose, Beschäftigte, etc.) und Instrumente 

gleichzeitig gefördert. 

Eine Auswertung nach Zielgruppen ist dabei möglich, nicht 

aber eine Zuordnung von Kostenanteilen zu den erreichten 

Zielgruppen bzw. den angewendeten Instrumenten. 

In der Folge können keine Effizienzanalysen für diese Projekte 

durchgeführt werden. 

In der Gesamtbewertung unter Berücksichtigung der identifizierten strukturellen, handhabungs- und 

durch Externe verursachten Mängel bzw. Defizite ergibt sich bzgl. des IT-Gesamtsystems zur Unterstützung 

der Planung, Umsetzung und Steuerung der Landesarbeitsmarktpolitik folgendes Bild: 

Das bestehende IT-Gesamtsystem deckt in seinen einzelnen Komponenten nahezu das gesamte 

Spektrum der Förderabwicklung (inkl. Antrags-, Bewilligungs-, Verwaltungs- und Abrechungsverfahren) 

ab. Mit dem Modul VERA-Online steht zudem ein modernes webbasiertes Erfassungsinstrumentarium 

zur Erhebung materieller Verlaufsdaten zur Verfügung. Auch können unter zu Hilfenahme des Systems 

die Anforderungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Abwicklung der Zahlungsströme, 

wenn auch mit erheblichem manuellen Aufwand, erfüllt werden. 

Gleichwohl ist das IT-Gesamtsystem, wie die Analyse zeigt, durch eine Vielzahl grundsätzlicher struktureller 

Mängel gekennzeichnet, die in der Folge auch zahlreiche Handhabungsmängel nach sich ziehen 

sowie unter Auswertungsgesichtpunkten kritische Praktiken der Förderung ermöglichen. 

Besonders kritisch stellen sich aus Sicht der Evaluatoren die aufgezeigten strukturellen Defizite des 

IT-Gesamtsystems dar. So handelt es sich in der Praxis weniger um ein in sich geschlossenes, integriertes 

und aufeinander aufbauendes Gesamtsystem, als vielmehr um ein Konglomerat von Einzellösungen, 

die nur durch einen erheblichen manuellen Aufwand für Mehrfacherfassungen und Datenplausibilisierungen 

gemeinsam zur Umsetzung der Landesarbeitsmarktförderung herangezogen 

werden können. Tatsächlich erfüllt das IT-Gesamtsystem eine Reihe elementarer Anforderungen an 

ein integriertes Verwaltungs- und Steuerungsverfahren nicht. Hierzu zählen 

� die fehlende Hierarchie innerhalb des IT-Gesamtsystems: VERA, das von seinen Funktionalitäten 

sowie seiner Intention als Kernelement vorgesehen ist, stellt bisher im Gesamtsystem einen 

Fremdkörper dar. So wird die Fördermittelabwicklung über die Finanzbuchhaltungssysteme sowie 

die FEEDBACK-Datenbank vorgenommen. Materielle Auswertungen wurden hingegen bisher nur 

in geringerem Umfang durchgeführt. Die Tatsache, dass VERA als zentrale ID auf das Datenfeld 

der Förderfall-ID setzt, während das restliche System vorrangig auf die ESF-ID setzt, die wiederum 

in VERA lediglich redundant gespeichert ist, illustriert dieses Nebeneinander der Systeme. Die 

mangelnde Akzeptanz von VERA wird auch durch die unvollständige Mandantenstruktur deutlich. 

Zusammenfassend wird VERA von den Beteiligten demnach nicht im erforderlichen Maße genutzt, 

mit der Folge, dass die Datenlage in VERA hinsichtlich Vollständigkeit, Validität und Aktualität un- 


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Gesamtfinanzierung 

Gesamtfinanzierung 

Förderfall Förderfall 003 003 xxx.x 

xxx.x 

Arbeitslose 

Arbeitslose 

Beschäftigte 

Beschäftigte 

Beratungen 

Beratungen 

Abbildung 44: Zuordnung von Zielgruppen 

oder Instrumenten zum finanziellen Input



sicher ist. Dieses führt im Sinne eines sich selbst verstärkenden Prozesses dazu, dass die unvollständige 

Nutzung von VERA aus Sicht der Beteiligten gut begründet und sinnvoll ist. 

� der Grundsatz „Daten entstehen nur an einer Stelle und werden nur in eine Richtung weitergegeben“ 

wird im Gesamtsystem durchbrochen. Mehrfachdatenhaltungen und verschiedene Quellen 

für den gleichen Datentyp führen zu einem hohen Erfassungs-/Plausibilisierungsaufwand. 

� die fehlenden Schnittstellen zwischen den Teilsystemen, die zu hohen Aufwendungen sowie mangelnder 

Datenqualität und -aktualität führen. 

In der Folge bietet das System demnach v. a. keine ausreichende Unterstützung für eine inhaltlich 

orientierte Steuerung sowohl des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms als auch der 

EU-Strukturfondsförderung. Dies gilt gleichermaßen für die Stufen der Planung, Umsetzung, das Berichtswesen 

sowie die Programmbegleitung und -bewertung. Letzteres ergibt sich v. a. aus den skizzierten 

Handhabungs- und Zuordnungsproblemen, die zumindest teilweise auch Ausdruck des flexiblen 

Förderansatzes des Landes Bremen sind. 


Ausgehend von der Analyse und Bewertung der beschriebenen Defizite des IT-Gesamtsystems sowie 

der Einzelkomponenten kommt die Evaluation zu folgenden Empfehlungen. 


Integration des Gesamtsystems durch eine klare Abgrenzung und Hierarchie der eingesetzten 

Verfahren und Orientierung an den Kernprozessen des Fördermanagements. Aufgaben sollen 

den jeweils dafür spezialisierten Anwendungen zugewiesen werden. Diese sind von sämtlichen 

Akteuren verbindlich zu nutzen, Parallelsysteme sollen so weit wie möglich abgeschafft werden. 

Die Verzahnung der Einzelkomponenten des Systems ist mit Datenschnittstellen und Verfahren 

sicherzustellen. 

In der Analyse wurde aufgezeigt, dass es in nahezu allen Kernprozessen des Fördermanagements 

zur Anwendung von mehreren Verfahren kommt, die teilweise von Akteur zu Akteur differieren. Zudem 

werden Verfahren für Aufgaben genutzt, für die sie nicht spezialisiert sind, so beispielsweise die parallele 

Abbildung von Fonds und Unterfonds im Finanzsystem und Vorgangsbearbeitungssystem. 

Im Überblick lassen sich die Vorschläge für das Gesamtsystem wie folgt veranschaulichen: 


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Abbildung 45: Soll-Konzept IT-Gesamtsystem 

Im Folgenden werden entlang der Kernprozesse des Fördermanagements 

� [A] Antrags- Bewilligungs- und Verwaltungsverfahren (kurz: Vorgangsbearbeitung) 

� [B] Programmumsetzung und -begleitung 

� [C] Finanzmittelverwaltung 

� [D] Berichtswesen und Planung 

Vorschläge für eine Restrukturierung der in Bremen einzusetzenden Verfahren gemacht. 

� [A] Vorgangsbearbeitung 

Die Antrags-, Bewilligungs- und Verwaltungsverfahren sind in einem für alle Akteure einheitlichen 

und verbindlichen Vorgangsbearbeitungssystem konsequent zu zentralisieren. Sämtliche Stellen, 

die Förderfälle bewilligen, sollen in den Mandantenkreis der Vorgangsbearbeitung aufgenommen 

werden und ihre Förderfälle in Eigenregie ausschließlich in einem System führen. 

Nebensysteme und Auftragsdatenverarbeitung sind nicht zulässig. 

Durch die klar geregelte Verantwortung für die eigene Führung des Förderfalles entfällt eine Fehlerquelle, 

indem nun sämtliche Bewilligungsstellen die Möglichkeit erhalten, eigene Fehleingaben 

zu erkennen und zu korrigieren. Dies führt insgesamt zu einer Qualitätsverbesserung der im Vorgangsbearbeitungssystem 

gehaltenen Daten. 

Flankierend soll die Mandantenerweiterung in Form von Schulungen und Support begleitet werden. 


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� [B] Programmumsetzung und -begleitung (Monitoring) 

Das Verfahren, Daten durch die Träger online zu erfassen, hat sich dem Grunde nach bewährt und 

sollte fortgesetzt werden. Die bestehende Koppelung der im Online-Verfahren erfassten Daten mit 

der Vorgangsbearbeitung bedarf allerdings einer Optimierung. Bei der Steuerung von Einzelprojekten 

besteht die Anforderung, die zugehörigen Teilnehmer bzw. Betriebsdaten so zu aggregieren, 

dass die Daten für einen Plan-Ist-Abgleich, ohne den Umweg über ein Reporting, auf der Ebene 

eines Projektes darstellbar sind. 

Hinweise auf Optimierungserfordernisse finden sich auch in der Trägerbefragung. Hierzu zählen im 

Einzelnen: 

� Eine stärkere inhaltliche Spezifizierung des Stammblattes auf die Projekte. So beklagen 57,1 

Prozent der befragten Projektträger, dass die Erfolge der Projekte über das Stammblatt nicht 

angemessen abgebildet sind. 

� Eine Optimierung der Benutzerführung (72,4 Prozent der Träger ) sowie der Onlinehilfe (41,4 

Prozent der Träger). 

� Eine Erhöhung der Servergeschwindigkeit (21,4 Prozent der Träger). 

� [C] Finanzmittelverwaltung 

� Die Systeme der Finanzbuchhaltung bleiben zentrales System für Zahlungsdaten. 

In der Systemhierarchie werden die bestehenden Anwendungen für die Finanzbuchhaltung als 

zentrale Anwendung für Zahlungsvorgänge beibehalten. 

Nur ein originäres Finanzbuchhaltungssystem stellt sicher, dass die Grundsätze ordnungsgemäßer 

Buchführung durch die Software eingehalten sind, handels- und steuerrechtliche Vorschriften 

sowie zu buchende Gegenkonten im System abgebildet sind. Die Einhaltung der Ordnungsmäßigkeit 

der Software wird bei FiBu-Systemen durch Zertifikate nachgewiesen. Die Ordnungsmäßigkeit 

von Zahlungen wird im Zweifelsfall durch einen Wirtschaftsprüfer stets im anerkannten 

Finanzbuchhaltungssystem erfolgen. 

� Konzentration der Finanzbuchhaltung auf Kernaufgaben. 

Die Systeme der Finanzbuchhaltung konzentrieren sich auf die Kernaufgabe, Zahlungsvorgänge 

an Endbegünstigte zeitlich und sachlich zuzuordnen. Die Abbildung weiterer Metadaten, die 

Zahlungsvorgänge und deren Zuordnung auf BAP-Unterfonds, Programme und Zuwendungstitel 

beschreiben, soll in Zukunft ausschließlich im Vorgangsbearbeitungssystem erfolgen. Die Finanzbuchhaltungssysteme 

sollen in Zukunft von den in einem Teil der Systeme bestehenden 

Reporting-Anforderungen entlastet werden. 

� Einrichtung von Schnittstellen zwischen der Finanzbuchhaltung und der Vorgangsbearbeitung. 

Die Festlegung der Finanzbuchhaltung als zentrales System für Zahlungsvorgänge bei gleichzeitiger 

Übertragung von Aufgaben an andere Systeme setzt eine bruchlose und vollständige 

Übertragung der in der Finanzbuchhaltung erfassten Zahlungsvorgänge an die Vorgangsbearbeitung 

voraus. Zwischen den jeweiligen Finanzbuchhaltungssystemen sind automatisierte Datenschnittstellen 

in Richtung Vorgangsbearbeitung einzurichten. 


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Damit die Identität der Daten gewährleistet ist, muss dies verbindlich für sämtliche Akteure geschehen. 

Von Vorteil für die Erstellung der Schnittstelle ist die Tatsache, dass Finanzbuchhaltungssysteme 

von zwei Herstellern genutzt werden (Navision und SAP). 

Für die Sicherstellung der Übereinstimmung der Daten zwischen den Finanzbuchhaltungssystemen und der Vorgangsbearbeitung 

schlägt die Evaluation das in der folgenden 

Abbildung 46 skizzierte Verfahren vor: 

Vorgangsbearbeitung Finanzbuchhaltung 

MITTEL- 

MITTEL- 

ANFORDERUNG 

ANFORDERUNG 

STORNIERUNG 

NEUER BELEG 

nein 

START 

START 

ERFASSUNG 

ERFASSUNG 

PRÜFUNG 

PRÜFUNG 

ZUWEISUNG 

ZUWEISUNG 

BUDGETS/ 

BUDGETS/ 

ZAHLUNGSTITEL 

ZAHLUNGSTITEL 

BUCHUNGSBELEG 

BUCHUNGSBELEG 

FREIGABE 

FREIGABE 

Controlling/ 

Controlling/ 

FIBU 

FIBU 

ENDE 

ENDE 


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ja 

FEHLER 

PRÜFUNG: 

PRÜFUNG: 

ZUORDUNG 

ZUORDUNG 

HÖHE 

HÖHE 

OK 

RETRAKTION 

RETRAKTION 

Abbildung 46: Vorschlag zur Schnittstelle Finanzbuchhaltung - Vorgangsbearbeitung 

START 

START 

BUCHUNG 

BUCHUNG 

ERFASSUNG 

ERFASSUNG 

BUCHUNG 

BUCHUNG 

Im Einzelnen werden im Buchungsvorgang folgende Verfahrensschritte durchlaufen: 

– Der Buchungsbeleg wird im Vorgangsbearbeitungssystem auf der Basis einer Mittelanforderung 

erstellt. In diesem Schritt wird auch die Verteilung der Gesamtzahlung auf Zuwendungstitel 

(ESF, Land etc.) sowie ggf. weiterer Metadaten auf der Ebene der Auszahlung (z. 

B. Fondszuordnung, ESF-Maßnahme etc.) vollzogen. Im Buchungstext des Beleges erhält 

der Zahlungsvorgang eine im Vorgangsbearbeitungssystem automatisch generierte Belegnummer. 

– Diese Zuordnungsinformationen werden nicht mehr in den Finanzbuchhaltungssystemen 

vorgehalten. Das bedeutet, dass die dort zu verbuchende Zahlung absolut identisch mit der 

Höhe des in der Vorgangsbearbeitung erstellten Buchungsbeleges sein muss. Korrekturen, z. 

B. im Zuge der Prüfung nach dem Vier-Augen-Prinzip oder beim Buchungsvorgang selbst, 

sind nicht zulässig. Taucht in einem Prozessschritt ein Problem auf, ist der Beleg zurückzuweisen, 

im Vorgangsbearbeitung zu stornieren bzw. in einem kopierten Datensatz zu korrigieren. 

Auf dieser Basis ist wiederum ein neuer Zahlungsbeleg mit einer neuen Belegnummer 

zu erstellen. 

– Nach einer erfolgreichen Prüfung wird der Beleg in der Finanzbuchhaltung gebucht und in 

der Projektakte abgelegt. 

FIBU- 

FIBU- 

DB 

DB



– Über eine Datenschnittstelle werden die Buchungsdaten aus den Finanzbuchhaltungssystemen 

in die Vorgangsbearbeitung zurückgespielt und über die Buchungsnummer den Förderfällen 

automatisch zugeordnet. 

– Eine Schnittstelle, die die Buchungen in Echtzeit an die Vorgangsbearbeitung überträgt, ist 

nicht verhältnismäßig. Die Retraktion in das Vorgangsbearbeitungssystem kann mit einer 

Batch-Verarbeitung auf einem verschlüsselten Übertragungsweg erfolgen. Da die Laufzeiten 

von der Erstellung des Buchungsbelegs bis zur Buchung im FiBu-System je nach Akteur unterschiedlich 

sein werden, ist es wichtig, die Zeitpunkte der Datenübertragung so zu koordinieren, 

dass diese beteiligten Akteure transparent sind. Im Zuge der Umsetzung des Fachkonzepts 

der Umstellung des Systems für die neue Förderperiode sollte eine Verständigung 

über einen geeigneten Turnus erzielt werden. 

– Für den Fall, dass eine Zuordnung, z. B. aufgrund einer Falscheingabe einer Buchungsnummer 

nicht möglich sein sollte, ist im Vorgangsbearbeitungssystem die automatisierte Erstellung 

eines Fehlerprotokolls und dessen Zustellung an die systemverantwortliche Stelle 

zu dokumentieren. Diese Stelle ist für die Klärung des Buchungsvorgangs verantwortlich. 

– Die tatsächlich im Fibu-System gebuchte Auszahlung ist im Vorgangsbearbeitungssystem 

mit dem Buchungsbeleg automatisch abzugleichen. Für festgestellte Abweichungen ist im 

Vorgangsbearbeitungssystem eine Alarmfunktion zu implementieren und in einem Fehlerprotokoll 

zu dokumentieren. Korrekturen sind nach dem beschriebenen Verfahren Belegerstellung 

in der Vorgangsbearbeitung ► Prüfung und Freigabe ► Buchung in der Finanzbuchhaltung 

zu bearbeiten. 

� [D] Berichtswesen und Planung 

Das Land Bremen hat komplexe und mehrdimensionale Zielsysteme, die in der Folge eine hohe 

Flexibilität des Reportings erfordern, um diese Dimensionen abzubilden. Die Komplexität wird sich 

in der Förderperiode 2007-2013 durch die hinzugekommenen unmittelbaren Berichtspflichten gegenüber 

der Europäischen Kommission und den Informationspflichten gegenüber dem Begleitausschuss 

weiter erhöhen. 

Gleichzeitig steigen mit der Festlegung von quantifizierten Zielen im Operationellen Programm des 

Landes Bremen die Anforderungen in Bezug auf die strategische Steuerung des Gesamtprogramms. 

Die Tatsache, dass Reports weitgehend manuell von sämtlichen Akteuren auf der Basis unterschiedlicher 

Datenquellen erstellt werden, stellt einen wesentlichen Mangel in Bezug auf die Steuerungsfähigkeit 

des Gesamtprogramms dar. Nach Einschätzung der Evaluation ist eine Umgestaltung 

der bisherigen IuK-Unterstützung für das Berichtswesen notwendig. 

Flankierend zu den Maßnahmen der Restrukturierung des Berichtswesens (siehe Kap. 5.6 - Berichtswesen) 

schlägt die Evaluation im IuK-System folgende technische Maßnahmen vor: 

� Berichtsrelevante Daten werden an zentraler Stelle in einem dispositiven Datenbestand 

gesammelt 

Die für die Erstellung der Berichte notwendigen Daten werden aus den operativen Systemen, im 

Wesentlichen aus dem Vorgangsbearbeitungssystem, extrahiert und an zentraler Stelle in einem 

Data-Warehouse gesammelt und zusammengeführt. 


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Für die Einrichtung eines abgekoppelten Datenbestandes sprechen die folgenden Argumente: 

– Sämtliche Berichte basieren auf der gleichen Datenquelle. 

– Die Entstehung der Kennzahlen ist für sämtliche Benutzer transparent. 

– Zusätzliche Daten, die nicht im Vorgangsbearbeitungssystem vorgehalten werden, wie übergreifende 

Plandaten, Befragungsergebnisse oder sozioökonomische Kontextindikatoren 

können verhältnismäßig einfach in das Berichtswesen integriert werden, ohne im Vorgangsbearbeitungssystem 

implementiert werden zu müssen. 

– Es wird die notwendige Performance für die Erstellung von komplexen Berichten gewonnen, 

ohne dass mehrdimensionale Abfragen zu einer Beeinträchtigung des operativen Systems 

führen. 

– Die Strukturierung der Daten wird bei der Extraktion der Daten durch Transformationsprozesse 

an die Erfordernisse des Berichtswesens bzw. Berichtswerkzeuge angepasst. 

� Historisierung von Datenbeständen 

Für den vorgesehenen Berichtsturnus sind verbindliche Stichtage zu definieren, an denen die 

berichtsrelevanten Daten aus den operativen Systemen extrahiert werden. 

Eine Konsolidierung der Daten soll nicht, wie derzeit praktiziert, in den Reports, sondern im operativen 

System erfolgen. Der unterjährige Berichtsturnus ist hierbei so zu wählen, dass Fehler in 

den Reports, die auf fehlerhaften Daten oder Zuordnungen des operativen Systems beruhen, 

im Jahresverlauf korrigiert werden können. Um eine Kontinuität von Zeitreihen sicherzustellen, 

wird ein freigegebener Quelldatensatz für Jahresberichte im Nachhinein nicht verändert. 

Mit diesen Maßnahmen wird eine Einheitlichkeit von Kennzahlen in Berichten für unterschiedliche 

Adressaten (z. B. Begleitausschuss, Deputation, Europäische Kommission) erreicht. 

� Reports werden in einem zentralen Berichtswesen vorgehalten 

Berichte werden an zentraler Stelle automatisiert erstellt und je nach Berechtigung und Informationsbedarf 

an die Akteure verteilt oder mit Hilfe einer geeigneten Anwendung zum Abruf bereitgestellt. 

Die bestehende Maxime, dass die Gesellschaften für die Erstellung von Datenreports 

verantwortlich sind, soll durch deren Verpflichtung auf die Qualitätssicherung der im zentralen 

Vorgangsbearbeitungssystem gehaltenen Daten ersetzt werden. 

� Berichte werden durch spezialisierte Reportwerkzeuge erstellt 

Im bestehenden System existiert für die Erstellung von Datenreports keine dezidierte Lösung. 

Das bestehende Vorgangsbearbeitungssystem verfügt über erweiterte Abfragewerkzeuge für 

die Datenbank, ist aber nicht ohne weiteren Entwicklungsaufwand in der Lage, die Anforderungen 

an ein automatisierbares Berichtswesen und die Abbildung des komplexen bremischen 

Zielsystems zu erfüllen. Statt diese Berichtswerkzeuge weiterzuentwickeln, bietet es sich an, die 

Erstellung von Datenreports Anwendungen zu überlassen, die für diese Spezialaufgabe entwickelt 

wurden. Das Vorgangsbearbeitungssystem wird von sämtlichen Reporting-Aufgaben entlastet 

und konzentriert sich auf die Kernaufgaben. 


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Das Berichtswesen gliedert sich in 

– einen standardisierten Berichtswesenteil, in dem zu festen Terminen standardisierte Berichte 

an einen bestimmten Nutzerkreis verteilt werden und 

– in einen flexiblen Berichtswesenteil (z. B. OLAP). 

� Standardisierung der Berichterstattung 

Für die Berichterstattung ist ein fester Katalog von Standardberichten festzulegen (siehe auch 

Empfehlungen in Kap 5.6 – Berichtswesen). Diese Berichte haben einen einheitlichen Aufbau, 

der im Hinblick auf die Detaillierung und die Kennzahlen auf die Informationsbedarfe der berichtenden 

Akteure abgestimmt ist. 

Die Werkzeuge für die Erstellung der Berichte sind so zu wählen, dass eine Flexibilität im Hinblick 

auf die Auswahl der zu berichtenden Kennzahlen und Aggregate besteht, so dass diese im 

Verlauf der Programmumsetzung an bestehende Anforderungen auch für zurückliegende Zeiträume 

angepasst werden können. 

Für diese Aufgabe stehen auf dem Markt eine Reihe von frei konfigurierbaren Berichtsgeneratoren, 

z. B. Crystal Reports oder kostenlos verfügbare Open Source Anwendungen wie Jasper/iReport 

zur Verfügung. 

� Bereitstellung von flexiblen Berichtswerkzeugen 

Die Fülle der Sonderberichterstattungen und die wechselnden Anforderungen an das Reporting 

zeigen, dass über die Standardberichterstattung hinaus ein Bedarf nach individualisierten Berichten 

besteht. 

Akteure, die mit der Planung und Steuerung des Programms befasst sind, sollen die Möglichkeit 

erhalten, für neue Fragestellungen oder individuelle Steuerungsanforderungen eigene Auswertungen 

und Berichte zusammenzustellen. 

Für diese Aufgabe gibt es bewährte Konzepte und Anwendungen, die unter dem Stichwort Business-Intelligence 

zusammengefasst werden. Unter Business Intelligence versteht man eine 

breit gefächerte Palette an Anwendungen und Technologien, die zum Sammeln, Speichern, 

Analysieren und Zugreifen auf Daten verwendet wird. Für die Durchführung von individualisierten 

Analysevorhaben, zur Steuerung der bremischen Arbeitsmarktpolitik bietet sich aus der Familie 

der Business-Intelligence-Komponenten ein OLAP-System (Online-Analytical-Processing) 

an. 

Der Einsatz eines solchen Systems eröffnet für die Steuerung der bremischen Arbeitsmarktpolitik 

insbesondere die folgenden Möglichkeiten: 


9. Mai 2008 




– Multidimensionale Sicht auf die Daten. 

Die Anwender des Systems erhalten die Möglichkeit, 

die Auswertungen anhand unterschiedlicher 

Dimensionen frei zu strukturieren. Damit 

können z. B. Auswertungen nach Zeiträumen, 

Gesellschaften, Wohnorten, Zielgruppen oder 

Programmindikatoren oder Programmhierarchien 

BAP/ESF mehrdimensional miteinander 

verknüpft werden. Diese multidimensionale Verknüpfung 

von Daten lässt sich in OLAP- 

Systemen, wie in Abbildung 47 dargestellt, anhand 

eines multidimensionalen Würfels illustrieren. 

– Frei wählbare Aggregationsstufen 

Die in der Auswertung darzustellenden Verdichtungen und Gruppierungen sind in einem 

OLAP-System ebenfalls frei wählbar. Es ist auf jeder Aggregationsstufe möglich, sich Daten 

der nächst tieferen Ebene darstellen zu lassen (Drill-Down). So kann der Anwender in der 

Darstellung z. B. in Finanzdaten von BAP-Fonds über Unterfonds bis in die Darstellung von 

Einzelprojekten navigieren. 

– Einfache Bedienung 

Im Unterschied zum bestehenden System sind auch für die Erstellung komplexer Analysen 

keine Datenbankabfragen erforderlich. Durch die Möglichkeit zur Navigation durch den Datenwürfel 

in einer graphischen Benutzeroberfläche ist das System intuitiv bedienbar. Individuell 

gestaltete Auswertungen können gespeichert und immer wieder auf neuen Datenständen 

abgerufen werden. 

– Mehrbenutzerunterstützung und verteiltes Arbeiten auf dem gleichen Datenbestand 

Durch verteilten Zugriff auf einen zentralen Datenbestand können individualisierte Reports 

direkt an den Stellen erstellt werden, wo sie benötigt werden. Zudem ist sichergestellt, dass 

die im Berichtswesen verwandten Daten auf zeitlich dem gleichen Stand sind. 

Durch den Einsatz von individualisierten Berichtswerkzeugen entfällt der bisher verfolgte umständliche 

und fehleranfällige Weg, die Daten aus unterschiedlichen Datenquellen in einem Tabellenkalkulationsprogramm 

zusammenzuführen und auszuwerten. Das Wegfallen dieser Arbeitsschritte 

und die Möglichkeit der steuernden Akteure, Berichte aufwandsarm selbst zu generieren 

sowie der Zugriff auf konsistente zentral gehaltene Daten führt gleichermaßen zu einer 

Entlastung der Gesellschaften und der Verbesserung der Steuerungsinformationen für die Umsetzung 

und Steuerung des Gesamtprogramms. 

� Planzahlen sind im IuK-System abzubilden 

Im derzeitigen Umsetzungssystem werden Planzahlen aus der Aggregation von Bewilligungsdaten 

gebildet. Die Speicherung dieser Daten erfolgt derzeit im Vorgangsbearbeitungssystem. 

Dieses Vorgehen ist sinnvoll, da die Daten hierfür „bottom up“ bei der der Projektverwaltung 

entstehen und durch die Gesellschaften auf der Ebene des Förderfalls erfasst und gepflegt 


9. Mai 2008 


Zeit 

Region 

Alter 

BAP-Hierarchie 

Verbleib 

Mitteleinsatz 

Abbildung 47: Multidimensionale Darstellung von 

Daten in einem OLAP-Datenwürfel



werden. Gleichzeitig gibt es Planzahlen auf Projektebene, z. B. der erwartete Mittelabfluss, deren 

Speicherung außerhalb des Systems in undokumentierten Systemen, in der Regel in Tabellenkalkulationsprogrammen, 

erfolgt. Diese operativen Planzahlen sollen in Zukunft in das Vorgangsbearbeitungssystem 

integriert werden. 

Darüber hinaus besteht für die Förderperiode 2007-2013 die Anforderung, Zielwerte auf höheren 

Aggregationsebenen („top-down“) zu überwachen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen 

um die im Operationellen Programm mit der Europäischen Kommission vereinbarten Indikatoren 

bzw. die in den Programmen und Wettbewerbsaufrufen des BAP festgeschriebenen Zielzahlen. 

Für die hieraus entstehenden Steuerungserfordernisse, den hierfür notwendigen 

Plan-Ist-Abgleich sowie die Berichtsanforderungen an mehrere Akteure (Deputation, Produktgruppencontrolling, 

Begleitausschuss, Europäische Kommission), ist es notwendig, dass diese 

Planzahlen an zentraler Stelle vorgehalten und in das Gesamtsystem integriert werden. 

Da das Vorhalten übergreifender Daten nicht zu den originären Aufgabe eines Vorgangsbearbeitungssystems 

gehört, ist es aus der Sicht der Evaluation sinnvoll, diese Plandaten in einem 

separaten Datenbanksystem abzubilden. Aufgrund des geringen Datenumfangs lässt sich dies 

in einer kleinen Datenbanklösung in das Gesamtsystem integrieren. Zu beachten ist hierbei, 

dass die Planwerte einerseits durch die steuernden Stellen verteilt erfasst und gepflegt werden 

können und andererseits für den Plan-Ist-Abgleich in den oben beschriebenen Berichtssystemen 

zur Verfügung stehen. 

� Das Berichtssystem ist Lieferant für die Daten zur Erstellung der Zahlungsanträge 

Die bisher weitgehend manuelle Zusammenführung von Daten für die Erstellung der Zahlungsanträge 

soll auf der Basis vorliegender Daten zu bescheinigten und geprüften Ausgaben in Verwendungsnachweisen 

und Mittelanforderungen so weit wie möglich automatisiert und in das 

Berichtswesen integriert werden. 


Im Vorgangsbearbeitungssystem sind fehlende oder unzureichend implementierte Funktionen 

zu ergänzen bzw. zu überarbeiten. 

Neben der geforderten konsequenten Umsetzung der Zentralisierung, der Erweiterung des Mandantenkreises 

sowie der Konzentration auf Kernaufgaben bestehen weitere Anforderungen an das Vorgangsbearbeitungssystem. 

Im Wesentlichen handelt es sich um die Ergänzung bisher fehlender oder 

unzureichender Funktionalitäten. 

Die Handlungsbedarfe stellen sich aus der Sicht des Evaluators wie folgt dar: 

� Aktenzeichen, die einen Förderfall und Endbegünstigten eindeutig identifizieren sollen automatisch 

generiert werden 

Durch die Abschaffung von Parallelsystemen besteht keine Notwendigkeit mehr, dass Aktenzeichen 

von außen in des Vorgangsbearbeitungssystem gelangen. Aktenzeichen sollen in Zukunft au- 


9. Mai 2008 




tomatisch aus dem Vorgangsbearbeitungssystem generiert werden. Das Aktenzeichen ist Primärschlüssel 

der Datenbank und durch den Benutzer weder bei der Generierung noch danach editierbar. 

Das bestehende Format des ESF-Aktenzeichens, das allein über die Nummerierung Aufschluss 

über die Zugehörigkeit eines Projekts zu einer Klasse von Projekten gibt (z. B. 003 für ESF) ist aufzugeben. 

In der Praxis gibt es Projekte, die entgegen der ursprünglichen Planung nicht aus dem 

ESF finanziert wurden. Die Kennzeichnung eines solchen Projektes über eine nicht editierbare Projektnummer 

kann zu Fehlinterpretationen bei den Nutzern führen und ist abzuschaffen. Dies betrifft 

auch die im bestehenden Aktenzeichen kodierte Information, zu welchem Bewirtschaftungsort bzw. 

Mandanten der Förderfall gehört. Auch hier können sich in der Praxis Mehrdeutigkeiten und Fehlinterpretationen 

ergeben, z. B. bei einer Übertragung eines Förderfalles zwischen zwei Mandanten. 

Die in der bestehenden Vorgangsbearbeitung praktizierte Kodierung eines Beginnjahres in der internen 

Förderfallnummer, ist sinnvoll und sollte beibehalten werden. 

Durch zentrale Generierung eines Aktenzeichens wird auch das Problem gelöst, dass im bestehenden 

System Projekte ohne ESF-Aktenzeichen vorgefunden wurden, auf denen gleichwohl Festlegungen 

und Auszahlungen auf den Zuwendungstitel ESF verbucht wurden. 

� Herstellung der Eindeutigkeit von Förderfällen und Sammelmappen 

Im derzeitigen System werden Förderfälle in Sammelmappen zusammengefasst. Grund hierfür ist 

eine Bündelung und Vereinfachung der Abrechnung gegenüber der Europäischen Kommission. Bei 

der Analyse wurde festgestellt, dass teilweise einem Teilprojekt zwei Sammelmappen zugeordnet 

sind. Diese Mehrdeutigkeit verursacht insofern eine Inkonsistenz im System, als die Bestimmung 

eines Verhältnisses zwischen den getätigten Ausgaben und erzielten Outputs oder Ergebnissen 

nicht möglich ist. Da solche Mehrdeutigkeiten in einem Berichtswesen logisch nicht abzubilden sind, 

soll die Umsetzung auf die mehrdeutige Zuweisung eines Förderfalls zu Sammelmappen verzichten. 

In der Eingabelogik des Vorgangsbearbeitungssystems ist diese Möglichkeit technisch zu unterbinden. 

� Verhinderung von Auszahlungen aus Sammelmappen. 

Es besteht im derzeitigen Verfahren die Vereinbarung, dass es sich bei Sammelmappen um „virtuelle“ 

Projekte handelt. Das heißt, dass aus einer Sammelmappe keine Gelder ausgezahlt werden. 

Gleichwohl wurde im Auswertungsdatensatz eine (stornierte) Auszahlung gefunden, die auf eine 

Sammelmappe gebucht wurde. Auch hier sollte eine etwaige Auszahlung im Vorgangsbearbeitungssystem 

technisch nicht möglich sein. 

� Überwachung von Vorgängen, die mehrere Mandanten betreffen 

Es wurde in der Analyse aufgezeigt, dass es in der Förderpraxis Vorgänge gibt, die mehrere Mandanten 

betreffen. 

� Bei gemeinsam bewirtschafteten Projekten stehen derzeit zwei Förderfälle unabhängig voneinander 

im System, ohne dass deren Integrität, z. B. in Bezug auf den Finanzplan oder 

Stammdaten zum Förderfall gegeben ist. Aufgrund des strengen Mandantenprinzips werden 

Änderungen nicht an den Zwillingsfall weitergegeben. 


9. Mai 2008 




� Bei Förderfällen mit Mandantenwechsel kommt es aufgrund der Weiterführung eines Förderfalls 

unter zwei internen Aktenzeichen zu Brüchen in der Datenintegrität insofern, dass nunmehr 

der Förderfall doppelt geführt und durch zwei Mandanten beschrieben werden kann. 

Diese Vorgänge stellen einen Bruch des strengen Mandantenprinzips dar. Sollte in der Förderperiode 

2007-2013 auch weiterhin vorgesehen sein, Vorgänge mit mehrfacher Mandantenbeteiligung 

zuzulassen, ist dies in der Datenbank transparent abzubilden. Ein möglicher Lösungsansatz besteht 

darin, Metainformationen über die jeweiligen Anteile des einzelnen Mandanten und die 

Schreibrechte für Detaildatensätze gesondert zu führen, z. B. bei einem für diese Zwecke einzurichtenden 

Supermandanten. 

� Aufteilung von Projekten nach Regionen. 

Das Vorgangsbearbeitungssystem ist auf der Ebene des Förderfalls dahingehend zu ergänzen, 

dass Festlegungen, Auszahlungen und Teilnehmer/-innen ohne weitere manuelle Nacharbeiten, 

wie der Auswertung von Postleitzahlen, einer Region zuzuordnen sind. Dies betrifft gleichermaßen 

Daten zur operativen Planung (z. B. geplante Teilnehmer/-innen) als auch zum materiellen Verlauf 

von Projekten. 

Zur Vereinfachung des Verfahrens kann ein Förderfall mit Hilfe eines geeigneten Verteilungsschlüssels 

auf Bremen und Bremerhaven aufgeteilt werden. Die Quotierung ist hierbei so weit wie 

möglich an Ist-Werte zu binden, z. B. an das im Projekt für die jeweilige Region erreichte Stundenvolumen 

oder die Anzahl der Beratungsfälle. An das Vorgangsbearbeitungssystem besteht die Anforderung, 

für die Sachbearbeitung mögliche standardisierte Aufteilungsschlüssel bereitzustellen, 

die dann automatisch aus den Ist-Daten errechnet werden. 

Für den Fall, dass aufgrund einer noch kurzen Laufzeit eines Projekts noch keine Daten zum Output 

vorliegen, sind für die Aufteilung Plandaten zu hinterlegen. Diese können im Zuge des Antragsverfahrens 

bei den Trägern abgefragt werden, bilden im Verlauf eine Grundlage für einen Plan-Ist- 

Abgleich sowohl auf der Ebene des Projektes als auch im übergreifenden Reporting. 


Die Steuerbarkeit des Programms im Hinblick auf Outputs, Ergebnisse und Wirkungen soll 

durch eine modulare Abbildung von Projekten verbessert werden. 

In der bestehenden Förderpraxis des BAP werden Projekte gleichzeitig aus mehreren Unterfonds 

finanziert. In dieser Struktur ist eine eindeutige Zuordnung zwischen Mitteleinsatz und Output, Ergebnissen 

bzw. Wirkungen nicht möglich. Dies wird auch im Berichtswesen deutlich: Bei Projekten, die 

aus mehreren Fonds finanziert werden, wird bei der Erstellung der Berichte ex post eine Zuweisung 

von materiellen Daten auf Unterfonds vorgenommen. Darüber hinaus wurde in der Analyse festgestellt, 

dass in einem Teil der Projekte unterschiedliche Instrumententypen und Zielgruppen gemischt gefördert 

werden. 

Hieraus ergeben sich Probleme für ein Steuerungsmodell, das Outputs, Ergebnisse und Wirkungen 

berücksichtigt und diese in einen Bezug zum Input setzt, und somit eine Steuerung an Effizienz- und 

Effektivitätskriterien ermöglicht. Zur Verbesserung der Steuerungsfähigkeit schlägt die Evaluation 

folgende Maßnahmen vor: 


9. Mai 2008 




� Jeder Förderfall ist einem Unterfonds eindeutig zugeordnet 

Die gleichzeitige Finanzierung von Förderfällen aus mehreren Unterfonds ist aufzugeben, weil hierdurch 

die finanzielle Steuerungsfunktion des BAP im Hinblick auf die Schwerpunktsetzung der Arbeitsmarktpolitik 

unterlaufen wird. 

Es gilt der Grundsatz, dass pro Unterfonds ein Projektantrag gestellt wird, dessen Planwerte diesem 

Unterfonds eindeutig zuzuordnen sind. 

� Eindeutige Zuordnung eines Förderfalls auch zu anderen Aggregaten 

Einzelne Förderfälle werden mit Hilfe von Metadaten weiteren Aggregaten eindeutig zugeordnet. 

Dies betrifft gleichermaßen die Zuordnung zu 

� den Steuerungskreisläufen des Programmcontrollings (Fördergrundsätze, Programme, Initiativen, 

Wettbewerbsaufrufe) 

� den Steuerungskreisläufen des ESF/EFRE (Zuordnung zu Prioritätsachsen, spezifischen Zielen, 

operativen Zielen, Lisbon Earmarking). 

Auch hier ist im Vorgangsbearbeitungssystem technisch sicherzustellen, dass ausschließlich eine 

eindeutige Zuordnung erfolgen kann. 

� Trennung von Instrumententypen 

Eine möglichst saubere Trennung von Instrumententypen wie Weiterbildung, Beratung, Netzwerkförderung 

ist anzustreben. Es sollte aus den Erfahrungen der vergangenen Förderperiode heraus 

eine Verständigung darüber erfolgen, bis zu welchem Grad eine Vermischung von Instrumententypen 

vertretbar ist. Im Fall von Mischprojekten ist ein Kostenanteil durch den Träger anzugeben. 

� Modulare Abbildung von Förderfällen 

Soll ein Projekt eines Trägers aus mehreren Unterfonds finanziert werden, z. B. im Rahmen eines 

Wettbewerbsaufrufes, der Vorhaben aus mehreren Unterfonds kombiniert, ist die Antragstellung 

und Finanzierung und Planung so weit zu modularisieren, dass jedes Teilprojekt mit sämtlichen Inputs, 

Outputs, Ergebnissen, Wirkungen und Planwerten einem Unterfonds eindeutig zugeordnet 

werden kann. 

ZIELE, STRATEGIEN PROGRAMM / WETTBEWERBSAUFRUF 

ESF Prioritäten 




BAP 

Unterfonds a 

Unterfonds b 

Unterfonds c 


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PROJEKT X 

WETTBEWERBSAUFRUF 

WETTBEWERBSAUFRUF 

Modul Modul Arbeitslose 

Arbeitslose 

Modul Modul Beschäftigte 

Beschäftigte 

Beratungsstelle 

Beratungsstelle 

Abbildung 48: Modulare Zuordnung von Förderfällen zu Budgets und Zielen 

Förderfall Förderfall xx1.x 

xx1.x 


xx2.x 


xx3.x



Diese Module sind in der Vorgangsbearbeitung wie eigene Förderfälle zu halten. Die Zusammensetzung 

der Module zu einem Projekt mit multiplen Zielen und Finanzierungsquellen ist 

über deren Zugehörigkeit zu einem Programm, einem Wettbewerbsaufruf etc. rekonstruierbar. An 

das Vorgangsbearbeitungssystem besteht hierbei die Anforderung, die hierzu notwendigen Verknüpfungsinformationen 

bereitzustellen. 


Umsetzung weiterer Systemanpassungen, die sich aus Anforderungen der neuen Förderperiode 

der Strukturfonds 2007-2013 ergeben. 

Zusätzlich zu den in der Analyse und Bewertung des bestehenden Systems beschriebenen Anforderungen 

besteht Handlungsbedarf bei der Anpassung des Systems an die Förderperiode 2007-2013. 

Zu beachten sind hierbei: 

� die Anforderungen an das IuK-System, die im Operationellen Programm festgelegt wurden, insbesondere 

in Bezug auf die Zentralisierung der Datenbestände und die Verteilung der Aufgaben zwischen 

den Akteuren. 

� die oben beschriebenen Steuerungsanforderungen, die sich aus der Festlegung von strategischen, 

spezifischen und operativen Zielen des Operationellen Programms ergeben. Es ist zu prüfen, inwieweit 

die hierfür notwendigen Kennzahlen und Indikatoren im System abgebildet sind bzw. welche 

Angaben durch das Antrags- bzw. Stammblattverfahren zusätzlich erhoben werden müssen. 

� die Anforderungen aufgrund der Datenübertragung an die Europäische Kommission mit der Anwendung 

SFC 2007. Sobald nähere Spezifikationen seitens der Kommission vorliegen, sind hier 

ggf. geeignete Schnittstellen zur Übertragung von Verlaufsdaten und Zahlungsanträgen einzurichten. 

� ggf. weitere Verfahren, die zwischen Bund und Ländern vereinbart wurden (neues Stammblattverfahren, 

ggf. Standardisierung von Indikatoren, Modalitäten der Weitergabe von Daten an die Europäische 

Kommission) 


9. Mai 2008 




5.6 Stufe 5 ► Controlling ► Berichtswesen 

Untersuchungsgegenstand: 

� Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung des Berichtswesens und seiner wesentlichen Einzelkomponenten 

zur Steuerung der bremischen Arbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP. 

� Empfehlungen für das künftige Berichtswesen zur Steuerung der bremischen Landesarbeitsmarktpolitik 

im Rahmen des BAP unter Berücksichtigung der Anforderungen der neuen EU-Strukturfondsperiode 

2007 bis 2013. 

Innerhalb des Steuerungskreislaufs (‚policy cycle’) ist das Berichtwesen das wesentliche Instrument 

zur Unterstützung des Soll-/Ist-Abgleichs der (arbeitsmarktpolitischen) Programmumsetzung. Ziel 

des Berichtswesens ist v. a. die Aufbereitung steuerungsrelevanter Informationen für die Programmsteuerung. 

Darüber hinaus erfüllt es eine wichtige Publizitätsfunktion, indem es Transparenz über 

Art und Umfang der Verwendung der eingesetzten Mittel und Instrumente sowie über Fortschritt und 

Zielerreichung der jeweiligen geförderten Maßnahmen schafft. 

Im Folgenden wird analysiert, inwieweit das bestehende Berichtswesen des Landes Bremen zur Steuerung 

des BAP bzw. zur Umsetzung der EU-Strukturfonds insgesamt bzw. in seinen Teilen ein funktionsfähiges, 

qualifiziertes Instrument zur Programmsteuerung darstellt. Diese Qualität des Berichtswesens 

i.S.d. Steuerungsunterstützung bemisst sich anhand folgender Anforderungen►: 

� Validität der für das Berichtswesen herangezogenen finanziellen und materiellen Urdaten. 

� Einheitliche Nomenklatur, d. h. eindeutige Bezeichnungen und Definitionen von Indikatoren über 

alle Berichte bzw. Berichtsebenen hinweg. 

� Aggregationsfähigkeit, d. h. klare Hierarchie und Zuordnungen der Urdaten zu auswertungsrelevanten 

Analysedimensionen. 

� Inhaltliche und fachliche Korrektheit sowie intersubjektive Nachprüfbarkeit der Berichte. 

� Aktualität der Datenlage/der Datenauswertung. 

� Inhaltliche Verhältnismäßigkeit, d. h. adressatengerechte bedarfsbezogene Datenaufbereitung. 

� Flexibilität i.S.d. Anpassungsfähigkeit an neue Berichtsanforderungen sowie der Möglichkeit kurzfristiger 

bedarfsabhängiger Abfragen. 

� Wirtschaftlichkeit der Berichtserstellung. 

Die Umsetzung der Anforderungen muss durch die Prozesse, Strukturen und IT-technischen Voraussetzungen 

der Berichterstellung unterstützt werden (siehe hierzu auch Kap. 5.5 ). 


9. Mai 2008 





Die beiden, die bremische Landesarbeitsmarktförderung kennzeichnenden Merkmale, nämlich die 

Dualität der bestehenden Zielsysteme (BAP und EU-Strukturfonds) (siehe Kap. 5.2 ) sowie die Vielzahl 

an der strategischen und/oder operativen Steuerung bzw. Umsetzung beteiligten Akteure (siehe 

Kap. 5.3 ), spiegeln sich auch im bestehenden Berichtswesen wider. Dieses ist vor allem durch eine 

Heterogenität von Einzelberichten bzw. -berichtstypen, Analyseebenen, Berichterstattern und Adressaten 

geprägt. Zu den wesentlichen hier berücksichtigten Einzelkomponenten zählen: 

� Auf der Ebene des BAP ► 

� BAP-Finanzcontrolling (A) ► finanzieller Verlauf des BAP differenziert nach (Unter-)Fonds. 

– BAP-Tapete (A.1) 

� BAP-Fachcontrolling (B) ► materieller Verlauf des BAP differenziert nach (Unter-)Fonds. 

– Erhebungsmatrix Fachcontrolling (B.1) 

� Programm-Fachcontrolling (C)► finanzieller und materieller Verlauf der Förderung von Programmen, 

Wettbewerbsaufrufen und Einzelprojekten.. 

– Bellmann-Listen (C.1) 

� Produktgruppencontrolling (D) des Landes Bremen zum Produkt BAP. 

� Im Beleihungsbericht (E) erfolgt eine Information über die Leistungen der beliehenen Gesellschaften, 

die an der Umsetzung des BAP beteiligt sind. 

� Im Benchmarking-Bericht (F) werden Daten des BAP auf hoch verdichteter Ebene mit den 

Daten anderer Städte verglichen. 

� Auf der Ebene der EU-Strukturfonds (hier vorrangig ESF): 

� Der ESF-Durchführungsbericht (G) für den Bundesevaluator bzw. die Europäische Kommmission 

und Zulieferungen zum Begleitausschuss. 

� Monatlicher Finanzbericht (H) zur Förderung der Strukturfonds. 

� Breden-Liste (I) 

� Meldungen und Zahllisten ESF-Referat (J) – d. h. Meldungen der Gesellschaften an das Referat 

15 zur Erfassung in der FEEDBACK-Datenbank. 

In der folgenden Synopse werden diese Berichtstypen im Hinblick auf die Verantwortlichkeiten und 

Aufgaben bei der Berichtserstellung, die berichteten Inhalte, die Zielsetzungen und Adressaten des 

Berichts sowie die Datenquellen dargestellt. 


9. Mai 2008 




Berichterstatter/in Berichtszyklen/-zeitpunkte 


9. Mai 2008 


Berichtstiefe (Analyseebene)/Berichtsinhalte 

(A) BAP-Finanzcontrolling ► Ziel: Bestandsaufnahme und Fortschreibung des finanziellen Verlaufs der BAP-Förderung. 

Verantwortliche Stelle: 

► Referat 21 

- Abfrage der Daten bei 

den Gesellschaften; 

- Zusammenführen der 

Daten; 

- Erstellung des Berichts. 

Unterstützende Stelle: 

► Referat 22 (sowie . 

Referat 15 für VI.3; Referat 

21 für VI.1/VI.2, Referat 

20 für IV. 

- Datenplausibilisierung 

- Ergänzung von 

Soll/Ist- Zahlen zu Outputs 

sowie weiteren Angaben 

zu Unterfonds. 

Berichtszyklus 

► 3 Berichte p.a. – Stand 

der finanziellen Umsetzung 

im BAP zu den Stichtagen 

(30.6; 30.9; 31.12 d. BJ.) 

► Vorlage: jeweils ca. 2-3 

Monate später (z. B. Stichtag 

30.09 zum 01.12. des 

BJ). 

Berichtstiefe: 

Genderanalyse: 

► Fonds/Unterfonds 

► Fondstableaus: 

► Gesellschaften (bag/BRAG). 

- Ausweisung von erreich- 

Berichtsinhalte: 

ten Frauenquoten i.d.R. 

auf Fondsebene. 

Das Finanzcontrolling besteht aus 

- Planzahlen liegen in den 

► Deputationsvorlage: 

Berichten nicht vor. 

- Finanzielle Entwicklung des BA (Liquidität, 

Mittelabfluss und -bindung, 

- Beschreibung steuernder Maßnahmen. 

► BAP-Fortschreibung: 

Ist-Darstellung des finanziellen Verlaufs (Budget/Festlegungen) 

für das aktuelle Jahr und 

jahresbezogene Darstellung bis Ende der 

EU-Förderperiode. 

► Fondstableaus: 

- Plan/Ist-Abgleich des finanziellen/materiellen 

(Projekte, Teilnehmer, etc.) 

Verlaufs je Unterfonds im lfd. Jahr. 

- Perspektiven u. Handlungsbedarfe je Unterfonds 

(A.1) BAP-Tapete ► (relevante Zwischenberichtsstufe für das Finanzcontrolling mit eigener Informationsqualität) 





► Gesellschaften (Datenlieferung) 



► „Interne“ BAP-Tapete – Fonds/Unterfonds, Finanzierungsquellen 

3x p.a. (31.3, 31.8, 31.10) ESF, EFRE, Land, Rechtskreise SGB II und 

► 3x BAP-Tapete für De- III, bag/BRAG/sonstige. 

putation (30.6, 30.9, 31.12) Berichtsinhalte: 

Frist für die Fertigstellung: Finanzkennzahlen: Haushalt, Mittelüberträge 

2-3 Wochen nach Stichtag Festlegungen, Zahlungen, Prognosen 

Gender Adressaten Datenquellen 


Keine gender relevanten 

Daten. 

Adressaten 

► Deputation (Beschlussfassung 

bzw. 

Kenntnisnahme) 

► Interne Berichterstattung 

für Referate 15, 21, 

22, 11; Gesellschaften; 

Abteilungsleitungen 2 und 

1; Ressortleitung 

Grundsatz: jede Gesellschaft 

liefert Angaben zur 

eigenen Umsetzung. 

► Finanzielle Daten: 

- aus der BAP-Tapete 

(Quelle: Finanzbuchhaltung, 

VERA, Nebensysteme) 

► Materielle Planzahlen 

(Quelle: VERA, Nebensysteme) 

► Perspektiven/Handlungsbedarfe 

(Quelle: 

Referat 22, 15, 21, 20) 

Adressaten: 

Quellen: 

Haushalt (Referat 11), FiBu-Systeme der einzelnen 


Referat 22, Referat 20 für 

Fonds IV, Referat 15, 

Abteilungsleiter 2





9. Mai 2008 



(B) BAP-Fachcontrolling ► Ziel: Bestandsaufnahme und Fortschreibung des materiellen Verlaufs der BAP-Förderung. 



- Entwicklung der (Daten-) 

Erfassungsmatrices für 

die Gesellschaften 

- Zusammenführen der 

Daten; 

- Erstellung des Berichts 



- Unterstützung der Konzeption 

der Erhebungsmatrices. 

- Datenplausibilisierung 

(u. a. Zuordnung von 

Outputs zu U-Fonds). 


► ein Bericht p.a. für das 

Berichtsjahr mit Stand zum 

31.12. des BJ. 

► Vorlage: zum 30.6 des 

Folgejahres 


► Fonds/Unterfonds/z. T. Programme 

und/oder Instrumente. 

► Gesellschaften (bag / BRAG). 


Das Fachcontrolling besteht aus Hauptbericht 

und Fondsberichten 

► Hauptbericht: Management Summary 

zum Stand der Umsetzung. 

► Fondsberichte: 

Fondsbezogene Berichterstattung mit unterschiedlicher 

Berichtstiefe zu den Themen (1) 

Quantitative Programmumsetzung, (2) Wirtschaftlichkeit 

und (3) Wirksamkeit. 



► Kennzahlen: Je nach 

Fonds Nennung von 

- Frauenquoten je Unterfonds, 

Programm und/oder 

Instrument. 

- Teilweise geschlechterbezogeneZielgruppendifferenzierung 

- Wirksamkeit der Qualifiizierung 

(Fonds I) sowie 

der Beschäftigungsförderung 

(Fonds V) 

- Geschlechtspezifische 

Förderquote (Verhältnis 

Anträgen zu Förderung) 

► Bewertung: 

Bewertung der Frauenquoten 

an Benchmarks 

aus Programmkontext 

B.1 Erhebungsmatrix Fachcontrolling ► (relevante Zwischenberichtsstufe für das Fachcontrolling mit eigener Informationsqualität) 




► Referat 22/Gesellschaften 

(Zulieferung). 


► einmal jährlich z. 31.12. 

► Vorlage zum 10.3 des 

Folgejahres 




► Wesentliche Outputs und Ergebnisse 


Geschlechtspezifische 

Auswertungen sind je 

nach in unterschiedlicher 

Tiefe berücksichtigt. Bis 

hin zu differenzierten 

Wirksamkeitsbetrachtungen. 

Adressaten 

► Deputation 

Erarbeitung von relevanten 

Befunden der Arbeitsmarktförderung 

in Bremen 

und Bremerhaven, die zur 

Steuerung der Programme 

genutzt werden können. 

Adressaten 

Referat 21 

Erstellung des Fachcontrolling-Berichtes. 

Die Gesellschaften liefern 

in � Erhebungsmatrices 

Basisdaten aus folgenden 

Datenquellen: 

► VERA-Online 

Stammblätter zu Projekten, 

Unternehmen, Teilnehmern, 

Beratungen, 

Veranstaltungen 

► Zusätzliche Erhebungen 

der Gesellschaften, 

z. B. 

- Erhebungen zum 

Projektstatus bei der BIG 

- Führen von Gründungsstatistiken 

(RKW, BIG), 

- Befragungen zur Wirksamkeit 

von Beratungen 

oder von Maßnahmen 

Quellen: 

Stammblattdaten in VE- 

RA, Daten aus Nebensystemen.





9. Mai 2008 



(C) BAP-Programm-Fachcontrolling ► Materielle und Finanzielle Entwicklung von Programmen, Initiativen und Einzelprojekten 




► Gesellschaften 

Berichtsentwürfe werden 

in der Regel durch die 

Gesellschaften bag, 

BRAG und BIG erstellt. 




► Bedarfsabhängig (zu ► Unterfonds, Programme, Wettbewerbe ► Uneinheitliche Berichts- 

folgenden Anlässen): ► Einzelprojekte 

inhalte, 

- Anforderung d. Deputation 

- Programmänderungen (z. 

B. Budget, Laufzeit, neuer 

Wettbewerbsaufruf) 

- Festschreibung Berichtspflicht 

im Programm/Wettbewerbsauruf. 


► Uneinheitliche Berichtsinhalte, z. B. 

- Aggregierte Planzahlen von eingereichten 

Projekten (Teilnehmern, Unternehmen o. ä. ) 

auf Ebene von Wettbewerbsaufrufen. 

- Bilanzen von Programmen (z. B. ProWin- 

Qu), 

- Bilanzen einzelner Projekte in Outputs und 

Wirkungen (z. B. I.2). Bei gleichartigen Projekten 

in unterschiedlichem Detaillierungsgrad 

ausgewiesen. 

- z. T. werden geschlechtsspezifische 

Kennziffern (Frauenquoten) 

pro Projekt abgebildet, 

z. T. nicht. 

- z. T. gibt es eigene Kapitel 

Gender Mainstreaming, 

z. T. nicht. 

(C.1) Bellmann-Liste ► Finanzcontrolling auf der Ebene von Einzelprojekten. 


► Gesellschaften 


Auf Anfrage, mindestens 

einmal pro Quartal 



► Einzelprojekte 

Keine genderrelevanten 

► Finanzierungsquelle 

Daten. 

► Gesellschaft 

► BAP Fonds und Unterfonds. 


Berichtet wird eine Projektliste mit einer Prognose 

von Mittelabflüssen für das laufende, 

sowie die kommenden drei Jahre. 


Adressaten 

► Deputation 

Ziel: Legitimation der 

Programmumsetzung/Änderungsanträgen. 

► Jour fixe der Mittelgeber 

Adressaten 

► Interne Verwendung 

durch Referat 22 zum 

Überblick über laufende 

Projekte sowie die Mittelprognose 

auf Projektebene. 

Quellen: 

► VERA (für Antragsdaten) 

► VERA-Online 

(für Projektstammblattdaten), 

► Projektakten 

►Verwendungsnachweise 

der Träger 

► Trägergespräche 

► Jährliche Vor-Ort- 

Besuche bei den Trägern 

► Meilensteingespräche 

mit den Trägern 

► Schriftliche/Mündliche 

Nachfragen bei Trägern. 

Quellen: 

VERA, FiBu, Nebensysteme 

der Gesellschaften 

für die Schätzung des 

Mittelabflusses.




(D) Produktgruppen-Controlling 


► Abteilung 2 


► Referat 22 (Zulieferung) 

(E) Beleihungsbericht 


► Referat 2 (Stabstelle 

Beteiligungsmanagement) 


► Referat 22 (Zulieferung) 


9. Mai 2008 





► Quartalsberichte ► BAP gesamt 

(31.03, 30.06, 30.09, 31.12 

d. BJ) 

► Vorlage, ca. einen Monat 

nach dem Stichtag. 

► Präventive/Aktivierende AM-Förderung. 


Finanzieller Verlauf (Einnahmen, Ausgaben, 

Investitionen, VE) sowie materieller Verlauf 

(Input/Output) inkl. Soll-/Ist-Abgleich. 


► Jährlich 

► Vorlage vorab bei Deputationen 

ab April des 

Folgejahres, Endfassung 

an die Bürgerschaft am 

31.10 des Folgejahres. 


► Gesellschaften (bag/BRAG) 



► Finanzdaten, Ausgaben, Bewilligungen, 

Finanzierungsquellen, Verpflichtungen für 

Folgejahre 

► Programmdurchführung, v. a. Anzahl 

(bewilligte) Anträge, Durchführungskosten 

► Materielle Daten, v. a. Zahl geförderter 

Teilnehmerinnen, erreichte Betriebe 



Adressaten 

Quellen: 

Nennung von Frauenquo- Senator für Finanzen ► Ist-Zahlen 

ten bei den Outputzielen. Durchführung und Control- Finanzdaten werden aus 

ling des Produktgruppen- Haushalt bedient 

haushalts. 

Leistungsdaten aus Finanz- 

und Fachcontrolling 

► Planzahlen 

Interne Planung Referat 

22, basierend auf erfolgten 

Bewilligungen. 


Frauenquoten nach Unterfonds. 

Passus im Bericht, dass 

Frauenförderung mit besonderer 

Berücksichtigung 

berufstätiger Frauen und 

Berufsrückkehrerinnen ein 

eigenständiger und übergreifender 

Gesichtspunkt 

aller Qualifizierungsprogramme 

und geförderter 

Maßnahmen ist. 

Adressaten 

Bremer Bürgerschaft, 

Interessierte Fachöffentlichkeit. 

Verpflichtung gem. § 4 

des Gesetzes zur Übertragung 

von Aufgaben staatlicher 

Förderung auf juristische 

Personen des privaten 

Rechts. 

Quellen: 

BAP Finanzcontrolling 

BAP Fachcontrolling




(F) Benchmarking-Bericht 


► Senator für Finanzen 

Zuständige Stelle für 

BAP: ► Referat 21 

(Kennzahlendefintion, 

Datenermittlung, Berichtslegung) 


► Jährlich 

► Vorlage im September 

des Folgejahres 


9. Mai 2008 






Adressaten 

► Produktplan Arbeit (BAP Gesamt) Teilweise geschlechtspezifische 

Aufschlüsselung 

Senat 


► Kontextindikatoren im Vergleich mit 11 

weiteren Großstädten. 

► Kernkennzahlen nach Produkthaushalt 

Input: Mittel für Arbeitsförderung für Beschäftigte, 

Mittel pro Teilnehmer, pro Arbeitslosen, 

pro Einwohner, Ausschöpfungsquote: Anteil 

der geförderten an allen arbeitslosen Personen. 

von Kontextindikatoren. 

Quellen: 

BAP Finanzcontrolling 

BAP Fachcontrolling 

Benchmarks aus anderen 

Städten 

Amtliche Statistik





9. Mai 2008 




(G) ESF-Jahresbericht ► Erfüllung der Publizitätspflichten (Zulieferung für den Bund zum Jährlichen Durchführungsbericht EPPD Ziel-3) 


Referat 15 




► Jährlich jeweils im 1. ► ESF-Systematik (Schwerpunkte, Maßnah- Frauenquote bei Ziel-3 

Vierteljahr bezogen auf das men, Instrumente) 

geförderten Beratungen 

Vorjahr. 

Berichtsinhalte, u. a. 

ausgewiesen. 

► Vorlage Ende Mai des 

Folgejahres. 

► Materielle Daten (TN, Projekte, etc.) 

► Finanzielle Daten (Effektive ESF-Ausgaben, 

Plan-/Ist-Abgleich auf der Ebene der 

ESF-Schwerpunkte, Technische Hilfe) 

► Sozioökonomische Ausganglage inkl. 

Darstellung BAP 

Darstellung des Beitrags 

zu Querschnittszielen: 

Darstellung der Doppelstrategie 

(GM/Spezifische 

Maßnahmen) 

(H) Monatlicher Finanzbericht über die Strukturfonds ► Plan/-Ist Abgleich der finanziellen Umsetzung der Strukturfonds 


Referat 15 


► Monatlich 


► ESF-Ziel-3/EFRE Ziel-2, URBAN II gesamt. 

Kennzahlen: 

‚Einnahmen EU, Bewilligte Mittel, Auszahlungen, 

Mittelbindung, HH-Anschlag. 

(I) BREDEN-Liste► Erstellung von Zahlungsanträgen an die europäische Kommission 

„BREDEN“-Liste 





► Drei Mal jährlich im Projektliste sämtlicher ESF-Projekte mit: 

Vorfeld des Zahlungsantra- Berichtsinhalte, u. a. 

ges 

Projektstatus (z. B. Änderungsbescheid), vom 

Träger bestätigte bisherige Gesamtausgaben, 

Quelle der Gesamtausgaben (Zwischenverwendungsnachweis/Mittelanforderung), 

Bewilligte, festgelegte und ausgezahlte Mittel. 


Daten. 



Daten. 

Adressaten 

Bundesevaluation/ Europäische 

Kommission 

Information über die 

Durchführung des EPPD. 

Adressaten 

Abteilung 1 

Referat 11 

Referat 21, 22 

Senator für Wirtschaft, 

Rechnungshof 

bag, BRAG 

Adressaten 

Referat 11 

Erstellung von Zahlungsanträgen 

für den ESF. 

Quellen: 

FEEDBACK, VERA, Daten 

der Zahlstelle (Referat 

11), Prüfungsmeldungen, 

Trägermeldungen, Interne 

Aufzeichnungen zur 

Durchführung. 

Quellen: 

FEEDBACK-Datenbank; 

VERA 

Quellen: 

FiBu, VERA, Mittelanforderungen 

der Träger, 

parallele und teilweise 

verteilte Erfassung in 

Erhebungswerkzeug 

Referat 11, punktuelle 

Abfrage interner Systeme 

(BIG.)





9. Mai 2008 



(J) Meldungen und Zahllisten ESF-Referat ► Synchronisierung mit der Feedback-Datenbank 

MELDUNGEN UND 

ZAHLLISTEN ESF- 

REFERAT 

Verantwortlich: Gesellschaften 

Tabelle 19: Synopse des Berichtswesens 




Nach Bewilligung eines Projekt/ESF-Aktenzeichen 


Projektes 


Daten. 

Zahlungsdaten mindestens 

einmal Pro Quartal 

►Meldung d. Bewilligungsdaten: Träger, 

Projektbezeichnung, Finanzierung des Projektes. 

► Meldung von Zahlungsständen Festlegungen, 

Zahlungen, Rückzahlungen, Umbuchungen 


Adressaten 

Referat 15 

Meldung von Projekten, 

Bewilligungen und Zahlungsständen 

für die Erfassung 

in der FEED- 

BACK-Datenbank. 

Quellen: 

VERA für die Projektmeldung 

FiBu-Systeme für die 

Zahlungsdaten



Ausgehend von dieser Bestandsaufnahme ist im Ergebnis zunächst festzustellen, dass das bestehende 

Berichtswesen … 

� … in seiner Gesamtheit sowohl die Ergebnisse der Arbeitsmarktförderung im Rahmen des BAP als 

auch der EU-Strukturfondsförderung, insbesondere der ESF-Förderung, abbildet. Damit finden die 

beiden maßgeblichen Zielsysteme der bremischen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung 

dem Grunde nach Berücksichtigung. 

� … alle relevanten Analyseebenen innerhalb des BAP erfasst. Insbesondere die Ebenen der Unterfonds 

und Programme werden dabei von mehreren Berichtstypen abgebildet. Gleiches gilt auch 

für die Ebene „BAP-gesamt“. 

Zielsystem gesamt 

Fonds 

Unterfonds 

Programme 


Projekte 

BAP- 

Finanzcontrolling 

Abbildung 49: Analyse Berichtswesen 

BAP- 

Tapete 


9. Mai 2008 


Zielsystem: BAP Zielsystem: ESF 

Referat 21 Referat 22 

Referat 02 Referat 15 Referat 11 

BAP- 

Fachcontrolling 

Benchmarking- 

Bericht 

Programm- 


Bellmann- 

Liste 

Produktgruppencontrolling 

Beleihungsbericht 

ESF-Durchführungsbericht 

� … hinsichtlich der Zuständigkeiten auf eine Vielzahl von Referaten verteilt erarbeitet wird. Dies 

bezieht sich vor allem auf die Berichterstattung über das BAP. Hier spiegelt sich die im Kapitel 5.3 

dargelegte Aufgabenverteilung zwischen den Referaten 21 und 22 wider. Während Referat 21 für 

die Gesamtbetrachtung im Rahmen des BAP-Finanz- und Fachcontrollings verantwortlich ist, liegt 

die Zuständigkeit für das Programmfachcontrolling beim Referat 22. Zwischen beiden Berichtswesen 

gibt es Überschneidungen v. a. auf der Ebene der Unterfonds und Programme. 

� … auf heterogenen Datenquellen basiert (Finanzbuchhaltung, VERA, FEEDBACK, Contingent 

sowie weitere Hilfssysteme). Es existiert kein zentraler Datenbestand, aus dem berichtsrelevante 

Daten ad-hoc abgerufen werden können. 

Breden- 

Liste



� … teilweise standardisierte Kennzahlen berichtet, die in Kooperation zwischen Ressort und Gesellschaften 

im Rahmen der AG-Monitoring entwickelt wurden. Für die niedrigeren Aggregationsebenen 

wie Programme und Unterfonds sind teilweise individuelle Kennzahlen definiert. Ein standardisiertes 

Kennzahlenset, das für alle Berichtstypen Gültigkeit hat, ist im Berichtswesen bis auf 

das Finanzcontrolling und weitgehend im Fachcontrolling nicht implementiert. 

� … im Hinblick auf den Programminput prognosefähig ist. Die Gegenüberstellung von Festlegungen 

und erfolgter Auszahlungen in der unterjährigen Finanzberichterstattung ist geeignet, Planabweichungen 

im Hinblick auf Mittelabflüsse festzustellen, und schafft somit Entscheidungsgrundlagen 

für das kurzfristige Finanzmanagement. Die mittelfristige Fortschreibung von Finanzdaten für 

die kommenden Jahre schafft für die beteiligten Akteure Transparenz im Hinblick auf Handlungsspielräume 

in der mittelfristigen Planung. 

� … im Finanzcontrolling und Programm-Fachcontrolling einen Plan-/Ist-Abgleich auf der Ebene 

des Programminputs ermöglicht. und teilweise auch die Erreichung von operativen auf Basis von 

bewilligten Projekten festgelegten Planzahlen im Hinblick auf zentrale Outputs (z. B. Teilnehmerzahlen, 

Projekte, Unternehmen) prüft. Ein Plan-/Ist-Abgleich anhand von Ergebnissen, Wirkungen 

der Effizienz und Effektivität der Förderaktivitäten erfolgt im Berichtswesen nicht. 

� … teilweise feste Berichtszyklen und -zeitpunkte (z. B. Finanzcontrolling, jährliches Fachcontrolling, 

externe Jahresberichte) vorsieht. Daneben gibt es Teile des Berichtswesens, insbesondere 

das Programm-Fachcontrolling, das durch anlassbezogene Berichtszeitpunkte und –zeiträume 

gekennzeichnet ist. 

� … die Gender-Differenzierung der Daten im Sinne des Querschnittsziels der Chancengleichheit 

von Frauen und Männern durch Gender Mainstreaming ist in einem Teil der Berichte, insbesondere 

im Fachcontrolling berücksichtigt. Gleichwohl ist eine durchgehende Verankerung im Berichtswesen, 

insbesondere im Sinne einer Darstellung des Erreichungsgrades von gleichstellungspolitischen 

Zielen nicht gegeben. Punktuell werden darüber hinaus qualitative Aussagen zu Gender- 

Aspekten der Förderung gemacht. 

Die Qualität des Berichtswesens im Sinne der o. g. Anforderungen zur Steuerungsunterstützung wird 

maßgeblich durch die strukturellen, prozessualen und instrumentellen Rahmenbedingungen beeinflusst. 

Zu diesen wesentlichen externen Einflussgrößen zählen v. a. 

� das IT-Gesamtsystem (siehe ausführlich Kapitel 5.5 ) 

► Das Berichtswesen wird durch die bestehende IuK-Infrastruktur unzureichend unterstützt. 

Die Folge sind unsichere Datenvalidität, fehlende Aggregierbarkeit der Daten, sowie mangelnde 

Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. 

� Die fehlende Hierarchie innerhalb des IT-Gesamtsystems sowie die damit verbundene parallele 

und asynchrone Datenhaltung in verschiedenen Verfahren (FiBu; Programmverwaltung) 

führen dazu, dass das Berichtswesen, vor allem in Bezug auf finanzielle Verlaufsdaten, nicht 

auf einen zentralen, einheitlichen Datenbestand zugreifen kann. In der Folge ist die Validität 

und Einheitlichkeit der im Berichtswesen insgesamt ausgewiesenen Daten nicht sichergestellt. 


9. Mai 2008 




� Das bisherige Berichtswesen wird IT-seitig bisher durch das Verfahren VERA unterstützt. Eine 

auf das Berichtswesen spezialisierte Standardsoftware und/oder ein für flexible Auswertungen 

entlang unterschiedlicher Analyseebenen zu nutzendes Werkzeug (Data Warehouse) ist im 

IT-Gesamtverfahren bisher nicht integriert. In der Folge sind die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität 

des Berichtswesens an neuen Anforderungen (z. B. Berichtsstruktren/BAP-Neustrukturierungen) 

beschränkt. 

� Externe Vorgaben hinsichtlich der Programmdurchführung, z. B. die fondsübergreifenden Finanzierungen 

von Projekten und/oder die zielgruppenübergreifende Förderung innerhalb eines 

Projektes können im bestehenden IT-Verfahren bisher nicht differenziert ausgewiesen werden 

und beeinträchtigen die Aggregationsfähigkeit der Daten. Dies führt zu fehlerhaften bzw. mehrdeutigen 

Auswertungen (z. B. Doppelzählungen), die im Rahmen der Berichtslegung nur durch 

einen hohen manuellen Plausibilisierungsaufwand vermieden werden können. In gleicher Weise 

wirkt sich auch die unvollständige Umsetzung der BAP-Restrukturierung im Jahr 2005 aus. 

� die Prozesse der Berichterstellung: 

► Der Prozess der Berichtslegung ist zumindest auf der Ebene des Programmcontrollings 

durch einen geringen Standardisierungsgrad sowie ein hohes Maß an manueller Fertigung 

geprägt. Die Folgen sind geringe Aktualität und Wirtschaftlichkeit sowie fehlende Transparenz. 

� Jede Gesellschaft liefert Angaben zur eigenen Umsetzung. Insofern ist der Prozess der Berichterstellung 

(der Datenbeschaffung) durch parallele Zuständigkeiten der Gesellschaften geprägt. 

Ausnahme ist die Berichterstattung zu den Strukturfonds durch das Referat 15. Die Daten 

für die ESF-Berichterstattung werden direkt aus der FEEDBACK-Datenbank sowie der VERA- 

Datenbank ermittelt. 

� Die parallele Bearbeitung führt u. a. zu längeren Vorlauf- und Erarbeitungszeiten, z. B. beim 

Fachcontrolling. So müssen ad hoc auftretende Anforderungen und Fragen in einem solchen 

Berichtswesen an alle Akteure kommuniziert und dort an mehreren Stellen bearbeitet werden. 

Taucht nach der Datenlieferung ein Fehler auf, müssen die Datenreports wiederum am Entstehungsort 

der Daten neu oder modifiziert abgefragt und korrigiert werden. Dies erhöht einerseits 

den Abstimmungsaufwand und die Fehleranfälligkeit im Prozess. Gleichzeitig wird die Aktualität 

des Berichtswesens eingeschränkt. 

� Daten, die den Berichten zu Grunde liegen, werden dezentral aus mehreren Systemen abgefragt 

und stets manuell aufbereitet. Hierzu nutzen die Gesellschaften manuelle Abfragen und 

undokumentierte Hilfsmittel. Dezidierte Berichtswerkzeuge, die die Berichtsanforderungen 

„auf Knopfdruck“ mit Daten befüllen, stehen nicht zur Verfügung. 

� Der hohe manuelle Aufwand für die Datenbeschaffung und -plausibilisierung schlägt sich in 

den finanziellen Aufwendungen nieder. So lagen die Aufwendungen für die Erstellung des 

Fach- und Finanzcontrollings im Jahr 2005 alleine bei bag und BRAG bei ca. 500.000 Euro. 26 

26 Quelle: Leistungsverträge; bag: 328 TEuro; BRAG: 166 TEuro. 


9. Mai 2008 




Hierin noch nicht enthalten sind die dortigen Aufwendungen für die Erstellung von Deputationsvorlagen. 

Hinzu kommen ferner weitere nicht quantifizierende Aufwendungen des zuständigen 

Ressorts für die Plausibilisierung und Aufbereitung der Daten sowie die Berichtslegung. Im Ergebnis 

ist die Wirtschaftlichkeit des Prozesses demnach gering. 

� Bedingt durch die manuellen (Nach-)Bearbeitungen in Folge der o. g. Probleme hinsichtlich 

Validität und Aggregierbarkeit ist der Prozess der Berichtslegung v. a. bezogen auf die materiellen 

Daten nicht transparent und intersubjektiv nicht nachprüfbar. Die Datenaufbereitung kann 

aus den primären IuK-Systemen oftmals nicht genau reproduziert werden, weil Anpassungen in 

den Berichten oder in Parallelsystemen, nicht aber durchgängig in den Primärdatenquellen erfolgen. 

� die Akteursstrukturen (siehe Kapitel 5.3 ) 

► Die dezentrale Zuständigkeit für das BAP-bezogene Berichtswesen unterstützt die Heterogenität 

und fehlende interne Kohärenz der einzelnen Berichtstypen. 

� Die Zuständigkeiten für den Prozess der Berichterstellung sowie einzelne Berichtstypen sind 

auf mehrere Akteure verteilt. Dies gilt nicht nur in Bezug auf die Aufgabenteilung innerhalb des 

Prozesses zwischen strategischer und operativer Ebene, sondern auch für die getrennten Aufgaben 

auf der strategischen Ebene. 

So werden die Anforderungen an das BAP-Fachcontrolling beispielsweise durch Referat 21 in 

Form der Erhebungsmatrix definiert, die Abfrage der Daten aus den Systemen erfolgt durch die 

Gesellschaften, und die Plausibilisierung der Datenlieferungen ist Aufgabe des Referats 22. Für 

die Zusammenführung der Daten und die Erstellung des Gesamtberichtes ist wiederum Referat 

21 zuständig. 

Im Ergebnis sind eindeutige Verantwortlichkeit für Berichtstypen und -inhalte sowie die Kohärenz 

des Gesamtsystems demnach innerhalb der Akteursstruktur nicht gegeben (siehe Kap. 

5.3 ). In der Folge führt dies zunächst zu erhöhtem Abstimmungsaufwand, z. B. im Rahmen der 

Erstellung des Fach- und Finanzcontrollings. Hinter jeder Schnittstelle müssen folglich Anforderungen 

bzw. Ergebnisse neu interpretiert werden. Darüber hinaus wird auch die Einheitlichkeit 

des Berichtswesens durch diese Informationsasymmetrien behindert. 

Zudem gibt es eine Reihe berichtswesenspezifischer interner Faktoren, die die Qualität des Instruments 

sowohl hinsichtlich seiner Steuerungs-‚ als auch seiner Publizitätsfunktion einschränken. Hierzu 

zählen: 

� Fehlende Hierarchisierung der Berichte zum BAP-Zielsystem ► Die Berichte zum BAP sind 

zeitlich und inhaltlich nicht durchgehend miteinander synchronisiert. 

Die verschiedenen für die BAP Berichterstattung verfügbaren Berichte setzen nicht durchgehend 

(‚kaskadenförmig’) aufeinander auf. Dies gilt gleichermaßen für die Analyseebenen als auch für die 

inhaltlichen und zeitlichen Abgrenzungen. Darüber hinaus werden die ausgewiesenen Kennziffern 

je nach Berichtstyp teilweise unterschiedlich definiert, wie am folgenden Beispiel illustriert werden 

soll: 


9. Mai 2008 




[Beispiel:] Die Teilnehmerzahlen des Unterfonds ProWinQu wurden in den Berichten, die die Unterfondsebene 

berücksichtigen, für das Berichtsjahr 2005 wie folgt ausgewiesen: 

Beleihungsbericht 

Finanzcontrolling/Fondstableau 


Programmfachcontrolling Vorlage 480/06 


9. Mai 2008 


bag 954 

BRAG 390 

bag 954 

BRAG 390 

HB 1.267 

BHV 387 

Beschäftigte 1.463 

Arbeitssuchende 912 

1.344 

1.344 

1.654 

2.375 

Erläuterung: Zur Abgrenzung wird im Beleihungsbericht die Anmerkung gemacht, dass hier Zahlen 

mitsamt Beratungsfällen ausgewiesen werden. Das Finanzcontrolling weist bei gleichen Zahlen 

darauf hin, dass Beratungspersonen aufgrund möglicher Verfälschungen nicht enthalten sind. Das 

Fachcontrolling weist die Zahlen nicht nach Gesellschaften, sondern nach Regionen aus, kommt 

aber zu anderen Ergebnissen, ebenso wie die Zwischenbilanz des Programmfachcontrollings, die 

nicht über Teilnehmer/-innen, sondern in anderer Abgrenzung über Teilnahmen berichtet, ohne 

dies im Text näher zu erläutern. 

In der Folge werden sowohl bei der Berichterstattung auf der Ebene der Unterfonds, als auch bei 

Berichten, die sich auf die Gesamtheit des BAP beziehen, für denselben Berichtszeitraum uneinheitliche 

Zahlen zum materiellen und finanziellen Verlauf berichtet, so dass im Ergebnis zwischen 

den einzelnen Berichtstypen keine inhaltliche und fachliche Korrektheit der Berichtsdaten im Sinne 

der intersubjektiven Nachprüfbarkeit gegeben ist. Dies ist zum Teil festen Lieferterminen geschuldet, 

wie z. B. im Fall des Produktgruppencontrollings, dessen kurzfristiger Termin für die Lieferung 

der Daten am Jahresanfang (nach dem 13. Monat) vor dem Zeitpunkt liegt, an dem die Förderdaten 

des Vorjahres mittels Verwendungsnachweisprüfung konsolidiert wurden. Ein weiterer Grund 

ist die fehlende Standardisierung von zu berichtenden Kennzahlensets und deren Detailtiefe. 

[Beispiele:] Im Fachcontrolling des Fonds I zum 31.12.2005 werden Teilnehmerzahlen an beruflicher 

Qualifizierung nicht nach Unterfonds, sondern nach Durchführungsort dargestellt. Aufgrund 

dieses Zuschnittes lassen sich die z. B. in Programm-Fachcontrolling gemachten Angaben nicht 

reproduzieren. Weiterhin berichtet das Fachcontrolling über Personen in Beratungsprozessen. Das 

Programm-Fachcontrolling tut dies z. B. in den Berichten zum Unterfonds I.2 selektiv in Berichten 

zu einzelnen Projekten, differenziert zusätzlich in einzelnen Berichten nach abgeschlossenen Beratungsprozessen. 

� Die einzelnen Berichtstypen folgen teilweise einer uneinheitlichen Nomenklatur. 

Die verteilten Zuständigkeiten bei der Berichtserstellung äußern sich auch in einer unterschiedlichen 

Nomenklatur des Berichtswesens. Innerhalb der einzelnen Berichtstypen werden für gleiche 

Sachverhalte z. T. unterschiedliche Begrifflichkeiten verwendet. 

[Beispiel]: So werden beispielsweise im Finanzcontrolling und mehreren anderen Teilsystemen in 

bewilligten Projekten gebundene Mittel als Festlegungen bezeichnet. Im Beleihungsbericht hingegen 

werden identische Zahlen unter dem Stichwort Bewilligungen berichtet. Im Produktgruppen-



controlling werden Inputs und Outputs als aktivierende und präventive Arbeitsmarktpolitik bezeichnet, 

während im übrigen Berichtswesen die Einordnung in Zielgruppen Beschäftigte und Arbeitslose 

bzw. auf die Instrumente berufliche und berufsbegleitende Qualifizierung erfolgt. 

� Keine durchgehende einheitliche und klare Abgrenzung der Förderung nach regionalen 

Gesichtspunkten. 

Die Zuständigkeit der bag und der BRAG sind weder regional noch funktional klar voneinander abgegrenzt. 

So führt z. B. die BRAG neben Projekten in Bremerhaven auch städteübergreifende Projekte 

durch. Gleichwohl ist die Budgetverteilung des BAP auf eine regionale Verteilung zugeschnitten, 

die auch im Finanzcontrolling abgebildet ist. Im Durchführungssystem wird das Problem dadurch 

gelöst, dass die Gesellschaften einander Budgets für den jeweils fremden Durchführungsort 

übertragen. Bei der Zuordnung von Programmoutputs, Ergebnissen und Wirkungen kommt es zu 

Zusatzarbeiten im Berichtswesen, da die materiellen Daten mit Hilfe von Postleitzahlen einem 

Durchführungsort zugeordnet werden müssen. Im Berichtswesen werden oftmals die bag und die 

BRAG in einem Atemzug mit Bremen und Bremerhaven genannt, so dass nicht immer eindeutig 

klar ist, ob sich die dargestellten Zahlen auf den Durchführungsort oder den Bewirtschaftungsort 

beziehen. In der Folge ist nicht klar, ob mit den unterschiedlichen Begriffen dieselben Inhalte subsumiert 

werden. 

� Ein Teil des Berichtswesens ist durch einen geringen Standardisierungsgrad im Hinblick 

auf Kennzahlensets geprägt. ► Dies erschwert die Betrachtung der mittelfristigen Entwicklung 

in Zeitreihen. 

Der höchste Grad der Standardisierung wird im Finanzcontrolling erreicht. Dort werden mit der 

BAP-Tapete wiederkehrend abgegrenzte Kennzahlen zur Budgetierung und Mittelabfluss berichtet 

und in den Berichten weiter verdichtet. 

Im Fachcontrolling wird durch die Verwendung von Erhebungsmatrizen ein gewisser Standardisierungsgrad 

erreicht. Gleichwohl sind die Abgrenzungen und Kennzahlen Änderungen unterworfen, 

so dass in der Folge eine Betrachtung mittelfristiger Entwicklungen in einer Zeitreihe nur 

bedingt dargestellt werden können. 

Im Rahmen des Programm-Fachcontrollings wird auf variierenden Analyseebenen (Programmen, 

Wettbewerbsaufrufen, Einzelinitiativen und Projekten) berichtet. Demzufolge sind die Berichte 

durch eine heterogene, in geringem Maße standardisierte Darstellung geprägt. 

Das Programm-Fachcontrolling dient vorrangig der anlassbezogenen Berichterstattung gegenüber 

der Deputation (i.S. der Publizitätsfunktion) und weniger der internen Programmsteuerung. 

Zwar beinhalten die Berichte u. a. auch eine Gegenüberstellung ausgewählter Soll-/Ist-Werte, z. B. 

bezogen auf konkrete operative Ziele eines Wettbewerbsaufrufs bzw. eines Projektantrags, doch 

sind diese durch Selektivität und Individualität geprägt. Ein einheitliches Kennzahlenraster, das für 

sämtliche Programme oder für die jeweiligen Projekte eines Wettbewerbsaufrufes liegt nicht vor. 

[Beispiel]: So wurden beispielsweise in der Deputationsvorlage 220/2004 nach dem Wettbewerbsaufruf 

Zielzahlen für die Umsetzung der Programms Pro-Win-Qu festgelegt. Hierbei handelt 

es sich um Outputindikatoren (z. B. Zahlen zu geplanten Teilnehmern unterschiedlicher Zielgruppen 

und deren Verteilung auf Branchen), die aus der Summe der zu bewilligenden Projekte bottom-up 

für die gesamte Projektlaufzeit generiert wurden. Diese Zahlen wurden mit der Deputati- 


9. Mai 2008 




onsvorlage 480/2006 (Zwischenbilanz Pro-Win-Qu) zum Teil mit den bis Ende 2005 erreichten Jahreszahlen 

gegenübergestellt. Allerdings wurden hier nicht alle zuvor aufgestellten quantitativen Ziele 

berücksichtigt. So fehlt in der Zwischenbilanz z. B. die quantitative Gegenüberstellung nach Region, 

die zuvor Gegenstand der Planung war. Zudem ist in der Zwischenbilanz nicht transparent, 

wie die Planzahlen für das Jahr 2005 zu Stande gekommen sind – die Darstellung des Plans in der 

ursprünglichen Planung in der Vorlage 220/2004 war nicht auf Jahre, sondern auf die Gesamtheit 

der Laufzeit angelegt. Die Darstellung der Ergebnisse der Einzelprojekte in den Anhängen zur Vorlage 

480/2006 bildet nur einen Teil der Kennzahlen ab und korrespondiert aufgrund von fehlenden 

oder anders strukturierten Daten nicht mit den aggregierten Angaben der Zwischenbilanz. 

Das uneinheitliche Raster führt zum einen dazu, dass die Aggregation intersubjektiv nicht nachprüfbar 

ist. Zudem lassen sich überjährige Entwicklungen von überjährigen Projekten zwar qualitativ, 

aber nicht in einer Zeitreihe darstellen. 

� Die Steuerungsfunktion des Berichtswesens im Sinne eines Plan-/Ist-Abgleichs wird nicht 

durchgehend genutzt. 

Das bestehende Berichtswesen ist stark auf die Erfüllung von Publizitätsanforderungen gegenüber 

der Deputation und weiteren Akteuren ausgerichtet. Im Hinblick auf die Steuerungsanforderungen 

sieht die Evaluation die Steuerungsfähigkeit des finanziellen Verlaufs als gegeben an. 

Defizite bestehen im Hinblick auf die Steuerung entlang von quantifizierten Zielen auf der Ebene 

von Outputs, Ergebnissen und Wirkungen. Hier bestehen zwar, z. B. im (Programm-)Fachcontrolling 

Ansätze, die Erreichung von geplanten Projektoutputs zu beobachten und 

zu bewerten. Gleichzeitig wird der Plan-/Ist-Abgleich nicht konsequent durchgehalten und durch 

den uneinheitlichen und individuellen Aufbau der Berichte, Mängel in der Historisierbarkeit im Sinne 

fehlender Zeitreihenbetrachtungen und nach Perioden differierenden Kennzahlen, des hohen 

Umfangs und der geringen Übersichtlichkeit des Berichtswesens insgesamt eingeschränkt. 

Im Hinblick auf die Steuerung fällt auf, dass diese stark an den Inputs (Mitteleinsatz) und allenfalls 

an Outputs (Teilnehmer/-innen, erreichte Betriebe) der Projekte ausgerichtet ist. Ergebnisse und 

Wirkungen werden im Programm-Fachcontrolling teilweise auf Projektebene verbal berichtet, jedoch 

in der Regel nicht mit Planzahlen hinterlegt, so dass eine Messung der Zielerreichung nicht 

erfolgen kann. Im Fachcontrolling werden Ergebnisse und Wirkungen zwar auch quantifiziert, aber 

auch dort fehlt die Planungskomponente. Auch eine Betrachtung von Kosten im Zusammenhang 

mit den Outputs des Projekts, als erste Stufe einer an Effizienzgesichtspunkten orientierten Steuerung 

findet im Berichtswesen derzeit nur ansatzweise und zwar im Fachcontrolling statt. 

Insofern besteht hier hinsichtlich der Anforderungen der neuen EU-Förderperiode 2007 bis 2013 

bzgl. einer ergebnis- und wirkungsorientierten Steuerung Weiterentwicklungsbedarf. 

� Das Berichtswesen weist gemessen an den bestehenden technischen Möglichkeiten blinde 

Flecken auf. 

Aus der Sicht des Evaluators und im Vergleich mit den in anderen Bundesländern vorhandenen 

Berichtstypen gibt es fehlende Elemente des Berichtswesens, vor allem im Hinblick auf die Unterstützung 

der Programmsteuerung. 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen: 

� Regelmäßige monatliche oder quartalsweise standardisierte Reports für die Programmverantwortlichen 

mit steuerungsrelevanten Kernkennzahlen, die zusätzlich zur Darstellung von Programminputs 

eine regelmäßige Beobachtung bzw. einen Plan-/Ist-Abgleich von Outputs, Ergebnissen, 

Wirkungen sowie der Wirtschaftlichkeit der Förderung ermöglichen. 

� Regelmäßige Überprüfung des zugrunde liegenden Bedarfs. 

� Weitergehende Erhebungen Analysen (Evaluation) zu Ergebnissen und Wirkungen wichtiger 

Programme oder Querschnittsziele, insbesondere hinsichtlich der Chancengleichheit von Frauen 

und Männern. 

� Eine regelmäßige Übersicht über die Zielerreichungsgrade der in den Programmen und Initiativen 

aufgestellten Pläne. 

� Aktueller und direkter Zugang zu Programm- und Projektdaten. 

� Die Möglichkeit, Auswertungen für individuelle Fragestellungen zu generieren, zu speichern, 

und abzurufen. 

In der Gesamtschau weist das derzeitige Berichtswesen, gemessen an den anfangs aufgestellten 

Kriterien zur Bewertung der Steuerungsqualität eine Reihe von Defiziten auf: 

� Die Validität der für das Berichtswesen herangezogenen finanziellen und materiellen Urdaten wird 

dadurch gefährdet, dass Daten mehreren Systemen gehalten werden, ohne dass genau geklärt ist, 

welches das Referenzsystem mit den „richtigen“ Daten ist. 

� Die einheitliche Nomenklatur, d. h. eindeutige Bezeichnungen und Definitionen von Indikatoren 

über alle Berichte bzw. Berichtsebenen hinweg ist trotz der mit der AG-Monitoring ins Leben gerufenen 

Bestrebungen, eine Vereinheitlichung herbeizuführen, nicht im gesamten Berichtswesen 

umgesetzt. 

� Die Aggregationsfähigkeit, d. h. klare Hierarchie und Zuordnungen der Urdaten zu auswertungsrelevanten 

Analysedimensionen ist aufgrund der im Programm angelegten Mehrdeutigkeiten im 

Hinblick auf die Zuordnung zu Unterfonds oder Instrumenten nicht gegeben. 

� Die inhaltliche und fachliche Korrektheit sowie intersubjektive Nachprüfbarkeit der Berichte 

ist aufgrund der Heterogenität der Datenquellen, des komplexen Berichtserstellungsprozesses, 

sowie der fehlenden Hierarchisierung der Berichte zum BAP-Zielsystem sowie die unzureichende 

inhaltliche und zeitliche Synchronisierung in Frage gestellt. 

� Die Aktualität der Datenlage/der Datenauswertung ist insbesondere im Hinblick auf den materiellen 

Programmverlauf aufgrund des komplexen Datenabfrage und -Plausibilisierungsprozesses unzureichend. 

Die mangelnde Aktualität lässt den Schluss zu, dass materielle Daten nur bedingt für 

die laufende Programmsteuerung verwendet werden. 


9. Mai 2008 




� Die inhaltliche Verhältnismäßigkeit, d. h. adressatengerechte bedarfsbezogene Datenaufbereitung 

ist im Hinblick auf die Unterstützung von Steuerungsprozessen unterschiedlich zu bewerten. 

Die Darstellung im Finanzcontrolling des BAP zeigen gute Ansätze zur Unterstützung der finanziellen 

Steuerung und tragen mit der Prognosefähigkeit zur Planungssicherheit bei. Im Hinblick auf die 

Berichterstattung auf Ebene von Programmen und Wettbewerbsaufrufen im Programm- 

Fachcontrolling ist aus Sicht der Evaluation nicht hinreichend geklärt, ob diese in der bestehenden 

Ausführlichkeit erforderlich ist. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen im Hinblick auf die Standardisierung 

der verwendeten Kennzahlen. Das insgesamt sehr hohe Informationsaufkommen in 

der Gesamtheit der Berichterstattung an die Deputation für Arbeit und Gesundheit ist aus der Außensicht 

des Evaluators für eine übergeordnete, mit strategischer Steuerung befasste Stelle zu 

umfangreich. 

� Flexibilität im Sinne einer Anpassungsfähigkeit an neue Berichtsanforderungen sowie der Möglichkeit 

kurzfristiger bedarfsabhängiger Abfragen ist aufgrund eines fehlenden zentralen Datenbestandes, 

fehlenden Werkzeugen zur Erstellung von standardisierten oder individuellen Berichten 

sowie der dezentralen Bereitstellung berichtsrelevanter Daten durch die Gesellschaften eingeschränkt. 

� Die Wirtschaftlichkeit der Berichtserstellung ist aufgrund von hohen Erhebungs- und Plausibilisierungsaufwände 

sowie einer unzureichenden technischen Unterstützung nicht gegeben. 

Insgesamt sieht die Evaluation mehrere grundsätzliche Anforderungen an das Berichtswesen nicht 

erfüllt. Insbesondere die seitens der Europäischen Kommission geforderte Programmsteuerung entlang 

von strategischen, spezifischen und operativen Zielen, auf die sich das Land Bremen mit der 

Einreichung des Operationellen Programms verpflichtet hat, ist mit den bestehenden Strukturen, Prozessen 

und der derzeitigen technischen Unterstützung nicht zu erreichen. 


Ausgehend von der Analyse und Bewertung der o. g. Defizite des Berichtswesens kommt die Evaluation 

zu folgenden Empfehlungen (diese setzen auf den Empfehlungen zur Weiterentwicklung des 

IT-Gesamtsystems auf): 


In der neuen Förderperiode soll das Berichtswesen entlang der einzelnen Berichtskreise 

(BAP/ESF-OP) integriert und standardisiert werden. Zwischen den einzelnen Berichtstypen 

eines Berichtskreises soll eine klare Hierarchie sowie Abgrenzung vorgenommen werden. 


9. Mai 2008 




Das Berichtswesen des BAP soll weitgehend vereinheitlicht 

und integriert werden, d. h.: Die Berichte sollen 

so weit wie möglich auf einheitlichen Kennzahlen 

basieren, die sich je nach Adressat nur in der Detailtiefe 

bzw. Aggregationsstufe voneinander unterscheiden. 

Aufbauend auf dem ‚internen’ Berichtswesen 

des BAP können dann auch die Informationsbedarfe 

von anderen Akteuren wie Produktgruppen- 

oder Beteiligungscontrolling befriedigt werden. 

Mit der im Land Bremen für die Förderperiode Abbildung 50: Integration des BAP-Berichtswesens 

2007-2013 angestrebten konsequenten Ausrichtung 

der geplanten Förderprogramme an der Struktur des BAP unter Berücksichtigung der Festlegungen 

im ESF-OP ist eine der Grundvoraussetzungen gegeben, die bestehenden Berichtswesen zu integrieren. 

Die Vereinheitlichung des Berichtswesens ist mit mehreren Voraussetzungen verbunden: 

� Restrukturierung des IuK-Systems. 

Die im Kapitel 5.5 – IuK-Systeme - vorgeschlagenen Änderungen sind notwendige Bedingungen 

für die Integration des Berichtswesens. Bereits durch technische Unterstützung sind zahlreiche 

Probleme im Hinblick auf die Validität, Aggregationsfähigkeit oder Aktualität der Daten beherrschbar. 

� Modularisierung von Projekten mit mehreren Kostenzuordnungen oder Instrumententypen. 

Für die Steuerbarkeit der Förderung entlang von Outputs, Ergebnissen, Wirkungen und Effizienzgesichtspunkten 

ist eine klare Zuordnung von Outputs auf die Finanzierung der Projekte unabdingbar. 

Die bestehende Praxis, Outputs und Ergebnisse von Projekten in einem Datensatz zu speichern, 

der eine uneindeutige Zuordnung zu einer Finanzierungsquelle erlaubt, soll aufgegeben werden. 

Sofern im Rahmen eines Projektes mehrere Finanzierungsquellen oder Instrumententypen gefördert 

werden sollten, sind diese in einzelnen Datensätzen modular abzubilden. 

� Umstellung der Prozesse für die Zusammenstellung und Abfrage der berichtsrelevanten 

Daten und Bereitstellung geeigneter Berichtswerkzeuge. 

Die gemeinsame Datenbasis und die im Kapitel IuK-Systeme beschriebene Bereitstellung von 

Werkzeugen zur Generierung von Datenreports macht die bestehende Verantwortung der Gesellschaften 

für die Abfrage und Aufbereitung von berichtsrelevanten Daten obsolet (nicht im Sinne der 

Administration des Systems). 


9. Mai 2008 


BAP- 


BAP- 

Finanzcontrolling 

Integriertes Berichtswesen 

Programm- 

Fachcontrolling



Operatives 

Operatives 

System 

System 

Planung 

Prognosen 

Vorgangsbearbeitung 

Online- 

Stammblattverfahren 

Kontext- 

Indikatoren 

Extraktion 

Transformation 

Dispositiver 

Dispositiver 

Datenbestand 

Datenbestand 

Data-Warehouse 

Abbildung 51: Automatisierung des Berichtswesens 

Automatische 

Generierung 

Bereitstellung 

aufbereiteter 

Daten 


9. Mai 2008 


Standard- 

Standard- 

Berichtswesen 

Berichtswesen 

Individuelle 

Individuelle 

BerichtsBerichtswerkzeugewerkzeuge 

Abruf 

Analyse 

Programm- 

Programm- 

Management 

Management 

Steuerung 

Publizität 

Durch die Automatisierung sowie den Wegfall der manuellen Erhebungs-, Abgrenzungs- und Plausibilisierungsschritte 

lassen sich im Prozess der Berichterstellung Produktivitätszuwächse realisieren. 

Statt der Aufgabe der Datenplausibilisierung kann so die Kernaufgabe der Steuerung noch 

weiter in den Mittelpunkt gerückt werden. 

Die für das Berichtswesen zu nutzenden Werkzeuge sollen zwei wesentliche Anforderungen erfüllen: 

� Automatische Generierung und Bereitstellung von weitgehend standardisierten Berichten nach 

vordefinierten Kennzahlensets in den geforderten Abgrenzungen und Berichtszyklen. 

� Bereitstellung von Analysetools (OLAP) für das Programm-Management zur Beantwortung individueller 

Fragestellungen und Steuerungsanforderungen. 

� Einheitliche Datengrundlage für sämtliche Berichte 

Die bestehende Trennung der Datengrundlagen für das Controlling des BAP und die Steuerung 

der Programme bzw. die Messung der Zielerreichung der Wettbewerbsaufrufe soll aufgegeben, 

und auf eine einheitliche Basis bei der Datenerhebung und -auswertung gestellt werden. Die für die 

Berichte benötigten Daten sollen historisierbar von der operativen Datenbasis in einem Data-Warehouse 

abgekoppelt werden. Auf diese Weise wird eine gemeinsame transparente Datenbasis 

sichergestellt. 

In der Konsequenz bedeutet dies, dass Kennzahlen, die auf einer niedrigen Aggregationsstufe, z. 

B. auf der Ebene von Einzelprojekten oder Wettbewerbsaufrufen beruhen, vom Grundsatz her zu



höheren Aggregaten zusammengefasst werden können. Hierdurch wird die Zusammensetzung von 

übergreifenden Zahlen, wie Sie zum Beispiel in Produktgruppen- und Beteiligungscontrollings zu 

berichten sind, in Ihrer Zusammensetzung für den Benutzer transparent. Darüber hinaus wird eine 

Einheitlichkeit der Daten zwischen unterschiedlichen Berichtstypen erreicht. 


Die Berichte nutzen gemeinsame, einheitlich definierte Kennzahlen. 

Für die Automatisierung und Vereinheitlichung des Berichtswesens ist es notwendig, Kennzahlen 

soweit zu definieren, dass diese einheitlich aus der operativen Datenbasis extrahiert werden können. 

Hierbei kann teilweise auf bewährte Konzepte der AG Monitoring zurückgegriffen werden. Insgesamt 

sieht die Evaluation insbesondere auf der Ebene von Programmen die Anforderung einer stärkeren 

Quantifizierung von Zielen und deren Überprüfung anhand der in den Projekten erzielten Ergebnisse 

entlang der im OP getroffenen Festlegungen. Diese Anforderung deckt sich mit den seitens der Europäischen 

Kommission geäußerten Anforderung, die Programmplanung und -umsetzung stärker als 

bisher nach strategischen Gesichtspunkten auszurichten. 

Im Einzelnen sieht die Evaluation die folgenden Handlungsbedarfe bei der Vereinheitlichung der 

Kennzahlensets: 

� Die derzeitige Trennung zwischen Finanz- und Fachcontrolling ist aufzugeben. Die an Wirtschaftlichkeitskriterien 

orientierte Steuerung legt nahe, Inputs und Outputs gleichermaßen zu messen 

und deren Zielerreichung im wechselseitigen Zusammenhang zu überprüfen. 

� Für die einzelnen Unterfonds sind Kennzahlen zu definieren, die eine Messung des Projektfortschritts 

an Planwerten erlauben. Hierbei ist zu differenzieren zwischen Kennzahlen, die für 

sämtliche Unterfonds/Programme Gültigkeit haben, wie etwa Finanzindikatoren oder Mittelabflüsse, 

und spezifischen programmbezogenen Indikatoren, die die Ziele der Programme widerspiegeln. 

� Die Definition von Kennzahlen wurde mit der Erarbeitung von spezifischen und operativen Zielen 

im Operationellen Programm des Landes Bremen teilweise bereits vollzogen. Aufgrund der von der 

Europäischen Kommission auferlegten Berichtspflichten gehören diese in Abstimmung mit den beteiligten 

Akteuren erarbeiteten Programmindikatoren zwingend zum Indikatorenkanon der Bremischen 

Arbeitsmarktpolitik. Hierdurch ist es auch möglich, die Anforderungen der Europäischen 

Kommission weitgehend in das Berichtswesen zu integrieren, zumal die Zielerreichung durch die 

Europäische Kommission in den jährlichen Durchführungsberichten überwacht wird und somit 

steuerungsrelevante Wirkung in Bremen entfaltet. Mit der angestrebten Ausrichtung der BAP- 

Förderung an den Zielen des Operationellen Programms hat das Land Bremen eine wichtige Voraussetzung 

für die Integration des Berichtswesens erfüllt. Dieser Prozess sollte bei der Festlegung 

von strategischen Planwerten konsequent fortgeführt werden. 

� Gleichzeitig ist es sinnvoll, bewährte Indikatoren aus dem bestehenden Fundus zu übernehmen, 

die die Steuerung der bremischen Arbeitsmarktpolitik sinnvoll ergänzen, z. B. die Kernkennzahlen 

zur Finanzsteuerung, die Erhebungen zu Beratungen oder die im Fachcontrolling entwickelten 


9. Mai 2008 




Kennziffern zur Wirtschaftlichkeit. Mit der derzeitigen Planung der Programme bzw. Wettbewerbsaufrufe 

können weitere Zielvorstellungen operationalisiert und konkretisiert werden (siehe 

auch Kapitel 5.2 ). In diesen Prozess können über die bestehende AG-Monitoring auch die Gesellschaften 

einbezogen werden. 

Erst durch die weitgehende Standardisierung von Kennzahlen lassen sich weite Teile des Reportings 

automatisch generieren. 


Einführung eines festen Berichtszyklus für interne Berichte zur Steuerung des BAP bzw. die 

Berichterstattung an die Deputation. 

Die im bestehenden Finanzcontrolling eingeführte Praxis, feste Berichtszyklen zu etablieren, hat sich 

bewährt und sollte auf das gesamte Berichtswesen ausgeweitet werden. Insbesondere der weitgehend 

situativ geprägte Berichtszyklus des bestehenden Programm-Fachcontrollings ist zu vereinheitlichen. 

Die Evaluierung schlägt folgende Berichtszyklen vor: 

� Extraktion sämtlicher berichtsrelevanten Daten im Monatszyklus. Dieser enge Zyklus ist im Wesentlichen 

relevant für die interne finanzielle Steuerung, für die jeweils ein automatisch generierter 

Report zu erstellen ist. Gleichzeitig ist die Datenbasis für eine interne Beobachtung von Kennzahlen 

gegeben. Auf diese Weise können auch Verzerrungen und Fehler, die sich aus dem operativen 

System ergeben, zeitnah an der Quelle Ihrer Entstehung korrigiert werden. 

� Die genannten Monatsberichte sollen aufgrund der genannten Korrekturmöglichkeiten nicht aggregiert 

werden. Um unterjährigen Berichtsanforderungen zu genügen, sind daher zum ersten, zweiten 

und dritten Quartal aus dem operativen Datenbestand konsolidierte Daten zu extrahieren. Die 

Extraktion der Quartalsdaten sollte zeitversetzt zu den jeweiligen Monatsberichten erfolgen, damit 

Zeit für Korrekturen im operativen Datenbestand verbleibt. Die Quartalsdaten sollen im Jahresverlauf 

historisierbar sein. In dieser Zeitschiene ist eine Synchronisierung mit den Zahlungsanträgen 

an die Europäische Kommission anzustreben. 

Wie auch derzeit praktiziert, sollten die quartalsweisen Bereitstellungen von Daten für Zwecke der 

unterjährigen Liquiditätssteuerung genutzt werden. Gleichzeitig ist es sinnvoll, Kernkennzahlen zur 

materiellen Zielerreichung darzustellen. Auf diese Weise lassen sich auch kurzfristige Informationsbedarfe 

aus der Deputation und weiteren politischen Akteuren, aber auch die Anforderungen 

des Produktgruppencontrollings befriedigen. 

� Für die Informationsbedarfe der Deputation im Hinblick auf die Fortschritte der einzelnen durch das 

BAP geförderten Programme ist aus der Sicht der Evaluation ein halbjährlicher Berichtszyklus 

ausreichend. Im unterjährigen Bericht zum Stichtag 31. Juni sollen insbesondere die unterjährige 

operative Zielerreichung thematisiert werden. Die Erreichung wichtiger Input- und Outputziele soll 

hierfür in einem automatisierten Report, der auf der Ebene von Projekten dargestellt wird, tabellarisch 

zusammengefasst werden. Gegliedert nach Programmen bzw. Unterfonds lassen sich zu- 


9. Mai 2008 




sätzlich Entscheidungsbedarfe zu einzelnen Projekten verbal beschreiben, um damit den Publizitätsanforderungen 

gegenüber der Deputation zu genügen. 

� Die Jahresberichterstattung berichtet zusätzlich zum Halbjahresbericht Fortschritte im Hinblick 

auf die strategischen Zielsetzungen. An den Datenbestand für die Jahresberichterstattung besteht 

die Anforderung der Historisierbarkeit, so dass es möglich wird, mittelfristige Entwicklungen in homogenen 

Zeitreihen zu beobachten. Die Jahresdaten werden einmalig aus einem konsolidierten 

Datenbestand extrahiert und sind Basis für sämtliche weiteren Berichtstypen. Die Bereitstellung der 

hierfür notwendigen Reports, z. B. für den Beleihungsbericht, ist so weit wie möglich zu automatisieren. 


Das bestehende Portfolio von Berichten soll um folgende Standardberichte erweitert werden. 

Neben der vorgeschlagenen Integration von Berichten bestehen weitere Berichtsanforderungen. Diese 

machen eine Erweiterung des Portfolios notwendig. 

Im Hinblick auf die Kontextanalyse bestehen von Seiten der Europäischen Kommission Anforderungen, 

die es notwendig machen, die Beobachtung der Bedarfslage stärker als bisher, und vor allem 

gekoppelt an die Förderaktivitäten in das Berichtswesen zu integrieren. 

� Seitens der EU gibt es die Anforderung, die Bedarfslage für die geförderten Interventionen regelmäßig 

zu beobachten und wesentliche Änderungen der sozioökonomischen Situation im jährlichen 

Durchführungsbericht darzustellen (Aide Memoire, S. 159 mit Verweis auf Art. 67(2)(d)(ii) der 

Allgemeinen VO 1083/2006). 

� In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung der Lissabon-Benchmarks zu berichten. 

� Für die Messung der Programmergebnisse sind zudem Baseline-Indikatoren (zum Beispiel zur 

Weiterbildungsbeteiligung) zu erheben. Diese werden mit den Outputs des Programms (z. B. durch 

das BAP finanzierte Weiterbildungen) in Abdeckungsquoten gegenübergestellt. 

� Aus diesen Berichtspflichten an den Mittelgeber erwachsen Steuerungsanforderungen, die nicht 

nur den Steuerungskreislauf des ESF betreffen, sondern auch in der BAP-Berichterstattung 

und -steuerung zu implementieren sind. 

Eine zweite Anforderung an das Berichtswesen sieht die Evaluation im Hinblick auf das Querschnittsziel 

der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Hier besteht zum einen ein Weiterentwicklungsbedarf 

im Hinblick auf die Einheitlichkeit der zu berichtenden Kennzahlen sowie auf einen nach außen 

hin transparenten Plan-/Ist-Abgleich gleichstellungspolitischer Ziele. Auch diese Anforderung ist aufgrund 

der im Operationellen Programm hinterlegten Zielquoten steuerungsrelevant und damit im Berichtswesen 

zu ergänzen bzw. in einem jährlichen Gender-Bericht zumindest für die laufende Förderperiode 

zusammenfassend darzustellen und inhaltlich zu unterlegen (siehe Kap. 8 ). 


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Anpassung des Berichtswesens an die Anforderungen der Europäischen Kommission im Hinblick 

auf den jährlichen Durchführungsbericht und die Informationspflichten gegenüber dem 

Begleitausschuss. 

Aufgrund der Tatsache, dass die ESF-Förderung in der Förderperiode 2007 - 2013 in Eigenregie der 

Länder mit eigenen Operationellen Programmen erfolgt, sowie der Tatsache, dass die Strukturfonds 

insgesamt stärker an einer strategischen Steuerung ausgerichtet werden, bestehen gegenüber der 

Europäischen Kommission veränderte Berichtspflichten. 

Die für die Berichterstattung an den Begleitausschuss und die Europäische Kommission notwendigen 

Kennzahlen sind im Berichtswesen zu implementieren. Insbesondere sollte zu Beginn der neuen Förderperiode 

sichergestellt sein, dass die hierfür notwendigen Daten im Antrags-, Projektstammblattverfahren 

erhoben werden. 

Im Einzelnen sind in den einschlägigen Verordnungen folgende Anforderungen definiert (Hervorhebungen 

nicht im Original): 

� Laufende Programmbegleitung anhand der im OP festgelegten Indikatoren. 

„Die Verwaltungsbehörde und der Begleitausschuss nehmen die Begleitung anhand von Finanzindikatoren 

und der Indikatoren nach Artikel 37 Absatz 1 Buchstabe c wahr, die im Operationellen 

Programm definiert werden. Sofern die Art der Intervention es zulässt, werden die Statistiken 

nach Geschlecht sowie nach der Größe der begünstigten Unternehmen aufgeschlüsselt“ 

(AllgemeineVO 1083/2006, Artikel 66 (2)). 

� Berichterstattung an die Kommission anhand der im OP festgelegten Indikatoren. 

Die jährlichen Durchführungsberichte umfassen folgende Informationen, die einen klaren Überblick 

über die Umsetzung des Operationellen Programms vermitteln: 

� den Stand der Durchführung des Operationellen Programms und der Prioritätsachsen gemessen 

an den überprüfbaren spezifischen Zielen, die, soweit möglich, zu quantifizieren sind; 

dabei finden die Indikatoren nach Artikel 37 Absatz 1 Buchstabe c auf Ebene der Prioritätsachsen 

Anwendung; 

� die finanzielle Abwicklung des Operationellen Programms. 

(AllgemeineVO 1083/2006, Artikel 66 (2) a), b)). 

� Für den ESF sind in Artikel 10 der VO 1081/2006 zusätzliche Berichtspflichten definiert: 

- Umsetzung der durchgängigen Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts sowie etwaiger 

geschlechtsspezifischer Aktionen; 


9. Mai 2008 




- Umsetzung von Aktionen zur Förderung der Teilnahme von Migranten am Erwerbsleben 

und dadurch zur Förderung ihrer sozialen Eingliederung; 

- Umsetzung von Aktionen zur Förderung der Integration von Minderheiten ins Erwerbsleben 

und dadurch zur Förderung ihrer sozialen Eingliederung; 

- Umsetzung von Aktionen zur Förderung der Integration anderer benachteiligter Gruppen, 

einschließlich Menschen mit Behinderungen, ins Erwerbsleben und zur Förderung ihrer sozialen 

Eingliederung; 

- Umsetzung von innovativen Maßnahmen, einschließlich einer Darlegung der Themen und 

der Ergebnisse sowie der Verbreitung und durchgängigen Berücksichtigung; 

- Umsetzung transnationaler und/oder interregionaler Aktionen. 

� Der Durchführungsbericht ist Voraussetzung für Zwischenzahlungen der Kommission. 

Der jährliche Durchführungsbericht ist ein Schlüsseldokument für die Verwaltung der neuen Programme 

im Rahmen der Strukturfonds. Er ist von zentraler Bedeutung für den zwischen der Kommission 

und den Verwaltungsbehörden stattfindenden Prozess der Überprüfung der Leistung der 

Programme und bietet dem Begleitausschuss die Gelegenheit einer jährlichen Bestandsaufnahme 

der Programme. Er ist auch die wichtigste Informationsquelle, die während der jährlichen Überprüfung 

eine Grundlage für effektive Erörterungen zwischen der Verwaltungsbehörde und der 

Kommission bietet. Der jährliche Bericht ist auch eine der Voraussetzungen für Zwischenzahlungen 

der Kommission. (Aide Memoire, S. 148). 


9. Mai 2008 



Arbeitspaket II: Evaluation der Förderinhalte 

6 Arbeitspaket II: Evaluation der Förderinhalte 

Die Evaluation der Förderinhalte widmet sich folgenden Untersuchungsfragen: 

� Welche Ziele liegen der Förderung zu Grunde? Gibt es ein kohärentes Zielsystem? 

� Mit welchem finanziellen Input wurde in der vergangenen Förderperiode gefördert? Wie verteilen 

sich die Mittel auf die einzelnen Jahre? Wie sind die Ausgaben zwischen den einzelnen Unterfonds 

gewichtet? 

� Wie stellen sich die mit dem Mitteleinsatz erreichten Outputs der Förderung dar? Wie viele Förderfälle 

wurden mit dem Mitteleinsatz gefördert? Wie viele Personen wurden erreicht und wie stellt 

sich die Struktur der erreichten Gruppen im Hinblick auf sozio-demografische Merkmale dar? 

Werden die Zielgruppen entsprechend den gesetzten Zielsetzungen erreicht? 

� Welche mittelbaren Ergebnisse wurden durch die Förderung erreicht? Wie viele Personen beenden 

die Maßnahmen erfolgreich und erhalten hierfür Zertifikate? 

� Welche längerfristigen (arbeitsmarktpolitischen) Wirkungen werden durch die Förderung erreicht? 

� Gehen von der Förderung Beiträge zur Gleichstellung von Frauen und Männern aus? 

� Wie stellt sich die Wirtschaftlichkeit der Förderung dar? Wurden im Laufe des Untersuchungszeitraums 

Verbesserungen erreicht? 

� Ist die Datenlage für die Fragestellungen der Evaluation ausreichend? An welchen Stellen sind 

Daten nicht plausibel oder nicht interpretierbar? 

6.1 Datenlage und Vorgehen bei der Auswertung 

Die vorliegende Auswertung der finanziellen und materiellen Daten der Förderperiode 2000 bis 2006 

stützt sich hauptsächlich auf die im Vorgangsbearbeitungssystem VERA gespeicherten Daten. 

Für die Untersuchung wurde zum Stichtag 15. Mai 2007 ein Auszug aus den operativen Daten erstellt. 

Dieser Datenbankauszug war in 17 Tabellen gegliedert: 

Kategorie Inhalte Anzahl Tabellen 

Finanzdaten – Festlegungen (=Bewilligungen) 

– Auszahlungen 

– Auswertung Finanzpläne 

Metadaten und Stammdaten – Förderfälle 

– Träger-Stammdaten 

– Fondsstruktur (Zuordnung der Förderfälle zu 

Fonds) 

– Notwendige Stammblätter pro Förderfall 


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Kategorie Inhalte Anzahl Tabellen 

Stammblätter – Projektstammblätter 

– Unternehmensstammblätter 

– Teilnehmerstammblätter 

– Teilnehmerstunden 

Beratungen 

(Bagatellgrenze) 

– Beratungsprozesse 

– Intensivberatungen 

– Kurzberatungen (Projektweise) 

– Infoveranstaltungen/Unternehmen 

– Unternehmensberatungen 

Tabelle 20: Aufbau des Auswertungsdatensatzes (VERA-Archiv) 

Die vorliegende Auswertung konnte nur unter hohem Konsolidierungs- und Korrekturaufwand der Daten 

erfolgen. Die Ergebnisse können demzufolge von den in den einzelnen Bereichen des Berichtswesens 

dargestellten Zahlen abweichen. 

Bei der Bearbeitung des Datensatzes wurden zum Teil erhebliche Mängel im Hinblick auf die Strukturierung 

und Qualität der Daten festgestellt (vgl. Kap. 5.5). 

Zur Sicherstellung der Auswertungsfähigkeit der Daten waren eine Reihe von Arbeitsschritten und 

Annahmen notwendig, die Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. 

Diese sind im Einzelnen: 

� [1] Aufbereitung des Auswertungsarchivs 

� Problem: Im Auswertungsarchiv wurden folgende Mängel festgestellt: 

– Die Tabellen waren nicht über Schlüssel miteinander verknüpft. 

– Für einen Teil der in den Tabellen (z. B. zum Projektstatus) vorhandenen Schlüssel lagen 

wiederum keine Inhalte vor. 

Lösung: Ergänzung der Metadaten in Abstimmung mit der bag. 

� Problem: Im Auswertungsarchiv existierte keine Projektliste, die die Projekte im BAP gegenüber 

Projekten außerhalb des BAP eindeutig abgrenzt. 

Lösung: Als Abgrenzungskriterium wurden tatsächlich getätigte Auszahlungen herangezogen. 

� [2] Herstellung der Vergleichbarkeit zwischen alter und neuer Fondsstruktur 

� Problem: Die Binnendifferenzierung des BAP im Auswertungsarchiv entsprach nicht der derzeitigen 

Fondsstruktur. Die vorgefundene Strukturierung stellte vielmehr eine Mischform der BAP- 

Strukturen vor und nach dem Jahr 2005 dar. Eine Übersetzungstabelle zur Migration der Daten 

von der alten in die neue Fondsstruktur war nicht vorhanden. 

Lösung: Die Struktur wurde in Absprache mit dem Fachressort und der bremer arbeit gmbh 

vereinheitlicht, indem eindeutige Beziehungen zwischen alter und neuer Fondsstruktur festge- 


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4 

6



legt wurden. In der Folge kann es zu Abweichungen gegenüber dem bestehenden Berichtswesen 

kommen, da Projekte nunmehr teilweise in anderen Fonds ausgewertet werden. 

Abweichend von der neuen Fondsstruktur wurden in der Evaluation sämtliche Altfälle in den 

Strukturhilfeprogrammen (Fonds V) dem neuen Unterfonds V.1 zugeschlagen. Hierzu zählen 

auch ältere Fälle aus dem Fonds I, die im Rahmen der Qualifikationen in den Strukturhilfen gefördert 

wurden. Durch diese Herangehensweise konnte in der Zeitreihe eine Kontinuität zwischen 

den Alt- und den Neufällen hergestellt werden. 

� Problem: In der Fondsstruktur von VERA wurden Förderfälle außerhalb der BAP-Systematik 

vorgefunden, die gleichwohl Mittel aus dem BAP erhalten haben. 

Es handelt sich um eine Teilmenge von Projekten, die im Vorgangsbearbeitungssystem unter 

dem Stichwort „Altfälle“ in einen gesonderten Unterfonds eingestellt wurden. Die Zuordnung 

dieser Projekte auf Unterfonds wurde gemeinsam mit bag und Fachressort vorgenommen. 

� [3] Herstellung der Eindeutigkeit zwischen Förderfall und Unterfonds. 

Problem: Im Auswertungsdatensatz wurde eine mehrdeutige Fondsstruktur vorgefunden. Ursache 

hierfür ist die im Berichtszeitraum praktizierte Finanzierung von Projekten aus mehreren Unterfonds 

(siehe Kap. 5.5/5.6) Dies hat zur Folge, dass sich die erzielten Outputs, Ergebnisse und Wirkungen 

nicht eindeutig dem Mitteleinsatz zuordnen lassen, ohne die Ergebnisse mehrfach zu zählen. 

Lösung: Durch die Vereinheitlichung der Fondsstruktur sowie die manuelle Zuweisung von Projekten 

auf Unterfonds wurde eine eindeutige Zuordnung erreicht. Die verbliebenen Projekte wurden 

dem Unterfonds mit dem höchsten Budgetanteil zugewiesen. In der Folge kommt es zu Abweichungen 

gegenüber dem bestehenden Berichtswesen. 

� [4] Konsolidierung der materiellen Daten 

Problem: Bei der Auswertung der materiellen Daten wurden im Auswertungsarchiv erhebliche Inkonsistenzen 

festgestellt, da im angewandten Verfahren für eine Entität mehrere Datensätze angelegt 

werden, deren Synchronität technisch nicht gewährleistet ist. Aufgrund der Systembrüche besteht 

die Gefahr, diese Objekte mehrfach zu erfassen und auszuwerten. Dies betrifft gleichermaßen 

Trägerdaten, Unternehmensdaten sowie Teilnehmerdaten. 

� Im Hinblick auf die Trägerdaten stellt sich die Datenlage wie folgt dar: 

Ein Teil der Trägerdatensätze wird unter mehreren Trägernummern erfasst: In der Regel sind 

die trägerbezogenen Daten nach einer Trägernummer geschlüsselt, die jeden Trägerdatensatz 

eindeutig identifiziert. Jeder Datensatz lässt sich anhand dieses Schlüssels eindeutig einem 

Träger zuordnen. Grundsätzlich können mehrere Datensätze einem Träger zugeordnet werden, 

z. B. wenn dieser mehrere geförderte Projekte verantwortet. Im Auswertungsdatensatz sind die 

gleichen Träger jedoch mehrfach mit unterschiedlichen Trägernummern erfasst. Durch die 

Mehrfacherfassung von Trägern kommt es in der Auswertung zu einer Überschätzung der Anzahl 

der Träger, bzw. zu einer Unterschätzung der Fördermittel, die für einzelne Träger bewilligt 

wurden. 

Lösung: Eine Konsolidierung wurde händisch für die größten Träger durchgeführt. 


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� Im Hinblick auf die Unternehmerdaten stellt sich die Datenlage wie folgt dar: 

Bei den Unternehmensdaten kommt es zu einer erheblichen Mehrfacherfassung von Daten: 

Insgesamt konnten den Förderfällen im BAP rund 5.900 Unternehmensstammblätter zugeordnet 

werden. Hieraus lässt sich nicht auf die Anzahl der geförderten Unternehmen schließen, da 

viele Unternehmen mehrfach erfasst sind. 

[Beispiel]: Dies sei am Beispiel der Datensätze zum Klinikum Bremen Mitte illustriert: Zu diesem 

Stichwort wurden in der Datenbank 16 Datensätze mit ähnlicher Anschrift und ähnlichen 

Firmierungen gefunden. Inwiefern es sich hier um eine oder mehrere Endbegünstigte im Sinne 

der Förderung handelt, wird aus dem Datensatz nicht deutlich. 

Unternehmen-Id Bezeichnung Strasse Ort Betriebsnummer 

2842 Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH Sankt-Jürgen-Straße 1 28205 

3325 Klinikum Bremen-Mitte Sankt-Jürgen-Straße 1 28205 49 

6092 Klinikservice-Gesellschaft Bremen mbH Sankt-Jürgen-Straße 1 28205 

1084 ZKH-St.Jürgen-Str. St. Jürgen Str. 28205 

234 ZKH St. Jürgen Straße St. Jürgen Straße 1 28205 124 

679 Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße St.-Jürgen-Str. 28205 

1185 Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Str. St.-Jürgen-Str. 28205 

535 Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Str. 1 28205 

2968 Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße St.-Jürgen-Str. 1 28205 

4848 Klinikum Bremen-Mitte GmbH St.-Jürgen-Str. 1 28205 

6999 Klinikum Bremen-Mitte gGmbH St.-Jürgen-Str. 1 28205 

9309 MR-Zentrum Bremen-Mitte St.-Jürgen-Str. 1 28205 

858 Klinikum "Bremen Mitte" St.-Jürgen-Straße 28205 

861 Prof. Hess Kinderklinik St.-Jürgen-Straße 28205 

1720 Zentralkrankenhaus Mitte St.-Jürgen-Straße 28205 

7365 Klinikum Bremen Mitte St.-Jürgen-Straße 1 28205 

Tabelle 21: Finanzieller Verlauf BAP gesamt und Unterfonds, Festlegungen 2000-2007 

Ursachen für diese Mehrfacherfassung von Unternehmensdatensätzen sind: 

– Das Mandantenprinzip – es findet kein Abgleich zwischen den beiden mandantenbezogenen 

Teilsystemen statt. 

– Fehlende Plausibilisierung: Unternehmensdaten werden offenbar ohne weitere Plausibilisierung 

durch die Projektträger erfasst. Die Möglichkeit zur Hinterlegung einer eindeutigen Betriebsnummer, 

die die Sozialversicherungsträger vergeben, wird kaum genutzt. Für 5.200 

Datensätze liegt keine Unternehmensnummer vor. 

Im Ergebnis kommt es zu einer deutlichen Überschätzung der Anzahl der geförderten/beteiligten 

Unternehmen. So zeigen Schätzungen auf Basis eines automatisierten Analyseverfahrens 

der Adressdaten bezogen auf die Übereinstimmung der Firmierung bzw. der Adresse der Unternehmen 

eine Überschätzung um 53 (n = 3.905 Datensätze) bzw. 66 Prozent (n = 3.595) bezogen 

auf die ausgewiesene Zahl der geförderten Unternehmen (n=5.984). Eine vollständige 

Konsolidierung des Datensatzes ist im Rahmen der Evaluation nicht möglich, deshalb wird im 

Weiteren auf eine Ermittlung der Anzahl der erreichten Unternehmen nach (Unter-)Fonds etc. 

verzichtet. 


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Gleichwohl erscheint es aus methodischer Sicht vertretbar, unabhängig von der Anzahl der Unternehmen, 

Branchenauswertungen durchzuführen, die ggf. einen Aufschluss über die Konzentration 

auf bestimmte Branchen erlaubt. Als Näherungswert für die Intensität der Einbeziehung 

von Unternehmen in die Förderung wird Hilfsweise die Anzahl der Teilnehmerstammblätter gezählt, 

in denen eine Unternehmensnummer mit gültiger Branchenzuordnung hinterlegt ist (Unternehmenskontakte 

Teilnehmer). 

Zusätzlich ist zu beachten, dass die in den Unternehmensstammblättern aufgeführten Unternehmen 

– ob direkt oder indirekt – zu den Begünstigten der Förderung gehören und daher Vorschriften 

der Europäischen Kommission im Hinblick auf Wettbewerbsrecht und Publizität unterliegen. 

In diesem Zusammenhang ist es dringend geboten, das System im Hinblick auf die Anforderungen 

der Förderperiode 2007-2013 zu überprüfen. 

� Im Hinblick auf die Teilnehmerdaten stellt sich die Datenlage wie folgt dar: 

Problem: Für die personenbezogenen Angaben werden im System teilweise widersprüchliche 

Daten gehalten. 

Das bundesweit vereinheitlichte Stammblattverfahren erhebt im Normalfall personenbezogene 

Daten einmalig beim Eintritt in eine Maßnahme (z. B. Geschlecht, Nationalität, Schulabschluss). 

Im weiteren Verlauf des Projekts werden weitere Daten zu Ergebnissen und Wirkungen der Intervention 

ergänzt, beispielsweise zu erreichten Abschlüssen oder zur Integration auf dem Arbeitsmarkt. 

Im Unterschied zu diesem bundesweit einheitlichen Verfahren erfasst das Land Bremen 

Teilnahmen. Nimmt ein Teilnehmer an mehreren Modulen in einem Projekt teil, so wird für 

jedes Modul ein eigenes Stammblatt erfasst. 

Bei der Analyse der Daten wurde festgestellt, dass die Übereinstimmung von Stammdaten einer 

Person zwischen mehreren Teilnahmen technisch nicht gewährleistet ist. Dies ist dadurch begründet, 

dass beim Anlegen einer neuen Teilnahme die Stammdaten des Teilnehmers zwar 

dupliziert werden, sofern es aber in der neu angelegten Teilnahme zu einer Änderung der 

Stammdaten kommt, werden die aktualisierten Angaben nicht in einen Stammdatensatz zurück 

geschrieben. Die Folge: Bei zunehmender Anzahl von Teilnahmen können die Stammdaten zu 

einer Person einander widersprechen. 

[BEISPIEL:] In einem Projekt nimmt eine 

Person an zwei Modulen teil. Zwischen 

beiden Datensätzen besteht eine 

Abweichung im Hinblick auf das Geschlecht. 

Lösung: Da dieser Widerspruch nicht auflösbar ist, wurden sämtliche Teilnehmerdaten Merkmal 

für Merkmal auf widersprüchliche Angaben untersucht. Bei expliziten Widersprüchen wurde 

die Angabe für dieses Merkmal in diesem Datensatz zurückgesetzt. Sofern der Widerspruch 

darin bestand, dass innerhalb eines personenbezogenen Datensatzes bei ansonsten homogenen 

Angaben auch leere Datenfelder existierten, wurden diese mit der eindeutigen Angabe aufgefüllt, 

um für möglichst viele Personen auswertbare Datensätze zu erhalten. 


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Person Förderfall Eintritt Männlich Weiblich 

A B 08.10 x 

A B 20.10 X 

Tabelle 22: Beispiel Förderfall Teilnahmen



� Problem: Ein Teil der Datensätze ist keiner Person zuzuordnen. 

Im Auswertungsarchiv wurden bei ca. 80.000 gespeicherten Teilnahmen rund 18.000 Datensätze 

gefunden, denen keine Personen-Identifikationsnummer zugeordnet ist. Somit ist bei rund 

22 Prozent der Datensätze nicht feststellbar, wie viele Personen gefördert wurden. Nach Rücksprache 

mit der bag wurden die Datensätze verworfen, da für diese weder Teilnehmerstunden, 

noch persönliche Daten vorhanden waren. 

� Problem: Die zeitliche Zuordnung (Teilnahme, Eintritt, Austritt) ist teilweise widersprüchlich 

Die Auswertung entlang einer Zeitreihe setzt eine 

eindeutige zeitliche Zuordnung für sämtliche Personendatensätze 

voraus. 

Es gibt in den Teilnahmen Datensätze mit widersprüchlichen 

Angaben im Hinblick auf die Besetzung. 

[Beispiel]: In der nachfolgenden Tabelle sind zwei 

überschneidende Teilnahmen eines Teilnehmers dargestellt. 

Die Plausibilität der Besetzungszeiten wird vom Datenbanksystem offenbar nicht geprüft. Nach 

Aussage der bag sind überschneidende Teilnahmen gewollt, z. B. wenn ein Teilnehmer an einer 

längerfristigen Maßnahme teilnimmt und für eine kurze Zeit einen Lehrgang mit einer anderen 

Projektnummer absolviert. 

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Teilnehmer, bei denen sich ein Eintritt und insbesondere der 

Austritt aus dem Projekt eindeutig nicht bestimmen lassen, und teilweise in Widerspruch zu den 

in den Förderfalldaten hinterlegten Projektlaufzeiten stehen. 

So gibt es: 

– Teilnahmen, die vor oder sogar nach den Projektlaufzeiten beginnen 

– Fehlende Eintrittsdaten in den Projektstammblättern, trotzt gültiger Besetzungszeiten 

– Besetzungen, deren Startdatum nach dem Enddatum liegt. 

– und weitere fehlerhafte Kombinationen zwischen Besetzungs-, Eintritts-/Austritts- und Projektlaufzeiten. 

Lösung: Um eine möglichst genaue zeitliche Trennschärfe der Teilnehmerdaten zu erreichen, 

wurde folgendes Verfahren angewendet: 

– Generell wurden die den Teilnehmern und deren Förderfällen zugeordneten Eintritts- und 

Austrittsdaten verwendet. 

– Sofern einer Person mehrere Teilnahmen zugeordnet waren, wurde pro Förderfall das jeweils 

kleinste Eintritts- und das größte Austrittsdatum dieser Person verwendet. 

– Sofern das so ermittelte kleinste Eintrittsdatum vor dem Beginn des Förderfalls (oder – in 

seltenen Fällen - nach dessen Ende) lag, wurde der Teilnehmereintritt mit dem Beginn des 

Förderfalls laut Projektstammblatt gleichgesetzt. 

– Ein gleichwertiges Verfahren wurde für die Ermittlung des Austrittes angewendet. 


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Person Beginn Besetzung Ende Besetzung 

93943 23.04.2007 24.04.2007 

93943 01.03.2007 31.08.2007 

Tabelle 23: Beispiel für überschneidende Teilnahme.



– In dem Fall, dass der Austritt aus der Maßnahme vor dem Eintritt lag, wurden weitere Angaben 

gesichtet (z. B. geplantes Austrittsdatum) und den betreffenden Personendatensätzen 

händisch zugewiesen. 

� Problem: Es bestehen analog zu den Träger und Unternehmensdaten Hinweise auf eine systematische 

Überschätzung der erreichten Personen. 

So wurden z. B. im Unterfonds V.1 im Jahr 2004 gemäß Zählung der Stammblätter rund 7.800 

Personen gefördert. Bei einem Bestand von 18.200 Langzeitarbeitslosen beträgt der rechnerische 

Anteil in diesem Jahr 42 Prozent, bezogen auf alle im Jahresdurchschnitt gemeldeten Arbeitslosen 

beträgt die Quote 18 Prozent. Dem Evaluator stehen für eine weitere Untersuchung 

keine personenbezogenen Daten zur Verfügung, um festzustellen, ob für Teilnehmer/-innen 

Doppelzählungen vorliegen (z. B. Nachnamen, Telefonnummern, Adressen). 

Die Mängel in der Architektur des Vorgangsbearbeitungssystems legen nahe – analog zu den 

ermittelten Doppelungen in den Unternehmens- und Projektträgerdaten – dass es auch hier zu 

einer Mehrfacherfassung von Personen gekommen ist. 

6.2 Auswertungsstruktur 

Die vorliegende Datenauswertung ist nach fünf Auswertungsdimensionen gegliedert: 

� Input, 

� Output, 

� Ergebnis, 

� Wirkung, 

� Wirtschaftlichkeit. 

Im Folgenden werden der Aufbau der Auswertung und die Zusammensetzung der Kennzahlen erläutert. 

Die in diesem Bericht aufgeführten Daten sind im Auswertungsband ausführlich dargestellt. Hier sind 

zu jedem Unterfonds entlang der o. g. Auswertungsdimensionen Kernkennzahlen aufgeführt, die 

angesichts der großen Menge der vorliegenden Daten einen schnellen Überblick über die wichtigsten 

Informationen erlauben. Zur Gewährleistung der Transparenz sind die zu Grunde liegenden absoluten 

Zahlen in einer ausführlichen Auswertung hinterlegt. 

6.2.1 Kennzahlen zu den Inputs der Förderung 

Input-Kennzahlen beschreiben die in die Interventionen eingeflossenen Ressourcen. In der vorliegenden 

Auswertung werden ausschließlich finanzielle Kennzahlen betrachtet. Zentrale Kennzahl für den 

finanziellen Verlauf sind die im BAP festgelegten Mittel pro Jahr. Für Zwecke der Plausibilisierung 


9. Mai 2008 




und um einen Überblick über den Stand der finanziellen Umsetzung zu ermöglichen, werden im ausführlichen 

Datenteil zusätzlich die in den jeweiligen Jahren geleisteten Auszahlungen dargestellt. 

Die Input-Kennzahlen sind nach den in VERA verfügbaren Auszahlungstiteln gegliedert: 

� Landesmittel SAFGJS 

� ESF Ziel 3 

� EFRE Ziel 2 

� Landesmittel Senator für Wirtschaft und Häfen 

� Sonstige Landesförderung 

� Bundesanstalt für Arbeit 

� Bundesmittel der BAgIS 

� kommunale Mittel des AfSD 

� sonstige Bundesmittel 

In den Kernkennzahlen werden diese Mittel wie folgt zusammengefasst: 

� Landesmittel SAFGJS 

� Strukturfonds 

� kommunale Mittel des AfSD 

� Weitere landes- und Bundesmittel 

Sofern im Text Bezug auf ESF-Mittel genommen wird, sind diese in der Kategorie Strukturfonds enthalten 

und im ausführlichen Datenteil aufgeschlüsselt. 

6.2.2 Kennzahlen zu den Outputs der Förderung 

Bei Outputs handelt es sich um diejenigen Leistungen, die mit dem finanziellen Input unmittelbar finanziert 

werden (Projekte, Seminare, Beratungen etc). 

Zentrale Kennzahlen für die Bestimmung des Outputs sind: 

� Anzahl der Förderfälle sowie 

� die Anzahl und Zusammensetzung der erreichten Personen. 


9. Mai 2008 




Die Anzahl der Förderfälle ist nicht mit der Anzahl von Projekten gleichzusetzen. Bei Förderfällen 

handelt es sich um einen Zuordnungsschlüssel aus dem Vorgangsbearbeitungssystem VERA. Diesem 

Schlüssel (kurz: Förderfall-ID) sind sämtliche Finanz-, Bewilligungs- und Verlaufsdaten sowie 

Endbegünstigte zugeordnet. Unter dieser Nummer werden gleichermaßen Projekte wie personen- 

oder unternehmensbezogene Einzelförderungen geführt. 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 

Förderfälle 

Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 512 1.430 1.830 1.944 1.661 335 388 59 8.159 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 436 1.736 3.159 3.827 3.972 2.151 897 504 8.159 

Neu eingetretene TN 1.144 3.027 7.973 9.276 9.609 11.095 10.744 2.111 54.979 

Geförderte TN 1.236 4.079 10.316 12.827 13.050 15.503 16.153 8.159 54.979 

Tabelle 24: Beispiel Förderfälle und Teilnehmerdaten 

Zu den Förderfällen stellt die Auswertung zwei Kennzahlen bereit. Zum einen werden Förderfälle einmalig 

im Jahr ihrer Bewilligung auf Basis der in VERA hinterlegten Förderfalldaten gezählt. In Summe 

ergeben diese die Gesamtzahl der bewilligten Förderfälle. Diese Förderfälle werden im BAP in der 

Regel über mehrere Jahre gefördert. Daher wird auf einer Jahresscheibe zusätzlich der tatsächliche 

Bestand an Förderfällen dargestellt. Da die Förderfalldaten nicht immer konsistent mit den Finanzdaten 

waren, wurde für den Bestand der Weg gewählt, dass die Zählung eines bestimmten Förderfalls 

auf einer Jahresscheibe nur erfolgt, wenn in diesem Jahr für diesen Förderfall eine Mittelfestlegung 

vorhanden ist. Hierdurch ergeben sich Inkonsistenzen gegenüber den Neubewilligungen, gleichwohl 

wird hier eine Kongruenz zu den Inputkennzahlen hergestellt, so dass Aussagen darüber möglich sind, 

welche Förderfälle mit welchem Finanzeinsatz gefördert wurden. Die Summierung des Bestandes 

über den Untersuchungszeitraum entspricht wieder der Gesamtzahl der im gesamten Untersuchungszeitraum 

bewilligten Projekte. 

Die Zahlen zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern basieren auf den Teilnehmerstammblättern, 

die diesen Förderfällen eindeutig zugeordnet werden konnten 27 . Analog zu den Förderfalldaten wird 

hier zwischen neu eingetretenen Teilnehmern und der Zahl der in einem Jahr geförderten Teilnehmer 

differenziert. Diese Zahl bildet den Basiswert für die Zusammensetzung der im Jahresoutput erreichten 

Zielgruppen nach soziodemographischen Merkmalen. 

In der Summe 2000-2007 wird jeder Datensatz analog zum Verfahren bei der Auswertung der Förderfälle 

nur einmal gezählt, was den im Gesamtzeitraum in die Förderung eingetretenen Personen entspricht. 

27 Nicht jedem Förderfall sind Teilnehmerstammblätter zugeordnet. So gibt es z. B. im Unterfonds I.1, der im 

Wesentlichen Studien fördert, oder in der technischen Hilfe keine Teilnehmer. In „teilnehmerintensiven“ Unterfonds 

beträgt die Abdeckungsquote bis zu 99 Prozent. Im gesamten Auswertungsdatensatz liegen Teilnehmerstammblätter 

für 85 Prozent der Projekte vor. 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Teilnehmerstruktur (geschätzer Anteil an den geförderten TN, ohne Berücksichtigung der Datensätze ohne Angabe zur jeweiligen Dimension) 

Frauen 65% 48% 40% 40% 42% 43% 43% 48% 41% 

Unter 25 24% 19% 22% 21% 25% 21% 23% 29% 21% 

50 und älter 9% 16% 13% 15% 14% 15% 15% 16% 14% 

Ausländer/innen 24% 15% 15% 15% 13% 10% 10% 9% 13% 

Ohne Schulabschluss 1% 7% 13% 14% 13% 12% 11% 9% 13% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 64% 68% 57% 62% 68% 69% 65% 58% 65% 

(Fach-)Hochschulreife 35% 25% 29% 24% 19% 19% 23% 34% 22% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 70% 62% 63% 62% 59% 61% 61% 63% 61% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 30% 38% 37% 38% 41% 39% 39% 37% 39% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 24% 21% 42% 37% 26% 28% 33% 43% 32% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 76% 79% 58% 63% 74% 72% 67% 57% 68% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 44% 57% 42% 47% 50% 49% 48% 42% 49% 

unter 12 Monate 38% 53% 59% 74% 64% 47% 31% 28% 51% 

über 12 Monate 62% 47% 41% 26% 36% 53% 69% 72% 49% 

Tabelle 25: Beispiel Strukturdaten zu Teilnehmer/-innen. 

In den Kernkennzahlen werden Daten zu den folgenden soziodemographischen Merkmalen ausgewiesen: 

� Geschlecht, 

� Alter (Jüngere und Ältere), 

� Schul- und Berufsbildung, 

� Erwerbsstatus vor Maßnahmenbeginn. 

Weitere Kennzahlen werden im Datenband aufgeführt, unter anderem auch die Anteile der Frauen an 

den jeweiligen Kategorien. 

Die Berechnung der in der obigen Tabelle dargestellten Quoten basiert ausschließlich auf Teilnehmerstammblättern, 

bei denen Angaben zu diesem Merkmal vorliegen. Sie sind somit als Schätzungen 

auf die Gesamtheit der Geförderten zu interpretieren. Die Güte dieser Schätzungen bemisst sich 

nach dem Anteil der Teilnehmerstammblätter, für die die jeweiligen Angaben vorliegen. Diese können 

je nach Unterfonds und Merkmal erheblich differieren. Die zu Grunde liegenden absoluten Zahlen sind 

für sämtliche Unterfonds im Datenband im Anhang aufgeschlüsselt. Die zu Grunde liegenden absoluten 

Zahlen wurden durch die Evaluation berücksichtigt. Sofern die Angaben auf zu wenigen Datensätzen 

beruhen, wird auf eine Interpretation und Bewertung unter Hinweis auf die Datenlage verzichtet. 

In den Analysen zu den Unterfonds erfolgt zudem eine Bewertung der Datenlage. 

Die Vorgehensweise sei am Beispiel des Anteils der Frauen an allen Teilnehmenden illustriert. Diese 

beträgt bei der Gesamtbetrachtung 41 Prozent. Den in der obigen Tabelle dargestellten Quoten liegen 

folgende absolute Größen zu Grunde: 


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2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Geschlecht 

Frauen 100 766 3.225 4.178 4.858 6.350 6.701 3.712 19.919 

Frauen Quote 65% 48% 40% 40% 42% 43% 43% 48% 41% 

Männer 54 845 4.789 6.324 6.623 8.546 9.038 4.090 29.045 

Ohne Angabe 1.082 2.468 2.302 2.325 1.569 607 414 357 6.015 

Datensätze Gesamt 1.236 4.079 10.316 12.827 13.050 15.503 16.153 8.159 54.979 

Datensätze mit gültiger Angabe 12% 39% 78% 82% 88% 96% 97% 96% 89% 

Tabelle 26: Beispiel Berechnung der Frauenquote, BAP Gesamt, 2000-2007 

► Die Datenlage im Hinblick auf das Merkmal Geschlecht ist also mit nur geringen Einschränkungen 

als positiv einzustufen. Für 89 Prozent der Teilnehmerdatensätze liegen Angaben zum Geschlecht vor. 

Dies ist eine robuste Basis für eine Schätzung auf die Gesamtheit der betrachteten Personen. Die 

Daten des Jahres 2000 sind eingeschränkt aussagekräftig, da hier nur bei 12 Prozent der Geförderten 

Angaben zum Geschlecht vorliegen. Für die Gesamtbetrachtung hat diese Verzerrung gleichwohl ein 

nur geringes Gewicht, da nur etwa 2 Prozent der insgesamt verfügbaren Datensätze betroffen sind. 

Für die Messung der Beteiligung von Unternehmen wird aufgrund der Datenlage bei den Unternehmensstammblättern 

(vgl.) die Anzahl der teilnehmerbezogenen Unternehmenskontakte herangezogen. 

Hierbei handelt es sich um Unternehmensstammblätter, die einem Teilnehmerstammblatt eindeutig 

zugewiesen werden können und die Angaben zur Branchenzugehörigkeit des Unternehmens 

enthalten. Laut Stammblattdefinition sind teilnehmerbezogene Unternehmensstammblätter dann zu 

erfassen, wenn das Unternehmen direkt oder indirekt gefördert wurde, z. B. an Maßnahmen zur beruflichen 

Weiterbildung von Mitarbeitern beteiligt war, eine Einstellungsbeihilfe erhalten hat, oder wenn 

die Maßnahme in Abstimmung mit dem Unternehmen konzipiert worden ist. Durch die Verknüpfung 

der Unternehmensstammblätter mit den Teilnehmerdaten ist es möglich, z. B. Genderanalysen im 

Hinblick auf die Branchenverteilung der beteiligten Unternehmen durchzuführen. ► Diese Auswertung 

lässt keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Anzahl der geförderten Unternehmen zu. Die im Zusammenhang 

mit Unternehmensdaten getroffenen Feststellungen sind nur mit Vorsicht zu interpretieren, 

erlauben hingegen im Zusammenhang mit den Teilnehmerdaten Aussagen zum Branchenprofil 

im jeweiligen Fördersegment. 

Zu den Kennzahlen im Output gehören auch die Teilnehmer/-innenstunden. In den Kernkennzahlen 

werden die Fachpraxis- und Fachtheoriestunden summiert und auf sämtliche im Jahr geförderten Teilnehmer 

umgelegt. Damit ist eine Vergleichsmöglichkeit über die Intensität der Förderung zwischen 

den Unterfonds gegeben. Im ausführlichen Datenband sind sämtliche Stundenzahlen pro Teilnehmer 

differenziert, und einzeln nach Fachpraxis, Fachtheorie- und Praktikumsstunden aufgeschlüsselt. 

6.2.3 Kennzahlen zu den Ergebnissen der Förderung 

Die Ergebnisse der Förderung werden in dem Jahr gezählt, in dem die Teilnehmer/-innen die Maßnahmen 

verlassen. Basis sind also die Austritte von Teilnehmer/-innen. Die Prozentwerte, die die Informationen 

zu den Ergebnissen der Förderung enthalten, sind analog zum Vorgehen bei der Zusammensetzung 

der Zielgruppen als Schätzwerte auf diese Gesamtheit zu verstehen. Auch hier gibt 

es Teilnehmerdatensätze, die keine Angaben zu den einzelnen Merkmalen enthalten. Die zugehörigen 

absoluten Werte sind im Datenband ausführlich dargestellt. 


9. Mai 2008 




Die Darstellung der Ergebnisse beruht auf zwei Variablen: Zum einen die Differenzierung, ob die 

Maßnahme erfolgreich abgeschlossen, oder vorzeitig beendet wurde, zum anderen wird dargestellt, in 

welchen Teilen die ausgetretenen Personen Prüfungen ablegen und Zertifikate erwerben. Wo relevant, 

werden in einem Teil der Unterfonds Daten zu Praktika und Beratungen herangezogen. 

6.2.4 Kennzahlen zu den Wirkungen der Förderung 

Die Wirkungen der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen werden anhand von Verbleibsdaten nach 

6 Monaten dargestellt. Der Erhebungsmodus für die Verbleibsfeststellung wurde im Jahr 2005 umgestellt 

und weicht erheblich von den früheren Angaben gemäß ESF-Stammblattverfahren ab. So wird z. 

B. im neuen Verfahren nicht mehr erfasst, welcher Teil der Teilnehmer ein halbes Jahr nach Abschluss 

der Maßnahme arbeitslos ist, so dass es nicht möglich ist, Verbleibsquoten über den gesamten 

Untersuchungszeitraum zu berechnen. 

Diese Abgrenzung, und die sich in den einzelnen Unterfonds sehr unterschiedliche Datenqualität haben 

zur Folge, dass die Wirkungskennzahlen teilweise mit Vorsicht zu interpretieren und nicht direkt 

mit den Kennzahlen der Bundesagentur vergleichbar sind. Aus der Sicht der Evaluation besteht für die 

neue Förderperiode Handlungsbedarf für die Abgrenzung und Definition von Verbleibskennziffern. 

Auch die bisherige Praxis, die Wirkungen durch die Projektträger zu erheben, ist zu hinterfragen. Hier 

sind alternative Formen der Wirkungsmessung, z. B. durch einen Abgleich mit den Daten der 

BA/ARGEN oder durch eine Erhebung durch Dritte, z. B. ein Call-Center zu erwägen. 

Basis für die Berechnung der Wirkungskennziffern sind die Teilnehmerstammblätter, für die Angaben 

zu Verbleibsfeststellungen vorliegen. Insofern stellen die hier berechneten Verhältniszahlen eine 

Schätzung auf die Gesamtheit aller nicht-erwerbstätigen Teilnehmer-/innen im jeweils betrachteten 

Segment dar. Die Güte der Schätzung steigt mit steigendem Rücklauf und umgekehrt. Bei der Auswertung 

der Unterfonds erfolgt die Interpretation und Bewertung dieser Kennzahlen stets unter Berücksichtigung 

der jeweils vorgefundenen Datenlage. 

Zur Herstellung der Kontinuität in der Zeitreihe und zur Verhinderung von Doppelzählungen wurden 

zunächst die Datensätze, für die Angaben nach beiden Erhebungsmethoden vorliegen, von den älteren 

Angaben bereinigt. In einem zweiten Schritt wurden in der Auswertung die beiden Verfahren zusammengeführt. 

Aus Gründen der Transparenz sind im Auswertungsband beide Verfahren abgebildet. 

Unabhängig vom Zeitpunkt der Verbleibsfeststellung werden die Wirkungskennzahlen im Jahr des 

Austritts gezählt. 

6.2.5 Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit 

Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit werden die Kosten, gemessen an den im jeweiligen Jahr 

erfolgten Festlegungen, ins Verhältnis zum Teilnehmerbestand und den zugehörigen Teilnehmerstunden 

gesetzt. Hierbei werden ausschließlich Fachpraxis- und Fachtheoriestunden berücksichtigt, da für 

Praktikumsstunden in der Regel geringere Kosten anfallen. 

Da in dieser Betrachtung nur die Mittel des BAP berichtet werden, sind diese Kosten kalkulatorischer 

Art und nicht mit den tatsächlichen Kosten gleichzusetzen. Gleichwohl sind die ermittelten Kennziffern 

zur Wirtschaftlichkeit dazu geeignet, Entwicklungen in der Zeitreihe darzustellen, um z. B. festzustellen, 

ob und in welchem Maße es zu einer Erhöhung oder Absenkung der Teilnehmer/-innenkosten 


9. Mai 2008 




gekommen ist. Auch sind Vergleiche zwischen Unterfonds oder dem Referenzpunkt der Gesamtheit 

der BAP-Förderung möglich. 

Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen werden, wo dies sinnvoll und angesichts der 

Datenlage möglich ist, weitere Kennzahlen zu Ergebnissen und Wirkungen herangezogen. So ist zum 

Beispiel der Befund, dass sinkende Kosten pro Teilnehmer/-in nicht zu einer Verschlechterung von 

Ergebnis- und Wirkungskennzahlen geführt haben, als eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu 

interpretieren. 

6.3 BAP im Überblick 

Bevor im Folgenden (Kap. 6.4) eine detaillierte Auswertung auf der Ebene der einzelnen Unterfonds 

erfolgt, wird zunächst der finanzielle und materielle Verlauf des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP) in der Förderperiode 2000-2006 im Überblick dargestellt. Neben der Verteilung der 

festgelegten Mittel auf die Unterfonds und Jahre steht v. a. eine zielgruppenbezogene Auswertung der 

Teilnehmerstrukturen im Mittelpunkt der Betrachtung. 

Für das BAP wurden keine (quantifizierten) langfristigen strategischen Ziele formuliert. Aus diesem 

Grunde machte es aus evaluatorischer Sicht keinen Sinn, auf der Ebene des Gesamtsystems eine 

Bilanz über das BAP zu ziehen. Vielmehr soll die Bewertung auf Basis der in den einzelnen Unterfonds 

erzielten Ergebnisse erfolgen. 

6.3.1 Finanzielle Umsetzung des BAP (2000 – 2006) 

Die finanzielle Umsetzung des BAP stellt sich bezogen auf die festgelegten Mittel in den Jahren 2000 

und 2007 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

I Qualifizierungsförderung 1.817.643 8.681.395 13.042.916 10.288.100 10.288.157 7.857.802 11.198.720 13.812.532 76.987.265 

I.1 Qualifizierungsbedarfe 38.719 339.426 306.630 264.402 289.117 220.857 226.560 1.685.712 

I.2 Berufsorientierung und Beratung 471.587 1.523.316 1.587.325 1.235.886 1.001.819 1.036.601 1.058.127 1.087.888 9.002.549 

I.3 Qualifizierungsoffensive für den Strukturwandel 549.759 4.135.935 6.419.614 4.470.458 3.293.911 831.241 829.204 1.103.322 21.633.444 

I.4 Innovation in der beruflichen Erstausbildung 161.258 103.424 37.119 2.160.048 3.853.898 4.408.395 10.720.549 

I.5 Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze 409.796 1.019.737 1.873.575 2.415.079 3.584.218 1.660.594 1.861.790 1.755.707 14.580.496 

I.6 Begleitung von Landesinitiativen 225.242 1.860.263 2.826.570 1.860.047 2.106.688 286.924 1.477.749 2.190.909 12.834.394 

I.7 Pro-WIN-Qu 1.593.277 1.897.095 3.039.750 6.530.122 

II Flankierung 760.344 1.132.307 687.823 934.273 1.443.875 2.534.489 4.413.463 11.906.574 

II.1 Arbeitsorientierte Innovation in den Betrieben (A&T, 50 plus) 760.344 1.132.307 687.823 838.285 1.371.507 1.823.887 3.307.045 9.921.197 

II.2 Betriebs- und branchenbezogene Kriseninterventionen 95.988 42.369 278.579 591.273 1.008.209 

II.3 Gesundheitswirtschaft 30.000 432.024 515.145 977.169 

III Starthilfe 1.000.000 1.000.000 2.000.000 

III.1 Existenzgründungen 1.000.000 1.000.000 2.000.000 

V Beschäftigungsförderung 7.876.994 21.065.136 36.962.163 39.316.402 30.588.190 14.172.632 7.723.160 8.961.054 166.665.731 

V.1 Strukturhilfen 7.498.688 18.139.243 34.384.210 38.171.884 29.165.823 10.718.400 4.124.614 4.075.287 146.278.149 

V.2 Förderung personenbezogener Dienstleistungen 518.482 510.768 1.029.250 

V.3 Eingliederungshilfen 217.291 2.908.003 2.577.952 1.144.518 759.858 657.965 778.442 1.122.714 10.166.743 

V.5 Beschäftigung und Qualifizierung 410.000 2.216.490 1.328.383 1.942.914 5.897.787 

V.6 Infrastrukturelle Sonderprojekte 161.015 17.890 252.509 579.777 973.239 1.309.371 3.293.802 

VI Planung und Entwicklung 63.196 739.351 496.020 358.886 497.607 713.651 599.309 410.681 3.878.700 

Gesamt 9.757.833 31.246.226 51.633.405 50.651.210 42.308.227 25.187.961 23.055.678 27.597.730 261.438.270 

Tabelle 27: Finanzieller Verlauf BAP gesamt und Unterfonds, Festlegungen 2000-2007 


9. Mai 2008 




Insgesamt wurde im Rahmen des BAP in der Abgrenzung dieser Auswertung eine Gesamtsumme von 

261,4 Mio. Euro aus den Finanzierungsquellen des BAP festgelegt. 

Im zeitlichen Verlauf zeigt die Förderung deutliche Schwerpunkte in den Jahren 2002-2004. 

Diese Verteilung ist im Wesentlichen auf die intensive Förderung der Strukturhilfen/Personalergänzungsmittel 

in diesem Zeitraum zurückzuführen. Die Strukturfondsförderung bildet 

im Untersuchungszeitraum den inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeitsmarktförderung im Rahmen des 

BAP. 

V.1 Strukturhilfen 

I.3 Qualifizierungsoffensiv e für den Strukturw andel 

I.5 Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze 

I.6 Begleitung v on Landesinitiativ en 

I.4 Innov ation in der beruflichen Erstausbildung 

V.3 Eingliederungshilfen 

II.1 Arbeitsorientierte Innov ation in den Betrieben 

I.2 Berufsorientierung und Beratung 

I.7 Pro-WIN-Qu 

V.5 Beschäftigung und Qualifizierung 

V.6 Infrastrukturelle Sonderprojekte 

VI.3 ESF - Technische Hilfe 

III.1 Ex istenzgründungen 

I.1 Qualifizierungsbedarfe 

V.2 Förderung personenbezogener Dienstleistungen 

II.2 Betriebs- und branchenbezogene Kriseninterv entionen 

II.3 Gesundheitsw irtschaft 

VI.1 Studien, Gutachten 

VI.2 Arbeitszeitmodelle 

8,3% 

5,6% 

4,9% 

4,1% 

3,9% 

3,8% 

3,4% 

2,5% 

2,3% 

1,3% 

1,0% 

0,8% 

0,6% 

0,4% 

0,4% 

0,4% 

0,4% 

0,2% 

Abbildung 52: Verteilung der festgelegten Mittel 2000-2007 auf die Unterfonds 

Allein 56 Prozent der Mittel entfallen auf die Förderung der Strukturhilfen, die das zentrale Instrument 

in der 2. Säule der Bremer Arbeitsmarktpolitik, der Beschäftigungsförderung, bildeten. 

Der Strukturhilfefonds (V.1) bündelt zusammen mit vier weiteren Unterfonds 

� I.3 Qualifizierungsoffensive für den Strukturwandel (8 Prozent) (Kap. 6.4.3), 

� I.5 Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze (rund 6 Prozent) (Kap. 6.4.5) 

� I.6 Begleitung von Landesinitiativen (4 Prozent) (Kap. 6.4.6) 

� sowie I.7 Pro-Win-Qu (2,5 Prozent) (Kap. 6.4.7) 


9. Mai 2008 


56,0%



mehr als drei Viertel aller zwischen 2000 und 2007 im BAP festgelegten Mittel. 

6.3.2 Materielle Umsetzung des BAP (2000 – 2007) 

Im materiellen Verlauf werden Kennzahlen zu Outputs, Ergebnissen und Wirkungen der Förderung 

dargestellt. In der Gesamtbetrachtung des BAP stellen sich die wesentlichen Output-Kennziffern wie 

folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 512 1.430 1.830 1.944 1.661 335 388 59 8.159 


Neu eingetretene TN 1.144 3.027 7.973 9.276 9.609 11.095 10.744 2.111 54.979 



Frauen 65% 48% 40% 40% 42% 43% 43% 48% 41% 

Unter 25 24% 19% 22% 21% 25% 21% 23% 29% 21% 

50 und älter 9% 16% 13% 15% 14% 15% 15% 16% 14% 










unter 12 Monate 38% 53% 59% 74% 64% 47% 31% 28% 51% 

über 12 Monate 62% 47% 41% 26% 36% 53% 69% 72% 49% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 13 30 89 592 1.612 2.474 3.655 1.423 5.827 

Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 530 925 610 546 604 465 471 

Tabelle 28: Outputs, BAP Gesamt 2000-2007 

Den oben dargestellten finanziellen Mitteln sind über 8.100 Förderfälle zugeordnet. Aufgrund der 

breiten Streuung der Förderfälle, in denen sowohl große Projekte, als auch Einzelförderungen enthalten 

sind (siehe Kap. 6.2.2), ist die reine Zahl der Förderfälle in der Gesamtbetrachtung des BAP nur 

bedingt aussagekräftig, spiegelt gleichwohl den mit der Verwaltung der Förderung verbundenen Aufwand 

wieder. 

Die Analyse der Angaben zur soziodemografischen Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und 

Teilnehmer stellt sich in der Gesamtbetrachtung des BAP wie folgt dar: 

� Zwischen 2000 und 2007 wurden im Rahmen des BAP knapp 55.000 Teilnehmer/-innen gefördert. 

� ► Insgesamt 41 Prozent der im BAP erreichten Personen sind Frauen. Deren Anteil konnte in der 

zweiten Hälfte der Förderperiode ausgebaut werden. 

� ► Im Hinblick auf die Altersstruktur setzt das BAP Schwerpunkte v. a. bei jüngeren Menschen. 

Ältere sind hingegen in der Förderung unterrepräsentiert. So waren mehr als ein Fünftel der im 

BAP erreichten Personen im Berichtszeitraum jünger als 25 Jahre. Gemessen am Anteil der Alters- 


9. Mai 2008 




gruppe an den Erwerbspersonen i. H. v. 11 Prozent 28 ist diese Zielgruppe demnach um den Faktor 

2 überrepräsentiert. Die Älteren über 50 Jahren sind demgegenüber mit einem Anteil von 

14 Prozent in der Förderung unterrepräsentiert. 

� ► Ausländerinnen und Ausländer werden im BAP entsprechend Ihres Anteils in der Bevölkerung 

erreicht. Der Anteil der Ausländer/-innen an der Gesamtförderung beträgt insgesamt 14 Prozent 

und liegt damit knapp über der bremischen Ausländerquote von knapp 13 Prozent 29 . 

� ► Geringqualifizierte werden überproportional erreicht. Der Anteil der Personen ohne Schulabschluss 

beträgt in der BAP-Förderung 13 Prozent. Damit werden rechnerisch pro Jahr mehr Personen 

erreicht, als ohne Schulabschluss die Schule verlassen. 30 Im Schnitt der Jahre 2000-2007 hatten 

39 Prozent der erreichten Personen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Vergleichsquote, 

gemessen am Anteil von Personen ohne Berufsausbildung an der Gesamtheit der sozialversicherungspflichtig 

Beschäftigten beträgt 17 Prozent 31 . 

� Das Verhältnis zwischen im Berichtszeitraum erreichten Erwerbstätigen und Nichterwerbstätigen 

beträgt eins zu zwei. Vor Maßnahmebeginn arbeitslos gemeldet war im Berichtszeitraum 

knapp die Hälfte der erreichten Personen. In dieser Gruppe ist in den Jahren 2006 und 2007 der 

Förderung ein Trend zur verstärkten Förderung von Langzeitarbeitslosen festzustellen. Lag deren 

Anteil in der ersten Hälfte der Förderperiode im Schnitt unter 50 Prozent, waren in den vergangenen 

zwei Jahren 69 bzw. 72 Prozent der erreichten Arbeitslosen vor Maßnahmenbeginn länger als 

12 Monate ohne Beschäftigung. 

� In den Teilnehmerstammblättern sind insgesamt 5.800 teilnehmerbezogene Unternehmenskontakte 

verzeichnet. 

Ergebnisse der Förderung 

Die Ergebnisse der Förderung stellen sich in der Gesamtbetrachtung des BAP wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 184 1.736 6.765 9.386 8.642 10.094 10.105 7.162 54.074 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 77% 87% 82% 73% 75% 80% 74% 78% 

Vorzeitiges Maßnahmenende 23% 13% 18% 27% 25% 20% 26% 22% 

darunter: positive Maßnahmenabbrüche 100% 40% 53% 44% 46% 50% 43% 47% 

negative Maßnahmenabbrüche 0% 60% 47% 56% 54% 50% 57% 53% 

Interne/Externe Prüfung 3% 12% 20% 10% 9% 11% 5% 11% 

Teilnehmenachweis ohne Prüfung 96% 88% 78% 78% 74% 83% 86% 79% 

kein Teilnahmenachweis 1% 0% 3% 12% 17% 6% 9% 10% 

Tabelle 29: Ergebnisse BAP Gesamt 2000-2007 

28 Quelle: Statistisches Bundesamt, GENESIS, Stichtag 31.12.2005. 

29 Quelle: www.regionalstatistik.de, Stichtag 31.12.2005. 

30 Statistisches Bundesamt, "Statistik der allgemeinbildenden Schulen", GENESIS, Jahr 2004. 

31 Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Stichtag 30.6.2004. 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen stellen sich die Ergebnisindikatoren in der Gesamtheit des BAP wie folgt dar: 

� Im langjährigen Mittel beträgt die Erfolgsquote der Maßnahmen, also der Anteil derjenigen Geförderten, 

die die Maßnahme erfolgreich beendet haben, 78 Prozent. 

Im Umkehrschluss haben 22 Prozent die Maßnahme vorzeitig beendet. In dieser Gruppe wird des 

Weiteren nach Abbruchgründen differenziert. Als positive Maßnahmenabbrüche sind diejenigen zu 

werten, bei denen von einer positiven arbeitsmarktpolitischen Folgewirkung auszugehen ist, also z. 

B. der Vermittlung in Arbeit, der Aufnahme einer Ausbildung oder die Teilnahme an anderen Qualifizierungen. 

Die Abbruchgründe mangelnde Leistung oder längere Fehlzeiten werden als negative 

Abbruchgründe gezählt. In der Gesamtauswertung liegen positive Maßnahmenabbrüche mit einem 

Anteil von 47, und negative Abbrüche mit einem Anteil von 53 Prozent fast gleichauf. 

� Der Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Ende Ihrer Förderung einen Teilnahmenachweis 

vom Träger erhalten, liegt im langjährigen Mittel bei knapp 80 Prozent. Prüfungen, die 

gegenüber Teilnahmenachweisen in der Regel zu einer besseren Verwertbarkeit der Qualifizierung 

gleichermaßen bei Beschäftigten wie Arbeitslosen beitragen, werden lediglich von 11 Prozent der 

Teilnehmer abgelegt. Diese Zahl setzt sich zusammen aus einem Anteil von 6 Prozent der Teilnehmer, 

die die Prüfung extern, und 5 Prozent, die die Prüfung trägerintern ablegen. Die übrigen 

10 Prozent haben keinen Teilnahmenachweis erhalten – mit einer im Verhältnis zur ersten Hälfte 

des Berichtszeitraums steigenden Tendenz. 

Wirkungen der Förderung 

Diese Kennzahlen zum Verbleib stellen sich für die Gesamtheit des BAP wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 

Austritte TN 

Verbleib nach 6 Monaten 

184 1.736 6.765 9.386 8.642 10.094 10.105 7.162 54.074 

1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 22 433 583 727 852 708 1 3.326 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 18 445 375 379 725 617 3 2.562 

arbeitslos/anderer Verbleib 42 825 1.026 1.183 2.072 1.711 46 6.905 

1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 27% 25% 29% 32% 23% 23% 2% 26% 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 22% 26% 19% 17% 20% 20% 6% 20% 

arbeitslos/anderer Verbleib 51% 48% 52% 52% 57% 56% 92% 54% 

Tabelle 30: Verbleib nach 6 Monaten, BAP Gesamt 2000-2007 


9. Mai 2008 





Arbeitslos/anderer Verbleib 

2. Arbeitsmarkt/geförderte sozialverspfl. Beschäftigung 

1. Arbeitsmarkt/Ungeförderte sozialverspfl. Beschäftigung 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 9: Verbleib nach 6 Monaten, BAP Gesamt 2000-2007 

Es liegen für insgesamt 12.800 der im Verlauf ausgetretenen 54.000 Personen Angaben vor, dies 

entspricht einer Quote von 23 Prozent. Die Daten sind folglich mit Vorsicht zu interpretieren, können 

gleichwohl zu Trendaussagen herangezogen werden: 

� Sechs Monate nach Austritt aus der Maßnahme waren 26 Prozent der Personen, für die Angaben 

zum Verbleib vorliegen, im ersten Arbeitsmarkt bzw. (gemäß dem neuen Erhebungsverfahren) in 

ungeförderten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen beschäftigt. 

� Hinzu kommen 20 Prozent in geförderter Beschäftigung bzw. (gemäß dem Stammblattverfahren) in 

geförderter sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. 

� Mehr als die Hälfte (54 Prozent) waren 6 Monate nach Abschluss der Maßnahme nicht sozialversicherungspflichtig 

beschäftigt. Nach dem neuen Erhebungsverfahren wird diese Gruppe im Unterschied 

zum Stammblattverfahren nicht weiter untergliedert, so dass auch nicht bekannt ist, welcher 

Anteil an dieser Gruppe arbeitslos ist, und welcher Teil z. B. an einer weiteren Qualifizierung teilnimmt 

oder aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden ist. 

� Die Auswertung der knapp 8.400 vorliegenden Stammblätter mit Verbleibsfeststellung gemäß 

Stammblattverfahren erlaubt einen detailreicheren Blick auf die Wirkungen. Der ergibt folgendes 

Bild 32 : 

32 Die Stammblattdaten zum Verbleib liegen für die Jahre 2001-2005 vor. 


9. Mai 2008 




Qualifizierung 

6% 

Arbeitslosigkeit 

38% 

Sonstige 

7% 

1. 

Arbeitsmarkt 

27% 

2. 

Arbeitsmarkt 

22% 

Abbildung 53: Verbleib nach 6 Monaten nach Stammblattverfahren, BAP Gesamt 2001-2005 

Die Auswertung bestätigt die Befunde aus der gemeinsamen Auswertung: Knapp die Hälfte der 

Datensätze mit Verbleibsangaben ist 6 Monate nach Abschluss der Maßnahme in Arbeit. Der übrige 

Teil ist mit einem Anteil von 38 Prozent ein halbes Jahr nach Austritt aus der Maßnahme überwiegend 

arbeitslos. 

Wirtschaftlichkeit der Förderung 

Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit stellen sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 

WIRTSCHAFTLICHKEIT 

Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 7.895 7.660 5.005 3.949 3.242 1.625 1.427 3.382 4.755 

Festgelegte Mittel pro Teilnehmerstunde 14,91 € 8,28 € 8,20 € 7,23 € 5,37 € 3,49 € 3,03 € 

Tabelle 31: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, BAP Gesamt, 2000-2007 

Aufgrund der hohen Bandbreite der Förderung in den einzelnen Unterfonds lassen sich die Angaben 

zur Wirtschaftlichkeit auf der Gesamtebene des BAP nicht ohne Weiteres interpretieren, bieten aber 

einen Vergleichsmaßstab dafür, ob die Kosten in den einzelnen Fonds über oder unter dem Durchschnitt 

liegen, sowie einen Überblick über die Entwicklung im Verlauf der Förderung. Im Einzelnen 

stellen sich die Angaben zur Wirtschaftlichkeit wir folgt dar: 

� Über alle Projekte wurden im Schnitt pro geförderter Person knapp rund 4.750 Euro aufgewendet, 

mit sinkender Tendenz im Verlauf der Förderperiode, wobei der im Jahr 2007 wieder steigende 

Wert nicht endgültig ist, da davon auszugehen ist, dass zum Auswertungsstand noch nicht alle 

Teilnehmerstammblätter erfasst wurden. 


9. Mai 2008 




� Analog sind die Mittel pro Teilnehmerstunde deutlich zurückgegangen. 

� ► Die Wirtschaftlichkeit der Förderung konnte im Verlauf der Förderperiode gesteigert werden. 

Trotz der zurückgehenden Teilnehmer/-innenkosten stellen sich die Ergebnisse, gemessen an den 

erfolgreich abgeschlossenen Maßnahmen stabil dar. Es ist also gelungen, ähnliche Ergebnisse mit 

einem geringeren Aufwand zu erzielen. 





100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 54: Verbleib nach 6 Monaten, BAP Gesamt, 2000-2007 

Wie die Abbildung zeigt, kann für die Gesamtheit des BAP kein negativer Einfluss sinkender Kosten 

auf die Wirkungen der Förderung festgestellt werden. Die Integrationsleistungen sind im Verlauf 

des Berichtszeitraums 2000-2007 stabil. 


9. Mai 2008 




6.4 Evaluation nach BAP-Unterfonds 

6.4.1 Unterfonds I.1 Qualifizierungsbedarfe 

Ziele der Förderung 

Mit dem Fonds I.1 fördert das Land Bremen die Ermittlung von aktuellen und zukünftigen Qualifizierungsbedarfen. 

Ziel ist die Bereitstellung von Erkenntnissen für die arbeitsmarktpolitischen Akteure, 

die für die bedarfsgerechte Planung, Steuerung und Umsetzung zukunftsfähiger regionaler Qualifizierungsstrategien 

und -programmen genutzt werden können. Die Förderung im Unterfonds I.1 konzentriert 

sich auf das Projekt EQUIB. Wesentliches Ziel des Projekts ist ein Regionales Monitoring System 

Qualifikationsentwicklung (RMQ) zur kontinuierlichen Ermittlung von Qualifikationsbedarfstrends der 

Regionalwirtschaft aufzubauen. 

Finanzieller Verlauf 

Der Finanzielle Verlauf im Unterfonds I.1 stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 38.719 339.426 306.630 264.402 289.117 220.857 226.560 1.685.712 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 32% 40% 53% 34% 17% 8% 10% 29% 

Strukturfonds 68% 60% 47% 66% 83% 92% 90% 71% 

kommunale Mittel des AfSD 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 

Weitere landes- und Bundesmittel 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 

Tabelle 32: Finanzieller Verlauf, Unterfonds I.1 2000-2007 

Festlegungen und Bestand Förderfälle 

Festlegungen 

Bestand Förderfälle 

Festgelegte Mittel 

400.000 

350.000 

300.000 

250.000 

200.000 

150.000 

100.000 

50.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 55: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds I.1 2000-2007 


9. Mai 2008 


12 

10 

8 

6 

4 

2 

- 

Bestand Förderfälle



Der Unterfonds I.1 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 1,6 Mio. Euro einen geringen Stellenwert im 

BAP ein. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen aus Mitteln des ESF (71 Prozent im Durchschnitt 

2001-2007), die übrigen 29 Prozent speisen sich aus Landesmitteln des SfAFGJS, mit einem seit 

2003 rückläufigem Anteil. Seit 2006 beträgt der Anteil des ESF mehr als 90 Prozent. 

Materieller Verlauf 

Zum materiellen Verlauf liegen im Unterfonds I.1 folgende Daten vor: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 1 4 1 1 1 8 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 1 5 5 6 4 2 1 8 

Tabelle 33: Outputs, Unterfonds I.1, 2000-2007 

Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 8 Förderfälle bewilligt. Auf das Projekt EQUIB entfallen 

aufgrund der Trennung zwischen bag und BRAG zwei Förderfälle und 71 Prozent der Mittel. Zur Einordnung 

der weiteren Projekte liegen dem Evaluator keine Informationen vor. 

Für den Unterfonds I.1 weist der Datensatz Unternehmensberatungen mit insgesamt 463 Teilnehmern 

aus. Diese Beratungen sind größtenteils im Projekt EQUIB angesiedelt. 

Darüber hinaus gibt es im Auswertungsdatensatz keine weiteren auswertbaren quantitativen Informationen 

zu den Leistungen des Programms. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse von EQUIB sind in 

Kap. 5.1 dokumentiert. Da sich die Leistungen dieses Unterfonds nur unzureichend in den vorhandenen 

Kennzahlen abbilden lassen, erfolgt mangels Daten an dieser Stelle keine weitere Bewertung. 


9. Mai 2008 




6.4.2 Unterfonds I.2 Berufsorientierung und Beratung 


Im Unterfonds I.2 fördert das BAP Beratungsangebote mit dem Ziel, die Integration in den Arbeitsmarkt 

zu unterstützen. Es soll eine rasche Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt oder in Ausbildung 

erreicht werden. 

� Es sollen vor allem folgende Zielgruppen erreicht werden: 

� Arbeitslose 

� Jugendliche 

� Migranten/Migrantinnen 

� Frauen, Berufsrückkehrerinnen, Existenzgründerinnen. 

� Im Wesentlichen ist der Einsatz folgender Instrumente vorgesehen: 

� Berufsweg-/Berufsorientierungsberatung 

� Offene Beratungsangebote mit ganzheitlicher und lebenslagenbezogener Beratung 

� Übernahme von Lotsenfunktionen 

� Eigenständige Beratungsangebote für Frauen. 

Bei der Förderung handelt es sich um mehrere Einzelinitiativen, wobei hier im Sinne der Umsetzung 

der Doppelstrategie Gender Mainstreaming (Querschnittsaufgabe sowie spezifische Förderung) frauenspezifische 

Projekte gefördert wurden. Für die Gesamtheit der in diesem Unterfonds subsumierten 

Förderung existiert kein zusammenhängendes Zielsystem, aus dem heraus eine Zielerreichung anhand 

von quantifizierten Indikatoren bewertet werden kann. 


Der finanzielle Verlauf stellt sich im Unterfonds I.2 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 471.587 1.523.316 1.587.325 1.235.886 1.001.819 1.036.601 1.058.127 1.087.888 9.002.549 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 47% 45% 53% 65% 47% 4% 0% 0% 34% 

Strukturfonds 53% 55% 47% 35% 53% 62% 78% 87% 58% 

kommunale Mittel des AfSD 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 

Weitere landes- und Bundesmittel 0% 0% 0% 0% 0% 35% 22% 13% 8% 

Tabelle 34: Finanzieller Verlauf, Unterfonds I.2, 2000-2007 


9. Mai 2008 





Festlegungen 



1.800.000 

1.600.000 

1.400.000 

1.200.000 

1.000.000 

800.000 

600.000 

400.000 

200.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 56: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds I.2, 2000-2007 

Der Fonds I.2 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 9 Mio. Euro bzw. einem Anteil von 3,4 Prozent 

einen mittleren Platz in der Förderung des BAP ein. Im Untersuchungszeitraum wurde dieser zu 

54 Prozent aus den Mitteln der Strukturfonds finanziert, darunter auch 1,7 Mio. Euro EFRE-Mitteln. 

Seit dem Jahr 2005 ist die BAgIS an der Finanzierung beteiligt, deren Finanzierungsanteil rückläufig 

ist. Im Jahr 2007 beträgt der Finanzierungsanteil der BAgIS noch 13 Prozent. Ein weiteres Drittel wurde, 

bezogen auf den Untersuchungszeitraum, aus den Landesmitteln des SfAFGJS finanziert. Betrug 

der Finanzierungsanteil aus dieser Quelle in der ersten Hälfte der Förderperiode im Schnitt 51 Prozent, 

wurde die Förderung durch des SfAFGJS ab dem Jahr 2005 auf 4 Prozent und anschließend komplett 

zurückgefahren. Diese Lücke wurde durch die Erhöhung der Finanzierungsanteile der Strukturfonds 

und der Mittel der BAgIS kompensiert. 


Der materielle Verlauf stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 6 7 18 5 13 5 11 65 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 5 12 27 24 24 20 23 16 65 

Neu eingetretene TN 31 41 6 1 79 

Geförderte TN 31 72 44 7 1 79 

Beratungsprozesse 52 1.419 1.130 1.819 1.920 382 6.722 

Tabelle 35: Outputs im Unterfonds I.2, 2000-2007 

Im Unterfonds I.2 wurden im Untersuchungszeitraum insgesamt 65 Projekte bewilligt. Die Zahl der 

bewilligten Projekte ist in der zweiten Hälfte der Förderperiode rückläufig. 


9. Mai 2008 


30 

25 

20 

15 

10 

5 

- 




Für die erste Hälfte des Untersuchungszeitraums liegen Teilnehmerstammblattdaten vor. Diese weisen 

lediglich 79 Fälle aus und stellen für eine Betrachtung der Zielgruppe keine ausreichende Basis 

dar. 

Das wesentliche Ergebnis der Förderung im Unterfonds I.2 sind Beratungen, insbesondere die umfangreicheren 

Beratungsprozesse. Die Beratungsfälle stellen sich im Unterfonds I.2 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Beratungen 

Kurzberatungen/Auskünfte 1.100 48 2.340 3.608 3.242 4.290 4.115 344 19.087 

Intensivberatungen 1 922 816 1.442 1.203 327 4.711 

Beratungsprozesse 52 1.419 1.130 1.819 1.920 382 6.722 

Unternehmensberatungen 1 85 50 74 77 58 345 

Beratungen: Anteil der Frauen an der jeweiligen Kategorie 

Kurzberatungen/Auskünfte 50% 100% 74% 78% 85% 85% 86% 56% 80% 

Intensivberatungen 0% 88% 92% 79% 76% 84% 82% 

Beratungsprozesse 54% 65% 78% 76% 64% 61% 70% 

Tabelle 36: Beratungsfälle im Unterfonds I.2, 2000-2007 

� In den Projekten wurden rund 19.000 Kurz- und 4.700 Intensivberatungen durchgeführt. 

� Es wurden 6.700 Beratungsprozesse gezählt. 

� ► In allen Beratungsformen werden mehrheitlich Frauen erreicht. 

Zu den Beratungsprozessen liegen ab 2002 weitere auswertbare Daten vor. Demnach setzen sich 

die erreichten Zielgruppen wie folgt zusammen: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Output 

Beratungsprozesse 

Geschlecht 

52 1.419 1.130 1.819 1.920 382 6.722 

Männer 43% 15% 21% 24% 36% 39% 26% 

Frauen 

Alter 

57% 85% 79% 76% 64% 61% 74% 

Unter 25 74% 56% 47% 56% 56% 33% 53% 

25-50 22% 39% 48% 35% 39% 61% 40% 

50 und älter 

keine Angabe 

Status vor Maßnahmenbeginn 

4% 5% 5% 9% 5% 6% 6% 

Auszubildende 0% 0% 2% 1% 2% 1% 1% 

Erwerbstätige 0% 14% 16% 7% 8% 6% 10% 

Arbeitslose 73% 52% 50% 60% 58% 65% 56% 

Schüler/innen, Studierende 19% 31% 28% 28% 28% 8% 27% 

Sonstige 8% 4% 4% 3% 5% 21% 5% 

Alleinerziehend 6% 8% 12% 12% 11% 10% 11% 

Existenzgründer/in 6% 16% 20% 10% 9% 8% 13% 

Migrant/in 12% 42% 51% 57% 55% 50% 51% 

Geringverdiener/in 

Typ der Beratung 

6% 8% 13% 9% 6% 6% 9% 

Allgemeiner Arbeitsmarkt 23% 31% 25% 19% 1% 0% 16% 

Aus- und Weiterbildung 12% 23% 28% 20% 0% 0% 15% 

Andere 65% 46% 46% 62% 99% 100% 69% 

Tabelle 37: Beratungsprozesse im Unterfonds I.2, 2000-2007 

Im Einzelnen: 

� ► In den Beratungsprozessen werden vorwiegend Frauen erreicht. Für den Untersuchungszeitraum 

2002 bis 2004 waren drei von vier beratenen Personen weiblichen Geschlechts. Der hohe 

Frauenanteil wurde im Verlauf der Förderung reduziert und betrug im Jahr 2006 rund 61 Prozent. 

Die in den Beratungsprozessen erreichten Alleinerziehenden (11 Prozent) und Existenzgründungen 

(13 Prozent) sind mehrheitlich Frauen. 

� ► Es werden im Einklang mit den Zielsetzungen mehrheitlich jüngere Personen unter 25 Jahren 

erreicht. Der Anteil dieser Altersgruppe liegt bei 53 Prozent, dabei ist in dieser Gruppe jede dritte 

Person männlich. Ältere über 50 Jahren werden mit einem Anteil von 6 Prozent unterproportional 

erreicht, der Anteil der Frauen über 50 an der Gesamtgruppe Frauen beträgt nur 8 Prozent. 

� ► Entsprechend den Zielsetzungen werden vorwiegend Arbeitslose (56 Prozent) und Schüler/innen 

(27 Prozent) erreicht, darunter ein Drittel Schüler. 

� ► Migrant/-innen werden überproportional erreicht. Ihr Anteil beträgt über 50 Prozent, wobei der 

Anteil der Männer hier bei einem Viertel liegt. 

� ► Die im Unterfonds I.2 angewandten Beratungstypen werden nur unzureichend erfasst. Dies 

zeigt die hohe Quote der sonstigen Angaben dieser Kategorie (69 Prozent). Die übrigen 30 Prozent 


9. Mai 2008 




verteilen sich in etwa zu gleichen Teilen auf die verbliebenen Kategorien „Allgemeiner Arbeitsmarkt“ 

und „Weiterbildung“. 


Da in diesem Unterfonds Teilnehmerstammblätter in geringer Zahl und nur für die erste Hälfte der 

Förderperiode vorliegen, ist eine Auswertung von Stammblattdaten an dieser Stelle nicht möglich. 

Zusätzlich zum Stammblattverfahren liegen Verbleibsdaten zu den Beratungsprozessen vor. Diese 

stellen sich für den Unterfonds I.2 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Output 

Wirkung 

Arbeitslosigkeit 13% 10% 12% 25% 5% 16% 

Ausbildung 63% 17% 11% 12% 33% 14% 

betriebliches Praktikum 4% 7% 7% 6% 0% 7% 

Existenzgründung 0% 10% 12% 10% 0% 10% 

geförderte Beschäftigung 0% 2% 2% 3% 10% 2% 

in Qualifizierungsmaßnahme 13% 7% 14% 11% 0% 10% 

Schule/Studium 0% 21% 23% 18% 14% 20% 

Ungeförderte Beschäftigung 0% 19% 14% 11% 29% 15% 

Sonstiger Verbleib 8% 8% 5% 5% 10% 6% 

Tabelle 38: Verbleibsfeststellungen in Beratungsprozessen im Unterfonds I.2, 2002-2007 

Die bei Beratungsprozessen verwendete Nomenklatur weicht von der in den Teilnehmerstammblätterverfahren 

verwandten Einteilung für die Verbleibsfeststellungen ab. 

Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass hiermit nur ein Teil der Förderung abgebildet wird. 

Auch ist bei den in den Beratungsprozessen dokumentierten Verbleibsdaten nur sehr beschränkt von 

einer Messung von Wirkungen auszugehen, da durch Beratungen nur ein kleiner Teil der Faktoren 

beeinflusst werden kann, die den weiteren Fortgang einer Erwerbsbiographie bestimmen. 

Aufgrund der breiten Aufstellung des Unterfonds und des Fehlens von Zielwerten sind die durch Beratungen 

erreichten Wirkungen nur beschränkt zu interpretieren, und können allenfalls auf der Ebene 

der in diesem Unterfonds im Einzelnen geförderten Initiativen Hinweise auf Wirkungen der Förderung 

geben (siehe Kap 7.2 Sonderuntersuchung zu Jugendberatung). Daher erfolgt an dieser Stelle keine 

weitere Interpretation und Bewertung der Zahlen. 

Gleichstellungsbeitrag 

Mit 61 Prozent erreicht der Unterfonds einen hohen Anteil an Frauen. Dies ist vor allem dadurch zu 

erklären, dass Frauenberatungsprojekte aus diesem Unterfonds gefördert werden. Diese haben explizit 

Gleichstellung zum Ziel. Obwohl aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung auf Beratung sowie der geringen 

Information zum Verbleib keine Aussagen zu den Wirkungen der Förderung gemacht werden 

können, kann doch von einem positiven Beitrag zur Gleichstellung in diesem Unterfonds ausgegangen 

werden. 


9. Mai 2008 




Wirtschaftlichkeit 

Mangels auswertbarer Teilnehmerdatensätze ist es nicht möglich, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 

analog zu den anderen Unterfonds im BAP anzustellen. Eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit soll 

daher in diesem Unterfonds nicht erfolgen. 

Fazit 

Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds I.2 wie folgt bewertet: 

Kriterium Ergebnis Bewertung 

Rahmenbedingungen 

(-) Negativ (o) Neutral (+) Positiv 

Klarheit der Ziele Es sind in den einzelnen Initiativen Zielgruppen 

benannt. Die Ziele der Beratung oder die Zusammensetzung 

der beabsichtigten Förderung sind 

nicht in einem zusammenhängenden Zielsystem 

dargestellt. 

O 

Relevanz Es handelt sich um arbeitsmarktpolitisch relevante 

Zielgruppen mit Förderbedarf 

Datenlage Heterogene Datenlage mit teilweise guten Daten 

zur Zielgruppenerreichung. Die in der ersten Hälfte 

der Förderperiode erfassten Teilnehmerdaten 

sind nicht interpretierbar. 

Programmergebnisse 

Zielgruppenerreichung Die in der Zielsetzung der Richtlinie avisierten 

Zielgruppen werden im Wesentlichen erreicht. 

Frauen und Ausländer/-innen werden überproportional 

erreicht. 

Praktische Qualifizierung 

Branchenziele 

Aufgrund des Instrumententyps in diesem Unterfonds 

nicht bewertbar. 

Aufgrund des Instrumententyps in diesem Unterfonds 

nicht bewertbar. 

Programmergebnisse Es wurden keine Indikatoren zu Ergebnissen 

erhoben. 

Gleichstellung Beitrag zur Integration von Frauen auf den Arbeitsmarkt 

und Sicherung von Arbeitsplätzen 

Wirkungen Es sind zwar Daten zum Verbleib vorhanden, 

diese sind angesichts des Instrumententyps nur 

beschränkt interpretierbar. 


Tabelle 39: Bewertung zum Unterfonds I.2 

Eine zu den anderen Unterfonds vergleichbare 

Auswertung ist angesichts des Instrumententyps 

nicht möglich. 


9. Mai 2008 


+ 

O+ 

+ 

+



6.4.3 Unterfonds I.3 Qualifizierungsoffensive für den Strukturwandel 


Die Qualifizierungsoffensive für den Strukturwandel richtet sich gleichermaßen an Beschäftigte und 

Arbeitslose. Die Qualifizierten sollen Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiterentwickeln, um den Anforderungen 

durch neue wirtschaftliche Entwicklungen an den Arbeitsplätzen gerecht werden können. 

Für Arbeitslose, insbesondere Langzeitarbeitslose sollen die Chancen auf eine Integration in den ersten 

Arbeitsmarkt verbessert werden. Die Qualifizierungsprojekte sollen sich auf wichtige Themenfelder 

der Bremer Wirtschaftsförderung konzentrieren, und einen Beitrag dazu leisten, den Fachkräftebedarf 

regionaler Betriebe zu decken. 

Die Förderung ist in der Richtlinie zur Förderung von Qualifizierungsprojekten spezifiziert. 

Auf der Basis der ausgewerteten Daten sollen folgende Ziele weiter geprüft werden: 

� Zielgruppen 

� Die Förderung soll einer möglichst breiten Zielgruppe Qualifikationen innerhalb und außerhalb 

von Betrieben ermöglichen, 

� Zielgruppe sind insbesondere Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer/innen, sowie von Arbeitslosigkeit 

bedrohte Arbeitnehmer/innen im Sinne von § 17 Sozialgesetzbuch III (SGB III), 

� Fach- und Führungskräfte, wenn hierdurch Multiplikatoreneffekte zur allgemeinen Verbesserung 

der Beschäftigungs- und Qualifikationsstruktur in den Betrieben der Region ausgelöst werden, 

� Arbeitslose im Sinne von § 16 und § 18 SGB III und erwerbslose Hilfebedürftige nach § 7 (1) 

Sozialgesetzbuch II (SGB II). 

� Die Aspekte der Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männer beim Zugang zum 

Arbeitsmarkt sind zu berücksichtigen, 

� Die Aspekte der Förderung der Chancengleichheit von Migranten und Migrantinnen beim Zugang 

zum und auf dem Arbeitsmarkt sind zu berücksichtigen. 

� Inhalte der Qualifizierung 

Die Richtlinie legt folgende Anforderungen an die Qualifizierungen fest: 

� Angemessene Integration von theoretischen Kenntnissen und Praxisbezug, 

� Bei Projekten mit Arbeitssuchenden sind alle Möglichkeiten zur betriebsnahen Qualifizierung, z. 

B. durch Praktikumsplätze, zu nutzen, 

� Hat eine kontinuierliche Lernerfolgskontrolle zu erfolgen, 

� Ist eine Erfolgsbewertung durch Erhebung und Auswertung der Teilnehmererfahrungen während 

des Projektverlaufs sowie eine Dokumentation und Auswertung nach Abschluss des Projekts, 

auch im Hinblick auf die arbeitsmarktliche Verwertbarkeit, vorzunehmen. 


9. Mai 2008 




� Branchen 

Die Förderung soll sich laut Richtlinie auf folgende Branchenschwerpunkte konzentrieren: 

� Informationstechniken und Multimedia, 

� Unternehmensbezogene Dienstleistungen, 

� Personen- und serviceorientierte Dienstleistungen, 

� Produktions- und Verfahrenstechniken, 

� Umwelt und nachhaltige Energietechniken. 

Bei der Bewertung auf der Basis dieser Ziele ist zu berücksichtigen, dass die Richtlinie erst im Jahr 

2004 Geltung erlangt hat und streng genommen nur für einen Teil des Berichtszeitraums gilt. 

Relevanz 

Bei den Zielgruppen des Programms handelt es sich um arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen: 

� Migrant/-innen und Ältere sind in der beruflichen Weiterbildung stark unterrepräsentiert. Untersuchungen 

des IAB-Betriebspanels (2003) belegen, dass Arbeitnehmer ab 50 kaum noch an 

der betrieblichen Weiterbildung teilnehmen. 

� Geringqualifizierte stellen weniger als ein Fünftel aller Sozialversicherungspflichtigen, aber 

knapp die Hälfte der Arbeitslosen – diese Gruppe trägt ein besonders hohes Risiko, arbeitslos 

zu werden. 

� Ein von der EU ausgewiesenes Gleichstellungsziel ist die „Gleichstellung in der allgemeinen 

und beruflichen Bildung, vor allem beim Erwerb von Fachkompetenzen und beruflichen Qualifikationen“ 

(vgl. Technisches Papier 3, S. 5). Da Frauen in Bremen insbesondere von Arbeitslosigkeit 

bedroht sind (Anstieg bei den Arbeitslosenquoten der Frauen in der Stadt Bremen um 

4,5 Prozentpunkte - Männer: +2,6 Prozent - und in Bremerhaven um 9,7 Prozent - Männer: 

+2,4 Prozent -) stellen sie eine besonders relevante Zielgruppe für diesen Unterfonds dar. Für 

die Unterzielgruppe der Fach- und Führungskräfte liegen allerdings derzeit für das Land Bremen 

kaum Daten vor, so dass eine Aussage über die Gleichstellungswirkung nicht möglich ist. 


Der Finanzielle Verlauf des Unterfonds I.3 stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 549.759 4.135.935 6.419.614 4.470.458 3.293.911 831.241 829.204 1.103.322 21.633.444 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 0% 5% 9% 23% 21% 21% -20% -1% 11% 



Weitere landes- und Bundesmittel 15% 3% 2% 2% 0% 0% 0% 0% 2% 

Tabelle 40: Finanzieller Verlauf Unterfonds I.3 


9. Mai 2008 





Festlegungen 



7.000.000 

6.000.000 

5.000.000 

4.000.000 

3.000.000 

2.000.000 

1.000.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 57: Festlegungen und Bestand an Förderfällen im Unterfonds I.3, 2000-2007 

Der Fonds I.3 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 21,6 Mio. Euro bzw. einen Anteil von 8 Prozent 

einen hohen Stellenwert im BAP ein. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen aus Mitteln des ESF. 

Ab dem Jahr 2006 speisen sich die Mittel für den Unterfonds I.3 ausschließlich aus den Europäischen 

Strukturfonds. In Folge der Umbuchungen, die durch die Umstrukturierung des BAP erfolgt sind, 

schlagen die Festlegungen im Budget des SfAFGJS in diesem Jahr nach den aus VERA vorliegenden 

Daten negativ zu Buche und werden durch die Strukturfonds kompensiert. 


Im Verlauf der Qualifizierungsoffensive wurden insgesamt 147 Projekte gefördert. Die Zahl der neu 

bewilligten Projekte ist rückläufig. Im Jahr 2006 wurden noch 5 neue Projekte bewilligt. Gleichzeitig 

sinkt der Bestand an Förderfällen, da es sich um ein auslaufendes Programm handelt. 

Anzahl geförderte Teilnehmer, Beratungsprozesse, Unternehmensberatungen 

Geförderte Teilnehmer 


Unternehmensberatungen 

4.500 

4.000 

3.500 

3.000 

2.500 

2.000 

1.500 

1.000 

500 

- 

Abbildung 58: Outputs im Unterfonds I.3, 2000-2007 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


9. Mai 2008 


120 

100 

80 

60 

40 

20 

- 




In diesen Projekten wurden zwischen 2000 und 2007 insgesamt mehr als 10.000 Personen qualifiziert, 

darunter 44 Prozent Frauen. 

Die Outputs und die Struktur der erreichten Zielgruppen stellen sich im Verlauf der Förderung wie folgt 

dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle 15 46 35 29 12 5 5 147 


Neu eingetretene TN 58 824 3.015 2.803 1.476 805 791 271 10.043 

Geförderte TN 58 882 3.757 3.959 2.522 1.254 1.022 518 10.043 


Frauen 64% 47% 43% 47% 55% 55% 40% 51% 44% 

Unter 25 7% 8% 8% 11% 13% 14% 21% 21% 13% 

50 und älter 0% 6% 10% 11% 11% 10% 9% 12% 10% 










unter 12 Monate 100% 57% 54% 67% 73% 57% 34% 37% 58% 

über 12 Monate 0% 43% 46% 33% 27% 43% 66% 63% 42% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 35 204 233 157 155 77 420 

Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 293 747 438 316 246 360 572 


Im Einzelnen: 

� ► Die Qualifizierungsoffensive erreicht die Vorgabe, Frauen zumindest entsprechend Ihres Anteils 

an den Beschäftigten (45,3 Prozent) und den Arbeitslosen (43,6 Prozent) zu fördern. Der Anteil der 

Frauen beträgt über den gesamten Zeitverlauf 44 Prozent und konnte in der zweiten Hälfte der 

Förderperiode auf durchschnittlich über 50 Prozent ausgebaut werden. 

� ► Das Ziel, insbesondere Ältere zu fördern, wird nur teilweise erreicht. Im Gesamtverlauf waren 

10 Prozent der Teilnehmer älter als 50 Jahre; damit liegt der Anteil dieser Altersgruppe in der Qualifizierungsoffensive 

unter deren Anteil der Beschäftigten. Allerdings lag der Anteil der Frauen an 

den über 50-jährigen wiederum über der Hälfte innerhalb dieser Gruppe – in den letzen Jahren sogar 

erheblich. Hiermit wird der besonderen schwierigen Situation von älteren Frauen am Arbeitsmarkt 

entgegengekommen (vgl. ZGF 2007, S. 5) 

� ► Migrantinnen und Migranten sind überproportional oft von Arbeitsplatzverlust und Arbeitslosigkeit 

betroffen und gleichzeitig in der Weiterbildung unterrepräsentiert. Das Ziel, insbesondere Personen 

zu fördern, die von Arbeitslosigkeit gefährdet sind, wird für diese Zielgruppe in der zweiten 

Hälfte der Förderperiode erreicht. Der Anteil der geförderten Ausländerinnen und Ausländer konnte 

im Verlauf der Qualifizierungsoffensive ausgebaut werden. Im Jahr 2006 betrug der Anteil 24 Pro- 


9. Mai 2008 




zent. Der Anteil von Ausländerinnen im Vergleich zu Ausländern betrug im gesamten Förderzeitraum 

35 Prozent. Er konnte im Jahr 2004 den Anteil von 56 Prozent erreichen. Der Anteil an Ausländerinnen 

an der Teilnahme insgesamt erreichte jedoch lediglich 8 Prozent, auch hier gab es 

nach 2005 eine erhebliche Steigerung, der Anteil der Ausländerinnen betrug 29 Prozent im Jahr 

2006 (ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung 12 Prozent in 2005). 

� ► Zwischen Gering- und Höherqualifizierten besteht in der Förderung ein Ungleichgewicht. In der 

Gruppe der Geringqualifizierten wurden Personen ohne Schulabschluss mit 9 Prozent und Personen 

ohne beruflichen Abschluss mit 20 Prozent vertreten. Beide Anteile wurden in der zweiten 

Hälfte der Förderperiode ausgebaut. 

Der Anteil der höher Qualifizierten liegt deutlich darüber: 35 Prozent der Teilnehmer/innen der 

Qualifizierungsoffensive verfügen über eine Fachhochschulreife oder Abitur. Mehr als ein Fünftel 

derjenigen Teilnehmer, die über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, haben einen (Fach-) 

Hochschulabschluss. 

Das Verhältnis zwischen den geförderten Geringqualifizierten und den Fach- und Führungskräften 

relativiert sich bei der Betrachtung des Status im Betrieb. Rund ein Drittel der qualifizierten Beschäftigten 

übt im Betrieb einfache Tätigkeiten aus, leitende Angestellte sind mit einem Anteil von 

knapp einem Viertel im Fonds I.3 vertreten. 

Gerade in den letzten Förderjahren wurde ein hoher Anteil an sehr gut qualifizierten Frauen gefördert. 

Auffällig ist jedoch wiederum der hohe Anteil an Frauen, deren Qualifikation nicht erfasst wurde 

(„Sonstiges“: 73 Prozent). Damit wird eine Aussage über die Qualifizierungsstufen der geförderten 

Frauen schwierig. 

� ► Mit dem Inkrafttreten der Hartz-Reformen auf dem Arbeitsmarkt ist in der Landesarbeitsmarktpolitik 

eine Konzentration auf Personenkreise mit längerer Dauer der Arbeitslosigkeit unter Additionalitätsgesichtspunkten 

sinnvoll. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation für die Gruppe der 

Arbeitslosen mit einer Dauer von unter 12 Monaten durch die Reformen am Arbeitsmarkt verbessert 

hat, so dass der Bedarf für eine zusätzliche Landesförderung für diese Gruppe zurückgeht. 

Entsprechend ist im Verlauf der Förderung eine Akzentverschiebung zugunsten von Langzeitarbeitslosen 

festzustellen: Im Jahr 2003 waren rund ein Drittel der geförderten Arbeitslosen vor Maßnahmebeginn 

ein Jahr oder länger arbeitslos, im Jahr 2006 waren es zwei Drittel. 

Ergebnisse und Wirkungen 

Die Ergebnisse und Wirkungen stellen sich im Unterfonds I.3 wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 140 2.601 2.913 2.073 1.023 775 518 10.043 




negative Maßnahmenabbrüche 0% 56% 58% 60% 80% 64% 60% 60% 

Interne/Externe Prüfung 1% 19% 17% 14% 25% 17% 0% 17% 


kein Teilnahmenachweis 1% 0% 0% 1% 2% 4% 6% 1% 

Beratungsprozesse 12 71 119 181 16 4 403 

Unternehmensberatungen 14 11 25 

Tabelle 42: Ergebnisse und Wirkungen im Unterfonds I.3 

� ► Die Senkung der Erfolgs- bzw. die Erhöhung der Abbruchquote geht mit der Verschiebung der 

Zielgruppe zugunsten von Arbeitslosen einher. Diese Entwicklung ist zum Teil auf den vermehrten 

Einsatz von vorgeschalteten Assessments zurückzuführen, deren Teilnehmer/-innen im System 

ebenfalls erfasst werden. 

Im Durchschnitt der Jahre 2000-2007 ergibt sich gleichwohl eine hohe Erfolgsquote von 88 Prozent. 

Von den übrigen 12 Prozent der Teilnehmer/innen, die die Maßnahme vorzeitig beendet haben 

(darunter nur ein Viertel Frauen), entfallen zwei Fünftel auf positive Maßnahmenabbrüche (davon 

35 Prozent Frauen), z. B. aufgrund der Aufnahme einer Beschäftigung. 

Die hohe Erfolgsquote ist im Verlauf der Förderung rückläufig. Im Jahr 2006 haben nur noch etwas 

mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Maßnahmen regulär beendet. 

Über den gesamten Förderzeitraum sind Frauen mit 46 Prozent am Anteil ihrer Förderung 

(44 Prozent) leicht überrepräsentiert, wobei hier das Förderjahr 2005 mit 60 Prozent eines erfolgreichen 

Maßnahmeabschlusses für Frauen heraus sticht. 

� ► Beschäftigte und Arbeitslose benötigen Nachweise über Qualifizierungen, die Ihre Chancen auf 

dem Arbeitsmarkt verbessern. Hierzu gehören insbesondere Zertifikate, bei denen eine Prüfung 

abzulegen ist. Der Anteil der internen bzw. externen Prüfungen ist zu niedrig. 

Eine interne oder externe Prüfung haben zwischen 2000 und 2007 rund 17 Prozent der Teilnehmerinnen 

oder Teilnehmer abgelegt, dies waren in der Mehrheit Frauen mit 70 bzw. 69 Prozent (ohne 

Zahlen für 2007). 

Die Mehrheit (82 Prozent) der Geförderten erhielt einen Teilnahmenachweis des Trägers, ohne 

Prüfung, davon 42 Prozent Frauen. ► Das Ziel, Möglichkeiten zur betriebsnahen Qualifizierung 

dieser Zielgruppe wird nur teilweise erreicht. Die Nichterwerbstätigen machen einen Anteil von 

42 Prozent der im Fonds I.3 erreichten Zielgruppe aus, explizit arbeitslos gemeldet sind 34 Prozent. 

Dem gegenüber steht eine Praktikumsquote von 20 Prozent. Rechnerisch hat jeder zweite Arbeitssuchende 

ein Praktikum absolviert: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

9% 23% 25% 18% 14% 15% 9% 20% 

Tabelle 43: Praktikumsquote im Unterfonds I.3 


9. Mai 2008 




Sofern ein Praktikum absolviert wird, geschieht dies umfassend. Dies zeigt das Verhältnis zwischen 

den Lehrgangsstunden (Fachtheorie und Fachpraxis) und den absolvierten Praktikumsstunden 

von durchschnittlich 43 Prozent. 

Wirkungen der Qualifizierung 

Es liegen für insgesamt 1.600 der im Unterfonds I.3 erreichten Personen Angaben zum Verbleib nach 

6 Monaten vor, dies sind weniger als 16 Prozent der erreichten Personen. 

Der Verbleib stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 8 229 159 102 64 46 608 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 14 205 7 1 20 15 262 

arbeitslos/anderer Verbleib 15 274 202 104 76 59 730 

1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 22% 32% 43% 49% 40% 38% 38% 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 38% 29% 2% 0% 13% 13% 16% 

arbeitslos/anderer Verbleib 41% 39% 55% 50% 48% 49% 46% 

Abbildung 59: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds I.3 

Im Einzelnen lassen sich folgende Feststellungen zu den Wirkungen treffen: 

� Die Daten lassen eine Konzentration der Wirkung auf den ersten Arbeitsmarkt erkennen – unter 

den Personen, für die Angaben zum Verbleib vorliegen, konnten 38 Prozent in den ersten Arbeitsmarkt 

bzw. in ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden. 

� Die Vermittlungsquote auf den zweiten Arbeitsmarkt bzw. in geförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung beträgt 16 Prozent. Diese Quote ist im Wesentlichen auf eine hohe Anzahl von 

Teilnehmern im Jahr 2002 zurückzuführen. In den übrigen Jahren ist der Anteil in dieser Gruppe 

wesentlich geringer. 

� Die verbleibenden 46 Prozent konnten nicht in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 

integriert werden. Neben Personen, die z. B. an einer weiteren Qualifizierung teilnehmen, handelt 

es sich bei dieser Gruppe im Wesentlichen um Arbeitslose. (47 Prozent der Verbleibe gemäß alter 

Erhebungsmethode gemäß Stammblattverfahren, 22 Prozent waren gemäß der neuen Erfassungsmethode 

im Verlauf von 6 Monaten nach Abschluss der Maßnahme. durchgehend arbeitslos 

gemeldet). 

� Frauen waren im Schnitt – gemessen an ihrem Förderanteil von 44 Prozent – leicht überrepräsentiert 

hinsichtlich einer Integration in den 1. und 2. Arbeitsmarkt: 48 Prozent konnten in den ersten 

Arbeitsmarkt (bis 2005) bzw. 50 Prozent in ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 

(ab 2005) integriert werden. Unterrepräsentiert waren sie hinsichtlich der Integration in den 2. 

Arbeitsmarkt (30 Prozent) und geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (38 Prozent). 

Arbeitslos waren sechs Monate nach Beendigung der Maßnahme 42 Prozent der Frauen, ab 2006 

können hier auf Basis der vorliegenden Daten keine zuverlässigen Aussagen getroffen werden. 


9. Mai 2008 





Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit stellen sich im Unterfonds I.3 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 9.479 4.689 1.709 1.129 1.306 663 811 2.130 2.154 


Tabelle 44: Teilnehmer/-innenkosten im Unterfonds I.3, 2005-2007 

Pro Teilnehmer/in wurden im Verlauf der Qualifizierungsoffensive im Schnitt 2.100 Euro aufgewendet. 

Die Ausgaben pro Teilnehmerstunde sind im Verlauf der Förderperiode rückläufig, bei relativ konstanten 

Eingliederungsleistungen. 

Die geringen Stundensätze von unter zwei Euro in den Jahren 2005 und 2006 sind nicht plausibel und 

im Wesentlichen auf unvollständige Finanzdaten im Auswertungsarchiv bzw. VERA zurückzuführen 

(vgl. Kap. 5.5 und 6.1). Dies führt zu einer systematischen Unterschätzung der Stundenkosten. 


In der Richtlinie wird pauschal darauf verwiesen, dass „Aspekte der Förderung der Chancengleichheit 

von Frauen und Männer beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu berücksichtigen“ sind, es gibt darüber 

hinaus keine Orientierung, welches Gleichstellungsziel im Rahmen der Förderung erreicht werden 

sollte. Dies ist für die Bewertung hinsichtlich Gleichstellung wenig hilfreich. Der Unterfonds könnte 

jedoch im Rahmen der Umsetzung der Strategie Gender Mainstreaming vor allem einen Beitrag für 

zwei Gleichstellungszielen leisten: Zum einen eine dauerhafte Integration von Frauen und arbeitslosen 

Frauen auf den Arbeitsmarkt, und zum anderen könnte durch Qualifizierung und damit verbundene 

Aufstiegschancen ein Beitrag zum Abbau der vertikalen geschlechtsspezifischen Segregation geleistet 

werden. 

Der Unterfonds zielt auf verschiedene Branchen ab: Neben dem gewerblich-technischen Bereichen 

sind auch Dienstleistungen angesprochen. Deswegen konnte eine Beteiligung von Frauen von 

44 Prozent leichter erreicht werden. Der Anteil an erreichten arbeitslosen Frauen lag insgesamt bei 

42 Prozent, ihr Anteil an den Arbeitslosen in Bremen liegt leicht darüber. Der Anteil der erreichten 

erwerbstätigen Frauen stieg kontinuierlich an und lag über die Jahre hinweg bei 46 Prozent und damit 

leicht über dem Anteil der erwerbstätigen Frauen in Bremen. 

Hinsichtlich einer Integration von arbeitslosen Frauen in den Arbeitsmarkt ist die Tendenz deutlich, 

dass in den letzten Förderjahren in diesem Unterfonds zunehmend erwerbstätige Frauen gefördert 

wurden, während der Anteil der arbeitslosen Frauen insgesamt leicht unter dem Anteil der arbeitslosen 

Frauen in Bremen lag. Positiv ist zu vermerken, dass insbesondere ältere Frauen erreicht wurden. 

Hinsichtlich der Wirkungen kann nur eine ambivalente Bewertung gegeben werden. Frauen sind zwar 

gemessen am Anteil ihrer Förderung innerhalb der Gruppe derer, die auf dem 1. oder 2. Arbeitsmarkt 

Beschäftigung fanden, leicht überrepräsentiert (innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung der 


9. Mai 2008 




Maßnahme). Allerdings ist der Anteil der Frauen, über die hier keine Angabe vorliegt ebenfalls hoch, 

auch der Anteil der Frauen, die sechs Monate nach der Maßnahme arbeitslos waren, steigt kontinuierlich, 

hier waren Frauen gemessen an ihrem Anteil weit überrepräsentiert. 

Hinsichtlich des Abbaus der vertikalen Segregation können zwar positive Gleichstellungswirkungen 

vermutet werden, da Qualifizierung einen beruflichen Aufstieg begünstigt und zunehmend Frauen in 

leidenden Positionen im Rahmen des Unterfonds qualifiziert wurden, genaue Aussagen können jedoch 

nicht getroffen werden, vor allem da zu diesem Bereich keine Vergleichdaten vorliegen. 

Fazit und Empfehlungen 

Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds I.3 wie folgt bewertet 


(-) Negativ (o) Neutral 


(+) Positiv 

Klarheit der Ziele 

Die Ziele der Qualifizierungsoffensive sind in einer 

Richtlinie dargelegt. 

Die Ziele sind nicht quantifiziert. 

O 

Relevanz Es handelt sich um arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen 

mit Förderbedarf 

Datenlage Heterogene Datenlage mit teilweise guten Daten zur 

Zielgruppenerreichung. Es liegen insgesamt zu wenige 

Daten zu den Wirkungen vor. 


Zielgruppenerreichung Die in der Zielsetzung der Richtlinie avisierten Zielgruppen 

werden im Wesentlichen erreicht. 

Defizite bestehen bei der Zielgruppenerreichung von 

Älteren und Geringqualifizierten. 


Branchenziele 

Das Ziel der betriebsnahen Qualifizierung wird nur für 

einen Teil der Teilnehmer erreicht. 

Die Überprüfung von Branchenzielen ist auf der Basis 

der Unternehmensdaten nicht möglich. 

Programmergebnisse Sinkende Erfolgsquoten der Förderung. Handlungsbedarf 

bei der Abschlussorientierung der Maßnahmen zur 

Verbesserung der Verwertbarkeit auf dem Arbeitsmarkt. 

Gleichstellung Beitrag zur Integration von Frauen auf den Arbeitsmarkt 

und Sicherung von Arbeitsplätzen. 

Wirkungen Die Daten zum Verbleib lassen eine Wirkung auf dem 

ersten Arbeitsmarkt erkennen. Für eine sichere Bewertung 

liegen nicht genug Datensätze vor. 

Wirtschaftlichkeit Keine Bewertung aufgrund unklarer Datenlage. Die 

Ergebnisse sind nicht plausibel. 



9. Mai 2008 


+ 

O+ 

O+ 

- 

O 

O 

O+



Aus der Bestandsaufnahme und Bewertung kommt die Evaluation zu folgenden Empfehlungen: 

► Empfehlungen zur zukünftigen Förderung: 

� Quantifizierung von Zielen. 

� Stärkere Berücksichtigung von Älteren und Geringqualifizierten im Zielgruppenportfolio. 

� Verbindliche Festlegung von betrieblichen Anteilen für Arbeitslose und Prüfung der Durchführung 

im laufenden Monitoring. 

� Getrennte Förderung von Instrumenten zur Förderung von Arbeitslosen und Beschäftigung zur 

Verbesserung der Datenlage und Steuerung des Programms. 

� Sofern Branchenziele vorliegen, sollten diese auch anhand der Daten überprüfbar sein. Hierfür 

reicht die bisherige Branchensystematik nicht aus. 


9. Mai 2008 




6.4.4 Unterfonds I.4 Innovation in der beruflichen Erstausbildung 


Im Rahmen des Unterfonds „Innovationen in der beruflichen Erstausbildung“ sollen Jugendliche dabei 

unterstützt werden, einen Ausbildungsplatz zu finden oder ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. 

Ein Schwerpunkt liegt dabei in der direkten Vorbereitung von Jugendlichen auf die Ausbildung. Darüber 

hinaus steht die Einwerbung und Sicherung von Ausbildungsplätzen im Vordergrund. Allgemeines 

Ziel des Unterfonds ist es, neue innovative Formen für ausbildungsbegleitende Hilfestellungen zu 

entwickeln. 

Eine Spezifizierung der Ziele im Rahmen einer Richtlinie oder in Form von Fördergrundsätzen besteht 

für den Unterfonds I.4 nicht. 

► Die Zielsetzungen für den Unterfonds I.4 sind nicht eindeutig formuliert. Ein Zielsystem mit klarer 

Zieldefinition ist nicht existent. Die wenigen bestehenden Aussagen zu den Zielen sind nicht im Rahmen 

einer Richtlinie oder durch verbindliche Fördergrundsätze definiert. 

► Neben einer klaren Zieldefinition mangelt es an quantifizierten Zielen, die eine Bewertung und Wirkungsmessung 

anhand von Zielerreichungsgraden ermöglichen würden. 

► Das Fehlen von Zielen und Zielwerten erschwert eine Einordnung der gemessenen Outputs und 

Ergebnisse und lässt eine vollständige Bewertung der Ergebnisse der in diesen Unterfonds geförderten 

Projekte nicht zu. 

Aufgrund der fehlenden klaren Ausrichtung des Unterfonds an quantifizierten Zielen wird im Folgendem 

versucht, anhand einer Gegenüberstellung der Projekte mit den gemessenen Outputs ex-post zu 

analysieren, inwieweit der Unterfonds sich stringent an Zielen und Zielgruppen orientiert. Dazu werden 

in einem ersten Schritt die für den Unterfonds anvisierten Inhalte den durchgeführten Projekten 

und den angesprochenen Zielgruppen gegenübergestellt. 

� Inhalte der Förderung 

Inhaltlich sollten durch den Unterfonds I.4 folgende Projektarten unterstützt werden: 

� Verknüpfung schulischer Regelangebote mit spezifischen Förderangeboten 

� Schaffung von Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrer/innen, die Innovationen in der beruflichen 

Erstausbildung unterstützen 

� Qualifizierung und Beratung von Jugendlichen in der Ausbildung, um den theoretischen und 

praktischen Anforderungen zu genügen 

� Direkte Interventionen bei Ausbildungskrisen 

� Angebot an anspruchsvollen Weiterbildungsmodulen für Ausbilder/innen und Lehrer/innen, um 

deren pädagogische Fähigkeiten im Umgang mit Auszubildenden weiter zu entwickeln. 


9. Mai 2008 




� Projekte und Zielgruppen 

Im Rahmen des BAP-Unterfonds „Innovationen in der beruflichen Erstausbildung“ wurden zwischen 

2000 und 2007 folgende Projekte unterstützt: 33 

� „Nachwuchsförderung IT und naturwissenschaftliche Berufe“ (Robot 2) 

� Innovative Qualifizierung von Berufsschullehrer/innen II“ (IQ-BEL) 

� „Verbesserung der Berufsfähigkeit von Jugendlichen mit Bildungsdefiziten oder sozialen Herkunftsnachteilen 

durch sozialpädagogische Unterstützung“ (SoPu) 

� „Berufsorientierung und Berufspraxis für BremerInnen aus aller Welt“ (BPE) 

� Innovative Berufsbildung 2010 (Programmzuordnung EFRE) 

� „Qualifizierung, Stabilisierung, Integration benachteiligter Jugendlicher im Zentrum für Schule 

und Beruf“ (QuaSi) 

� Mutter-Kind-Projekt für junge Mütter und Schwangere 

� Besetzung von Ausbildungsplätzen - Unterstützung von Handwerksbetrieben bei der Bewerberauswahl 

� Förderung von Ausbildungsmessen im Land Bremen 

� BQNet+ – Berufliches Qualifizierungsnetzwerk 

� Berufsvorbereitung für junge Mütter – Projekt Spagat 

� Projekt „Ausbildung - bleib dran“ 

� „Virtuelle Kompetenzteams in der beruflichen Bildung (VirKo)“ 

� „Berufliche Lebensplanung für junge Mütter“ (BeLeM) 

� ESF-Projekt „Lern wieder!“ 

� Beratung und Akquise von Ausbildungsplätzen bei Betriebsinhabern/innen mit Migrationshintergrund 

(BQA) 

� BQNet – Berufliches Qualifizierungsnetzwerk für die Ausbildung von Personen mit Migrationshintergrund 

� Regionales Bildungszentrum der Bremer Volkshochschule (VHS) - Kompetenzzentrum West 

� Projekt „KAJE – Kwallie aktiviert junge Erwerbslose“ 

� Hebammenschule Bremerhaven - Ausbildung zur Hebamme, Fortsetzung 

Die Projekte richteten sich an arbeitsmarktpolitische Dienstleister und Berufs- bzw. Berufsfachschulen. 

In der Gesamtheit der analysierten Projekte wurden folgende Zielgruppen gefördert: 

33 keine abschließende Aufzählung 


9. Mai 2008 




� Auszubildende, UmschülerInnen, BerufsrückkehrerInnen 

� Junge Erwerbslose/junge Menschen mit Migrationshintergrund 

� Arbeitslose 

� Betriebsinhaber mit Migrationshintergrund 

� Lehr- und Ausbildungskräfte 

� Junge, schwangere Frauen zwischen 14 und 20 Jahren 

� Junge Mütter aus benachteiligten Familien und allein erziehende junge Mütter zwischen 17 und 

25 Jahren, die mindestens über einen einfachen Hauptschulabschluss verfügen 

� Berufsschulen 

� Schüler, gering qualifizierte, in der Regel noch schulpflichtige Jugendliche 

� Unternehmen, Handwerksbetriebe, Erwerbstätige, Kammern, Verbände, Beschäftigte. 

► Die einzelnen Projekte unterstützen jedes auf seine Art die Berufsvorbereitung, die Akquise von 

Ausbildungsplätzen oder die Bildung von Kompetenzen bei (angehenden) Lehrer/innen. Damit erfüllen 

die betrachteten Projekte die für den Unterfonds I.4 aufgestellten inhaltlichen Vorgaben. 

► Im Rahmen des Unterfonds wurde ein breites Spektrum an Projekten gefördert, die eine Vielzahl an 

Zielgruppen ansprechen. Vor dem Hintergrund des begrenzten Mitteleinsatzes (10,7 Mio. Euro in 

7 Jahren) und Bedeutung der angesprochenen Zielgruppen wurden die Mittel in der Breite eingesetzt. 

Es besteht damit die Gefahr, dass der Mitteleinsatz für jede einzelne Zielgruppe zu gering ist, um das 

Problem insgesamt zu erfassen und hinreichend bekämpfen zu können. Eine notwendige Fokussierung 

der vorhandenen Mittel auf die relevantesten Problemgruppen oder auf Projekte mit dem größten 

Potential im Sinne der Ziele des Unterfonds ist nicht vorgenommen worden. 

► Eine Erklärung für die Vielzahl an unterschiedlichen Projekten könnte darin liegen, dass es ein 

übergeordnetes Ziel für den Unterfonds war, neue innovative Formen für ausbildungsbegleitende Hilfestellungen 

zu entwickeln. Die Evaluatoren konnten nicht nachvollziehen, was jeweils den innovativen 

Charakter bei den Projekten ausgemacht hat und inwiefern aus den Erfahrungen/Innovationen 

(falls vorhanden) die notwendigen Schlüsse gezogen wurden. 

Relevanz der Zielgruppen 

In den Zielsetzungen der Maßnahmen werden Zielgruppen, wie z. B. arbeitslose Jugendliche ohne 

Ausbildungsplatz, Geringqualifizierte, junge Mütter, Menschen mit Migrationshintergrund genannt. Bei 

diesen Gruppen handelt es sich um arbeitsmarktpolitisch bedeutende Zielgruppen, die einer besonderen 

Förderung bedürfen. 

Da keine klaren Zielvorgaben zur Zusammensetzung der Zielgruppe für die Gesamtheit der Förderung 

vorliegen, kann die Frage nach der Relevanz der Ziele für diesen Unterfonds nicht hinreichend genau 

geklärt werden. 


9. Mai 2008 





Der Finanzielle Verlauf des Unterfonds I.4 stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 161.258 103.424 37.119 2.160.048 3.853.898 4.408.395 10.720.549 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 1% 6% 3% 

Strukturfonds 


100% 100% 100% 100% 96% 97% 94% 96% 

Weitere landes- und Bundesmittel 4% 3% 0% 2% 



Festlegungen 



5.000.000 

4.500.000 

4.000.000 

3.500.000 

3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds I.4 nimmt in der Förderperiode von 2000-2007 mit einem Gesamtvolumen von 

10,72 Mio. Euro bzw. einen Anteil von 4,1 Prozent einen hohen Stellenwert im BAP ein. 

Die Finanzierung im Rahmen des BAP erfolgt zu 96 Prozent aus Strukturfondsmitteln. Neben dem 

ESF (5,75 Mio. Euro) ist auch der EFRE (4,51 Mio. Euro) wesentlich an der Finanzierung beteiligt. 

Mittel aus dem EFRE fließen erst seit dem Jahr 2005 in den Unterfonds. 

► Die EFRE-Mittel müssen zwingend im Sinne der Zielsetzungen des Bremer EFRE-Programms 

2000-2006 verausgabt werden. Das heißt, sie müssen einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung von 

mehr Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung leisten. Die EFRE-Mittel sind in die Projekte „ReBIZ 

II+III“ (1,37 Mio. Euro), „ZuKom, Zukunftsinvestitionen in berufliche Kompetenzzentren“ (1,2 Mio. Euro), 

Optimierung der dualen Ausbildung (1,2 Mio. Euro), Innovative Berufsbildung 2010 (0,7 Mio. Euro) 


9. Mai 2008 


30 

25 

20 

15 

10 

5 

- 




eingebunden. Die Projekte fördern qualitative Verbesserungen von Bildungseinrichtungen und ermöglichen 

damit eine höherwertigere Ausbildung. Damit treten sie von der Zielsetzung her dem Fachkräftemangel 

entgegen. Die Projekte dienen damit den EFRE-Zielen zur Steigerung der Beschäftigung 

und regionalen Wettbewerbsfähigkeit und gehen mit der Bremer EFRE-Strategie konform. Informationen 

über den Verbleib der in diesen Einrichtungen geschulten Personen liegen nicht vor. 

Geringe finanzielle Zuflüsse kommen zudem aus Landesmitteln (0,27 Mio. Euro) sowie aus Bundesmitteln 

der BAgIS (0,19 Mio. Euro). 


Im Verlauf der Projektförderung wurden insgesamt 34 Projekte gefördert. Die Anzahl der neu bewilligten 

Projekte ist in den Jahren 2005 (12 Projekte) und 2006 (15 Projekte) stark angestiegen. 





3.000 

2.500 

2.000 

1.500 

1.000 

500 

Abbildung 61: Outputs im Unterfonds I.4 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Parallel zur zeitlichen Initiierung der Projekte entwickelt sich die Anzahl der durch die Projekte erreichten 

Teilnehmer und der geleisteten Beratungsprozesse sowie Unternehmensberatungen. In den Jahren 

2000-2007 wurden im Unterfonds I.4 insgesamt 3.257 Personen gefördert sowie 3.622 Beratungsprozesse 

und 1.474 Unternehmensberatungen durchgeführt. Der Frauenanteil bei den erreichten 

Teilnehmern liegt bei 49 Prozent. 


dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 2 2 3 12 15 34 


Neu eingetretene TN 53 1.086 1.655 463 3.257 

Geförderte TN 53 1.123 2.466 2.325 3.257 


Frauen 43% 48% 51% 49% 49% 

Unter 25 47% 36% 44% 36% 42% 

50 und älter 28% 20% 18% 22% 19% 

Ausländer/innen 2% 2% 3% 3% 3% 

Ohne Schulabschluss 8% 21% 13% 4% 13% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 37% 9% 30% 27% 27% 

(Fach-)Hochschulreife 56% 70% 57% 70% 60% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 53% 72% 68% 80% 69% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 47% 28% 32% 20% 31% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 53% 77% 81% 91% 80% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 47% 23% 19% 9% 20% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 45% 11% 7% 4% 10% 

unter 12 Monate 63% 63% 63% 80% 66% 

über 12 Monate 38% 38% 37% 20% 34% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 18 103 154 80 203 

Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 299 408 

Tabelle 47: Outputs im Unterfonds I.4 

Im Einzelnen: 

� Der Anteil der Frauen an den Teilnehmern liegt bei 49 Prozent. ► Eine besondere Fokussierung 

ist damit nicht zu erkennen. Inwieweit unter den Frauen besonders Zielgruppen in besonderen 

Problemlagen (z. B. gering qualifizierte junge Mütter) waren, ist anhand der fehlenden Datenbasis 

nicht zu bestimmen. 

� ► Im Rahmen des Unterfonds sollten insbesondere Jugendliche gefördert werden. Diese Zielgruppe 

wurde nur unzureichend erreicht, selbst dann wenn man in Betracht zieht, dass auch Ausbildungs- 

und Lehrkräfte zum geförderten Personenkreis zählen. Von den insgesamt 3.257 geförderten 

waren 1.355 (41 Prozent) unter 25 Jahre alt. 

� ► Migrantinnen und Migranten werden durch das Programm kaum erreicht, obwohl diese Gruppe 

besondere Probleme auf dem Ausbildungsmarkt hat. Der Anteil der Ausländer/-innen liegt bei lediglich 

3 Prozent (Frauen und Männer zu nahezu gleichen Teilen) und damit im Vergleich zum Anteil 

dieser Gruppe gering. 

� ► Die Zielgruppe der Schulabgänger ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss stellt 

eine besondere Problemgruppe dar, ist aber in der Förderung unterrepräsentiert. 20 Prozent haben 

einen Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss. 

� ► Der Unterfonds hat zwar auch das Ziel, Lehr- und Ausbildungskräfte weiterzubilden, der Anteil 

der Teilnehmer/innen ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist durch die Projekte aber insgesamt 

zu wenig erreicht worden. Im Rahmen des Unterfonds sollten Auszubildenden und Jugendlichen 

ohne Ausbildungsplatz Hilfestellung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes und einem erfolgreichen 

Abschluss geleistet werden. Unter den erfassten Teilnehmern waren lediglich 717 ohne 


9. Mai 2008 




eine abgeschlossene Berufsausbildung. Dem gegenüber stehen allerdings 1.302 Teilnehmer/innen 

mit einem Hochschulabschluss. 

► Insgesamt ist aufgrund der fehlenden Klarheit bei der Zielgruppendefinition keine abschließende 

Bewertung möglich, ob die gewünschten Zielgruppen hinreichend im Sinne der Zielsetzung des Unterfonds 

erreicht wurden. Die Auswertung der Teilnehmerdaten weist aber auf eine unausgewogene 

Schwerpunktsetzung bei der Projektauswahl hin. 


Die Ergebnisse und Wirkungen stellen sich im Unterfonds I.4 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 16 312 604 1.824 2.756 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 88% 72% 81% 89% 81% 

Vorzeitiges Maßnahmenende 13% 28% 19% 11% 19% 

darunter: positive Maßnahmenabbrüche 22% 21% 6% 19% 

negative Maßnahmenabbrüche 78% 79% 94% 81% 

Interne/Externe Prüfung 1% 3% 2% 3% 

Teilnehmenachweis ohne Prüfung 82% 86% 89% 85% 

kein Teilnahmenachweis 100% 17% 11% 9% 12% 

Beratungsprozesse 118 1.317 1.973 214 3.622 

Unternehmensberatungen 98 104 1.059 213 1.474 

Tabelle 48: Ergebnisse im Unterfonds I.4, 2000-2007 

Im Einzelnen: 

� Insgesamt haben 81 Prozent die Maßnahme erfolgreich beendet, Frauen und Männer in nahezu 

gleicher Zahl. Für 19 Prozent der Teilnehmer/innen gab es ein vorzeitiges Ende der Maßnahme, 

wobei lediglich 6 Prozent der Maßnahmenabbrüche positiver Natur waren, z. B. aufgrund der Aufnahme 

einer Beschäftigung oder eines Ausbildungsplatzes. Der Anteil an Frauen an den positiven 

Maßnahmenabbrüchen lag dabei bei 70 Prozent, der Anteil an negativen Maßnahmenabbrüchen 

bei 36 Prozent. 

� Einen Teilnahmenachweis ohne Prüfung erhielt die Mehrheit (85 Prozent) der Teilnehmer/innen. 

Der Träger hat für 12 Prozent der Teilnehmer keinen Teilnahmenachweis ausgestellt. 

� Eine interne oder externe Prüfung haben lediglich 3 Prozent der Teilnehmer abgelegt, in dieser 

kleinen Gruppe lag der Frauenanteil bei drei Viertel. 

� ► Im Hinblick auf die wenigen Ergebnisindikatoren kann insgesamt von einem positiven Ergebnis 

der Projekte gesprochen werden. 


Die Wirkungen stellen sich im Unterfonds I.4 wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 8 12 20 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 4 5 9 

arbeitslos/anderer Verbleib 32 17 49 

Tabelle 49: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds I.4, 2000-2007 

Es liegen insgesamt für 78 Stammblätter Angaben zum Verbleib zum Stichtag nach 6 Monaten vor. 

Eine belastbare Aussage bezüglich der Wirkung der Projekte ist auf dieser Datengrundlage nicht 

durchführbar. 

Dies gilt entsprechend für eine mögliche Wirkung auf Gleichstellung ► Die Datengrundlage ist nicht 

hinreichend. Eine Wirkungsmessung setzt eine regelmäßige und standardisierte Erfassung voraus. 

Der Erfolg von Maßnahmen/Projekten kann letztendlich nur am Grad der Zielerreichung gemessen 

werden. Es fehlen daher klar definierte Zielwerte und regelmäßige, möglichst vollständige Erfassungen 

zum Verbleib der Teilnehmer/innen. 


Die Wirtschaftlichkeit im Unterfonds I.4 stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 700 1.923 1.563 1.896 3.292 

Festgelegte Mittel pro Teilnehmerstunde 6,43 € 3,83 € 

Tabelle 50: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds I.4, 2000-2007 

Bei 3.257 Teilnehmer/innen und 10,7 Mio. Euro finanziellen Input sind in der Förderperiode 2000-2007 

pro Teilnehmer/in 3.292 Euro aufgewendet worden. Die in 2004 ausgewiesenen 700 Euro festgelegten 

Mittel pro Teilnehmer/in erklären sich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl in diesem Jahr. 


Quantitativ wurden im Unterfonds „Innovation in der beruflichen Erstausbildung“ eine vergleichsweise 

hohe Zahl an Frauen erreicht: Von den insgesamt 3.257 Teilnehmer/innen waren 49 Prozent Frauen. 

Dieser Wert ist auch darin zu begründen, dass von den über 20 durchgeführten Projekten, sich mindestens 

vier explizit oder überwiegend an Frauen (z. B. junge Mütter oder Hebammen) richteten. Das 

heißt gleichzeitig, dass in den anderen 16 Projekten die Zahl der Frauen geringer sein muss, eine 

genaue Auswertung nach Projekten ist hier jedoch nicht möglich. 

Dies sagt jedoch noch nichts darüber aus, ob inhaltliche Gleichstellungsziele verfolgt oder erreicht 

wurden. So ist ein zentrales Gleichstellungsthema im Bereich der Ausbildungsförderung der Abbau 

der horizontalen geschlechtsspezifischen Segregation am Arbeitsmarkt, dies ist auch verbunden mit 

dem Ziel der Innovation. Aufgrund der fehlenden Steuerung und da eine Analyse des Verbleibs hier 


9. Mai 2008 




nicht möglich ist, kann die Gefahr bestehen, dass im Rahmen der Förderung die horizontale Segregation 

am Arbeitsmarkt noch verstärkt wird. 

Die Vermischung von Zielgruppen erschwert die Bewertung auch in Bezug auf das Querschnittsthema 

Chancengleichheit. 




(-) Negativ (o) Neut- 


ral (+) Positiv 

Klarheit der Ziele Eine klare Zieldefinition liegt nicht vor. 


Die Ausrichtung des Unterfonds fördert experimentelle, innovative 

Projekte, die im Vorlauf schwer definierbar sind. 

- 

Relevanz Fehlende Klarheit und Fokussierung auf wesentliche Zielgruppen. 

Relevanz der Förderung nicht abschließend zu 

beurteilen. Auswertungen lassen eher eine unausgewogene 

Ausrichtung an den wesentlichen Zielgruppen vermuten. 

Datenlage 


Zielgruppenerreichung Aufgrund einer nicht klar definierten, heterogenen Zielgruppenstruktur 

ist eine Bewertung nicht abschließend durchzuführen. 

Einzelne Zielgruppen scheinen nicht hinreichend 

erreicht zu sein. 

Branchenziele 

Keine Branchenfokussierung 

Programmergebnisse Steigende Erfolgsquoten bei den erfolgreichen Maßnahmenbesuchen 

und hoher Anteil an Teilnahmenachweisen. Der 

Anteil der internen und externen Prüfungen ist ausbaufähig. 

Gleichstellung Quantitativ nahezu paritätische Förderung von Frauen und 

Männern durch Projekte für spezifische Zielgruppen, jedoch 

keine Bewertung der Gleichstellungswirkungen möglich 

Wirkungen Keine Bewertung aufgrund unklarer Datenlage möglich. 



Keine Bewertung aufgrund fehlender Vergleichszahlen. Fehlende 

Klarheit bei der Ausrichtung des Unterfonds erlaubt 

keine belastbare Gegenüberstellung. 


9. Mai 2008 


-o 

- 

O 

O+





� Klar definierte und messbare Zieldefinitionen sind für das Controlling und die Steuerung der Programme 

unabdingbar 

� Ex-ante Quantifizierung von Zielen 

� Standardisierte und vollständige Erfassung relevanter Daten für die Output-, Ergebnis- und Wirkungsmessung 

� Trotz des experimentellen Charakters des Unterfonds ist eine klare Ausrichtung und Fokussierung 

der Programme auf definierte Zielgruppen zu empfehlen 

� Beim Mainstreaming der als erfolgreich eingeschätzten Förderansätze ist darauf zu achten, dass 

die Förderung einen hinreichenden (quantitativen) Impact auf die Zielgruppe ausübt 

� Der angestrebte innovative Charakter der Projekte sollte jeweils klar nachgewiesen und transparent 

gemacht werden. 


9. Mai 2008 




6.4.5 Unterfonds I.5 Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze 


Im Unterfonds I.5 werden mehrere Initiativen bzw. Landesprogramme gefördert: 

� Das Landesprogramm Berufsausbildung im Verbund richtet sich an Betriebe, die bisher nicht 

alle erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Berufsausbildung vermitteln konnten. Diese erhalten 

die Möglichkeit, den eigenen Fachkräftebedarf im Verbund zu decken. Die Förderung unterstützt 

die Koordinierung des Verbundes mit 2.000 Euro Koordinierungsaufwand pro Verbund. 

� Das Landesprogramm Lernortverbünde und Ausbildungspartnerschaften fördert den Ausbau 

regionaler Ausbildungskapazitäten. Die Förderung richtet sich an Zusammenschlüsse von Betrieben, 

Schulen und Bildungsträgern. Das Programm sieht die Beteiligung mindestens eines Ausbildungsbetriebes 

pro Verbund vor. 

Wesentliche Ziele des Programms sind: Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze in neuen und 

innovativen Ausbildungsberufen, Reduzierung von Ausbildungskosten, Verbesserung der Qualität 

der dualen Ausbildung. 

Die Förderung unterstützt Ausbildungspartnerschaften mit 7.000 Euro pro Ausbildungsjahr. 

� Die Ausbildungsinitiative Bremen/BHV (AIBB) unterstützt sozial- und bildungsbenachteiligte 

Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, jedoch ohne besondere Unterstützung auf dem 

Ausbildungsmarkt chancenlos sind. Bis Ende 2007 sollen für diese Zielgruppe 290 duale Ausbildungsplätze 

geschaffen werden. Der Ausbildungsvertrag wird hierbei mit einem Träger geschlossen, 

der die ausbildenden Betriebe von Aufgaben des Personal- und Ausbildungsmanagements 

entlastet. Die Ausbildungsvergütung wird von den beteiligten Unternehmen gezahlt. 

Relevanz 

� KMU tragen einen hohen Anteil an der beruflichen Erstausbildung im dualen System, auf der anderen 

Seite sind viele kleine Betriebe eingeschränkt ausbildungsfähig, da die geforderten Ausbildungsinhalte 

aufgrund der Unternehmensgröße nicht vollständig abgedeckt werden können. KMU, 

die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch eine Konzentration auf Nischenprodukte und flexible Spezialisierung 

erhöhen, stehen vor ähnlichen Schwierigkeiten. Der Zusammenschluss von Unternehmen 

zu Ausbildungsverbünden ist hierbei ein sinnvolles Instrument und kann Anreize dafür schaffen, die 

Beteiligung von Unternehmen an der dualen Berufsausbildung zu erhöhen. 

� Der Ausbildungsmarkt ist mittelfristig durch einen verstärkten Wettbewerb auf der Nachfrageseite 

gekennzeichnet. In diesem Umfeld haben es benachteiligte Jugendliche besonders schwer, sich im 

Wettbewerb zu behaupten. Bleibt diese Zielgruppe ohne Berufsausbildung, gestaltet sich der Einstieg 

in den Arbeitsmarkt schwierig, mit erhöhtem Risiko einer verfestigten Arbeitslosigkeit. Bei dieser 

Gruppe handelt es sich um eine arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppe, die einer besonderen 

Förderung bedarf. Instrumente, die hierbei auf Anreize für Unternehmen und auf den ersten 


9. Mai 2008 




Arbeitsmarkt setzen, sind eine sinnvolle Alternative zu den vorhandenen Warteschleifen für unversorgte 

Bewerber. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 409.796 1.019.737 1.873.575 2.415.079 3.584.218 1.660.594 1.861.790 1.755.707 14.580.496 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 83% 46% 25% 39% 24% 27% 12% -2% 26% 

Strukturfonds 


17% 54% 75% 61% 76% 60% 88% 102% 73% 

Weitere landes- und Bundesmittel 13% 1% 



Festlegungen 



4.000.000 

3.500.000 

3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds I.5 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 14,5 Mio. Euro einen hohen Stellenwert im 

BAP ein und steht gemessen am Gesamtvolumen an dritter Stelle. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen 

aus Mitteln des Strukturfonds (73 Prozent im Durchschnitt 2001-2007), wobei EFRE-Mittel 

einen geringen Anteil ausmachen (3,2 Prozent an der Gesamtförderung). Die übrigen 26 Prozent werden 

im Rahmen des BAP aus den Landesmitteln des SAFGJS finanziert. Der Anteil der Landesmittel 

ist im Verhältnis zu den Strukturfondsmitteln rückläufig. 


9. Mai 2008 


400 

350 

300 

250 

200 

150 

100 

50 

- 





Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 711 Projekte gefördert. Die Zahl der neu 

bewilligten Projekte wurde in der zweiten Hälfte der Förderperiode ausgeweitet. 





1.800 

1.600 

1.400 

1.200 

1.000 

800 

600 

400 

200 


- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

In diesen Projekten wurden zwischen 2000 und 2007 insgesamt rund 3.000 Personen erreicht, darunter 

56 Prozent Frauen. Darüber hinaus zeichnet sich der Unterfonds durch eine hohe Zahl an Beratungsfällen 

aus. Es wurden mehr als 2.000 Beratungsprozesse gezählt sowie knapp 3.300 Unternehmensberatungen. 

Die Beratungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Jahre 2002-2004. 


dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 86 93 70 114 131 103 112 2 711 


Neu eingetretene TN 136 206 198 262 850 518 806 48 3.024 

Geförderte TN 214 410 572 699 1.314 1.470 1.533 1.188 3.024 


Frauen 54% 54% 54% 51% 57% 54% 52% 49% 56% 

Unter 25 70% 88% 93% 92% 70% 74% 76% 79% 71% 

50 und älter 1% 1% 0% 0% 1% 


Ohne Schulabschluss 12% 28% 15% 7% 4% 1% 1% 6% 







Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 15% 9% 11% 30% 32% 31% 29% 29% 

unter 12 Monate 78% 81% 73% 80% 74% 56% 52% 65% 

über 12 Monate 22% 19% 27% 20% 26% 44% 48% 35% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 9 26 37 151 553 553 589 414 998 

Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 454 1.524 1.286 990 1.009 1.127 1.178 


Im Einzelnen: 

� ► Es wird ein hoher Anteil von Frauen erreicht. Ihr Anteil an den Geförderten beträgt im Untersuchungszeitraum 

56 Prozent. Im Verlauf der Förderperiode liegt der Anteil der Frauen an den Geförderten 

mit einer Ausnahme in jedem Jahr bei über 50 Prozent. Im Hinblick auf die Datenlage ist 

anzumerken, dass Angaben zum Geschlecht für die erste Hälfte der Förderperiode nur unvollständig 

vorliegen. Die Datenlage hat sich in der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums gebessert, 

so dass Angaben für 80 Prozent der Teilnehmerinnen vorliegen. 

� ► Die Landesprogramme und Initiativen zur Schaffung erreichen erwartungsgemäß mehrheitlich 

junge Menschen im Alter unter 25 Jahren. Der sichtbare Anteil der altersmäßig darüber liegenden 

Gruppen wirft Fragen auf. Auf die Altersgruppe der Jüngeren unter 25 entfallen im langjährigen 

Durchschnitt 71 Prozent aller erreichten Personen. Der Anteil dieser Altersgruppe ist im Verlauf der 

Förderperiode zugunsten der Gruppe der 25-50-Jährigen rückläufig. Diese Altersgruppe macht 

insgesamt 28 Prozent an den Personendatensätzen mit Angabe zum Alter aus. Im Vorgangsbearbeitungssystem 

werden Teilnehmerdatensätze von Nicht-Auszubildenden verbucht, deren Herkunft 

auf Basis der bestehenden standardisierten Auswertung nicht zu klären ist. 

Auch für die Erhebungsdimension Alter ist analog zum Geschlecht die Entwicklung zu beobachten, 

dass sich die Datenlage ab dem Jahr 2004 entscheidend verbessert hat. 

� ► Der Anteil von Migrantinnen und Migranten in der Förderung übertrifft den Anteil dieser Gruppe 

an den Auszubildenden; dieser betrug im Jahr 2006 4,6 Prozent – die Ausländerquote in der 

Förderung des Unterfonds I.5 liegt mit 9 Prozent fast doppelt so hoch; Ausländerinnen sind dabei 


9. Mai 2008 




ab dem Jahr 2003 durchgängig leicht höher repräsentiert als Ausländer, ihr Anteil liegt mit insgesamt 

10 Prozent noch einmal im einen Prozentpunkt höher als die allgemeine Ausländerquote. 

� ► Das Ziel, Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu fördern, wird erreicht. Deren 

Anteil an den Geförderten beträgt 80 Prozent. Auch hier sind Frauen mit 57 Prozent überrepräsentiert. 

� ► Zwischen den Gruppen mit guter bzw. für 

den Lehrstellenmarkt problematischer formaler 

Bildung besteht ein Ungleichgewicht. Das Programm 

erreicht vorwiegend mittlere und höhere 

formale Bildungsabschlüsse. Etwas 

mehr als ein Drittel der erreichten Personen 

verfügt über einen mittleren Schulabschluss 

oder eine (Fach-)Hochschulreife. Personen, 

die aufgrund Ihres Bildungsstatus mit Schwierigkeiten 

auf dem Ausbildungsmarkt konfrontiert 

sind, werden zu einem Drittel erreicht. 

Auch im Hinblick auf dieses Merkmal konnte in 

der zweiten Hälfte der Förderperiode eine Verbesserung 

der Datenlage erreicht werden. 

� Die Zusammensetzung der im Unterfonds I.5 erreichten Personen im Hinblick auf Ihren Erwerbsstatus 

den Zielsetzungen. Insgesamt 80 Prozent der erreichten Personen waren vor Beginn der 

Maßnahme nicht erwerbstätig, 29 Prozent waren arbeitslos gemeldet. 

� Die im Unterfonds I.5 geförderten Initiativen und Vorhaben sind stark an der Zusammenarbeit mit 

Unternehmen orientiert. Gleichwohl wurde nur einem Drittel der Teilnehmerstammblätter ein Unternehmenskontakt 

hinterlegt. Die hier aufgeführten Branchen konzentrieren sich auf das Gesundheitswesen 

(45 Prozent) 

� Über die Hälfte aller geförderter Frauen (58 Prozent) sind im Gesundheitswesen zu finden, 27 Prozent 

aller geförderten Männer wurden hier ausgebildet, was für den frauendominierten Bereich einen 

hohen Anteil darstellt. Dies gilt auch für den Bereich Erziehung und Unterricht, der eine untypische 

Struktur aufweist: Nur knapp 2 Prozent aller geförderten Frauen waren in dieser Branche angesiedelt, 

während es fast 7 Prozent der Männer waren. Der Bereich des verarbeitenden Gewerbes 

wurde am zweithäufigsten von Männern gewählt (19 Prozent) während hier nur 4 Prozent 

Frauen ausgebildet wurden. Deutlich wird, dass die horizontale Segregation am Arbeitsmarkt abgebaut 

werden konnte – jedoch nur auf Seiten der jungen Männer. Die Förderung der Ausbildung von 

jungen Frauen entspricht weiterhin einem geschlechtstypischen Muster. 


Die Ergebnisse stellen sich im Unterfonds I.5 wie folgt dar: 

(Fach-) 

Hochschul 

reife 

14% 

Mittlerer 

Abschluss 

54% 


9. Mai 2008 


ohne 

Schulabschluß 

6% 

Hauptschule 

26% 

Abbildung 64: Schulabschlüsse Unterfonds I.5 im Detail, 

Summe 2000-2007, (n=2.209)



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 10 36 135 235 362 743 393 737 2.651 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 43% 90% 73% 82% 76% 25% 77% 


darunter: positive Maßnahmenabbrüche 14% 33% 21% 12% 60% 15% 

negative Maßnahmenabbrüche 86% 67% 79% 88% 100% 40% 85% 

Interne/Externe Prüfung 52% 45% 72% 48% 58% 13% 54% 


kein Teilnahmenachweis 1% 6% 23% 21% 50% 16% 

Beratungsprozesse 707 591 518 190 73 2.079 

Unternehmensberatungen 884 1.285 1.114 4 3.287 


� ► Die Datenlage im Hinblick auf die Ergebnisse der Maßnahmen ist unzureichend. Die Daten zum 

Maßnahmenerfolg sind im Unterfonds I.5 nur mit Vorsicht zu interpretieren, da hier nur für die 

Jahre 2004 und 2005 Angaben für mehr als die Hälfte der Teilnehmer/-innen vorliegen. Für den 

Gesamtzeitraum liegt diese Quote bei 36 Prozent. 

Im Ergebnis beenden mehr als drei Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Maßnahmen 

erfolgreich (wobei hier Frauen mit 68 Prozent überrepräsentiert sind), 23 Prozent brechen die Maßnahme 

vorzeitig ab. In dieser Gruppe bestehen Hinweise auf eine hohe Zahl an negativen Maßnahmeabbrüchen. 

� ► Vor dem Hintergrund der Zielsetzungen des Unterfonds und den oben angeführten Zahlen zur 

Zielgruppenerreichung ist die niedrige externe Prüfungsquote von 11 Prozent nicht plausibel. Aufgrund 

der Tatsache, dass Angaben zu Prüfungen im Gesamtzeitraum für ca. ein Drittel der Datensätze 

vorliegen, lassen sich gesicherte Aussagen zu den Ergebnissen des Programms (z. B. Erfolgreiche 

Berufsabschlüsse) nicht treffen. Trotz der Einschränkungen hinsichtlich der Aussagekraft 

ist zu bemerken, dass Frauen innerhalb der Gruppe derer, die eine externe Prüfung abgelegt haben, 

Frauen mit insgesamt fast drei Vierteln deutlich überrepräsentiert sind. 

� Auch die Auswertung weiterer Ergebnisindikatoren auf Teilnehmerebene 34 war nicht möglich, weil 

nur sehr wenige Datensätze vorliegen. 

34 

Teil 5 Stammblattverfahren: Ergebnisindikatoren auf Teilnehmerebene für Zuschüsse an Unternehmen für die 

Beschäftigung von Auszubildenden. 


9. Mai 2008 






2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 16 17 97 64 55 249 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 3 3 



► Die Datenlage für die Verbleibszahlen liegt unter dem Durchschnitt des BAP. Es liegen für insgesamt 

430 der über 2.600 im Unterfonds I.5 erreichten Personen Angaben zum Verbleib nach 6 Monaten 

vor, dies entspricht einem Anteil von 16 Prozent. 

Aufgrund dieser Datenlage lässt sich die Trendaussage ableiten, dass sich die Wirkungen im Unterfonds 

I.5 mehrheitlich auf den ersten Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung konzentrieren (58 Prozent), es gibt keine nennenswerten Verbleibe im zweiten Arbeitsmarkt 

bzw. geförderter sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Zur Geschlechterverteilung hinsichtlich 

des Verbleibs kann aufgrund der geringen Zahl der Fälle keine Aussage gemacht werden. 


Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit stellen sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 





Über den Berichtszeitraum wurden im Durchschnitt wurde pro Teilnehmer/-in rund 4.800 Euro an Mitteln 

aus dem BAP festgelegt. Der Unterschied zwischen dem jährlichen Mittelbeitrag von durchschnittlich 

2.200 Euro erklärt sich durch die lange Förderdauer im Zuge einer mehrjährigen Erstausbildung. 

Werden die Kosten auf die Personenstunden umgelegt, ergeben sich niedrige Stundenkosten zwischen 

einem und vier Euro. Dies hängt damit zusammen, dass für die Geförderten sehr hohe Stundenzahlen 

angesetzt werden: Laut der im System hinterlegten Daten summieren sich die Fachtheorie-, 

Fachpraxis- und Praktikumsstunden mit durchschnittlich 1.500 geförderten Stunden annähernd zu 

einer für Auszubildende anzusetzenden Vollzeitstelle. Da im Unterfonds I.5 Infrastrukturen zur Verbesserung 

der Ausbildungssituation finanziert werden, und lediglich Zuschüsse für die Einstellung von 

Auszubildenden angesetzt werden, ist eine Verteilung auf alle im Betrieb während der Ausbildung 

geleisteten Stunden nicht sinnvoll. 


9. Mai 2008 




Aufgrund der Datenlage und der in diesem Fonds vereinigten Kombination zwischen Infrastrukturförderung 

und personenbezogenen Zuschüssen können die Teilnehmer/-innenkosten nur bedingt zu den 

Ergebnissen und Wirkungen der Förderung in Beziehung gesetzt werden. 

Die Wirksamkeit der angestrebten Vernetzung von Unternehmen ist im bestehenden Verfahren nicht 

abgebildet.. 


Im Unterfonds I.5 ist insbesondere das Ziel des Abbaus der geschlechtsspezifischen horizontalen 

Segregation von Interesse. Hier kann ein konkreter Beitrag zur Gleichstellung geleistet werden, der 

sich auch auf die Frage der Einkommensdisparitäten und der Aufstiegschancen von Männern und 

Frauen niederschlägt. Festzustellen ist hierbei, dass in der Förderung ein Abbau der horizontalen 

Segregation für die Gruppe der jungen Männer festzustellen ist, die überproportional häufig im Bereich 

der Gesundheitsberufe und in Erziehung und Bildung gefördert wurden. Hier wären jedoch vertiefende 

Analysen notwendig, insbesondere im Zusammenhang einer qualitativen Verbleibserhebung. Die Daten 

zum Verbleib wiederum sind zu wenig aussagkräftig, um konkrete Wirkungen und damit auch 

Gleichstellungswirkungen festzustellen. 

Trotz der eingeschränkten Aussagekraft gibt es Hinweise dafür, dass Frauen die Maßnahme zu einem 

höheren Umfang mit Erfolg bzw. mit einer externen Prüfung abschließen. Auch hier wären a) eine 

bessere Datenlage und b) vertiefende Verbleibsanalysen notwendig, um auf tatsächliche Wirkungen 

auf Gleichstellung zu schließen. 




(-) Negativ (o) Neut- 


ral (+) Positiv 

Klarheit der Ziele Die Ziele sind in den einzelnen Initiativen dargelegt, gleichwohl 

nur teilweise quantifiziert. O 

Relevanz Es handelt sich um arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen. 

Sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Instrumenten durch Konzentration 

auf den ersten Arbeitsmarkt. 

Additionalität Im Hinblick auf Instrumente und Zielgruppen ist in den Zielsetzungen 

der Programme eine Zusätzlichkeit erkennbar. 

Datenlage Die Datenlage zu den Zielgruppen ist für die zweite Hälfte der 

Förderperiode positiv zu bewerten. Im Hinblick auf die Ergebnisse 

und Wirkungen der Interventionen ist die Datenbasis unzureichend. 

Insbesondere ist in den Daten nicht abgebildet, inwiefern 

die geförderten Vernetzungsaktivitäten zu einer Verbesserung 

der Ausbildungsplatzsituation beigetragen haben. 



9. Mai 2008 


+ 

+ 

O





(+) Positiv 

Zielgruppenerreichung 


Branchenziele 


(Abschlussbezug) 

Gleichstellung von 

Frauen und Männern 

Die Zielgruppenerreichung entspricht insgesamt den Erwartungen 

für diesen Maßnahmentyp. Hervorzuheben ist die gute 

Reichweite des Programms im Hinblick auf Frauen sowie 

Migranten und Migrantinnen. 

Die Tatsache, dass vorwiegend Personen mit mittleren oder 

höheren Bildungsabschlüssen gefördert werden, ist ein Hinweis 

auf Creaming-Effekte. 

Nicht relevant. 

Nicht relevant. 

Es kann keine Bewertung vorgenommen werden, da die Datenbasis 

nicht plausibel ist. 


9. Mai 2008 


O+ 

Hohe Beteiligung von Frauen. Effekte zum Abbau von horizontaler 

Segregation werden nur teilweise erreicht. O 

Wirkungen Keine Bewertung aufgrund unzureichender Datenbasis. Hinweise 

auf Wirkungen auf dem ersten Arbeitsmarkt. 



Aufgrund der Unterschiedlichkeit der Instrumente und der hoch 

angesetzten Stundenzahlen ist eine hinreichend abgesicherte 

Bewertung der Wirtschaftlichkeit nicht möglich. 



� Die Förderung von Personen und Infrastrukturen sollte getrennt werden, weil sich ansonsten die 

erreichten Zielgruppen und Ergebnisse vermischen. 

� Die Erfassung sämtlicher in der Ausbildung anfallender Teilnehmerstunden verzerrt das Ergebnis, 

sofern keine explizite Förderung von Zuschüssen erfolgt. Diese Instrumente sollten in Zukunft getrennt 

erfasst und mit den passenden Indikatoren hinterlegt werden. 

� Die Förderung von Auszubildenden stellt eine direkte oder indirekte Subvention an Unternehmen 

dar. Es ist geboten, jeder geförderten Person ein Unternehmen zuzuordnen. Die Datenlage im 

Hinblick auf die Zugehörigkeit von Personen zu Unternehmen ist verbesserungsbedürftig. 

� Der Abbau der horizontalen geschlechtsspezifischen Segregation sollte als Ziel verstärkt auch für 

Frauen verfolgt werden. 

� Die Datenbasis im Hinblick auf Ergebnisse und Wirkungen ist verbesserungsbedürftig.



6.4.6 Unterfonds I.6 Begleitung von Landesinitiativen 


Im Unterfonds I.6 fördert das Land Bremen besonders Erfolg versprechende wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische 

Entwicklungen. Wesentliches Instrument im Unterfonds I.6 ist die Förderung von Qualifizierung. 

Die Qualifizierungsförderung soll mit Wirtschaftsförderung durch eine Konzentration auf 

Themenfelder bzw. Schwerpunktbranchen verzahnt werden. 

Weitere Inhaltliche Zielsetzungen sind: 

� Innovationstransfer in Kleine und Mittlere Unternehmen durch Bereitstellung der benötigten Qualifikationen. 

� Anwendung neuer, technikgestützter Lernformen (z. B. E-Learning) und Erhöhung deren Akzeptanz 

in Kleinen und mittleren Unternehmen. 

Die Förderung ist in der Richtlinie zur Förderung von Qualifizierungsprojekten spezifiziert. 

� Die Richtlinie legt zusätzlich folgende Anforderungen an die Qualifizierungen fest: 

� Angemessene Integration von theoretischen Kenntnissen und Praxisbezug, 


B. durch Praktikumsplätze, zu nutzen, 

� Hat eine kontinuierliche Lernerfolgskontrolle zu erfolgen. 

� Die Förderung richtet sich an folgende Zielgruppen: 

� Beschäftigte in ausgewählten Schwerpunktbranchen, 

� Qualifizierung von Arbeitslosen für neu entstandene Arbeitsplätze in den Schwerpunktbranchen, 

� In den Wettbewerbsaufrufen wird in der Förderung eine Verankerung von Gender-Mainstreaming 

angestrebt (z. B. in der Initiative E- Learning). 

Darüber hinaus sind in der genannten Richtlinie folgende Zielgruppen für die Qualifizierungsförderung 

benannt: 


von Betrieben ermöglichen. 

� Zielgruppe sind insbesondere Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer/innen, sowie von Arbeitslosigkeit 

bedrohte Arbeitnehmer/innen im Sinne von § 17 Sozialgesetzbuch III (SGB III). 


der Beschäftigungs- und Qualifikationsstruktur in den Betrieben der Region ausgelöst werden. 




9. Mai 2008 





Arbeitsmarkt sind zu berücksichtigen. 



� Die Förderung soll sich insbesondere auf folgende Themen- bzw. Branchenschwerpunkte konzentrieren: 

� Informationstechnologien und Multimedia (z. B. Programm Bremen in t.i.m.e – E-Learning) 

� Neue Produktions-, Verfahrens- und Umwelttechnologien (z. B. Windenergie) 

� Neue Entwicklungen im Dienstleistungssektor (z. B. Tourismusförderung). 

Relevanz 

Bei den in der Richtlinie festgelegten Zielgruppen handelt es sich um arbeitsmarktpolitisch relevante 

Zielgruppen: 

� Migrant/-innen und Ältere sind in der beruflichen Weiterbildung stark unterrepräsentiert. Untersuchungen 

des IAB-Betriebspanels (2003) belegen, dass Arbeitnehmer ab 50 kaum noch an 

der betrieblichen Weiterbildung teilnehmen. 

� Geringqualifizierte stellen weniger als ein Fünftel aller Sozialversicherungspflichtigen, aber 

knapp die Hälfte der Arbeitslosen dar – diese Gruppe trägt ein besonders hohes Risiko, arbeitslos 

zu werden. 





4,5 Prozentpunkte - Männer: +2,6 Prozent - und in Bremerhaven um 9,7 Prozent - Männer: 

+2,4 Prozent -) stellen sie eine besonders relevante Zielgruppe für diesen Unterfonds dar. Für 

die Unterzielgruppe der Fach- und Führungskräfte liegen allerdings derzeit für das Land Bremen 


Die grundsätzliche Ausrichtung an KMU ist aus der Sicht der Evaluation bedarfsgerecht, da die Weiterbildungsbeteiligung 

in diesen Betriebsgrößenklassen deutlich geringer ausgeprägt ist, als bei großen 

Unternehmen. Somit haben Beschäftigte kleinerer Unternehmen eine deutlich geringere Chance, 

an einer Weiterbildung teilzunehmen. Die Förderung kann einen Beitrag zum Ausgleich größenbedingter 

Nachteile von Kleinen und Mittleren Unternehmen leisten. 

Darüber hinaus liegt für den Unterfonds I.6 kein Gesamtprogramm vor. Es wird eine Reihe von Einzelinitiativen 

gefördert, deren Relevanz durch die Evaluation nicht im Einzelnen überprüft werden kann. 


9. Mai 2008 






2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 225.242 1.860.263 2.826.570 1.860.047 2.106.688 286.924 1.477.749 2.190.909 12.834.394 


Strukturfonds 


60% 91% 93% 87% 93% 89% 94% 95% 91% 

Weitere landes- und Bundesmittel 10% 0% 



Festlegungen 



3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds I.6 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 12.8 Mio. Euro einen hohen Stellenwert im 

BAP ein und steht im Hinblick auf den Mitteleinsatz an vierter Stelle. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen 

aus Mitteln der Strukturfonds (91 Prozent im gesamten Untersuchungszeitraum), in denen 

Mittel des EFRE zu einem geringen Anteil (weniger als ein Prozent) enthalten sind. Der übrige Anteil 

der Finanzierung wird im Rahmen des BAP hauptsächlich aus Mitteln des SfAFGJS getragen 

(8 Prozent). Der Anteil der Landesmittel ist rückläufig. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 43 Projekte gefördert. Der im Verhältnis zu 

den neuen Bewilligungen hohe Bestand an Förderfällen zeigt, dass es sich um verhältnismäßig lang 

laufende Projekte handelt. 


9. Mai 2008 


30 

25 

20 

15 

10 

5 

- 




In diesen Projekten wurden zwischen 2000 und 2007 insgesamt 3.900 Personen erreicht, darunter 

27 Prozent Frauen. Daneben gibt es im Unterfonds I.6 Beratungsaktivitäten. Hier wurden in Beratungsprozessen 

1.600 Personen erreicht. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf die Jahre 2002-2005. 





1.400 

1.200 

1.000 

800 

600 

400 

200 

- 

Abbildung 66: Outputs im Unterfonds I.6, 2000-2007 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Outputs und Struktur der erreichten Zielgruppen stellen sich wie folgt dar. 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 6 11 2 3 10 2 9 43 


Neu eingetretene TN 185 1.019 744 720 800 352 110 3.930 

Geförderte TN 185 1.197 1.072 989 1.022 489 260 3.930 


Frauen 36% 36% 29% 25% 23% 15% 17% 27% 

Unter 25 42% 42% 40% 39% 38% 51% 45% 40% 

50 und älter 3% 4% 4% 5% 7% 8% 9% 6% 

Ausländer/innen 19% 16% 14% 12% 6% 4% 8% 11% 

Ohne Schulabschluss 4% 9% 19% 21% 11% 10% 14% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 70% 50% 50% 54% 69% 73% 62% 58% 

(Fach-)Hochschulreife 26% 42% 31% 24% 20% 27% 28% 29% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 50% 66% 58% 56% 63% 59% 64% 62% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 50% 34% 42% 44% 37% 41% 36% 38% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 25% 26% 24% 58% 84% 64% 43% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 100% 75% 74% 76% 42% 16% 36% 57% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 70% 58% 49% 56% 25% 15% 23% 41% 

unter 12 Monate 47% 63% 82% 76% 71% 65% 65% 71% 

über 12 Monate 53% 37% 18% 24% 29% 35% 35% 29% 


Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 856 450 455 520 313 242 



9. Mai 2008 




Im Einzelnen: 

� ► Frauen sind in der Förderung deutlich unterrepräsentiert. Der Anteil der in den Landesinitiativen 

erreichten Frauen ist mit 27 Prozent sehr niedrig. Trotz der Bemühungen, in den Projekten einen 

Gender-Ansatz zu verankern, ist der Anteil der Frauen im Verlauf der Förderung rückläufig und lag 

in den vergangen zwei Jahren bei durchschnittlich 16 Prozent. 

� Im Hinblick auf die Altersstruktur wird das in der Richtlinie aufgestellte Ziel, insbesondere ältere 

Personen zu fördern nicht erfüllt – mit einem Anteil der über-50-Jährigen von 6 Prozent ist diese Altersgruppe 

– auch gegenüber dem Durchschnitt des BAP - im Unterfonds I.6 deutlich unterrepräsentiert. 

Im Verlauf des Berichtszeitraums ist gleichwohl eine Verbesserung der Beteiligung dieser 

Altersgruppe zu erkennen. 

Die Initiativen erreichen mehrheitlich eine mittlere Altersgruppe zwischen 25 und 50 Jahren 

(54 Prozent). Obgleich die Förderung junger Menschen unter 25 Jahren nicht zu den expliziten Zielen 

der Förderung gehört, ist der Anteil dieser Altersgruppe mit 40 Prozent verhältnismäßig hoch. 

Für Frauen stellt sich dies jedoch anderes dar: In der Gruppe der unter 25-Jährigen finden sich nur 

18 Prozent Frauen, bei den 6 Prozent der über 50-Jährigen werden Frauen zu 31 Prozent gefördert. 

� Die Richtlinie zur Qualifizierung sieht Migrantinnen und Migranten als besondere Zielgruppe der 

Förderung. Im Unterfonds I.6 ist der Anteil dieser Gruppe mit insgesamt 11 Prozent nicht deutlich 

genug ausgeprägt und liegt unter der bremischen Ausländerquote. Die Ausländer/innenquote beträgt 

sogar nur 5 Prozent, was weit unter ihrem Anteil an der Bevölkerung (12 Prozent) liegt. 

� Geringqualifizierte erhalten in der Förderung des Unterfonds I.6 die Möglichkeit, Qualifizierungen 

in Zukunftsfeldern zu erwerben. In den Qualifizierungen sind Personen ohne Schulabschluss mit 

13 Prozent vertreten, der Anteil der Frauen liegt in dieser Gruppe wiederum lediglich bei einem 

Prozent. Der Anteil der Personen ohne beruflichen Abschluss beträgt 38 Prozent, der Frauenanteil 

liegt hier bei 24 Prozent. 

� Beschäftigte werden mit einem Anteil von 43 Prozent erreicht, nur 19 Prozent in dieser Gruppe 

waren Frauen. Unter den Beschäftigten sind Führungskräfte mit 8 Prozent vertreten, bei knapp der 

Hälfte der Beschäftigten handelt es sich um Personen mit einer gehobenen Tätigkeit im Betrieb, z. 

B. Facharbeiter, Meister oder Angestellte. Frauen in diesen Positionen sind in der Förderung deutlich 

unterrepräsentiert. 

Der Anteil von Nicht-Erwerbstätigen beträgt im Untersuchungszeitraum 57 Prozent. Im Verlauf 

der Förderphase wurde deren Anteil zugunsten der Beschäftigten zurückgefahren. In den Jahren 

2001-2003 waren die Nicht-Erwerbstätigen mit durchschnittlich drei Vierteln in der Qualifizierung 

vertreten. 

� Die hohe Zahl an Beratungsprozessen (1.600) entspricht nicht den derzeitigen Zielsetzungen der 

Förderung. Eine nähere Untersuchung ergab, dass der größte Teil der Beratungsprozesse in einem 

Projekt für Straffällige geleistet wurde. Dieses Projekt wird bereits seit dem Jahr 2001 gefördert 

und wurde nach der Restrukturierung der Fondsstruktur im Jahr 2005 in den Unterfonds I.3 

verschoben, verbleibt aber in der Auswertung im Unterfonds I.6 aufgrund des zwischen Auftragge- 


9. Mai 2008 




ber und Evaluator vereinbarten Grundsatzes, dass ein Förderfall einem Projekt eindeutig zuzuordnen 

ist. 

� Die Zahl von teilnehmerbezogenen Unternehmenskontakten ist im Unterfonds I.6 verhältnismäßig 

gering. Angesichts der starken Ausrichtung an Branchen und Zukunftsfeldern, sowie über 

1.700 gezählten Beschäftigten wäre eine höhere Zahl an beteiligten Unternehmen zu erwarten, als 

die gezählten 249 in den Teilnehmerstammblättern hinterlegten Kontakte. Dies bedeutet, dass für 

93 Prozent der in den Initiativen erreichten Personen keine Angaben zu den Unternehmen vorliegen. 

Eine Überprüfung der Branchenausrichtung und eine Auswertung nach Geschlecht sind somit 

aufgrund der Datenlage nicht möglich. 

Die zusätzliche Auswertung sämtlicher den Projekten in diesem Unterfonds zugeordneter Unternehmensstammblätter 

ergab mit 520 Datensätzen zu Unternehmen eine etwas bessere Datenlage, 

Die Top-10 der ermittelten Branchen stellen sich wie folgt dar: 

TOP 10 Branchen 

Anteil 

Unternehmensstammblätter 

Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen 13% 

Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 9% 

Datenverarbeitung und Datenbanken 7% 

Kraftfahrzeughandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen; Tankstellen 7% 

Ernährungsgewerbe 4% 

Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen 4% 

Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und ohne Tankstellen); Reparatur von Gebrauchsgütern 4% 

Energieversorgung 4% 

Herstellung von Metallerzeugnissen 4% 

Maschinenbau 3% 

Tabelle 60: Branchenauswertung sämtlicher Unternehmensstammblätter, Unterfonds I.6 

► Auf der Basis der vorliegenden Daten lassen sich keine gesicherten Bewertungen über die 

Branchenkonzentration treffen, da eine Gewichtung mit Hilfe der Teilnehmerzahlen nicht möglich 

ist. Auch lässt sich die Zielsetzung des Programms, Innovationen in KMU zu transferieren auf der 

Basis der vorliegenden Daten nicht bestätigen. 

Die in der Tabelle dargestellten Zahlen sind als Trendaussage zu interpretieren. Die größten 10 

Branchen vereinigen insgesamt 59 Prozent der vorliegenden Stammblätter. Bei der größten Branche 

handelt es sich hauptsächlich um Dienstleister in der Altenpflege, bei der zweitgrößten ergab 

die Recherche kein eindeutiges Ergebnis, weil unter dieser Kategorie unterschiedlichste Unternehmen 

vom Call-Center, über Personaldienstleistungsunternehmen bis hin zum EDV-Dienstleister 

oder Friseur zusammengefasst werden. In der drittgrößten Branche werden – im Einklang mit den 

Zielen – Unternehmen im IT-Sektor gefördert. Die Unternehmen fallen mehrheitlich (89 Prozent) in 

die Größenklassen bis 249 Mitarbeitern und zählen somit zur Gruppe der Kleinen und Mittleren Unternehmen 

nach Definition der Europäischen Kommission. 

Es lässt sich eine vorwiegend geschlechterstereotype Verteilung der Förderung zwischen Frauen 

und Männern feststellen. So sind in den Branchen Energie- und Wasserversorgung, Handel, Instandhaltung 

und Reparatur von KFZ, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Gesundheits-, Veteri- 


9. Mai 2008 




när- und Sozialwesen sowie Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen 

die Verteilungen deutlich geschlechtstypisch, wobei der Bereich Energie- und Wasserversorgung 

mit einem Verhältnis von eins (Frauen) zu drei (Männer) noch am wenigsten segregiert 

ist. 


Die Ergebnisindikatoren stellen sich im Unterfonds I.6 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 7 869 803 767 885 339 260 3.930 



darunter: positive Maßnahmenabbrüche 100% 48% 44% 69% 79% 100% 56% 

negative Maßnahmenabbrüche 52% 56% 31% 21% 44% 





� ► Die Erfolgsquote hat sich im Verlauf des Untersuchungszeitraums verbessert. Dies ist auf Verschiebungen 

in der Zielgruppenstruktur zurückzuführen. Im Durchschnitt der Jahre 2000-2007 ergibt 

sich für den Unterfonds I.6 eine Erfolgsquote von 69 Prozent. Von den übrigen 31 Prozent der 

Teilnehmer/innen, die die Maßnahme vorzeitig beendet haben, entfallen 56 Prozent auf positive 

Maßnahmenabbrüche, z. B. aufgrund der Aufnahme einer Beschäftigung. In dieser Gruppe finden 

sich 50 Prozent Frauen. 44 Prozent haben die Maßnahme aus negativen Gründen abgebrochen, 

hier beträgt der Anteil der Frauen wiederum 42 Prozent. Die Erfolgsquote der Maßnahmen hat sich 

in der zweiten Hälfte der Förderperiode erhöht und verläuft parallel mit der Verschiebung der Zielgruppen 

zugunsten der Beschäftigten, die in der Regel Maßnahmen seltener abbrechen, als arbeitslose 

Teilnehmer. Dies wird durch die Zahlen in den Übergangsjahren 2004 und 2005 deutlich: 

Betrug im Jahr 2004 der Anteil der Erwerbstätigen 24 Prozent und die Erfolgsquote 47 Prozent, 

stieg die Erfolgsquote im Jahr 2005 auf 77 Prozent, bei einem Erwerbstätigenanteil von 58 Prozent. 

� ► Der Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Ende ihrer Teilnahme eine Prüfung 

ablegen und somit ein qualifiziertes und auf dem Arbeitsmarkt verwertbares Zertifikat erhalten, ist 

im Unterfonds insgesamt zu niedrig – das in der Qualifizierungsrichtlinie gesetzte Ziel, die Lernerfolge 

zu kontrollieren wird somit nur teilweise erreicht. Die Prüfungsquote liegt im Unterfonds I.6 

bei 22 Prozent. Die Datenbasis reicht bei diesem Merkmal nicht aus, um gesicherte Aussagen über 

den gesamten Verlauf des Untersuchungszeitraums zu treffen. Es liegen zwar insgesamt für 

43 Prozent der Teilnehmer/-innen Angaben zum Maßnahmenerfolg aus, diese konzentrieren sich 

auf die Jahre 2003 bis 2005. Die Prüfungsquote liegt in diesen Jahren insgesamt bei 21 Prozent. 

� ► Die Vorgabe der Richtlinie, bei Projekten mit Arbeitslosen alle Möglichkeiten zur betriebsahen 

Qualifizierung zu nutzen, wird nur teilweise erreicht. Über die Gesamtheit des Untersuchungszeitraums 

betrachtet, haben nur 15 Prozent der aller Teilnehmer/-innen an einem Praktikum teilge- 


9. Mai 2008 




nommen. Rechnerisch wird also nur ein Teil der Nicht-Erwerbstätigen erreicht, die in der Förderung 

mit einem Anteil von 57 Prozent vertreten sind. Diese Diskrepanz wir in den Jahren 2003 und 2004 

besonders deutlich. In diesem Zeitraum gehörten fast drei Viertel der erreichten Personen zur 

Gruppe der Nicht-Erwerbstätigen, bei einer Praktikumsquote von 20 Prozent. Somit nimmt rechnerisch 

nur etwas mehr als jede Vierte als nicht-erwerbstätig erfasste Person im Rahmen der Qualifizierung 

an einem Praktikum teil. 


► Auf Basis der vorliegenden Daten lassen sich die im Unterfonds I.6 erreichten Wirkungen nur eingeschränkt 

bewerten. 

� Im Hinblick auf die Verbleibssituation liegen lediglich für 530 der über 3.900 im Unterfonds I.6 erreichten 

Personen Angaben zum Verbleib nach 6 Monaten vor, dies sind weniger als 14 Prozent 

der erreichten Personen. Aus der Datenbasis lässt sich die Aussage ableiten, dass sich die positiven 

Verbleibe auf den ersten Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung 


� Inwieweit es gelingt, Innovationen in KMU zu transferieren und deren Akzeptanz für neue, technikgestützte 

Lernformen zu wecken, ist auf der Basis der vorliegenden Informationen nicht zu beantworten. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 10.055 2.361 1.735 2.130 281 3.022 8.427 3.266 

Festgelegte Mittel pro Teilnehmerstunde 11,75 € 5,25 € 3,81 € 4,10 € 0,90 € 12,51 € 


Über den Berichtszeitraum wurden im Durchschnitt pro geförderte Person rund 3.200 Euro an Mitteln 

aus dem BAP festgelegt. 

Die Mittel pro Teilnehmer schwanken stark und sind zumindest für die zweite Hälfte der Förderperiode 

nicht plausibel. Eine weitere Bewertung soll an dieser Stelle daher nicht erfolgen. 


Insgesamt ist aufgrund des niedrigen Anteils an geförderten Frauen sowie der sehr niedrigen Quote 

der Migrantinnen kein Beitrag zur Gleichstellung abzuleiten. Hinzu kommt eine geschlechtsstereotype 

Förderung. Die Wirkungen lassen sich für den Unterfonds nicht bewerten, also auch für die Frage des 

Verbleibs der weiblichen erreichten Personen. Alleine der paritätische Anteil von Frauen und Männern 

bei den positiven Maßnahmeabbrüchen lässt einen Schluss auf eine gewisse Gleichstellungswirkung 


9. Mai 2008 




zu. Insgesamt muss hier jedoch alleine aufgrund der unausgewogenen Förderung ein negativer Beitrag 

zur Gleichstellung festgestellt werden. 




(-) Negativ (o) Neutral (+) 


Positiv 

Klarheit der Ziele Die Ziele der Landesinitiativen sind im Einzelnen dargelegt (z. B. 

Konzentration auf Themenfelder und Instrumente), ein kohärentes 

Gesamtprogramm liegt für den Unterfonds I.6 nicht vor. 

Die Ziele der Qualifizierungsförderung sind in einer allgemeinen 

Richtlinie spezifiziert. 


O 


Aufgrund der hohen Vielfalt in der Förderung in Einzelinitiativen 

soll keine Bewertung der Relevanz erfolgen. 

Datenlage Die Datenlage ist heterogen. Es liegen relativ vollständige Daten 

zu den soziodemographischen Merkmalen der erreichten Personen 

vor. 

Die Daten zu Unternehmen sind lückenhaft, was angesichts der 

Tatsache, dass sich die Landesinitiativen insbesondere Wirkungen 

bestimmten Branchen und Themenfeldern erzielen wollen, 

kritisch zu bewerten ist. Daten zu den Ergebnissen liegen nur für 

einen Teil des Untersuchungszeitraums vor, die Daten zu den 

Wirkungen sind lückenhaft. 


Zielgruppenerreichung Frauen sind deutlich unterrepräsentiert. Das Ziel, ältere Personen 

wird nicht erfüllt. 

Hohe Quote an Geringqualifizierten bei Ausrichtung an Zukunftsfeldern. 


Branchenziele 

Die Zielsetzungen werden nicht erreicht. Rechnerisch hat nur 

jede vierte nicht-erwerbstätige Person an einer Qualifizierung 

teilgenommen. 

Für ein an Themenfeldern und Branchen ausgerichtetes Programm 

ist die Datenbasis zu gering und lässt nur bedingt Rückschlüsse 

auf die Zusammensetzung der geförderten Unternehmen 

zu. Die Ergebnisse lassen eine gewisse Konzentration auf 

den Dienstleistungssektor zu. 

Gleichstellungsbeitrag Kaum sichtbare Beiträge zur Gleichstellung von Frauen und 

Männern. 

Wirkungen Keine Bewertung aufgrund Datenlage. 

Wirtschaftlichkeit Keine Bewertung aufgrund Datenlage. 



9. Mai 2008 


-+ 

-+ 

- 

-





� Zusammenfassung von Einzelinitiativen zu einem kohärenten Gesamtprogramm mit quantifizierten 

und überprüfbaren Zielen. 

� Verstärkte Einbeziehung von Zielgruppen, die in der beruflichen Weiterbildung unterrepräsentiert 

sind, insbesondere Ältere und Migrant/-innen. 

� Trennscharfe Trennung von Instrumenten – die Ergebnisse werden durch Maßnahmen für Straffällige 

verzerrt. 

� Begleitende Evaluation von Modellprojekten und damit Untersuchung von Zielen, die nicht im Monitoring-System 

abgebildet sind (z. B. bei der Fragestellungen, inwieweit die Akzeptanz für neue 

Lernformen in KMU verbessert werden konnte). 

� Ausbau von abschlussbezogenen Maßnahmen. 

� Verbesserung der Datenbasis, insbesondere bei Erhebung von Wirkungsindikatoren und Unternehmensdaten. 

� Verstärkter Einbezug von Frauen gerade in die Förderung besonders Erfolg versprechende wirtschafts- 

und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen 

� Verstärkte Bemühungen der horizontalen geschlechtsspezifischen Segregation am Arbeitsmarkt in 

der Förderung entgegenzuwirken. 

� Förderung von Migrantinnen mindestens an ihrem Anteil in der Gesamtbevölkerung des Landes 

Bremen (12 Prozent) 


9. Mai 2008 




6.4.7 Unterfonds I.7 Pro-WIN-Qu 


Bei dem Programm zur Steigerung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der beruflichen Qualifizierung 

(Pro-WIN-Qu) handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Qualifizierungsoffensive für den 

Strukturwandel (Unterfonds I.3). Pro-WIN-Qu übernimmt vom Vorgängerprogramm die kombinierte 

Ausrichtung an Zielgruppen und strukturpolitischen Zielen. Zusammenfassend bestehen im Hinblick 

auf die Programmziele folgende Erweiterungen: 

� Es soll eine noch stärkere Konzentration auf zentrale Sektoren und Branchen des Landes Bremen 

erfolgen, in denen ein struktureller Qualifizierungsbedarf besteht. Die Branchenorientierung soll 

sich explizit nicht allein auf den Dienstleistungssektor konzentrieren, sondern auch Industrie- und 

Handwerk einbeziehen. 

� Der Zielgruppenansatz wird verbreitert, mit dem Ziel, alle Zielgruppen und Hierarchiestufen einzubeziehen. 

Es besteht die Verpflichtung, auch für Frauen angemessene Zugangsmöglichkeiten zur 

beruflichen Qualifizierung zu schaffen. 

� In den Qualifizierungen wird eine stärkere Abschlussorientierung angestrebt. 

� Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen soll insgesamt gesteigert werden. 

� Ein weiterer Struktureffekt soll durch eine stärkere Profilbildung der Qualifizierungsanbieter erreicht 

werden, die durch die Förderung die Möglichkeit erhalten, neue Geschäftsfelder zu erschließen. 

Damit soll das Programm einen Beitrag zur Entwicklung eines marktgerechten und am Bedarf von 

Arbeitssuchenden, Beschäftigten und Betrieben ausgerichteten Angebotes leisten. Die Qualität der 

bremischen Weiterbildungsinfrastruktur soll hierdurch gesteigert werden. 

� Die Förderung der Weiterentwicklung des Qualifizierungsangebotes soll nachhaltige Effekte, auch 

über den Förderzeitraum hinaus erzielen und damit den Qualifizierungsstandort Bremen nachhaltig 

stärken. Hierfür sollen Kooperationen unter Bildungsträgern initiiert werden, darüber hinaus sollen 

die Perspektiven der Weiterführung der Maßnahmen im Antragsverfahren in einem Entwicklungskonzept 

dargelegt werden. Die Aspekte der Nachhaltigkeit der Förderung sind Gegenstand einer 

Sonderuntersuchung (siehe Kap. 7.1). 

Darüber hinaus ist die Förderung in der Richtlinie zur Förderung von Qualifizierungsprojekten im 

Rahmen des BAP wie folgt spezifiziert: 



von Betrieben ermöglichen. 

� Zielgruppe sind insbesondere Geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer/innen sowie von Arbeitslosigkeit 

bedrohte Arbeitnehmer/innen im Sinne von § 17 Sozialgesetzbuch III (SGB III). 


9. Mai 2008 





der Beschäftigungs- und Qualifikationsstruktur in den Betrieben der Region ausgelöst werden. 




Arbeitsmarkt sind zu berücksichtigen. 



� In der operativen Planung sind darüber hinaus quantifizierte Zielzahlen zum Prioritätenvorschlag 

vorhanden (Deputationsvorlage 220/04). Diese sehen folgende Zielwerte vor: 

Plangröße Anzahl Anteil an Gesamt 

Teilnehmer-/innen Gesamt 2.816 

Frauenanteil 1.021 36% 

Arbeitssuchende 978 35% 

Beschäftigte in KMU 1.838 65% 

Beteiligte Betriebe 442 

Teilnehmerstunden 535.315 

pro Teilnehmer/-in 190 

Tabelle 64: Zielzahlen für Unterfonds I.7, Quelle: Deputationsvorlage 220/04 

Diese Zielzahlen beziehen sich auf den geplanten Förderzeitraum 2005-2007 zum Zeitpunkt 

des Wettbewerbaufrufes im Jahr 2004. Später hinzugekommene Projekte und Mittelausweitungen 

sind nicht berücksichtigt. 

� Inhalte der Qualifizierung 

Die Richtlinie legt folgende Anforderungen an die Qualifizierungen fest: 

� Angemessene Integration von theoretischen Kenntnissen und Praxisbezug. 


B. durch Praktikumsplätze, zu nutzen. 

� Kontinuierliche Lernerfolgskontrolle. 

� Es ist eine Erfolgsbewertung durch Erhebung und Auswertung der Teilnehmererfahrungen während 

des Projektverlaufs sowie eine Dokumentation und Auswertung nach Abschluss des Projekts, 

auch im Hinblick auf die arbeitsmarktliche Verwertbarkeit, vorzunehmen. 

� Branchen 

Die Förderung soll sich laut Richtlinie auf folgende Branchenschwerpunkte konzentrieren: 

� Informationstechniken und Multimedia, 

� Unternehmensbezogene Dienstleistungen, 

� Personen- und serviceorientierte Dienstleistungen, 


9. Mai 2008 




� Produktions- und Verfahrenstechniken, 

� Umwelt und nachhaltige Energietechniken. 

Relevanz 

Bei den Zielgruppen des Programms handelt es sich um arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen: 

� Bei Migrant/innen und Älteren handelt es sich um Zielgruppen, die in der beruflichen Weiterbildung 

stark unterrepräsentiert sind. Untersuchungen des IAB-Betriebspanels (2003) belegen, 

dass Arbeitnehmer ab 50 kaum noch an der betrieblichen Weiterbildung teilnehmen. 

� Geringqualifizierte stellen weniger als ein Fünftel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, 

aber knapp die Hälfte der Arbeitslosen – diese Gruppe trägt ein besonders hohes Risiko, arbeitslos 

zu werden. 

� Fach und Führungskräfte sollen in soweit gefördert werden, dass hiervon eine Multiplikatorwirkung 

für KMU ausgeht. 





4,5 Prozentpunkte - Männer: +2,6 Prozent – und in Bremerhaven um 9,7 Prozent - Männer: 

+2,4 Prozent) stellen sie eine besonders relevante Zielgruppe für diesen Unterfonds dar. Für die 

Unterzielgruppe der Fach- und Führungskräfte liegen allerdings derzeit für das Land Bremen 


Die Relevanzprüfung im Hinblick auf Handlungsfelder und Branchen sowie die Breite des Zielgruppenansatzes 

ist zudem im Wettbewerbsverfahren angelegt und wurde dort umfassend geprüft. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 



1.593.277 1.897.095 3.039.750 6.530.122 

Strukturfonds 


Weitere landes- und Bundesmittel 

100% 100% 100% 100% 



9. Mai 2008 





Festlegungen 



3.500.000 

3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds I.7 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 6,3 Mio. Euro in den Laufzeitjahren 2005 bis 

2007 einen hohen Stellenwert in der BAP-Förderung ein. In diesem Zeitraum vereinigt Pro-Win-Qu 

9 Prozent der festgelegten Mittel – nur noch zwei Unterfonds haben zwischen 2005 und 2007 mehr 

Mittel erhalten. 

Die Förderung, dessen Volumen im Jahr 2007 auf 3 Mio. Euro deutlich ausgebaut wurde, speist sich 

im Rahmen des BAP ausschließlich aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 10 Projekte gefördert. 





4.000 

3.500 

3.000 

2.500 

2.000 

1.500 

1.000 

500 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


9. Mai 2008 


14 

13 

12 

11 

10 

9 

8 

7 

6 

5 

4 

3 

2 

1 

- 





In diesen Projekten wurden zwischen 2005 und 2007 insgesamt 4.700 Personen erreicht, darunter 

42 Prozent Frauen. 


dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 10 10 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 9 8 9 10 

Neu eingetretene TN 1.881 2.471 363 4.715 

Geförderte TN 1.881 3.343 937 4.715 


Frauen 37% 39% 57% 42% 

Unter 25 11% 12% 14% 12% 

50 und älter 12% 11% 10% 11% 

Ausländer/innen 6% 9% 10% 8% 

Ohne Schulabschluss 7% 5% 3% 6% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 63% 66% 65% 65% 

(Fach-)Hochschulreife 30% 30% 32% 30% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 78% 81% 81% 80% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 22% 19% 19% 20% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 58% 50% 26% 48% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 42% 50% 74% 52% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 41% 48% 71% 51% 

unter 12 Monate 43% 37% 39% 40% 

über 12 Monate 57% 63% 61% 60% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 439 1.140 172 1.322 



Im Einzelnen: 

� ► Frauen werden mit einem Anteil von 42 Prozent erreicht. Damit überschreitet der Output den 

ursprünglich geplanten Zielwert von 36 Prozent. 

� ► Das in der Qualifizierungsrichtlinie festgeschriebene Ziel, insbesondere Ältere zu fördern, wird 

nur teilweise erreicht. Die Förderung erreicht im Wesentlichen die mittleren Altersgruppen zwischen 

25 und 50 Jahren. Ältere ab 50 Jahren und Jüngere unter 25 werden zu jeweils 11 bzw. 


� ► Migrantinnen und Migranten werden in Pro-Win-Qu unterdurchschnittlich erreicht. Der Anteil 

beträgt 8 Prozent und liegt unter dem Anteil der Ausländer/-innen an der Bevölkerung. Allerdings 

kam es hier zu einer Steigerung in den letzten beiden Förderjahren. Der Anteil der geförderten 

Ausländerinnen war durchgängig höher als der der geförderten Ausländer. 


9. Mai 2008 




� ► Pro-Win-Qu erreicht verstärkt besser qualifizierte Zielgruppen. Das Ziel, insbesondere Geringqualifizierte 

zu fördern, wird nur teilweise erreicht. Der Anteil der Teilnehmer-/innen mit Abitur 

oder Fachhochschulreife liegt bei 30 Prozent, Geringqualifizierte ohne Schulabschluss haben einen 

mit 6 Prozent verhältnismäßig geringen Anteil an der Förderung. Unter den Geförderten haben 

80 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung; in dieser Gruppe sind Frauen mit 38 Prozent 

allerdings unterrepräsentiert. Rund ein Viertel der Teilnehmer/innen mit abgeschlossener Berufsausbildung 

verfügen über eine höherwertige Berufsausbildung wie Techniker, Meister oder einen 

(Fach-)Hochschulabschluss. Unter den Erwerbstätigen hat die Mehrheit (57 Prozent) eine gehobene 

oder leitende Position im Unternehmen inne. 

� ► Das in der ursprünglichen Planung festgelegte Ziel, mehrheitlich Beschäftigte zu fördern und 

damit die beteiligten Träger auf dem bremischen Weiterbildungsmarkt zu positionieren, wird nur 

teilweise erreicht. Gegenüber einem angestrebten Verhältnis zwischen Beschäftigten zu Arbeitssuchenden 

von 65 Prozent zu 35 Prozent ist das Verhältnis nach den vorliegenden Zahlen mit 

48 Prozent zu 52 Prozent zwischen den beiden Zielgruppen ausgewogen. Allerdings wird hinsichtlich 

der Anteile von Frauen in der jeweiligen Gruppe dieses Verhältnis fast erreicht: 61 Prozent der 

Arbeitslosen vor Maßnahmebeginn waren Frauen und 24 Prozent der vor Maßnahmebeginn Erwerbstätigen 

waren Frauen. Auffällig hoch ist der Anteil der Frauen unter den Selbständigen, die 

gefördert wurden, dieser liegt bei 77 Prozent. 

Die Mehrheit der im Unterfonds I.7 erreichten Arbeitslosen war länger als 12 Monate ohne Beschäftigung. 

� Die Informationen zu den beteiligten Unternehmen sind lückenhaft. Von den 4.700 eingetretenen 

Personen liegen nur für 1.300 Personen auswertbare Datensätze zu Unternehmen vor. Somit ist 

rechnerisch nicht für jeden Beschäftigten bekannt, welcher Branche sein Unternehmen zugeordnet 

ist. 

Diesen Teilnehmerstammblättern konnten Branchen wie folgt zugeordnet werden: 

TOP 10 Branchen 

Anteil der in der 

Branche 

geförderten 

Personen 

Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr: Verkehrsvermittlung 17% 

Ernährungsgewerbe 12% 

Maschinenbau 11% 

Landverkehr; Transport in Rohrfernleitungen 9% 

Projekt hat keine spezielle Branchenausrichtung 9% 

Baugewerbe 8% 

Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 8% 

Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen 7% 

Energieversorgung 3% 

Erziehung und Unterricht 2% 

Tabelle 67: Branchenauswertung teilnehmerbezogene Unternehmensdaten (n=1322), UF I.7 


9. Mai 2008 




► Die Datenlage zu Unternehmen ist für ein Programm, das sich an bestimmte Branchen und Zukunftsfelder 

der Wirtschaftsförderung ausrichtet, nicht ausreichend. Daten zu Unternehmen und 

deren Branchen liegen nur für einen Teil der Teilnehmer/innen (28 Prozent) vor. Aufgrund der geringen 

Anzahl der Projekte besteht die Gefahr, dass fehlende Daten zu hohen Verzerrungen führen. 

Deswegen können nur eingeschränkt Aussagen darüber gemacht werden, in welchen Branchen 

Männer und Frauen gefördert wurden und ob ein Beitrag zum Abbau der horizontalen Segregation 

erfolgen konnte. Die vorliegenden Zahlen weisen jedoch darauf hin, dass Frauen und Männer eher 

in geschlechtstypischen Branchen gefördert wurden. So lag der Anteil der Männern im Bereich der 

Energie- und Wasserversorgung und im Baugewerbe bei über 90 Prozent, der Anteil von Frauen 

lag im Bereich des Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesens sowie im Gastgewerbe sehr hoch. 

Unabhängig von den in den Personendatensätzen gemachten Angaben wurden im Unterfonds 270 

Unternehmensstammblätter gezählt. Im Hinblick auf die anfangs angestrebte Einbeziehung von 

440 Unternehmen bleibt das Programm deutlich hinter den Planungen zurück. 


Die Ergebnisse stellen sich im Unterfonds I.7 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 1.009 2.769 937 4.715 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 94% 96% 94% 96% 

Vorzeitiges Maßnahmenende 6% 4% 6% 4% 





kein Teilnahmenachweis 2% 4% 2% 3% 

Beratungsprozesse 1 124 52 3 180 

Unternehmensberatungen 5 5 


Dabei sind hinsichtlich der Ergebnisse keine wesentlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern 

festzustellen. 

� ► Es gelingt in Pro-Win-Qu auch die Gruppe der Arbeitslosen zu einem sehr hohen Anteil zu einem 

erfolgreichen Maßnahmenbesuch zu führen. Die Maßnahmen haben eine sehr hohe Erfolgsquote. 

Die Abbrecherquote liegt im Gesamtzeitraum der Förderung unter 5 Prozent. 

� ► Das Ziel, die Qualifizierungen stärker an Abschlüssen auszurichten, wird nicht erreicht. Der Anteil 

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Ende ihrer Teilnahme eine Prüfung ablegen und 

somit ein qualifiziertes und auf dem Arbeitsmarkt verwertbares Zertifikat erhalten, ist nicht ausreichend. 

Die Prüfungsquote liegt im Unterfonds I.7 bei 14 Prozent. 

� ► Die Vorgabe der Richtlinie, bei Projekten mit Arbeitslosen alle Möglichkeiten zur betriebsnahen 

Qualifizierung zu nutzen, wird nicht erreicht. Über die Gesamtheit des Untersuchungszeitraums 


9. Mai 2008 




betrachtet, haben weniger als 7 Prozent aller Teilnehmer/-innen an einem Praktikum teilgenommen, 

bei einem Anteil der Nicht-Erwerbstätigen von 52 Prozent. 


► Auf Basis der vorliegenden Daten lassen sich die im Unterfonds I.7 erreichten Wirkungen nicht 

bewerten. 

� Die Datenlage für die Verbleibszahlen liegt unter dem Durchschnitt des BAP und stellt sich im Einzelnen 


2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 37 76 113 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 23 8 1 32 

arbeitslos/anderer Verbleib 98 156 42 296 


Es liegen für insgesamt 441 der über 4.700 im Unterfonds I.7 erreichten Personen Angaben zum 

Verbleib nach 6 Monaten vor, dies sind weniger als 10 Prozent der erreichten Personen. Allenfalls 

lässt sich die Trendaussage ableiten, dass sich die Vermittlungen in Arbeit mehrheitlich auf den 

ersten Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung konzentrieren. 

� Die in den Zielsetzungen angestrebte Nachhaltigkeit der Förderung wird in einer gesonderten Untersuchung 

(Kap. 7.1) näher untersucht. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 847 567 3.244 1.385 



Pro geförderte Person wurden im Verlauf von Pro-Win-Qu im Schnitt 1.300 Euro verausgabt. Damit 

liegen die dem BAP zuzurechnenden Ausgaben deutlich unter den in den anderen Unterfonds geförderten 

Qualifizierungsmaßnahmen. 

► Im Ergebnis lässt sich eine im Verhältnis zu den anderen im Fonds I untersuchten Maßnahmen 

eine höhere Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf den erfolgreichen Maßnahmenabschluss feststellen. In 

anderen Qualifizierungsprogrammen gibt es trotzt höherer Kosten eine geringere Quote an Teilnehmer/innen, 

die die geförderten Maßnahmen bis zum Ende besuchen. Dies kann als Hinweis auf eine 

Bedarfsgerechtigkeit der Qualifizierungen gewertet werden. 


9. Mai 2008 




Diese Aussagen sind mit drei Einschränkungen zu relativieren: 

� Ein Teil der höheren Wirtschaftlichkeit erklärt sich durch die Tatsache, dass sich die Ausstiegswilligkeit 

von Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit der Dauer der Förderung erhöht. Der Förderumfang 

liegt in Pro-Win-Qu mit durchschnittlich 190 Stunden deutlich unter dem der anderen Qualifizierungsfonds. 

� Ein weiterer Teil der geringen Abbruchwilligkeit erklärt sich durch die in Pro-Win-Qu erreichten verhältnismäßig 

„guten“ Zielgruppen. 

� Unter den erfolgreichen Teilnehmer/-innen erhält nur ein kleiner Teil Zertifikate, die auf Prüfungen 

basieren. 

► Eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit hinsichtlich der erreichten Wirkungen ist nicht möglich. Es 

liegen nicht genug Daten vor, um die Wirkungen der Förderung auf dem Arbeitsmarkt einer Überprüfung 

zu unterziehen. 


Mit einem Frauenanteil von 42 Prozent hat der Unterfonds Pro-WinQu die Zielquote von 36 Prozent 

geförderter Frauen überschritten. Dies kann als positiver Beitrag zur Gleichstellung bewertet werden. 

Dabei ist interessant, dass es eine rapide Steigerung des Anteils an Frauen gab: Waren es 2005 noch 

37 Prozent neu eingetretene Personen, so waren es 2006 bereits 41 Prozent und in 2007 sogar 

72 Prozent. Dies weist darauf hin, dass die deutliche Vorgabe an die Träger, ein Konzept zur Chancengleichheit 

bereits mit dem Antrag zu liefern, Wirkung zeigte. Zudem war der Anteil der geförderten 

Ausländerinnen durchgängig höher als der der geförderten Ausländer. 

Obwohl der Anteil der vor Maßnahmebeginn arbeitslosen Frauen wesentlich höher lag als der der 

arbeitslosen Männer, sind hinsichtlich der Ergebnisse keine wesentlichen Unterschiede zwischen 

Frauen und Männern festzustellen. 

Die Frauenquote von 42 Prozent liegt weiterhin leicht unter dem Anteil der Frauen an den Arbeitslosen 

im Land Bremen, die eine wichtige Zielgruppe von Pro-Win-Qu sind. In der Gesamtschau relativiert 

sich somit der positive Beitrag zur Gleichstellung (zum Thema Zielquoten siehe auch Kapitel 8). Da 

der Bewertungsmaßstab hier jedoch die angestrebte Zielquote von 36 Prozent ist, wird der Gleichstellungsbeitrag 

hier positiv eingeschätzt. 


9. Mai 2008 







(-) Negativ (o) 


Neutral (+) Positiv 


Die Ziele sind in einer Richtlinie und weiteren Dokumenten 

dargelegt. 

Die Ziele sind teilweise quantifiziert. 

O+ 


Es erfolgt eine Prüfung der Relevanz im Wettbewerbsverfahren. 

Datenlage Die Datenlage ist heterogen. Es liegen relativ vollständige Daten 

zu den soziodemographischen Merkmalen der erreichten 

Personen vor. 

Die Daten zu Unternehmen sind lückenhaft, was angesichts der 

Tatsache, dass in Pro-Win-Qu Wirkungen in bestimmten Branchen 

und Themenfeldern erzielt werden sollen, kritisch zu bewerten 

ist. Die Daten zu den Wirkungen sind lückenhaft. 


Zielgruppenerreichung Pro-Win-Qu erreicht verstärkt besser qualifizierte Zielgruppen. 

Geringqualifizierte, Ältere und Migrant/-innen werden unterdurchschnittlich 

erreicht. Das Ziel, mehrheitlich Beschäftigte zu 

fördern, wird nur teilweise erreicht. 


Branchenziele 


9. Mai 2008 


O+ 

Nur ein geringer Anteil der Geförderten erhält in einem Praktikum 

die Möglichkeit zu einer betriebsnahen Qualifizierung. - 

Keine Bewertung aufgrund unzureichender Daten. 

Programmergebnisse Hohe Erfolgsquote bei geringem Abschlussbezug der Qualifizierungen. 


Wirkungen Keine Bewertung aufgrund unzureichender Datenlage. 



Gemessen an den Ergebnissen im Verhältnis hohe Wirtschaftlichkeit. 

Eine Bewertung anhand von Wirkungen ist aufgrund der mangelnden 

Datenlage nicht möglich. 

-+ 

- 

-+ 

+ 

O





� Ausbau der Förderung von Personengruppen, die in der beruflichen Weiterbildung unterrepräsentiert 

sind, insbesondere von älteren Personen, Migrantinnen und Migranten sowie gering Qualifizierten. 

� Verbesserung der Datenbasis zu den geförderten Unternehmen. Messung der Zielerreichung einer 

Konzentration auf Kernbranchen. 

� Ausbau der Abschlussorientierung. 

� Verbesserung der Datenbasis zur Messung der Wirkungen. 

� Förderung von Ausländerinnen und Ausländern jeweils entsprechend ihres Anteils an den Zielgruppen. 


9. Mai 2008 




6.4.8 Unterfonds II.1 Arbeitsorientierte Innovation in den Betrieben (A&T, 50 plus) 


Im Rahmen des Flankierungsfonds sollen arbeitsorientierte Innovationen in den Betrieben unterstützt 

werden. Das Programm „Arbeit und Technik“ unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei 

der betrieblichen Entwicklung neuer, miteinander verbundener Maßnahmen aus den Bereichen Technik, 

Qualifizierung, Organisation sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz. Ziel ist es, kooperative, beteiligungsorientierte 

Methoden und Verfahren für betriebliche Innovationsprozesse zu entwickeln, die 

gleichzeitig auf andere Unternehmen übertragbar sind. So sollen zukunftsrelevante Entwicklungen aus 

Technologie und Arbeitswissenschaft für kleine und mittelständische Unternehmen im Land Bremen 

nutzbar gemacht und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dauerhaft verbessert werden. Die 

Unternehmen sollen befähigt werden, sich flexibel an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen 

und insbesondere durch die Verbesserung der fach- und organisationsbezogenen Handlungskompetenzen 

der Mitarbeiter Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Übergeordnete Zielsetzung ist 

es, die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer/innen mit der Stärkung der Innovations- 

und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbinden. 

Das Programm „Arbeitsmarktpolitische Flankierung neuer Dienstleistungen für die Zielgruppe 

50plus“ soll die Bereitstellung eines breiten altersgerechten Dienstleistungsangebotes für die Zielgruppe 

der über 50-jährigen Menschen fördern. Die Förderung der Organisations- und Kompetenzentwicklung 

soll den regionalen Aufbau eines integrierten Dienstleistungsangebotes flankieren. 

Die Förderung ist in der Richtlinie zur Förderung von Verbundprojekten im Rahmen des Landesprogrammes 

Arbeit und Technik spezifiziert. 

► Die Zielsetzungen für den Unterfonds II.1 sind formuliert. Ein Zielsystem mit klarer Zieldefinition ist 

allerdings nicht existent. 

► Die Ziele sind nicht quantifiziert, so dass eine Bewertung und Wirkungsmessung anhand von Zielerreichungsgraden 

nicht möglich ist. 

Im folgendem wird analysiert, inwieweit die real geförderten Inhalte und die durch die Projekte erreichten 

Zielgruppen der Zielsetzung des Unterfonds II.1 entsprechen. 

� Inhalte und Zielgruppen 

Gefördert werden sollten im Rahmen des Unterfonds vorrangig Projekte mit folgenden Inhalten: 

� Produkt-, Prozess- und Verfahrensinnovationen, soweit sie mit neuen Organisationsformen von 

Arbeit verbunden sind 

� Entwicklung und Erprobung neuer Formen der Arbeitsorganisation 

� Prozessintegrierte Strategien des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes 


9. Mai 2008 




� Projekte die von bremischen Unternehmen zusammen mit wissenschaftlichen Institutionen, 

Weiterbildungseinrichtungen und anderen Know-how-Trägern durchgeführt werden 

� Projekte die dem Aufbau eines Netzwerkes aus KMU und insbesondere Handwerksbetrieben 

zur arbeitsteiligen Erbringung von Dienstleistungen für die Zielgruppe Älterer fördern 

� Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Marketing und Kundenorientierung bezogen auf die Bedürfnisse 

der Kundengruppe 50plus 

� Qualifizierungsmaßnahmen IuK-Technologie und IT-Kompetenz. 

Der Unterfonds richtet sich im Rahmen des Programms „Arbeit und Technik“ an Kooperationen zwischen 

KMU und Partnern aus Wissenschaft, Weiterbildung und Beratung. 

Das Landesprogramm „Arbeitsmarktpolitische Flankierung neuer Dienstleistungen für die Zielgruppe 

50plus“ richtet sich an innovationsbereite Unternehmen und arbeitsmarktpolitische Dienstleister, die 

KMU durch Coaching-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote beim Aufbau eines integrierten 

Dienstleistungsangebotes für die Zielgruppe 50 plus unterstützen können. 

Zielgruppen sind: 

� Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und deren Mitarbeiter 

� KMU im Verbund mit Partnern aus Wissenschaft, Weiterbildung und Beratung. 

► Die inhaltliche Ausrichtung entspricht den Zielsetzungen des Unterfonds II.1. Die durchgeführten 

Projekte kamen kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bremen und Bremerhaven zugute und 

dienten dazu, nachhaltige Veränderungen der Arbeitsorganisation und Prozessoptimierung anzustoßen. 

► Die Zielgruppen sind arbeitsmarktpolitisch relevant. Im Fokus stehen die Unternehmen und deren 

Mitarbeiter. Die Unternehmen sind die wesentlichen Player auf der Angebotsseite des Arbeitsmarktes. 

Maßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Unternehmen erhöhen, leisten mittel- bis 

langfristig einen Beitrag zur Ausweitung und Sicherung der Mitarbeiterzahlen in den kleinen und mittelständischen 

Unternehmen. 

► Die Verbindung von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit strategischen Partnern aus 

Wirtschaft und Wissenschaft ist erfolgreich durchgeführt worden. 

Relevanz der Zielgruppen 

Die Analyse und Bewertung der Zielgruppen erfolgt mit Hilfe der Teilnehmerdaten. 

► Bei den Zielgruppen des Unterfonds handelt es sich um arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen. 

► Im Unterfonds II.1 stehen KMU und deren Mitarbeiter sowie deren strategische Partner aus Wissenschaft 

und Wirtschaft im Vordergrund. Die erfassten Teilnehmerdaten sind nicht in der Lage den 

wesentlichen Output des Unterfonds wiederzugeben. Wesentliche Teilnehmerdaten für den Unterfonds 

wären die Anzahl der beteiligten Unternehmen nach Branchen, die Anzahl der beteiligten Mitarbeiter, 

die Anzahl der Kooperationspartner und –projekte, etc. 


9. Mai 2008 





Der finanzielle Verlauf des Unterfonds II.1 stellt sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 760.344 1.132.307 687.823 838.285 1.371.507 1.823.887 3.307.045 9.921.197 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 46% 48% 40% 42% 18% 7% 19% 

Strukturfonds 



54% 52% 60% 58% 82% 93% 100% 81% 

Tabelle 72: Finanzieller Verlauf, Unterfonds II.1, 2000-2007 


Festlegungen 



3.500.000 

3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 69: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds II.1, 2000-2007 

Der Unterfonds II.1 nimmt in der Förderperiode von 2000-2007 mit einem Gesamtvolumen von 

9,92 Mio. Euro bzw. einen Anteil von 3,8 Prozent einen durchschnittlichen Stellenwert im BAP ein. Die 

Finanzierung erfolgt zu 81 Prozent aus Strukturfondsmitteln. Neben dem ESF (4,31 Mio. Euro) ist 

auch der EFRE (3,7 Mio. Euro) wesentlich an der Finanzierung beteiligt. Finanzielle Zuflüsse in den 

Unterfonds in Höhe von 1,9 Mio. Euro kommen zudem aus Landesmitteln des Senators für Arbeit. 

Die im Rahmen des BAP eingesetzten EFRE-Mittel müssen einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung 

und Sicherung von Beschäftigung und mehr Wettbewerbsfähigkeit leisten. ► Die EFRE-Mittel sind im 

Programm Arbeit und Technik in Abstimmung mit den EFRE-Verantwortlichen programmgemäß eingesetzt 

worden. 

Im Verlauf der Projektförderung wurden insgesamt 44 Projekte gefördert. Der Bestand an Förderfällen 

liegt seit dem Jahr 2001 relativ konstant zwischen 16 und 30 Fällen pro Jahr. Die insgesamt festgelegten 

Mittel haben sich seit dem Jahr 2004 stark nach oben entwickelt. Gab es im Jahr 2004 einen Bestand 

an festgelegten Mitteln in Höhe von 0,8 Mio. Euro, so waren es 2007 bereits 3,3 Mio. Euro. 


9. Mai 2008 


30 

25 

20 

15 

10 

5 

- 





Im Unterfonds II.1 wurden in der Förderperiode 2000-2007 insgesamt 582 Personen gefördert. Die 

Anzahl der geförderten Teilnehmer schwankt in den einzelnen Jahren zwischen 44 und 334 Teilnehmern. 

Beratungsprozesse gab es zwischen 2004 und 2007 lediglich vier, Unternehmensberatungen, 

die erst im Jahr 2006 eingeführt wurden, wurden insgesamt 104 gezählt. 





400 

350 

300 

250 

200 

150 

100 

50 

- 

Abbildung 70: Outputs im Unterfonds II.1, 2000-2007 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Die Outputs und die Struktur der erreichten Zielgruppen stellen wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 9 8 5 1 13 8 44 


Neu eingetretene TN 44 290 14 3 117 100 14 582 

Geförderte TN 44 334 268 44 130 212 164 582 


Frauen 18% 23% 24% 57% 47% 45% 44% 33% 

Unter 25 7% 5% 5% 4% 4% 1% 5% 

50 und älter 22% 20% 29% 27% 12% 14% 16% 16% 

Ausländer/innen 2% 1% 1% 2% 2% 3% 1% 


Hauptschule/Mittlerer Abschluss 57% 62% 40% 53% 49% 51% 54% 

(Fach-)Hochschulreife 86% 42% 37% 60% 46% 51% 48% 46% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 100% 86% 82% 100% 99% 97% 97% 91% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 14% 18% 1% 3% 3% 9% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 100% 99% 100% 100% 100% 100% 100% 99% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 1% 1% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 0% 0% 

unter 12 Monate 

über 12 Monate 

100% 100% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 49 101 55 103 

Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 122 56 46 75 

Tabelle 73: Outputs im Unterfonds II.1 


9. Mai 2008 




Die Auswertung der Outputs erfolgt vor dem Hintergrund, dass für den Unterfonds wesentliche Teilnehmerdaten 

nicht erfasst worden sind. Eine hinreichende Bewertung des Outputs hinsichtlich der 

Hauptzielrichtung des Unterfonds ist damit nicht möglich. 

� Einen Beitrag zur Chancengleichheit von Männern und Frauen im Berufsleben zu leisten, ist laut 

Richtlinie explizites Ziel der Förderung. Von den insgesamt 582 Teilnehmern waren 33 Prozent 

Frauen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in den Jahren 2001 (18 Prozent Frauenanteil), 2002 

(23 Prozent) und 2003 (24 Prozent) hat sich der Frauenanteil in den folgenden Jahren zwischen 

44 Prozent und 57 Prozent eingependelt. 

� Der Anteil der Ausländer an den Teilnehmern liegt insgesamt bei lediglich 1 Prozent. ► Es ist zwar 

kein explizites Ziel des Unterfonds, verstärkt Ausländer zu fördern und zu integrieren, eine Steigerung 

des Teilnehmeranteils ist aber zu empfehlen. In diesem Fall wäre eine Erhebung des Anteils 

der Teilnehmer mit Migrationshintergrund aussagekräftiger. 

� Der Unterfonds richtet sich insbesondere an Unternehmen und deren Mitarbeiter. ► Ein Anteil der 

Erwerbstätigen an den Teilnehmern von 99 Prozent, sowie ein Anteil der Teilnehmer mit abgeschlossener 

Berufsausbildung von 91 Prozent ist damit erwartungsgemäß hoch und stimmt mit der 

Ausrichtung des Unterfonds überein. 

Ergebnisse 

Die Ergebnisse und Wirkungen stellen sich im Unterfonds II.1 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 80 227 31 18 62 132 550 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 100% 97% 50% 96% 97% 


darunter: positive Maßnahmenabbrüche 

negative Maßnahmenabbrüche 

Interne/Externe Prüfung 

100% 100% 

Teilnehmenachweis ohne Prüfung 100% 100% 50% 98% 97% 

kein Teilnahmenachweis 50% 2% 3% 

Beratungsprozesse 2 1 1 4 


Tabelle 74: Ergebnisse im Unterfonds II.1, 2000-2007 

Auch hier ist zu beachten, dass die auf Teilnehmer-/innen bezogenen Kenngrößen nur bedingt dazu 

geeignet sind, die Ergebnisse des Programms adäquat abzubilden. Daher wird im Folgenden auf eine 

Bewertung verzichtet. Die nachfolgenden Zahlen werden nachrichtlich berichtet. 

� Von den 582 Teilnehmern haben insgesamt 97 Prozent die Maßnahme erfolgreich abgeschlossen. 

Für 3 Prozent der Teilnehmer gab es ein vorzeitiges Ende der Maßnahmen, wovon 100 Prozent 

einen positiven Abbruchgrund gehabt haben. 


9. Mai 2008 




� 97 Prozent der Teilnehmer konnten einen Teilnahmenachweis ohne Prüfung vorlegen. Interne oder 

externe Prüfungen wurden nicht durchgeführt. 

� Unternehmensberatungen (104) fanden erst ab dem Jahr 2006 statt. Beratungsprozesse gab es 

lediglich in 4 Fällen. 

Wirkungen 

Im Rahmen der Projekte des Unterfonds II.1 wurde keine Wirkungsmessung durchgeführt. ► Wirkungsmessung 

setzt eine regelmäßige und standardisierte Erfassung voraus. Der Erfolg von Maßnahmen/Projekten 

kann nur am Grad der Zielerreichung gemessen werden. Es fehlen klar definierte Zielwerte, 

zum Beispiel auch zum „Beitrag zur Gleichstellung“ und regelmäßige, möglichst vollständige 

Erfassungen zum Verbleib der Teilnehmer. 


Die Kennziffern zur Wirtschaftlichkeit im Unterfonds II.1 stellen sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 17.281 3.390 2.567 19.052 10.550 8.603 20.165 17.047 


226,92 € 114,49 € 

Tabelle 75: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds II.1, 2000-2007 

Auch hier ist aufgrund des Zuschnitts des Programms zu beachten, dass eine Wirtschaftlichkeitsmessung 

anhand von Teilnehmerzahlen nicht zielführend ist. 

Gleichstellung 

In der Förderrechtlinie ist das Ziel, einen Beitrag zur Chancengleichheit von Männern und Frauen im 

Berufsleben zu leisten, explizit und prominent genannt, wird jedoch nicht mit entsprechenden Zielindikatoren 

unterlegt. Wird allerdings der Zielwert einer Förderung mindestens am Anteil der Arbeitslosen 

(43 Prozent) zugrunde gelegt, muss festgestellt werden, dass die Förderung im Gesamtverlauf mit 

einem Anteil von 33 Prozent geförderten Frauen noch nicht einmal den Status quo der Situation von 

Frauen auf dem Arbeitsmarkt reproduziert, sondern insgesamt Chancenungleichheit verstärkt. Ab dem 

Jahr 2004 ist hier jedoch ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen; ab diesem Jahr liegt der Anteil konstant 

über 43 Prozent, aufgrund der geringeren Förderzahlen in diesen Jahren kann sich dies aber 

nicht erheblich auf das Gesamtergebnis niederschlagen. 

Frauen über 50 Jahre hat die Förderung im Zeitverlauf zu 42 Prozent erreicht, hier sind die Zahlen 

wiederum in den letzten Jahren deutlich rückläufig. Ausländerinnen wurden im Vergleich zu Ausländern 

etwas besser erreicht, hier ist der Anteil jedoch insgesamt sehr niedrig (siehe oben). 

Hinsichtlich des Erwerbsstatus vor Maßnahmebeginn ist zu bemerken, dass in der Gruppe der Geförderten, 

die vor Maßnahmebeginn einfache Tätigkeiten ausübten, Frauen mit 60 Prozent deutlich überrepräsentiert, 

während sie hier unter den Selbständigen nur 19 Prozent ausmachen. Hinsichtlich der 

Berufsausbildung ist festzustellen, dass Frauen in der Gruppe der Geförderten mit einer betrieblichen 

Ausbildung sowie mit einem Universitätsabschluss überrepräsentiert sind. 


9. Mai 2008 




Aufgrund der Datenlage können keine Aussagen zu den Ergebnissen und den Wirkungen der Förderung 

hinsichtlich Gleichstellung gemacht werden. 


Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds II.1 wie folgt bewertet: 




Im Rahmen der Richtlinie „Arbeit und Technik“ sind abstrakte 

Ziele formuliert. Eine Operationalisierung der Ziele fehlt. 


Relevanz Klare Ausrichtung an einer für die Angebotsseite der Arbeitsmarktpolitik 

wesentlichen Zielgruppe. Die Ausrichtung des Programms 

kann einen positiven Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit 

von KMU leisten. 


Zielgruppenerreichung Die anvisierten Zielgruppen werden erreicht. 

Branchenziele 

Im Rahmen des Programms 50+ werden insbesondere Handwerksbetriebe 

angesprochen. Aufgrund fehlender Daten, ist es 

nicht möglich zu bewerten, inwieweit die Handwerksbetriebe 

durch die Förderung erreicht wurden. 

Programmergebnisse Keine Bewertung auf der Basis von Teilnehmerdaten. 

Beitrag zur Gleichstellung 

Frauenquote insgesamt niedrig, keine Bewertung von Ergebnissen 

und Wirkungen auf Gleichstellung möglich 

Wirkungen Keine Bewertung aufgrund fehlender Wirkungsmessung. 

Wirtschaftlichkeit Bewertung auf der Basis von Teilnehmerdaten ist nicht sinnvoll. 

Tabelle 76: Bewertung zum Unterfonds II.1 


9. Mai 2008 


(-) Negativ (o) 

Neutral (+) Positiv 



� Klar definierte und messbare Zieldefinitionen. 

� Ex-ante Quantifizierung von Zielen. 

� Standardisierte und vollständige Erfassung relevanter Daten für die Output-, Ergebnis- und Wirkungsmessung. 

� Die aufgenommenen Teilnehmer- und Unternehmensdaten sollten für den Unterfonds spezifischer 

definiert sein und eine Erfassung der Outputs und Ergebnisse der Projekte gewährleisten. 

- 

+ 

+ 

o 

-



6.4.9 Unterfonds II.2 Betriebs- und branchenbezogene Kriseninterventionen 


► Für den Unterfonds II.2 konnte kein kohärentes System rekonstruiert werden. 

Im Zusammenhang mit dem Unterfonds II.2 werden im Berichtswesen folgende Initiativen genannt: 

� Modellprojekt des bremischen Senats „Mobilitätsförderung und Transfergesellschaft Bremerhaven“ 

(TGB) für von Entlassung betroffene Mitarbeiter/innen des SSW. ► Dieses Projekt, das 2005 

beendet wurde, ist nicht im Auswertungsdatensatz enthalten. 

� Landesinitiative zur Förderung älterer Arbeitnehmer. 

Hierbei handelt es sich um die Förderung der Handlungsachse 1 der Initiative für ältere Arbeitslose 

in Bremerhaven. Gefördert wird eine Innovationsagentur für die Zielgruppe der älteren Arbeitslosen. 

Die Förderung richtet sich an Personen, die Leistungen nach SGB II und III beziehen. In der Innovationsagentur 

soll ein auf diese Zielgruppe spezialisiertes Fallmanagement entwickelt werden, mit 

dem Ziel, die Integrationsleistungen für ältere Arbeitslose zu verbessern. Weiteres Ziel ist die 

Durchführung einer Sensibilisierungs- und Informationskampagne zum Thema demographischer 

Wandel. 

� Regionales Sonderprogramm zur Unterstützung der Wirtschaftsstruktur und zur Schaffung von 

Arbeitsplätzen im Land Bremen in Begleitung der Umstrukturierungen im Stahlsektor („ReSoSta“) 

Im Rahmen dieses Programms wurde im Unterfonds II.2 eine Qualifizierungsmaßnahme in der 

Kunststoffindustrie gefördert sowie eine Studie zur Erarbeitung eines Umsetzungskonzepts für den 

Recyclingpark Unterweser. 

Darüber hinaus wurden im Auswertungssatz ein falsch zugeordneter Förderfall zur Förderung der 

Gesundheitswirtschaft sowie ein Förderfall zu Umsetzungskosten für die BRAG vorgefunden. 

Finanzieller und materieller Verlauf 

Der finanzielle und materielle Verlauf stellt sich im Unterfonds II.2 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 95.988 42.369 278.579 591.273 1.008.209 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 44% 24% 39% 31% 

Strukturfonds 



OUTPUT 


100% 56% 76% 61% 69% 

Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 1 1 3 5 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 1 2 4 3 5 

Tabelle 77: Finanzieller und materieller Verlauf, Unterfonds II.2, 2004-2007 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen: 

� Im Unterfonds II.2 wurde zwischen 2004 und 2007 insgesamt eine Million Euro bewilligt. Damit 

gehören die betriebs- und branchenbezogenen Kriseninterventionen zu den kleinsten im BAP vertretenen 

Unterfonds. 

� Mehr als die Hälfte der Mittel entfällt auf das Jahr 2007, die sich auf die genannte Innovationsagentur 

für ältere Arbeitslose sowie auf das Qualifizierungsprojekt in der Kunststoffindustrie im Rahmen 

von ReSoSta konzentrieren. 

� Es liegen im Auswertungsdatensatz keine weiteren Daten zur Auswertung vor. 

Fazit 

Die Zielanalyse zeigt, dass im Unterfonds II.2 Projekte gefördert werden, die nicht mit der Namensgebung 

dieses Fördersegmentes in Einklang zu bringen sind. Zudem werden in den Projekten unterschiedlichste 

Zielgruppen und Instrumente gefördert. 

Die aktuell geförderten Projekte, die den Schwerpunkt der Förderung im Unterfonds II.2 ausmachen 

sind bereits im Jahr 2006 gestartet. Vor diesem Hintergrund wäre zu erwarten, dass erste Daten zum 

materiellen Verlauf vorliegen. 


9. Mai 2008 




6.4.10 Unterfonds II.3 Gesundheitswirtschaft 

Ziel des Programms ist die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in der bremischen Gesundheitswirtschaft, 

die für das Land Bremen als Zukunftsmarkt und Innovationsfeld identifiziert wurde. Die 

im BAP geförderten Aktivitäten ordnen sich in ein ressortübergreifendes Projekt „Gesundheitswirtschaft 

im Lande Bremen“ ein. 

Instrumente der Förderung 

In den Zielsetzungen ist der Einsatz der folgenden Instrumente vorgesehen: 

� Optimierung von Prozessen und Strukturen sowie die die Schaffung neuer Angebote für die Qualifizierung 

in der Gesundheitswirtschaft. 

� Förderung von Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte, insbesondere im Zusammenhang mit 

der Einführung neuer Technologien. 

� Entwicklung und Erprobung neuer Technologien, Verfahren und Dienstleistungen mit dem Fokus 

auf die Integration in bestehende Arbeitsabläufe. 

� Entwicklung von neuen gesundheitsbezogenen, nutzergruppenspezifischen Dienstleistungen. 

� Durchführung von Machbarkeitsstudien. 

Zielgruppen der Förderung 

In den Zielsetzungen werden folgende Zielgruppen avisiert: 

� Wissenschaftliche Einrichtungen, 

� KMU mit Sitz im Lande Bremen, z. B. Anbieter von Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, 

� Dienstleister im Bildungsbereich. 

� Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft. 

► Es liegen der Evaluation keine Quantifizierten Zielwerte oder weitere Spezifizierungen zur beabsichtigten 

Zusammensetzung der Zielgruppen oder der einzusetzenden Instrumente vor. 

Relevanz und Additionalität 

Gesundheitswirtschaft ist als wichtiges Innovationsfeld in der bremischen Wirtschaftsförderung verankert 

und als arbeitsmarktpolitisch bedeutsame Zukunftsbranche anerkannt. Von daher soll an dieser 

Stelle keine weitere Überprüfung der Relevanz erfolgen. 


9. Mai 2008 





Der finanzielle Verlauf stellt sich im Unterfonds II.3 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

KERNKENNZAHLEN 

INPUT 

Festgelegte Mittel 30.000 432.024 515.145 977.169 


Strukturfonds 



100% 100% 100% 100% 

Tabelle 78: Finanzieller Verlauf, Unterfonds II.3, 2005-2007 

Der Unterfonds II.3 nimmt mit einem Gesamtvolumen von knapp einer Million Euro einen nachrangigen 

Stellenwert im BAP ein. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des BAP ausschließlich aus Mitteln 

des ESF. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 8 Projekte gefördert. 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 

Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 1 7 8 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 1 8 7 8 

Abbildung 71: Outputs im Unterfonds II.3, 2005-2007 

Es liegen bis auf 12 Teilnehmerdatensätze und 10 (Bereinigte) keine weiteren Daten zur Auswertung 

vor. 

Fazit 

Angesichts der ambitionierten Programmziele wäre ein insgesamt höherer Output und Mitteleinsatz zu 

erwarten gewesen. Das Ziel, die Qualifizierung von Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft zu 

fördern wurde nach vorliegenden Daten nicht erreicht. Die Ziele 

� Optimierung von Prozessen und Strukturen sowie die die Schaffung neuer Angebote für die Qualifizierung 

der in der Gesundheitswirtschaft, 

� Entwicklung und Erprobung neuer Technologien, Verfahren und Dienstleistungen mit dem Fokus 

auf die Integration in bestehende Arbeitsabläufe 

sind im Rahmen der quantitativen Auswertung aufgrund fehlender Kennzahlen nicht zu bewerten. 


9. Mai 2008 




6.4.11 Unterfonds III.1 Existenzgründungen 

Im Unterfonds III.1 fördert das Land Bremen zwei Schwerpunkte: Beim Programm „Starthilfefonds“ 

handelt es sich um einen revolvierenden Kreditfonds, der Kleinkredite für Existenzgründungen 

bereitstellt. Dieses Programm ist nicht im bestehenden System abgebildet und ist kein Gegenstand 

der Untersuchung. Bei dem Landesprogramm „Begleitende Hilfen nach Existenzgründungen“ 

werden Coaching-Maßnahmen für Existenzgründer gefördert. 

Die Förderung wird in der Richtlinie für begleitende Hilfen nach Existenzgründungen spezifiziert. 

Zielgruppen der Förderung 

Das Programm richtet sich an die folgenden Zielgruppen: 

� Ausschließliche Förderung von Existenzgründer/innen im ersten Jahr nach der Gründung. 

� Es werden nur Gründungen aus der Arbeitslosigkeit gefördert, die Leistungen nach dem SGB II 

oder III erhalten (z. B. Überbrückungsgeld Existenzgründungszuschuss, Einstiegsgeld). 

� Wohnsitz und Betriebsstätte müssen innerhalb des Landes Bremen liegen. 

� Ausgenommen sind Existenzgründer, die von der Anwendung der De-Minimis-Regelung ausgenommen 

sind (Bereiche Landwirtschaft, Fischerei und Verkehr). 

Instrumente der Förderung 

Wesentliches Förderinstrument ist die Finanzierung von individuellen Einzelberatungen (Coaching), 

für die bis zu 4.800 Euro pro Person gewährt werden. 

Additionalität und Relevanz 

Bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit handelt es sich dem Grunde nach um eine Zielgruppe, die 

einer besonderen Förderung bedarf. Im Hinblick auf die Additionalität ist für die Förderperiode zu beachten, 

dass der ESF im Bund ein Programm für ebendiese Zielgruppe mit ähnlichen Instrumenten 

gefördert hat. Eine inhaltliche oder instrumentelle Abgrenzung des Landesprogramms gegenüber dem 

Bundesprogramm wird aus der Richtlinie und den Zielsetzungen nicht deutlich. 

Finanzieller und Materieller Verlauf 

Der finanzielle Verlauf stellt sich im Coaching-Programm wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

KERNKENNZAHLEN 

INPUT 

Festgelegte Mittel 1.000.000 1.000.000 2.000.000 


Strukturfonds 



100% 100% 100% 

Tabelle 79: Finanzieller Verlauf, Unterfonds III.1, 2005-2007 

In den Jahren 2005 und 2006 wurden jeweils eine Million Euro für ein Projekt festgelegt. 

In diesen zwei Jahren wurden insgesamt 409 Beratungsprozesse gefördert. Die erreichten Zielgruppen 

setzen sich wie folgt zusammen: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Output 


Geschlecht 

246 154 9 409 

Männer 54% 47% 56% 51% 

Frauen 

Alter 

46% 53% 44% 49% 

Unter 25 2% 1% 0% 2% 

25-50 78% 83% 78% 80% 

50 und älter 

keine Angabe 


20% 16% 22% 18% 

Auszubildende 1% 0% 0% 1% 

Erwerbstätige 99% 100% 100% 99% 

Arbeitslose 0% 0% 0% 0% 

Schüler/innen, Studierende 0% 0% 0% 0% 

Sonstige 0% 0% 0% 0% 

Alleinerziehend 11% 13% 11% 12% 

Existenzgründer/in 99% 100% 100% 99% 

Migrant/in 18% 24% 22% 20% 



1% 2% 0% 1% 

Allgemeiner Arbeitsmarkt 54% 0% 0% 33% 

Aus- und Weiterbildung 0% 0% 0% 0% 

Andere 45% 100% 100% 67% 

Tabelle 80: Beratungsprozesse im Unterfonds III.1, 2005-2007 

Im Einzelnen: 

� Frauen und Männer werden in einem ausgewogenen Verhältnis erreicht. 

� Die Förderung richtet sich vorwiegend an mittlere Altersgruppen. Jüngere werden so gut wie nicht 

erreicht, Ältere über 50 Jahren werden dagegen über ihren Anteil an den Arbeitslosen erreicht. 


9. Mai 2008 




� Es wird mit 20 Prozent ein hoher Anteil an Migrant/-innen erreicht. 

� Gemäß Beratungsstammblättern werden ausschließlich Personen gefördert, die vor Beginn der 

Maßnahme beschäftigt waren. Das Ergebnis ist insofern nicht plausibel, als die Vorgaben der 

Richtlinie zu keinem Zeitpunkt zur Anwendung gekommen sind. Ggf. ist zu prüfen, ob es sich um 

ein Erhebungsproblem oder um ein Problem bei der Durchführung des Programms handelt. 

Für die beschriebenen Beratungsprozesse liegen für ein Drittel der Datensätze auch Daten zum Teilnehmerverbleib 

vor, und zwar ausschließlich für das Jahr 2005. 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Wirkung 

Arbeitslosigkeit 0% 0% 

Ausbildung 0% 0% 

betriebliches Praktikum 0% 0% 

Existenzgründung 1% 1% 

geförderte Beschäftigung 69% 69% 

in Qualifizierungsmaßnahme 0% 0% 

Schule/Studium 1% 1% 

Ungeförderte Beschäftigung 29% 29% 

Sonstiger Verbleib 0% 0% 

Tabelle 81: Verbleib nach Beratungsprozessen im Unterfonds III.1, 2005 

Auch diese Daten sind nicht plausibel: Nur 2 Teilnehmer, die am Coaching teilgenommen haben, waren 

gemäß Beratungsstammblättern auch ein halbes Jahr nach Beendigung des Coachings weiterhin 

Existenzgründer/-innen. Der größte Teil (69 Prozent) befand sich in geförderter Beschäftigung. Auch 

hier ist die Herkunft der Daten zu klären, bevor eine Bewertung erfolgen kann. 

Obgleich die Förderung den de-Minimis-Regelungen unterliegt und hier letztlich Unternehmen gefördert 

werden, wurden im Auswertungsdatensatz keine Unternehmensstammblätter vorgefunden. Aufgrund 

dessen ist es nicht möglich, die Vorgaben der Richtlinie im Hinblick auf die Branchenzuordnung 

und Standort zu überprüfen. 

Fazit 

Auf Basis der vorliegenden wenig plausiblen Daten ist es für den Unterfonds III.1 nicht möglich, eine 

Bewertung zur Zielgruppenerreichung des Programms abzugeben. 


9. Mai 2008 




6.4.12 Unterfonds V.1 Strukturhilfen 


Mit dem Strukturhilfeprogramm in der Beschäftigungsförderung der Freien Hansestadt Bremen 

fördert das Land Bremen Maßnahmen für Zielgruppen des zweiten Arbeitsmarktes. Durch die Wiederherstellung 

bzw. Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit soll die Förderung einen Beitrag dazu leisten, 

die Chancen der Zielgruppe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erhöhen. Auch wenn die Maßnahmen 

und Instrumente am zweiten Arbeitsmarkt orientiert sind, wird der Anspruch formuliert, die geförderten 

Personen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Gemäß der Zielsetzung des Programms 

ist hierbei neben der arbeitsmarktlichen Integration auch eine Wirkung im Hinblick auf die 

soziale Integration der Zielgruppe gewollt. 

Die Förderung ist aktuell im Strukturhilfeprogramm im Rahmen der Beschäftigungsförderung der Freien 

Hansestadt Bremen vom 1.10.2006 geregelt. Bei der Auswertung ist zu berücksichtigen, dass die 

im Unterfonds V.1 geförderten Maßnahmen mehrfach grundlegend restrukturiert wurden, so dass für 

den Verlauf des Berichtszeitraums nicht von einem einheitlichen Zielsystem auszugehen ist. Die größte 

Zäsur markiert hier der Ausstieg des Landes aus der Kofinanzierung von Personalkosten in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 

(ABM) und Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM) sowie Maßnahmen 

nach § 19 BSHG. Die Neuordnung erfolgte mit der Richtlinie zur Durchführung des Landesprogramms 

„Strukturhilfen für Beschäftigung, Qualifizierung und Personalentwicklung“ vom 31.12.2004, welche im 

Folgenden zusätzlich zur Abbildung des Zielsystems herangezogen werden soll. Zudem werden auch 

ältere vorliegende Zielformulierungen, wie z. B. das Strukturkonzept zur Weiterentwicklung der Bremischen 

Beschäftigungsförderung vom August 2001, herangezogen. 

� Inhaltliche Zielsetzungen 

Wesentliches Förderinstrument im Unterfonds V.1 ist die Unterstützung von Trägern von Beschäftigungsmaßnahmen 

(z. B. ABM/in-jobs). Durch die Förderung mit den Mitteln des BAP sollen Strukturwirkungen 

in der Trägerlandschaft erreicht werden. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Umsetzungskompetenzen 

der Projektträger zu unterstützen. Hierfür bezuschusst das Programm „Regie-, 

Sach- und Qualifizierungskosten“, z. B. Personalkosten für Anleiter/-innen, Begleitung, externe 

Schulung oder Verwaltung. Für diese Leistungen erhielten die Träger eine Strukturhilfepauschale 

von bis zu 5.300 Euro pro Teilnehmer/-in und Platz. Im Zuge der Neuregelungen des Programms 

wurde die Pauschale nach unten korrigiert. In der ab 2006 geltenden Fassung der Richtlinie hat 

das Land Bremen die Pauschalförderung zugunsten einer projektorientierten Fehlbedarfsfinanzierung 

aufgegeben. 

Der hier verfolgte Förderansatz basiert auf der Annahme, dass die Unterstützung der Träger von 

Beschäftigungsprojekten mittelbar zu einer Effektivierung der Integration der im Programm avisierten 

arbeitsmarktpolitischen Zielgruppen führt. Die Mittel sollen z. B. dafür eingesetzt werden, die 

geförderte Beschäftigung der Zielgruppe mit internen und externen Qualifizierungen und betrieblichen 

Praxisphasen im Sinne eines ganzheitlichen Förderkonzeptes zu verbinden. Zusätzlich zur 

Qualifizierung sollen Instrumente wie Personalentwicklung, Vermittlungsunterstützung und Integrationsbegleitung 

eingesetzt werden. 


9. Mai 2008 




Durch diese Maßnahmen sollen neben Arbeitsmarkterfolgen auch Lernerfolge in Theorie und Praxis 

sowie eine soziale Stabilisierung der Teilnehmer/-innen erreicht werden. 


Die Förderung im Unterfonds V.1 richtet sich vorrangig an Arbeitslose aus dem Rechtskreis SGB II. 

Die Zielgruppe wird in der aktuellen Richtlinie wie folgt spezifiziert: 

� Nicht ausbildungsfähige Jugendliche unter 25 Jahren. 

� Langzeitarbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen. 

� Langzeitarbeitslose über 50 Jahre. 

� Migrantinnen und Migranten. 

� Personen im Strafvollzug und Strafentlassene. 

Für Frauen wird in der aktuellen Richtlinie die Zielsetzung formuliert, diese entsprechend ihres 

prozentualen Anteils an der Zielgruppe zu fördern. 

� Förderfelder 

Die Förderung soll sich laut aktueller Richtlinie auf folgende Felder konzentrieren: 

� Bildung und Kultur 

� Personenbezogene Dienstleistungen (z. B. Nachbarschaftshilfe) 

� Umwelt, Recycling und Landschaftspflege 

� Stadtentwicklung und Tourismus 

� Gemeinwesenarbeiten. 

Relevanz 

Der Evaluation liegen keine Hinweise darüber vor, inwieweit es Mängel in der Infrastruktur der Träger 

der Beschäftigungsförderung gibt, die durch eine zusätzliche Förderung ausgeglichen werden sollten. 

Die Beschäftigungsförderung richtet sich insbesondere an Zielgruppen, die besondere Schwierigkeiten 

haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und besondere Vermittlungshemmnisse aufweisen. 

Bei den avisierten Personengruppen handelt es sich somit um arbeitsmarktpolitisch bedeutende Zielgruppen, 

die einer besonderen Förderung bedürfen. 

Im Hinblick auf die Instrumente gibt und gab es für die Teilnehmer/-innen von Beschäftigungsmaßnahmen 

Förderlücken, die sich insbesondere auf die begleitende Qualifizierung und (sozialpädagogische) 

Betreuung erstrecken. Hier kann die Förderung durch das Land eine sinnvolle Ergänzung zu der Regelförderung 

dieser flankierenden Instrumente leisten, sofern sie diese qualitativ und quantitativ erweitert. 

Diese Ansätze sind im Zielkanon der Förderung erkennbar, gleichwohl weckt die langjährige Praxis 

der pauschalen Förderung von Trägern Zweifel, inwiefern hier tatsächlich besonders förderwürdige 

Konzepte Anwendung fanden. Das Land Bremen hat an dieser Stelle im Verlauf des Untersuchungszeitraums 

Maßnahmen ergriffen. Anstatt eine Pauschalförderung pro Platz zu erhalten, sind die Trä- 


9. Mai 2008 




ger nunmehr verpflichtet, bereits im Antragsverfahren die besondere infrastrukturelle, innovative oder 

arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Projektes nachzuweisen. 

Eine Komplementärförderung von direkten Teilnehmer/-innenkosten, wie sie in der ersten Hälfte des 

Untersuchungszeitraums praktiziert wurde, erscheint unter Additionalitätsgesichtspunkten nur dann 

sinnvoll, wenn durch die aufgestockte Förderung besondere Zielgruppen erreicht werden und hiervon 

zusätzliche Wirkungen zu erwarten sind. Die Additionalität dieser Instrumente ist aus den Zielsetzungen 

des Programms nur bedingt sichtbar. 


Der finanzielle Verlauf stellt sich im Unterfonds V.1 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 7.498.688 18.139.243 34.384.210 38.171.884 29.165.823 10.718.400 4.124.614 4.075.287 146.278.149 




Weitere landes- und Bundesmittel 0% 0% 14% -1% 1% 

Tabelle 82: Finanzieller Verlauf, Unterfonds V.1, 2000-2007 


Festlegungen 



45.000.000 

40.000.000 

35.000.000 

30.000.000 

25.000.000 

20.000.000 

15.000.000 

10.000.000 

5.000.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 72: Festlegungen und Bestand an Förderfällen, Unterfonds V.1, 2000-2007 

Mit einem Gesamtvolumen von 146 Mio. Euro verfügt der Unterfonds V.1 über ein höheres Budget als 

alle übrigen Unterfonds zusammen (56 Prozent). Der Schwerpunkt der Förderung liegt in den Jahren 

2001 bis 2004; in der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums sind die Mittel stark rückläufig. 

Grund für den Rückgang ist der Ausstieg des Landes aus der Direktförderung von Teilnehmer/-innenkosten 

(Personalergänzungsmittel) im Jahr 2004. Analog hat sich das Gewicht der Strukturhilfen 

im Verhältnis zur Gesamtheit des BAP im Verlauf des Untersuchungszeitraums verändert. 


9. Mai 2008 


3.500 

3.000 

2.500 

2.000 

1.500 

1.000 

500 

- 




Während in der ersten Hälfte der Förderperiode durchschnittlich pro Jahr bis zu drei Viertel der im 

BAP verfügbaren Mittel in Strukturhilfemaßnahmen geflossen sind, waren es im Jahr 2005 noch 

43 Prozent und in den Jahren 2006 und 2007 weniger als ein Fünftel. 

In der Summe über den gesamten Berichtszeitraum 

erfolgte die Finanzierung im Rahmen des BAP zu etwas 

weniger als der Hälfte aus kommunalen Mitteln 

(47 Prozent), die im Wesentlichen für direkte Teilnehmer/-innenkosten 

(Personalergänzungsmittel) eingesetzt 

wurden. Die andere Hälfte der Finanzierung erfolgte 

hauptsächlich durch die Strukturfonds sowie Landesmittel 

des SAFGJS. Mit einem Anteil von 27 Prozent 

macht der ESF hierbei die zweitgrößte Finanzierungsquelle 

aus; mit dem Mitteleinsatz von rund 40 Mio. Euro 

wurde in diesem Unterfonds fast ein Drittel der für die 

Förderperiode 2000-2006 zur Verfügung stehenden 

ESF-Mittel eingesetzt. 

Entsprechend zur mehrfachen Neuausrichtung der Förderung 

hat sich die Struktur der Finanzierung im Verlauf 

des Untersuchungszeitraums verändert. Bis zum Jahr 2004 dominieren hier kommunale Mittel, die 

hauptsächlich für die Förderung von Personalergänzungsmitteln verausgabt wurden. Diese Mittel 

machten zwischen 2001 und 2004 die Hälfte der Förderung aus. Der Anteil dieser Mittel geht nach 

dem Ausstieg aus der personenbezogenen Förderung im Jahr 2004 deutlich zurück; im Jahr 2005 

beträgt der Anteil aus dieser Finanzierungsquelle nur noch etwas mehr als 10 Prozent. 

100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 74: Strukturverlauf der Finanzierung im Unterfonds V.1, 2000-2007 


9. Mai 2008 


kommunale 

Mittel des 

AfSD 

69,3 Mio. € 

48% 

Sonstige Mittel 

EFRE Ziel 2 


ESF Ziel 3 

sonstige 

Mittel 

1,5 Mio. € 

1% 

EFRE Zie l 2 

2,1 Mio. € 

1% 


Landesm.: 

Sen. f. Arbeit 

33,3 Mio. € 

23% 

ESF Zie l 3 

40,0 Mio. € 

27% 

Abbildung 73: Verteilung der Finanzierungsquellen im 

Unterfonds V.1, Summe 2000-2007



Der Einsatz der Landesmittel des SAFGJS ist seit dem Jahr 2002 stetig rückläufig. Betrug der Anteil 

aus dieser Finanzierungsquelle in diesem Jahr 32 Prozent, ist er im Jahr 2005 auf 18 Prozent gesunken. 

Ab dem Jahr 2006 werden die Strukturhilfen nahezu ausschließlich aus dem Europäischen Sozialfonds 

gefördert. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden im Rahmen der Qualifizierungsoffensive insgesamt 

6.100 Förderfälle gezählt. Hierbei handelt es sich sowohl um Projekte als auch um Einzelförderungen 

in Form von Zuschüssen für Beschäftigung, z. B. für ABM-Kräfte. 





9.000 

8.000 

7.000 

6.000 

5.000 

4.000 

3.000 

2.000 

1.000 

Abbildung 75: Outputs im Unterfonds V.1 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Im Rahmen dieser Förderfälle wurden zwischen 2000 und 2007 insgesamt knapp 27.000 Personen 

erreicht, darunter 35 Prozent Frauen. Im Hinblick auf die erreichten Personenzahlen konzentriert sich 

die Förderung auf die Jahre 2002 bis 2005. 


dar: 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 328 1.061 1.566 1.696 1.389 52 14 6.106 


Neu eingetretene TN 856 1.473 3.317 5.362 6.260 5.045 3.860 686 26.859 

Geförderte TN 869 2.170 4.122 6.620 7.806 7.607 5.811 1.943 26.859 


Frauen 42% 55% 38% 36% 36% 36% 35% 35% 35% 

Unter 25 6% 1% 24% 19% 20% 10% 7% 7% 15% 

50 und älter 50% 50% 13% 17% 18% 21% 22% 23% 18% 






Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 8% 60% 53% 48% 42% 47% 50% 49% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 40% 24% 14% 9% 7% 3% 5% 9% 



unter 12 Monate 100% 100% 65% 76% 60% 42% 25% 18% 49% 

über 12 Monate 35% 24% 40% 58% 75% 82% 51% 

Unternehmenskontakte Teilnemer 4 4 14 194 742 873 786 126 1.855 


Tabelle 83: Outputs im Unterfonds V.1 

Im Einzelnen: 

► Arbeitslose Frauen sind in den Strukturhilfeprogrammen unterrepräsentiert. Die im Unterfonds 

über alle Jahre erreichte Quote von 35 Prozent liegt merklich unterhalb des Anteils der Frauen an 

der Arbeitslosigkeit. Diese betrug im Jahr 2005 in Bremen rund 44 Prozent. Trotz mehrfacher Bemühungen 

ist es im Verlauf des Programms nicht gelungen, die Förderung stärker an den Bedürfnissen 

von Frauen auszurichten; der Anteil der geförderten Frauen war in den letzten Jahren sogar 

leicht rückläufig. 

Die hier aufgeführten Quoten basieren auf 80 Prozent der Teilnehmerstammblätter, für die Angaben 

zum Geschlecht vorliegen. Innerhalb der Zeitreihe sind die Werte der Jahre 2000 und 2001 

nicht interpretierbar, da in diesem Zeitraum für mehr als 95 Prozent keine Angaben zum Geschlecht 

vorliegen. Die Datenlage hat sich ab 2004 entscheidend verbessert. 

� ► Die Altersstruktur konzentriert sich in den Strukturhilfen auf mittlere Altersgruppen zwischen 25 

und 50 Jahren. Jüngere und ältere Personen werden in ausreichendem Maße gefördert. Insgesamt 

erfüllen die Ergebnisse aber nicht den Anspruch der neuesten Richtlinie, diese Altersgruppen vorrangig 

zu fördern. 

So entfallen auf die mittleren Altersgruppen zwei Drittel der Förderung. Der Anteil der Älteren beträgt 

über den gesamten Berichtszeitraum 18 Prozent. Im Verlauf des Untersuchungszeitraums ist 

es gelungen, diesen Anteil auf 23 Prozent im Jahr 2007 auszubauen. 


9. Mai 2008 




Dagegen ist der Anteil der Unter-25-Jährigen im Verlauf der Förderperiode rückläufig und hat sich 

zwischen 2004 und 2007 von 20 auf 7 Prozent mehr als halbiert. In der aktuellen Förderung liegt 

der Anteil dieser Altersgruppe somit unterhalb ihrem entsprechenden Anteil an den Arbeitslosen. 

Auch für die Altersstruktur gelten die oben genannten Einschränkungen im Hinblick auf die Zeitreihe, 

weil für die Jahre 2000 und 2001 nahezu keine auswertbaren Daten vorliegen. 

� ► Die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten ist im Unterfonds V.1 entsprechend Ihres Anteils 

an allen Arbeitslosen vertreten, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Im Untersuchungszeitraum 

waren rund 17 Prozent der geförderten Personen Ausländer/-innen. Der in den Maßnahmen 

erreichte Ausländer/-innenanteil hat im Verlauf des Untersuchungszeitraums abgenommen. Ab 

dem Jahr 2005 wurde der Anteil der an der Förderung beteiligten Ausländer/-innen auf durchschnittlich 

13 Prozent reduziert. Migrantinnen waren dabei in diesem Unterfonds mit 14 Prozent unterrepräsentiert, 

entsprechend ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung in Bremen (12 Prozent) 

leicht überrepräsentiert. 

� ► Im Unterfonds V.1 werden Geringqualifizierte in einem hohen Maß erreicht. Die Zusammensetzung 

der erreichten Gruppe im Hinblick auf formale Bildungsabschlüsse lässt auf eine gute Zielgruppenerreichung 

schließen. Der Anteil von Personen ohne Schulabschluss beträgt über den gesamten 

Untersuchungszeitraum 19 Prozent. Zusammen mit Personen, die die Hauptschule absolviert 

haben, summiert sich der Anteil auf 71 Prozent. Auffallend ist, dass Frauen mit niedrigen Abschlüssen 

unterrepräsentiert, aber Frauen mit hohen Bildungsabschlüssen deutlich überrepräsentiert 

sind. So sind über den gesamten Förderzeitraum 47 Prozent der Geförderten mit (Fach-) 

Hochschulreife Frauen. Knapp die Hälfte der Personen, die an den Beschäftigungsmaßnahmen 

teilgenommen haben, hatte keinen beruflichen Abschluss. Unter den Personen mit Abschluss verfügt 

die Mehrheit (77 Prozent) über eine betriebliche Berufsausbildung. 61 Prozent der Geförderten 

mit Universitätsabschluss sind Frauen. 

� ► Erwartungsgemäß werden in den Strukturhilfen Personen gefördert, die vor Maßnahmenbeginn 

nicht erwerbstätig waren – dies trifft für 91 Prozent der Teilnehmer zu. Dieser Anteil hat in der 

zweiten Hälfte der Förderperiode zugenommen und lag in den Jahren 2006 und 2007 bei über 

95 Prozent. Diejenigen Personen, die vor Maßnahmebeginn erwerbstätig waren, übten zum überwiegenden 

Teil eine einfache Tätigkeit aus. 

� ► In den Jahren mit der höchsten Förderintensität wurden Langzeitarbeitslose nur unzureichend 

erreicht. In der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums gibt es eine deutliche Verschiebung 

zugunsten dieser Zielgruppe. Die Gruppe der offiziell arbeitslos gemeldeten Personen teilt sich in 

der Summe der Jahre 2000-2007 in etwa zur Hälfte in Personen, die vor Maßnahmebeginn kürzer 

als 12 Monate arbeitslos gemeldet waren, und diejenigen, deren Arbeitslosigkeit vor Maßnahmebeginn 

ein Jahr oder länger gedauert hat. Es ist auffallend, dass in den Jahren 2002 bis 2004 mehrheitlich 

Personen mit einer vorangegangenen Arbeitslosigkeit unter 12 Monaten gefördert wurden. 

Im Jahr 2003 lag der Anteil der Langzeitarbeitslosen unter einem Viertel. Ab dem Jahr 2005 ist eine 

Trendwende erkennbar, seit 2006 werden mehrheitlich Langzeitarbeitslose gefördert. 

� Hinsichtlich der geschlechtsspezifischen horizontalen Segregation am Arbeitsmarkt weist der Unterfonds 

V.1 eine geschlechtstypische Förderung aus: Sehr hoch fällt der Anteil der Männer im Be- 


9. Mai 2008 




reich der Land- und Forstwirtschaft (80 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (82 Prozent) aus; 

im Bereich des Baugewerbes wurden sogar 91 Prozent Männer gefördert. Auch im Bereich 

„Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen 

überwiegend für Unternehmen“ sind Männer mit fast drei Vierteln der Geförderten überproportional 

vertreten. Frauen wurden jeweils zu zwei Dritteln in den Branchen „Erziehung und Unterricht“ 

sowie im Bereich „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ gefördert. 


Die Ergebnisse stellen sich im Unterfonds V.1 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 172 1.365 2.864 5.074 5.244 5.656 4.554 1.943 26.872 




negative Maßnahmenabbrüche 65% 45% 55% 49% 46% 58% 50% 



kein Teilnahmenachweis 7% 19% 20% 7% 13% 13% 



1 438 252 187 109 987 

Tabelle 84: Ergebnisse im Unterfonds V.1, 2000-2007 

Im Einzelnen: 

� ► Gemessen an der Zusammensetzung der Zielgruppe ist die Erfolgsquote in der Beschäftigung 

positiv zu bewerten. In der Summe der Jahre 2000-2007 ergibt sich eine Erfolgsquote von 

73 Prozent. Von den übrigen 27 Prozent der Teilnehmer/-innen, die die Maßnahme vorzeitig beendet 

haben, hat die Hälfte aus positiven Gründen abgebrochen, z. B. aufgrund der Aufnahme einer 

Beschäftigung. In dieser Gruppe sind Frauen, die insgesamt nur 35 Prozent der Geförderten ausmachen, 

mit 47 Prozent überproportional vertreten. 

� ► Trotz hoher Qualifizierungsanteile (die Zahl der Fachpraxis und -theoriestunden liegt über dem 

Durchschnitt der BAP) erhalten nur sehr wenige Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, mit Prüfungen 

qualifizierte Zertifikate zu erwerben. Im gesamten Untersuchungszeitraum waren dies nur 

3 Prozent, während 84 Prozent einen Teilnahmenachweis des Trägers erhalten; auffallend ist, 

dass 13 Prozent keinen Teilnahmenachweis erhalten. 

� Der Anteil der Frauen an Beratungen ist überproportional hoch, und zwar in allen Kategorien: Die 

Kurzberatungen/Auskünfte wurden zu 62 Prozent von Frauen in Anspruch genommen, die Intensivberatungen 

zu 59 Prozent und die Beratungsprozesse zu 58 Prozent. 

� ► Das Ziel, die Teilnehmer/-innen mit betrieblichen Praktika an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen, 

wird nur teilweise erreicht. Im Untersuchungszeitraum hat jede vierte geförderte Person an 

einem betrieblichen Praktikum teilgenommen. 


9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

- - 26% 33% 25% 18% 28% 19% 25% 

Tabelle 85: Praktikumsquote im Unterfonds V.1, 2002-2007 


Der Verbleib der Teilnehmer/-innen sechs Monate nach Abschluss der Maßnahme stellt sich wie folgt 

dar: 





100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 76: Verbleib nach 6 Monaten, Unterfonds V.1 2000-2007* 35 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 116 347 469 534 381 1.847 

2. AM/gefördert sozialvers.pflichtig 2 208 361 370 635 577 1 2.154 

arbeitslos/anderer Verbleib 


3 450 728 917 1.501 1.383 4.982 

1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 15% 24% 27% 20% 16% 0% 21% 

2. AM/gefördert sozialvers.pflichtig 27% 25% 21% 24% 25% 100% 24% 

arbeitslos/anderer Verbleib 58% 51% 52% 56% 59% 0% 55% 

Anteil der Datensätze mit Angaben an Austitten 27% 28% 33% 47% 51% 0% 33% 

Tabelle 86: Verbleib nach 6 Monaten im Unterfonds V.1, 2000-2007 

35 

Die Eingliederung von 100 Prozent der Teilnehmer/-innen erklärt sich dadurch, dass im Rücklauf genau eine 

Person erfasst wurde. (vgl. unten stehende Tabelle) 


9. Mai 2008 





� Es liegen für insgesamt 9.000 der im Verlauf des Untersuchungszeitraumes ausgetretenen rund 

27.000 Personen Angaben vor. Dies entspricht einer Quote von einem Drittel. Damit ist eine im 

Verhältnis zu anderen BAP-Programmen gute Datenlage gegeben. Belastbare Ergebnisse liegen 

ab 2002 vor. Die Datenqualität konnte im Verlauf des Untersuchungszeitraums entscheidend verbessert 

werden; für 2006 wurden Verbleibsfeststellungen für über die Hälfte der in diesem Jahr 

ausgetretenen Personen im System hinterlegt. 

� Die Zielsetzung des Programms, vorwiegend Effekte auf dem ersten Arbeitsmarkt erzielen zu wollen, 

wird nur teilweise erfüllt. Immerhin ist es im Verlauf der Förderung gelungen, etwas mehr als 

jede fünfte Person in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, hier sind Frauen mit 40 Prozent gemessen 

an ihrem Gesamtanteil der Förderung von 35 Prozent überproportional hoch vertreten. 

Weitere 24 Prozent waren 6 Monate nach Abschluss der Maßnahme im zweiten Arbeitsmarkt bzw. 

in geförderter Beschäftigung, davon 43 Prozent Frauen. 

� ► Die Eingliederungsleistungen sind dem Instrumententyp angemessen. Aus den Verbleibsdaten, 

die bis 2005 nach dem Stammblattverfahren erhoben wurden, und die die Zahl der Arbeitslosen erfassen, 

ergeben sich im Durchschnitt für die Jahre 2002 bis 2005 eine Verbleibsquote von durchschnittlich 

58 Prozent. Entsprechend waren in diesem Zeitraum 42 Prozent der geförderten Personen 

sechs Monate nach Abschluss arbeitslos. Diese Eingliederungsleistungen decken sich mit Befunden 

des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 36 , das auf der Basis umfangreicher Daten 

für den Maßnahmentyp ABM eine Verbleibsquote von 56 Prozent ermittelt hat. 

� ► Ob durch die Strukturhilfen eine Weiterentwicklung der Bremischen Beschäftigungsförderung 

erreicht wurde, ist anhand der vorliegenden Informationen nur teilweise zu beantworten. Die 

additionale Förderung der Trägerlandschaft, zusätzlich zu den bestehenden Instrumenten, lässt 

erwarten, dass sich die Integrationsleistungen der Maßnahmen im Verlauf der Förderung nachhaltig 

verbessern. Ein solcher Aufwärtstrend ist nicht festzustellen. Bei den Integrationsleistungen in 

den ersten Arbeitsmarkt ist nach langjähriger Förderung eher ein Rückgang der Integrationsleistungen 

zu beobachten. 


Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit der Förderung stellen sich im Unterfonds V.1 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 8.629 8.359 8.342 5.766 3.736 1.409 710 2.097 5.446 


Tabelle 87: Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit, Unterfonds V.1, 2000-2007 

36 

Brinkmann, u. a. (2002): Dreifache Heterogenität von ABM und SAM und der Arbeitslosigkeitsstatus der Teilnehmer 

sechs Monate nach Programm-Ende. (IAB-Werkstattbericht, 18/2002), Nürnberg. 


9. Mai 2008 




Über den gesamten Untersuchungszeitraum betrachtet entfallen rechnerisch auf jede in den Strukturhilfen 

geförderte Person knapp 5.400 Euro. Die insgesamt hohen Teilnehmerkosten sind auf die Direktförderung 

von Teilnehmer/-innenkosten in der ersten Hälfte der Förderperiode zurückzuführen. 

Nach der Neuausrichtung der Strukturhilfen sind die Kosten deutlich gesunken, wobei der sehr geringe 

Wert aus dem Jahr 2006 nicht plausibel ist und dem Übergang in die neue Förderung zuzurechnen 

sein dürfte. 

Im Hinblick auf die mit den Mitteln erreichten Integrationserfolge ist aus der Sicht der Evaluation zu 

berücksichtigen, dass es sich bei ABM und SAM um arbeitsmarktpolitische Instrumente handelt, bei 

denen bereits zum Ende der neunziger Jahre Zweifel an der Wirksamkeit bestanden haben, die seitens 

des Bundesagentur für Arbeit insgesamt zu einem Rückgang der Förderung geführt haben 37 . In 

diesem Kontext sind die hohen Investitionen in die Beschäftigungsförderung nur dann gerechtfertigt, 

wenn sie zu einer hohen Zielerreichung führen. Zumindest für die erste Hälfte der Förderperiode wurden 

diese Ziele nur teilweise erreicht. 


Der Anteil von lediglich 35 Prozent der geförderten Frauen stellt eine Kontinuität der Benachteiligung 

von Frauen am Arbeitsmarkt dar. Dies fällt aufgrund des vergleichsweise hohen Gesamtvolumens des 

Unterfonds besonders ins Gewicht. Gleichwohl verzeichnen Frauen eine hohe Erfolgsquote, auch die 

Verbleibsquoten sind – vor dem Hintergrund ihres geringen Anteils an der Förderung - positiv zu bewerten. 

Hier könnte ein Zusammenhang mit der geschlechtstypischen Förderung nach Branchen aber 

auch mit den unterschiedlichen Ausgangsbedingungen hinsichtlich des Bildungsstatus der geförderten 

Frauen und Männer bestehen. 


Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds V.1 wie folgt bewertet 




(+) Positiv 

Klarheit der Im Hinblick auf die angestrebten Strukturwirkungen in der Trägerland- 

Ziele 

schaft werden Ziele benannt, die sich jedoch im Wesentlichen auf 

Inputziele (Pauschale) beschränken. 

Die zu fördernden Zielgruppen werden benannt und im Verlauf des 

Untersuchungszeitraums teilweise mit Zielzahlen für die bewilligten 

Projekte hinterlegt. 

O 

37 

Caliendo, Marco; Jahn, Elke J. (2004): Verbleibsquote ein Controlling-Indikator für den Eingliederungserfolg 

von ABM!? In: Zeitschrift für Evaluation, H. 1, S. 51-69. 


9. Mai 2008 






(+) Positiv 

Relevanz Die Relevanz der strukturellen Ziele kann nicht bewertet werden. Bei 

den avisierten Zielgruppen handelt es sich um relevante arbeitsmarktpolitische 

Zielgruppen, die dem Instrumententyp angemessen 

sind. Im Hinblick auf die eingesetzten Instrumente ist die grundsätzliche 

Ausrichtung auf Förderlücken erkennbar, aber auch aufgrund der 

praktizierten Förderung von Pauschalen teilweise in Zweifel zu ziehen. 

Ähnliches gilt für die Aufstockung von direkten Teilnahmekosten, 

bei denen die Zusätzlichkeit der Landesförderung nicht nachzuweisen 

ist. 

Datenlage Die Daten sind für die ersten beiden Jahre des Untersuchungszeitraums 

lückenhaft. Es konnte im Verlauf der Förderperiode eine entscheidende 

Verbesserung der Datenlage, auch im Hinblick auf die 

Erhebung von Wirkungsindikatoren erreicht werden. 




Branchenziele 

Programmergebnisse(Abschlussbezug) 

Insgesamt ist die Erreichung der Zielgruppen den Zielsetzungen und 

Instrumententyp angemessen. Es gibt keine Hinweise auf Creaming- 

Effekte. Bei Teilsegmenten besteht in der Zusammensetzung Verbesserungsbedarf. 

Frauen sind in der Förderung unterrepräsentiert. 

Ältere werden hinreichend, aber nicht entsprechend den Zielsetzungen 

vorrangig gefördert. 

Der Ausländeranteil ist angemessen, jedoch rückläufig. 

Gute Zielgruppenerreichung bei Geringqualifizierten. 

Das Ziel, die geförderten Personen mit Praktika an den ersten Arbeitsmarkt 

heranzuführen, wird nur teilweise erreicht, mit rückläufiger 

Tendenz. 

Die in den Zielsetzungen angestrebten Förderfelder lassen sich anhand 

der Branchensystematik nicht nachprüfen, weswegen an dieser 

Stelle keine Bewertung erfolgt. 

Die Maßnahmen haben gemessen an der Zusammensetzung der 

Zielgruppe eine im Verhältnis hohe Erfolgsquote. 

Nur ein sehr geringer Teil der Geförderten hat Prüfungen abgelegt. 

Mehr als 10 Prozent haben keinen Teilnahmenachweis erhalten. 

Gleichstellung Der Anteil von 35 Prozent Frauen liegt unter ihrem prozentualen Anteil 

an der Zielgruppe und weit unter dem Anteil der Arbeitslosen. 

Wirkungen Die Zielsetzung des Programms, vorwiegend Effekte auf dem ersten 

Arbeitsmarkt zu erzielen, wird nur teilweise erfüllt. Insgesamt entsprechen 

die Eingliederungsleistungen dem Instrumententyp. Mittelbare 

Wirkungen durch die Förderung der Trägerlandschaft, die sich in 

überdurchschnittlichen oder in der Tendenz ansteigenden Integrationsleistungen 

äußern, sind nicht sichtbar. 


Die überdurchschnittlichen Kosten erklären sich im Wesentlichen 

durch die zusätzliche Direktförderung von Teilnehmer/-innenkosten 

(Personalergänzungsmittel). Anhand der Integrationsleistungen des 

Programms lässt sich nicht nachweisen, dass der zusätzliche Mitteleinsatz 

eine sichtbare Wirkung hervorgebracht hat. 

Tabelle 88: Bewertung zum Unterfonds V.1 


9. Mai 2008 


O 

O+ 

O 

- 

-+ 

- 

-O 

-O





� Mit der Abkehr von der pauschalen Förderung hin zur Förderung von besonderen Vorhaben wurde 

bei der Neugestaltung des Programms bereits der richtige Weg beschritten. 

� Im Hinblick auf die Zielgruppenerreichung ist die Reichweite des Programms für ältere Arbeitslose 

sowie Frauen und Migrant/-innen zu erweitern. 

� Frauen sind verstärkt in die Förderung einzubeziehen, und hier insbesondere gering qualifizierte 

Frauen. 

� Maßnahmen zum Abbau der horizontalen Segregation am Arbeitsmarkt für Männer und Frauen 

wären anzustreben. 

� Auf Instrumentenebene ist eine deutliche Ausweitung von Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes 

angezeigt. Gleiches gilt für den Abschlussbezug der Maßnahmen. 

� Angesichts der Integrationsleistungen in den ersten Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung ist zu prüfen, für welche Teile der erreichten Zielgruppe Alternativen 

für Maßnahmen bestehen, die näher am ersten Arbeitsmarkt angesiedelt sind und bessere 

Eingliederungsleistungen versprechen. 

� Bei einer Fokussierung der geförderten Beschäftigung auf Zielgruppen mit besonderen Vermittlungshemmnissen 

sind Zielkanon und Indikatoren um weitere Dimensionen, wie Erhalt und Wiedererlangung 

der Beschäftigungsfähigkeit oder soziale Stabilisierung zu erweitern. Hierbei ist auch 

zu berücksichtigen, dass eine weitere Eingrenzung der Zielgruppe tendenziell zu einer Verschlechterung 

der Integration in ungeförderte Beschäftigung führt. Sofern mit dem Programm auch 

weiterhin Infrastrukturwirkungen ausgehen sollen, sind diese mit klaren Zielen zu unterlegen; die 

Förderung ist in diesem Fall auf Ihre Strukturwirksamkeit 38 zu untersuchen. 

38 

Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission (2006) –Wirksamkeit der 

Instrumente, Modul 1c: Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen – Endbericht, S. 129 


9. Mai 2008 




6.4.13 Unterfonds V.2 Arbeitsmarktprojekte im sozialen Bereich 


Im Unterfonds V.2 fördert das Land Bremen seit dem Jahr 2006 soziale Qualifizierungs- und Unterstützungsmaßnahmen 

mit beschäftigungspolitischer Ausrichtung. Es werden 6 Einzelprojekte gefördert, 

im Einzelnen: 

� Unterstützung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie - Schwerpunkt Unterstützung der Beschäftigungsfähigkeit 

� Freiwilliges Soziales Jahr 

� Beratung zur beruflichen Orientierung 

� Beratungsstelle für Kindertageseinrichtungen der Elternvereine 

� Arbeitslosenberatung 

� Fachberatung und Fortbildung von Elternvereinen 

Es wurde für den Unterfonds V.2 kein eigenständiges Zielsystem vorgefunden. Auch illustriert die 

Aufstellung der Projekte, dass es sich um sehr heterogene Projekte mit unterschiedlichsten Zielgruppen 

handelt, aus denen kein Zielsystem abgeleitet werden kann. 

► Aus der Sicht der Evaluation ist die Aufstellung im Unterfonds V.2 nicht nachvollziehbar, zumal ein 

Teil der Projekte in den dafür ausgerichteten Unterfonds erfolgen könnte. 

Relevanz 

Für den Unterfonds V.2 liegen keine zusammenhängenden Zielgruppen und Instrumente vor, die im 

Rahmen einer Evaluation von Programmzielen bewertet werden könnten. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 518.482 510.768 1.029.250 


Strukturfonds 



100% 100% 100% 



9. Mai 2008 




Der Unterfonds V.2 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 1 Mio. Euro einen nachrangigen Stellenwert 

im BAP ein. Die Finanzierung im Rahmen des BAP erfolgt ausschließlich aus Mitteln des Europäischen 

Sozialfonds. 


Im Unterfonds V.2 werden 6 Projekte gefördert. 





900 

800 

700 

600 

500 

400 

300 

200 

100 

- 

Abbildung 77: Outputs im Unterfonds V.2, 2006-2007 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

In diesen Projekten wurden zwischen 2006 und 2007 im Wesentlichen Beratungsfälle gefördert. Darüber 

hinaus liegen insgesamt 16 Datensätze zu Teilnehmer/-innen vor, die aufgrund der geringen Zahl 

nicht weiter ausgewertet werden sollen. 

Die in den Projekten erreichten Beratungen stellen sich quantitativ wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Beratungen 

Kurzberatungen/Auskünfte 6.582 2.482 9.064 

Intensivberatungen 609 187 796 

Beratungsprozesse 787 28 815 


Beratungen: Anteil der Frauen an der jeweiligen Kategorie 

Kurzberatungen/Auskünfte 86% 91% 87% 

Intensivberatungen 89% 88% 89% 

Beratungsprozesse 96% 96% 96% 

Tabelle 90: Beratungsfälle im Unterfonds V.2, 2006-2007 


9. Mai 2008 




Die erfassten Beratungen wurden im Wesentlichen durch Frauen wahrgenommen. Zu den 815 im 

System erfassten Beratungsprozessen liegen weitere Daten vor. Somit lassen sich Aussagen zur 

Zusammensetzung der im Unterfonds V.2 erreichten Zielgruppen treffen: 

2006 2007 2000-2007 

Output 


Geschlecht 

787 28 815 100% 

Männer 30 1 31 4% 

Frauen 756 27 783 96% 

Keine Angabe zum Geschlecht 

Alter 

1 1 0% 

Unter 25 52 6 58 7% 

25-50 615 16 631 77% 

50 und älter 83 5 88 11% 

keine Angabe 


37 1 38 5% 

Auszubildende 15 1 16 2% 

Erwerbstätige 119 9 128 16% 

gemeldete Arbeitslose / ALG-I-Bezug 1 1 2 0% 

gemeldete Arbeitslose / ALG-II-Bezug 333 11 344 42% 

Arbeitslose – Leistungsbezug nach SGB XII 3 3 0% 

Nicht gemeldete Arbeitslose / Arbeitssuchende 167 167 20% 

SchülerInnen (nicht Berufsbildende Schulen) 9 3 12 1% 

StudentIn 3 3 0% 

Sonstige 136 3 139 17% 

keine Angabe zum Status 1 1 0% 

Alleinerziehend 145 7 152 19% 

Existenzgründer/in 12 12 1% 

Migrant/in 542 7 549 67% 



120 11 131 16% 

Allgemeiner Arbeitsmarkt 

Aus- und Weiterbildung 

2 2 0% 

Andere 

keine Angabe 

785 28 813 100% 

Tabelle 91: Beratungsprozesse im Unterfonds V.2, 2006-2007 


Es liegen keine auswertbaren Daten zu den Ergebnissen der Förderung vor. 



9. Mai 2008 


� In den im Unterfonds V.2 registrierten 

Beratungsfällen werden fast ausschließlich 

Frauen beraten (96 Prozent). 

� Zu mehr als drei Vierteln werden mittlere 

Altersgruppen zwischen 25 und 50 

Jahren beraten. 

� Bei der Mehrheit der beratenen Personen 

handelt es sich um Arbeitslose. 

Diese Gruppe teilt sich zu zwei Dritteln 

in Arbeitslose mit Leistungsbezug von 

ALG 2 und etwa ein Drittel nicht gemeldete 

Arbeitslose. 

� Bei 19 Prozent handelt es sich um allein 

Erziehende. 

� Zwei von drei Beratenen gehören zur 

Gruppe der Migrantinnen und Migranten. 

� Zum Typ der Beratung lassen sich keine 

Aussagen machen, weil diese fast 

ausschließlich in der Kategorie „Sonstige“ 

im System hinterlegt sind. 

Aufgrund der geringen Zahl der vorhandenen Datensätze ist eine Verbleibsfeststellung bezogen auf 

Teilnehmerstammblätter nicht möglich. Für die Verbleibsfeststellung in den Beratungsprozessen liegen 

nur für 3 der insgesamt 815 Datensätze Angaben zum Verbleib vor. Somit sind auch zu diesen 

Outputs keine Wirkungen erhoben worden.




Auch wenn die Projekte vom Namen her Gleichstellungsziele verfolgen und die Auswertung der vorliegenden 

Beratungsdaten Hinweise darauf gibt, dass im Unterfonds V.2 nahezu ausschließlich Frauen 

gefördert werden, sind die Gleichstellungsziele mangels Zielformulierung unklar und eine Zielerreichung 

somit nicht feststellbar. 


Die Förderung im Unterfonds V.2 ist aufgrund von fehlenden Zielen nicht bewertbar; die geförderten 

Projekte und Instrumente für eine gemeinsame Bewertung zu heterogen, zudem liegen nur wenige 

Daten zur Umsetzung vor. 


9. Mai 2008 




6.4.14 Unterfonds V.3 Eingliederungshilfen 


Im Unterfonds V.3 unterstützt das Land Bremen besonders benachteiligte Arbeitslose bei der Eingliederung 

in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Förderkonditionen sind in der Richtlinie zur Förderung 

Arbeitsloser mit dem Ziel der Eingliederung in den Arbeitsmarkt vom 30.12.2004 spezifiziert. 

Wesentliches Förderinstrument ist die zusätzliche Förderung bestehender Instrumente der regulären 

Arbeitsförderung, im Einzelnen: 

� Einstellungszuschüsse bei Neugründungen gem. § 225ff SGB III, 

� Einstellungszuschüsse für Arbeitnehmer/-innen mit Vermittlungshemmnissen, sowie behinderte 

Menschen gem. § 217 ff SGB III i. V. m. § 421 f SGB III 

Die Förderung richtet sich an Unternehmen und gemeinnützigen Arbeitgebern, sowie neu gegründete 

Unternehmen, in denen zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten für die avisierte Zielgruppe geschaffen 

werden sollen. Hierbei hat die Förderung der Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt Vorrang 

gegenüber der Förderung bei gemeinnützigen Arbeitgebern. 

Die Erhaltung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und der beruflichen Kompetenz sollen 

die Chancen der Zielgruppe erhöhen, auf dem ersten Arbeitsmarkt dauerhaft Fuß zu fassen. Die Regelförderung 

des Landes beträgt bis zu 20 Prozent des zuschussfähigen Arbeitsentgelts, bei neu geschaffenen 

Arbeitsplätzen 30 Prozent. Gemeinnützige Arbeitgeber kann eine erhöhte Förderung von 

bis zu 50 Prozent gewährt werden. 


Die Förderung richtet sich an Arbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen, die Einwohner/-innen 

des Landes Bremen sind. Die Zielgruppe wird im Einzelnen wie folgt spezifiziert: 

� Über 55-Jährige Arbeitslose 

� Schwerbehinderte oder Gleichgestellte mit gesundheitlichen Einschränkungen 

� Arbeitslose unter 25 Jahren 

� Mitarbeiter/innen in Teilzeitbeschäftigung. 

Im Hinblick auf die Gleichstellung von Frauen und Männern legt die Richtlinie fest, dass bei der 

Programmumsetzung die Anforderungen des Gender Mainstreaming zu berücksichtigen sind, und 

zwecks Förderung der Chancengleichheit ein gleichberechtigter Zugang und Nutzen der Angebote für 

Frauen und Männer gleichermaßen sicherzustellen ist. 

Zum Zielsystem gehört auch der Aspekt der Chancengleichheit für Migrantinnen und Migranten 

gegenüber inländischen Geförderten. 


9. Mai 2008 




� Strukturpolitische Ziele 

Die Förderung von Unternehmen auf dem ersten Arbeitsmarkt ist nicht an strukturpolitische Ziele gebunden. 

Für gemeinnützige Arbeitgeber gilt der Grundsatz, dass diese Projekte durchführen, die von 

landes- und stadtpolitischer Bedeutung sind, und zwar in den Bereichen soziale Dienstleistungen, 

Kultur, Sport, Umwelt und Ausländerintegration. 


Die eingesetzten Instrumente sprechen vom Grundsatz her Zielgruppen an, die arbeitsmarktpolitisch 

förderwürdig sind. Im Sinne der geforderten Subsidiarität der Landesförderung gegenüber der Regelförderung 

der BA besteht bei der hier praktizierten Aufstockung bestehender Instrumente die Anforderung, 

dass die Landesförderung zusätzliche Ergebnisse oder Wirkungen generiert, z. B. höhere Erfolgs- 

und Integrationsleistungen. Eine Zusätzlichkeit ist auch dann gegeben, wenn durch die Landesförderung 

besondere Zielgruppen angesprochen werden, bei denen eine gegenüber den genannten 

Regelungen des SGB eine besondere Schwere von Vermittlungshemmnissen zu vermuten ist. ► Eine 

Additionalität gegenüber den im SGB III avisierten Zielgruppen ist im Zielsystem des Unterfonds V.3 

nicht gegeben und im Folgenden anhand der erreichten Outputs, Ergebnisse und Wirkungen zu überprüfen. 

Für gemeinnützige Arbeitgeber wird der Zuschuss nur gewährt, wenn sie darlegen, hierfür keine Eigen- 

oder Drittmittel einsetzen zu können. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 217.291 2.908.003 2.577.952 1.144.518 759.858 657.965 778.442 1.122.714 10.166.743 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 21% 8% 3% 20% 11% 4% 4% 11% 

Strukturfonds 



100% 79% 92% 97% 80% 89% 96% 96% 89% 



9. Mai 2008 





Festlegungen 



3.500.000 

3.000.000 

2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds V.3 nimmt mit einem Gesamtvolumen von 10,2 Mio. Euro einen hohen Stellenwert im 

BAP ein und steht bezogen auf die Gesamtausgaben des BAP an sechster Stelle. Die Finanzierung 

im Rahmen des BAP erfolgt hauptsächlich aus Mitteln des ESF (89 Prozent im Durchschnitt 

2001-2007), die übrigen 11 Prozent werden aus Mitteln des SAFGJS getragen. Die Landesmittel sind 

seit 2004 rückläufig und wurden durch einen erhöhten Einsatz der ESF-Mittel kompensiert. Deren 

Anteil an der Finanzierung ist in den Jahren 2006 und 2007 auf 96 Prozent gestiegen. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden insgesamt 896 Förderfälle bewilligt. 





350 

300 

250 

200 

150 

100 

50 

- 


2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


9. Mai 2008 


350 

300 

250 

200 

150 

100 

50 

- 




Bei diesen Fällen handelt es sich um Einzelförderungen, so dass die Zahl der Förderfälle nahezu mit 

der Zahl der in die Förderung eingetretenen Personen übereinstimmt. Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 

laut Teilnehmerstammblättern 918 Personen gefördert, darunter 46 Prozent Frauen. 


dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 66 183 122 87 84 116 182 56 896 


Neu eingetretene TN 63 200 128 90 85 117 184 51 918 

Geförderte TN 64 262 290 202 159 191 253 204 918 


Frauen 40% 50% 42% 39% 50% 52% 45% 49% 46% 

Unter 25 3% 9% 4% 6% 2% 

50 und älter 100% 99% 99% 99% 77% 54% 75% 76% 87% 

Ausländer/innen 3% 5% 4% 5% 6% 8% 5% 

Ohne Schulabschluss 1% 2% 4% 6% 5% 4% 




Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 12% 13% 9% 18% 14% 14% 14% 




unter 12 Monate 100% 83% 77% 65% 53% 46% 42% 34% 47% 

über 12 Monate 17% 23% 35% 47% 54% 58% 66% 53% 




Im Einzelnen: 

� ► Frauen werden im Unterfonds V.3 gut erreicht. Mit einem Anteil von 46 Prozent wird die Vorgabe 

erfüllt, Frauen entsprechend ihres Anteils an den Arbeitslosen zu fördern. Dieser Wert sollte 

auch vor dem Hintergrund interpretiert werden, dass eine der vier Zielgruppen „Mitarbeiter/innen in 

Teilzeitbeschäftigung“ ist und hier der Frauenanteil bei über 80 Prozent liegt (ZGF 2007, S.9). 

� ► Die Zielvorgaben im Hinblick auf die Altersstruktur werden im Wesentlichen erreicht. Es bestehen 

systematische Lücken in den Daten. Ältere Personen von 50 und mehr Jahren bilden im Gesamtzeitraum 

mit einem Anteil von insgesamt 87 Prozent den deutlichen Schwerpunkt der Förderung. 

Es ist auffallend, dass die Datenqualität im Hinblick auf dieses Merkmal bereits im Jahr 2005 

deutlich nachlässt. In den Jahren 2006 und 2007 liegen für weniger als jede zehnte Person Zahlen 

zum Alter vor, wenngleich auf denselben Datensätzen Angaben z. B. zum Geschlecht für mehr als 

80 Prozent der erreichten Personen vorliegen. Somit können für die letzten beiden Jahre des Untersuchungszeitraums 

keine Aussagen zur Altersstruktur und damit zur Bewertung der Zusätzlichkeit 

der Förderung getroffen werden. 


9. Mai 2008 




� ► Es ist im Unterfonds V.3 nur unzureichend 

gelungen, Geringqualifizierte zu erreichen. 

Die Förderung richtet sich zwar nicht explizit 

an Geringqualifizierte, gleichwohl ist zu geringe 

Qualifikation ein wesentliches Vermittlungshemmnis, 

das sich an der hohen Arbeitslosigkeit 

in dieser Zielgruppe manifestiert. 

Dieser Anspruch spiegelt sich in der Zusammensetzung 

der Bildungsabschlüsse nicht 

wieder. Im Hinblick auf die Schulabschlüsse 

ist festzustellen, dass ein gutes Drittel der 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer über eine 

Fachhochschulreife oder Abitur verfügt, wobei 

unter den Teilnehmer/innen Frauen mit guten 

Bildungsabschlüssen überproportional häufig 

vertreten sind. 

Insgesamt 85 Prozent der Teilnehmer/-innen 

haben eine Berufsausbildung abgeschlossen. In dieser Gruppe gibt es eine Akademikerquote von 

31 Prozent, hiervon sind zwei Drittel Frauen. Zusammen mit Teilnehmer/-innen mit höheren berufsbildenden 

Abschlüssen (z. B. Techniker/Meister) summiert sich der Anteil der Teilnehmer/innen, 

die über eine höherwertige Ausbildung verfügen auf 38 Prozent. In der Gruppe, die vor Beginn 

der Maßnahme erwerbstätig war, hatten 42 Prozent eine gehobene Tätigkeit im Betrieb. 

� ► Die Eingliederungshilfen erreichen im Wesentlichen Arbeitslose. Die im Unterfonds V.3 geförderten 

Personen waren vor Beginn der Maßnahme zu 90 Prozent nicht erwerbstätig. Unter den offiziell 

arbeitslos gemeldeten Personen waren im gesamten Untersuchungszeitraum 53 Prozent 

länger als 12 Monate arbeitslos, Auch im Unterfonds V.3 ist die Entwicklung zu beobachten, dass 

die Förderung von Langzeitarbeitslosen in der zweiten Hälfte des Untersuchungszeitraums ausgebaut 

wurde. 

� ► Die Ziele im Hinblick auf die Förderung von Migrantinnen und Migranten wurden im Unterfonds 

V.3 nicht erfüllt. Über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg beträgt der Ausländer/innenanteil 

5 Prozent (sowohl Frauen als auch Männer) und liegt damit weit unter dem Anteil 

der Ausländer/innen an allen Arbeitslosen – dieser lag im Jahr 2005 bei 18 Prozent. Gleichwohl ist 

in der Förderung der Trend zu einer verstärkten Teilhabe dieser Zielgruppe zu beobachten. Zwischen 

2004 und 2007 ist der Ausländer/innenanteil von 4 auf 8 Prozent angestiegen. 


(Fach-) 

Hochschulreife 

34% 



9. Mai 2008 


Mittlerer 

Abschluss 

23% 

Ohne Abschluß 

4% 

Hauptschule 

39% 

Abbildung 80: Schulabschlüsse Unterfonds V.3 im Detail, 

Summe 2000-2007, (n=483)



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 2 100 178 128 85 122 100 191 906 

Erfolgreicher Maßnahmenbesuch 80% 97% 90% 91% 93% 95% 93% 

Vorzeitiges Maßnahmenende 

darunter: positive Maßnahmenabbrüche 

20% 3% 10% 9% 7% 5% 7% 



Teilnehmenachweis ohne Prüfung 50% 50% 84% 62% 60% 75% 67% 




1 4 5 


� ► Im Unterfonds V.3 gibt es nur wenige Maßnahmenabbrüche und somit eine hohe Erfolgsquote. 

Über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg haben nur 7 Prozent der Teilnehmer/-innen 

die Maßnahmen vorzeitig beendet. Bei der Betrachtung der Zeitreihe ist die uneinheitliche Datenlage 

zu berücksichtigen. Für den Untersuchungszeitraum liegen für 44 Prozent der Teilnehmerstammblätter 

Angaben zu diesem Merkmal vor, die sich auf die Jahre 2002 bis 2002 konzentrieren. 

Dieser Befund wird durch die Auswertung von zusätzlichen Variablen bestätigt. Die Auswertung 

des auf die Beschäftigungsförderung spezialisierten Teils des Stammblattverfahrens ergab, dass 

76 Prozent der Teilnehmer/-innen bis zum Ende der Förderdauer beschäftigt waren. Hier liegen für 

etwa ein Drittel der Teilnehmerdatensätze Angaben vor. 

� Inwiefern es sich bei den Abbrüchen um positive oder negative Abbrüche handelt, kann auf Basis 

der vorliegenden Daten nicht beantwortet werden, weil zu dieser Untersuchungsdimension nur 

vereinzelt Daten vorliegen. 

� Daten zu Teilnahmenachweisen und Prüfungen liegen nicht vor. 


Es liegen für insgesamt 189 der über 918 im Unterfonds V.3 erreichten Personen Angaben zum 

Verbleib nach 6 Monaten vor, dies sind 21 Prozent der erreichten Personen. 


2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 1 2 6 9 26 32 76 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 2 32 6 5 5 3 53 



Die Güte der Daten für die Verbleibsfeststellung ist zwar nicht hinreichend, um Aussagen zur gesamten 

Zeitreihe machen zu können, gleichwohl können die Zahlen zu Trendaussagen herangezogen 


9. Mai 2008 




werden. Zusätzlich ist im Hinblick auf dieses Instrument zu beachten, dass seitens der geförderten 

Unternehmen eine Nachbeschäftigungspflicht gem. § 221 SGB III besteht. Demnach entspricht die 

geforderte Nachbeschäftigungszeit mindestens der Förderdauer, höchstens 12 Monate. Im Stammblattverfahren 

gibt es zwar ein Feld, in dem die Einhaltung der Nachbeschäftigungspflicht zu erfassen 

ist, gleichwohl liegen hier nur für etwas mehr als 5 Prozent der Teilnehmerstammblätter Daten vor, so 

dass diese Angaben nicht zur Bewertung herangezogen werden können. Insofern lassen sich aus den 

im Stammblattverfahren vorhandenen Verbleibsfeststellungen nur beschränkte Aussagen zu den Integrationswirkungen 

treffen. 

Die Güte der Daten für die Verbleibsfeststellung ist nicht hinreichend, um Aussagen zur möglichen 

Gleichstellungswirkungen zu machen. 

► Die Daten deuten auf unbefriedigende Integrationsleistungen hin. Aus den Verbleibsfeststellungen 

geht hervor, dass rund 32 Prozent der Teilnehmer/-innen ein halbes Jahr nach Abschluss nicht in 

Beschäftigung sind. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Förderung für einen Teil der geförderten 

Personen selbst die gesetzlich geforderte Nachbeschäftigung in den unterstützten Unternehmen sicherstellt. 

Aufgrund der Nachbeschäftigungspflicht wäre zu erwarten, dass diese Personen noch 

mehrheitlich in den geförderten Unternehmen beschäftigt sind. 


Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit der Förderung stellen sich im Unterfonds V.3 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 





Über den gesamten Untersuchungszeitraum betrachtet, entfallen rechnerisch auf jede geförderte Person 

eine Gesamtsumme von 11.000 Euro. Die sehr hohen Teilnehmer/-innenkosten sind insofern 

plausibel, da es sich bei dem eingesetzten Instrument um Lohnkostenzuschüsse handelt. 

Die eingesetzten Stundensätze werden nicht in die Betrachtung einbezogen. Bei der Förderung handelt 

es sich nicht um Qualifizierungsmaßnahmen, auf der anderen Seite bestehen Hinweise darauf, 

dass die Stunden nicht voll erfasst wurden. 

Auf der Basis des hohen Mitteleinsatzes sind die im Programm erreichten Ergebnisse und Wirkungen 

besonders zu hinterfragen. Hierzu stellt die Evaluation folgendes fest: 

� Es ist anhand der Teilnehmerstruktur nicht belegt, dass in diesem Unterfonds Zielgruppen erreicht 

wurden, deren Vermittlungshemmnisse einen überproportionalen Mitteleinsatz rechtfertigen. Zwar 

wurde – dem Förderinstrument der BA entsprechend – die Gruppe der Älteren erreicht, gleichwohl 

wurden Geringqualifizierte und Ausländer/-innen unterproportional erreicht – ein Akademikeranteil 

von 31 Prozent weist zudem auf Creaming-Effekte hin. 


9. Mai 2008 




� Die Hartz-Evaluation 39 hat festgestellt, dass Eingliederungszuschüsse positive signifikante und 

kausale Effekte für die Wiederbeschäftigungswahrscheinlichkeit aufweist, die Wirkungen jedoch 

unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu gering sind, und insgesamt zu negativen fiskalischen Erträgen 

führen. Die zusätzliche Investition in Form der im Unterfonds V.3 praktizierten Aufstockung dieses 

Instruments erscheint nur dann gerechtfertigt, wenn sie dessen Ertragswirkung verbessert. Auf der 

Basis der lückenhaften Zahlen zu den Wirkungen ist es nicht möglich zu belegen, dass die in Unterfonds 

V.3 erfolgte Aufstockung von Mitteln zusätzliche Integrationserfolge erzielt hat. 


Laut Richtlinie ist bei der Programmumsetzung ein gleichberechtigter Zugang und Nutzen der Angebote 

für Frauen und Männer sicherzustellen. Die Förderung hat Frauen zu einem Anteil erreicht, der 

über ihrem Anteil an den Arbeitslosen liegt. Die Förderung ist zudem spezifisch auf Teilzeitbeschäftigte 

als eine von vier Zielgruppen ausgerichtet, die mindestens zu 80 Prozent aus Frauen besteht. Es 

kann jedoch nicht festgestellt werden, ob ein repräsentativer Anteil an Teilzeitbeschäftigten Frauen 

und Männern gefördert wurde. Zudem ist aufgrund der Datenlage zum Verbleib keine Aussage über 

die Wirkungen nach Geschlecht möglich. 


Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds V.3 wie folgt bewertet 




(+) Positiv 

Klarheit der Ziele Es sind Zielgruppen der Förderung benannt. 


O+ 

Relevanz Grundsätzlich werden arbeitsmarkpolitisch förderwürdige 

Gruppen angesprochen. Eine Zusätzlichkeit gegenüber 

den Zielsetzungen der BA ist nicht erkennbar. 

Datenlage Insgesamt sehr heterogene Datenlage. Für die ersten 

Jahre der Förderung liegen kaum auswertbare Daten vor. 

Innerhalb von Zeitscheiben, je nach Merkmal, von unterschiedlicher 

Datenqualität. 

Angesichts der Fallzahl zu wenige Daten zu Ergebnissen 

und Wirkungen der Förderung. 


39 Forschungsverbund ZEW Mannheim u. A. (2005): Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge 

der Hartz-Kommission, Arbeitspaket 1: Wirksamkeit der Instrumente: Eingliederungszuschüsse und Entgeltsicherung, 

S. 13. 


9. Mai 2008 


O 

-





(+) Positiv 

Zielgruppenerreichung Ältere werden entsprechend den Zielsetzungen erreicht. 

Unterproportionale Zielgruppenerreichung bei Geringqualifizierten 

und Migrant/-innen. Hinweise auf Creaming- 

Effekte (hohe Zahl höherwertiger Bildungsabschlüsse) 


Branchen- 

/Strukturpolitische 

Ziele 

In diesem Instrumententyp nicht bewertbar. 

Aufgrund der Datenlage erfolgt keine Bewertung. Es liegen 

nur für 18 Prozent der Teilnehmerdatensätze Daten 

zu Branchen vor. 

Programmergebnisse Hinweise auf geringe Abbruchquote bei uneinheitlicher 

Datenlage. 

Gleichstellungsbeitrag Frauen werden über ihrem Anteil an den Arbeitslosen 

gefördert, Anteil der Teilzeitbeschäftigten unklar, Wirkungen 

aufgrund des Datenbestands nicht einschätzbar 

Wirkungen Der hohe Anteil an Nicht-Beschäftigten 6 Monate nach 

Abschluss der Maßnahme ist ein Hinweis darauf, dass es 

für einen Teil der Teilnehmer/-innen nicht gelingt, diese 

innerhalb der Nachbeschäftigungsfrist in den geförderten 

Unternehmen zu halten. 



Ein Nachweis, dass die zusätzliche Förderung entweder 

besondere Zielgruppen erreicht oder zusätzliche Wirkungen 

erzielt, die den erhöhten Aufwand rechtfertigt, kann 

nicht erbracht werden. 



� In den Zielsetzungen sollte genauer dargestellt werden, für welche der Zielgruppen eine Zusätzlichkeit 

gegenüber der Regelförderung der BA gegeben ist. Die Ziele im Hinblick auf die Erreichung 

von Zielgruppen sind zu quantifizieren (z. B. Teilzeitbeschäftigte, dies auch im Hinblick auf 

die Frage der Chancengleichheit von Frauen und Männern). 

� Verstärkte Teilhabe von Geringqualifizierten und Migrant/-innen an der Förderung. Verringerung 

des Anteils von Personen mit höherwertigen Abschlüssen. 

� Verbesserung der Datenerhebung zu den Ergebnissen und Wirkungen der Förderung, insbesondere 

zur Einhaltung der Nachbeschäftigungspflicht. 

� Angesichts der schlechten Kosten-Nutzen-Relation des Instruments, zeitnahes Monitoring der 

Wirtschaftlichkeit. 


9. Mai 2008 


- 

O 

O 

- 

-



6.4.15 Unterfonds V.5 Beschäftigung und Qualifizierung 

Im Unterfonds V.5 fördert das Land Bremen im Rahmen der Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive 

in Kindertageseinrichtungen zwei Projekte in Bremen und Bremerhaven im Bereich der 

Kindertagespflege. Mit der Unterstützung von Beschäftigung und Qualifizierung werden die Ziele verfolgt, 

Arbeitslosen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Kindertagespflege zu erschließen 

und die Rahmenbedingungen der Einrichtungen für die Fortbildung Ihrer Beschäftigten zu 

verbessern. Hierdurch entsteht zusätzlich der Effekt einer Verbesserung der Personalsituation in den 

geförderten Kindertageseinrichtungen. 

Durch die Maßnahmen soll die pädagogische Qualität der Kindergärten und Horte und damit die Förderung 

der betreuten Kinder nachhaltig verbessert werden. 

Zielgruppen und Instrumente der Förderung 

Die Förderung richtet sich an alle Einrichtungen in städtischer, kirchlicher und freier Trägerschaft. 

Die eingesetzten Instrumente sind nach Zielgruppen differenziert: 

� Arbeitslose Personen ohne pädagogischen Berufsabschluss erhalten die Möglichkeit der Beschäftigung 

und Qualifizierung, teils im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten und teils im Rahmen einer 

berufsqualifizierenden pädagogischen Ausbildung. 

� Arbeitslose pädagogische Fachkräfte, z. B. Erzieher/-innen werden berufsbezogen beschäftigt 

und zusätzlich qualifiziert. Hier wird das Ziel formuliert, dass 70 Prozent der Teilnehmerinnen in ein 

Arbeitsverhältnis übernommen werden sollen. 

� Für beschäftigte pädagogische Fachkräfte werden berufsbegleitende Qualifizierungen gefördert. 

Darüber hinaus erhalten die Einrichtungen im Rahmen von Job-Rotation-Modellen Entlastung im 

Hinblick auf die Freistellung Ihrer Mitarbeit durch die Bereitstellung von Kapazitäten. Die Vertretung 

soll im Wesentlichen durch die genannten arbeitslosen pädagogischen Fachkräfte erfolgen. 

Der Evaluation liegt keine Quantifizierung der Zielzahlen auf der Ebene des gesamten Unterfonds vor. 

Aus den Deputationsvorlagen für die Einzelprojekte wurde die Planung ermittelt, dass bis 2007 insgesamt 

rund 1.000 Personen gefördert werden sollen. Das Verhältnis zwischen Arbeitslosen und Beschäftigten 

wurde mit 58 zu 42 Prozent angesetzt. 


Die Förderung im Unterfonds V.5 verfolgt multiple Ziele. Gleichwohl ist im Kontext dieser Evaluation 

nur die arbeitsmarktpolitische Relevanz zu bewerten, wenngleich sichtbar ist, dass darüber hinausgehende 

bildungspolitische und qualitative Effekte erzielt werden. 


9. Mai 2008 




► Mit der Konzentration auf die Zielgruppe der ALG-II Empfängerinnen fördert der Unterfonds V.5 

arbeitsmarktpolitisch relevante Zielgruppen. Dagegen handelt es sich bei der Zielgruppe der ausgebildeten 

Erzieherinnen um eine auf dem Arbeitsmarkt gut aufgestellte Berufsgruppe. 

Bei der avisierten Zielgruppe der Erzieherinnen handelt es sich um eine Berufsgruppe, die im Unterschied 

zu vielen anderen Berufen im Wachstum begriffen ist. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- 

und Berufsforschung 40 ist die Zahl der in diesem Beruf tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 

zwischen 1999 und 2006 um 17 Prozent gestiegen, bei gleichzeitig rückläufiger Arbeitslosigkeit. 

Diese lag mit 8,6 Prozent im Jahr 2005 im unteren Drittel der in der Statistik erfassten Berufe. 

Ein besonderer arbeitsmarktpolitischer Förderbedarf ist aus der Sicht der Evaluation für diese Berufsgruppe 

nicht zu sehen. Im Hinblick auf den Instrumenteneinsatz ist eine Zusätzlichkeit insofern gegeben, 

als dass durch den geplanten Einsatz von arbeitslosen Erzieher/innen in der Job-Rotation zusätzliche 

Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden. Gleichwohl ist fraglich, inwieweit hierdurch 

dauerhafte Arbeitsplätze über die Förderdauer hinaus entstehen können. 

Bei der zweiten Zielgruppe handelt es sich um Arbeitslose, wobei im Wesentlichen Zielgruppen mit 

ALG-II-Bezug angesprochen werden sollen. Im Rahmen des Projektes erhält diese Zielgruppe zunächst 

eine Beschäftigungsmöglichkeit und teilweise auch die Chance, einen berufsqualifizierenden 

Abschluss zu erwerben. 

Bei der Förderung der Qualifizierung der Beschäftigten von Kindertagesstätten ist zu beachten, dass 

die Fortbildung von sozialpädagogischen Fachkräften zu den gesetzlichen Aufgaben der Einrichtungen 

und deren Träger gehört (§§ 8(2) und 10(5) BremKTG). Es ist in den Zielsetzungen nicht klar 

dargelegt, in welcher Form hier durch die Förderung gegenüber diesen Verpflichtungen ein Mehrwert 

geschaffen wird. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 410.000 2.216.490 1.328.383 1.942.914 5.897.787 


Strukturfonds 



100% 100% 100% 100% 100% 


40 Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosenstatistik der BA, Berufe im Spiegel der Statistik - IAB Forschungsbe- 

reich 7, Bundesgebiet West. 


9. Mai 2008 





Festlegungen 



2.500.000 

2.000.000 

1.500.000 

1.000.000 

500.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Der Unterfonds V.5 liegt mit einem Gesamtvolumen von 5,8 Mio. Euro im Förderzeitraum 2004-2007 

im Mittelfeld der Förderung an achter Stelle. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des BAP ausschließlich 

aus Mitteln des ESF. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden im Rahmen des Programms insgesamt vier Förderfälle 

gefördert. Hierbei handelt es sich um zwei Projekte, die jeweils in Bremen und Bremerhaven operativ 

arbeiten, sowie zwei Förderfälle, in denen Umsetzungskosten für die bag und die BRAG bewilligt 

wurden. 





900 

800 

700 

600 

500 

400 

300 

200 

100 

- 

Abbildung 82: Outputs im Unterfonds V.5 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


9. Mai 2008 


5 

4 

3 

2 

1 

- 




In den Projekten wurden zwischen 2004 und 2007 insgesamt 1.200 Personen erreicht. Somit wurden 

die zu Beginn der Förderung aufgestellten Ziele erreicht. Der Anteil der geförderten Frauen liegt bei 

90 Prozent. 


dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldaten 2 2 4 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 2 4 4 4 4 

Neu eingetretene TN 159 687 360 61 1.267 

Geförderte TN 159 783 828 481 1.267 


Frauen 93% 90% 91% 91% 90% 

Unter 25 23% 19% 16% 16% 19% 

50 und älter 4% 5% 6% 4% 

Ausländer/innen 12% 14% 8% 9% 12% 

Ohne Schulabschluss 1% 0% 1% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 90% 80% 70% 69% 74% 

(Fach-)Hochschulreife 10% 19% 30% 30% 25% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 75% 67% 80% 77% 74% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 25% 33% 20% 23% 26% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 25% 46% 52% 33% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 100% 75% 54% 48% 67% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 51% 70% 50% 48% 60% 

unter 12 Monate 58% 57% 52% 44% 53% 

über 12 Monate 42% 43% 48% 56% 47% 


Fachpraxis+Fachtheoriestunden pro TN 562 614 905 


Im Einzelnen: 

� ► Männer werden überproportional zu Ihrem Anteil an der Zielgruppe gefördert. 

Der Erzieherinnenberuf ist eine Frauendomäne. Unter den Beschäftigten in den westdeutschen 

Kindertageseinrichtungen waren Männer im Jahr 2006 lediglich mit einem Anteil von 3,5 Prozent 

vertreten. Dem gegenüber erreicht die Förderung eine Männerquote von 10 Prozent. 

� ► Ältere sind in der Förderung unterrepräsentiert. Das Programm erreicht hauptsächlich mittlere 

Altersgruppen zwischen 25 und 50 Jahren. 

Personen unter 25 werden mit einem Anteil von 19 Prozent gefördert. Ältere Personen über 50 

sind mit einem Anteil von 4 Prozent gegenüber ihrem Anteil an der Arbeitslosigkeit in dieser Berufsgruppe 

in Höhe von 12,6 Prozent 41 unterrepräsentiert 

41 Quelle: Beschäftigten- und Arbeitslosenstatistik der BA, Berufe im Spiegel der Statistik - IAB Forschungsbe- 

reich 7, Bundesgebiet West. 


9. Mai 2008 




� ► Migrantinnen und Migranten werden durch das Programm im Verhältnis zu Ihrem Anteil an 

den Beschäftigten in dieser Berufsgruppe überproportional erreicht. Ihr Anteil unter den Geförderten 

liegt bei 12 Prozent. 

� ► Es werden vorwiegend Personen mittleren bis höheren schulischen und beruflichen Abschlüssen 

erreicht; gleichwohl gelingt es, entsprechend der Zielsetzung auch Personen ohne Berufsausbildung 

zu erreichen. 

Ein Viertel der erreichten Personen verfügte über eine (Fach-)Hochschulreife, weitere 47 Prozent 

über eine mittlere Schulbildung. Bei einer der Zielsetzung der Förderung entsprechenden mehrheitlichen 

Förderung von Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung, ist es gelungen, zu etwas 

mehr als einem Viertel Zielgruppen ohne Berufsausbildung zu erreichen. 

� ► Die Förderung erreicht weniger Beschäftigte, als ursprünglich vorgesehen. 

Der geplante Zielwert von 42 Prozent wurde mit einem Anteil der Beschäftigten von 33 Prozent unterschritten. 

Dieser Befund stellt in Frage, ob die in den Zielsetzungen avisierten Effekte des Instruments 

Job-Rotation in der vorgesehenen Art und Weise gegriffen haben. 

� Die Auswertung der Unternehmensstammblätter ergab, dass ca. 240 Kindertagesstätten gefördert 

wurden. 

� ► Für das Jahr 2005 wird eine Teilnehmerstundenzahl von 600 ausgewiesen. Für das Jahr 2006 

wurden pro Person mehr als 900 Fachpraxis- und Fachtheoriestunden gezählt. Es ist zu beachten, 

dass die Zahlen einen Mittelwert für die in diesem Unterfonds geförderten Personen abbilden. Bei 

den qualifizierten Beschäftigten in den Kindertagesstätten liegt der Wert unter 300 Stunden, während 

die Qualifizierung für die Zielgruppe der Arbeitslosen weit über diesem Wert liegt. 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 63 315 408 481 1.267 


Vorzeitiges Maßnahmenende 100% 80% 30% 54% 56% 

darunter: positive Maßnahmenabbrüche 17% 22% 52% 53% 38% 

negative Maßnahmenabbrüche 83% 78% 48% 47% 62% 

Interne/Externe Prüfung 9% 60% 32% 

Teilnehmenachweis ohne Prüfung 27% 21% 30% 73% 29% 

kein Teilnahmenachweis 



73% 70% 10% 27% 39% 



9. Mai 2008 




Im Einzelnen: 

� ► Laut Teilnehmerdaten gibt es im Unterfonds V.5 eine hohe Abbruchquote. Mehr als die Hälfte 

(56 Prozent) brechen die Maßnahme vorzeitig ab. 

Diese Quote beruht auf 75 Prozent der Teilnehmerstammblätter. Die fehlenden Angaben entfallen 

größtenteils auf das Jahr 2007, so dass für die Vorjahre genügend Angaben vorliegen. Die für das 

Jahr 2004 ausgewiesene Abbruchquote von 100 Prozent ist nicht plausibel und deutet darauf hin, 

dass hier ggf. ein Erfassungsfehler vorliegt. Für die unbefriedigenden Ergebnisse ist im Wesentlichen 

die Situation im Jahr 2005 verantwortlich, wonach 80 Prozent der 315 Austritte auf einen 

Maßnahmenabbruch zurückzuführen sind. Probleme im Hinblick auf Abbruchquoten wurden in dieser 

Zeit auch im zugehörigen Sachstandsbericht für die Umsetzung des Projektes in Bremen aufgeführt, 

wenngleich auf niedrigerem quantitativen Niveau. 

Weiterhin zeigen die Daten, dass es sich bei den Maßnahmenabbrüchen mehrheitlich um solche 

handelt, die aus negativen Gründen erfolgten. Auch dieses wird dem Grunde, aber nicht der Höhe 

nach durch den Sachstandsbericht bestätigt. 

Auffallend ist der verhältnismäßig hohe Anteil an Maßnahmenabbrüchen aus negativen Gründen 

von Männern, diese sind mit 22 Prozent überproportional häufig vertreten. 

Somit sind Hinweise auf erhöhte (negative) Abbruchquoten gegeben. Dieses Ergebnis ist dadurch 

zu relativieren, dass in den Abbruchquoten auch Teilnehmer/-innen an vorgeschalteten Assessments 

enthalten sind. Aufgrund der Diskrepanzen zwischen Datenlage im Vorgangsbearbeitungssystem 

und dem Berichtswesen der Deputation sowie der genannten, teilweise nicht plausiblen, 

Ergebnisse ist die Abbruchquote auf der Basis der vorliegenden Daten nicht hinreichend genau zu 

bestimmen. 

� ► Die Qualifizierungen im Unterfonds V.5 sind prüfungsorientiert. Zwischen 2000 und 2007 haben 

32 Prozent der Teilnehmer/-innen eine trägerinterne oder externe Prüfung abgelegt. Im Jahr 

2006 liegt die Prüfungsquote bei 60 Prozent. 

Wirkungen der Maßnahmen 

► Die Datenlage für die Verbleibszahlen liegt im Unterfonds V.5 über dem Durchschnitt des BAP. Es 

liegen für insgesamt 367 der über 1.200 Austritte Angaben zum Verbleib nach 6 Monaten vor. Dies 

entspricht einer Quote von 29 Prozent. 



9. Mai 2008 








100% 

90% 

80% 

70% 

60% 

50% 

40% 

30% 

20% 

10% 

0% 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

Abbildung 83: Verbleib nach 6 Monaten, Unterfonds V.5, 2004-2007 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

WIRKUNG 


1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 3 42 91 1 137 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 26 3 1 30 

arbeitslos/anderer Verbleib 40 96 61 3 200 

1. AM/ungefördert sozialvers.pflichtig 7% 26% 59% 20% 37% 

2. AM/gefördert sozialversicherungspfl 0% 16% 2% 20% 8% 

arbeitslos/anderer Verbleib 93% 59% 39% 60% 54% 



� Über die gesamte Laufzeit hinweg gelingt es, 37 Prozent der Teilnehmerinnen in den ersten Arbeitsmarkt, 

bzw. in ungeförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren, weitere 

8 Prozent verbleiben in geförderter sozialversicherungpflichtiger Beschäftigung bzw. im zweiten 

Arbeitsmarkt. 

� Die Frage nach den Verbleibsquoten, also dem Anteil der Teilnehmer/-innen, die 6 Monate nach 

Maßnahmenabschluss nicht arbeitslos sind, lässt sich anhand der beiden unterschiedlichen Erhebungsverfahren 

rekonstruieren. 

Die in der obigen Tabelle aufgeführte Gruppe von 200 Verbleibsfeststellungen, die nicht in Beschäftigung 

integriert werden konnte setzt sich wie folgt zusammen: 

� Es sind 82 Datensätze enthalten, die nach altem Verfahren erhoben wurden. Unter diesen weisen 

77 eine Arbeitslosigkeit und 5 einen sonstigen Verbleib aus. 


9. Mai 2008 




� Die übrigen 118 Datensätze, die nach neuem Verfahren erhoben wurden, decken sich mit der 

ebenfalls im neuen Verfahren implementierten Zählung von Verbleiben, die im Verlauf von 6 

Monaten nach Abschluss der Maßnahme eine durchgehende Arbeitslosigkeit ausweisen. 

Insofern ist davon auszugehen, dass es sich bei diesen Verbleibsfeststellungen im Wesentlichen um 

Verbleibe in Arbeitslosigkeit handelt (53 Prozent). Umgekehrt ergibt sich eine Verbleibsquote von 

47 Prozent. 

► Das avisierte Ziel einer Integration von 70 Prozent der Arbeitslosen in ein Arbeitsverhältnis wird 

verfehlt. 


Die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit stellen sich im Unterfonds V.5 wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 


Festgelegte Mittel pro Teilnehmer 2.579 2.831 1.604 4.039 4.655 

Festgelegte Mittel pro Teilnehmerstunde 4,59 € 4,61 € 1,77 € 


Über die gesamte Laufzeit wurden pro Teilnehmer/-in rechnerisch 4.600 Euro an BAP-Mitteln ausgegeben. 

In diesen Kosten sind im Unterschied zu anderen Unterfonds auch die Umsetzungskosten der 

Gesellschaften enthalten. Der Anteil der Umsetzungskosten fällt mit 2,5 Prozent nur schwach ins Gewicht 

der Förderung. 

Damit liegt das Finanzvolumen pro Person im Durchschnitt des BAP bei etwas besseren Integrationsleistungen 

von Arbeitslosen. Aufgrund der Abbruchquoten ist allerdings zu bedenken, dass pro erfolgreicher 

Teilnahme höhere Kosten anzusetzen sind. Diese können aufgrund der unklaren Datenlage 

bei den Maßnahmeabbrüchen derzeit nicht genau beziffert werden. 

Die rechnerischen Stundenkosten liegen zumindest in den Jahren 2004 und 2005 über dem Durchschnitt 

des BAP. Da zu erwarten ist, dass die Zahl der Qualifizierungsstunden in diesem Unterfonds 

überschätzt wird, ist von wesentlich höheren Stundenkosten auszugehen. 

Am Beispiel des Unterfonds V.5 lässt sich die in Kap 5.6 beschriebene Notwendigkeit zu einer getrennten 

Kostenzuordnung zwischen Beschäftigten und Arbeitslosen besonders deutlich illustrieren. 

Aufgrund der hier praktizierten gemeinsamen Förderung beider Zielgruppen ist anhand der Monitoringdaten 

nicht zuzuordnen, mit welchen Kosten die Qualifizierung der Beschäftigten von Kindertagesstätten 

gefördert wurde und welche Kosten auf die geförderten Arbeitslosen entfallen. Somit ist 

eine trennscharfe Bewertung und Steuerung entlang von Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten eingeschränkt. 


9. Mai 2008 





Durch den überproportional hohen Anteil an geförderten Männern kann zunächst ein Beitrag zum 

Abbau der horizontalen Segregation am Arbeitsplatz erwartet werden. Dies relativiert sich durch den 

vergleichsweise hohen Anteil an Männern bei den Abbrüchen aus negativem Grund. Auch ist der überproportionale 

Männeranteil vor dem Hintergrund der Gesamtsituation von Erzieher/innen einzuschätzen. 

Insbesondere, da die Förderung weniger Beschäftigte (i.d.R. Frauen) erreichte, als ursprünglich 

vorgesehen, könnte die Maßnahme in der Bilanz zu einer Verschlechterung der Chancen 

bereits ausgebildeter Erzieherinnen am Arbeitsmarkt führen. Die Förderung von Männern in Frauenberufe 

sollte deswegen immer auch mit Bemühungen zur Integration von Frauen in Männerberufen 

einhergehen. Somit ist die Maßnahme aus gleichstellungspolitischer Sicht in der Zusammenschau mit 

anderen Förderungen zu betrachten, bzw. ob es gelingt, auch Frauen in z. B. den gewerblichtechnischen 

Bereichen verstärkt zu integrieren oder zum Abbau der vertikalen Segregation am Arbeitsplatz 

beizutragen. So haben Männer in Kindertagesstätten überproportional häufig eine Leitungsfunktion 

inne. 42 Die entsprechenden Wirkungen auf Gleichstellung sind jedoch mit den vorliegenden 

Daten nicht zu erfassen. 


Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds V.5 wie folgt bewertet: 




Klarheit der Ziele Die Ziele sind klar dargelegt und teilweise quantifiziert. 

Es liegt keine Spezifikation für das Gesamtprogramm vor. O+ 


Im Konzept sind hohe Synergieeffekte erkennbar. Gleichwohl ist 

die Zielgruppenwahl aus arbeitsmarktpolitischer Sicht teilweise 

problematisch. 

Datenlage Der Datensatz für die Zielgruppenerreichung ist nahezu vollständig 

vorhanden. 

In Bezug auf Abbruchquoten und Stundensätze wurden Daten 

vorgefunden, die teilweise nicht plausibel sind und ggf. auf systematische 

Erhebungsfehler schließen lassen. 


Zielgruppenerreichung Die Zielgruppen werden im Großen und Ganzen entsprechend 

den vorgefundenen Zielformulierungen erreicht. Besonders 

positiv sind die überproportionale Förderung von 

Männern sowie die gute Reichweite bei Migrant/-innen. 

Ältere Personen über 50 Jahren sind in der Förderung deutlich 

unterrepräsentiert. 

In den geförderten Kindertageseinrichtungen wurden Beschäftigte 

nicht entsprechend den Zielen erreicht. 


9. Mai 2008 


O 

-+ 

O+ 

42 Vgl. Krabel, Jens/Stuve, Olaf (Hg.) (2006): Männer in „Frauen-Berufen“ der Pflege und Erziehung, Opladen, S. 

22.






Branchen- und Strukturziele 


(Abschlussbezug) 



Durch die Beschäftigung der Zielgruppe der Arbeitslosen in 

den Kindertagesstätten wird die praktische Qualifizierung 

bereits im Ansatz des Instruments angelegt. 

Diese Dimension ist für die Zielgruppe der in den Einrichtungen 

beschäftigten sozialpädagogischen Fachkräfte nicht 

bewertbar. 

Es wurde eine hohe Zahl von Kindertagesstätten erreicht. 

Deutliche Hinweise auf hohe Abbruchquoten. 

Hoher Anteil von Teilnehmer/-innen, die Prüfungen ablegen. 

Abbau der horizontalen Segregation am Arbeitsmarkt, Wirkung 

auf Chancen von Erzieherinnen nicht bewertbar 

Wirkungen Im Verhältnis zum BAP durchschnittliche Integrationsleistungen, 

die allerdings hinter den selbst gesetzten Zielsetzungen 

zurückbleiben. 



Die Wirtschaftlichkeit liegt im Durchschnitt des BAP, und 

verschlechtert sich unter Einbeziehung einer überdurchschnittlichen 

Zahl von Maßnahmenabbrüchen. 


9. Mai 2008 


+ 

+ 

-+ 

+? 



� Es sollte geklärt werden, wie die durch die Interventionen gesicherten Arbeitsplätze nachhaltig 

finanziert werden. 

� Schaffung eines arbeitsmarktund gleichstellungspolitischen Mehrwerts durch Konzentration auf 

besondere Zielgruppen: z. B. Männer, Ältere etc. 

� Verbesserung der Datenbasis im Hinblick auf die Erfassung von Teilnehmerstunden, Maßnahmenabbrüche 

und Eingliederungsquoten. 

� Ermöglichung einer getrennten Kostenzuordnung von Arbeitslosen und Beschäftigten. 

-O 

O



6.4.16 Unterfonds V.6 Infrastrukturelle Sonderprojekte 

► Für den Unterfonds V.6 konnte kein kohärentes Zielsystem rekonstruiert werden. 

Im Unterfonds V.6 fördert das Land Bremen Vorhaben, bei denen ein besonderes beschäftigungspolitisches 

Interesse vorliegt. Gefördert werden unter anderem Vorhaben, in denen arbeitsmarktpolitische 

Projekte mit Investitionen kombiniert werden, die aus den Ziel 2-Mitteln des EFRE finanziert sind. 

Aus den Daten bzw. dem Berichtswesen lassen sich folgende Projekttypen extrahieren: 

� Reine EFRE-Investitionen (z. B. Baumaßnahmen, Restaurierung historischer Schiffe) 

� Projekte zur Arbeitslosenberatung 

� Fachberatung für Kinderbetreuung 

� Frauenspezifische Projekte 

� Existenzgründungsberatung 

� Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen 

� Reine Sachmittelförderung 

� Sachkosten zur Unterstützung von ABM-Stellen, z. B. in stadteilnahen Projekten. 

Insofern spiegeln die um Unterfonds V.6 geführten Vorhaben fast die gesamte Bandbreite der Förderung 

im BAP wieder. 

Für den Unterfonds V.6. liegen keine zusammenfassenden Richtlinien oder Zielsetzungen vor. Aus 

der hohen Bandbreite der eingesetzten Instrumente lässt sich kein schlüssiges und damit bewertbares 

Zielsystem rekonstruieren. Somit ist eine Bewertung der im Unterfonds erreichten Zielerreichung nicht 

möglich. 


Mangels übergreifender Ziele können keine Aussagen zu deren Relevanz gemacht werden. 




9. Mai 2008 




2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

INPUT 

Festgelegte Mittel 161.015 17.890 252.509 579.777 973.239 1.309.371 3.293.802 

Landesm.: Sen. f. Arbeit 10% 13% 12% 12% 11% 

Strukturfonds 



100% 100% 90% 87% 88% 88% 89% 



Festlegungen 



1.400.000 

1.200.000 

1.000.000 

800.000 

600.000 

400.000 

200.000 

- 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 


Im Unterfonds V.6 wurden im Verlauf des Untersuchungszeitraums insgesamt knapp 3.3 Mio. Euro 

aus dem BAP bewilligt. Die Förderung konzentriert sich auf die zweite Hälfte der Förderperiode. 


Im Verlauf des Untersuchungszeitraums wurden im Rahmen der Sonderprojekte insgesamt 

26 Projekte gefördert. 


9. Mai 2008 


25 

20 

15 

10 

5 

- 








800 

700 

600 

500 

400 

300 

200 

100 

- 


2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 

In diesen Projekten wurden zwischen 2000 und 2007 insgesamt laut Stammblattdaten 222 Personen 

erreicht, darunter 40 Prozent Frauen. Zudem sind im Unterfonds V.6 Beratungsaktivitäten zu verzeichnen, 

darunter knapp 1.100 Beratungsprozesse und 500 Unternehmensberatungen. 

Die Outputs und die Struktur der erreichten Zielgruppen stellen sich im Verlauf wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

OUTPUT 


Neu bewilligte Förderfälle lt. Förderfalldate 1 1 7 5 12 26 

Bestand an Förderfällen lt. Festlegung 1 1 6 11 23 17 26 

Neu eingetretene TN 2 39 145 36 222 

Geförderte TN 2 41 176 112 222 


Frauen 64% 40% 37% 40% 

Unter 25 21% 29% 45% 33% 

50 und älter 8% 9% 9% 9% 

Ausländer/innen 16% 10% 12% 11% 

Ohne Schulabschluss 20% 32% 23% 

Hauptschule/Mittlerer Abschluss 70% 69% 63% 68% 

(Fach-)Hochschulreife 30% 10% 5% 10% 

Mit abgeschlossener Berufsausbildung 74% 59% 43% 55% 

Ohne abgeschlossene Berufsausbildung 26% 41% 57% 45% 

Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 7% 9% 6% 

Nicht Erwerbstätig vor Maßnahmebeginn 100% 93% 91% 94% 

Arbeitslos vor Maßnahmenbeginn 100% 91% 90% 93% 

unter 12 Monate 46% 31% 32% 32% 

über 12 Monate 54% 69% 68% 68% 



Tabelle 105: Outputs im Unterfonds V.6, 2000-2007 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen: 

� ► Frauen werden unter Ihrem Anteil an der Arbeitslosigkeit erreicht. Der Anteil der Frauen an den 

Geförderten liegt über den Untersuchungszeitraum bei 40 Prozent, bei leicht rückläufiger Tendenz. 

� ► Es werden hauptsächlich mittlere Altersgruppen gefördert. Ein Drittel war jünger als 25 Jahre, 

der Anteil der Personen über 50 Jahren beträgt 9 Prozent. 

� ► Migrantinnen und Migranten werden unter Ihrem Anteil an der Arbeitslosigkeit gefördert. Der 

in der Förderung erreichte Ausländer/-innenanteil liegt bei 11 Prozent. Allerdings werden Migrantinnen 

mit 18 Prozent insgesamt häufiger erreicht. 

� ► Die Förderung richtet sich vorwiegend an Personen ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss. 

Diese Gruppe macht an der Förderung einen Anteil von zwei Dritteln aus. In der 

Gruppe der hoch qualifizierten Personen Frauen mit 85 Prozent weit überproportional gefördert. 

� ► Es wird ein hoher Anteil von Personen ohne Berufsausbildung erreicht. Der Anteil dieser Personengruppe 

beträgt 45 Prozent. 

� ► Die Förderung im Unterfonds V.6 richtet sich v. a. an Arbeitslose – es waren lediglich 6 Prozent 

der Geförderten vor Beginn der Maßnahme erwerbstätig. Unter den Arbeitslosen werden mehrheitlich 

Personen erreicht, die vor Beginn der Maßnahme länger als 12 Monate arbeitslos waren. 

Die im Unterfonds V.6 registrierten Beratungsprozesse stellen sich wie folgt dar: 

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

Output 


Geschlecht 

6 103 718 189 65 1.081 

Männer 0% 41% 13% 51% 48% 25% 

Frauen 

Alter 

100% 59% 87% 49% 52% 75% 

Unter 25 17% 11% 8% 4% 8% 8% 

25-50 83% 75% 79% 69% 49% 75% 

50 und älter 

keine Angabe 


0% 14% 12% 26% 43% 17% 

Auszubildende 0% 7% 1% 0% 0% 1% 

Erwerbstätige 0% 26% 19% 18% 6% 19% 

Arbeitslose 67% 52% 64% 79% 86% 66% 

Schüler/innen, Studierende 0% 0% 1% 0% 0% 0% 

Sonstige 33% 15% 16% 3% 8% 13% 

Alleinerziehend 33% 12% 20% 7% 6% 16% 

Existenzgründer/in 0% 47% 12% 43% 37% 22% 

Migrant/in 50% 36% 49% 19% 22% 41% 



17% 25% 18% 9% 5% 16% 

Allgemeiner Arbeitsmarkt 0% 31% 13% 0% 0% 11% 

Aus- und Weiterbildung 17% 3% 3% 0% 0% 2% 

Andere 83% 66% 85% 100% 100% 86% 

Tabelle 106: Beratungsprozesse im Unterfonds V.6, 2003-2007 


9. Mai 2008 




� ► In den Beratungsprozessen werden Frauen in hohem Maße erreicht. Zwischen 2003 und 2007 

waren drei von vier beratenen Personen weiblichen Geschlechts. Der Frauenanteil ist rückläufig. 

Die im Unterfonds V.6 erreichten Alleinerziehenden (16 Prozent) sind mehrheitlich Frauen. 

� Es werden, wie auch in der Teilnehmerförderung, vorwiegend mittlere Altersgruppen zwischen 25 

und 50 Jahren erreicht (75 Prozent). 

� Zwei Drittel der beratenen Personen waren arbeitslos. 

� Migrant/-innen werden überproportional erreicht. Ihr Anteil beträgt über 41 Prozent. 

� ► Die in der Förderung angewandten Beratungstypen werden nur unzureichend erfasst. Dies 

zeigt die hohe Quote der sonstigen Angaben dieser Kategorie (86 Prozent). 



2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2000-2007 

ERGEBNIS 

Austritte TN 10 100 112 222 





Interne/Externe Prüfung 1% 1% 


kein Teilnahmenachweis 13% 1% 2% 

Beratungsprozesse 6 103 718 189 65 1.081 



� ► In den Teilnehmerorientierten Maßnahmen besteht eine hohe Abbruchquote. Die Abbrüche 

finden mehrheitlich aus negativen Gründen statt. 

Im Förderzeitraum zwischen 2005 und 2007 haben 47 Prozent der Teilnehmer/-innen die Maßnahmen 

vorzeitig abgebrochen, mit steigender Tendenz. Im Jahr 2007 betrug die Abbuchquote 

79 Prozent. 

� ► Prüfungen werden so gut wie gar nicht durchgeführt. Einen Teilnahmenachweis ohne Prüfung 

erhalten 97 Prozent. 

� ► Positiv zu bemerken ist der im Verhältnis zu anderen Unterfonds hohe Anteil der Teilnehmer/-innen, 

die ein Praktikum absolviert haben (43 Prozent) 


9. Mai 2008 





► Trotz einer mehrheitlichen Förderung von Arbeitslosen liegen nur für 25 der 222 erreichten Personen 

Verbleibsfeststellungen vor. Die Datenbasis reicht somit für eine Auswertung nicht aus. 


Aufgrund der multiplen hier angewandten Instrumententypen ist eine Bewertung an den Kennzahlen 

nicht möglich, da nur ein Teil der Förderung Teilnehmer-/innen zu gute kommt. Auch ist es nicht möglich, 

die Zahlen mit den Wirkungen gegenüberzustellen, weil diese Daten weitgehend fehlen. Daher 

erfolgt keine weitere Bewertung. 


Frauen werden insgesamt unter Ihrem Anteil an den Arbeitslosen erreicht, ihr Anteil ist zudem rückläufig. 

Ihr Anteil ist besonders hoch bei den „Kurzberatungen/Auskünfte“ (84 Prozent). Vor allem Frauen 

mit hohen Bildungsabschlüssen werden erreicht. Im Übrigen ist aufgrund der fehlenden inhaltlichen 

Fokussierung eine Bewertung der Zielerreichung nicht möglich. Es wird deswegen der Gleichstellungsbeitrag 

als eher negativ bzw. nicht zu bewerten eingeschätzt. 


Zusammenfassend wird die Förderung im Unterfonds V.6 wie folgt bewertet: 




(+) Positiv 

Klarheit der Ziele Es sind keine übergreifenden Ziele formuliert, auch ist nicht 

transparent, nach welchen Kriterien die geforderte besondere 

beschäftigungspolitische Bedeutung besteht. 

- 


Aufgrund mangelnder Zielsetzungen nicht bewertbar. 

Datenlage Gute Datenlage bei den Angaben zur Zielgruppe. Nahezu keine 

auswertbaren Angaben zu den Wirkungen der Förderung. 




Branchenziele 

Mangels Zielsetzung erfolgt keine Bewertung. 

Hohe Praktikumsquote bei der erreichten Gruppe der Arbeitslosen. 

Mangels Zielsetzung erfolgt keine Bewertung. 


9. Mai 2008 


-O 

-





(+) Positiv 




Hohe Abbruchquoten 

Keine Prüfungen - 

Geringer Anteil an Frauen, Einschätzung von Wirkungen nicht 

möglich - 

Wirkungen Mangels Daten nicht bewertbar. 



Keine Bewertung aufgrund des Instrumentenzuschnitts und 

fehlender Daten. 



� Aufstellung von Klaren Abgrenzungen, Instrumenten und quantifizierten Zielen, auch Gleichstellungszielen 

und entsprechenden Indikatoren. 

� Ggf. Einordnung in bereits vorhandene und passende Unterfonds. 


9. Mai 2008 




6.5 Bilanz des BAP 

Nach der Bestandsaufnahme und Bewertung der einzelnen Unterfonds sollen im Folgenden die Befunde 

zusammengefasst und die Auffälligkeiten dargestellt werden, die sich auf wesentliche Teile der 

Umsetzung beziehen. 

6.5.1 Rahmenbedingungen 

In dieser Dimension wurden die Rahmenbedingungen der Förderung in den einzelnen Unterfonds 

betrachtet. Im Folgenden werden hieraus die wesentlichen Feststellungen zusammengefasst. 

� Klarheit der Ziele ► Sind die Ziele transparent? Gibt es Richtlinien, die die Fördermodalitäten 

regeln? 

Die Qualität der Zielstruktur stellt sich in den einzelnen Unterfonds heterogen dar. In einem Teil der 

Unterfonds gibt es Richtlinien, die die Zielsetzungen der Förderung, z. B. die angestrebte Zusammensetzung 

der Adressaten oder die angestrebten Instrumente, spezifizieren. Des Weiteren gibt 

es in den einzelnen Unterfonds Zielvorgaben in Form von Programmen, Wettbewerbsaufrufen und 

Einzelinitiativen. Diese sind auf der Handlungsebene des BAP (vgl. hierzu ausführlich Kap. 5.2) 

angesiedelt, wobei ein Verbindungslied zum Zielsystem allenfalls in der Budgetierung des BAP 

auf der Ebene von Unterfonds besteht. 

Das weitgehende Fehlen des übergreifenden Zielsystems lässt sich am Unterfonds I.4 – Innovation 

in der Beruflichen Erstausbildung illustrieren. In diesem Unterfonds sind zahlreiche Einzelprojekte 

zusammengefasst, die zwar thematisch zusammenpassen, gleichzeitig gibt es auf der Ebene des 

Zielsystems keine Aussage zu übergreifenden Zielsetzungen der hier durchgeführten Vorhaben, 

insbesondere im Hinblick auf quantitative Ziele. 

Näher spezifizierte qualitative und quantitative Zielvorgaben auf der Zielebene der BAP-Unterfonds 

liegen teilweise vor, wenn z. B. zwischen einem Wettbewerbsaufruf und dem Unterfonds weitgehende 

Deckungsgleichheit besteht, wie im Unterfonds I.7 (Pro-Win-Qu), gleichwohl führt auch hier 

die Nachbewilligung von einzelnen Projekten oder die Aufstockung von Mitteln nicht dazu, dass die 

Zieldefinition für die Gesamtheit des Unterfonds aktualisiert wird. 

In der Konsequenz führt die fehlende Kopplung von Handlungs- und Zielsystem zu einer Einschränkung 

im Hinblick auf die Transparenz der Ziele. 

� Relevanz/ggf. Additionalität ► Entsprechen die Zielsetzungen dem Förderbedarf? 

Im Großen und Ganzen unterstützen die im Einzelnen herausgearbeiteten Zielsetzungen arbeitsmarktpolitisch 

relevante Zielgruppen. Auch wenn diese auf der Zielebene nicht oder nur unzureichend 

quantifiziert sind, ist in weiten Teilen des BAP eine deutliche Ausrichtung auf arbeitsmarktpolitisch 

relevante und besonders förderwürdige Zielgruppen sichtbar. 

Zusätzlich zu den arbeitsmarktpolitischen Zielen werden durch die Förderung des BAP strukturpolitische 

Ziele verfolgt, wie z. B. im Unterfonds V.1, in dem die Umsetzungskompetenzen der Projektträger 

durch die Förderung verbessert werden sollen. Inwieweit diese Ziele einen tatsächlichen 


9. Mai 2008 




Bedarf widerspiegeln, sieht die Evaluation auf der Basis des vorliegenden Materials nicht hinreichend 

belegt. 

Datenlage ► Bilden die Daten das Programm ausreichend ab? Ist die Qualität der Daten für eine 

Abbildung von Zielgruppen, Ergebnissen und Wirkungen hinreichend? 

Die grundlegende Situation, die Probleme und Lösungsansätze im Hinblick auf die Datenlage wurden 

bereits in Kap. 6.1 und in Kap. 5.5 (IT-System) ausführlich beschrieben. 

Aufgrund dieser Probleme wurden die in den einzelnen Unterfonds getroffenen Feststellungen 

stets unter dem Aspekt der Datenlage betrachtet, im Zweifelsfall, zum Beispiel bei zu geringen 

Fallzahlen, wurde auf eine weiterführende Bewertung verzichtet. 

Die vorliegende Untersuchung stellt den ersten Versuch dar, die Förderung im gesamten BAP über 

eine längere Zeitreihe abzubilden. Für die ersten Jahre der Förderung, insbesondere für die Jahre 

2000 und 2001 sind die Daten mit Lücken behaftet. Gleichzeitig wird deutlich, dass es gelungen ist, 

die Datenlage insbesondere im Hinblick auf die Teilnehmerdaten im Verlauf des Berichtszeitraums 

deutlich zu verbessern. Für die Darstellung des Jahres 2007 besteht die Einschränkung, dass der 

Datenauszug im Mai dieses Jahres erfolgte, so dass es nicht möglich war, sämtliche Leistungen 

der Förderung zur berücksichtigen. 

In den Daten zu Ergebnissen und Wirkungen der Förderung ist zwar auch eine Verbesserung der 

Datenlage zu konstatieren, gleichwohl liegen im Auswertzugsdatensatz in mehreren Unterfonds zu 

wenige Angaben zu den Ergebnissen der Förderung, insbesondere zu Maßnahmenabbrüchen sowie 

zu Prüfungen und Zertifikaten vor. Dies gilt insbesondere auch für die Kennzahlen zur Integration 

in den Arbeitsmarkt. Auch wenn sich Entwicklungen und Trendaussagen aus den Zahlen ableiten 

lassen, liegen insgesamt zu wenige Daten vor, um steuerungsrelevante Informationen auf einer 

höher aggregierten Ebene ableiten zu können. 

Angesichts der in einer Vielzahl der Förderansätze angelegten Verfolgung von Branchenzielen 

sieht die Evaluation darüber hinaus ein besonderes Defizit in der unzureichenden Abbildung von 

Unternehmenszahlen. Dies betrifft einerseits die redundante Darstellung in der Datenbank (vgl. 

Kap. 6.1), die zu einer systematischen Überschätzung der Zahlen zu den erreichten Unternehmen 

führt. Auf der anderen Seite ist die durch das Stammblattverfahren des Bundes vorgegebene 

Branchensystematik nur bedingt geeignet, die bremischen Wachstums- und Innovationsfelder abzubilden. 

6.5.2 Programmergebnisse 

In dieser Dimension wurden Ergebnisse der Umsetzung der einzelnen Unterfonds betrachtet. Im Folgenden 

werden hieraus die wesentlichen Feststellungen zusammengefasst. 

� Zielgruppenerreichung ► Wurden die in den Zielsetzungen avisierten Zielgruppen erreicht? 

Im Großen und Ganzen erreicht die Förderung die für die jeweiligen Unterfonds vorgesehenen 

Zielgruppen und entspricht insgesamt den Erwartungen an ein Arbeitsmarktprogramm. Personen 

mit einem hohen Risiko der Arbeitslosigkeit (z. B. Geringqualifizierte, Migrantinnen, arbeitslose Jugendliche) 

werden in einem Teil der Unterfonds überdurchschnittlich gefördert. 


9. Mai 2008 




Effekte einer überproportionalen Beteiligung von Personen mit verhältnismäßig guten Chancen auf 

dem Arbeitsmarkt lassen sich nur vereinzelt feststellen, so zum Beispiel in den Unterfonds I.3 oder 

I.7, in denen Ungleichgewichte zwischen Geringqualifizierten und Personen mit höheren Bildungsabschlüssen 

in der Zusammensetzung der erreichten Zielgruppen zu beobachten sind. 

� Praktische Qualifizierung ► Wurde in den Maßnahmen für Arbeitslose das Ziel erreicht, die Teilnehmer/-innen 

auch durch betriebliche Anteile in Form von Praktika zu qualifizieren? 

In einer Reihe von Unterfonds wurde festgestellt, dass rechnerisch nur für einen Teil der Teilnehmer/-innen 

ein betriebliches Praktikum durchgeführt wurde. Dies ist teilweise dadurch begründet, 

dass in den Teilnehmer/-innenzahlen auch Personen enthalten sind, die an Assessments und Vorschaltmaßnahmen 

teilnehmen, in deren Rahmen keine Praktika durchgeführt werden. Es besteht 

in den vorliegenden Daten somit ein Trennschärfeproblem im Hinblick auf die zu Grunde zu legende 

Basis. 

� Branchenziele ► Sofern die Erreichung bestimmter Branchen angestrebt war: Ist diese in den 

Förderergebnissen sichtbar? 

Es wurde festgestellt, dass die Zahlen zur Beteiligung von Unternehmen durch Redundanzen in 

der Datenbank systematisch überschätzt werden, so dass die auf Unternehmensstammblättern beruhenden 

Zahlen nur eingeschränkt verwendbar sind. Auch ist durch die angewandte Branchensystematik 

nicht sichergestellt, dass die in der Förderung avisierten Branchen trennscharf abgebildet 

werden. 

Ein weiteres Problem sieht die Evaluation darin, dass Förderungen, die sich an Unternehmen richten, 

nur unzureichend im bestehenden System abgebildet werden. Hier wurde mit der Einführung 

von Stammblättern zur Unternehmensberatung bereits ein richtiger Weg beschritten. 

� Ergebnis ► Werden die Maßnahmen aus Teilnehmer/-innensicht erfolgreich beendet? Gibt es 

signifikante Entwicklungen im Hinblick auf Abbrüche? Wie stellt sich die Abschlussorientierung der 

Maßnahmen dar? 

Die Auswertung über das gesamte BAP zeigt, dass es insgesamt in einem hohem Maß gelingt, 

vorzeitige Maßnahmenabbrüche zu vermeiden. Nur etwas mehr als 10 Prozent brechen die Maßnahmen 

aus negativen Gründen ab. Im Hinblick auf die Abbruchquoten ist der Trend festzustellen, 

dass es mit der verstärkten Förderung von Langzeitarbeitslosen in der zweiten Hälfte der Förderperiode 

zu einer Erhöhung von Maßnahmenabbrüchen kommt. Gleichwohl zeigt z. B. die Förderung 

im Unterfonds V.1, dass es auch langfristig möglich ist, verhältnismäßig gute Erfolgsquoten 

auch mit schwierigeren Gruppen zu erreichen. 

Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens und der Verwertbarkeit von 

Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt liegt der für das BAP festgestellte Anteil der Teilnehmer/innen, 

die eine Prüfung ablegen, mit insgesamt 11 Prozent zu niedrig. Die Anforderungen, die erworbenen 

Kenntnisse und Fertigkeiten qualifiziert nachzuweisen, werden in Zukunft zunehmen. 

Hierbei erreichen die Unterfonds im Qualifizierungsfonds I teilweise bessere Werte, die über 

20 Prozent liegen. Im Unterfonds V.3, dem Schwerpunkt der Förderung, gibt es dagegen kaum 

Prüfungen. 


9. Mai 2008 




Auch wenn Teilnahmenachweise durch den Träger die Regel sind, sieht es die Evaluation als problematisch 

an, dass insgesamt ein Zehntel der Teilnehmerinnen diese nicht erhält und somit die 

Maßnahme ohne jegliches Zertifikat verlässt. 

� Gleichstellung ► Wurde im Ergebnis ein Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern 

geleistet? 

Über das gesamte BAP und den Berichtszeitraum hinweg wurden Frauen mit einem Anteil von 

41 Prozent erreicht, mit einer steigenden Tendenz. Der qualitative und quantitative Beitrag zur 

Gleichstellung von Frauen und Männern stellt sich in den einzelnen Unterfonds heterogen dar. 

Im Unterfonds I.2 wurde ein Teil der dort geförderten Beratungsprojekte, mit expliziten Gleichstellungszielen 

auf diese Zielgruppe ausgerichtet. Im Unterfonds I.3 gelingt es, durch die Ausrichtung 

eines Teils der Förderung auf die Dienstleistungsbranchen vermehrt Frauen anzusprechen, auch 

konnte hier ein hoher Anteil von Frauen in der berufsbegleitenden Weiterbildung erreicht und deren 

Anteil ausgebaut werden. In den Unterfonds zur Ausbildungsförderung wurde eine hohe Beteiligung 

von Frauen und Mädchen erreicht, wobei allerdings nicht festgestellt werden konnte, ob sich 

hieraus ein Beitrag zum Abbau der horizontalen Segregation am Arbeitsmarkt ergibt. Ein Beitrag 

zur Verminderung der vertikalen Segregation ist in einem Teil der Ausbildungsförderung für die 

Gruppe der jungen Männer festzustellen, die überproportional häufig im Bereich der Gesundheitsberufe 

und in Erziehung und Bildung gefördert werden; dies ist auch in der Förderung von Qualifizierung 

in Kindertagesstätten (Unterfonds V.5) sichtbar. 

In den Teilen des Qualifizierungsfonds mit einem stärkeren Bezug zu Unternehmen sind Frauen 

deutlich unterrepräsentiert. Hier kommt es innerhalb der angestrebten Branchenausrichtung zu einer 

geschlechtsstereotypen Förderung. Dies ist auch im Unterfonds I.7 der Fall, gleichwohl wurde 

durch die Auswahl der Projekte sichergestellt, dass insgesamt eine zufrieden stellende Beteiligung 

von Frauen erreicht wurde. 

Ein deutliches Defizit stellt aus Sicht der Evaluation die unzureichende Beteiligung von Frauen in 

der Strukturhilfeförderung dar, die aufgrund des hohen Volumens des Unterfonds besonders ins 

Gewicht fällt. In diesem auf die Förderung von Arbeitslosen ausgerichteten Fördersegment ist es 

nicht gelungen, Frauen entsprechend Ihres Anteils an dieser Zielgruppe zu fördern. Hierdurch 

kommt es zu einer Verstärkung der Ungleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt. 

Gravierende geschlechtsspezifische Unterschiede im Hinblick auf die Verlaufsdaten der Förderung, 

z. B. in Erfolgs- oder Wirkungsindikatoren wurden nicht festgestellt. In Teilen wurden bei Frauen 

bessere Ergebnisse erzielt. 

� Wirkungen ► In welchem Umfang gelingt es, bei der Zielgruppe der Arbeitslosen Integrationswirkungen 

zu erreichen? 

Die Betrachtung der Wirkungen auf der Ebene des Gesamtprogramms zeigt Schwächen bei den 

Integrationsleistungen auf. Auf Basis der Stammblätter mit Angaben zum Verbleib nach 6 Monaten 

wurde für die Integration in den ersten Arbeitsmarkt bzw. in ungeförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung eine Quote von 26 Prozent ermittelt. In den zweiten Arbeitsmarkt bzw. in geförderte 

sozialversicherungspflichtige Beschäftigung konnten 20 Prozent der Teilnehmer/-innen vermittelt 

werden. Wie hoch der Anteil der Geförderten ist, die nach sechs Monaten arbeitslos sind, 

lässt sich nur für einen Teil der Förderperiode bestimmen, da das neue im Jahr 2005 eingeführte 


9. Mai 2008 




Verfahren dieses Merkmal bei der Stichtagserhebung nicht mehr erfasst. Die Berechnung auf der 

Basis des bis 2005 angewendeten Erhebungsverfahrens zeigt, dass dies für knapp drei Viertel dieser 

Gruppe zutrifft. Diese neue Ausgestaltung des Verfahrens wird von Seiten der Evaluation kritisch 

gesehen, weil hierdurch eine wichtige Kenngröße zur Bewertung von Wirkungen entfällt. 

Im Verlauf der Förderung ist es zudem nicht gelungen, die Integrationsleistungen signifikant zu 

verbessern. Die Integrationsleistungen bleiben langjährig stabil. 

Die Integrationsleistungen der einzelnen Unterfonds stellen sich hierbei durchaus unterschiedlich 

dar. Die Gesamtentwicklung wird relativ stark durch den Unterfonds V.1 – Strukturhilfen – dominiert. 

Von den insgesamt 12.000 auswertbaren Datensätzen zum Verbleib der Teilnehmer-/innen sind 

drei Viertel diesem Unterfonds zuzuordnen. Bessere Integrationsleistungen wurden z. B. im Unterfonds 

I.3 erzielt. Hier wurde eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt bzw. ungeförderte sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung von zeitweilig mehr als 40 Prozent erreicht. Auch bestehen 

in anderen Unterfonds Hinweise auf eine gute Arbeitsmarktwirkung, die gleichwohl auf der Basis 

der Datenlage eher als Trendaussage, denn als feste Größe für eine Steuerung des Programms zu 

verstehen sind. 

Trotz der in den einzelnen Unterfonds geäußerten Kritik an der Datenlage zur Integration in den 

Arbeitsmarkt ist sichtbar, dass hier im Verlauf der Förderperiode Verbesserungen erreicht werden 

konnten. Gleichwohl besteht aus Sicht der Evaluation weiterer Handlungsbedarf. 

� Wirtschaftlichkeit: Wie stellen sich die Kosten der Förderung dar? 

Aufgrund der im Laufe der Evaluation geleisteten Konsolidierungsarbeiten und hier insbesondere 

durch die Herstellung einer trennscharfen Zuordnung von Projekten zu Unterfonds ist es erstmals 

gelungen, eine rechnerische Äquivalenz zwischen dem geleisteten Mitteleinsatz und dem Output 

der Förderung auf einer höher aggregierten Ebene herzustellen. 

Die Auswertung der Daten in den einzelnen Unterfonds hat gezeigt, dass eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit 

oftmals nur eingeschränkt möglich ist. 

Hierfür gibt es folgende Ursachen: 

� [1] Unvollständige Outputdaten. Hier haben insbesondere in der ersten Hälfte des Berichtszeitraums 

fehlende oder nicht ins neue System übernommene Teilnehmerstammblätter zu einer 

systematischen Überschätzung der Teilnehmerkosten geführt. 

� [2] Fehlerhafte Outputdaten. Die in der Auswertung vorgenommene rechnerische Zuordnung 

von Mitteleinsatz und Teilnehmerstunden zeigt in einem Teil der Unterfonds unrealistisch niedrige 

Stundenkosten. Dies liegt zum einen daran, dass teilweise zu hohe Stundenzahlen hinterlegt 

sind, dies zeigt die Plausibilisierung von Daten. 

� [3] Probleme mit einer zeitlich synchronen Abbildung von Inputs und Outputs. Die Wirtschaftlichkeit 

wurde auf der Inputseite auf Basis von Festlegungen betrachtet. Auch wenn bei Festlegungen 

der Anspruch besteht, dass diese den finanziellen Verlauf möglichst zeitnah abbilden, 

ist die Synchronität nicht immer gegeben, so dass eigentlich zusammengehörige Inputs und 

Outputs unterschiedlichen Perioden zugerechnet werden. Dies illustriert zum Beispiel die Umsetzungspraxis, 

eine Reserve bis zum Abschluss der Verwendungsnachweisprüfung einzubehalten. 


9. Mai 2008 




� [4] Komplexer Zuschnitt des Förderportfolios. Aufgrund der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der 

in einzelnen Unterfonds geförderten Zielgruppen und Instrumententypen lassen sich die Kostenanteile 

von Einzelkomponenten nicht isolieren (vgl. dazu 5.6 Berichtswesen). 

Die im Rahmen der Evaluation durchgeführte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kann aus den genannten 

Gründen nur einen ersten Schritt in Richtung einer an Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten orientierten 

Steuerung darstellen. Insbesondere für die Abbildung von Wirtschaftlichkeit im Hinblick auf 

Ergebnisse und Wirkungen der Förderung bestehen in Zukunft Herausforderungen. 


9. Mai 2008 



Sonderuntersuchungen 

7 Sonderuntersuchungen 

7.1 Sonderuntersuchung: Pro-Win-Qu 

7.1.1 Ausgangslage und Vorgehen bei der Sonderuntersuchung 

Das Programm zur Steigerung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der beruflichen Qualifizierung 

(Pro-WIN-Qu) verfolgt zusätzlich zu den arbeitsmarktund strukturpolitischen Zielen auch das 

Ziel, zu einer nachhaltigen Stärkung der Weiterbildungsanbieter beizutragen 43 . Es soll mit dem Programm 

eine stärkere Profilbildung der Qualifizierungsanbieter erreicht, die Qualität der bremischen 

Weiterbildungsinfrastruktur gesteigert und die berufliche Qualifizierung „Marke Bremen“ überregional 

bekannt gemacht werden. 

Vor dem Hintergrund eines absehbaren Rückgangs der öffentlichen Förderung und eines zunehmenden 

Wettbewerbs unter den Trägern soll das Programm diese insbesondere dabei unterstützen, neue 

Angebote zu entwickeln und zu erproben, sowie auf diese Weise marktgerechte und nachhaltige Angebotsstrukturen 

zu schaffen. Ziel des Programms ist es, nachhaltige Effekte, auch über den vorgesehenen 

dreijährigen Förderzeitraum 2005-2007 hinaus zu erzielen, und damit den Qualifizierungsstandort 

Bremen stärken. 

Der Aspekt der Nachhaltigkeit steht gemäß einstimmiger Entscheidung der Projektgruppe im Mittelpunkt 

dieser Sonderuntersuchung. Konkret wird dabei die Verankerung und Ausgestaltung der Nachhaltigkeit 

in den Projektanträgen sowie der Grad der Umsetzung nach Ablauf von 2/3 des Förderzeitraums 

betrachtet. 

Vorgehen bei der Untersuchung 

Die Projekte in Pro-Win-Qu wurden im Jahr 2005 bewilligt. Im Zuge des Wettbewerbsverfahrens wurde 

geprüft, inwiefern die Projekte konzeptionell dazu geeignet sind, nachhaltige Effekte im oben beschriebenen 

Sinne zu erzielen. Darüber hinaus waren die Träger aufgefordert, ihre Perspektiven für 

die Zeit nach Ablauf der Förderung in einem Entwicklungsplan darzulegen, der die Bedarfsentwicklung, 

die Möglichkeiten zur Fortführung des Angebotes und dessen überregionaler Platzierung beschreibt. 

Somit liegt eine Basis für eine Bewertung der in den einzelnen Projektkonzepten dargelegten Nachhaltigkeitsziele 

vor. 

Zum Zeitpunkt der Evaluation befanden sich die Projekte in der Endphase, so dass Materialien zur 

Umsetzung zur Verfügung standen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Sachberichte aus 

den Zwischenverwendungsnachweisen für die Jahre 2005 und 2006, aus denen erste Rückschlüsse 

auf die Nachhaltigkeit im Sinne einer Zwischenbilanz gezogen werden können. Eine abschließende 

Bewertung der Nachhaltigkeit kann erst nach Abschluss der Projekte erfolgen. 

43 Vgl. Deputationsvorlage 132/04 


9. Mai 2008 




Im Einzelnen wurden folgende Untersuchungsschritte angewendet: 

� Aufstellung von Bewertungskriterien (Instrumente: Interviews mit den Gesellschaften, Dokumentenanalyse) 

- Rekonstruktion des Zielsystems des Programms und der zugehörigen Instrumente 

- Dimensionierung und Operationalisierung von Nachhaltigkeit der ermittelten Ziele 

- Aufstellung eines Bewertungsrasters mit Hilfe von Leitfragen. 

� Erhebung (Dokumentenanalyse der Projektakten) 

- Analyse der Projektanträge und Bewertungsraster im Wettbewerbsaufruf (Wird Nachhaltigkeit 

im Konzept entsprechend der Zielsetzung des Programms berücksichtigt?) 

- Analyse der Zwischenverwendungsnachweise, Sachberichte und ggf. zusätzlicher Informationen 

aus den Projektakten (z. B. Schriftverkehr, interne Bewertungen, Prüfungsunterlagen). 

� Ableitung von Bewertungen auf Basis der im ersten Schritt aufgestellten Kriterien. 

� Summarische Bewertung des Programms anhand der Einzelbewertungen der Projekte. 

7.1.2 Bewertungskriterien 

Dem Programm liegt ein Kausalmodell zu Grunde, das in den Programmzielen transparent dargelegt 

wird. Auch werden teilweise Instrumente zur Erreichung von Nachhaltigkeit benannt. 

Eine nachhaltige Wirkung der Projekte kann demnach dann erreicht werden, wenn 

� neue Qualifizierungsformen, –inhalte und –methoden erprobt bzw. weiterentwickelt werden, die in 

weiteren Angeboten über die Förderdauer hinaus Verwendung finden können. 

(► Dimension A: Innovation / Weiterentwicklung Qualifizierung) 

� durch die Entwicklung eines bedarfsgerechten Angebotes für Unternehmen und einer entsprechenden 

Vermarktung eine Nachfrage auf dem Weiterbildungsmarkt generiert werden kann. 

(► Dimension B: Stärkung der Markposition des Trägers bei den Unternehmen) 

� es gelingt, arbeitsmartpolitische Wirkungen auf der Mikro-Ebene bei den Teilnehmerinnen und 

Teilnehmern zu erzielen. und für die Zielgruppe der Arbeitslosen eine Perspektive für eine mögliche 

Weiterförderung durch die Bundesagentur bzw. ARGEn sicherzustellen. 

(► Dimension C: Nachhaltigkeit im Hinblick auf Teilnehmerinnen und Teilnehmer). 

� es gelingt, Perspektiven für eine überregionale Vermarktung zu entwickeln, und somit die Marke 

Bremen in der Weiterbildung zu stärken. (► Dimension D: Überregionale Perspektive). 

Im nachfolgenden Bewertungsraster werden die Dimensionen der Nachhaltigkeit mit Bewertungsfragen 

operationalisiert. Hierbei wird nach der Verankerung von Nachhaltigkeit in der Projektkonzeption 

und der Umsetzung differenziert. 


9. Mai 2008 




Dimension von Nachhal- 

Bewertungsfragen 

tigkeit Projektkonzept Projektdurchführung 

Dimension A: 

Werden im Rahmen des Projekts inno- Fand die Entwicklung und Erprobung 

Innovation und Weiterentwicklung 

von Instrumenten 

vative Konzepte und Instrumente entwickelt 

und erprobt? Handelt es sich um 

neue Konzepte? 

tatsächlich, und wie im Projektkonzept 

vorgesehen, statt? 

Sind die Konzepte vermarktbar und Wurde das Konzept von den Teilneh- 

über die Förderdauer hinaus nutzbar? mern und Unternehmen angenommen? 

Dimension B: 

Stärkung der Marktposition 

des Trägers bei den 

Unternehmen 

Dimension C: 

Teilnehmer/Weiterförderung 

durch BA und AR- 

GEn 

Dimension D: 

Überregionale Perspektive 

Werden für die Weiterentwicklung Kooperationen 

mit Partnern initiiert und 

genutzt? 

Gibt es im Konzept eine Einschätzung 

zur Bedarfssituation bei den Unternehmen? 

Gibt es eine Strategie, welche Unternehmen 

angesprochen werden sollen, 

z. B. in Form eines Akquisitionsplans? 

Erfolgt eine hinreichende Segmentierung, 

um eine "Sichtbarkeit" auf dem 

Weiterbildungsmarkt hervorzurufen? 

Gibt es eine Strategie, Unternehmen zu 

binden und als "Kunden" zu halten 

(Netzwerkansätze…) 

Gibt es Kooperationspartner, die den 

Anbieter beim Marktzugang unterstützen? 

In welchem Umfang ist eine Beteiligung 

von Unternehmen geplant? Ist eine 

finanzielle Beteiligung in Form von 

Freistellungskosten und Teilnahmebeiträgen 

vorgesehen? 

Ist der Erwerb von allgemein anerkannten 

Qualifikationen und/oder Zertifikaten 

vorgesehen? 

Ist eine Betriebsnähe der Qualifizierung 

gegeben? Sieht das Projektkonzept 

eine Praktische Qualifizierung vor? 

Welche Perspektiven haben die Projekte 

im Hinblick auf die Integration von 

Arbeitslosen? 

Wird eine Perspektive für eine überregionale 

Entwicklung dargelegt? Sind 

Aktivitäten für eine überregionale Vermarktung 

geplant? 

Waren interregionale Kooperationen 

bzw. Netzwerkaktivitäten angestrebt? 

Tabelle 109: Bewertungsraster zur Dimension Nachhaltigkeit im Programm Pro-Win-Qu 


9. Mai 2008 


Ist die Kooperation zu Stande gekommen? 

Wurde diese tatsächlich genutzt? 

Hat sich der Bedarf wie vorgesehen 

entwickelt? Wurde auf Veränderungen 

angemessen reagiert? 

Konnte die Vermarktungsstrategie erfolgreich 

umgesetzt werden? 

Wurden im Zuge der Umsetzung neue 

Kontakte oder Multiplikatoren generiert, 

bzw. Kunden gewonnen? 

Konnten die Ansätze erfolgreich umgesetzt 

werden? 

Konnten die Kooperationen tatsächlich 

initiiert werden? Sind die Kooperationen 

erfolgreich? 

Konnte die Beteiligung von Unternehmen 

tatsächlich realisiert werden? Gibt 

es eine Nachfrage? 

Werden die Zertifikate tatsächlich erworben? 

Gelingt es Praktika zu akquirieren? 

Können betriebsnahe Qualifizierungsteile 

realisiert werden? 

Werden die geplanten Integrationsleistungen 

tatsächlich erbracht? 

Wurden die Aktivitäten tatsächlich realisiert? 

Wurden Kooperationen realisiert? 

Im Folgenden wird das Raster auf die Projekte von Pro-Win-Qu angewandt und die Projekte anhand 

der aufgestellten Dimensionen bewertet.



7.1.3 Projekt Auftragsorientierte Qualifikation zum Einsatz neuer Technologien 

Das Projekt Auftragsorientierte Qualifikation zum Einsatz neuer Technologien (AQzEnT) wird 

durch die bag GmbH betreut. Träger des Projektes ist das Berufsförderungszentrum der Handwerkskammer 

Bremen (bfz). 

Die Strategie des Projektes besteht darin, den Prozess der Entwicklung von beruflichen Weiterbildungsangeboten 

beispielhaft zu vollziehen, zu erproben und zu evaluieren. Darauf aufbauend soll ein 

Instrument zur Entwicklung künftiger innovativer Weiterbildungsprodukte entwickelt werden, das eine 

Systematisierung und Verstetigung der Entwicklungsarbeit ermöglicht. 

Der Entwicklungsprozess soll beispielhaft in zwei Segmenten erfolgen: 

� Technisches Gebäudemanagement (Elektroinstallation und SHK-Handwerk) 

� und Brennstoffzellentechnologie. 

Für den Förderzeitraum 2005 - 2007 wurde für dieses Projekt ein Zuschuss in Höhe von 520.000 Euro 

aus Mitteln des BAP festgelegt. 

Im Folgenden wird die Konzeption und Umsetzung des Projektes anhand der oben aufgestellten Dimensionen 

zur Nachhaltigkeit beschrieben und bewertet. 

Dimension A: Innovationsgehalt und Weiterentwicklung von Instrumenten. 

► Das Projekt AQzEnT erprobt ein innovatives Konzept. Die Verwertbarkeit ist über die Förderdauer 

hinaus grundsätzlich gegeben. 

� Ziel des Projekts ist die Implementierung einer gezielten, systematischen und proaktiven Form der 

Produktentwicklung im Bereich beruflicher Weiterbildung. 

� Das entwickelte Vorgehensmodell soll in der Praxis im Feld Gebäudemanagement pilotiert werden, 

und ist gemäß Projektkonzept darauf ausgelegt, auch auf andere Weiterbildungsthemen übertragen 

zu werden. Inwieweit dieser Transfer tatsächlich geleistet wurde, ist auf Basis der vorliegenden 

Unterlagen zum Zeitpunkt der Evaluation nicht zu bewerten. 

� Das in der Pilotphase zu entwickelnde und umzusetzende Qualifizierungskonzept setzt innovativen 

Themen auf (Gebäudemanagement, Brennstoffzellen) und integriert Gewerke übergreifende Kompetenzen 

in der Weiterbildung. 

� Im Projektkonzept ist die Einrichtung von Lernortstrukturen vorgesehen, die gegenüber den bisherigen 

Werkstattstrukturen besser geeignet sind, die zunehmende Vernetzung elektronischer und 

mechanischer Systeme zu verdeutlichen. Diese wurden im Zuge des Projekts realisiert. 

� Bei der Entwicklung der Seminarmodule sollen innovative methodisch-didaktische Ansätze verfolgt 

werden. Hierbei sollen Ansätze zum selbstgesteuerten Lernen Anwendung finden, die sich an betrieblichen 

Prozessen orientieren. Nach Angaben der projektinternen Evaluation stieß dieser Ansatz 

teilweise auf Akzeptanzprobleme bei den Zielgruppen. 


9. Mai 2008 




� Zur Umsetzung der Konzepte sollen beim Träger Organisations- und Personalentwicklungsprozesse 

vorangetrieben werden, z. B. in Form einer Schulung von Dozenten. Dies wurde in internen 

Lehrgängen in einem frühen Stadium des Projektes umgesetzt. 

� Zusätzlich sollen Methoden des E-Learnings auf einer beim BFZ bereits bestehenden Plattform 

eingesetzt werden. 

► Das vorgelegte Qualifizierungskonzept ist darauf angelegt, Akzeptanz für neue Lernformen zu 

schaffen und diese dauerhaft in den Handwerksbetrieben zu etablieren. 

� Durch das zu entwickelnde Vorgehensmodell werden Schlüsselkompetenzen des BFZ als Träger 

gestärkt, so dass ein Nutzen über die Förderdauer hinaus entsteht und eine Verbesserung der Anpassungsfähigkeit 

erreicht wird. 

� Die im Rahmen des Projekts einzurichtenden Lernorte sind so angelegt, dass sie an wechselnde 

Anforderungen angepasst werden können. Insofern ist auch hier ein Nutzen über die Förderdauer 

hinaus gegeben. 

► Zur Weiterentwicklung von Qualifikationsformen wurden umfangreiche Kooperationen mit Herstellern, 

wissenschaftlichen Einrichtungen und Bildungsdienstleistern initiiert. 

� Die Forschungsgruppe Praxisnahe Berufsausbildung ist im Rahmen des Projektes für die grundlegende 

Implementierung des methodisch-didaktischen Konzeptes verantwortlich, sowie für die Weiterbildung 

von Dozenten und die Evaluierung der Umsetzungsmaßnahmen. 

� Kooperationen mit Herstellern und Fachverbänden sollen einen Beitrag zum Praxisbezug der Qualifizierung 

und fachlichen Input zu Fachthemen leisten. 

Dimension B: Stärkung der Marktposition des Trägers 

► Die Bedarfssituation wird im Konzept berücksichtigt. 

� Die Zielgruppen wurden quantifiziert, der Markt wird deutlich abgegrenzt. 

� Die Pilotierung des Projektes im Segment des Technischen Gebäudemanagements wird aus Bedarfsanalysen 

von EQUIB hergeleitet. Hier werden Entwicklungschancen für Handwerksbetriebe 

gesehen. Gleichzeitig wird festgestellt, dass es nur unzureichende Qualifizierungsangebote gibt, 

die das Thema ganzheitlich behandeln und auf die Anforderungen von Handwerksbetrieben ausgerichtet 

sind. 

� Für das Pilotthema wird ein zukünftig wachsender Bedarf durch den zunehmenden Optimierungszwang 

beim Energieeinsatz plausibel begründet. 

� Darüber hinaus sollen systematische Instrumente einer Qualifikationsbedarfsanalyse zur Anwendung 

kommen und für zukünftige Entwicklungszyklen etabliert werden. 

► Bei der Erschließung des Marktes setzt das Projekt im Wesentlichen auf bestehende Kontakte und 

Netzwerke, sowie auf eine Profilierung als Dienstleistungsunternehmen. 


9. Mai 2008 




� Bas BFZ ist als Träger direkt an die Handwerkerschaft angebunden und verfügt über direkte Kontakte 

zu potenziellen Kunden, die für die Akquisition genutzt werden sollen. Der zu bedienende 

Markt wird klar abgegrenzt. 

� Darüber hinaus ist eine Gewinnung von Handwerksbetrieben durch einen Teil der im Projekt eingebundenen 

Kooperationspartner vorgesehen. 

� Die organisatorischen Strukturen des BFZ sollen im Rahmen des Projekts weiterentwickelt werden, 

wobei ein Ausbau der betrieblichen Qualifizierung zu einem Dienstleistungszentrum angestrebt 

wird. Es soll ein Entwicklungsprozess weg von der beim BFZ vorherrschenden Produkt- und Berufsbildorientierung 

hin zu einer am Markt und an den Bedürfnissen der Betriebe ausgerichteten 

Qualifizierung angestoßen werden. 

► Das Qualifizierungsangebot wurde von den Handwerksbetrieben angenommen. Eine interne Evaluation 

wurde für die Verbesserung des Angebotes genutzt. 

� Die Qualifikationen für die Handwerksbetriebe konnten wie geplant umgesetzt werden – es besteht 

somit eine Nachfrage. 

� Mit einer internen Evaluation hat sich der Träger der Bewertung durch die Kunden gestellt, wodurch 

in Teilaspekten Nachsteuerungsbedarf bei der Gestaltung des Qualifizierungskonzepts sichtbar 

wurde. Damit sind Ansatzpunkte zu einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung gegeben. 

� Seitens der Teilnehmer wurde ein hoher Nutzen der Qualifizierung bestätigt. Für die Unternehmen 

ergibt sich darüber hinaus ein Vorteil durch die im Konzept angelegte Flexibilität. Durch den modularen 

und bedarfsorientierten Ansatz kommt es zu einer signifikanten Verbesserung der Relation 

zwischen dem Freistellungsaufwand und dem Nutzen des Erlernten. 

� Insgesamt ergibt sich aus der internen Evaluation eine hohe Zustimmung der Kunden zum Gesamtkonzept. 

Dimension C: Nachhaltigkeit im Hinblick arbeitsmarktpolitische Wirkungen bei den Teilnehmern. 

► Für alle Teilbereiche der geplanten Qualifizierung ist der Erwerb von Zertifikaten vorgesehen. 

� In einem Teil der Themenbereiche ist der Erwerb von bundeseinheitlichen oder herstellerbezogenen 

Zertifikaten vorgesehen. 

� Für die trägereigenen Zertifikate sind Prüfungen vor der Handwerkskammer geplant. 

� Perspektivisch ist eine Erweiterung des Angebotes zu einem zertifizierten Abschluss für das Elektrohandwerk 

angestrebt. 

► Es ist unklar, ob Praktika für arbeitslose Teilnehmer/-innen durchgeführt wurden. 

� Über die Umsetzung von Praktika liegen der Evaluation keine Informationen vor. 

� Eine Orientierung an der betrieblichen Realität ist durch die an Arbeitsprozessen orientierte Lehrgangskonzeption 

grundsätzlich gegeben. 


9. Mai 2008 




► Es ist im Projekt nur unzureichend gelungen, Arbeitslose im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. 

� Die Maßnahmen für Arbeitslose waren im ursprünglichen Konzept als Kurzzeitmaßnahmen für 

einen gut qualifizierten Personenkreis geplant, und standen explizit nicht im Fokus des Projektes. 

Das Konzept wurde von der BA verworfen. Infolgedessen wurde das Konzept dahingehend modifiziert, 

dass die Maßnahmen erheblich verlängert, und für Arbeitslose im Rechtskreis SGB II angeboten 

wurden. 

� Nach Angaben der projektintern durchgeführten Evaluation erreichte das Projekt im Segment der 

Arbeitslosen eine Integrationsquote zwischen 13 und 27 Prozent. Es ist fraglich, ob hierdurch eine 

Fortsetzung der Maßnahmen allein durch die ARGEn gesichert werden kann. 

Dimension D: Überregionale Perspektive 

► Möglichkeiten der überregionalen Platzierung werden vor allem bei der Umsetzung von E-Learning- 

Modulen gesehen. Hierzu liegen der Evaluation keine weiteren Erkenntnisse vor. Ansonsten werden 

keine weiteren Aktivitäten für eine überregionale Vermarktung des Angebotes genannt. 

Fazit 

Die Nachhaltigkeit des Projekts ist in der Konzeption überzeugend dargelegt. Dies betrifft insbesondere 

die Entwicklungsleistungen des Trägers bei der Neuentwicklung von Lehrgangskonzepten. Besonders 

bemerkenswert ist hier, dass das Projekt einen Beitrag zur internen Entwicklung des Trägers 

im Hinblick auf Organisation, Personal und Dienstleistungsorientierung leisten soll. Dies betrifft vor 

allem den Ansatz, aus den Erfahrungen bei der Entwicklung der im Projekt avisierten Konzepte zu 

lernen, und ein auch für die Zukunft nutzbares Vorgehensmodell für das Innovationsmanagement von 

Angeboten in der beruflichen Weiterbildung zu finden. 

Es ist bei der Pilotierung der neu entwickelten Inhalte gelungen, das Angebot in den Handwerksbetrieben 

wie geplant zu platzieren. Auch konnten die im Konzept avisierten innovativen Methoden erprobt 

und umgesetzt werden, so dass hier ein Nutzen über die Förderung durch Pro-Win-Qu hinaus generiert 

wurde. 

Bei der Umsetzung für die Zielgruppe der Arbeitslosen bestehen Defizite. Das Projekt konnte hier 

nicht wie geplant realisiert werden, zudem lassen die Ergebnisse, insbesondere die niedrigen Vermittlungsquoten, 

darauf schließen, dass das Angebot nach Ablauf der Förderung durch Pro-Win-Qu nur 

unter Schwierigkeiten weitergeführt werden kann. 

7.1.4 Projekt Bauökologisches Bildungszentrum + Bauteilbörse bremen + BauNet 

Das Projekt Bauökologisches Bildungszentrum Bremerhaven + Bauteilbörse Bremen + BauNet Bremerhaven 

(BBZ+++) wird durch die bag GmbH betreut. Träger des Projektes ist das Berufsfortbildungswerk 

– Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH (bfw). 

Ziel des Projekts ist die Realisierung eines Qualifizierungs- und Beratungsangebotes im Bereich des 

ökologischen Bauens. Das Projekt hat drei Tätigkeitsschwerpunkte: 


9. Mai 2008 




� Weiterentwicklung und Fortführung von berufsbegleitenden Qualifizierungsangeboten im Bauökologischen 

Bildungszentrum Bremerhaven, das vom Antragssteller bfw betrieben wird. 

� Kooperation mit Partnern aus der Baubranche (Kammern, Innungen, Bildungsträgern, Unternehmen) 

im ebenfalls vom bfw initiierten BauNet Bremerhaven, und hier insbesondere die Durchführung 

von Messen. 

� Kooperation bei der beruflichen Weiterbildung von Arbeitslosen, sowie der Qualifizierung von Beschäftigten 

im Projekt Bauteilbörse Bremen. 

Für den Förderzeitraum 2005 bis 2007 wurde für dieses Projekt ein Zuschuss in Höhe von 430.000 

Euro aus Mitteln des BAP festgelegt. 

Im Folgenden wird die Konzeption und Umsetzung des Projektes auf anhand der oben aufgestellten 

Dimensionen zur Nachhaltigkeit beschrieben und bewertet. 


► Eine Weiterentwicklung von Instrumenten oder ein besonderes, innovatives Konzept, das sich noch 

im Markt bewähren muss, ist nur ansatzweise erkennbar. Sowohl das im Rahmen des Projektes geförderte 

Bauökologische Bildungszentrum als auch das Netzwerk BauNet Bremerhaven bestehen seit 

mehreren Jahren. 

� Das Bauökologische Bildungszentrum des bfw wird durchgehend seit 1997 durch das Land Bremen 

und die Europäischen Strukturfonds gefördert. Somit handelt es sich bei diesen Tätigkeitsschwerpunkten 

um eine Fortsetzung einer langjährigen Förderung. 

� Zentraler Ansatz ist eine Gewerke überreifende Qualifizierung für die Bauwirtschaft für Architekten 

und Handwerksbetriebe (BBZ). Hierzu sollen Beratungen und Schulungen zum Thema energieeffiziente 

Bauweisen durchgeführt werden. Auch hierbei handelt es sich nach Angaben im Projektkonzept 

um eine Fortführung der in diesem Zusammenhang bereits vor Projektbeginn angebotenen 

Lehrgangskonzepte. 

► Eine Weiterentwicklung ist durch die Einbindung der Bauteilbörse Bremen sichtbar, sowie bei der 

im Laufe des Projektes durch das BBZ initiierten Entwicklung von E-Learning-Modulen. 

� Durch die Kooperation zwischen dem Bauökologischen Zentrum und dem Weiterbildungsträger 

WabeQ, der Teile der Bauteilbörse umsetzt, werden für die Teilnehmer von Beschäftigungsprojekten 

zusätzliche Qualifizierungsmodule durch das BBZ projektiert und durchgeführt. 

� Auf der anderen Seite erwirbt das BBZ Know-how im Bereich des Altbaurecyclings. Die im Arbeitsbereich 

der Bauteilbörse Bremen eingebundenen Kooperationspartner ergänzen das thematische 

Angebot des Bauökologischen Bildungszentrums. Hierdurch kommt es für das BBZ zur Erschließung 

von neuen Tätigkeitsfeldern. 

� Zur Weiterentwicklung der berufsbezogenen Qualifizierung wurde das Projekt um die Entwicklung 

von E-Learning-Modulen erweitert. 

► Die angebotenen Weiterbildungsinhalte sind grundsätzlich auf dem Markt wieder verwendbar. 


9. Mai 2008 




� Das Projektkonzept attestiert einen hohen Bedarf an berufsbegleitender Qualifizierung im angebotenen 

Themenbereich. Dass nach den Themen eine Nachfrage besteht, lässt sich in der Umsetzung 

anhand der Planerfüllung zunächst grundsätzlich bestätigen. 

► Zur Weiterentwicklung von Qualifikationsformen wurden Kooperationen eingegangen. 

� Das Projekt setzt auf die Fortführung einer seit 2001 bereits im Rahmen des bauökologischen Bildungszentrums 

realisierte Vernetzung von Kammern, Innungen und Bildungsträgern im BauNet 

Bremerhaven. Gleichwohl wird im Konzept nicht spezifiziert, worin der Mehrwert der Vernetzung für 

die Weiterentwicklung von Inhalten liegt. 

� Es wurden weitere Kooperationspartner einbezogen, um den Zugang zu Praktikumsplätzen zu 

sichern. 

� Durch die Zusammenarbeit zwischen dem Antragssteller bfw und dem Beschäftigungsträger WabEQ, 

der Teilnehmer für die Bauteilbörse Bremen stellt, werden bestehende Curricula für die Zielgruppe 

der Arbeitslosen weiterentwickelt. Das Projektkonzept leitet hieraus verbesserte Chancen 

ab, diese als Angebot an die Agentur für Arbeit fortführen zu können. 

� Bei der thematischen Entwicklung von E-Learning-Modulen wurden regionale Unternehmen einbezogen. 

� Bei der Organisation von Messen wird auf das Netzwerk des Projektpartners BauNet zurückgegriffen. 


► Die Bedarfssituation wird im Konzept umfassend analysiert. Hieraus ergibt sich ein nachhaltiger 

Bedarf für die Weiterbildung im Themenbereich der Bauökologie. 

� Ein längerfristiger Bedarf wird durch die Zunahme von Altbausanierungen gesehen, sowie steigenden 

Anforderungen im Bereich des Klimaschutzes, z. B. infolge der Umsetzungen der Energiesparverordnung. 

� Es besteht ein Informationsfluss über die Bedarfe von Unternehmen durch die im Netzwerk eingebundenen 

Partner (z. B. Großhändler oder weitere Unternehmen). 

► Durch die langjährige Förderung ist der Antragsteller bereits gut im lokalen Weiterbildungsmarkt 

positioniert. 

� Das Konzept favorisiert einen Marktzugang über jährliche Messeveranstaltungen, die als Türöffner 

für die Beteiligung an den Angeboten der Projekte dienen. Firmen, die sich aktiv an der Messe 

beteiligen wollen, sollen obligatorisch mit Hilfe von messebezogenen Weiterbildungen (z. B. Marketing, 

Kundenorientierung, Messekonzeption, Messenachbereitung) qualifiziert werden. Somit erfüllt 

die Organisation von Messen eine Anreizfunktion für die Aussteller. Da es sich um Endverbrauchermessen 

handelt, sind die Möglichkeiten zu einer darüber hinausgehenden Vermarktung von 

Weiterbildung als begrenzt einzuschätzen. 


9. Mai 2008 




� Im Konzept wird für das Bauökologische Bildungszentrum eingeräumt, dass ein kostendeckendes 

Angebot einer berufsbegleitenden Qualifizierung für KMU im Markt nur schwer durchsetzbar ist, 

andererseits wird eine von Fördermitteln unabhängige Fortführung des Angebots ab 2008 geplant. 

� Für die Bauteilbörse wird kein schlüssiges Vermarktungskonzept vorgelegt, gleichwohl wird davon 

ausgegangen, dass diese sich ohne Zuschussbedarf durch eigene Einnahmen finanzieren kann. 

� Eine Strategie zur Bindung bestehender Kundenbeziehungen ist im Projektkonzept angelegt. Für 

die Akquisition von Beschäftigten und Betrieben greift das Bauökologische Bildungszentrum auf eine 

seit 2003 bestehende und gepflegte Kundendatenbank zurück. Das Konzept sieht die Anwendung 

von Direktmarketing vor. Allerdings handelt es sich um bereits eingeführte Instrumente, die 

im Rahmen des Projekts fortgeführt werden. 

► Bei der Entwicklung des Marktes setzt das Projektkonzept auf bestehende Netzwerke und Kooperationsbeziehungen. 

Durch die Einbindung des Projektpartners Bauteilbörse entstehen Synergieeffekte. 

� Durch die Kooperation mit Unternehmen im Großhandel werden einerseits Quellen für die Finanzierung 

in Form einer Bereitstellung von Sachleistungen eröffnet, gleichzeitig leisten diese Kooperationspartner 

Unterstützung bei der Akquisition von Schulungsteilnehmern und Teilnehmerinnen. 

� Die Bauteilbörse erhält durch die Zusammenarbeit mit dem Antragsteller die Möglichkeit, Ihr Angebot 

zur Altbauteilverwertung im BauNet zu platzieren, zudem werden für das BBZ neue Themenfelder 

erschlossen. 

� Durch die Kooperation durch die im BauNet organisierten Netzwerkpartner, insbesondere die 

Handwerkskammer, die IHK und die Kreishandwerkerschaft sollen die berufsbegleitenden Qualifizierungen 

nach 2008 ohne Zuschussbedarf auf dem freien Markt angeboten werden. Allerdings 

sind keine Aktivitäten beschrieben, inwiefern das durch Pro-Win-Qu geförderte Projekt zu einer 

Anschlussfinanzierung durch die genannten Partner beiträgt. 

► Die Umsetzung im Hinblick auf die Beteiligung von Unternehmen deutet darauf hin, dass die Angebote 

angenommen werden. 

� Gemäß den in den Sachberichten getroffenen Aussagen konnten die Aktivitäten für Unternehmen, 

in Form von Qualifizierungen, Beratungen und Messen weitgehend plangemäß umgesetzt werden. 

Dies deutet darauf hin, dass für die Angebote eine Nachfrage besteht. 

� Allerdings werden die berufsbegleitenden Qualifizierungen in hohem Umfang subventioniert. Dies 

zeigt die Kalkulation der privaten Einnahmen, die durch Lehrgangsgebühren abgedeckt werden 

sollen. Diese machen nur einen sehr geringen Anteil des Projektvolumens aus. Aus diesem Grund 

ist nicht eindeutig zu klären, inwieweit Mitnahmeeffekte vorliegen. 

Dimension C: Nachhaltigkeit im Hinblick arbeitsmarktpolitische Wirkungen bei den Teilnehmern. 

► Der Erwerb allgemein anerkannter Abschlüsse ist nicht vorgesehen. 

� Im vorliegenden Projekt werden ABM-Beschäftigte des Projektpartners WabeQ umfangreich im 

Bereich des Altbaurecyclings geschult. Zusätzlich werden in Kostenträgerschaft der BA/ARGEn 


9. Mai 2008 




Arbeitslose in Anpassungsqualifizierungen bzw. Trainingsmaßnahmen auf eine Tätigkeit im Altbaurecycling 

vorbereitet. Für beide Maßnahmen sind Trägerzertifikate vorgesehen. 

► Eine Betriebsnähe ist durch Praktika und die praktische Arbeit in der Bauteilbörse gegeben. 

► Zu den Integrationsleistungen liegen keine Angaben vor. Der Arbeitsmarktbezug wird durch die 

Kostenträger skeptisch beurteilt. 

� Zu diesen Maßnahmen liegen zum Stand Ende 2006 weder im Projektkonzept noch in den Sachberichten 

Angaben zu den Integrationsleistungen vor. Auf dieser Basis kann nicht beurteilt werden, 

inwieweit die Projekte von den Kostenträgern als weiterhin förderwürdig angesehen werden. 

� Im Zuge der Umsetzung wurde mit der ARGE Job-Center Bremerhaven vereinbart, den Fokus der 

Qualifizierung zu verändern, da der arbeitsmarktliche Bedarf im Bereich Altbaurecycling nicht gesehen 

wurde. 


► Die Entwicklung einer überregionalen Perspektive ist im Konzept dargelegt. Es ist nicht bekannt, ob 

die Maßnahmen umgesetzt, und welche Ergebnisse hierdurch ggf. erzielt wurden. 

� In Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern sollen überregionale Messen realisiert werden. Ziel der 

Veranstaltungen ist es, die Leistungen lokaler Spitzenfirmen einem großen Fachpublikum zu unterbreiten. 

Inwiefern es hierdurch auch zur Vermarktung des von dem BBZ vorgehaltenen Qualifizierungsangebots 

kommt, sowie der Leistungen der Bauteilbörse, ist nicht im Konzept beschrieben. 

Auch über die Umsetzung können keine Angaben gemacht werden. 

► Für die Bauteilbörse soll eine überregionale Vernetzung mit anderen Bauteilbörsen initiiert werden. 

� Hierzu wurden weder im Projektkonzept noch in den Umsetzungsberichten nähere Angaben gemacht. 

Eine Internet-Recherche ergab, dass die Bauteilbörse Bremen im Jahr 2006 einem überregionalen 

Netzwerk, dem Bauteilnetz Deutschland, beigetreten ist. Beiträge von Pro-Win-Qu für die 

interregionale Vernetzung sind somit nicht erkennbar – zumal das Bauteilnetz durch die Deutsche 

Bundesstiftung Umwelt in einem eigenen Projekt gefördert wird. 

Fazit 

Konzept und Ergebnisse des Projektes sind im Hinblick auf den Aspekt der Nachhaltigkeit nach Auffassung 

der Evaluation nicht überzeugend. Bei dem geförderten Projekt handelt es sich in wesentlichen 

Teilen um eine Fortführung bereits langjährig geförderter und erprobter Maßnahmen. 

Eine substanzielle Weiterentwicklung im Sinne der im Programm Pro-Win-Qu zu forcierenden Verbesserung 

der Weiterbildungsinfrastruktur wird nur in geringen Teilen, sowohl im Konzept, als auch in 

der Umsetzung realisiert. So werden nur wenige wirklich neue Elemente im Hinblick auf die Weiterentwicklung 

der Qualifikation oder der Initiierung zukunftsweisender Kooperationen eingesetzt. Hierzu 

gehört allenfalls der Austausch zwischen dem Antragsteller bfw und seinem Kooperationspartner WabeQ 

und der Bauteilbörse sowie die im Laufe des Projekts hinzugekommene Zielsetzung, eine E- 

Learning-Anwendung zum Themengebiet zu entwickeln. 


9. Mai 2008 




Dass das Projekt bereits auf bewährten Strukturen und Maßnahmen aufbaut, belegt auch die ansonsten 

gute und planmäßige Umsetzung der geplanten Outputs. Dies gilt gleichermaßen für die im Projekt 

avisierten Unternehmen in der Bauwirtschaft, als auch für die an die Zielgruppe der Arbeitslosen 

gerichteten Maßnahmen. Zur letzteren Zielgruppe ist seitens der Evaluation kritisch anzumerken, dass 

Ziele im Hinblick auf eine Integration von Arbeitslosen weder im Antragsverfahren noch im Projektmonitoring 

berücksichtigt wurden. Der in diesem Segment von der ARGE in Bremerhaven geäußerte 

Umsteuerungsbedarf beruht auf dessen Einschätzung, dass die Weiterbildung im Segment des Baustoffrecyclings 

nicht als relevant für eine zukünftige Förderung angesehen wird. Zusammen mit der 

Tatsache, dass die Maßnahmen für Arbeitslose nicht zu allgemein anerkannten Zertifikaten führen, 

lässt eine nachhaltige Förderung durch die BA bzw. die ARGE fraglich erscheinen. 

Auch ist nicht hinreichend belegt, auf welcher Basis eine Fortführung des Qualifizierungsangebots des 

Bauökologischen Bildungszentrums nach Ablauf der Förderung sichergestellt werden soll. Dies gilt 

auch für die überregionale Platzierung des Angebotes. 

7.1.5 Projekt Frauen: Einsteigen, Umsteigen und Aufsteigen 

Das Projekt Frauen: Einsteigen, Umsteigen und Aufsteigen (FEUA) wird durch die bag GmbH 

betreut. Träger des Projektes ist der Frauen – Erwerbs- und AusbildungsVerein (FEAV). Das Projekt 

wurde in enger Kooperation mit fünf weiteren Trägern der Frauenqualifizierungsarbeit realisiert. 

Ziel des Projekts ist die Förderung von Frauen im Erwerbsleben. Das Projekt hat folgende Tätigkeitsschwerpunkte: 

� Berufsorientierung für erwerbslose Frauen und Berufsrückkehrerinnen. 

� Vermittlung von Schlüsselqualifikationen für eine Beschäftigung im Dienstleistungssektor. 

� Unterstützung von Frauen bei Umorientierung im Berufsleben sowie die Förderung von weiblichen 

Nachwuchskräften. 






► Das Projekt FEUA setzt im Wesentlichen auf bewährte Instrumente und Qualifizierungskonzepte. 

Wesentliche Ansätze zur Weiterentwicklung sollen im Rahmen der angestrebten Kooperation im 

Netzwerk realisiert werden. 

� Das im Rahmen dieses Projektes geschaffene Netzwerk zwischen dem Antragssteller und fünf 

weiteren Trägern ist im Konzept darauf angelegt, einen Know-how-Transfer zwischen den Partnern 

zu realisieren. Es sollen auf der Grundlage der jeweiligen Erfahrungen Best-Practice-Methoden 


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entwickelt werden, die zu einer Qualitätssteigerung bei den einzelnen Partnern führen, beispielsweise 

im Hinblick auf Projektsteuerung oder Öffentlichkeitsarbeit. 

� Im Zuge des Austauschs ist es vorgesehen, dass die angewandten Instrumente ständig überprüft 

und angepasst werden können, wodurch der Verbund schneller als bisher auf veränderte Anforderungen 

reagieren kann, als ein einzelner Träger. 

� Zur Organisation des Wissensaustausches wurden Projektgremien geplant, darüber hinaus ist eine 

Hospitation der Mitarbeiterinnen bei den Netzwerkpartnern vorgesehen. 

� In der Umsetzung gab es teilweise bilaterale Vereinbarungen, in denen z. B. Qualitätsstandards 

aufgestellt und gemeinsam überprüft wurden. Auch wurde der angestrebte Austausch von Teilnehmerinnen 

zwischen den Teilprojekten in Teilen des Netzwerks verwirklicht. 

► Die Umsetzung der Kooperation war mit massiven Problemen behaftet. 

� Nach Angaben in den Sachberichten konnte die Kooperation nur unter großen Schwierigkeiten mit 

einer großen Zeitverzögerung und einem aufwändigen Vermittlungseinsatz der bag realisiert werden. 

� Im weiteren Verlauf ist sind wechselseitige Lernprozesse sichtbar, z. B. kam es bilateral zu Neuentwicklung 

von Angeboten, außerhalb von Pro-Win-Qu. 


► Die Verknüpfung zwischen Bedarfsanalyse und Intervention ist im Projektkonzept aus der Sicht der 

Evaluation zu unspezifisch, um einen nachhaltigen Bedarf für das Angebot zu begründen. 

� In der Analyse der Bedarfssituation konzentriert sich das Projektkonzept auf den Sektor der unternehmensbezogenen 

Dienstleistungen. Das Qualifizierungsangebot selbst ist nur zum Teil auf diesen 

Sektor ausgerichtet. 

► Zentrales Instrument zur Stärkung der Marktposition ist der Aufbau eines Trägernetzwerks. Trotz 

anfänglicher Schwierigkeiten konnten hier Lerneffekte erzielt werden. 

� Die Kooperation des Antragsstellers mit 5 weiteren Trägern von Frauenqualifizierungsarbeit ist 

integraler Bestandteil des Konzepts. Hierdurch soll einerseits eine Bündelung nach außen erreicht 

werden, andererseits unterstützt die Kooperation das Anliegen von Pro-Win-Qu, eine möglichst 

breite Zielgruppe anzusprechen, da die beteiligten Träger hier über bereits bewährte Zugänge verfügen. 

� Weitere Synergieeffekte sollen durch die Optimierung des Angebotes realisiert werden. Durch die 

gemeinsame Antragstellung ist es möglich, im Unterschied zu einzelnen und voneinander unabhängigen 

Projekten, durch die dadurch erleichterte Mobilität zwischen den Teilprojekten individuelle 

Angebote für die Zielgruppe zu realisieren. 

� Zudem sollen Projektrisiken, zum Beispiel bei Ausscheiden eines Kooperationspartners aus dem 

Netzwerk minimiert werden. 


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� Nach Auffassung der Evaluation ist eine solche Kooperation geeignet, Lerneffekte der Träger untereinander 

zu initiieren und – im Falle einer Etablierung der Kooperationsbeziehungen – auch über 

de Förderdauer hinaus nachhaltige Wirkung zu entfalten. 

� Zum Zeitpunkt der Annahme des Antrags durch die Deputation war die Kooperation nicht hinreichend 

genau spezifiziert, auch lag zu diesem Zeitpunkt kein Kooperationsvertrag vor. Offen geblieben 

sind insbesondere die Definition der Schnittstellen der Kooperationspartnerinnen und die Zeitschiene 

für die Projektrealisierung. 

� Der Klärungsprozess zwischen den Kooperationspartnerinnen wurde durch die bag aufwändig 

moderiert. Dies hat dazu geführt, dass der Bewilligungsbescheid für dieses Projekt erst im August 

2005, fast ein Jahr nach Eingang des Erstantrages erfolgt ist. 

� Der zwischen den Partnern geschlossene Vertrag und das zur Bewilligung vorgelegte in der Anfangsphase 

des Projektes überarbeitete Konzept enthalten keine Perspektive zu einer Weiterführung 

der Kooperation. Dies ist aus Sicht der Evaluation im Hinblick auf die Nachhaltigkeit kritisch 

zu bewerten. 

� Trotzt der anfänglich schwierigen Umsetzung konnten gleichwohl Kooperationseffekte im Verlauf 

des Projektes realisiert werden: dies betrifft die gemeinsame Präsentation in der Öffentlichkeit, den 

gegenseitigen Austausch von Teilnehmerinnen und gemeinsame Entwicklung neuer Maßnahmen. 

Dimension C: Nachhaltigkeit im Hinblick auf arbeitsmarktpolitische Wirkungen bei den Teilnehmern. 

► Die Konzepte setzen nicht auf allgemein anerkannte Zertifikate. 

► Das Konzept sieht Praktikumsphasen vor. 

� Für die arbeitslosen Teilnehmerinnen sind laut Konzept zweimonatige Betriebspraktika vorgesehen. 

Hierfür kann auf Kontakte der Netzwerkpartner zurückgegriffen werden. 

� Betriebsnähe ist auch durch die Umsetzung von Cross-Mentoring Ansätzen gegeben. 

► Nach Aktenlage wurden die Maßnahmen weitgehend wie geplant umgesetzt. Inwieweit es durch 

die Kooperation und die Bündelung zu einer Schärfung des Profils des Netzwerks gegenüber den 

Kostenträgern gekommen ist, kann auf der Basis der vorliegenden Unterlagen zum jetzigen Zeitpunkt 

nicht mit ausreichender Sicherheit beantwortet werden. 


► Das Projektkonzept macht keine Aussagen über Aktivitäten zur Unterstützung einer Überregionalen 

Platzierung der Qualifizierungsangebote. Auch ist der Evaluation keine Angabe zur Umsetzung 

überregionaler Aktivitäten bekannt. 

Fazit 

In diesem Projekt bildet die angestrebte Vernetzung von thematisch ähnlich orientierten Projektträgern 

den Kern des Nachhaltigkeitskonzepts. Bei der Weiterentwicklung von Lehrgangsinhalten, der ersten 


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zu untersuchenden Dimension, setzt die Kooperation auf nicht weiter spezifizierte interorganisatorische 

Lernprozesse, nicht aber auf eine gemeinsame Entwicklung konkreter Maßnahmen. Diese werden 

weitgehend in Eigenregie der beteiligten Netzwerkpartner umgesetzt, so dass es schwierig ist, 

den konkreten Beitrag durch Pro-Win-Qu festzustellen. Gleichwohl sind interorganisatorische Lerneffekte 

im Verlauf des Projektes erkennbar. 

Die Kooperation hat im Verlauf auch einen Beitrag zu einer Bündelung der einzelnen Angebote und 

deren Vermarktung geleistet. Insbesondere wurde durch den gemeinsamen Projektantrag eine höhere 

Mobilität innerhalb der von den einzelnen Trägern vorgehaltenen Angebote und somit eine stärkere 

Ausrichtung an den individuellen Bedarfen der Zielgruppe erreicht. 

Für eine nachhaltige Fortsetzung des Angebots bzw. der Kooperation nach Ablauf der Förderung 

durch Pro-Win-Qu fehlt ein insgesamt schlüssiges Konzept und zwar gleichermaßen im vorgelegten 

Projektkonzept, aber auch im Kooperationsvertrag, der ausschließlich für die Laufzeit der Pro-Win-Qu 

Förderung abgeschlossen wurde und manifestiert sich zudem an der weitgehend getrennten Umsetzung 

der geplanten Maßnahmen. 

Die von Pro-Win-Qu geforderte überregionale Perspektive findet sich weder im Konzept noch in der 

Umsetzung wieder. 

7.1.6 Projekt IT-Weiterbildung nach System mit System 

Das Projekt IT-Weiterbildung nach System mit System (IT-Sys) wird durch die bag GmbH betreut. 

Träger des Projektes ist das Institut für Wissenstransfer an der Universität Bremen GmbH (ifw). 

Ziel des Projekts IT-Sys ist die Entwicklung, Erprobung, Vermarktung und Durchführung von Qualifizierungsangeboten 

auf der Basis des bundesweit geregelten IT-Weiterbildungssystems. Wesentliche 

Tätigkeitsfelder des Projektes sind: 

� Lehrgänge für Arbeitslose und Beschäftigte zum IT-Spezialisten. 

� Lehrgänge mit höherwertigen Abschlüssen zum Operativen Professional. 

� Entwicklung und Erprobung der notwendigen Qualifizierungsmodule. 






► Das Projekt IT-Sys erprobt ein innovatives Konzept. Die Verwertbarkeit ist über die Förderdauer 

hinaus grundsätzlich gegeben. Nicht alle Entwicklungsarbeiten konnten umgesetzt werden oder 

wurden vom Markt angenommen. 


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� Das Projekt IT-Sys ist in den bundesweit gültigen ordnungspolitischen Rahmen des Deutschen IT- 

Weiterbildungssystems (ITWS 2002) eingebettet. Neue Lernformen (z. B. Arbeitsprozessorientierte 

Weiterbildung, Lernbegleiterkonzept) sollen erprobt und umgesetzt werden. Hierfür wird ein detailliertes 

und schlüssiges Entwicklungskonzept vorgelegt. 

� In der Praxis konnten nicht alle Module umgesetzt werden – insbesondere die höherwertige Weiterbildung 

für Fach- und Führungskräfte (IT-Professional) konnte mangels Nachfrage bzw. aufgrund 

der in der Umsetzung erfolgten Konzentration auf Arbeitslose nicht realisiert werden. 

► Die Maßnahmen sind grundsätzlich auf dem Markt wieder verwendbar, wurden aber teilweise von 

diesem nicht angenommen. 

� Das Projekt ist in einem ordnungspolitischen Rahmen gestartet, der zu diesem Zeitraum nicht etabliert 

war. Es war gerade Ziel des Projektes, das Weiterbildungssystem an die im Projekt avisierten 

KMU heranzutragen, und diese für das Weiterbildungskonzept und seine innovativen Instrumente, 

z. B. die Realisierung von Lernprozessen innerhalb von realen Kundenaufträgen und Lernprozessbegleitung 

zu gewinnen. Konzeptionell ist die Rolle des Weiterbildungsanbieters schlüssig beschrieben. 

Gleichwohl ist es in der Praxis nicht gelungen, dieses Konzept in der angestrebten Form 

in die Unternehmen zu tragen, und daraus dauerhafte Beziehungen zu generieren. 

� Durch den modularen Aufbau sind Teile der Entwicklungsarbeit auch in zukünftigen Qualifizierungen 

verwendbar. 

► Zur Weiterentwicklung von Qualifikationsformen wurden Kooperationen eingegangen. 

Es waren umfangreiche Kooperationen mit Hochschuleinrichtungen bei der Entwicklung und Konkretisierung 

von Curricula vorgesehen. Diese wurden nicht vollständig realisiert, weil nur ein Teil 

der geplanten Module umgesetzt wurde. 


► Die Bedarfssituation wird im Konzept betrachtet, es werden Risiken für eine Umsetzung aufgezeigt. 

� Das Konzept geht von einem zukünftigen Fachkräftemangel im IT-Sektor aus. Hieraus ergibt sich 

ein steigender Bedarf nach Weiterbildung. Gleichzeitig wird auf die Weiterbildungszurückhaltung 

bei den Unternehmen hingewiesen. 

► Die Strategie zur Positionierung im Weiterbildungsmarkt ist nur ansatzweise vorhanden. 

� Es kann auf ein bestehendes Netzwerk von Unternehmen zurückgegriffen werden. Eine systematische 

Vermarktungsstrategie, die neue Kontakte schafft, ist nicht erkennbar. 

� Bis auf geplante Aktivitäten in Form von Betriebsbesuchen und ggf. in der Anfangsphase geringeren 

Teilnahmegebühren ist keine Strategie zu einer systematischen Markterschließung sichtbar. Es 

wird im Wesentlichen auf die Attraktivität des IT-Weiterbildungssystems und des neu zu entwickelnden 

Angebots gesetzt. 

� Eine Strategie zur Bindung bestehender Kundenbeziehungen ist im Projektkonzept angelegt. Einerseits 

sollen die Unternehmen durch den Lernprozess begleitenden Ansatz längerfristig an den 

Weiterbildungsanbieter gebunden werden; andererseits soll eine Kundenbindung durch die Ein- 


9. Mai 2008 




stellung von Arbeitslosen erfolgen, die im Rahmen des Beschäftigungsverhältnisses ein vollständiges 

Zertifikat erwerben. In der Praxis konnten beide Ansätze nur in Ansätzen verwirklicht werden. 

► Kooperationen, die den Träger beim Marktzugang unterstützen, wurden nicht festgestellt. 

► Das Weiterbildungskonzept wurde von den Unternehmen nicht angenommen. 

� Für die Beschäftigten sieht das Konzept eine berufsbegleitende Qualifizierung mit staatlich anerkannten 

Abschlüssen vor. Bis Ende 2006 konnten vier Unternehmen dafür gewonnen werden, seine 

Beschäftigten entsprechend des umfassenden lernprozess- und zertifikatsorientierten Ansatzes 

zu qualifizieren. Der im ursprünglichen Konzept avisierte Plan von 60-100 Teilnehmer/-innen aus 

30-40 Betrieben wurde deutlich verfehlt. 

� Gleichwohl ist es gelungen, einen Teil des Angebotes als „Schnupperkurse“ bei den Unternehmen 

zu platzieren, die dann aber nicht zu weiterführenden umfassenden Umsetzung von Qualifizierungen 

im Rahmen des IT-Weiterbildungssystems geführt haben. Die umgesetzten Kurse entsprechen 

dem Angebot von Standardseminaren auf dem Markt und wurden auch als solche im Internetangebot 

des Trägers veröffentlicht. 

� Die Weiterbildung zum IT-Professional – einem höherwertigen Abschluss, konnte nicht realisiert 

werden. 

� Entsprechend bleiben die Outputs des Projekts im Hinblick auf die Unternehmen und deren Beschäftigte 

zurück. Dies äußert sich an den Freistellungskosten – diese konnten gegenüber der ursprünglichen 

Finanzplanung zu einem Drittel realisiert werden. Insgesamt wurde der Schwerpunkt 

des Projektes stark zugunsten der Zielgruppe der Arbeitslosen verlagert. 


► Das Projekt sieht den Erwerb von allgemein anerkannten Qualifikationen vor und setzt auf staatlich 

anerkannte Zertifikate. 

� Das Projekt setzt auf den Erwerb staatlich anerkannter Zertifikate im Rahmen des deutschen IT- 

Weiterbildungssystems. 

� Arbeitslose Teilnehmerinnen und Teilnehmer können im Projekt nur eine Teilqualifikation erwerben. 

Der Vollständige Abschluss kann nur im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses und einer 

Weiterqualifizierung beim Träger erworben werden. 

► Für Arbeitslose wurden Praxisprojekte in Unternehmen gemäß der im Konzept avisierten Methodik 

erfolgreich durchgeführt. 

� Trotz Schwierigkeiten, Praktikumsplätze für die Zielgruppe zu finden, konnten für die arbeitslosen 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer projektorientierte Praktika in Betrieben durchgeführt werden. 

� Zusätzlich orientiert sich das Lehrgangskonzept an der betrieblichen Realität, indem auch lehrgangsintern 

Praxisprojekte durchgeführt werden. 


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► Es ist im Projekt gelungen, Arbeitslose im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Strategie, das 

vollständige Zertifikat im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses zu erwerben, konnte nur in 

einem sehr geringen Maße umgesetzt werden. 

� Das Projekt erreicht im Segment der Arbeitslosen eine Integrationsquote von 65 Prozent, bei einer 

hohen Zahl von positiven Maßnahmeabbrüchen. 

� Eine nachhaltige Eingliederung von Arbeitslosen soll laut Konzept unter anderem durch neue Formen 

der Kooperation mit Unternehmen unterstützt werden; die vollständige Qualifizierung zu IT- 

Spezialisten soll durch eine zeitlich befristete Einstellungsgarantie erfolgen (15 Monate), bei 

gleichzeitiger Vereinbarung mit dem Bildungsdienstleister über die Fortsetzung der Qualifizierung. 

Dieses Konzept konnte nur zu sehr geringen Teilen umgesetzt werden, da das Angebot von den 

Unternehmen nicht angenommen wurde. 


► Die überregionale Perspektive ist durch die Anwendung des bundesweit gültigen IT- 

Weiterbildungssystems grundsätzlich gegeben. 

� Die Umsetzung des ITWS befand sich zum Zeitpunkt des Projektantrages immer noch in der Projektphase. 

Die Möglichkeit für den Träger, das Wissen auch überregional zu nutzen, ist durch den 

bundesweiten ordnungspolitischen Rahmen grundsätzlich gegeben. Das Projekt erhebt den Anspruch, 

durch die Umsetzung des ITWS "den Standort Bremen als erste Adresse zu platzieren" 

� Im Umsetzungsbericht schätzt der Träger die überregionale Übertragbarkeit eher skeptisch ein, 

Chancen werden im Zusammenhang mit der Umsetzung von E-Learning-Modulen gesehen. 

Fazit 

Die Nachhaltigkeit des Projektes ist in der Konzeption überzeugend dargelegt, dies betrifft insbesondere 

die Entwicklungsleistungen des Trägers bei der Ausgestaltung und Erprobung des IT- 

Weiterbildungssystems. Gleichwohl ist es nicht gelungen, das gesamte Konzept umzusetzen. 

Insbesondere ist es nicht gelungen, die Unternehmenskunden vom Konzept zu überzeugen, so dass 

hier eine Verankerung im Weiterbildungsmarkt nur in Ansätzen erreicht werden konnte. Dies gilt auch 

für die überregionale Perspektive des Konzepts. Somit konnte das perspektivische Ziel, das IT- 

Weiterbildungssystem weitgehend ohne öffentliche Mittel fortzusetzen zu können, in diesem Segment 

nicht erreicht werden. 

Die Entwicklung von Lehrgangsmodulen, das Angebot einer anerkannten Zertifizierung und die erreichten 

Eingliederungserfolge lassen für das Segment von Arbeitslosen positive Effekte in Form einer 

Profilbildung gegenüber den Zuwendungsgebern schließen. 


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7.1.7 Projekt Kompetenzentwicklung (KoKaVeDi) 

Das Projekt Kompetenzentwicklung in kaufmännischen, verwaltenden und dienstleistungsbezogenen 

Qualifizierungsfeldern zur Sicherung und Erweiterung von individueller Beschäftigungsfähigkeit und 

regionalen Dienstleistungsstrukturen (KoKaVeDi) wird durch die brag GmbH betreut. Träger des Projektes 

ist die Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH (WiSoAK). 

Die Konzeption des Kompetenzzentrums umfasst folgende Teilprojekte: 

� Selbstlernzentren Bremen und Bremerhaven 

� Modulare kaufmännische Anpassungsfortbildung im Job-Trainings-Center 

� Teilzeitqualifizierung für Frauen 

� Berufsbegleitende und arbeitsplatzbezogene (Weiter-)Entwicklung kaufmännischer Kompetenzen 

für globale Märkte (fitglobal) 

� Berufsbegleitendes offenes modulares Qualifizierungssystem 

Für den Förderzeitraum 2005 - 2007 wurde für dieses Projekt ein Zuschuss in Höhe von 1,5 Mio. Euro 





► Das Projekt KoKaVeDi entwickelt nur in geringem Maße neue Ansätze, die zu einer Profilbildung 

des Trägers beitragen können. 

� Der Träger setzt in den Modulen Selbstlernzentrum, Trainingszentrum, Jobrotation, Büroassistenz 

in Teilzeit und berufsbegleitende Qualifizierung auf Konzeptionen, die er bereits seit mehreren Jahren 

anwendet. Insofern handelt es sich um eine Fortsetzung bestehender Konzepte. 

� Hierbei kommt es zwar teilweise zur Anwendung von innovativen Ansätzen, die insbesondere der 

Individualisierung und Flexibilisierung von Lernformen und –orten Rechnung tragen. Auch werden 

diese im Projektkonzept ausführlich dargelegt. Gleichwohl sind kaum Anhaltspunkte zu einer Weiterentwicklung 

der Ansätze beschrieben oder mit welchen Aktivitäten diese erreicht werden sollen, 

auch wird nicht deutlich, worin der spezifische Beitrag des Programms Pro-Win-Qu besteht. Bei der 

gemessen an der Förderung der übrigen Projekte in Pro-Win-Qu hohen Fördersumme wäre zu erwarten, 

dass der Träger eine substanzielle Neuausrichtung seines Angebotes vornimmt. Dieses ist 

nicht geschehen. 

� Die tatsächlich realisierten Qualifizierungsangebote für Unternehmen sollen, entsprechend dem 

Konzept, auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten werden. Die tatsächlich avisierten 

Themen, wie z. B. Projektmanagement mit MS Project oder Business-Englisch sind grundsätzlich 

auch auf dem gut entwickelten kommerziellen Weiterbildungsmarkt zu haben. Auch hier ist keine 

substanzielle Profilschärfung sichtbar, die nachhaltige Effekte vermuten lässt. 


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► Aufgrund des geringen Innovationsgehaltes ist die Frage nach einer potenziellen nachhaltigen Nutzung 

der Entwicklungsleistungen nicht zu bewerten. 

► Kooperationen werden im Konzept mit möglichen Kunden, nicht aber mit Partnern für die Weiterentwicklung 

des Angebotes genannt. Auch im Zuge der Umsetzung wurden bis auf wenige Ausnahmen 

keine aktiven Kooperationen zur Weiterentwicklung des Angebotes eingegangen. 


► Die Bedarfssituation wird im Entwicklungsplan differenziert nach den einzelnen Teilprojekten dargestellt. 

► Für die einzelnen Projekte wurden umfangreiche Einzelmaßnahmen zur Markterschließung vorgesehen. 

Eine Bündelung im Sinne einer Gesamtstrategie ist aus der Sicht der Evaluation nicht erkennbar. 

► Das Konzept nennt ein breites Spektrum von Einzelmaßnahmen zur Markterschießung. Diese sind 

für die einzelnen Teilprojekte schlüssig dargelegt. Im Einzelnen handelt es sich um: 

� Klassische Werbemethoden durch Flyer, Pressearbeit, Informationsveranstaltungen 

� Anwendung von Methoden des Direktmarketings, Mailingaktionen an Unternehmen und telefonisches 

Nachfassen, Nutzung von persönlichen Kontakten zu Unternehmen, Intensivierung bestehender 

Unternehmenskontakte. 

� Erstellung einer Datenbank mit dem Qualifizierungsangeboten. 

� Intensivierung von Kontakten mit den Kostenträger, insbesondere Fallmanager der BA und AR- 

GEn 

� Gleichwohl besteht aus Sicht der Evaluation ein Defizit darin, dass diese Einzelmaßnahmen nicht 

zu einer Gesamtstrategie im Sinne der von Pro-Win-Qu geforderten Profilbildung des Trägers zusammengeführt 

werden. 

► Die Kooperation zur Markterschließung konzentriert sich auf die Zusammenarbeit mit anderen Trägern. 

� Im Projektkonzept werden als Kooperationspartner vor allem andere Träger genannt. Diese sind 

potenzielle Kunden, die das Selbstlernzentrum oder das modulare Trainingszentrum für die Qualifizierung 

ihrer Teilnehmerinnen nutzen können. Hierdurch sind bereits gewonnene potenzielle Kunden 

benannt. Ein weitergehendes Netzwerkkonzept besteht nicht. 

� Für die Qualifizierung von Beschäftigten sind Kooperationen mit zwei Firmen vorgesehen, allerdings 

ist nicht näher spezifiziert, worin die Unterstützung beim Marktzugang besteht. 

� Für die Umsetzung von Direktmarketing-Aktionen ist im Konzept eine Zusammenarbeit mit einer 

Unternehmensberatung geplant. 

► Es ist nicht gelungen, eine ausreichende Anzahl von Betriebskontakten für Firmentrainings zu erschließen. 


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� Die Projektkonzeption geht im Verhältnis zur Fördersumme von geringen direkten Einnahmen aus 

Qualifizierungen von Unternehmen aus. Hieraus ist kein Ansatz erkennbar, inwieweit ein nachhaltig 

kostendeckendes Angebot für Unternehmen bereitgestellt werden kann. 

� Das im Konzept angelegte Angebot für Unternehmen wurde – trotz hohen Akquiseaufwands - vom 

Markt nur unzureichend angenommen. Mitte des Jahres 2006 hat sich der Träger daher entschlossen, 

seine Strategie des Zugangs zu Unternehmen neu auszurichten. Dies bestätigt die oben geäußerte 

Feststellung, dass es schon im Projektkonzept nur unzureichend gelungen ist, eine ganzheitliche 

Strategie für die Profilbildung des Trägers auf dem Weiterbildungsmarkt festzulegen. 

Gleichwohl wurde auch weiterhin nicht genau bezeichnet, worin die Neuausrichtung besteht und 

welche Arbeitsschritte hierfür notwendig sind und wie diese in das laufende Projekt eingebunden 

werden können. 


► Das Projekt sieht den Erwerb von allgemein anerkannten Qualifikationen vor. 

� Es wurden Zertifikate wie der Europäische Computerführerschein (ECDL), der Regionale Wirtschaftspass, 

und das europäische Fremdsprachenportfolio eingesetzt. 

► Arbeitslose erhielten in einem Teil der Teilprojekte die Möglichkeit der Teilnahme an Betriebspraktika. 

� Für die Angebote, die sich an die Zielgruppe der Arbeitslosen richten, sind in einem Teil der Konzepte 

Praktika vorgesehen. Diese wurden umgesetzt. Im Teilprojekt „Modulare kaufmännische Anpassungsfortbildung“ 

waren keine betrieblichen Praktika vorgesehen, was von den Teilnehmerinnen 

kritisiert wurde. 

� Zusätzlich ist eine weitere Orientierung an der betrieblichen Realität durch die angewandten Lernortkonzepte 

und die Simulation von betrieblichen Abläufen in einer Übungsfirma gegeben. 

► Es ist im Projekt nur teilweise gelungen, Arbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Eine 

Profilbildung gegenüber BA und ARGEN und eine Verbesserung der Wettbewerbssituation konnte 

nicht erreicht werden. 

� Das Qualifizierungsangebot im Teilprojekt Büroassistenz wurde seitens der Kostenträger 

BA/ARGE im Hinblick auf deren arbeitsmarktpolitische Wirkung kritisch beurteilt. Dies hatte zur 

Folge, dass nicht alle Planungen in diesem Segment umgesetzt werden konnten, und die ARGE 

sich schließlich ganz aus der Förderung zurückgezogen hat. 

� Die Teilnehmerzahlen konnten 2005 nicht wie geplant realisiert werden, da die zur Finanzierung 

notwendigen Bildungsgutscheine nicht wie vorgesehen bei den Zuwendungsgebern realisiert werden 

konnten. Es ist dem Träger gelungen, die Ausfälle durch eine höhere Reichweite in anderen 

Teilprojekten oder durch eine Neukonzeption von Qualifizierungsinhalten und deren Platzierung bei 

der ARGE zu kompensieren. 


9. Mai 2008 




� Das Teilprojekt Job-Rotation konnte nicht wie geplant bei der BA platziert werden, und wurde im 

Rahmen der anderen Teilprojekte umgesetzt. (Konzept entsprach nicht der Nachfrage durch die 

BA). 

� Die Nicht-Zuteilung von Bildungsgutscheinen war mehrfach Gegenstand von Verhandlungen, in 

der die brag als Partner einbezogen wurde. 

� Die genannten Beispiele sind ein Hinweis darauf, dass es nur unzureichend gelungen ist, das Profil 

des Trägers gegenüber der BA und den ARGEn zu schärfen, um Perspektiven für eine nachhaltige 

Förderung außerhalb des Landesprogramms Pro-Win-Qu zu eröffnen. 


► KoKaVeDi liefert nur ansatzweise ein Konzept für eine überregionale Vermarktung. 

� In den Perspektiven für eine überregionale Platzierung führt das Projektkonzept als Argument für 

die Übertragbarkeit ähnliche Kontextbedingungen im Sinne des Bedarfs an. 

� Es werden einzelne Aktivitäten benannt, wie Tätigkeiten in überregionalen Arbeitskreisen oder 

Kooperationen mit überregionalen Bildungsträgern. 

► Zu überregionalen Kooperationen und Netzwerkaktivitäten, die die Vermarktung des Angebotes in 

direkter Weise unterstützen, liegen der Evaluation keine Angaben vor. 

Fazit 

Trotzt teilweise innovativer und zukunftsweisender Elemente kann das Projekt KoKaVeDi schon im 

Konzept keine überzeugende Gesamtstrategie vorweisen, die auf Nachhaltigkeit im Sinne von Pro- 

Win-Qu ausgerichtet ist. Dies zeigt auch die Tatsache, dass das Projekt im Zuge des Wettbewerbsaufrufes 

zunächst nicht zur Förderung vorgeschlagen wurde, und mehrere Runden an Nacharbeiten am 

Konzept notwendig waren. 

Einen wesentlichen Mangel sieht die Evaluation in der Tatsache, dass trotz der expliziten Ausrichtung 

von Pro-Win-Qu auf die Innovation und Stärkung der Weiterbildung hauptsächlich bereits langjährig 

durchgeführte Angebote weitergeführt wurden, ohne ein übergreifendes Gesamtkonzept zur Neuorientierung 

vorzulegen und sich hierfür mit geeigneten Partnern zu vernetzen. 

In der Umsetzung ist die Positionierung des Trägers bei Unternehmenskunden weitgehend gescheitert. 

Ebenso konnte bei den Arbeitsagenturen und ARGEn keine nachhaltige Profilbildung erreicht werden. 

Die nicht-kostenneutrale Verlängerung des Antrages bis Ende März 2008 und die seitens des Trägers 

getroffene Aussage, die Förderung in der neuen Förderperiode fortsetzen zu wollen, illustriert, dass 

ein wesentliches Ziel des Programms, Perspektiven für eine weitgehend von Landesmitteln unabhängige 

Fortführung des Angebotes zu schaffen, im Rahmen dieses Projektes nicht erfüllt wurden. 


9. Mai 2008 




7.1.8 Projekt: Kompetenzmanagement in der verarbeitenden Industrie 

Das Projekt Kompetenzmanagement in der verarbeitenden Industrie (KompMan) wird durch die 

bag GmbH betreut. Träger des Projektes ist das Institut für Wissenstransfer an der Universität Bremen 

(ifw). 

Ziel des Projektes KompMan ist die Einführung eines Kompetenzmanagements in der verarbeitenden 

Industrie. Das Projekt hat folgende wesentliche Tätigkeitsschwerpunkte: 

� Aufbau von Kompetenzmanagement in Pilotunternehmen. 

� Multiplikatorentraining. 

� Weiterbildung von Beschäftigten in Pilotunternehmen und Transferbetrieben. 

� Weiterbildung von Arbeitslosen. 






► Das Projekt KompMan erprobt ein innovatives Konzept. Die Verwertbarkeit ist über die Förderdauer 


� Ziel des Projekts ist die Einführung eines Kompetenzmanagements in der verarbeitenden Industrie. 

Wesentlicher Bestandteil ist die systematische Integration von Weiterbildung in die Unternehmensstrategie. 

In diesem Zusammenhang soll ein Angebot aufgebaut werden, das die gesamte Prozesskette 

der berufsbegleitenden Weiterbildung von der Bedarfsanalyse und Planung über die 

Umsetzung bis zur Messung der Wirksamkeit begleitet. 

� Mit der angestrebten Implementierung eines Kompetenzmanagements sollen Unternehmen in die 

Lage versetzt werden, ihre Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten selbst zu gestalten. Durch 

eine Modularisierung, einer Herausarbeitung von Qualifikationsbausteinen in den Anforderungsprofilen 

der beteiligen Unternehmen sowie die Schaffung von flexiblen Angebotsstrukturen sollen zudem 

individualisierte Wege der Weiterbildung gefunden und auf betriebliche Bedarfe zugeschnittene 

Angebote realisiert werden. 

� Für den Aufbau des Kompetenzmanagements sollen Fach- und Führungskräfte als Multiplikatoren 

in die Projektarbeit einbezogen werden. 

� Die Entwicklung der einzelnen Module wurde erfolgreich umgesetzt und umfassend dokumentiert. 

► Die Entwicklungsleistungen des Projekts sind grundsätzlich auf dem Markt wieder verwendbar. 


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� In der Konsequenz ergeben sich aus dem Konzept, und hier insbesondere aufgrund der intensiven 

Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungsdienstleister Ansätze für eine längerfristige 

Zusammenarbeit. Somit ist der nachhaltige Fortbestand des Angebotes konzeptionell gegeben. 

� Das mit den Pilotunternehmen im Rahmen des Kompetenzmanagements entwickelte Qualifizierungsangebot 

soll für weitere Unternehmen (Transferbetriebe) geöffnet werden. Durch diesen Verbund 

ergibt sich, neben der Sicherstellung der Verlässlichkeit des Angebots, eine Verbreiterung 

des Marktzugangs für den Weiterbildungsanbieter. 

� Die im Projekt zu entwickelnden Konzepte, sowie Lehr- und Lernmaterialien können auch über die 

Förderung durch Pro-Win-Qu hinaus genutzt werden. Für zukünftig durchzuführende Projekte ist 

zudem von einem geringeren Entwicklungsaufwand auszugehen. 

� Einschränkend im Hinblick auf die Nachhaltigkeit wirkt sich die Tatsache aus, dass die Unternehmen 

mit hohem Aufwand vom Nutzen des Konzepts überzeugt werden mussten. 

► Für die Entwicklungsarbeiten waren Kooperationspartner vorgesehen. Die Kooperationen wurden 

realisiert. 

� Für die Entwicklung des Kompetenzmanagements und der Multiplikatorentrainings sieht das Projektkonzept 

die Einbindung mehrerer wissenschaftlicher Kooperationspartner vor. 

� Für die fachliche Umsetzung der technologieorientierten Weiterbildung wurde das Technische Bildungszentrum 

Mitte (TBZ) eingebunden. 

� Die Kooperationen wurden erfolgreich umgesetzt. 


► Die Bedarfssituation wird überzeugend dargelegt. 

� Das Konzept begründet die Bedarfssituation und schränkt auf dieser Basis die im Projekt anzusprechenden 

Gruppen ein. Dies geschieht gleichermaßen im Hinblick auf die gewählte Branche, 

die Unternehmensgröße als auf die Situation in den Hierarchiestufen der Zielgruppen. 

� Laut Projektkonzept stellt die erfolgreiche Umsetzung einer Kompetenzentwicklung für die Zeit 

nach Ablauf der Förderung ein Alleinstellungsmerkmal des Angebotes dar. 

► Das Projekt verfügt über eine Strategie zur Positionierung im Weiterbildungsmarkt. Die entsprechenden 

Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt, waren aber mit einem hohen Aufwand verbunden. 

� Es konnte auf bestehende Kontakte zu Unternehmen zurückgegriffen werden. 

� Gemäß Projektkonzept sollten die Aktionslinien des Projektes durch Marketingaktivitäten unterstützt 

werden. Hierfür wurden im Konzept Argumentationslinien skizziert, die im Laufe des Projekts 

in Akquisitionsmaterial umgesetzt wurden. Hierfür wurden neben dem Internet auch Print- 

Publikationen zielgruppengerecht angewendet. Darüber hinaus waren Führungskräftegespräche 

Bestandteil des Vermarktungskonzepts. 


9. Mai 2008 




� Die Aktivitäten für die Akquisition der Unternehmen wurden umgesetzt. Es ist im Verlauf des Projektes 

gelungen, Pilotbetriebe im geplanten Umfang zu gewinnen. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit 

des Angebotes ist der hohe hiermit verbundene Aufwand problematisch. 

� Eine Strategie zur Bindung bestehender Kundenbeziehungen ist im Projektkonzept durch die besondere 

Form der Zusammenarbeit zwischen Weiterbildungsdienstleister und Unternehmen angelegt. 

Inwiefern diese Strategie aufgeht, kann erst nach Abschluss des Projekts beurteilt werden. 

► Das Angebot wurde weitgehend von den Unternehmen angenommen. Es bestehen Chancen, das 

Angebot nach Ablauf der Förderung durch Pro-Win-Qu fortzusetzen. 

� Die in der Planung abgebildeten Outputs sind weitgehend realisiert worden. Das Konzept, die fachlichen 

Qualifizierungen auch für weitere Unternehmen anzubieten, ist zumindest in der ersten Pilotierungsphase 

nur teilweise aufgegangen. 

� Von den beteiligten Unternehmen sind gemäß Konzept neben Freistellungskosten auch Lehrgangsgebühren 

zu entrichten. Auch wenn diese nicht kostendeckend sind, so ist hiermit eine erste 

Überprüfung möglich, inwieweit eine finanzielle Beteiligung der Unternehmen realisierbar ist. 

� Im Verlauf des Projektes ist es gelungen, höhere Einnahmen als geplant zu realisieren. Gleiches 

Gilt für die Freistellungskosten. Nach Abzug des Zuschussbedarfs für die bereits erbrachten Entwicklungsleistungen 

sowie ggf. höheren auf dem Markt zu erzielenden Einnahmen sowie einem 

abnehmenden Akquiseaufwand gibt es Chancen für eine Weiterführung des Angebotes außerhalb 

der Förderung durch das BAP. 


Vorbemerkung: 

Das Projekt KompMan ist in seiner Konzeption auf die Zielgruppe der Beschäftigten ausgerichtet. Die 

Zielgruppe der Arbeitslosen war nicht Bestandteil des Konzepts und wurde erst im Zuge des Bewilligungsverfahrens 

hinzugefügt. Hier wurde zunächst das Ziel formuliert, 25-30 Arbeitslosen im Rahmen 

eines Praktikums die Möglichkeit zu geben, an den Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung teilzunehmen. 

Realisiert wurde letztlich eine fachbezogene Maßnahme zur Fertigungs- und Steuerungstechnik. 

► Für die arbeitslosen Teilnehmer/-innen sind Zertifikate vorgesehen. 

� Die Zertifikate (Trägerzertifikat/Betriebliches Zeugnis) dokumentieren die erworbenen Qualifikationen 

unter Bezug auf Ausbildungsanteile in anerkannten Berufen. Diese sind auf dem Arbeitsmarkt 

insofern verwendbar, als Sie für Bewerbungen auf Ausbildungsplätze oder angelernte Tätigkeiten 

in Metallberufen genutzt werden können. 

► Betriebspraktika waren explizit Bestandteil des Qualifizierungskonzepts, wurden aber nicht für alle 

Teilnehmer umgesetzt. 

► Es ist im Projekt gelungen, Arbeitslose im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. 


9. Mai 2008 




� Im ersten Durchlauf wurde eine Integrationsquote von über 50 Prozent erreicht. Inwiefern sich aus 

der Umsetzung der Maßnahme eine Verstetigung des Angebotes durch die ARGE erreichen lässt, 

kann auf Basis des vorliegenden Materials nicht beurteilt werden. 


► KompMan präsentiert bis auf die Entwicklung von E-Learning-Angeboten kein überzeugendes Konzept 

für eine überregionale Vermarktung. 

� Aufgrund des im Projekt erarbeiteten Angebotes sieht der Träger auch überregional ein Alleinstellungsmerkmal 

im norddeutschen Raum. 

� Die überregionale Übertragbarkeit ist gleichwohl durch die angenommene mangelnde Bereitschaft 

der Unternehmen zur Freistellung von Mitarbeiter/-innen eingeschränkt. Chancen werden im Zusammenhang 

mit der Umsetzung von E-Learning-Modulen gesehen. Im Verlauf des Projekts wurden 

zu dessen Realisierung zusätzliche Mittel beantragt und bewilligt. Inwiefern dieses Angebot 

überregional platziert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu bewerten. Gleichwohl ist 

einzuwenden, dass die Präsenz und direkte Zusammenarbeit mit den Unternehmen bei der Kompetenzentwicklung 

den Kern des Angebots darstellt, der aus Sicht der Evaluation in nur geringen 

Teilen durch E-Learning abgedeckt werden kann. 

► Eine Einbindung in überregionale Kooperationen und Netzwerkaktivitäten ist nicht vorgesehen. 

Fazit 

Die Nachhaltigkeit des Projektes ist in der Konzeption überzeugend dargelegt. Es werden neue und 

innovative Angebote entwickelt, zudem zeigt die Pilotphase, dass die Entwicklung eines Kompetenzmanagements 

und einer Generierung einer stabilen Beziehung zwischen Bildungsdienstleister und 

Unternehmen grundsätzlich machbar ist. Die Entwicklungsarbeiten haben zu einer Stärkung der 

Marktposition des Trägers beigetragen, der für zukünftige Projekte nunmehr Referenzen vorweisen 

kann. 

Angesichts des hohen Umsetzungsgrades des Projekts im Hinblick auf Einnahmen ist die Chance 

gegeben, das Angebot auch nachhaltig auf dem Weiterbildungsmarkt zu positionieren. Schwächen 

zeigt das Konzept bei der überregionalen Positionierung des Angebotes. 

7.1.9 Projekt Modularisierte Lern- und Trainingsarrangements 

Das Projekt Modularisierte Lern- und Trainingsarrangements für die berufliche Aus- und Fortbildung 

im Bereich Betriebs- und Automatisierungstechnik/Prozessmanagement (MLT-BAF) wird 

durch die brag GmbH betreut. Träger des Projektes ist die Ingenieurdienstleistung, Coaching, Training 

GmbH (InCoTrain). 

Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Schulungs- und Trainingsangebotes im Bereich moderner 

Automatisierungs- und Steuerungstechnik im Zusammenspiel mechatronischer Systeme. Das Projekt 

hat folgende Tätigkeitsschwerpunkte: 


9. Mai 2008 




� Beratung von Unternehmen. 

� Weiterbildung von Beschäftigten. 

� Qualifizierung von Auszubildenden in außerbetrieblichen Einrichtungen. 

� Qualifizierung im Rahmen von Aufstiegsfortbildungen (Meister, Betriebswirte). 






► Das Projekt MLT-BAF erprobt ein innovatives Konzept. Die Verwertbarkeit ist über die Förderdauer 

hinaus grundsätzlich gegeben. Nicht alle Entwicklungsprozesse konnten umgesetzt werden. 

� Das im Konzept dargelegte Schulungskonzept verfolgt einen am Arbeitsprozess orientierten Qualifizierungsansatz. 

In diesem Rahmen soll eine individuelle, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse 

zugeschnittene Qualifizierung erfolgen. 

� Hierbei übernimmt der Träger InCoTrain die Rolle eines Beraters, der die Ziele zusammen mit den 

Unternehmen vereinbart. Der diesbezügliche Beratungsprozess ist im Konzept ausführlich dargelegt. 

� Gemäß Konzept sollen die Trainings durch Coaching flankiert werden, so dass das neu erworbene 

Wissen im direkten Arbeitszusammenhang zur Anwendung kommt, wodurch für das Unternehmen 

gegenüber herkömmlichen Qualifizierungsformen ein nachhaltiger Nutzen generiert wird. 

� Für die fachpraktischen Schulungen in der Automatisierungstechnik stehen gemäß Konzept technische 

Systeme zur Verfügung, die modernen Fertigungsprozessen in der Industrie entsprechen, so 

dass eine Praxisorientierung grundsätzlich gegeben ist. 

� Aufgrund der hohen Komplexität des Angebotes sieht das Konzept interne Organisationsentwicklungsmaßnahmen 

vor, z. B. die Anwendung von Wissensmanagements in Form eines internen 

Kompetenz-Netzwerkes oder der Fortbildung eigener Mitarbeiter. 

� Die Qualifizierungsinhalte wurden in der Praxis erprobt. In der Umsetzung hat es sich negativ bemerkbar 

gemacht, dass es dem Träger nicht gelungen ist, einen für die fachlichen Aufgaben zuständigen 

Projektleiter einzustellen. Hierdurch kam es zu einer verstärkten Einbindung von externen 

Partnern und zu Problemen bei der Umsetzung. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit konnte somit 

die angestrebte interne Entwicklung des Trägers nur in Teilen realisiert werden. 

► Zur Weiterentwicklung der Qualifizierungskonzepte werden Kooperationen eingegangen. Diese 

rekrutieren sich teilweise aus dem bereits bestehenden Netzwerk der Träger. 

� Kooperationen für die Erstellung von Qualifizierungsinhalten werden mit Lehrmittelherstellern eingegangen. 

Diese sind im Konzept als Entwicklungspartnerschaft angelegt. 


9. Mai 2008 




� Angestrebt ist auch eine Kooperation mit dem Bundesfachkompetenzzentrum für Elektrotechnik 

zur Weiterentwicklung gemeinsamer Qualifizierungsinhalte im Bereich der Automatisierungstechnik 

und des Prozessmanagements. 

� Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der IHK und den Gewerblichen Lehranstalten Bremerhaven; 

diese ist eher auf die Abstimmung von Inhalten der Aufstiegsfortbildung bzw. der Erstausbildung 

ausgerichtet. 

� Auch werden Kooperationsbeziehungen zu anderen Bildungsträgern genannt ohne wiederum deren 

spezifischen Beitrag zu nennen. 


► Die zukünftige Bedarfssituation wird im Konzept betrachtet. 

� Die Bedarfssituation wird ausführlich vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklung im 

avisierten Bereich der Automatisierungstechnik beschrieben. Auch werden Bedarfsanalysen der 

EQUIB herangezogen. 

► Eine Strategie zur Positionierung im Weiterbildungsmarkt ist im Konzept angelegt. 

� Das Konzept beschreibt eine dezidierte Strategie zur Akquisition von Unternehmen und verfügt 

über ein detailliertes Konzept für den Verlauf der Kundenansprache, wobei vorgesehen ist, dieses 

Instrument im Zuge des Projektes weiter zu entwickeln. 

� Bereits im Projektkonzept werden mehrere Betriebe aus Industrie und Handwerk präsentiert, die 

ein Interesse an einer Teilnahme bekundet haben, und mit denen bereits im Vorfeld des Projektes 

Gespräche geführt wurden. 

� Im Hinblick auf eine Weiterführung des Angebots setzt das Projekt auf die Modellhaftigkeit des 

Vorhabens, durch die eine Etablierung bei den Unternehmen erreicht werden soll. 

� Aufgrund des besonderen technischen Zuschnitts sollen gemäß Konzept Beschäftigte aus Handwerk 

und Industrie gleichermaßen angesprochen werden. Hierdurch wird der Marktzugang des 

Trägers verbreitert. 

► Das Projekt setzt bei der Entwicklung des Marktzugangs auf bestehende Netzwerke. 

� Der Träger ist ein Tochterunternehmen der Kreishandwerkerschaft Bremen-Wesermünde und verfügt 

aufgrund dieser Stellung über einen Zugang zu Unternehmen in der Region. Ein systematisches 

und mit Aktivitäten unterlegtes Konzept zur Verbreiterung des Marktzugangs und zur Vernetzung 

mit neuen Partnern besteht nicht. 

► Die Beteiligung von Unternehmen konnte zwar realisiert werden, gleichwohl nicht im geplanten 

Umfang. 

� Die im Projektkonzept angelegte Planung sieht im Verhältnis zum Förderbeitrag hohe Einnahmen 

und Freistellungskosten vor. Wenngleich die Teilnahmegebühren für die Unternehmen deutlich 

subventioniert werden, wird sichtbar, dass ein potenzieller Marktzugang angestrebt wird. 


9. Mai 2008 




� In der Umsetzung ist es trotz des guten Marktzugangs nicht gelungen, die geplanten 100 Beschäftigten 

zu erreichen; der Zielerreichungsgrad beträgt 53 Prozent. Auch konnte der Kreis der Unternehmenskunden 

nicht signifikant erweitert werden. In der Interpretation des Trägers und der brag 

liegt dieser Umstand auch darin begründet, dass es dem Träger nicht gelungen ist, das Projekt 

ausreichend mit qualifiziertem Personal zu besetzen. 

� Auch die geplanten ergänzenden Module für die Aufstiegsfortbildungen konnten mangels Nachfrage 

nicht im geplanten Umfang realisiert werden. 


► Über die Vergabe von Zertifikaten liegen der Evaluation keine Informationen vor. 

► Die betriebsnahe Qualifikation ist im Konzept nur im Ansatz dargelegt. 

� Laut Projektkonzept soll ein Teil der bestehenden Unternehmenskontakte für die Akquisition von 

Praktika für die arbeitslosen Teilnehmer/-innen genutzt werden. Ein dezidiertes Konzept der Herstellung 

von Betriebsnähe besteht nicht. In den Durchführungsberichten finden sich keine weiteren 

Angaben zur Umsetzung von Betriebspraktika. Laut den Daten in VERA wurden für 18 der arbeitslosen 

Teilnehmer/-innen Betriebspraktika umgesetzt 

� Zusätzlich ist eine Orientierung an der betrieblichen Realität durch die angewandten Lernortkonzepte 

gegeben. 

► Es ist im Projekt gelungen, Arbeitslose im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Gleichwohl ist es 

nicht gelungen, genügend Teilnehmer-/innen zu finden. 

� Im ersten Durchlauf der Anpassungsqualifizierung für Arbeitslose wurde eine Integrationsquote von 


� Im weiteren Verlauf des Projektes ist es nicht gelungen, Teilnehmer für die Fortsetzung der Anpassungsqualifizierungen 

zu akquirieren. Aufgrund dessen und weiterer Umsetzungsprobleme hat der 

Träger das Gesamtprojekt vor Ablauf zurückgezogen. 


► Das Projekt liefert kein vollständiges Konzept zu einer überregionalen Vermarktung. 

► Überregionale Kooperationen und Netzwerkaktivitäten sind nicht im Konzept angelegt. 

Fazit 

Im Konzept ist die Nachhaltigkeit überzeugend dargelegt. Das Projekt bewegt sich in einem zukunftsträchtigen 

Technologiefeld, und verfügt über bereits bestehende Zugänge zu Unternehmen. Konzeptionelle 

Defizite sieht die Evaluation bei der Herstellung von Kooperationen zur Weiterentwicklung der 

Qualifizierungsinhalte und –instrumente. 


9. Mai 2008 




Im Verlauf des Projektes ist es auf mehreren Ebenen nicht gelungen, den hohen Anspruch des Konzepts 

umzusetzen. So wurden die Innovationsleistungen des Projekts aufgrund von Personalproblemen 

nur teilweise erbracht, auch ist es nur teilweise gelungen, das Angebot bei den avisierten Unternehmen 

zu platzieren oder den Marktzugang signifikant zu verbreitern. Auch die Aufstiegsfortbildungen 

als weiterer wesentlicher Baustein des Projektes konnten mangels Nachfrage nicht in der geplanten 

Form realisiert werden. Bei der Zielgruppe der Arbeitslosen konnten anfangs gute Erfolge erzielt 

werden. Im weiteren Verlauf des Projekts ist es auch hier nicht gelungen, eine Nachfrage für das Angebot 

zu finden, was – zusammen mit anderen Umsetzungsproblemen – den Träger dazu bewogen 

hat, das Projekt vor seinem Ablauf zurückzuziehen. 

7.1.10 Projekt Portwork 05/15 

Das Projekt Portwork 05/15 wird durch die brag GmbH betreut. Träger des Projektes ist die Hafenfachschule 

im Lande Bremen e.V. (HFS). 

Ziel des Projekts ist die Einrichtung eines Qualifizierungs- und Gestaltungsnetzwerkes für die Arbeit in 

der Hafen- und Distributionslogistik in den Bremischen Häfen. 

Ziel des Projektes ist die Entwicklung, Pilotierung und Umsetzung folgender Maßnahmen: 

� Qualifizierung von jungen ungelernten Arbeitskräften. 

� Vermittlung von arbeitsplatzübergreifendem Wissen für Beschäftigte. 

� Beratung von Unternehmen und Qualifizierung von betrieblichen Multiplikator-/innen zum Thema 

Bewältigung des demografischen Wandels. 






► Das Projekt PortWork 05/15 erprobt ein innovatives Konzept. Die Verwertbarkeit ist über die Förderdauer 


� Für die Unterstützung der Unternehmen bei der Analyse der Qualifikationsbedarfe wurde im Rahmen 

des Projektes ein Vorgehensmodell entwickelt. 

� Es wird ein umfangreiches Leistungsangebot für Unternehmen zum Thema altersgerechter Arbeitssysteme 

entwickelt. Dieses beinhaltet Beratungs- und Analyseleistungen, sowie Trainings und Coaching 

für betriebliche Multiplikator-/innen. 

� Für die Betriebliche Weiterbildung wird laut Konzept ein System von Wissenstandems entwickelt. 

Diese Form des internen Wissenstransfers soll nachhaltig in den Betrieben implementiert werden. 

Für diese Tandems wurde eine Qualifizierung konzipiert und erprobt. 


9. Mai 2008 




� Für die Zielgruppe der Arbeitslosen wurde ein branchenspezifisches modulares Qualifizierungssystem 

entwickelt. Einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit sieht das Projekt mit der Implementierung 

eines in dieser Qualifizierung erworbenen Zertifikats vor (Kompetenzpass). 

� Die Entwicklungsleistungen wurden im Verlauf des Projektes weitgehend realisiert. 

► Es werden neue und wieder verwendbare Konzepte entwickelt. Der Träger plant, die Schulungsangebote 

nach Abschluss des Projektes in sein Regelangebot zu übernehmen. 

► Zur Weiterentwicklung von Qualifikationsformen wurden Kooperationen mit einer deutlichen Branchenausrichtung 

eingegangen. 

� An der Entwicklung der Angebote waren mehrere Projektpartner aktiv beteiligt. Wesentliche Kooperationspartner 

sind der Branchenverband UBH, das Logistikunternehmen BLG (Bremer Lagerhaus 

Gesellschaft), der Gesamthafenbetriebsverein, sowie eine Unternehmensberatung. 

� Netzwerkmanagement wird explizit als Querschnittsaufgabe im Projekt benannt. Den Netzwerkpartnern 

werden klare Aufgaben und Rollen zugewiesen. 

� Die Kooperationen wurden realisiert. 


► Die Bedarfssituation wird im Konzept betrachtet. 

� Die Bedarfsanalyse konstatiert eine steigende Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in der 

avisierten Branche. Fachlich besteht ein Bedarf nach arbeitsplatzübergreifendem Wissen, bei 

gleichzeitig hohem Anteil nicht formal qualifizierter Beschäftigter und Arbeitssuchender. 

� Weitere Anforderungen ergeben sich durch den demografischen Wandel, der im Konzept differenziert 

betrachtet wird. 

► Das Projekt verfügt über eine Strategie eines Zugangs zum Markt. 

� Das im Projekt bestehende Netzwerk verfügt bereits über einen guten Zugang zu den Unternehmen 

in der avisierten Branche. Darüber hinaus sieht das Konzept mehre aufeinander abgestimmte 

Maßnahmen zur Etablierung des Angebotes auf dem Markt vor. 

� Hierbei ist das sehr stark an der Branche ausgerichtete Kooperationskonzept hilfreich. 

► Die Beteiligung von Unternehmen wurde im Projekt realisiert, gleichwohl mit von der Planung abweichenden 

Schwerpunkten. 

� Die Projektplanung sieht eine verhältnismäßig hohe Kofinanzierung durch Freistellungen vor, 

gleichzeitig sollen Lehrgangsgebühren in einem nennenswerten Umfang erzielt werden. 

� Die Freistellungen und Gebühren wurden im Verlauf realisiert. Die Analyse der Mitte des Jahres 

2006 vorgelegten Zahlen zeigt, dass vorwiegend Beratungsleistungen nachgefragt wurden. Das 

Tandemkonzept ist zu diesem Zeitpunkt nur teilweise realisiert worden, und wurde im Laufe des 

Projektes überarbeitet. Auch wenn hieran sichtbar ist, dass Unternehmen für eine Zusammenarbeit 

gewonnen werden konnten, bezieht sich der Großteil der bis dahin in diesem Segment erbrachten 


9. Mai 2008 




Leistungen auf die Kooperationspartner Gesamthafenbetriebsverein und die BLG Cargo Logistics. 

Inwiefern eine Tatsächliche Positionierung auf dem Markt gelungen ist, lässt sich auf dieser Basis 

noch nicht beurteilen. 


► Die Entwicklung und Implementierung eines eigenen Zertifikates gehört zu den expliziten Zielen 

des Projekts. Hierdurch wird eine besondere Profilierung des Trägers erreicht. 

� Für die Zielgruppe der Arbeitslosen wurde ein kompetenzbezogenes Zertifikat („Kompetenzpass“) 

eingeführt, das auch ermöglicht, informelle Qualifikationen abzubilden. 

� Dieses Zertifikat soll in der regionalen Branche anerkannt werden. Zur Erreichung dieses Ziels 

benennt der Träger konkrete Aktivitäten, z. B. Informationsveranstaltungen für Unternehmen. 

� Eine Weiterentwicklung zu einem Baustein im System der anerkannten Berufe (Hafenfacharbeiter) 

ist geplant. 

► Praktische Qualifizierung in Betrieben wird im Konzept und Durchführung der Maßnahmen für Arbeitslose 

berücksichtigt. 

► Das Projekt war bei der Integration von Arbeitslosen erfolgreich. 

� Im Jahr 2005 ist es gelungen, alle Lehrgangsabsolventen in Betriebe der Hafen- und Distributionswirtschaft 

zu vermitteln. Auch in der Folgeperiode konnten hohe Integrationsquoten realisiert werden. 

Im weiteren Verlauf des Projekts wurden die Maßnahmen ausgebaut und erfolgreich bei der 

BA und ARGEn platziert. Dies zeigt, dass auch gegenüber diesen Zuwendungsgebern eine Profilbildung 

erreicht werden konnte. 


► Es werden praktikable Ansätze zu einer Platzierung vorgestellt. 

� Das Konzept sieht eine Transfermöglichkeit des Angebots über den Zentralverband der deutschen 

Seehafenbetriebe e.V. 

� Es wird eine branchenweiter Anerkennung des im Rahmen des Projektes zu entwickelnden Zertifikates 

angestrebt. 

Fazit 

Die Nachhaltigkeit des Projekts PortWork ist in der Konzeption überzeugend dargelegt. Der Träger 

entwickelt neue Ansätze und Angebote und bindet hierzu Kooperationspartner ein. Insbesondere ist 

hier die Intention des Projekts zu nennen, mit dem branchenorientierten „Kompetenzpass“ ein Zertifikat 

bei den Akteuren Region zu etablieren. 

Die im Konzept intendierten Entwicklungsarbeiten wurden weitgehend umgesetzt. Auch die operative 

Umsetzung des Projektes war erfolgreich, wenngleich das Angebot für Unternehmen nicht in der in- 


9. Mai 2008 




tendierten Weise umgesetzt werden konnte. Durch die hohen Integrationsleistungen des Projektes 

wurde eine Profilbildung auch bei den arbeitsmarktpolitischen Zuwendungsgebern erreicht. 

Zudem präsentiert das Projekt eine realistische Perspektive für einen Interregionalen Transfer des 

Angebotes und des damit verbundenen Zertifikates. 

Für seine innovativen Ansätze hat das Projekt einen Preis beim Bundeswettbewerb „Jugend in Arbeit“ 

gewonnen, wodurch eine weitere Profilbildung des Anbieters, aber auch eine überregionale Aufmerksamkeit 

für die „Marke Bremen“ in der Weiterbildung gewonnen werden konnte. 

7.1.11 Projekt Service-Technik Wind 

Das Projekt Service-Technik Wind wird durch die brag GmbH betreut. Träger des Projektes ist Berufsfortbildungswerk 

des DGB. 

Zielsetzung des Projekts ist die Verbesserung der Qualifizierungsinfrastruktur im Land Bremen für den 

Wirtschaftssektor der Windenergie. Das Projekt hat folgende inhaltliche Schwerpunkte: 

� Berufliche Qualifizierung von arbeitslosen Facharbeitern zum Servicemonteur Windenergieanlagen. 

� Berufsbegleitende Qualifizierung von Beschäftigten aus Firmen aus der Prozesskette der Windenergie. 

� Inhaltliche Weiter- und Neuentwicklung von Qualifizierungsmodulen. 






► Das Projekt Service-Technik-Wind optimiert ein bestehendes Konzept mit einer hohen strukturpolitischen 

Bedeutung. 

� Die wesentlichen Arbeiten zum Aufbau des Angebotes wurden durch den Träger in einem Vorprojekt 

ab dem Jahr 2003 geleistet. Der Beitrag von Pro-Win-Qu liegt im Folgeprojekt im Ausbau des 

Angebots und der Anpassung an die Branchenentwicklung. 

� Als wesentliche Veränderung wird der Trend zum Einsatz von Offshore-Windanlagen genannt. 

Hierdurch besteht die Erfordernis einer Anpassung des bestehenden auf landgestützte Windenergieanlagen 

ausgerichteten Qualifizierungsangebots. Es sollen bestehende Lehrgangsmodule aktualisiert, 

und neue erstellt werden. 

� Weitere Elemente der Weiterentwicklung von Instrumenten sind die Arbeiten zur Erstellung von 

CBT-Anwendungen (Computer-Based-Training) und die Erstellung eines Curriculums und Lehreinheiten 

zur Ausbildung zum Servicemonteur. 


9. Mai 2008 




� Der Veränderungsbedarf ist dem Grunde nach überzeugend dargestellt, es ist ein Mehrwert durch 

die Förderung des Programms Pro-Win-Qu sichtbar. 

� Die Entwicklungsmaßnahmen wurden weitgehend umgesetzt. 

► Die Entwicklungsmaßnahmen sind auf eine Weiterverwendung nach Abschluss der Förderung 

ausgerichtet. 

� Der Träger sieht die genannten Entwicklungsleistungen explizit als Abschluss der Pilotphase an, 

und geht von einer wirtschaftlichen Tragfähigkeit aus Erträgen von FbW-Maßnahmen und Unternehmensangeboten 

aus. 

► Zur Weiterentwicklung des Angebotes ist der Träger in ein umfassendes Netzwerk eingebunden. 

� Es werden betriebliche Kooperationen eingegangen. Diese sollen auch bei der Ausbildung von 

Trainer/innen und Ausbilder/innen genutzt werden. 

� Die intendierte Zusammenarbeit mit den Kammern ermöglicht die Erprobung und Modifikation der 

Prüfungsordnung. 

� Für die Weiterentwicklung des Angebotes erhält der Träger Input durch ein Netzwerk unterschiedlicher 

fachbezogener Einrichtungen (z. B. Fachverbände, Bildungszentrum für erneuerbare Energien 

in Schleswig-Holstein). 

� Mit der ARGE Wind besteht ein thematischer Erfahrungsaustausch zwischen Weiterbildungsträgern. 


► Es ist auch in Zukunft von einem Bedarf auszugehen. 

� Das Projekt agiert in einer wachsenden Branche. Es ist ein Zuzug weiterer Firmen in der Region zu 

erwarten. 

� Aufgrund der wachsenden Zahl der Beschäftigten sowie schneller Innovationszyklen in der Branche 

besteht auch zukünftig ein hoher Qualifizierungsbedarf und somit eine Nachfrage nach dem 

Angebot. 

► Die Vermarktungsstrategie ist geeignet, die bereits gute Marktposition des Trägers auszubauen. 

� Das Angebot konzentriert sich auf einen abgrenzbaren Markt, die Strategie für die Vermarktung 

orientiert sich an der Wertschöpfungskette. Hierzu liegen bereits Firmenkontakte vor, diese werden 

mit Direktmarketing-Maßnahmen, sowie Workshops, Messen, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit 

angesprochen. 

� Auch für die direkte Akquisition von arbeitslosen Teilnehmern wird ein Konzept vorgelegt. 

� Das Angebot ist so gestaltet, dass es nachfrageorientiert angepasst werden kann. 

► Das Projekt greift auf Kooperationen und Netzwerke zurück, die die Verbesserung der Marktposition 

unterstützen. 


9. Mai 2008 




► Die Angebote wurden vom Markt gut angenommen. 

� Die Qualifizierungsangebote für die Beschäftigten wurden von den Unternehmen sehr gut angenommen. 

Die Planungen für die Teilnehmerzahlen wurden stets übertroffen, wenngleich der geplante 

Umfang der Qualifizierungen aufgrund einer stärkeren Nachfrage nach Kurzzeitmaßnahmen 

nicht erreicht werden konnte. 


► Das Projekt setzt auf allgemein anerkannte Zertifikate und trägt zu deren Etablierung bei. 

� Mit der Fortbildungsprüfung zum Servicemonteur für Windenergieanlagentechnik, wurde bereits im 

Vorprojekt zusammen mit den Kammern ein Standard in der Weiterbildung geschaffen. Der Träger 

setzt sich das Ziel, eine bundesweite Vereinheitlichung des Standards zu verwirklichen. Hierin wird 

ein expliziter Beitrag zur Nachhaltigkeit des Angebotes geleistet. 

� Auch für die Zielgruppe der Beschäftigten bestehen modulweise Lernerfolgskontrollen, sowie die 

Möglichkeit, allgemein anerkannte Zertifikate zu erwerben. 

► Betriebsnähe wurde für Arbeitslose durch Praxisprojekte in Unternehmen erfolgreich durchgeführt. 

� Für Arbeitslose ist gegen Ende des Lehrgangs ein 6-Wöchiges Praktikum vorgesehen. Dieses soll 

nach Möglichkeit in einer zweigeteilten Form bei Herstellern und Servicefirmen absolviert werden. 

► Es ist im Projekt gelungen, Arbeitslose im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. 

� Die Maßnahmen für Arbeitslose konnten weitgehend wie geplant realisiert werden. Das Projekt 

erreicht Integrationsquoten von über 90 Prozent. Die Weiterbildung ist bei der BA und den ARGEn 

gut positioniert. 

� Die Eingliederung der arbeitslosen Teilnehmer/-innen wird durch die engen Kooperationsbeziehungen 

zu Unternehmen begünstigt. Diese treten bei der Suche nach Fachkräften mit Anfragen an den 

Träger heran, oftmals finden Teilnehmer/-innen hierdurch direkt aus der Weiterbildung heraus eine 

Anstellung. 


► Eine Strategie für die überregionale Platzierung des Angebotes ist im Konzept angelegt und mit 

Aktivitäten hinterlegt. 

� Es bestehen zahlreiche überregionale Kooperationsbeziehungen, die weiter forciert wurden. 

� Im Konzept sind überregionale Informationskampagnen vorgesehen, mit dem Ziel, das Windzentrum 

weiter zu etablieren und die Akquisition von Unternehmen zu verstärken. 

� In Zusammenarbeit mit den Kammern soll das im Rahmen des Vorprojekts in Bremen etablierte 

Zertifikat bundesweit etabliert werden. 


9. Mai 2008 




Fazit 

Das Projekt Service-Technik Wind erfüllt die an die Nachhaltigkeit der Förderung im Programm Pro- 

Win-Qu gestellten Anforderungen. 

Unter der Einschränkung, dass es sich hier um ein Angebot mit einem bereits hohen Etablierungsgrad 

handelt, wird der Bedarf an Weiterentwicklung des Angebots dargelegt und im Laufe des Projekts 

umgesetzt. Dies tut der Träger zusammen mit Partnern in einem vielfältigen Kooperationsnetzwerk. 

Für die Stärkung seiner Marktposition präsentiert der Träger eine dezidierte Strategie, und es gelingt 

ihm, sein Angebot zu platzieren und weitgehend in der geplanten Form zu realisieren. 

Dies gilt auch für das Angebot in der Zielgruppe der Arbeitslosen. Das Angebot erreicht hohe Integrationsleistungen, 

der Träger gewinnt gegenüber den Kostenträgern an Profil. 

Einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern die in diesem Zusammenhang im Vorprojekt bei 

den Kammern etablierten Zertifikate. In diesem Zusammenhang ist die im Projekt angestrebte bundesweite 

Anerkennung des Zertifikats ein Bestandteil einer Strategie, das Angebot auch nachhaltig 

überregional bekannt zu machen und damit die „Marke Bremen“ in der beruflichen Weiterbildung zu 

stärken. 

7.1.12 Gesamtbewertung des Programms 

Zum Abschluss werden die auf der Basis der bis Ende 2006 vorliegenden Unterlagen untersuchten 

Einzelprojekte zusammengefasst. Demnach stellt sich das Gesamtprogramm nach Ablauf von zwei 

Dritteln der ursprünglich vorgesehenen Projektlaufzeit bezogen auf die anfangs aufgestellten Bewertungsdimensionen, 


Träger Projekt 

bfw Service-Technik- 

Wind 

A 

Innovation 

Angebot 

B 

Marktposition 

Unternehmen 


9. Mai 2008 


Dimension 

C 

Arbeitslose/ 

BA 

D 

ÜberregionalePerspektive 

+ + + + 

BFZ Aqzent + + - - 

bfw BBZ+++ - o - - 

FEAV FEUA o - o - 

ifw it-sys o - + o 

WiSoAk KoKaVeDi - - - - 

ifw KompMan + + + - 

InCoTrain MLT-BAF o - o - 

HFS Portwork + + + + 

Tabelle 110: Bewertung der Projekte in Pro-Win-Qu nach Bewertungsdimensionen 

Im Einzelnen:



� Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit erhalten zwei Projekte einen hohen Wirkungsgrad im Hinblick auf 

die Nachhaltigkeit. Es handelt sich hierbei um die Projekte Portwork 05/15 des Trägers Hafenfachschule, 

sowie Service-Technik Wind des Trägers bfw. Beiden Projekten gelingt es, eine Weiterentwicklung 

des Angebotes zu erreichen, und ihre Position sowohl bei Unternehmen, als auch bei der 

BA bzw. den ARGEn durch erfolgreiche Arbeit zu stärken. Hervorzuheben ist in beiden Projekten 

die Bestrebung, durch die Etablierung von Zertifikaten, regional und überregional, eine nachhaltige 

Wirkung und Stärkung des Angebotes zu erreichen. Auch bieten beide Projekte weitere Anknüpfungspunkte 

zu einer überregionalen Platzierung der „Marke Bremen“ in der Weiterbildung. 

� Zum oberen Feld ist auch das Projekt KompMan des Trägers ifw zu Zählen, das auch die Anforderungen 

im Hinblick auf die Nachhaltigkeit im Wesentlichen erfüllt, gleichwohl beim Kriterium der 

überregionalen Perspektive Schwächen aufweist. 

� Im Mittelfeld der Bewertung stehen Projekte, bei denen eine qualitative Weiterentwicklung des 

Angebotes erreicht wurde, es hingegen nicht gelungen ist, das Angebot umfassend zu platzieren, 

so dass eine umfassende Profilbildung erreicht werden konnte. Hierzu zählt das Projekt Aqzent 

des Trägers BFZ sowie it-Sys des Trägers ifw. 

� Die übrigen vier Projekte weisen in unterschiedlichen Bereichen Defizite auf. Bei den Projekten 

BBZ+++ des Trägers bfw und KoKaVeDi des Trägers WiSoAk, sieht der Evaluator die grundlegende 

Anforderung einer qualitativen Verbesserung des Qualifizierungsangebotes nur in Ansätzen 

gegeben. Besonders kritisch stellt sich die Tatsache dar, dass es sich in beiden Projekten um bereits 

langjährig bestehende (und geförderte) Angebote handelt. Diese Profilbildung stellt sich bei 

zwei weiteren Projekten – FEUA des Trägers FEAV und MLT-BAF des Trägers inCoTrain konzeptionell 

besser dar, gleichwohl hatten die Träger Schwierigkeiten, die angestrebten Qualitätsverbesserungen 

in der Umsetzung zu erreichen. Alle vier Projekte hatten die Gemeinsamkeit, dass in 

der Umsetzung sowohl im Hinblick auf eine nachhaltige Positionierung des Angebotes für Unternehmen, 

als auch für die Zielgruppe der Arbeitslosen und erst recht auf eine überregionale Ausrichtung 

Probleme in unterschiedlichen Schweregraden aufgetaucht sind. Dies führte in einem Fall 

zu einem Rückzug des Trägers aus dem Programm Pro-Win-Qu. 

Fazit 

Bezogen auf den hohen Anspruch des Programms zur Steigerung der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit 

der beruflichen Qualifizierung konnte bisher nach Ablauf von zwei Dritteln des ursprünglich 

geplanten Bewilligungszeitraums in zentralen Aspekten der Nachhaltigkeit nur ein Teilerfolg erzielt 

werden. Die Tatsache, dass die Projekte, bei denen eine qualitative Weiterentwicklung des Angebotes 

erreicht werden konnte auch Profil auf dem Weiterbildungsmarkt gewinnen, zeigt, dass sich die Investitionen 

in die Verbesserung des Angebotes lohnen und eine dem Grunde nach sinnvolle Förderungsform 

darstellen. 

Die partiellen Umsetzungsschwächen der seitens der Evaluation im Mittelfeld verorteten Projekte sind 

aufgrund des ausdrücklichen Erprobungscharakter des Programms vertretbar. Auch hier sind in Punkto 

Entwicklung erhebliche Fortschritte erzielt worden. 

Die vier Projekte im hinteren Feld zeigen bereits in der Konzeption und dann auch in der Umsetzung 

deutliche Schwächen auf. Besonders kritisch sieht die Evaluation die Tatsache, dass teilweise langjährig 

bestehende Angebote im Rahmen von Pro-Win-Qu weitergefördert wurden, ohne dass eine 


9. Mai 2008 




substanzielle Neuausrichtung sichtbar war. Auch ist eine hier ggf. zu vermutende institutionelle Förderung 

im Hinblick auf die Regeln zur Förderfähigkeit des ESF problematisch. 

Diese Schwächen wurden teilweise bereits im Antragsverfahren sichtbar. Gleichwohl wurden für diese 

Projekte auch im Laufe der Förderung noch zusätzliche Mittel zu einem Zeitpunkt bewilligt, als sich die 

Umsetzungsprobleme bereits manifestiert haben. Aus der Sicht der Evaluation kam es hier zu einer 

Fehlallokation von Mitteln. 

Kritisch bei der Umsetzung des Programms sieht die Evaluation auch die Tatsache, dass von jeweils 

zwei Trägern (bfw und ifw) jeweils zwei Projekte gefördert wurden. Hier besteht ein Konflikt zur Zielsetzung 

von Pro-Win-Qu, einen Beitrag zur Verbesserung der Weiterbildungsinfrastruktur leisten zu 

wollen. Eine Investition in Infrastruktur setzt eine höhere Reichweite der Förderung voraus. 

Einen weiteren für die Umsetzung des Programms problematischen Aspekt sieht die Evaluation in der 

langen Projektlaufzeit. Die Weiterentwicklung der Angebote wurde gemäß Projektunterlagen hauptsächlich 

am Anfang der Laufzeit realisiert. Durch die Vermischung der Weiterentwicklung und Erprobung 

mit der Umsetzung der Qualifizierungsangebote verwischt zudem die Grenze, welche Inputs für 

die Entwicklungsarbeiten, und welche für die Umsetzung der Angebote aufgewendet wurden, und 

schränkt die operative Steuerungsfähigkeit des Programm ein. 

Inwiefern sich die im Rahmen von Pro-Win-Qu entwickelten Angebote im Sinne einer Nachhaltigkeit 

längerfristig auf dem „Markt“ etablieren, kann im Rahmen dieser Sonderuntersuchung aufgrund des 

Untersuchungszeitpunkts nicht abschließend beurteilt werden. Die Evaluation empfiehlt, die genannten 

Nachhaltigkeitsaspekte einer Follow-Up-Evaluation zu unterziehen; hier ist insbesondere der Aspekt 

einer „förderungsfreien“ Fortsetzung der im Rahmen von Pro-Win-Qu entwickelten und erprobten 

Qualifizierungsangebote zu untersuchen. Ansatzpunkte für eine Evaluierung sind dabei u. a. 

� die Fortführung des geförderten Maßnahmetyps ohne weitere Förderung. 

� die Höhe der durch den geförderten Maßnahmetyp eingeworbenen Drittmittel 

� die Anzahl der geförderten Personen. 

� die Struktur der Nachfragenden (m. a. W.: findet das Produkt Resonanz außerhalb Bremens). 

Ferner soll in diesem Zusammenhang u. a. auch überprüft werden, in wie weit es sich bei der Förderung 

der namensgleichen Projekte Service-Technik Wind und PortWork 05/15 ggf. um eine Fortführung 

der bisherigen Förderung handelt, die im Widerspruch zum Ziel der Nachhaltigkeit steht. 


9. Mai 2008 




7.2 Sonderuntersuchung Jugendberatung 

Menschen mit arbeitsmarktbezogenen Problemlagen benötigen Unterstützung beim Versuch, auf dem 

Arbeitsmarkt ‚Fuß zu fassen’. Deshalb fördert die Freie Hansestadt Bremen in der neuen Förderperiode 

2007 – 2013 im Rahmen der ‚Landesinitiative zur Förderung von arbeitsmarktorientierten Beratungsangeboten’ 

unabhängige Beratungsangebote „für Arbeitsuchende und Menschen in beruflichen 

Umbruchsituationen, stadtteilnahe Jugendberatungsangebote, Angebote der Berufsorientierungsberatung 

für Schüler/innen, besondere Beratungsangebote für Frauen und Migrantinnen, für Mütter und 

Väter durch Mütterzentren und Familiennetzwerke“ (Deputationsvorlage 25/07 vom 4.09.2007). 

Bezogen auf die Zielgruppe der jungen Menschen bis 25 Jahren ist demnach ergänzend zu den Regelangeboten 

der Agenturen und Arbeitsgemeinschaften in der Stadtgemeinde Bremen eine Fortführung 

arbeitsmarktorientierter Beratungsangebote in Form von stadtteilnahen Jugendberatungsstellen 

vorgesehen. 

Allerdings hat die Freie Hansestadt Bremen beschlossen, in der neuen Förderperiode nicht mehr alle 

der bis dato geförderten fünf Standorte in Bremen Nord, Süd, West, Ost und –Mitte in Form stadteilnaher 

Jugendberatungsstellen fortzuführen. Hintergrund ist zum einen, dass im Rahmen des Bundesprogramms 

„Kompetenzagenturen“ bereit seit dem Jahr 2006 in den Regionen Bremen Nord und Ost so 

genannte Kompetenzagenturen aufgebaut, deren Aufgabenzuschnitt (Beratungs-, Vermittlungs- und 

Lotsenfunktion) sowie Zielsetzung („Berufliche und soziale Integration benachteiligter junger Menschen“) 

vergleichbar ist zum Ansatz der stadtteilnahen Jugendberatungsstellen. Diese Förderung soll 

auch in der neuen ESF-Förderperiode fortgesetzt werden. 

Darüber hinaus wurde die Beratungsleistung der bestehenden Jugendberatungsstelle in Bremen Mitte 

nur in geringem Umfang frequentiert (130 insgesamt beratene Personen pro Jahr). Zugleich konzentrierte 

sich die Beratung v. a. auf die Unterstützung von Bewerbungen. Diese Aufgabe wird jedoch 

durch das Bewerbungscenter der BAgIS abgedeckt (siehe Deputationsvorlage 25/07; Seite 3). 

Im Ergebnis werden, nachdem zunächst für die neue Förderperiode lediglich drei stadtteilnahe Jugendberatungsstellen 

geplant waren, künftig nur noch zwei Beratungsstellen fortgeführt. Ziel dieser 

„Jugendberatungsstellen“ ist, wie bisher, die langfristige Integration der Zielgruppe in den 1. Arbeitsmarkt 

durch die (Wieder)Herstellung der Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit. 

Im Rahmen der vorliegenden Evaluation soll dieser Förderansatz bezogen auf den Zeitraum 2006 – 

2007 einer tiefer gehenden Analyse unterzogen werden. 

Dabei stehen zwei Fragen im Mittelpunkt: 

� [1] Was sind die spezifischen Beratungsangebote der Jugendberatung? Wie sind die Angebote der 

Jugendberatung abgegrenzt gegenüber Beratungsleistungen für Junge Menschen auf Seiten der 

Agenturen und Arbeitsgemeinschaften? 

� [2] Wird die Jugendberatung von einer spezifischen Zielgruppe mit besonderen Merkmalen (Vermittlungshemmnissen) 

aufgesucht? 


9. Mai 2008 




7.2.1 Untersuchungsfrage 1: Spezifizität der Beratungsangebote 

Was sind die spezifischen Beratungsangebote der Jugendberatung? Wie sind die Angebote 

der Jugendberatung abgegrenzt gegenüber Beratungsleistungen für Junge Menschen auf Seiten 

der Agenturen und Arbeitsgemeinschaften? 

Berufsberatung und Berufsorientierung ist zunächst Aufgabe der Agenturen und Arbeitsgemeinschaften. 

Dabei ist die Agentur für Arbeit, Bremen v. a. für die Berufsberatung und Berufsorientierung von 

Ausbildungssuchenden zuständig, während sich die im Zuge der Neuausrichtung der aktiven Arbeitsmarktpolitik 

gegründete Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (BAgIS) auf die 

Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung der SGB II-Kunden bis zu 25 Jahren konzentriert. 

Dies geschieht auf Grundlage des § 16 SGB II – Leistungen der Eingliederung -, der im Absatz 2 auch 

weitere Leistungen zur Eingliederung des bzw. der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in das Erwerbsleben 

vorsieht. So zum Beispiele Unterstützung bei der Betreuung minderjähriger oder behinderter 

Kinder bzw. bei der häuslichen Pflege von Angehörigen sowie durch Schuldnerberatung, psychosoziale 

Betreuung oder Suchtberatung. 

Zu diesem Zweck hat die BAgIS in allen sechs Geschäftsstellen spezielle Teams (U25) gebildet, die 

diese Kundengruppe der unter 25-jährigen im Rahmen eines Fallmanagements im Hinblick auf Berufsorientierung 

und Vermittlung betreuen und unterstützen. Zudem hält die BAgIS in räumlicher Nähe zur 

Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bremen ein weiteres Team vor, das diese jungen Menschen bei 

der Ausbildungssuche und Ausbildungsvermittlung unterstützt. 

Angesichts dieser auf- und ausgebauten Regelangebote muss im Hinblick auf die erforderliche Additionalität 

bzw. Zusätzlichkeit der Förderung im Sinne des § 15 VO (EG) 1083/2006 ein eigenständiger 

Bedarf und/oder Ansatz der stadtteilnahen Jugendberatung gegeben sein. 

Dieser ergänzende Beratungsbedarf wird auch in der Förderperiode 2007 – 2013 gesehen. So heißt 

es in den Fördergrundsätzen für „Arbeitsmarktorientierte Beratungsangebote im Lande Bremen“ vom 

04.09.2007: „Notwendig ist außerdem eine ergänzende Beratungsinfrastruktur für junge Menschen in 

schwierigen Situationen. Diese Beratungsprojekte sollen ergänzend zu den Regelangeboten eine 

wichtige Brücken- und Stabilisierungsfunktion wahrnehmen. Sie begleiten die Jugendlichen, die durch 

Agenturen und SGB II-Träger nicht oder nur sporadisch erreicht werden, in ihrer Berufswege- und 

Berufsorientierung und bereiten in längerfristigen Beratungsprozessen in Zusammenarbeit mit anderen 

Stellen eine Integration in den Arbeitsmarkt vor.“ (Seite 11). 

Die stadtteilnahe Jugendberatung grenzt sich demnach gegenüber den Regelangeboten sowohl inhaltlich 

als auch methodisch ab. Inhaltlich durch die Zielgruppe, nämlich junge Menschen unter 25 

Jahren mit multiplen Problemlagen und Vermittlungshemmnissen, deren Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit 

erst im Zuge längerfristig angelegter Beratungsprozesse (wieder)hergestellt werden 

soll bzw. kann, um eine Integration in den 1. Arbeitsmarkt zu erreichen. Zu den individuellen Vermittlungshemmnissen 

zählen v. a. familiäre Probleme, Traumata, Ausgrenzungserfahrungen, Schulabbrüche, 

Drogenmissbrauch oder hohe Verschuldung. Methodisch durch einen sozialpädagogischen 

Ansatz einer kontinuierlichen Begleitung und Beratung. 


9. Mai 2008 




Dieser Förderansatz setzt auf den im Jahr 2006 formulierten Überlegungen 44 zur Ausgestaltung der 

Jugendberatung auf. 

Offene 

Anlaufstelle 

(Beratungsangebot 

für Jugendliche, 

die nicht Kund/innen 

der BAgIS sind) 

Jugendberatungsstelle 

Abbildung 86: Beratungskonzept: 3 Funktionen 

AGENTUR 

für ARBEIT 

Dienstleister 


9. Mai 2008 


BAgIS 

Motivation Stabilisierung Begleitung Problemabbau 

Längerfristiger Beratungsprozess ► ►► 

Lotsenfunktion 

Beratungs- und Hilfseinrichtungen 

zur Vermittlung 

in den 1. 

Arbeitsmarkt 

Im Ergebnis kommen den stadteilbezogenen Jugendberatungsstellen somit v. a. drei ergänzende 

Funktionen zu: 

� [1] Stabilisierungs- und Motivierungsfunktion ► 

Die Jugendberatungsstellen werden von Seiten der BagIS im Sinne eines Dienstleister beauftragt, 

Junge Menschen, deren Ausbildungs- und/oder Beschäftigungsfähigkeit nach Einschätzung der 

Fallmanager/innen auf Grund individueller Vermittlungshemmnisse noch nicht gegeben ist, sozialpädagogisch 

zu begleiten und zu beraten. 

Ziel dieser ergänzenden sozialpädagogischen Beratung ist zum einen die persönliche Stabilisierung 

durch den Abbau von individuellen Integrationshemmnissen, die der Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit 

eines jungen Menschen im Wege stehen. Dies geschieht, in dem gemeinsam 

mit den jungen Erwachsenen individuell gangbare Lösungsstrategien für ihre jeweiligen persönlichen 

Problemlagen entwickelt und kleinschrittige Handlungsaufgaben nach Prioritäten geordnet 

werden, die diese „als eigenes Anliegen begreifen und nicht die Berater als reine Dienstleister für 

44 Siehe: bremerarbeit gmbh; Wettbewerbsaufruf „Stadtteil- und arbeitsmarktbezogene Jugendberatung“, vom 

16.02.2006



die Klärung ihrer Angelegenheiten ansehen“ 45 . Insofern handelt es sich hierbei um niedrigschwellige 

sehr individuelle, handlungsorientierte und ganzheitliche Beratungsangebote. 

Zum anderen sollen die Jungen Menschen motiviert werden, Aktivitäten zur Integration in den Arbeitsmarkt 

aufzunehmen bzw. fortzusetzen. Dies umfasst „die Unterstützung und Begleitung der 

Arbeitsplatz- und/oder Ausbildungsplatzsuchenden während des gesamten Bewerbungsverfahrens 

(Berufsorientierung, Erstellung von Bewerbungsmappen, Vorbereitung auf und Aufarbeitung von 

erfolglosen Vorstellungsgesprächen/Eingangstests, Organisation von betrieblichen Praktika u.a.m)“. 

� [2] Lotsenfunktion ► 

Der Abbau von individuellen Vermittlungshemmnissen soll durch passgenaue Hilfsangebote erreicht 

werden. Insofern kommt den Jugendberatungsstellen die Aufgabe zu, im Sinne eines Lotsen, 

den Jungen Menschen entsprechende Hilfsangebote, möglichst innerhalb des Sozialraums (Stadtteils) 

zu vermitteln. Dies setzt eine enge Verzahnung der Jugendberatungsstellen innerhalb der 

Stadtteilstrukturen voraus. 

� [3] Offene Anlaufstelle ► 

Ergänzend zu den „überwiesenen“ Fällen sollen die Jugendberatungsstellen zudem auch solche 

Jungen Menschen identifizieren, die bisher nicht durch die Agenturen bzw. die Arbeitsgemeinschaften 

erreicht werden. Zu diesem Zweck sollen die Jugendberatungsstellen in den jeweiligen 

Stadtteilen aktiv durch eine aufsuchende Arbeit auf die Jungen Menschen zugehen. 

Neben diesem proaktiven Ansatz sollen die Jugendberatungsstellen durch ihre Bekanntheit im 

Stadtteil auch eine wichtige Anlaufstelle für Junge Menschen sein, die von sich aus Hilfe unter Unterstützung 

bei der Berufsorientierung suchen. 

Insofern grenzt sich der Ansatz der Jugendberatungsstellen im Vergleich zu den Regelberatungsstellen 

v. a. durch seinen konsequent sozialpädagogischen und sozialräumlich orientierten Beratungs- 

und Begleitungsansatz ab. Dies spiegelt sich auch in den Projektanträgen der fünf im Zeitraum 2006- 

2007 bewilligten Jugendberatungsstellen (siehe Tab. ) wider. 

Bremen Nord 

JIB-Nord 

Bras e. V. 

Stabilisierungs- 

/Motivierungsfunktion 

Beratungsmethoden, u. 

a. 

Themenzentrierte Einzelgesprächsführung 

Ergebnisorientierter Prozess 

mit dem Ziel „Hilfe 

zur Selbsthilfe“ 


9. Mai 2008 


Lotsenfunktion Offene Anlaufstelle 

Das Projekt ist in ein 

regionales Netzwerk einbezogen, 

bestehend u. a. 

aus Erziehungsberatungsstelle,Jugendfreizeitheim,Präventionszentrum,Jugend-Migrationsdienst,Ausbildungsinitiative, 

Schulen,HWK 

Öffentlich zugängliche 

Beratungsstelle. 

45 Siehe: Institut für Berufs- und Sozialpädagogik (ibs), Beratungsstelle zur Beruflichen Orientierung für Jugendliche 

und junge Erwachsene im Stadtteil Bremen-Tenever; Zwischenverwendungsnachweis für das Haushaltsjahr 

2006, S. 3.



Bremen Ost 

Bremen-Tenever 

Institut für Berufs- und 

Sozalpädagogik (ibs) 

Bremen Süd 



Bremen West 

Job Treff West 

WaBeQ mbHG 

Bremen Mitte 

(ehemals: 

JIB-Mitte 

Bras e. V. 

sab) jetzt 

Stabilisierungs- 

/Motivierungsfunktion 

Potentialanalyse 

Themenzentrierte Einzelgespräche. 

Coachingansatz 

Potentialanalyse 

Themenzentrierte Einzelgespräche. 

Coachingansatz 

Präzises Profiling 

Mikro-Assessment-Center 

Zielvereinbarung 

Coaching 

Erstellung von Bewerbungsmappen 

Fallbesprechungen mit 

de BAgIS 

Beratungsmethoden, u. 

a. 

– Intensive persönliche 

Profilanalyse 

– Individuelle Berufswegeplanung 

– Regelmäßige Fallkonferenzen 

– Coaching 


9. Mai 2008 


Lotsenfunktion Offene Anlaufstelle 

Vernetzung im Stadtteil 

(Schulen, Jugendcafes, 

Jugendfreizeitheime, 

Kirchengemeinden u. ä., 

etc.) 

Kooperation mit Schulen, 

weiteren bildungsrelevanten 

Einrichtungen, Beratungs- 

und Hilfseinrichtungen 

Netzwerk aus Schule, 

Behörden, Jugendeinrichtungen, 

Berufsberatung 

der BAgIS und Agentur. 

Das Projekt setzt auf ein 

Netzwerk mit Betrieben, 

Schulen, Beratungsstellen 

für besondere Problemlagen, 

Behörden und 

andere soziale Einrichtungen. 

Tabelle 111: Beratungsansätze (Projektanträge der Jugendberatungsstellen (JBS) 2006-2007) 

Beratungsstellen haben 

einen hohen Bekanntheitsgrad; 

werden von 

den Jungen Menschen 

eigenständig aufgesucht.;Öffentlichkeitsarbeit, 

Multiplikatoren 

Hoher Bekanntheitsgrad,Öffentlichkeitsarbeit 

über Pressearbeit, 

Empfehlung durch die 

Netzwerkpartner; Gruppenveranstaltungen 

in 

Einrichtungen, die Jugendliche 

in ihrer Freizeit 

aufsuchen sowie 

Schulen. 

Kooperation mit Schulen 

Gezielte Ansprache 

türkischer Jugendliche. 

Walle Center – Vor ort 

Präsenz 

Das Beratungsprojekt 

ist zentral im Stadtteil im 

Jugendzentrum Findorff 

verortet, wo die Zielgruppe 

ihre Freizeit 

verbringt. 

Die Anzahl der Beratungsfälle wird von den Jugendberatungsstellen über das VERA-Online Verfahren 

erfasst. Dies umfasst u. a. auch Angaben zu personenbezogenen Merkmalen wie Geschlecht, Alter 

und Migrationshintergrund sowie Informationen zum Status vor Maßnahmebeginn (siehe unten). 

Ein einheitlich definiertes und verbindliches Indikatorensystem zur Ermittlung des Outputs und der 

Ergebnisse der Jugendberatungsstellen entlang der o. g. drei Funktionen existiert allerdings nicht. 

Gleichwohl finden sich in den geprüften Zwischenverwendungsnachweisen für das Jahr 2006 teilweise 

einheitliche Kennziffern, so 

� die Anzahl der von der BAgIS zugewiesenen Personen und 

� die Anzahl der Offenen Zugänge.



Diese Daten können den vereinbarten Planzahlen gegenübergestellt werden. 

Für die Jugendberatungsstelle „Bremen-Ost (Tenever)“ werden zudem die Kontakte zu weiteren Beratungsstellen 

sowie die Anzahl der Beratungen pro Person (3 im Durchschnitt) aufgeführt. 

Zudem weisen alle Jugendberatungsstellen, wenn auch in uneinheitlicher Weise aus, wie viele Junge 

Menschen aus dem Beratungsprozess heraus in weiterführende Maßnahmen, Arbeit, Ausbildung o. ä. 

übergegangen sind. 

In der Gesamtschau stellt sich demnach stellen sich die Ergebnisse der Jugendberatungsstellen lt. 

Zwischenverwendungsnachweise des Jahres 2006 46 wie folgt dar: 

Jugend- 

beratungsstelle 

Bremen Nord 

JIB-Nord 

Bras e. V. 

Bremen Ost 

Bremen-Tenever 



Zuweisungskunden An weitere Beratungsangebote 

vermittelte Kunden 

BAgIS-Zuweisungen: 

Soll: 40 

(bzw. 60 p. a.) 

Ist: 35 

Zielerreichungsgrad: 

87,5 % 


Soll: 40 

Ist: 28 


70 % 

k. A. Offene Zugänge 

Soll: 67 

(bzw. 100 p. a.) 

Ist: 71 


106 % 

15 Jugendliche nahmen 

während der 

Beratung Kontakt zu 

weiteren Beratungsstellen 

auf. 


9. Mai 2008 


Neukunden Ergebnisse / Vermittlungen: 

Offene Zugänge 

Soll: 40 

Ist: 66 


165 % 

- 13 x Ausbildung 

- 6 x in Arbeit 

- 3 x weiterführende 

Schule 

- 1 x Studium 

- 2 x Wehr/Zivildienst 

- 5 x geeignete Integrationsmaßnahme. 

I: Herstellung v. Ausbildungsfähigkeit: 

- 5 x Betriebspraktika 

- 2 x Fortsetzung der 

Ausbildung / Schule 

- 12 x Übergang in 

weiterführende Schule 

II. Vermittlung in Maßnahmen: 

- 2 x 2. Arbeitsmarkt 

- 1 x außerbetriebliche 

Ausbildung 

- 4 x Qualifizierungsmaßnahmen 

III. Verbesserug der 

Chancen auf dem 

Ausbildungsmarkt 

- 11 x ungeförderte 

Arbeit 

- 2 x schulische Ausbildung 

- 1 x Studium 

- 5 x Minijobs 

11 x betriebliche 

Ausbildung 

4 x Schule 

46 Zum Zeitpunkt der Sonderuntersuchung liegen noch nicht die Ergebnisse der Verwendungsnachweisprüfung 

2007 vor. Insofern kann sich die Betrachtung in der Breite nur auf die Zahlen des Jahres 2006 stützen.



Jugend- 

beratungsstelle 

Bremen Süd 



Bremen West 

Job Treff West 

WaBeQ mbHG 

Bremen Mitte 

JIB-Mitte 

Bras e. V. 

Zuweisungskunden An weitere Beratungsangebote 

vermittelte Kunden 


Soll: 40 

Ist: 31 


78 % 


Soll: 40 

(bzw. 60 p. a.) 

Ist: k. A. 



Soll: 40 (bzw. 60 p. a.) 

Ist: 48 


120 % 

k. A. Soll: 37 

Ist: 


78 % 


Soll: k. A. 

(bzw. 80 p. a.) 


9. Mai 2008 


Ist: k. A. 

Neukunden Ergebnisse / Vermittlungen: 



Soll: 36 (bzw. 55 p. a.) 

Ist: 31 


86 % 

Tabelle 112: Ergebnisse der JBS lt. Zwischenverwendungsnachweis 2006 (05/2006 – 12/2006) 

3 x Wehrdienst 

k. A. 

13 Praktika 

10 x Vermittlung in 

Ausbildung 

4 x reguläre Arbeit 

16 x Weiterführende 

Schulen 

8 x geförderte Maßnahmen 

1 x Selbständigkeit 

- 9 x Ausbildung 

- 9 x in Arbeit 

- 5 x weiterführende 

Schule 

- 8 x geeignete Integrationsmaßnahme. 

Bezogen auf die „Zuweisungskunden“ liegen von Seiten der BAgIS zudem Daten für den Zeitraum 

05/2006-12/2007 differenziert nach Jugendberatungsstellen und Jahren vor. Demnach wurden insgesamt 

358 junge Menschen an die Beratungsstellen überwiesen, hierunter 162 bzw. 45 Prozent im Jahr 

2006 sowie 196 (55%)im Jahr 2007. Diese verteilten sich wie folgt auf die in diesem Zeitraum bewilligten 

Jugendberatungsstellen.



Anzahl 

90 

80 

70 

60 

50 

40 

30 

20 

10 

0 

37 

84 

Anzahl durch die BAgIS zugewiesene Fälle (05/2006-12/2007) 

(Quelle: BAgIS; Darstellung: Steria Mummert Consulting) 

47 


9. Mai 2008 


17 

23 

Bremen Nord Bremen Ost Bremen Süd Bremen West Bremen Mitte 

Abbildung 87: Anzahl zugewiesener Fälle lt. BAgIS 

22 

33 

33 

2006 2007 

Demnach entfielen alleine 33 Prozent der zugewiesenen Fälle auf die Jugendberatungsstelle JIB-Nord 

(Bremen – Nord). Die übrigen Beratungsstellen wiesen einen Anteil zwischen 18 und 13 Prozent auf. 

Die Entwicklung der Zuweisungszahlen weist erhebliche Unterschiede zwischen den Beratungsstellen 

auf. Während die Fallzahlen in Bremen Nord um 127 Prozent und Bremen-Mitte um 82 Prozent über 

dem Niveau des Jahres 2006 liegen, war in Bremen Ost ein deutlicher Rückgang (-64%) zu erkennen. 

Auch in den beiden anderen Jugendberatungsstellen ergibt sich trotz gleich bleibender Fallzahlen 

unter Berücksichtigung des kürzeren Bewilligungszeitraums (05/2006-12/2006) ein faktischer Rückgang 

der zugewiesenen Fallzahlen durch die BAgIS. 

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Jugendberatungsstellen ein ergänzendes, niedrigschwelliges sozialpädagogisches 

Beratungsangebot bereitstellen, dass die Regelangebote der Agentur sowie der BAgIS 

bezogen auf alle vorgesehen Funktionen, nämlich die lfd. Stabilisierung und Motivierung junger 

Menschen, die Lotsentätigkeit und die Offene Anlaufstelle ergänzen. Einen besonderen Stellenwert 

hat dabei v. a. die Funktion der „offenen Anlaufstelle“, die gleichermaßen im Sinne einer proaktiven, 

aufsuchenden Arbeit durch die Jugendberatungsstellen zu verstehen ist, als auch in der Etablierung 

niedrigschwelliger Strukturen und Angebote, die von den jungen Menschen selbst aktiv aufgesucht 

werden. Diesbezüglich signalisieren die vorliegenden Daten eine hohe Akzeptanz. 

Die Bedeutung dieser dritten Säule der Jugendberatungsstellen wird auch dadurch deutlich, dass in 

der neuen Förderperiode eine Einrichtungen in das Förderprogramm des Bundes zu den Kompetenzagenturen 

integriert worden ist, das dieser proakiven, aufsuchenden Arbeit einen noch höheren Stellenwert 

beimisst. 

Auch wenn die Jugendberatungsstellen im engeren Sinne kein notwendiges Zusatzangebot zum 

Regelangebot ist, handelt es sich um einen sinnvollen und ergänzenden Ansatz, der gegenüber der 

Regelförderung einen Mehrwert darstellt. 

22 

40



7.2.2 Untersuchungsfrage 2: Zielgruppenerreichung 

Wird die Jugendberatung von einer spezifischen Zielgruppe mit besonderen Merkmalen (Vermittlungshemmnissen) 

aufgesucht? 

Zur Zielgruppe der Jugendberatung zählen 

� Junge Menschen unter 25 Jahren mit multiplen Problemlagen und Vermittlungshemmnissen, die 

ergänzend zur Beratung durch die Agenturen bzw. Arbeitsgemeinschaften Begleitung und Beratung 

zur Stabilisierung benötigen. 

� Junge Menschen unter 25 Jahren mit multiplen Problemlagen und Vermittlungshemmnissen, die 

noch nicht von den Regelangeboten der Agenturen bzw. Arbeitsgemeinschaften erfasst werden. 

Im Jahr 2006 wurden 467 Beratungsprozesse 47 der Jugendberatungen in VERA erfasst. Hierunter fallen 

271 Beratungsprozesse für junge Männern (ca. 58 %) sowie 196 für junge Frauen (42%). 

Der überwiegende Teil der beratenen Personen ist dabei 20 Jahre und älter. 

Diese Gruppe der jungen Erwachsenen macht insgesamt 64 Prozent aus. 

Anteil in % 

16% 

14% 

12% 

10% 

8% 

6% 

4% 

2% 

0% 

0,2% 

1,1% 

1,8% 

9,4% 

Altersverteilung in der Jugendberatung (2006-2007) 



9. Mai 2008 


5,2% 

8,2% 

9,8% 

13,9% 

12,8% 12,7% 

13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 

Alter 

Abbildung 88: Altersstruktur 

Personen mit Migrationshintergrund stellen eine wichtige Zielgruppe der Jugendberatung dar. 

47 Gemäß Definition entspricht die Anzahl der Beratungsprozesse der Anzahl der beratenen Personen. Eine 

Überprüfung dieser 1:1 Relation ist allerdings aus Datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Insofern wird 

im Weiteren i. d. R. von Beratungsprozessen gesprochen. 

10,5% 

8,9% 

3,0% 

0,9% 

0,4% 

1,2%



So betont der Job-Treff West die besondere Bedeutung der Jugendberatungsstellen gerade für diese 

Zielgruppe, da diese häufig keine Hilfestellung von den Eltern in dieser Lebensphase erhalten. Diese 

Einschätzung wird u. a. dadurch gestützt dass diese Gruppe die überwiegende Anzahl der beratenen 

Personen stellt. So gab es im Jahr 2006 insgesamt 262 in VERA erfasste Beratungsprozesse mit 

Migrantinnen (118) und Migranten (144). Dies entspricht einem Anteil in Höhe von 56 Prozent. 

Nach Angaben der Jugendberatungsstelle Bremen Ost lag der Anteil der Klienten mit Migrationshintergrund 

im Jahr 2007 sogar bei rund 77 Prozent. 

Eine darüber hinausgehende detaillierte und quantifizierte Aufschlüsselung der Vermittlungshemmnisse 

nach Art und Umfang liegt nicht vor. Aus den Zwischenverwendungsnachweisen ergeben sich 

gleichwohl Hinweise, dass die angestrebten Zielgruppen mit besonderen individuellen Vermittlungshemmnissen 

erreicht werden. So dokumentiert die Jugendberatungsstelle Bremen Ost zum Beispiel 

die Überweisung von 

� zwei Personen an die ambulante Drogenhilfe, 

� vier Personen an die Schuldnerberatungsstelle 

� zwei Personen an die Schullaufbahnberatung 

� einer Person zur Selbsthilfegruppe „Anonyme Spieler“ 

� zwei Personen an Neurologen 

� einer Person an die Krankenkasse zur Beantragung einer stationären Therapie 

� eine Person an die Brücke (gemeinnützige Arbeit statt Haftstrafe) 

Ein weiterer Hinweis darauf, dass die Jugendberatungsstellen ihre angestrebte Zielgruppe erreichen, 

ergibt sich aus der Auswertung des Status der Jungen Menschen vor Maßnahmebeginn. 

Demnach handelt es sich in nahezu 60 Prozent der Fälle um Personen aus dem Bezugskreis des 

ALG II. Hierbei handelt es sich gleichermaßen um von Seiten der BAgIS zugewiesene Fälle, als auch 

um neue Kontakte, die über die Beratungsstellen der BAgIS zugeführt werden. 

Darüber hinaus bilden Schülerinnen und Schüler mit ca. 30 Prozent die zweite große Zielgruppe der 

Jugendberatungsstellen. Hier schlagen sich u. a. die Beratungsaktivitäten in den Schulen nieder, die 

der Unterstützung des Übergangs von Schule in den Beruf bzw. die Ausbildung dienen sollen. 


9. Mai 2008 




Auszubildende 

Erwerbstätige 

gemeldete Arbeitslose / 

ALG-I-Bezug 

gemeldete Arbeitslose / 

ALG-II-Bezug 

Arbeitslose – 

Leistungsbezug nach SGB XII 

Nicht gemeldete Arbeitslose / 

Arbeitssuchende 

SchülerInnen 

(nicht Berufsbildende Schulen) 

StudentIn 

Sonstige 

keine Angabe zum Status 

Status vor Maßnahmebeginn in der Jugendberatung (2006) 


0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 

1,5% 

0,2% 

0,9% 

0,2% 

1,1% 

0,6% 

3,9% 

4,3% 

Abbildung 89: Status vor Maßnahmebeginn 

Im Ergebnis zeigt sich, dass die Jugendberatungsstellen eine sinnvolle Ergänzung zu den Regelangeboten 

der BAgIS darstellen, die die angestrebte Zielgruppe der Jungen Menschen mit multiplen 

Vermittlungshemmnissen erreichen. Dies gilt insbesondere für Junge Menschen mit Migrationshintergrund, 

die durch die niedrigschwelligen Angebote direkt angesprochen werden, u. a. auch deshalb, 

weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jugendberatungsstellen teilweise selber Migrationserfahrungen 

mitbringen. 

29,6% 


9. Mai 2008 


57,8%



7.3 Sonderuntersuchung: Strukturhilfen 

7.3.1 Ausgangslage und Vorgehen 

Mit dem Strukturhilfeprogramm in der Beschäftigungsförderung der Freien Hansestadt Bremen 

fördert das Land Bremen Maßnahmen für Zielgruppen des zweiten Arbeitsmarktes, die besondere 

Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. 

Die Programme zur Förderung des zweiten Arbeitsmarktes bilden einen deutlichen Schwerpunkt des 

BAP. Für den Berichtszeitraum 2000-2007 wurden in diesem Segment insgesamt 146,2 Mio. Euro und 

damit mehr als die Hälfte (56 Prozent) der im BAP zusammengefassten Mittel verausgabt. Rund 40 

Mio. Euro der Finanzmittel stammten aus dem Europäischen Sozialfonds. 

Im Fokus der Förderung standen die folgenden Instrumente, die im Verlauf der Förderung in wechselnder 

Intensität zur Anwendung gekommen sind: 

� Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM). 

� Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM). 

� Hilfen zur Arbeit gem. §19 BSHG (HzA). 

� Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung gem. § 16 Abs. 3 SGB II (In-Jobs). 

Bei den genannten Instrumenten handelt es sich um Instrumente der Regelförderung. Durch die Förderung 

im Rahmen des BAP sollen zusätzliche Effekte erzielt werden. Inwiefern die geforderte Zusätzlichkeit 

tatsächlich erreicht wird, ist Gegenstand dieser Sonderuntersuchung. 

Die Untersuchung erfolgt entlang der nachfolgend genannten ► Zieldimensionen des Programms: 

� Durch die Aufstockung der Instrumente erfolgt eine unmittelbare Förderung von Trägern öffentlich 

geförderter Beschäftigung. Diese erhalten Zuschüsse zu ihren Sach- und Personalkosten. Hierdurch 

sollen Kapazitäten mit dem Ziel einer Verbesserung der ► Strukturqualität (siehe Kap. 

1.1.2) aufrechterhalten und ausgebaut werden. 

� Darüber hinaus soll die Förderung zu einer Verbesserung der Kompetenzen der Träger sowie zu 

einem qualitativen und quantitativen Ausbau begleitender Angebote beitragen. Mittelbar führt dieses 

zu einer Unterstützung der in den genannten Instrumenten avisierten Zielgruppen, z. B. durch 

die Finanzierung von zusätzlichen Angeboten oder sozialpädagogischer Begleitung. Diese Ziele 

werden nachfolgend unter dem Aspekt der ► Prozessqualität (siehe Kap. 1.1.3) untersucht. 

� Die Verbesserung der Prozessqualität soll mittelbar zu einer Effektivierung der Maßnahmen beitragen 

und die ► Ergebnisqualität (siehe Kap. 1.1.4) gegenüber der Regelförderung verbessern. 


9. Mai 2008 




Die Bewertung erfolgt entlang der folgenden Bewertungsdimensionen 

� [1] Zusätzlichkeit gegenüber Förderung anderer Zuwendungsgeber. 

� Welche Leistungen werden durch die Mittel des BAP gefördert, die über die Regelförderung hinausgehen? 

� Sind hiermit Anforderungen an die Struktur der Förderung verbunden, z. B. die Verwaltung oder 

die Qualität der Träger, die über die Forderungen der kofinanzierenden Zuwendungsgeber hinausgehen? 

� Besteht durch die BAP-Förderung ein Mehrwert im Hinblick auf die Steuerung des Programms? 

Wird diese Steuerung im Steuerungskreislauf umgesetzt? 

� [2] Zusätzlichkeit im Hinblick auf die eingesetzten Instrumente 

� Werden gegenüber der Regelförderung zusätzliche Förderinstrumente eingesetzt? 

� Werden Förderlücken ausgefüllt? 

� Werden die Instrumente konkretisiert? 

� [3] Zusätzlichkeit im Hinblick auf die Zielgruppenerreichung und die Wirkungen. 

� Werden über die Regelförderung hinausgehende Vorgaben zur Erreichung besonderer Zielgruppen 

gemacht? 

� Werden im Verhältnis zur Regelförderung besondere Zielgruppen tatsächlich erreicht? 

� Werden im Verhältnis zur Regelförderung höhere Integrationsquoten erzielt? 

Vorgehen bei der Untersuchung 

Die Bewertung der Zusätzlichkeit erfolgt entlang des Steuerungskreislaufs. Hierfür werden die folgenden 

Dokumente herangezogen: 

� Richtlinien. 

Die bremische Strukturfondsförderung wurde im Verlauf des Berichtszeitraums durch mehrere 

Richtlinien geregelt. Die dort im Einzelnen getroffenen Regelungen machen Vorgaben im Hinblick 

auf die durch die Förderung zu erreichenden Ziele und die einzusetzenden Instrumente. 

Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung werden die folgenden Richtlinien auf Ihre Zusätzlichkeit 

überprüft: 

� Richtlinie „Strukturhilfen für Beschäftigung und Personentwicklung sowie Förderung vorzeitiger 

Vermittlung vom 18.12.2002. 


9. Mai 2008 




� Richtlinie zur Durchführung des Landesprogramms „Strukturhilfen für Beschäftigung, Qualifizierung 

und Personalentwicklung“ vom 30.12.2004. 

� Richtlinie für das Strukturhilfeprogramm in der Beschäftigungsförderung der Freien Hansestadt 

Bremen vom 19. April 2006. 

� Wettbewerbsaufrufe. 

Die Förderung wurde operativ in mehreren Wettbewerbsverfahren umgesetzt. Zwei dieser Wettbewerbsverfahren 

(in den Jahren 2005 und 2006) werden im Weiteren darauf überprüft, inwiefern 

konkrete Vorgaben im Hinblick auf die Zusätzlichkeit der Förderung im Antragsverfahren abgebildet 

und bewertet werden. 

� Ergebnisse des Programms und Vergleichswerte aus der amtlichen Statistik. 

Zur Bewertung der Zusätzlichkeit sollen weiterhin die Outputs, Ergebnisse und Wirkungen der Förderung 

herangezogen werden. Hierfür die Ergebnisse der laufenden Evaluation exemplarisch mit 

externen Quellen zur Regelförderung (z. B. die Eingliederungsbilanzen der BA) verglichen 

7.3.2 Bewertung der Strukturqualität 

Bezogen auf die Strukturqualität stellt sich die Zusätzlichkeit der Förderung der Strukturhilfen im Rahmen 

des BAP wie folgt dar: 

� ► Bei der Strukturhilfeförderung handelt es sich grundsätzlich um eine Aufstockung der 

bestehenden Regelförderung. 

Die Strukturhilfeförderung bezuschusst Verwaltungs- und Personalkosten von Trägern von Beschäftigungsmaßnahmen 

der Regelförderung (Arbeitsbeschaffungs- und Strukturanpassungsmaßnahmen 

sowie Arbeitsgelegenheiten gem. SGB II bzw. SGB III sowie in der ersten Hälfte des Berichtszeitraums 

auch Arbeitsgelegenheiten gem. BSHG), die im Hinblick auf die Deckung von Verwaltungs-, 

Personal, und Qualifizierungskosten Förderlücken aufweist. So werden diese Kosten in 

der Regelförderung nur teilweise in Form von geringen Pauschalsätzen getragen. In der Ergänzung 

liegt somit die Zusätzlichkeit der Förderung durch das BAP. 

Ab 2006 wurde das Zielsystem dahingehend ergänzt, dass die Förderung zu einer verstärkten Profilbildung 

der arbeitsmarktpolitischen Dienstleister beitragen soll, u. a. indem Träger ihre jeweiligen 

Kompetenzen zusammenführen. Auch hierbei handelt es sich um eine Zusätzlichkeit gegenüber 

der Regelförderung, die dieses Ziel nicht vorsieht. 


9. Mai 2008 




� ► Das Angebot wurde über den Berichtszeitraum hinweg aufrechterhalten. Es erfolgte eine 

Konzentration der Mittel auf bestimmte Träger. 

Die Förderung des zweiten Arbeitsmarktes ist im Berichtszeitraum durch wechselnde Schwerpunktsetzungen 

der aktiven Arbeitsmarktförderung durch die Kostenträger gekennzeichnet. In der 

Förderung durch das BAP und den zu Grunde liegenden Richtlinien ist die Zielsetzung erkennbar, 

einen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Angebotes zu leisten. Dies belegen insbesondere die vor 

dem Hintergrund der Arbeitsmarktreformen des Bundes und den zum damaligen Zeitpunkt unklaren 

Folgen der Neuordnung der Regelförderung geschaffenen Übergangslösungen. Durch die 

Fortsetzung der Förderung durch das BAP wurde eine Planungssicherheit für die Träger intendiert 

und auch erreicht. 

Über den Berichtszeitraum hinweg betrachtet, erfolgte eine Konzentration der Fördermittel auf einen 

Teil der Träger. So erhielten 16 Träger Fördermittel in Höhe von mindestens einer Mio. Euro. 

Allein diese Träger erhielten 61 Prozent der insgesamt im Unterfonds V.1 festgelegten Fördermittel. 

Träger Festlegungen 

2000-2007 


9. Mai 2008 


Anteil an 

Unterfonds V.1 

AJB, Arbeit- und Jugendwerkstätten Bremen GmbH 13.679.256 9,3% 

bras e. V. 13.383.709 9,1% 

Förderwerk 10.122.649 6,9% 

ALZ - Arbeit und Lernzentrum e.V. 8.202.149 5,6% 

BBV - Bremer Bootsbau Vegesack 7.421.057 5,1% 

BBU - Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft Unterweser 6.535.608 4,5% 

ÖkoNet gGmbH 5.242.081 3,6% 

Fraueninitiative Quirl 4.866.218 3,3% 

Neue Arbeit der Diakonie gGmbH 4.779.546 3,3% 

GRI - e. V. 3.254.119 2,2% 

Akademie Überlingen-Soziale Qualifizierung gGmbH 2.746.048 1,9% 

WABEQ - Waller Beschäftigungs u. Qualifizierungsgesell. 2.641.298 1,8% 

faden e.V. - frauen-arbeit-dienstleistungen 2.585.935 1,8% 

Förderwerk GmbH 2.289.488 1,6% 

LAG-Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. 1.240.450 0,8% 

Hoppenbank e.V. 1.175.315 0,8% 

Gesamt 90.164.927 61,4% 

Tabelle 113: Konzentration der Träger im Unterfonds V.1 

Dieser im Verhältnis zum BAP hohe Input schlägt sich in entsprechenden Outputzahlen nieder (vgl. 

hierzu ausführlich Kap. 6.4.12). Die absolute Höhe des geleisteten Inputs und sein hoher Anteil am 

Gesamtbudget der Landesarbeitsmarktpolitik zeigen, dass hier die Bereitstellung und Aufrechterhaltung 

der Infrastruktur des zweiten Arbeitsmarktes ein eigenes Förderziel darstellt.



� ► Durch die Nennung von Förderschwerpunkten erfolgt eine Konkretisierung der Strukturwirkungen 

der Förderung. 

Ab 2006 wird durch die Nennung von Förderschwerpunkten in der Richtlinie explizit geregelt, in 

welchen Bereichen eine Förderung gewünscht ist (z. B. Bildung und Kultur, personenbezogene 

Dienstleistungen etc.). Diese Regelung ist zusätzlich gegenüber der Regelförderung, bei der in der 

Regel nur abstrakt geregelt ist, dass die Beschäftigungsmaßnahmen der Allgemeinheit nutzen 

müssen und nicht in Wettbewerb zu Unternehmen auf dem Markt treten dürfen. Durch die im BAP 

getroffenen Regelungen erfolgt dagegen eine Mittelbindung zugunsten von Förderbereichen, die 

im landespolitischen Interesse liegen, die auch im zugehörigen Wettbewerbsverfahren beachtet 

und mit Planwerten hinterlegt wurde. 

7.3.3 Bewertung der Prozessqualität 

Bezogen auf die Prozessqualität stellt sich die Zusätzlichkeit der Förderung der Strukturhilfen im Rahmen 

des BAP wie folgt dar: 

� ► Die BAP-Förderung ist an qualitative Voraussetzungen gebunden. Diese Elemente stellen 

einen Mehrwert gegenüber der Regelförderung dar. 

Zu den Zielen der Neuausrichtung der Bremischen Beschäftigungsförderung im Jahr 2001 gehörte 

die Leistungsorientierung der Träger zu intensivieren. Hierzu wurden im Programm und den Richtlinien 

Steuerungselemente eingeführt. 

� Festlegung von Leistungszielen. 

Die zwischen den Gesellschaften und den Beschäftigungsunternehmen abzuschließenden Verträge 

sollen explizit Zielquoten für erreichte Vermittlung, Praktika, Qualifizierungen sowie Auslastungszahlen 

beinhalten. Hierdurch wird eine Vorgabe für die einzusetzenden Instrumente gemacht, 

und deren Verbindlichkeit durch die geforderte vertragliche Niederlegung erhöht. 

Die zu berichtenden Indikatoren werden zwar im Einzelnen nicht in den Richtlinien quantifiziert , 

sind aber Gegenstand der Abstimmung in der Deputation und fließen in die Wettbewerbsverfahren 

und die Zuwendungsverträge mit den Beschäftigungsträgern ein. 

[Beispiel]: In der Deputationssitzung am 22.8.2001 wurden folgende Ziele der Beschäftigungsförderung 

beschlossen: 

– Arbeitsmarkterfolg: Vermittlung aus / bzw. im Anschluss an eine Maßnahme. Zielwert: 25% 

Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt (ABM/SAM). 

– Lern- und Praxiserfolg: 20 Prozent der Beschäftigungszeit müssen in Qualifizierungen 

oder Betriebspraktika absolviert werden, dies gilt für 95 Prozent der Teilnehmerinnen. 

– Teilnehmererfolg: Festlegung einer Maximalen Abwesenheitsquote von 13 Prozent, Beobachtung 

von Abbruchquoten als Indikator für die Passgenauigkeit der Maßnahmen. 

Die Zielquoten sollen gemäß Richtlinie 2003 regelmäßig überprüft werden. Dies ist in der ersten 

Hälfte der Förderperiode durch eine übergreifende Berichterstattung geschehen. 


9. Mai 2008 




� Qualitätsmanagement als Fördervoraussetzung. 

Die Förderung ist an die Voraussetzung gebunden, dass der Träger über ein extern zertifiziertes 

Qualitätsmanagement verfügt. In der Richtlinie 2006 wurde dieses Gebot auch auf 

Dienstleister der Beschäftigungsträger ausgeweitet, die mit der externen Qualifizierung der 

Teilnehmer/-innen beauftragt werden. Diese Vorgaben sind nur teilweise als zusätzlich anzusehen, 

da auch die BA im Zuge der Reformen auf dem Arbeitsmarkt ähnliche Anforderungen aufgestellt 

hat. 

� Möglichkeit der Finanzierung von Leistungsverbesserungen der Träger. 

Im Rahmen des Programms sind nicht nur reine Overhead- und Teilnehmer/-innenkosten zuwendungsfähig, 

sondern auch Maßnahmen der Träger, die zu einer Verbesserung des Angebotes 

beitragen, wie z. B. die Finanzierung von zusätzlichem Anleiterpersonal oder die eigene 

Personalentwicklung. 

Im Wettbewerbsverfahren 2005 wurden diese Aspekte der Trägerqualität umfassend thematisiert. 

Die Bewertung erfolgte anhand eines klaren Bewertungsrasters. Die Überprüfung erfolgte 

entlang der Kriterien Infrastruktur, personelle Ausstattung für Anleitung und Personalentwicklung, 

sowie Verwaltungssausstattung. Auch Aspekte der Planung und der zeitlichen Gliederung 

und Qualität der Maßnahmen wurden überprüft. 

� Einführung von Wettbewerbselementen. 

Durch die im Zuge der Neuordnung der Strukturhilfeförderung zu Beginn des Berichtszeitraums 

eingeführten Wettbewerbselemente, müssen Träger im Verlauf des Berichtszeitraums mehrmals 

Ihre Kompetenzen und Konzepte darlegen. Diese werden an den in den Wettbewerbsaufrufen 

formulierten Anforderungen und im Verhältnis zu den Wettbewerbern gemessen. Zudem 

werden Anforderungen im Hinblick auf die Flexibilität und Vielfalt des Beschäftigungsangebotes 

sowie eine Profilbildung der arbeitsmarktpolitischen Dienstleister formuliert. Diese Instrumente 

leisten einen Mehrwert im Hinblick auf die Sicherung und Verbesserung der Qualität der durch 

die Träger angebotenen Leistungen. 

� ► Die BAP-Förderung stellt gegenüber der Regelförderung erweiterte Instrumente bereit. 

� Qualifizierung/Personalentwicklung der Teilnehmer/-innen ► 

Laut Richtlinien 2003 und 2005 ist ein Teil des durch das BAP finanzierten Pauschalbetrages 

für Personalentwicklung bzw. Qualifizierung der Teilnehmer/-innen aufzuwenden. Diese umfasst 

auch die betriebsnahe Qualifizierung der Teilnehmer/-innen in Betriebspraktika. 

Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung des Instrumentariums. In der Richtlinie 2005 werden 

Qualifizierungsanteile in den Maßnahmen ABM und SAM weiter finanziert, obgleich diese 

Anforderung in der Neuregelung des SGB III zum 1.1.2004 weggefallen ist. 

Ab 2006 werden für die Projektdurchführung genauere Vorgaben gemacht. So sollen u. a. in 

den Maßnahmen individuelle und ganzheitliche Konzepte umgesetzt werden sowie eine individuelle 

Qualifikationsplanung und Erfolgsbeobachtung erfolgen. Zudem werden z. B. für die Anleitung 

oder Qualifizierung Betreuungsschlüssel festgelegt. 


9. Mai 2008 




In der Programmumsetzung sind Konzepte der Qualifizierung bzw. Personalentwicklung Gegenstand 

von Entscheidungen über die Förderung von Projekten. Im untersuchten Wettbewerbsaufruf 

2005 war das Konzept der Personalentwicklung und der Qualifizierung Teil des 

Bewertungsrasters. Auch wurden die Anteile von Praktika und externen Qualifizierungen quantifiziert. 

� Vermittlungsprämie (2003) ► 

Durch die Vermittlungsprämie (2003) wurde ein zusätzliches Instrument gegenüber der Regelförderung 

durch das BSHG eingeführt. Gemäß Richtlinie erhielt der Träger eine zusätzliche Prämie 

für eine vorzeitige Vermittlung der Teilnehmer/-innen nach § 19 BSHG. Diese war an eine 

mindestens halbjährige Beschäftigung in einem ungeförderten sozialversicherungspflichtigen 

Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt gebunden. 

Diese Förderung schafft Anreize für den Träger, die Vermittlung von Teilnehmer-/innen auch im 

Verlauf der Maßnahme zu forcieren, wodurch Locking-In Effekte vermieden werden sollen. Bei 

der Förderung handelt es sich um eine Gleichstellung der Teilnehmerinnen gegenüber Instrumenten 

der BA, die in ähnlicher Form eine Förderung einer vorzeitigen Vermittlung vorsieht. 

� ► Das in den Richtlinien 2003 und 2005 eingesetzte Instrument der Pauschalförderung ist 

im Hinblick auf Zusätzlichkeit kritisch zu hinterfragen. Die Höhe der Förderung ist aus Sicht 

der Evaluation nicht hinreichend belegt. 

Bemessungsgrundlage der BAP-Förderung waren vor 2006 die von den Beschäftigungsträgern zur 

Verfügung gestellten Arbeitsplätze für die Teilnehmer/-innen (Insgesamt 5.300 Euro pro Platz 

gem. Richtlinie 2003). Die Pauschalförderung ist nur teilweise an strukturelle oder instrumentelle 

Voraussetzungen gebunden, z. B. eine Auslastung von 90 Prozent, ein festgelegter Anteil der für 

Personalentwicklung zu verwendenden Mittel. 

Da die Träger ihren Fehlbedarf nicht im Einzelnen im Antragsverfahren darlegen mussten, ist ein 

instrumenteller Mehrwert anhand von unmittelbaren Outputs des Programms nur schwer festzustellen, 

da das Verhältnis von reinen Overheadkosten und den Aufwendungen zur Verbesserung 

der Prozessqualität nicht bekannt ist. 

[Beispiel]: In den förderfähigen Sachkosten sind betriebliche Aufwendungen enthalten, aber auch 

Kosten, die den Teilnehmer/-innen zu gute kommen, wie z. B. Weiterbildungskosten für das Anleitungspersonal. 

die Ausstattung der Arbeitsplätze sowie externe Qualifizierung. 

Auch wenn die Förderung dem Grunde nach als eine Zusatzleistung gegenüber der Regelförderung 

angesehen werden kann, ist aus der Sicht der Evaluation der Bedarf für die Höhe der Förderung 

nicht hinreichend belegt. 

Die Pauschalförderung wurde mit der Richtlinie 2006 zugunsten einer Fehlbedarfsfinanzierung abgeschafft, 

gleichwohl mit erheblichem Input (5 Mio. Euro bis Ende 2007) weitergefördert. Auch hier 

wird nicht deutlich, in welchem Verhältnis die Mittel für die unmittelbare Förderung der Trägerkosten 

und Ausgaben zur qualitativen Verbesserung des Angebotes stehen. 


9. Mai 2008 




� ► Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Zielgruppen bestehen Regelungs- und Umsetzungslücken. 

Mit der Neuordnung der Förderung im Jahr 2006 wurden diese teilweise geschlossen. 

Über den Berichtszeitraum hinweg betrachtet, finden sich in den vorgefundenen Richtlinien nur wenige 

Vorgaben im Hinblick auf die Zusammensetzung der im Programm avisierten Zielgruppen. 

So fehlen in der Richtlinie 2003 jegliche verbindliche Vorgaben bzgl. der Zielgruppen. Eine Zusätzlichkeit 

gegenüber der Zuweisung durch die Zuwendungsgeber ist somit in der Richtlinie nicht gegeben. 

Die Richtlinie wurde 2005 dahingehend ergänzt, dass ein gleichberechtigter Zugang und 

Nutzen der Angebote für Frauen und Männer gleichermaßen sicherzustellen ist. Gleiches gilt für 

die Zielgruppen der Migrantinnen und Migranten. Bis auf die Planung der Geschlechterverteilung 

ist für das Wettbewerbsverfahren des Jahres 2005 indes keine weitere Prüfung von Zielgruppen 

dokumentiert. 

Die Richtlinie 2006 legt als Zielgruppe Arbeitslose im Rechtskreis SGB II fest. Es erfolgt in der 

Richtlinie eine Nennung von Zielgruppen (unter anderem Jugendliche, Langzeitarbeitslose mit besonderen 

Vermittlungshemmnissen). Die Zielgruppenzuordnung wird hierdurch präzisiert, gleichwohl 

erfolgt auf der Ebene der Richtlinie keine verbindliche Konzentration auf Zielgruppen, die über 

die Anforderungen der genutzten Instrumente wesentlich hinausgeht. 

Im zugehörigen Wettbewerbsverfahren erfolgt eine Kontingentierung von Zielgruppen, indem die 

Plandaten aus den einzelnen Projekten (bottom-up) aufsummiert werden. Eine Quantifizierung erfolgt 

für die Anteile von Frauen, Jüngeren unter 25 und Älteren über 50 Jahren, sowie Migranten. 

Gesamt Frauen unter 25 über 50 Migrant/-innen 

100% 45% 7% 18% 24% 

Tabelle 114: Planung von Zielgruppenanteilen, Unterfonds V.1, 2006 

Darüber hinaus wird eine qualitative Einschätzung zu den Förderanteilen von Personen mit gesundheitlichen 

Einschränkungen bzw. mit Behinderung sowie Strafentlassenen bzw. Personen im 

Strafvollzug abgegeben. Aus der Sicht der Evaluation ist diese Kontingentierung zwar nicht vollständig, 

z. B. fehlen die jeweiligen Angaben der Gruppen nach Geschlecht oder der Anteil von Geringqualifizierten. 

Gleichwohl wurde hier eine Verbesserung gegenüber den früheren Regelungen 

erreicht. 

7.3.4 Bewertung der Ergebnisqualität 

Die Ergebnisse des Programms Strukturhilfen wurden im Hinblick auf die Zusammensetzung der Teilnehmer/-innen 

und die Kennzahlen zur Integration auf dem Arbeitsmarkt mit der Bremischen Eingliederungsbilanz 

der BA zu beschäftigungsschaffenden Maßnahmen im Rechtskreis SGB II verglichen. 

Die Ergebnisse stellen sich wie folgt dar: 


9. Mai 2008 




Kennzahl 

BAP-Förderung 


9. Mai 2008 


2005 2006 

Eingliederungsbilanz 

Bremen 

BAP-Förderung 

Eingliederungsbilanz 

Bremen 

- in Prozent - 

Erreichte Zielgruppen 

Anteil Langzeitarbeitslose 58 29 75 30 

Ältere ab 50 21 17 22 21 

Unter 25 10 20 7 19 

Geringqualifizierte ohne Berufsabschluss 

42 60 47 - 

Frauen 36 40 35 39 

Ausländer 13 11 12 12 

Integration auf dem Arbeitsmarkt nach 6 Monaten 

Nichtarbeitslose (Verbleibsquote) 31,6 

Integration in Sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung 

54 41 20 

Ungefördert 20 16 

Gefördert 24 25 

Arbeitslosigkeit/anderer Verbleib 56 59 

Tabelle 115: Ergebnisse Unterfonds V.1 und Eingliederungsbilanz der BA im Vergleich 

� ► Im Hinblick auf die Zusammensetzung der Zielgruppen wurde ein Mehrwert gegenüber 

der Regelförderung nur teilweise erreicht. Im Hinblick auf Geringqualifizierte und Frauen 

bleibt die BAP-Förderung hinter der Regelförderung zurück. 

- Durch die BAP-Förderung werden im Verhältnis zur Regelförderung vermehrt Langzeitarbeitslose 

gefördert. Die aus den Monitoring-Daten ermittelten Anteile sind in beiden betrachteten 

Jahren mindestens doppelt so hoch, wie in der Arbeitsmarktbilanz. 

- Der Anteil der Älteren ab 50 Jahren liegt vier bzw. einen Prozentpunkt über den in der Regelförderung 

erreichten Anteilen. Die im Wettbewerbsverfahren 2006 getroffene Vorgabe, diese 

Zielgruppe mit Anteil von 20 Prozent zu fördern wurde erreicht. 

- Der Anteil der Jüngeren unter 25 Jahren ist in der BAP-Förderung um mehr als die Hälfte 

geringer als in der Regelförderung im Rechtskreis SGB II. Dies entspricht der bereits im Konzept 

2001 geäußerten Intention, sich bei dieser Zielgruppe auf andere Förderinstrumente zu 


- Gemessen an der Eingliederungsbilanz der Beschäftigungsförderung werden weniger Personen 

ohne formalen Berufsabschluss erreicht. Diese beträgt im Jahr 2006 in der Regelförderung 

60, und in der BAP-Förderung 42 Prozent. Dieser Anteil wurde in der BAP-Förderung auf 

47 Prozent ausgebaut. 

- Die Beteiligung von Frauen an der Beschäftigungsförderung im BAP bleibt in beiden betrachteten 

Jahren um vier Prozentpunkte hinter der in der Eingliederungsbilanz ausgewiesenen Quote



zurück. Es ist im gesamten Verlauf der Förderung nicht gelungen, die Beteiligung von Frauen 

an der Förderung zu erhöhen. Der im Wettbewerbsaufruf 2006 geplante Frauenanteil von 47 

Prozent konnte ebenso nicht verwirklicht werden wie die mehrfach geäußerte Maßgabe, Frauen 

zumindest entsprechend Ihres Anteils an den Arbeitslosen zu fördern. 

- Die Beteiligung von Ausländern entspricht in etwa den in der Regelförderung erzielten Ergebnissen. 

Das in der Richtlinie 2006 festgelegte Ziel einer Migrant/-innenquote von 26,5 Prozent 

wurde im Jahr 2006 bei Weitem verfehlt. 

� ► Es wurde gegenüber der Regelförderung eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt 

erreicht. 

Die Wirkungskennzahlen sind nicht unmittelbar miteinander vergleichbar. Dies liegt unter anderem 

daran, dass im Rahmen des BAP nicht mehr erhoben wird, welcher Anteil der Teilnehmer/-innen 

nach 6 Monaten weiterhin arbeitslos ist. Somit ist eine Verbleibsquote für die beiden Berichtsjahre 

nicht bestimmbar. 

Die für das Jahr 2006 erreichte Integrationsquote zeigt gegenüber der Regelförderung ein besseres 

Ergebnis. Während in der Gesamtheit der beschäftigungsschaffenden Maßnahmen 20 Prozent 

der Teilnehmer/-innen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden konnten, 

liegt diese Quote im Programm bei 41 Prozent. Die im Verhältnis zur Regelförderung erreichte Integration 

ist in mehrfacher Hinsicht zu relativieren: 

� Die Vergleichbarkeit der Daten ist nur teilweise gegeben. Bei der Ermittlung der Integrationsquote 

durch BAgIS und Bundesagentur für Arbeit werden sämtliche Teilnehmer/-innen, beispielsweise 

auch Maßnahmenabbrüche gezählt. Die BAP-Quoten werden auf Basis der erfolgten 

Rückläufe zum Verbleib berechnet, wobei es im Verhältnis zur Regelförderung tendenziell 

zu einer Überschätzung der Quote kommt. Für das Jahr 2006 lagen für rund 2.300 der insgesamt 

4.500 ausgetretenen Teilnehmer/-innen Angaben zum Verbleib vor; dies entspricht einer 

Rücklaufquote von 51 Prozent. 

� Mehr als die Hälfte der Integrationsleistungen des BAP-Programms beziehen sich auf eine Integration 

in geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 

� Die Zusammensetzung der Zielgruppen in BAP und der Regelförderung weichen voneinander 

ab. Inwiefern sich die im Verhältnis zur Regelförderung erhöhte Förderung von Langzeitarbeitslosen 

und die verminderte Förderung von Geringqualifizierten auf die Integrationsleistungen 

auswirken, ist nicht bekannt. 

7.3.5 Fazit 

Zusammenfassend lassen sich folgende Feststellungen treffen: 

� Bei der Strukturhilfeförderung handelt es sich grundsätzlich um eine Aufstockung der bestehenden 

Regelförderung. Hier wurde insbesondere das Ziel verfolgt, ein Angebot für den Bremischen zwei- 


9. Mai 2008 




ten Arbeitsmarkt vorzuhalten. Dieses Ziel wurde weitgehend erreicht, wobei eine Konzentration der 

Mittel auf eine Gruppe von Trägern erfolgte. 

� Im Hinblick auf Prozessqualität wird durch die Vorgaben des BAP ein Mehrwert geschaffen, z. B. 

durch Elemente des Qualitätsmanagements oder der Steuerung durch vertragliche Vereinbarungen 

von Leistungszielen mit den Trägern. Die Wettbewerbsorientierung und Prüfung der Vorhaben 

anhand von Qualitätskriterien sind grundsätzlich geeignete Instrumente, um die Qualität der Durchführung 

von Beschäftigungsmaßnahmen zu verbessern. 

� Die Förderung stellt zusätzliche Instrumente bereit oder stockt diese auf (z. B. Qualifizierung der 

Teilnehmer/-innen, Vermittlungsorientierung), darüber hinaus wird in der Richtlinie festgelegt, dass 

der Instrumenteneinsatz in den mit den Trägern abzuschließenden Leistungsverträgen mit Leistungskennzahlen 

zu unterlegen und somit zu überprüfen ist. 

Die langjährig praktizierte Pauschalförderung ist kritisch zu hinterfragen. Hier wurde lediglich geregelt, 

welcher Teil der Förderpauschale für die Zwecke der Teilnehmer/-innenqualifizierung 

zweckgebunden sind. Zudem ist die absolute Höhe der Förderung aus Sicht der Evaluation nicht 

hinreichend belegt. 

Mit dem Wettbewerbsverfahren 2006 wurde die Praxis der Pauschalförderung aufgegeben, zugunsten 

eines Nachweises des Fehlbedarfes durch die Träger. Die Umstellung stellt aus der Sicht 

der Evaluation einen richtigen Schritt dar. Gleichwohl sieht die Evaluation im Wettbewerbsverfahren 

2006 noch keine genügende Transparenz im Hinblick auf die Abgrenzung zwischen den Programminputs 

für die Aufrechterhaltung der Struktur im (Overheadkosten) und denjenigen Inputs, 

die einen Beitrag zu einer Verbesserung der Qualität der Maßnahmen leisten sollen. Hier besteht 

aus der Sicht der Evaluation Handlungsbedarf für zukünftige Regelungen. 

� Im Hinblick auf die Zielgruppen ist eine wesentlich über die Regelförderung hinausgehende Orientierung 

nur teilweise gegeben. Es wird mit einem höheren Anteil von Langzeitarbeitslosen eine im 

Verhältnis schwierigere Zielgruppe erreicht, gleichzeitig aber verfügt die im Rahmen des BAP geförderte 

Gruppe über im Schnitt höhere formale berufliche Qualifikationen. Zudem ist es nicht hinreichend 

gelungen, die Beteiligung von Frauen sicherzustellen. 

Auf der Steuerungsebene ist die Zusammensetzug von Zielgruppen nur ansatzweise verankert – 

hier wurden Regelungslücken festgestellt, die sich in Teilen auch in Wettbewerbsverfahren fortsetzen. 

Mit einer Kontingentierung von Zielgruppen an der Förderung wurde im Wettbewerbsverfahren 

2006 der richtige Weg beschritten. 

� Die Wirkungen der Förderung stellen sich im Verhältnis zur Regelförderung für das betrachtete 

Vergleichjahr 2006 besser dar. Die rechnerische Verdoppelung der erreichten Integrationsquote ist 

aufgrund unterschiedlicher Berechnungsmodi, der nur teilweise erfüllten Vorgabe einer Konzentration 

auf den ersten Arbeitsmarkt sowie der gegenüber der Regelförderung abweichenden Zielgruppenstruktur 

zu relativieren. 


9. Mai 2008 




8 Genderstrategie 

Die vorliegende Evaluation der Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen des BAP für die 

vergangene Förderperiode hat gezeigt, dass Fragen der Chancengleichheit in vielen Strukturen und 

Prozessen der Beschäftigungspolitik der Freien Hansestadt Bremen Berücksichtigung finden. 

Zudem weisen die Ergebnisse der Analyse der Förderinhalte des BAP (vgl. Kap. 6) darauf hin, das in 

der Bremischen Förderpolitik in den letzten Jahren eine verstärkte Orientierung am Querschnittsziel 

Chancengleichheit erfolgte. 

In der Gesamtschau gibt es gleichwohl weiteren Handlungsbedarf, insbesondere im Hinblick auf die 

gezielte Steuerung der Strategie des Gender Mainstreaming als auch in Bezug auf die Erfassung von 

Gleichstellungswirkungen (z. B. Erhebung des Verbleibs aber auch inhaltliche Aspekte der Förderung). 

Um dies zu bewerkstelligen, wird im vorliegenden Kapitel ein Vorschlag für eine umsetzungsorientierte 

„Genderstrategie“ in der Arbeitsmarktpolitik im Land Bremen gemacht. Diese umfasst Vorschläge für 

die Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreaming, die die Chancengleichheit in der Arbeitmarktförderung 

des Landes Bremen zum Ziel hat. 

Chancengleichheit als Querschnittsziel wird hier demnach verstanden als eine durchgängige Verankerung 

von Gleichstellung in ihren verschiedenen Dimensionen über alle Förderbereiche hinweg. Das 

Ziel der Gleichstellung kann und soll dabei durch frauenspezifische (und ggf. männerspezifische) Förderung 

sowie – und nicht weniger bedeutsam - durch Gleichstellungsbeiträge in den einzelnen Förderbereichen 

erreicht werden. Insofern basiert diese Genderstrategie auf dem Prinzip der Doppelstrategie: 

Spezifische Maßnahmen und Querschnittsorientierung bedingen sich. 

Eine Genderstrategie muss auf Zielstellungen beruhen, die sich aus einer Sachlage ableiten lassen. 

Hier haben einerseits EU-Vorgaben eine Bedeutung. Andererseits bestehen spezifische Bremer 

Gleichstellungsbedarfe, wie sie sich in sozioökonomischen Genderanalysen sowie regionalspezifischen 

Studien zur Gleichstellungssituation und Evaluationen zeigen. 

Die Unterbreitung einer Strategie beantwortet die Kernfrage, wie die konstatierten Gleichstellungsziele 

im Sinne des „top-down“ gesteuert werden können. Hierbei ist Kohärenz durch den gesamten Steuerkreislauf 

das zentrale Prinzip. 

Das ESF-OP bietet für die jetzige Förderperiode eine gute Grundlage zur Berücksichtigung des Querschnittsziels 

der Chancengleichheit. Um die Gender Mainstreaming als Querschnittsstrategie zu implementieren, 

besteht jedoch weiterhin ein Bedarf hinsichtlich der gezielten Steuerung und der Kohärenz 

über alle Phasen des Steuerungskreislaufes hinweg. 

Die hier vorgestellten Hinweise für eine Genderstrategie setzen deswegen an dem in der letzten Förderperiode 

bereits Praktiziertem bzw. Erreichtem an. Wo Bedarfe im Bereich der Steuerung festzustellen 

sind, die einer Durchgängigkeit der Gleichstellungsorientierung im Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramm 

(BAP) entgegenstehen, werden diese mit konkreten Vorschlägen gefüllt. 


9. Mai 2008 




Aufgrund der Tatsache, dass die Förderperiode, für die die vorliegende Strategie Anwendung finden 

soll, bereits begonnen hat und entsprechende Weichenstellungen bereits getroffen wurden, nehmen 

die folgenden Ausführungen Rücksicht auf die entsprechenden Analyse- und Steuerungsdokumente 

(OP, Fördergrundsätze, Wettbewerbsaufrufe, Auswahlkriterien). Soweit erforderlich werden hierzu 

Optimierungsvorschläge unterbreitet. 

Entsprechend des Charakters einer durchgehenden Orientierung an Chancengleichheit, wird die Strategie 

im vorliegenden Kapitel entsprechend des Steuerungskreislaufes unterbreitet. 

Stufe 6: 


(Wirkungen) 

Stufe 5: 

► Soll-/Ist-Abgleich 

(Controlling i. e. S.) 

▲ 

Strategische 

Steuerung 

Operative 

Steuerung 

▼ 

Stufe 0: Übergeordnete Zielbestimmungen zur Chancengleichheit 

Analog: Genderkreislauf 


IT-System / 

Berichtswesen 

Abbildung 90: Genderkreislauf 

Stufe 1: 


Stufe 4: 


Arbeitsmarkt- 

Monitoring 


Strukturfondsförderung / 

BAP 

Prozesse 


9. Mai 2008 


Stufe 2: 


(strategisch / operativ) 

Ziel- und 

Indikatorensystem/ 

Richtlinien 

Prozesse 

/ (Akteurs-) 

Strukturen 

Stufe 3: 

► Implementierung 

In Abweichung zur Darstellung des Steuerungskreislauf in Kapitel 4 wird hier eine Stufe 0 (vgl. Kap. 

8.1) eingeführt, die die übergeordneten Zielbestimmungen umfasst: Kapitel 8.1 geht einerseits auf die 

Vorgaben der EU zur Gleichstellung ein; andererseits werden die Chancengleichheitsziele, die das 

Land für sich selbst definiert hat und wie sie im ESF-OP als das für das BAP relevante Dokument, 

vorgestellt. An dem hier herausgearbeiteten Zielbündel sollte sich der gesamte Prozess der Steuerung 

und Umsetzung orientieren.



Kapitel 8.2 widmet sich der Frage der Bedarfsanalyse, die sich aus verschiedenen Erhebungen und 

Studien zum Thema Gleichstellungssituation im Land Bremen und der sozioökonomischen Analyse im 

ESF-OP ergibt. Des Weiteren werden Ergebnisse aus der Studie Gender Mainstreaming im EFRE 

(Frey/Claus u. a. 2007) sowie der ZGF (2007) an dieser Stelle verwertet. Im Ergebnis werden die Aussagen 

der Operationellen Programme (OPs) herangezogen und im Hinblick auf die übergeordneten 

Zielsetzungen (siehe oben) bewertet. Ferner wird ein entsprechender Bedarf an auszuwertenden bzw. 

zu erhebenden Daten abgeleitet. 

In Kapitel 8.3 geht es um das Zielsystem in Bezug auf Gleichstellung. Im Vordergrund steht die Frage, 

ob sich die o. g. Ziele in den bisherigen zielrelevanten Steuerungsdokumenten (z. B. Fördergrundsätzen) 

und Indikatoren spiegeln. Des Weiteren werden Vorschläge für die Bildung von Indikatoren unterbreitet. 

Hier wird die Frage gestellt, welche Anforderungen die Instrumente auf dieser Ebene (Wettbewerbsaufrufe, 

Kriterien der Auswahl) minimal enthalten sollten, um die Chancengleichheitsziele des 

Landes adäquat zu spiegeln und gleichzeitig ein handhabbares (Gender-)Monitoring zu gewährleisten. 

Um eine integrative Genderstrategie erfolgreich umzusetzen, ist es notwendig, auf allen beteiligten 

Akteursebenen Zuständigkeiten und Kompetenzanforderungen zu formulieren. Kapitel 8.4.1 geht 

darauf ein, welche Verantwortlichkeiten an welcher Stelle in der Akteursstruktur verankert werden 

sollen. Des Weiteren wird darauf eingegangen, welche Steuerungsgremien sich in welcher Weise mit 

der Frage der Querschnittsstrategie Gender Mainstreaming bzw. dem Ziel der Chancengleichheit befassen 

sollten. In Kapitel 8.4.2 steht die operative Ebene im Vordergrund. Hier werden Hinweise dazu 

gegeben, welche Voraussetzungen geschaffen werden sollten, um eine genderorientierte Begleitstruktur 

abzusichern. Dies bezieht sich zum einen auf die Erarbeitung von Instrumenten für verschiedene 

Förderbereiche (z. B. Arbeitshilfen), die die Träger noch besser in die Lage versetzt, Gleichstellung 

in ihrer Arbeit zu sichern. 

Kapitel 8.5 behandelt das Vergabeverfahren und macht konkrete Vorschläge für die Gestaltung von 

Wettbewerbsaufrufen und Bewertungsrastern in Bezug auf Chancengleichheit. Um eine genderorientierte 

Begleitung geht es im Kapitel 8.6. Welche Anforderungen das Monitoring unter Gesichtspunkten 

der Gleichstellung erfüllen sollte, wird in Kapitel 8.6 vorgestellt. Dies bezieht sich zum einen auf die 

laufende Erfassung und Auswertung von geschlechtsdifferenzierten Daten bezogen auf die Gleichstellungsziele, 

zum anderen auf die Frage des Fachcontrollings bzw. inhaltlichen Genderaspekte. 

Als Abschluss jedes Kapitels werden Bausteine für eine Genderstrategie vorgeschlagen, diese werden 

abschließend in Kapitel 8.7 zusammenfassend dargestellt. 


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8.1 Stufe 0 ► Zielbestimmungen auf den verschiedenen Ebenen 

8.1.1 Gleichstellungsziele der Kommission für die Strukturfondsförderung 

Für die Umsetzung des Europäischen Sozialfonds (ESF) legt die Europäische Union (EU) im aktuellen 

„Fahrplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2006-2010“ unter dem Aktionsschwerpunkt 

1 - „Gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit für Frauen und Männer“ - fest, dass sie gemeinsam mit 

den Mitgliedsstaaten Gender Mainstreaming und spezifische Maßnahmen für Frauen bei der Planung 

und Umsetzung innerhalb aller Strukturfonds fördert (Europäische Kommission 2006). 

Gleichstellung wird innerhalb der Lissabon-Strategie mit dem Ziel einer Frauenbeschäftigungsquote 

von 60 Prozent bis 2010 weiterhin ein hoher Stellenwert beigemessen. Die im Rahmen dieser Europäischen 

Beschäftigungsstrategie (EBS) erstellten integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung 

48 werden gemäß dem neuen Drei-Jahres-Rhythmus für die Zeit ab 2009 überprüft und gegebenenfalls 

geändert, wodurch sich ein beständiger Koordinierungsbedarf mit der Kommission im Hinblick 

auf die Umsetzung des ESF ergeben wird, der zur EBS beitragen soll. 

In ihrer Mitteilung zur Zukunft der Kohäsionspolitik aus dem Jahr 2005 formuliert die Kommission im 

Kapitel zu den übergreifenden Leitlinien: „Die Mitgliedstaaten und Regionen sollten das Ziel der 

Gleichstellung von Männern und Frauen in allen Phasen der Ausarbeitung und Durchführung der Programme 

und Projekte verfolgen. Dies kann durch spezielle Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung 

geschehen, ebenso wie durch sorgfältige Prüfung, wie sich andere Projekte und die Verwaltung 

der Fonds auf Männer und Frauen auswirken“ (Europäische Kommission 2005, S. 14). 

Festgelegt und konkretisiert werden diese übergreifenden Vorgaben innerhalb der Allgemeinen Verordnung 

(Verordnung (EG) Nr. 1083/2006), der Durchführungsverordnung (Verordnung (EG) Nr. 

1828/2006) und der ESF-Verordnung (Verordnung (EG) Nr. 1081/2006). 

In der Allgemeinen Verordnung sind die gemeinsamen Grundsätze, Regeln und Standards für die 

Strukturfonds festgelegt. Artikel 9 (3) VO (EG) 1083/2006 bekräftigt als Grundsätze der Intervention 

die Ausrichtung auf die Ziele der integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung (2005-2008). 

Anhang IV definiert bei den Ausgabenkategorien für diese Zielvorgaben hinsichtlich Gleichstellung: 

� Nr. 69: Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von Frauen zur Beschäftigung, zur Erhöhung 

der dauerhaften Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben und zur Verbesserung ihres beruflichen 

48 Die integrierten Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung (2005-2008) sehen die Umsetzung von Gender 

Mainstreaming vor. Leitlinie 18 (Förderung lebenszyklusorientierter Ansatz in der Beschäftigungspolitik) benennt 

als gleichstellungspolitische Ziele die erhöhte Erwerbsbeteiligung von Frauen, Beseitigung geschlechtsspezifischer 

Unterschiede bei Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Entgelt sowie eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit 

und Privatleben durch zugängliche und erschwingliche Betreuungseinrichtungen für Kinder und sonstige betreuungsbedürftige 

Personen (Europäische Kommission 2005a). Als quantifizierte Benchmarks werden die Lissabon- 

Ziele (60 Prozent Frauenbeschäftigungsquote bis 2010) und die Barcelona-Ziele (Kinderbetreuungsangebot für 

mind. 90 Prozent der Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt sowie für mind. 33 Prozent der Kinder unter 

drei Jahren). 


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Fortkommens, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation auf dem Arbeitsmarkt und 

Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, z. B. Erleichterung des Zugangs 

zur Kinderbetreuung und zu Betreuungsmaßnahmen für abhängige Personen 

� Nr. 73: Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen und beruflichen 

Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich Maßnahmen (…) zum Abbau der geschlechtsspezifischen 

Segregation bei den Fächern (…). 

Artikel 11 VO (EG) 1083/2006 verlangt, dass Einrichtungen zur Förderung der Gleichstellung von 

Männern und Frauen in die Partnerschaft zur Verwirklichung des Programms einzubeziehen sind. In 

Artikel 16 wird unter der Überschrift „Gleichstellung von Männern und Frauen und Nichtdiskriminierung“ 

die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern als Querschnittsziel vorgegeben. 

Entsprechend Artikel 66 (2) VO (EG) 1083/2006 werden die Aufschlüsselung von Statistiken nach 

Geschlecht vorgenommen, sofern die Art der Intervention es zulässt. 

Auf Basis von Artikel 40.2 (f) und (g) VO (EG) 1083/2006 werden diese Vorgaben in der Durchführungsverordnung 

aufgegriffen, und zum einen für die Jahres- und Abschlussberichte und zum anderen 

zu erhebenden Teilnehmendendaten genauere Angaben im Anhang gemacht. Anhang XVIII spezifiziert 

für die Ergebnisse und Fortschrittsanalysen der Berichte, dass bei der Übersicht über die 

Durchführung des operationellen Programms und der Darstellung zu den Prioritätsachsen alle Indikatoren 

soweit möglich nach Geschlecht aufzuschlüsseln sind 49 . Bei nicht Vorliegen ist der Kommission 

über den Zeitpunkt der Verfügbarkeit und der Übermittlung Mitteilung zu machen. Zudem sollen in der 

Übersicht zur Durchführung des operationellen Programms bei der qualitativen Analyse die Wirkungen 

der Durchführung auf Chancengleichheit demonstriert werden. Angaben über die Wirkungen der Förderung 

von Chancengleichheit sollen gegebenenfalls auch in der qualitativen Analyse zu den Prioritätsachsen 

vorhanden sein. Anhang XXIII präzisiert, dass die Daten zu den Teilnehmenden an ESF- 

Vorhaben nach Prioritäten und Geschlecht aufgeschlüsselt werden sollen. 

Die ESF-Verordnung beinhaltet mehrere Verpflichtungen zur Gleichstellungsförderung. Erste Verweise 

sind in der Begründung: Punkt sieben besagt, dass der ESF nationalstaatliche Politik unterstützt, 

sofern sie mit den Leitlinien und Empfehlungen u. a. zur Förderung der Nichtdiskriminierung 

und Gleichstellung übereinstimmt; in Punkt neun und zehn wird gefordert, dass Beschäftigungsmöglichkeiten 

sowohl für Frauen als auch für Männer verbessert werden sollen. Ausgeführt wird das 

Gleichstellungsziel mit Punkt 18: „Die Mitgliedsstaaten und die Kommission müssen dafür sorgen, 

dass die Umsetzung der Schwerpunkte, die vom ESF im Rahmen der Ziele der Konvergenz und der 

Regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung finanziert werden, zur Förderung der Chancengleichheit 

und zur Beseitigung von Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern beitragen. Ein Konzept 

der durchgängigen Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts sollte mit gezielten Maßnahmen 

kombiniert werden, die dazu beitragen, dass mehr Frauen dauerhaft erwerbstätig sind und beruflich 

aufsteigen“ (Verordnung (EG) Nr. 1081/2006, S. L210/13). Es handelt sich somit um eine „Muss“- 

Bestimmung, und nicht wie sonst häufig um eine „Kann“- oder „Soll“-Bestimmung. 

49 

Die Kommission bekräftigt auch in ihrem Arbeitsdokument 2 „Indikative Leitlinien zu Bewertungsverfahren: 

Indikatoren für Begleitung und Bewertung“ diese Anforderung (Europäische Kommission 2006a). 


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Inhaltlich differenziert ist Artikel 3 der Verordnung, in dem, bezogen auf den Interventionsbereich und 

dessen Ziele Konvergenz und Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, auch gleichstellungspolitische 

Ziele zu den Schwerpunkten benannt werden. In Artikel 3.1(b)iii 50 wird die „durchgängige 

Berücksichtigung der Gleichstellung, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von 

Frauen zur Beschäftigung, zur Erhöhung der dauerhaften Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben 

und zur Verbesserung ihres beruflichen Fortkommens und Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation 

auf dem Arbeitsmarkt, unter anderem indem die direkten und indirekten Ursachen des geschlechtsspezifischen 

Lohngefälles angegangen werden“ aufgeführt (Verordnung (EG) Nr. 1081/2006, 

S. L210/14). 

Maßnahmen, mit denen besserer Zugang zu Kinderbetreuung und Betreuungsangeboten für abhängige 

Personen bzw. Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Möglichkeiten des Wiedereinstiegs gefördert 

werden sollen, sind sowohl in Artikel 3.1(b)ii als auch in Artikel 3.1(c)i benannt. Ebenso wird für 

verbesserte Investitionen in Humankapital in Artikel 3.2(a)ii die „Förderung einer verstärkten Teilnahme 

an der allgemeinen und beruflichen Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich 

Maßnahmen (…), zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation bei den Fächern (…)“ beansprucht 

(Verordnung (EG) Nr. 1081/2006, S. L210/15). 

Zentral ist zudem Artikel 6 „Gleichstellung von Frauen und Männern und Chancengleichheit“, der 

nicht nur eine durchgängige inhaltliche Umsetzung, sondern auch organisatorische Beachtung von 

Gleichstellung einfordert: „Die Mitgliedstaaten tragen dafür Sorge, dass die operationellen Programme 

eine Beschreibung enthalten, wie die Gleichstellung von Frauen und Männern und die Chancengleichheit 

bei der Ausarbeitung, der Durchführung, der Begleitung und der Evaluierung der operationellen 

Programme gefördert wird. Die Mitgliedstaaten setzen sich, soweit dies angebracht ist, für eine ausgewogene 

Beteiligung von Frauen und Männern bei der Verwaltung und bei der Durchführung der 

operationellen Programme auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene ein“ (Verordnung (EG) Nr. 

1081/2006, S. L210/16). 

Bezogen auf Evaluationen und Berichtspflichten wird in Artikel 4(5) dazu verpflichtet, dass bei Evaluierungen 

der im Zusammenhang mit dem ESF kofinanzierten Aktionen zur Umsetzung der Europäischen 

Beschäftigungsstrategie, u. a. die Nichtdiskriminierung und die Gleichstellung von Frauen und 

Männern in den Mitgliedsstaaten beurteilt werden muss. Artikel 10a führt hinsichtlich der jährlichen 

Durchführungsberichte und des Abschlussberichts aus, die durchgängige Berücksichtigung des 

Gleichstellungsaspekts sowie geschlechtsspezifischer Aktionen gegebenenfalls darzustellen. 

8.1.2 Gleichstellungsziele auf Landesebene 

Das Land Bremen verfolgt ausdrücklich das Ziel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern 

und verfolgt Gender Mainstreaming als Strategie. Die Aufgabe, Gender Mainstreaming im Rahmen 

der Beschäftigungspolitik umzusetzen, ergibt sich für das Land Bremen durch… 

50 Schwerpunkt 2: Verbesserung des Zugangs von Arbeitssuchenden und nicht erwerbstätigen Personen zum 

Arbeitsmarkt und Verbesserung ihrer dauerhaften Eingliederung in den Arbeitsmarkt, Vermeidung der Arbeitslosigkeit, 

insbesondere der Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit, Förderung des aktiven Alterns eines längeren 

Arbeitslebens und Erhöhung der Beteiligung am Arbeitsmarkt. 


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� … den Beschluss der Bürgerschaft vom 16.05.2001: „Gleichstellung von Frauen und Männern 

gezielt und konsequent umsetzen — Gender Mainstreaming als Strategie im politischen Handeln 

verankern“. 

� …den Senatsbeschluss vom 19.02.2002: „Durchsetzung des Prinzips der Chancengleichheit von 

Männern und Frauen in der Bremer Landespolitik (Gender Mainstreaming)“. 

Ein Pilotprojekt im Rahmen der Umsetzung von Gender Mainstreaming im Land Bremen der Senatorin 

für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales ist dabei die „Umsetzung der Doppelstrategie 

des Gender Mainstreaming als integriertes Steuerungs- und Handlungskonzept der EU-geförderten 

Arbeits- und Beschäftigungsförderung im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms 

(BAP)“. 51 Nach Abschluss der Pilotphase im Dezember 2006 soll Gender Mainstreaming als durchgängiges 

Prinzip in allen Ressorts verankert werden. Ein entsprechender Empfehlungskatalog wurde 

verabschiedet. 

Dabei wird in den entsprechenden Dokumenten die Umsetzung von Gender Mainstreaming als durchgängiges 

Prinzip beschrieben, das gleichzeitig als Doppelstrategie zwischen querschnittsmäßiger 

Verankerung und spezifischen Maßnahmen besteht. Für das Land Bremen wird hierzu u. a. ein Fokus 

auf die durchgängige geschlechterdifferenzierte Datenerhebung und -aufarbeitung gelegt. 

Die Koalitionsvereinbarung der Regierung führt zum Thema Gleichstellung von Frauen auf dem 

Arbeitsmarkt aus: 

„Für die Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern wird die Doppelstrategie 

aus Gender Mainstreaming und Frauenförderung fortgesetzt. Frauenspezifische Maßnahmen 

wie z. B. Beratung und Coaching werden fortgeführt. Darüber hinaus werden alle Förderaktivitäten 

überprüft, welche Beiträge sie zur Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern 

leisten. 

Weil Frauen sowohl von Arbeitslosigkeit als auch von dem Risiko, durch Erwerbsarbeit kein 

existenzsicherndes Einkommen zu erzielen, besonders betroffen sind, werden ausbildungs- 

und arbeitsmarktpolitische Instrumente und Maßnahmen zusammen mit Wirtschaftsfördermaßnahmen, 

Existenzgründungs- und Beratungsangeboten zu einem Chancengleichheitsprogramm 

gebündelt und ausgebaut. Eine unabhängige Beratung arbeitsloser und 

Arbeit suchender Frauen wird gewährleistet. Die Angebote dieses Programms berücksichtigen 

die spezielle Situation von Frauen z. B. durch zeitlich flexible und Teilzeitmaßnahmen. Sie zielen 

ausdrücklich auch auf Frauen ab, die keine Leistungen nach SGB II, SGB III oder SGB XII 

beziehen. In der Ausbildungsförderung sowie der Ausbildungs- und Berufsberatung ist die 

Ausweitung des Berufswahlspektrums von Mädchen und Frauen ein wesentliches Ziel. 

Der steigende Pflegebedarf erfordert neue Konzepte zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 

die erwerbstätigen Frauen und Männern geeignete Handlungsoptionen eröffnen. Die Verein- 

51 

Siehe: Zweiter Bericht zur Umsetzung des Gender-Mainstreaming-Konzeptes in der Bremischen Verwaltung – 

Abschlussbericht Pilotphase, S. 28f. 


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barkeit von Beruf und Familie ist ein wesentlicher Aspekt des Kinderbetreuungsangebotes und 

schlägt sich in Qualifizierungs- und anderen Wiedereinstiegsangeboten für Berufsrückkehrerinnen 

nieder.“ 52 

Die auf Landesebene genannten Ziele harmonieren mit den Zielen der EU, indem sie zunächst deutlich 

über die Maßgabe der Nicht-Diskriminierung hinausgehen. Darüber hinaus werden sowohl Verfahrensziele 

als auch Ergebnisziele vorgegeben. 

8.1.3 Gleichstellungsziele im ESF-OP 

Auch das ESF-OP als Grundlage des BAP enthält klare Aussagen zum Verfahren im Sinne des Prozessziels: 

„Auf allen Prioritätsachsen sollen sämtliche Förderungen gendergerecht geplant und durchgeführt 

werden. Zusätzlich sollen frauenspezifische Förderungen auf allen Prioritätsachsen sowie 

Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie die Chancengleichheit zwischen Frauen 

und Männern (als eigenen Schwerpunkt der Landesarbeitsmarktpolitik) fördern“ (S. 58). Auch wenn 

nicht deutlich wird, was unter „gendergerecht“ zu verstehen ist (Sicherung des Zugangs für Frauen 

und Männern gleichermaßen im Sinne einer Nichtdiskriminierung oder – darüber hinausgehend – 

aktives verfolgen von Gleichstellungszielen), ist hier eine Doppelstrategie angelegt. 

Das OP enthält darüber hinaus bereits für einzelne Prioritätsachsen und Handlungsfelder bestimmte 

Gleichstellungsziele (siehe unten 8.3) bzw. beinhaltet ein eigenes Handlungsfeld zum Thema „Vereinbarkeit 

von Familie und Beruf und Frauenförderung“, ein Zielsystem zur Chancengleichheit ist auf 

dieser Eben also bereits angelegt. Ebenso sind Zielquoten für einzelne Förderbereiche sowie „Gender-Indikatoren“ 

wie folgt ausgewiesen: 

„Um das Querschnittsthema Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern im Monitoring und 

Controlling abzusichern, wird die Umsetzung des ESF im Land Bremen von Gender-Indikatoren begleitet. 

Diese Gender-Indikatoren werden auf die zwei Dimensionen Projektarten und Projektziele wie 

folgt bezogen: 

� Projektarten ► 

� ohne Genderberücksichtigung (geschlechtsunsensibel, sog. geschlechtsneutral), 

� mit Genderberücksichtigung (geschlechtssensibel), 

� Projekte zur Implementierung der Doppelstrategie Gender Mainstreaming (Training, Beratung, 

Studien, ...), 

� frauenspezifische Projekte, 

� männerspezifische Projekte, 

52 Quelle: Vereinbarung zur Zusammenarbeit in einer Regierungskoalition für die 17. Wahlperiode der Bremischen 

Bürgerschaft 2007 – 2011: http://www.bremen.de/fastmedia/36/Koalitionsvereinbarung_Endfassung.pdf S. 

46 


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� Projekte zur Veränderung der Rahmenbedingungen (Vereinbarkeit, Kinderbetreuung, ...). 

� Projektziele (laut NSRP) ► 

� Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer, 

� Berücksichtigung der Bedürfnisse und Potenziale von Frauen, Männern und Familien, 

� Steigerung der Frauenerwerbsbeteiligung, Abbau der beruflichen horizontalen und vertikalen 

Geschlechtersegregation, 

� Stärkung des Unternehmertums und der Existenzgründung von Frauen, 

� Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in den Bereichen Bildung, Forschung, Innovation. 

Auf diesen zwei Dimensionen sollen materielle (Anzahl Projekte und Personen, differenziert nach Geschlecht) 

und finanzielle (ESF- und Gesamtmittel) Umsetzungsdaten ausgewertet werden“ (ESF-OP S. 

103/104). 

Da die Ziele sich mit oben genannten Gleichstellungszielen teilweise decken bzw. diese ergänzen, ist 

festzustellen, dass auf der Ebene der Vorgaben ein Zielsystem hinsichtlich der Querschnittsaufgabe 

Chancengleichheit vorhanden ist, das es im Rahmen der Ausgestaltung und Umsetzung der Förderung 

durchgängig zu berücksichtigen gilt. Eine Genderstrategie muss an dieser Zielorientierung ausgerichtet 

sein. 

8.1.4 Zusammenfassung: Zielorientierung 

Zusammenfassend ergeben sich die folgenden übergeordneten Chancengleichheitsziele: Zum einen 

ist als Prozessziel eine Doppelstrategie in den verschiedenen Vorgaben angelegt. Sowohl Gleichstellung 

als Querschnittsziel als auch spezifische Maßnahmen sollen zum anderen zu den Ergebniszielen 

führen. Diese inhaltlichen Zielstellungen bestehen in mehreren, auch miteinander verknüpften 

Chancengleichheitszielen (siehe oben). 

Diese Ziele stellen einen Orientierungsrahmen dafür dar, was Chancengleichheit konkret in Bezug auf 

einzelne Förderbereiche heißen kann. So können bestimmte Programme schwerpunktmäßig zu bestimmten 

Chancengleichheitszielen einen Beitrag leisten. Das Verfolgen einer Genderstrategie heißt 

im Kern, eine entsprechende strategische Steuerung vorzunehmen, die entsprechenden Ziele und 

Indikatoren für die Förderbereiche zu formulieren. 

Im ESF-OP ist eine Genderstrategie insofern angelegt, als dass hier einerseits Ziele benannt sind und 

andererseits Instrumente der Bewertung angelegt sind. So ist die Kategorisierung von Projektarten 

hinsichtlich Gleichstellung eine Möglichkeit der Bewertung von Programmen. Des Weiteren ist im 

ESF-OP ein „Gender-Budgeting“ angelegt, da eine Auswertung der Förderung nach Mittelverteilungen 

auf Personen und Projekte angestrebt wird. 

Als Fazit ist hier festzustellen dass das Querschnittsziel Chancengleichheit bzw. die Umsetzung der 

Doppelstrategie Gender Mainstreaming keine Soll-Aufgabe ist, sondern es sich hier um eine Ver- 


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pflichtung handelt, die über verschiedene Vorgaben und Beschlüsse abgesichert ist. Zudem leisten 

die benannten Ziele eine grundlegende Orientierung für die Genderstrategie, die in allen Stufen des 

Steuerkreislaufs sowohl auf der strategischen als auch auf der operativen Ebene eine durchgängige 

Berücksichtigung finden soll. 


► Orientierung an Gleichstellungszielen bis hinunter auf die Ebene der Unterfonds. 

Die Verflechtung diskriminierender Strukturen am Arbeitsmarkt verlangt eine integrierte Zielorientierung: 

Obwohl eine Schwerpunktsetzung für bestimmte Ziele in bestimmten Zeitabschnitten möglich 

ist, wird nur das gleichzeitige Verfolgen verschiedener Chancengleichheitsziele in den verschiedenen 

Programmen zu einem messbaren Beitrag für Gleichstellung im Rahmen der Bremer Arbeitsmarktpolitik 

führen können. 

Um positive Beiträge für Chancengleichheitsziele zu erzielen, ist es notwendig, klare Akzente zu setzen 

und Gleichstellungsziele schwerpunktmäßig einzelnen Unterfonds zuzuordnen. Die Schlüsselfrage 

lautet hierzu: Welche Förderaktivität trägt zu welchem Gleichstellungsziel schwerpunktmäßig bei? 

8.2 Stufe 1: Bedarfsanalyse ► Chancengleichheit/Gleichstellung 

Die wesentlichen Datenquellen, die zur Darstellung der Gleichstellungssituation in oben genannten 

Dimensionen der Gleichstellung im Land Bremen herangezogen werden können, sind: 

� Die sozioökonomische Analyse des ESF-OP (2007) (vgl. Kap. 8.2.1) 

� Die sozioökonomische Gender-Analyse der Studie zu Gender Mainstreaming in der Ziel 2 Förderung 

im Land Bremen (2007) (vgl. Kap. 8.2.2) 

� EQUIB-Berichte (fortlaufend) (vgl. Kap. 8.2.3) 

� ZGF Bericht: Zur Arbeitsmarktsituation von Frauen im Lande Bremen 2000-2006 (vgl. Kap. 8.2.4) 

8.2.1 ESF-OP 

Die sozioökonomische Analyse des ESF-OP weist eine fast durchgehend geschlechtsdifferenzierte 

Darstellung auf. Lücken bestehen jedoch bei den Erwerbstätigenquoten innerhalb der verschiedenen 

Altersgruppen nach Geschlecht oder beim Anteil an ausländischen Frauen und Männern und deren 

Beschäftigungsverhältnisse. Auch eine Aufschlüsselung der Erwerbstätigenzahlen innerhalb verschiedener 

Wirtschaftsbereiche nach Geschlecht wäre für eine strategische Schwerpunktsetzung orientierungsweisend. 

Die Analyse in Bezug auf die Arbeitslosigkeit ist weitgehend geschlechtsdifferenziert 

dargestellt, Zahlen zum Anteil an langzeitarbeitslosen Männern und Frauen fehlen hier jedoch. Im 

Kapitel zu Menschen mit Migrationshintergrund fehlt der Bezug zu Geschlecht oder Gleichstellung. 


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Einen deutlichen Schwerpunkt legt das OP auf das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Exkurs, 

2.9), was eine Engführung von Chancengleichheit auf die Verbesserung der Vereinbarkeit von 

Beruf und Familie bedeutet. Die im OP konstatierte sehr niedrige Beschäftigungsquote von Frauen im 

Land Bremen ist jedoch auf eine Bandbreite von Faktoren zurückzuführen. Die entsprechenden Problemlagen 

werden im Rahmen der sozioökonomischen Analyse auch dargestellt. 

Im Rahmen der Beschreibung des Handlungsfeldes „Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Frauenförderung“ 

wird die Zuspitzung auf Vereinbarkeit deutlich: Insbesondere die Zielzahlen und Indikatoren 

bewegen sich überwiegend im Bereich Vereinbarkeit. Eine solche Zuspitzung in der Operationalisierung 

birgt das Risiko, nicht zielführend zu sein. Die oben genannten (S. 57) drei weiteren Ziele für 

Chancengleichheit werden somit nicht entsprechend operationalisiert. Da sich viele der hier bereits 

angelegten Maßnahmen an Unternehmen richten, könnten wichtige Zielgruppen wie z. B. (langzeit- 

)arbeitslose Frauen aus dem Blick bzw. der Förderung geraten – gerade weil der Bereich der frauenspezifischen 

Förderung insgesamt wenig differenziert dargestellt wird. Zwar werden in den einzelnen 

Handlungsfeldern jeweils Frauenquoten ausgewiesen, diese Kennziffern sind wiederum nur teilweise 

aus der sozioökonomischen Analyse zu begründen. 

8.2.2 Studie „Gender Mainstreaming in der Ziel 2 Förderung“ 

Eine weitere Datenquelle für die Erfassung des Gleichstellungs-Ist-Zustandes hinsichtlich Beschäftigung 

im Land Bremen stellt die sozioökonomische Gender-Analyse dar, die im Rahmen des Auftrags 

Gender Mainstreaming in der Ziel 2 Förderung des Landes erstellt wurde. Für die Beschäftigungspolitik 

finden sich hier Zahlen zur Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosigkeit von Frauen und Männern, zur 

Beteiligung von Frauen und Männern am Erwerbsleben, zum Thema (Langzeit-)Arbeitslosigkeit von 

Frauen und Männern, zur Entwicklung der weiblichen und männlichen Bevölkerung, sowie zur Einkommenssituation 

von Frauen und Männern und zum Bildungs- und Qualifikationsniveau von Frauen 

und Männern. 

8.2.3 EQUIB-Monitoringberichte 

Eine Analyse von Monitoring-Berichten der letzten Jahre aus unterschiedlichen Bereichen hat ergeben, 

dass diese Genderaspekte teilweise berücksichtigen, jedoch von einem additiven Ansatz geprägt sind, 

anstatt Geschlechterfragen integral zu berücksichtigen. Spezielle Unterkapitel zum Thema Gleichstellung 

sind vorhanden. Die weiteren Kapitel weisen jeweils jedoch oft nur marginale Bezüge zur Gleichstellung 

auf. Statistiken sind nur selten differenziert nach Geschlecht dargestellt. 

Insgesamt enthalten die bisher dargestellten Berichte wertvolle erste fachliche Hinweise auf Genderaspekte, 

ohne sich jedoch vertieft und integral mit Gleichstellungsfragen zu befassen. Hierein würde 

auch eine zumindest konsequentere Darstellung der Daten nach Geschlecht gehören. Entsprechend 

enthalten die Berichte nur ansatzweise konkrete Lösungsansätze hinsichtlich Gleichstellung in den 

behandelnden Branchen. 

8.2.4 ZGF Bericht 

Die ZGF hat in diesem Jahr einen Bericht veröffentlicht, der einen guten Überblick über Eckdaten der 

Situation von Frauen auf dem Bremischen Arbeitsmarkt gibt. Hier wird insbesondere deutlich, dass ein 

weiterer Anstieg der geringfügig beschäftigten Frauen zu verzeichnen ist und auch die Anzahl der in 

Teilzeit arbeitenden Frauen steigt. Zudem wird die deutliche Kluft bei Löhnen und Gehältern zwischen 


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Frauen und Männern aufgezeigt. Bei der Darstellung wird oft zwischen Bremen und Bremerhaven 

unterschieden. Hier kommen teilweise deutliche Unterschiede der Regionen zum Vorschein. Deutlich 

wird zudem, dass mit dem Inkrafttreten des SGB II der Anteil der geförderten Frauen in Bremen und 

Bremerhaven stark abnahm. Er problematisiert in diesem Zusammenhang die Rahmenbedingungen 

der Förderung und zeigt, dass eine hohe Anzahl an Frauen aufgrund der Konstruktion der „Bedarfsgemeinschaften“ 

als Nichtleistungsbezieherinnen unter das SGB III fällt. 

Der Bericht ist somit nicht nur eine solide Datenquelle zur Gleichstellungssituation im Land Bremen, 

sondern er zeigt darüber hinaus Zusammenhänge und Blindstellen auf, die bei einer gleichstellungsorientierten 

Arbeitsmarktpolitik im Land Bremen zu berücksichtigen sind. 

Fazit: Eine Genderstrategie kann in bestimmten Themenfeldern auf einer guten Datenlage beruhen. 

Zur Strategie sollte allerdings auch eine weitere Erhebung von nach Geschlecht differenzierten Daten 

und den genannten Bereichen gehören. So definierte die Studie zu Gender Mainstreaming in der Ziel 

2 Förderung definiert Bedarfe an geschlechtsdifferenzierten Daten in den Bereichen Familie und Vereinbarkeit 

von Beruf und Familie, der vertikalen Segregation des Arbeitsmarktes, Einkommensunterschiede 

zwischen Frauen und Männern sowie Existenzgründungen und InhaberInnen von Firmen (vgl. 

Frey/Claus u. a. 2007, S. 38). Weitere Datenbedarfe sind hinsichtlich des Geschlechterverhältnisses 

in der Beschäftigungssituation von Frauen und Männern mit Migrationshintergrund zu sehen sowie 

weiteren Unterzielgruppen, wie Alleinerziehende oder Berufsrückkehrer/innen. 


Bestehende Wissenslücken zu Gleichstellung sollen geschlossen werden. Eine Erweiterung 

der Gleichstellungsstatistik vorgenommen werden. 

Zu schließende Lücken hinsichtlich Gleichstellungsstatistik bestehen in den Themenbereichen, Vereinbarkeit 

von Beruf und Familie, Vertikale Segregation, Geschlechterverhältnisse in der Migrationsbevölkerung 

Bremens sowie Einkommensunterschiede verschiedener Gruppen von Frauen und Männern. 

Anzustreben ist in Zukunft eine konsequente Differenzierung nach Geschlecht sowie Gleichstellungsaspekte 

als integraler Bestandteil von fortlaufenden Studien und Analysen zum Bremischen Arbeitsmarkt. 

Ferner gilt es im Rahmen der Datenerhebung auch, regionale und gruppenspezifische Ausgangsbedingungen 

von Frauen und Männern zu berücksichtigen, so zum Beispiel die Situation von 

Berufsrückkehrer/innen oder Alleinerziehenden. 

8.3 Stufe 2: Ziel- u. Handlungssystem ► Chancengleichheit/Gleichstellung 

Eine kohärente Genderstrategie greift in den einzelnen Steuerungsinstrumenten die übergeordneten 

Ziele in adäquater Weise auf und integriert diese in verschiedener Weise in das vorhandene Zielsystem. 

Dazu ist es notwendig, Ziele auch in ihrer Gleichstellungsdimension zu definieren und Indikatoren 

geschlechterdifferenziert zu formulieren. Darüber ist es notwendig, explizite Ziele für Chancengleich- 


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heit zu formulieren bzw. spezifische Indikatoren zu bilden. Im Folgenden werden, aufbauend auf der 

Analyse der wesentlichen Steuerungsdokumente, Bausteine einer Genderstrategie hinsichtlich des 

Ziel- und Indikatorensystems vorgeschlagen. 

8.3.1 Kohärenz hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit im ESF-OP 

Die oben beschriebene nahezu durchgehende geschlechtsdifferenzierte sozioökonomische Analyse 

im ESF-OP schlägt sich nicht konsequent in den Schwerpunktsetzungen und in den einzelnen Handlungsfeldern 

nieder. Insgesamt ist eine prominente Verankerung des Ziels „Vereinbarkeit von Beruf 

und Familie“ zu beobachten, das in der Prioritätsachse B ein eigenes Handlungsfeld darstellt (vgl. 

ESF-OP, S. 75). 

In der Prioritätsachse A „Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten 

und Unternehmen“ finden sich die beiden Handlungsfelder a) „Berufliche Weiterbildung 

von Beschäftigten“ und b) „Förderung des Unternehmergeistes“. 

Hinsichtlich a) wird festgelegt, dass Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund entsprechend 

ihrem Anteil an den Beschäftigten und der jeweiligen Hierarchiestufe zu fördern sind. Als Zielquoten 

wird einerseits ein Frauenanteil bei der Förderung von Führungskräften von 25 Prozent und bei den 

Un- und Angelernten von bis zu 50 Prozent festgelegt, während der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund 

zwischen 10 Prozent, bei Führungskräften bis hin zu 30 Prozent bei An- und Ungelernten 

betragen soll. Hier wird allerdings nicht nach Geschlecht unterschieden. 

Ein klarer Schwachpunkt ist, dass der Indikator für den Frauenanteil bei der Anzahl der geförderten 

Beschäftigten mit 40 Prozent angegeben wird, Frauen jedoch einen höheren Anteil an den Beschäftigten 

ausmachen. Der Zielwert von 25 Prozent Führungskräfteanteil an Frauen wäre aufgrund des Fehlens 

von Daten zu diesem Thema zu begründen. 

Im Handlungsfeld „Förderung des Unternehmergeistes“ wird der Zielwert bei 45 Prozent Frauen festgelegt, 

hier wird ein Wert an gründungswilligen Personen angenommen. Weiters wird explizit verwiesen 

auf das Ziel des Abbaus der vertikalen Segregation (es sollen „Aufstiegschancen von Frauen 

gezielt verbessert werden“). Auch hier sollen Frauen in den geförderten Projekten mindestens entsprechend 

ihres Anteils an den Beschäftigten gefördert werden. 

In der Prioritätsachse B „Verbesserung des Humankapitals“ finden sich die strategischen Ziele „Zukunftsbranchen 

stärken, um das Arbeitskräfteangebot für Frauen und Männer zu erhöhen“ und „Chancen 

von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt steigern“. Die 

entsprechenden Handlungsfelder sind a) „Erhöhung der Chancen der nachwachsenden Generationen“, 

b) „Weiterbildung“ und c) „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Es wird hier also das Handlungsfeld 

c) direkt dem spezifischen Ziel „Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern auf dem 

Arbeitsmarkt verbessern“ zugeordnet ist, letzteres aber eigentlich das übergeordnete Ziel darstellt, für 

dessen Erreichung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen Beitrag leisten kann. 

Für a) „Erhöhung der Chancen der nachwachsenden Generationen“ wird das Ziel der Beteiligung von 

weiblichen Jugendlichen und jungen Menschen mit Migrationshintergrund am dualen Ausbildungssystem 

und eine Ausweitung des Berufswahlspektrums von Mädchen und jungen Frauen genannt. Hier 

wird also der Abbau der horizontalen Segregation angestrebt. Dabei wäre jedoch auch eine Erweiterung 

des Berufswahlspektrums junger Männer zu nennen, das ähnlich stereotyp ausfällt (vgl. 

Frey/Claus S. 187). Als Zielzahlen wird bei der „Anzahl beratener Jugendlicher“ eine Quote von 50 

Prozent Frauen angegeben. Unklar ist, warum hier ungleiche Bedarfe nach Geschlecht durch die Ziel- 


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zahlen konstatiert werden: Bei „Jugendliche auf zusätzlichen Ausbildungsplätzen“ liegt der Anteil von 

Frauen nur bei 45 Prozent und die für „Junge Erwachsene in geförderten Ausbildungspartnerschaften“ 

bei 40 Prozent. Menschen mit Migrationshintergrund werden wiederum als geschlechtshomogene 

Gruppe gefasst. 

Das Handlungsfeld b) „Weiterbildung“ richtet sich an Arbeitslose. Hier heißt es: „Bei den pro Jahr geplanten 

500 weiterzubildenden Arbeitslosen sollen Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund 

entsprechend ihres Anteils an den arbeitslosen Führungskräften und Fachkräften an den Maßnahmen 

beteiligt werden. Es wird angestrebt, dass zwischen 30 und 40 Prozent der geförderten Arbeitslosen 

Frauen und zwischen 10 und 20 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund in den Maßnahmen 

sein sollen.“ Da der Anteil der arbeitslosen Frauen in Bremen bei 43,6 Prozent liegt, stellt die Förderung 

von 39 Prozent (S. 82) eine Benachteiligung arbeitsloser Frauen dar; eine Begründung für die 

gewählte Zielzahl wird nicht genannt. Frauen mit Migrationshintergrund bilden auch hier keine eigenständige 

Zielgruppe. Das Ziel der Integration von Frauen auf den Arbeitsmarkt ist also hier benannt 

wie auch das Ziel des Abbaus der vertikalen geschlechtsspezifischen Segregation. Die genannten 

Zielzahlen können jedoch teilweise zu einem negativen Gleichstellungsziel führen. 

Das Handlungsfeld c) „Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Frauenförderung“ ist Bremen spezifisch 

und deckt verschiedene Felder ab, so: „Maßnahmen zur Implementierung der Doppelstrategie 

Gender Mainstreaming, Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, 

Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Berufstätigkeit mit Blick auf Betreuungspflichten 

sowie spezifische Frauenfördermaßnahmen.“ 

Im Rahmen dieses Handlungsfeldes findet also die frauenspezifische Förderung ihren Platz, entsprechend 

der Doppelstrategie Gender Mainstreaming. Genannt wird hier auch vor allem das Ziel der höheren 

Erwerbsbeteiligung von Frauen, das durch ein differenziertes Beratungsangebot gewährleistet 

werden soll. 

In der Prioritätsachse C, der „Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung 

von benachteiligten Personen“ bestehen die Handlungsfelder a) „Verbesserung des Zugangs 

zu Beschäftigung“ und b) „Soziale Eingliederung“. 

Für a) wird als Ziel genannt, dass 45 Prozent der geförderten Langzeitarbeitslosen Frauen sein sollen. 

Ihr Anteil an den Langzeitarbeitslosen betrug im Jahr 2005 34 Prozent (vgl. Frey/Claus 2007, s. 18). 

Auch hier wird kein Unterschied zwischen langzeitarbeitslosen Frauen und Männern mit Migrationshintergrund 

gemacht. Für b) wird ein geschlechtsspezifischer Zielwert angegeben: Es sind 1.500 Beratungen 

von Personen geplant, davon 50 Prozent für Frauen (35 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund). 

Die Prioritätsachse D „Technische Hilfe“ erwähnt das Querschnittsziel Chancengleichheit nicht. Hier 

wäre im Sinne eines Genderbudgeting das Ausweisen von Mitteln für Chancengleichheit relevanten 

Aktivitäten möglich gewesen. 

Zusammenfassend: Es wird in den jeweiligen Prioritätsachsen durchgehend auf das Querschnittsziel 

Chancengleichheit eingegangen und es werden Ziele (siehe oben) und Indikatoren benannt (für eine 

Übersicht siehe Tabelle 116). 

Es ist jedoch unklar, nach welcher Logik dies erfolgt und wie Schwerpunkte gesetzt werden. Auch 

können die Zielwerte teilweise nicht aus der Datenlage begründet werden und bedürften der Unterlegung. 

Der Zielwert des Anteils an den Beschäftigten oder Arbeitslosen ist zwar gängig, führt jedoch 


9. Mai 2008 




nicht zur Chancengleichheit im Ergebnis, sondern bleibt im Bereich der Nicht-Diskriminierung. Um 

strukturelle Veränderungen hinsichtlich Gleichstellung zu erreichen, und verändernde Wirkung zu 

entfalten, müssten die Zielwerte hier fast durchgehend höher ausfallen oder als Mindestwerte formuliert 

werden. 

Chancengleichheitsziele Nennung in Prioritätsachsen Zielwerte 

Förderung der Vereinbarkeit von 

Beruf und Familie für Frauen und 

Männer 

Berücksichtigung der Bedürfnisse 

und Potenziale von Frauen, 

Männern und Familien 

Steigerung der Frauenerwerbsbeteiligung 

Abbau der beruflichen horizontalen 

Geschlechtersegregation 

Abbau der beruflichen vertikalen 

Geschlechtersegregation 

Integration arbeitsloser Frauen in 

den Arbeitsmarkt 


9. Mai 2008 


Prioritätsachse B, Handlungsfeld c) Eigenes Handlungsfeld 

Prioritätsachse A Frauenanteil bei Un- und Angelernten 

von bis zu 50 Prozent 

Prioritätsachse A Frauenanteil bei der Anzahl der 

geförderten Beschäftigten: 40 

Prozent 

Prioritätsachse B, Handlungsfeld c) 

Prioritätsachse B, Handlungsfeld a) Anteil Frauen an beratenen Jugendlichen: 

50 Prozent 

Anteil Frauen an „Jugendliche auf 

zusätzlichen Ausbildungsplätzen“: 

45 Prozent 

Anteil Frauen an „Junge Erwachsene 

in geförderten Ausbildungspartnerschaften“: 

40 Prozent 

Prioritätsachse A Frauenanteil bei der Förderung 

von Führungskräften: 25 % 

Prioritätsachse B, Handlungsfeld b) 

Beteiligung von Frauen und Menschen 

mit Migrationshintergrund 

entsprechend ihres Anteils an den 

arbeitslosen Führungskräften und 

Fachkräften 

Prioritätsachse C, Handlungsfeld a) 

Prioritätsachse C, Handlungsfeld b) 

Tabelle 116: Chancengleichheitsziele (ESF-OP) im Vergleich zum Gleichstellungsbedarf 

Anteil Frauen 39 % 

Anteil Frauen an den geförderten 

Langzeitarbeitslosen: 45 Prozent 

Anteil Frauen an den Beratenden: 

50 Prozent 

8.3.2 Chancengleichheitsziele in Fördergrundsätzen und Deputationsvorlagen 

Die Fördergrundsätze folgen auf den ersten Blick einer Doppelstrategie verbunden mit einem „spezifischen“ 

Fördergrundsatz zu „Arbeitsmarktchancen von Mädchen und Frauen verbessern – Vereinbarkeit 

von Beruf und Familie fördern“. Die weiteren Fördergrundsätze greifen jeweils einzelne Ziele der 

Chancengleichheit auf (siehe Tabelle 117).



Fördergrundsätze Ziele und Bezug zu übergeordneten 

Chancengleichheitszielen 

Bremer Fachkräfteinitiative 

„Berücksichtigung und Steuerung geschlechterspezifischer 

Barrieren hinsichtlich 

der Zugänge und Anforderungen 

für die berufliche Qualifizierung 

(insbesondere in neuen 

Technologiefeldern) mit dem Ziel der 

Chancengleichheit bzw. des Abbaus 

der horizontalen und vertikalen 

Segregation“ 

Beratungsangebote Weiterführung der Frauenberatungsstellen, 

um geschlechtsrollenspezifische 

Benachteiligungen 

im Erwerbsprozess gezielt abzubauen 


und integrativ 

Durch die Teilhabe von Frauen, 

Migranten/-innen und von Menschen 

mit Behinderungen an den Beratungsangeboten 

werden Beiträge zur 

Chancengleichheit gefördert. 

Berücksichtigung und Steuerung geschlechterspezifischer 

Barrieren hinsichtlich 

der Zugänge und Anforderungen 

mit dem Ziel der Chancengleichheit 

bzw. des Abbaus der horizontalen 

und vertikalen Segregation 

Tabelle 117: Querschnittsziel Chancengleichheit in den Fördergrundsätzen 


9. Mai 2008 


Auswahlkriterien zur Chancengleichheit 

Nachweis der Sicherung der Chancengleichheit 

„z. B. durch die Umsetzung 

von Gender Mainstreaming 

und/oder Managing Diversity, Gleichstellungspläne 

o. ä.“ 

Nachweis der aufgaben- bzw. zielgruppenspezifischen 

Ausgestaltung 

des Beratungsangebots, z. B. spezifische 

Beratungszeiten für Frauen oder 

Schüler/innen, Möglichkeiten der 

Kinderbetreuung, barrierefreie Zugänge, 

Berücksichtigung kultureller 

Besonderheiten etc. 

Antragstellende müssen ein gendersensibles 

Führungskonzept ihres 

Unternehmens/ihrer Organisation 

nachweisen. 

Anforderungen zur Chancengleichheit 

Das Vorhaben muss „den spezifischen 

Problemen von erwerbstätigen 

Frauen Rechnung tragen - beispielsweise 

indem Aufstiegschancen von 

Frauen gezielt verbessert werden.“ 

„Obligatorisch für ein förderfähiges 

Vorhaben ist ein durchgängiges Konzept 

zur Umsetzung von Gender 

Mainstreaming, um das Querschnittsziel 

Chancengleichheit in Bezug auf 

die Gleichstellung von Frauen und 

Männern zu verfolgen. Dazu zählen 

Beiträge zur Veränderung geschlechtspezifischer 

Rollenstereotype und 

Strategien in der Wahl von Ausbildungs- 

und Beschäftigungsmöglichkeiten, 

die Unterstützung der 

Ratsuchenden bei der Vereinbarkeit 

von Familie und Beruf etc.“. 

Um das Querschnittsziel Chancengleichheit 

in Bezug auf die Gleichstellung 

von Frauen und Männern zu 

verfolgen, wird das Vorhaben auf 

Belange von Frauen und Männern in 

besonderen Problemlagen, insbesondere 

Betreuungspflichten, eingehen. 

Zielgrößen für Chancengleichheit. 

Angabe des „angestrebten Anteils 

von Frauen in den Maßnahmen (bei 

der Beteiligung von Frauen an der 

beruflichen Qualifizierung richtet sich 

die erwartete Quote nach dem Beschäftigungsanteil 

von Frauen in der 

jeweiligen Branche bzw. dem jeweiligen 

Berufsfeld und sollte zwischen 25 

– 50 Prozent liegen).“ 

Angabe von nachprüfbaren Kennziffern, 

obligatorisch ist dabei der 

Anteil von Frauen an Beratungsprozessen 

Zielgrößen sind zu benennen: Anteil 

von Frauen in den Maßnahmen (bei 

der Beteiligung von Frauen richtet 

sich die erwartete Quote programmbezogen 

nach dem prozentualen 

Anteil an der jeweiligen Arbeitslosenquote)



Es wird deutlich, dass sich die Logik der Fördergrundsätze hinsichtlich Chancengleichheit nicht konsequent 

auf die im ESF-OP genannten Ziele und Zielgrößen bezieht. Zum Teil erfolgt eine Konzentration 

auf die horizontale und vertikale Segregation am Arbeitmarkt, wobei andere Zielgrößen als die im OP 

genannt werden. Teilweise werden pauschale Vorgaben an die Antragsteller gemacht (Umsetzung 

von Gender Mainstreaming), die jedoch in dieser Form einen Nachweis zu bestimmten Beiträgen zur 

Chancengleichheit nicht gewährleisten. Dabei wird zwar betont, dass Zugangsbarrieren abgebaut 

werden sollen. Wenn jedoch zum Beispiel für eine Weiterbildungsmaßnahme ein pauschaler Eigenbeitrag 

erhoben wird, kann dies aufgrund der Einkommensdisparität von Frauen und Männern eine indirekte 

Barriere für bestimmte Frauen darstellen. 

In den Deputationsvorlagen zu den drei Programmen mit jeweils fünf oder sechs Unterfonds sind spezifische 

Zielgruppen und in diesen Zielwerte für den Frauenanteil ausgewiesen. So sind dies für die 

Bremer Fachkräfteinitiative für die Fachebene bei den Meister/innen, Techniker/innen, Hochschulabsolvent/innen 

sowie Multiplikator/innen 35 Prozent Frauen und bei den Facharbeiter/innen und Fachangestellten, 

Seiteneinsteiger/innen und Studienabbrecher/innen 40 Prozent. Bei Un- und Angelernten 

wird ein Anteil von 45 Prozent angestrebt. Der angestrebte Anteil der Frauen an der Zielgruppe „Ältere“ 

beträgt 42 Prozent. 

Für den Fördergrundsatz Beratung wird für die Frauenberatung ein Anteil von 100 Prozent konstatiert, 

auffällig hoch ist hier der Anteil des Anteils an Migrantinnen von 50 Prozent. Die Berufsorientierungsberatung 

für Schüler/innen soll 45 Prozent Mädchen bzw. Frauen erreichen, nur die stadtteilnahe Jugendberatung 

soll Mädchen und Jungen bzw. Frauen und Männer zu gleichen Teilen erreichen. Niedriger 

ist der angestrebte Anteil von Frauen wiederum bei den unabhängigen Beratungsstellen für Arbeitssuchende 

und Beschäftigte in beruflichen Umbruchsituationen. Die Mütterzentren wiederum sollen 

wiederum lediglich 80 Prozent Frauen erreichen. Im Landesprogramm „Bremen produktiv und 

integrativ“ sollen Frauen entsprechend Ihres Anteils an der Zahl der Arbeitslosen gefördert werden. 

Fazit: In allen Fördergrundsätzen und den entsprechenden Deputationsvorlagen ist das Thema Chancengleichheit 

enthalten. Insgesamt bestätigt sich jedoch auf dieser Ebene das Bild einer ‚Bottom-up’ 

Steuerungslogik bzw. einer Delegation der Steuerungsaufgabe Gender Mainstreaming an die operative 

Ebene, da keine systematische Zuordnung von Chancengleichheitszielen zu den jeweiligen Fördergrundsätzen 

und Unterfonds ersichtlich ist. Die Bündelung von Gleichstellungszielen in einem Unterfonds 

2.5 „Arbeitsmarktchancen für Frauen unterstützen – Frauen in der Wirtschaft stärken“ kann 

als Beitrag zur Doppelstrategie Gender Mainstreaming Wirkung entfalten. Es gilt jedoch weiterhin im 

Rahmen der Steuerung und Umsetzung aller weiteren Unterfonds das Querschnittsziel Chancengleichheit 

im jeweiligen Förderbereich zu verfolgen. 

Analog zur Abbildung 13 (vgl. Seite 89) müsste auch für das Querschnittsziel Chancengleichheit eine 

Zielsystematik entwickelt werden. Ausgehend von den Gleichstellungszielen (siehe Kapitel 8.1), hätte 

eine Zuordnung auf einzelne Unterfonds zu erfolgen. Zwar gibt es wie oben ausgeführt, eine klare 

Zuordnung von BAP-Unterfonds zu spezifischen Zielen des ESF-OP. Dies kann jedoch nicht in gleicher 

Weise für die Zuordnung der Chancengleichheitsziele behauptet werden. Der Vergleich der Zuordnungen 

zeigt, dass die im ESF-OP genannten Ziele in den Fördergrundsätzen nur teilweise operationalisiert 

werden. Die Gender-Indikatoren im ESF hinsichtlich der Klassifizierung von Projekten in 


9. Mai 2008 




sechs Kategorien bezogen auf das Thema Gleichstellung (siehe 8.1.3) und die damit verbundene 

Steuerungsmöglichkeit werden hier nicht aufgegriffen. 

In Kapitel 5.2.1 wurde das vorgesehene Ziel- und Handlungssystem für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik 

des Landes Bremen in der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 bewertet. Die hier 

behandelte Doppelstruktur und die damit einhergehenden Friktionen für die Möglichkeit einer kohärenten 

Steuerung im Sinne eines „Top-down“ treffen insbesondere auf das Querschnittsziel Chancengleichheit 

bzw. die Strategie Gender Mainstreaming zu. So durchbrechen die Fördergrundsätze wie 

dargestellt die Zuordnungslogik der Zielsysteme, da das BAP-Handlungssystem „eine eigene Steuerungsintention 

besitzt“ (s. o.). Die Formulierung einer Genderstrategie ist jedoch auf Kohärenz angewiesen. 

Ausgewiesene Gleichstellungsbedarfe müssten sich im Handlungssystem spiegeln. 


Im Rahmen der Genderstrategie sollen Zuordnungslücken geschlossen werden, in dem eine 

kohärente Zielsystematik für das Querschnittsziel Chancengleichheit schaffen. 

Dies umfasst im Einzelnen: 

� Da sowohl innerhalb als auch zwischen dem ESF-Zielsystem und dem BAP-Zielsystem Zuordnungslücken 

hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit bestehen, ist hier eine integrierte 

Zielsystematik für Chancengleichheit zu schaffen, die die Gleichstellungsziele kohärent bis auf die 

Ebene der Unterfonds zuordnet. 

� Ein entsprechendes Indikatorensystem muss Zielgrößen mit positiven Wirkungen auf Chancengleichheit 

enthalten. Um nicht einen statistischen Status quo zu reproduzieren, müssten Quoten 

über dem Anteil von Frauen an der jeweiligen Gruppe (Arbeitslose, Beschäftigte) bzw. als Mindestwert 

formuliert werden. 

� Zielgruppen: Arbeitsmarktrelevante Zielgruppen innerhalb der Gruppe Frauen werden kaum benannt, 

dies sind a) Berufsrückkehrerinnen, b) Alleinerziehende (mehrheitlich Frauen) sowie Migrantinnen, 

auch hier wären Indikatoren auszuweisen. 

� Das im ESF-OP angelegte Bewertungskriterium der Klassifizierung von Projekten sollte in den 

weiteren Steuerungsdokumenten aufgegriffen werden. Ein jeweiliger Anteil an Projekten bzw. ein 

anzustrebender Anteil der Mittelverteilung für Projekte mit bestimmter Gender-Klassifizierung (z. B. 

frauenspezifisch/männerspezifisch) sollte für die einzelnen Handlungsfelder ausgewiesen werden 

und müsste dann in der entsprechenden Verteilung für die einzelnen Unterfonds aufgegriffen werden. 

Im Folgenden werden für die verschiedenen Ebenen des Handlungssystems die wesentlichen Anforderungen 

an die Steuerungsdokumente zur Umsetzung einer Gender Strategie skizziert: 


9. Mai 2008 




Baustein Genderstrategie: Anforderungen an Steuerungsdokumente 

� Fördergrundsätze: Sollten enthalten, welche Gleichstellungsziele mit einem bestimmten Programm 

schwerpunktmäßig verfolgt werden und welche Zielwerte hier jeweils bestehen. Dies sollte 

sich auch darauf beziehen, wie hoch der Mindestanteil an Projekten entsprechend der Gender- 

Klassifizierung sein soll (also z. B. frauen- oder männerspezifische Projekte, siehe oben) 

� Wettbewerbsaufrufe: Sollten enthalten, zu welchen Gleichstellungszielen das Programm schwerpunktmäßig 

einen Beitrag leisten soll und welche Zielzahlen angestrebt sind. 

� Antragsvorgaben: Sollten eine Frage zur Einschätzung der Gleichstellungssituation im Förderbereich, 

eine Frage zum angestrebten Beitrag zur Gleichstellung, der einerseits in Form von Quoten 

für Zielgruppen und andererseits in einem inhaltlichen Beitrag bestehen soll, enthalten. 

� Bewertungsraster: Sollten ein Bewertungsraster für Chancengleichheit bzw. ein Punktesystem 

enthalten, das eine Einschätzung der vorauszusehenden Gleichstellungswirkung des geplanten 

Projektes ermöglicht (siehe unten) 

8.4 Stufe 3: Implementierung ► Gender Mainstreaming in der Akteursstruktur 

Chancengleichheit ist zwar eine Querschnittsaufgabe, es bedarf jedoch im Rahmen der Umsetzung 

der Strategie Gender Mainstreaming der Steuerung und auch Zusammenführung der Berichterstattung. 

So wird Gender Mainstreaming im Fachdiskurs auch als „Top-down“ Strategie bezeichnet, in der 

die strategische Steuerung eine zentrale Rolle und Führungskräfte eine besondere Verantwortung 

haben. Im Folgenden wird diesem Prinzip Rechung getragen, indem Vorschläge gemacht werden, wie 

eine Genderstrategie im Sinne des „Top-down“ umgesetzt werden kann. Das heißt, es wird darauf 

eingegangen welche Umsetzungsstruktur im Sinne von Verantwortlichkeiten und welche Genderkompetenzen 

jeweils auf der strategischen (8.4.1) und auf der operativen (8.4.2) Ebene für die effiziente 

Umsetzung der Strategie zu empfehlen ist. Hierbei wird zwischen unterschiedlichen „Genderkompetenzen“ 

unterscheiden: Zum einen ist hier die „Gender Mainstreaming Kompetenz“ als Steuerungskompetenz 

zu nennen. 

Zum anderen ist das Umsetzen einer erfolgreichen Genderstrategie auf Gender-Fachkompetenz angewiesen. 

Die Frage, was Gleichstellung in den einzelnen Bereichen der Förderung (z. B. Weiterbildung, 

Berufsberatung, Existenzgründung u. a.) heißt, kann nur auf Grundlage der entsprechenden 

Fachexpertise beantwortet werden. 

8.4.1 der strategischen Steuerung 

Die Ausführungen in Kapitel 5.3 zur Akteursstruktur treffen hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit 

in besonderem Maße zu. Dies gilt v. a. für die Verschiebung der Gewichte zwischen 

BAP und ESF-OP sowie die daraus folgende veränderte Rolle des Referates 15. Letzteres hat bereits 


9. Mai 2008 




heute eine hervorgehobene Funktion hinsichtlich der Umsetzung von Gender Mainstreaming (z. B. 

Gender-Beauftragte) inne. 

Auch die Diagnose der unterschiedlichen Steuerungslogiken auf den Ebenen des BAP-Ziel- und 

Handlungssystems trifft für Gender Mainstreaming als „top-down“ Strategie im besonderen Maße zu: 

Die Orientierung an übergeordneten und aus der sozioökonomischen Analyse abgeleiteten Gleichstellungszielen 

verlangt nach einer konsequenten Steuerung durch die strategische Ebene. Diese kann 

im Rahmen einer projektbezogenen Steuerung nicht gewährleitstet werden (vgl. auch Kap. 5.6 Berichtswesen). 

An die Stelle der in Kapitel 5.3 beschriebenen „Delegation“ der Aufgabe Chancengleichheit an die 

operative Ebene verlangt die Umsetzung des Querschnittsziels Chancengleichheit im Sinne des Steuerungskreislaufes 

klare Vorgaben entsprechend der identifizierten Gleichstellungsziele und einer ebenso 

deutlichen Zielkontrolle. Das heißt: Die vorgeschlagene Bündelung von BAP und ESF-OP zu 

einem Zielsystem sowie die eng damit verbundene Empfehlung einer organisatorischen Bündelung 

der Steuerungsaufgaben in einem Referat (siehe Empfehlung 10/14 a) ist für die Umsetzung von 

Gender Mainstreaming zielführend, da so eine kohärente Übersetzung der im ESF-OP definierten 

Gleichstellungszielen und Indikatoren auf die Ebene der Fördegrundsätze und Wettbewerbsaufrufe 

durch eine einheitliche Verantwortlichkeit in höherem Maße gewährleistet werden kann. Die hinsichtlich 

des Ziels der Chancengleichheit erforderliche „Einheitlichkeit der Handlungsweise (Steuerungslogik)“ 

wird so optimal unterstützt. 

Als flankierende Steuerungsstruktur wird der ESF-Begleitausschuss künftig eine hervorgehobene 

Bedeutung bei der Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreaming im Rahmen der Landesarbeitsmarktförderung 

spielen. Im ESF-OP ist diesbezüglich eine Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming 

vorgeschlagen: „Der Begleitausschuss wird zweimal jährlich tagen und sich ggf. – auch in Unterarbeitsgruppen 

– über bestimmte thematische Fragestellungen, wie z. B. die Ermittlung der Qualifikationsbedarfe, 

Gender Mainstreaming sowie Begleitung und Bewertung austauschen...„ (ESF-OP S. 

95). Diese Arbeitsgruppe kann die hier erarbeiten Vorschläge für eine Genderstrategie – soweit sie im 

Begleitausschuss diskutiert und befürwortet werden – begleiten und entsprechende Schritte initiieren. 

8.4.2 Ebene der operativen Steuerung 

Die operative Ebene besteht aus den drei Gesellschaften bremer arbeit gmbh (bag), Bremerhavener 

Arbeit GmbH (BRAG) und Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG). Ihre Aufgaben und Kompetenzen 

sind in Kapitel 5.3.2 ausführlich beschrieben. 

Im Ergebnis wurde hier festgestellt, dass die angestrebte Trennung von strategisch-steuernder und 

operativ-umsetzender Ebene in der Praxis nicht gelebt wird. Dies ist auch für die Umsetzung einer 

Genderstrategie von Bedeutung und geht einher mit der Diagnose der Delegation der Steuerungsverantwortung 

im Bereich der operativen Ebene. 

Die Aufgabenteilung zwischen der steuernden und der umsetzenden Ebene sollte entsprechend anders 

gestaltet werden. Die Schaffung einer kohärenten Zielsystematik zur Chancengleichheit und die 

entsprechende Zuordnung von wesentlichen Zielen zur Gleichstellung ist Aufgabe der strategischen 

Steuerung. Die operative Ebene, sprich die Gesellschaften, tragen demgegenüber im Rahmen der 


9. Mai 2008 




Wettbewerbsverfahren, insbesondere bei der Auswahl sowie der Begleitung von Projekten dafür Sorge, 

dass die jeweiligen Gleichstellungsziele in den jeweiligen Programmen umgesetzt werden. Dies 

sollte in die Leistungsvereinbarungen mit den Gesellschaften aufgenommen werden und mit entsprechenden 

personellen und/oder finanziellen Ressourcen ausgestattet werden. 

Um diese Aufgabe wahrzunehmen, ist noch nicht ausreichend fachliche Genderkompetenz in den 

Gesellschaften verankert. Die derzeit eingesetzten Gender-Beauftragten sind nicht ausreichend ausgestattet 

und abgesichert, um eine durchgehende qualifizierte Genderberatung nach innen (Gesellschaften) 

und nach außen (Träger) zu leisten. Das Aufgabenspektrum zur Umsetzung der Genderstrategie 

auf der operativen Ebene umfasst: 

� Die Entwicklung und Erprobung von fachlichen Arbeitshilfen für die Integration von Gender-Aspekten 

in einzelne Förderbereiche, 

� die Durchführung von auf den Förderbereich bezogene Schulungen und den Einsatz von Gender- 

Wirkungsketten (s. u.) als Steuerungs- und Lerninstrument für die Projektauswahl und -begleitung, 

� eine trägerübergreifende Vernetzung hinsichtlich guter Praxis der Umsetzung von Gender 

Mainstreaming. Die Trägerbefragung hat deutlich gemacht, dass es bereits eine Vielzahl an Ansatzpunkten 

und Umsetzung von Gender Mainstreaming auf dieser Ebene gibt (siehe Kapitel 5.4). 

� die Dokumentation von Beispielen guter Praxis sowie Veröffentlichung. 

Hierzu sind zwei Varianten möglich: 

� Eine Gender-Fachberatung, die gesellschaftsübergreifend tätig ist und als „flying expert“ einerseits 

die Mitarbeitenden der Gesellschaften und andererseits die Träger berät. Diese Funktion sollte 

auf Zeit angelegt sein und nicht die Aufgabe der Umsetzung der Querschnittsaufgabe Chancengleichheit 

übernehmen, sondern die jeweils Verantwortlichen hierbei unterstützen, da ansonsten 

eine Delegation der Querschnittsaufgabe erfolgt. Die Fachberatung sollte von den Gesellschaften 

selbst in Form einer Stelle geschaffen werden. 

� Ein Multiplikator/innen-Modell, das die Gesellschaften initiieren und verantworten. Wesentliche 

Teile der oben beschriebenen Aufgaben könnten über die Beauftragung Externer erfüllt werden 

bzw. über die Vernetzung von Wissen zwischen den Gesellschaften und verschiedenen Trägern. 


Die Querschnittsaufgabe Chancengleichheit soll organisatorisch in einem Referat gebündelt 

werden. Dieses Referat ist mit entsprechender Gender Mainstreaming-Kompetenz auszustatten. 

Zielführend ist eine klare Zuständigkeit auf der Ebene der strategischen Steuerung der Querschnittsaufgabe 

Chancengleichheit, die in einem Referat gebündelt und mit entsprechender Gender 

Mainstreaming-Kompetenz ausgestattet ist. 

Für die operative Ebene sollte die Umsetzung der Genderstrategie in die Leistungsvereinbarung der 

Gesellschaften aufgenommen werden. Die entsprechenden Aufgaben auf Ebene der Gesellschaften 

und der Träger sollten entweder durch eine Gender-Fachberatung (als Flying Expert) oder durch ein 

Multiplikator/innen-Modell gewährleistet werden. 


9. Mai 2008 




Erarbeitung von Fachbezogenen Infoblättern bzw. Arbeitshilfen zu den Gender-Aspekten in verschiedenen 

Förderbereichen als Instrument (im Zusammenhang mit der Einführung von Wirkungsketten). 

8.5 Stufe 4: Umsetzung ► Gender Mainstreaming im Vergabeverfahren 

8.5.1 Gestaltung von Wettbewerbsaufrufen und Bewertungsrastern 

Derzeit sind die Wettbewerbsaufrufe dadurch gekennzeichnet, dass pauschale Vorgaben an die Anbieter 

gemacht werden (siehe Tabelle 118). Durchgehend ist Nichtdiskriminierung im Sinne des allgemeinen 

Gleichbehandlungsgesetzes eine Vorgabe. Dies stellt zwar Gleichstellungsintervention dar, 

ist jedoch reaktiv und kann somit im Sinne der proaktiven Strategie Gender Mainstreaming keinen 

eigenen positiven Gleichstellungsbeitrag gewährleisten. 

Die Aufrufe sollen gemäß der o. g. Systematik der Gleichstellungsziele jeweils Hinweise zu den erwarteten 

Chancengleichheitszielen geben. Die Systematik der Gleichstellungsziele muss sich entsprechend 

in den Wettbewerbsaufrufen niederschlagen. Dabei sind folgende Minimalanforderungen zu beachten, 

um eine kohärente Steuerung von Chancengleichheit zu gewährleisten: 

� Ausweisen bestimmter Zielgruppen, auch innerhalb der Gruppe Frauen (z. B. Berufsrückkehrer/innen, 

Migrantinnen, Alleinerziehende) 

� Angestrebter Anteil von Frauen und Männern im Projekt 

� Angestrebte Wirkungen hinsichtlich Gleichstellung im Sinne der für die Unterfonds definierten 

Gleichstellungsziele 

Die Wettbewerbsaufrufe wurden für dieses Jahr bereits erstellt und erhalten eine Reihe an Vorgaben 

für Chancengleichheit. Allerdings sind diese Vorgaben zu pauschal, um eine Steuerung der jeweiligen 

Beiträge zur Gleichstellung zu gewährleisten. Deswegen sind für die Wettbewerbsaufrufe die folgenden 

Mindestanforderungen hinsichtlich Chancengleichheit zu definieren: 

� Ausgewiesene gleichstellungspolitische Zuordnung 

� Erwarteter Gleichstellungsbeitrag: 

� a) Quoten: Mindestanzahl geförderter Frauen und ggf. Männer 

� b) Zu erwartender Beitrag zur Chancengleichheit, der plausibel aus dem Vorhaben ableitbar ist 

(Instrument: Wirkungsketten) 

� Beurteilungskriterien und Gewichtung dieser Kriterien 

� Prüfkriterien/ Anforderung an Berichte 


9. Mai 2008 




Fördergrundsatz Wettbewerbsaufrufe Antragsvorgaben Bewertungsraster 

Bremer Fachkräfteinitiative, 

WB-Aufruf 

vom 10.09.2007 

Beratungsangebote, 

WB-Aufruf vom 

10.09.2007 

„In allen Fällen sind zusätzlich die Querschnittsziele 

zur Förderung der Chancengleichheit zwischen Männern 

und Frauen (…) zu beachten. (…) Der Qualifizierungsbaustein 

des neuen Frauenförderprogramms 

(soll) umgesetzt werden. Spezielle Weiterbildungsangebote 

für Frauen (…) sollen die Chancen von 

Frauen heben und so die vertikale und horizontale 

Segregation des Arbeitsmarktes abbauen und den 

Arbeit suchenden Frauen einen qualifizierten Wiedereinstieg 

ins Erwerbsleben erleichtern. Die Konzeption 

der Angebote soll dabei insbesondere auch die besonderen 

Lebenssituationen von Frauen (…) berücksichtigen 

und entsprechende Maßnahmeformen und 

didaktische Modelle beinhalten. Beschäftigten Frauen 

sollen (…) Mobilitätsgewinne und berufliche Aufstiegsperspektiven 

auch in männerdominierten Berufe und 

Funktionen eröffnet werden.“ 

Drei Beratungsvorhaben werden gefördert Eines ist die 

stadtteil- und arbeitsmarktbezogene Frauenberatung: 

„Mit der (…) Frauenberatung werden Frauen in allen 

Alterstufen und unabhängig von ihrer jeweiligen Erwerbslage 

angesprochen. Die Beratung umfasst Hilfen 

bei der beruflichen Neuorientierung, der Wahrnehmung 

von Qualifizierungsangeboten der Arbeitsförderung 

und unterstützt bei der Arbeitsplatzsuche. Die 

(…) Frauenberatung richtet sich auch ausdrücklich an 

Frauen mit Migrationshintergrund. (…) Die Beratungsleistungen 

der Frauenberatung sollen in Bremerhaven 

(…) zugänglich sein und (verschiedene) Dienstleistungen 

beinhalten.“ 


9. Mai 2008 


Dem beantragten Projekt liegen die folgenden 

Analysen und konzeptionellen Überlegungen 

zu Grunde: (insgesamt werden 11 

Punkte angeführt, einer lautet:) 

Umsetzung der Chancengleichheit der 

Geschlechter. 

Die Beratung von Frauen als angesprochene 

Zielgruppe. 

Die folgenden Beratungsschwerpunkte 

sind vorgesehen: Frauenberatung, Mütterzentrum/ 

Familiennetzwerk. 

„Dem beantragten Projekt liegt die folgende 

Konzeption zu Grunde: 

Darstellung der durchgängigen Umsetzung 

von Gender Mainstreaming (Querschnittsziel).“ 

Schwerpunkte des Projekts: „Nachrichtlich: Eine Zuordnung 

zum Chancengleichheitsprogramm ist möglich 

(Frauenförderung)“. 

In der Projektbewertung lautet einer von insgesamt 12 

Punkten: Chancengleichheit der Geschlechter (Gender 

mainstreaming): „Das Projekt leistet einen Beitrag 

zur Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen 

- Ein durchgängiges Konzept zur Förderung der 

Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen ist 

erkennbar - Der Projektzusammenhang verfügt über 

Kompetenzen zur Realisierung von Gender 

Mainstreaming“. 

Übergreifende ESF-Ziele: „ Das Vorhaben lässt erkennen, 

dass keine Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts, 

(…) erfolgen.“ 

Das Projekt spricht die Zielgruppen des Wettbewerbsaufrufs 

an, in diesem Fall die Beratung von Frauen. 

Wesentliche Beratungsschwerpunkte können Frauenberatung 

oder Mütterzentrum / Familiennetzwerk sein. 

Projektbewertung: 

„Das Vorhaben lässt erkennen, dass keine Diskriminierungen 

aufgrund des Geschlechts (…) erfolgen.“ 

Querschnittsziel „Chancengleichheit der Geschlechter 

(Gender Mainstreaming)“: „Das Projekt leistet einen 

Beitrag zur Chancengleichheit zwischen Männern und 

Frauen - Ein durchgängiges Konzept zur Förderung 

der Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen 

ist erkennbar - Der Projektzusammenhang verfügt 

über besondere Kompetenzen zur Realisierung von 

Gender Mainstreaming“



Fördergrundsatz Wettbewerbsaufrufe Antragsvorgaben Bewertungsraster 


und integrativ, 

WB-Aufruf vom 

10.09.2007 

„Generell in der Entwicklung von Fördervorschlägen zu 

beachten (ist) (das) im OP des Landes benannte() 

Querschnittsziel() Chancengleichheit zwischen Frauen 

und Männern.“ 

„Bei allen Instrumententypen soll der Anteil von Frauen 

bei 45 Prozent, der Anteil von Migrant/innen bei 40 

Prozent liegen.“ (Veröffentlichung auf der Website der 

bag am 29.11.07) 

Tabelle 118: Chancengleichheit in Wettbewerbsaufrufe, Bewertungsrastern etc. 


9. Mai 2008 


Der/die Anbietende wird aufgefordert, das 

Gender-Konzept des Unternehmens zu 

erläutern. 

Ein Schwerpunkt des Projektes kann die 

spezifische Förderung von Frauen sein. 

Zur Projektkonzeption zählt die Chancengleichheit: 

„Berücksichtigung des Gender 

Mainstreaming im Projekt, ggf. besondere 

Maßnahmeschwerpunkte für Frauen oder 

Männer.“ 

Der/die Antragsteller/in sollte über ein gendersensibles 

Führungskonzept verfügen. 

In der Projektbewertung werden folgende konzeptionelle 

Ansatzpunkte genannt: 

„Das Projekt leistet einen Beitrag zur Chancengleichheit 

zwischen Männern und Frauen. Ein durchgängiges 

Konzept (dazu) ist erkennbar. Der Projektzusammenhang 

verfügt über Kompetenzen zur Realisierung 

von Gender Mainstreaming (und/ oder) Diversity- 

Management. Das Vorhaben lässt erkennen, dass 

keine Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts 

(…) erfolgen.“ 

In der geplanten konzeptionellen Umsetzung werden 

die Belange von Frauen und Männern mit Betreuungspflichten 

berücksichtigt. 

Die erfolgreiche Umsetzung von Gender Mainstreaming 

zählt zum Kompetenzprofil.



Derzeit ist die Nichtbeachtung von Gleichstellung ein Ausschlusskriterium für Anträge. Dies ist beizubehalten 

und weiter zu spezifizieren. So soll in den Aufrufen hinsichtlich der Querschnittsaugabe 

Chancengleichheit insofern Transparenz hergestellt werden, als der erwartende Beitrag zur Gleichstellung 

inhaltlich klar ausgewiesen wird (z. B. Beitrag zum Abbau der horizontalen Segregation) und 

die Gewichtung für die Auswahl nachvollziehbar ist. 

8.5.2 Einführung von Wirkungsketten als Steuerungsinstrument 

Das Instrument der Wirkungsketten wurde im Rahmen der Studie zu Gender Mainstreaming in der 

Bremischen Ziel 2 Förderung bezogen auf den dortigen Untersuchungsgegenstand entwickelt (vgl. 

Frey/Claus 2007, S. 108ff), kann jedoch in modifizierter Form auch für die Förderung im Rahmen des 

BAP eingesetzt werden. So ist es möglich und notwendig, auch für aus dem ESF geförderte Projekte 

die jeweilige Gender-Situation im Förderbereich zu beschreiben. 

Hier können die fachlichen Arbeitshilfen für die Integration von Gender-Aspekten in einzelnen Förderbereichen 

(vgl. oben Kapitel 8.4.2) unterstützen. Eine Einschätzung des „Genderoutput“ ergibt sich 

aus der Beschreibung der Förderintervention eines Projektes. Fragen sind hier: Was wird bereits hinsichtlich 

Gleichstellung im Rahmen des Projekts unternommen, was wird unterlassen, wäre jedoch 

aufgrund der bestehenden Gender-Situation notwendig? Hieraus ergibt sich ein unmittelbarer und 

teilweise auch ein mittelbarer Genderoutcome, also eine Gleichstellungswirkung, die entweder positiv, 

reproduzierend oder negativ sein kann. 

Wie in Kapitel 8.3 ausgeführt, sollte eine Zielsystematik für Chancengleichheit geschaffen werden, die 

die Gleichstellungsziele kohärent bis auf die Ebene der Unterfonds zuordnet. In den Tabellen der Wirkungsketten 

kann dann wiederum der Bezug zu den Zielen des jeweiligen Unterfonds hergestellt werden, 

dies bezieht sich sowohl auf die Chancengleichheitsziele als auch auf die allgemeinen Ziele, die 

durch den Unterfonds erreicht werden sollen. 

Die Tabelle 119 enthält ein Beispiel einer Wirkungskette aus einem EFRE-Projekt, Gegenstand ist hier 

die Tourismusbranche. Im Rahmen der Umsetzung der Genderstrategie gilt es, die Logik der Wirkungsketten 

auf die aus dem ESF geförderten Projekte zu übertragen. 

Gender Situation Genderoutput = 

Förderintervention 

Hoher Anteil an 

Frauen in der Branche, 

dabei starke 

vertikale geschlechtsspezifische 

Segregation 

Differenzierte quantitative 

Gender- 

Zielsetzung definiert 

und mit Indikatoren 

unterlegt (Qualitätscoach, 

Qualitätszirkel 

- auch in Teilzeit), 

Controlling 

Auswahl der Coaches 

an inhaltlichen 

Kriterien (nah an 

Arbeitsabläufen) 

Genderoutcome = 

Unmittelbare Wirkung(en) 

Überproportionaler 

Anteil an Frauen als 

Qualitätscoach und 

in Qualitätszirkeln 

Absicherung dieser 

Arbeitsplätze qua 

Funktion im Betrieb 


9. Mai 2008 



Mittelbare Wirkung(en) 

Abbau der vertikalen 

Segregation (insb. bei 

ungelernten weiblichen 

Beschäftigten) … 

Abbau unternehmensinternerGeschlechterstereotype 

Bezug zu den 

Zielen des Unterfonds



Gender Situation Genderoutput = 

Hoher Anteil an 

Frauen in der Branche, 

dabei starke 

vertragliche geschlechtsspezifische 

Segregation 

Zuschreibung bzgl. 

weiblicher Fähigkeiten 

bestehen, die 

vertikale Segregation 

stützen 

Hohe Inkompatibilität 

der Vereinbarkeit von 

Beruf und Familie 

Förderintervention 

Festanstellung als 

Vorraussetzung für 

Coaches, da Kontinuität 

durch Betrieb 

gewährleistet werden 

muss (ISO 9000) 

Coach als Professionalisierung(Managementtätigkeit) 

Qualifizierung im 

Rahmen der Arbeitszeit 


Unmittelbare Wirkung(en) 

Potenzieller Ausschluss 

v. Saisonarbeitskräften 

(mehrheitl. Frauen). 

Teilnahme an der 

Maßnahme dennoch 

mgl. 

Mgl. Festanstellung 

v. Saisonarbeitskräften 

(mehrheitl. Frauen) 

Öffnung von Karrierewegen 

Vermeidung einer 

Selektion nach außerbetrieblicher 

Verfügbarkeit 

Tabelle 119: Wirkungskette (Quelle: Frey/Claus u. a. (2007) S. 116 / 117, modifiziert) 

8.5.3 Bewertungsraster für erwartete Gleichstellungswirkungen 


9. Mai 2008 



Mittelbare Wirkung(en) 

Potenzial von Saisonarbeitskräften 

bleibt 

teilweise ungenutzt 

Nutzung des Potenzials 

von Saisonarbeitskräften, 

Abbau 

vertraglicher Segregation 

Abbau der vertikalen 

Segregation 

Gründungsvorhaben 

durch Coaches 

Vermeidung der vertikalen 

Segregation 

Bezug zu den 

Zielen des Unterfonds 

Ein Bewertungsraster soll eine klare Zuordnung des Angebots gewährleisten sowie eine Einschätzung 

bzgl. der angestrebten quantitativen und qualitativen Wirkungen deutlich machen. Zudem ist eine Zuordnung 

nach Gender-Indikatoren auf die sechs Projektarten (vgl. Kap. 8.1.3) hinsichtlich Chancengleichheit, 

wie sie im ESF-OP angelegt ist, notwendig. So können entsprechende Anteile auch Unterfonds 

übergreifend gesteuert werden. 

… 

… 

…



Beispiel: Bewertungsraster für Chancengleichheit 

Prioritätsachse: 

Handlungsfeld 

Spezifisches Ziel: 

Fonds: 

Unterfonds: 

Schwerpunkt-Gleichstellungsziel(e): 

I. Auswahlkriterien 

Abbildung 91: Bewertungsraster 


1. Angestrebter Anteil geförderter Frauen 

Angestrebter Anteil geförderter Männer 

2. Der/die folgenden zu erwartende/n Beitrag/Beiträge zur Gleichstellung 

wurden über Wirkungsketten plausibel begründet 

Nr. Beitrag 

A … 

B … 

C 

D 

E 

Anzahl Gewichtung 

3. Klassifizierung nach Projektart - Gender-Indikator 1-6 


9. Mai 2008 


Summ 

e 

Ergebnis 

Es sollen aussagekräftige Bewertungsraster zur Abschätzung der zu erzielenden Gleichstellungswirkung 

eines Vorhabens sowie Einsatz von Wirkungsketten und entsprechendem 

Bewertungsraster für Anträge zum Einsatz kommen. 

Auch wenn im Wettbewerbsverfahren die Auswahl auf Projekte fällt, die einen jeweiligen Beitrag zur 

Chancengleichheit in ihren Angeboten ausgewiesen haben, ist eine weiterführende Begleitung von 

Projekten erfahrungsgemäß für eine konkrete Zielerreichung notwendig. Diese Begleitung wurde bereits 

oben durch die Gender-Fachberatung angelegt. Wichtig ist vor allem ein kurzfristig zur Verfügung 

stehendes Angebot, das auf die Bedürfnisse von Trägern und Projekten auch in ihrem jeweiligen 

Fachbezug eingehen kann. Im Rahmen einer solchen Begleitung kann zum Beispiel Wissen zur Gender-Situation 

im Förderbereich vertieft werden, Tipps zu Aktivitäten zur Erhöhung von Gleichstellungswirkungen 

gegeben werden. Das Instrument der Wirkungsketten kann in diesem Zusammenhang 

weiterführend als Lerninstrument eingesetzt werden, mit dem Effekt, dass eine laufende Überprüfung 

der Wirkungen ermöglicht wird.




Im Rahmen der Umsetzung soll eine begleitende Genderberatung zum Einsatz kommen um 

weitere Genderkompetenz auf der Ebene der Gesellschaften und Träger auszubauen. Darüber 

hinaus sollen Wirkungsketten als Reflexions- und Steuerungsinstrument verwendet werden. 

8.6 Stufe 5: Controlling, Monitoring, Evaluierung ► Gender Mainstreaming 

Die hier vorgeschlagene Genderstrategie basiert auf drei Säulen der Wirkungssteuerung: 

� [1] Zielkontrolle durch Quoten: Positive Gleichstellungswirkungen werden nur erreicht, wenn der 

Anteil an geförderten Frauen in der Zielgruppe über ihrem Anteil in dieser Gruppe liegt. Der für den 

BAP gängige Zielwert der Förderung entsprechend des Anteils an den Arbeitslosen reproduziert 

Disparitäten. Nur mit der Formulierung „mindestens“ am Anteil der Beschäftigten oder Arbeitslosen 

bzw. Zielwerten, die über diesem Anteil liegen, können positive Effekte für Gleichstellung ausgehen. 

� [2] Zielkontrolle durch qualitative Wirkungsanalysen: Mit Hilfe der Wirkungsketten kann ein 

inhaltliches Wirkungsmonitoring erfolgen, das verschiedene mögliche Beiträge zur Gleichstellung 

im Rahmen von Projekten dokumentiert und das Fachcontrolling hinsichtlich der Frage, welche Ziele 

in welcher Form durch die Förderung erreicht werden, informiert. 

� [3] Zielkontrolle durch Genderbudgeting: Ein Monitoring der Mittelverteilungen stellt eine geeignete 

laufende Überprüfung des Stellenwerts des Querschnittsziels Chancengleichheit dar. Dabei 

ist die Klassifizierung von Projektarten hilfreich, um auszuweisen, welche Projektarten in welcher 

Weise gefördert werden. 

Zukünftige Evaluationen sollten – wie die vorliegende – auch weiterhin explizit das Thema der Gleichstellung 

in den Förderinhalten, inklusive Genderbudgeting enthalten und sich an den Vorschlägen der 

vorliegen Genderstrategie orientieren. Es sollten weiterhin vertiefende Studien zur Umsetzung von 

Gender Mainstreaming im BAP sowie der Chancengleichheitswirkungen vergeben werden, zum Beispiel 

zu einzelnen Themen der Gleichstellung oder zu einzelnen Unterfonds. Wie in Kapitel 8.1.1 dargestellt, 

sind in der ESF-Verordnung Vorgaben bezogen auf Evaluationen und Berichtspflichten hinsichtlich 

des Themas Gleichstellung von Frauen und Männern enthalten. So ist in den jährlichen 

Durchführungsberichten und im Abschlussbericht die durchgängige Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts 

sowie geschlechtsspezifischer Aktionen darzustellen. 


9. Mai 2008 





Die Gleichstellungswirkungen der Förderung sollen konsequent erfasst werden und in einem 

jährlichen Genderbericht dargelegt werden. 

Die Strategie basiert des Weiteren auf drei Säulen der Wirkungssteuerung: 

� Zielkontrolle durch Quoten (halbjährlich) 

� Zielkontrolle durch qualitative Wirkungsanalysen (laufend im Dialog mit Trägern und Zusammenfassung 

im Fachcontrolling - jährlich) 

� Zielkontrolle durch Genderbudgeting: Errechnung der pro Kopf Ausgaben für Frauen und Männer 

(Nutzungsinzidenzanalyse, Erhebungseinheit: TN-Stunde), Verteilung der verausgabten Mittel für 

Frauen und Männer auf der Ebene der Unterfonds, der Fonds und in der Gesamtschau – jährlich 

Ein jährlicher Genderbericht sollte eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse und Wirkungen 

der Förderung auf Ebene der Unterfonds beinhalten, Ergebnisse des Genderbudgeting veröffentlichen, 

gute Praxisbeispiele darstellen und ggf. Daten und Informationen zu Schwerpunktthemen und 

Zielen enthalten (z. B. Berufsrückkehrer/innen in Bremen, Geschlecht und Existenzgründung, Situation 

von Migranten und Migrantinnen, Gender-Aspekte des Berufswahlverhaltens Jugendlicher u. ä.). 


9. Mai 2008 




8.7 Überblick ► 10 Bausteine der Genderstrategie 

� [1] Schließen von Wissenslücken zu wesentlichen Themenbereichen der Gleichstellung (zum Beispiel 

Informationen zu Zielgruppen wie Berufsrückkehrerinnen, Alleinerziehende sowie Migrantinnen 

als eigenständige Zielgruppen, nach Geschlecht differenzierte fortlaufende Berichte). 

� [2] Zielsystematik für Chancengleichheit: Zielorientierung und Steuerung, kohärentes Gleichstellungszielsystem, 

das top-down umgesetzt wird und sich in das Zielsystem des BAP einfügt 

� [3] Formulierung von Indikatoren mit positiver Gleichstellungswirkung: Indikatoren bedürfen der 

empirischen Unterlegung und sollen nicht zu einer Reproduktion ungleicher Anteile von Frauen und 

Männern an den Arbeitslosen oder anderer Zielgruppen führen. Vielmehr sollen durch die Setzung 

von Benchmarks Mindestanteile definiert werden, die zu einer Verringerung von Disparitäten führen. 

� [4] Kohärenz der Steuerungsdokumente: Ausgehend von der Zielformulierung soll sich das Thema 

Gleichstellung und Chancengleichheit in die einzelnen Ebenen entsprechend übersetzen. 

� [5] Bündelung der Zuständigkeit in der strategischen Steuerung: Nutzung vorhandener Gender 

Mainstreaming –Kompetenz als „Top-down“ Steuerungskompetenz. Zielführend für die Umsetzung 

der Genderstrategie kann das in Kapitel 5.3.1.2 vorgeschlagene Integrationsmodell (Variante a) 

gesehen werden. 

� [6] Gründung einer Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming im Begleitausschuss (vgl. ESF-OP S. 95). 

� [7] Einsatz einer Gender-Fachberatung auf operativer Ebene: Auf der operativen Ebene sollte eine 

Unterstützung für Gesellschaften und Träger installiert werden, die für die laufende Förderperiode 

Gender-Fachkompetenz transportiert und das vorhandene Gender-Wissen vernetzt, veröffentlicht 

und dokumentiert. Dazu gehört die Erarbeitung und Erprobung von spezifischen Leitfäden für die 

Förderbereiche und die Erweiterung der fachlichen Genderkompetenz im Auswahlverfahren. 

� [8] Wirkungssteuerung der Gleichstellung auf drei Ebenen: a) Indikatoren auf Ebene der Unterfonds, 

Einsatz von Wirkungsketten in der Auswahl und Begleitung. 

� [9] Genderbudgeting: Ein optimiertes Monitoringsystem sollte gewährleisten, dass Mittelverteilungen 

erhoben werden können und zwar nach Pro-Kopf-Kosten nach Geschlecht (auf Ebene der Unterfonds 

und Fondsübergreifend), Verteilung der Mittel nach Projektarten (genderbezogene Klassisierung 

wie im ESF-OP angelegt). 

� [9] Genderbericht: Ein jährlicher Genderbericht sollte eine zusammenfassende Darstellung der 

Ergebnisse und Wirkungen der Förderung auf Ebene der Unterfonds beinhalten, Ergebnisse des 

Genderbudgeting veröffentlichen, gute Praxisbeispiele darstellen und ggf. Daten und Informationen 

zu Schwerpunktthemen und Zielen enthalten (z. B. Berufsrückkehrer/innen in Bremen, Geschlecht 

und Existenzgründung, Situation von Migranten und Migrantinnen, Gender-Aspekte des Berufswahlverhaltens 

Jugendlicher u. ä.). Der Genderbericht sollte durch das zuständige Referat koordiniert 

werden und der Information des Begleitausschusses bzw. der AG Gender Mainstreaming im 

Begleitausschuss sowie der interessierten Fachöffentlichkeit dienen. 

� [10] Explizite Gender-Vorgaben für Evaluationsberichte, ggf. spezifische Studie zur Umsetzung der 

Genderstrategie bzw. Gender Mainstreaming im BAP. 


9. Mai 2008 



Quellenverzeichnis 

Quellenverzeichnis 

� Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.) (2005): Leitfaden zur Implementierung 

und Umsetzung von Gender Mainstreaming im Europäischen Sozialfonds. Autorin: 

Henriette Meseke. Berlin. 

� Europäische Kommission (2005): Mitteilung der Kommission. Die Kohäsionspolitik im Dienste von 

Wachstum und Beschäftigung. Strategische Leitlinien der Gemeinschaft für den Zeitraum 2007- 

2013. Brüssel, KOM(2005) 299. 

� Europäische Kommission (2005a): Mitteilung für die Frühjahrstagung des Europäischen Rates. 

Zusammenarbeit für Wachstum und Beschäftigung. Integrierte Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung 

(2005-2008). Brüssel. 

� Europäische Kommission (2006): Ein Fahrplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern 

2006-2010. Luxemburg. 

� Europäische Kommission (2006a): Indikative Leitlinien zu Bewertungsverfahren: Indikatoren für 

Begleitung und Bewertung. Arbeitsdokument 2. Brüssel. 

� Europäische Kommission (2007): Leitfaden für Gender Mainstreaming in der Beschäftigungspolitik. 

� Frey, Regina/Claus, Thomas/Ahrens, Petra/ Pimminger, Irene (2007): Gender Mainstreaming in 

der Regionalentwicklung. Analyse und Impulse für die EFRE-Förderung im Land Bremen. Magdeburg. 

� Meseke, Henriette/Armstroff, Thorsten (2001): Gender-Mainstreaming in der Strukturfondsförderung 

des Landes Brandenburg. Ein koordiniertes und integriertes Konzept zur Förderung der 

Chancengleichheit von Frauen und Männern mit Hilfe der Strukturfonds. Ministerium für Arbeit, Soziales, 

Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg (Hg.), Potsdam. 

� Meseke, Henriette/Braun, Judith (2007): Gender Mainstreaming - Lernen aus EQUAL für den ESF. 

Eine Handreichung. Bremen, Bonn. 

� proInnovation (Hg.) (2007): ESF 2007-2013. Wie alles mit allem zusammenhängt. Übersicht über 

die gleichstellungspolitischen Ziele in der neuen Förderperiode. Handreichung. Stuttgart. 

� Verordnung (EG) Nr. 1081/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juli 2006 

über den Europäischen Sozialfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1784/1999. 

� Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates vom 11. Juli 2006 mit allgemeinen Bestimmungen über 

den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds 

und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1260/1999. 

� Verordnung (EG) Nr. 1828/2006 der Kommission vom 8. Dezember 2006 zur Festlegung von 

Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 des Rates mit allgemeinen Bestimmungen 

über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds 

und den Kohäsionsfonds und der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006 des Europäischen Parlaments 

und des Rates über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. 

Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (2007): Zur Arbeitsmarktsituation 

von Frauen im Lande Bremen 2000 - 2006. Bremen. 


9. Mai 2008

Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

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