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22<br />

Born to be wild<br />

Völlig gelassen sitzt der majestätische<br />

Vogel mit dem kurzen<br />

gebogenen Schnabel auf<br />

dem Arm des Falkners. Nur die<br />

schwarzen Knopfaugen wandern<br />

aufmerksam hin und her.<br />

Plötzlich breitet er seine<br />

Schwingen aus, erhebt sich elegant,<br />

um sich nach einer kurzen<br />

Runde hier wieder ebenso majestätisch<br />

niederzulassen.<br />

„Das ist der Fritzmann“, erklärt<br />

Falknermeister Robert Dosedel<br />

fast zärtlich. Den wollt ich<br />

ausbürgern, aber ich glaub fast,<br />

der bleibt mir erhalten.“<br />

„Fritzmann“ ist eines von fünf<br />

Turmfalken-Küken, die Robert<br />

Dosedel im Frühsommer liebevoll<br />

aufgezogen hat, nachdem<br />

sie von Arbeitern auf dem OMV-<br />

Gelände gefunden worden waren<br />

(die dbz berichtete). „Seine<br />

Geschwister sind schon fort,<br />

aber er, der dürft an mir hängen“,<br />

schmunzelt der Falknermeister.<br />

Vor mittlerweile fast vierzig<br />

Jahren pachtete Robert Dosedel<br />

gemeinsam mit „Kollege“<br />

Falknermeister Alfred Kummer<br />

eine Fläche neben dem Ausflugslokal<br />

„Zum Knusperhaus“<br />

in der Luitpold Stern-Gasse und<br />

baute Stück für Stück das Greifvogelschutzzentrum<br />

Lobau auf<br />

– ganz alleine und auf eigene<br />

Kosten. „Wir haben immer alles<br />

selbst gemacht und auch finanziert<br />

– ohne Subventionen“, versichert<br />

der gelernte Installateur,<br />

Seit fast vierzig Jahren gibt es in der Lobau eine Greifvogelstation<br />

der als Schichtleiter im Willheminenspital<br />

tätig ist.<br />

Von Anfang an war der Aufgabenbereich<br />

so angelegt, dass<br />

diese Station in der Lobau – der<br />

Nationalpark war damals noch<br />

nicht gegründet – als Pflegeund<br />

Auffangstation für Greifvögel<br />

dienen sollte, doch erst 1998<br />

war es dann soweit: Das Areal<br />

wurde offiziell als „Erste Pflegeund<br />

Auffangstation für das Bundesland<br />

Wien“ anerkannt. „Zuerst<br />

haben sie uns als Spinner<br />

abgetan, das hat sich gründlich<br />

geändert“, erzählt er und deutet<br />

auf ein Foto, das den Falknermeister<br />

mit Bürgermeister<br />

Häupl zeigt. Finden Förster,<br />

Spaziergänger oder, wie im Fall<br />

der Turmfalken Arbeiter in Betrieben<br />

ein verletztes Tier, holen<br />

die beiden Falknermeister es<br />

ab, um es aufzupäppeln. Danach<br />

wird der Greifer – wenn<br />

möglich – wieder freigesetzt.<br />

Ansonsten bleibt er, wie wohl<br />

auch „Fritzmann“ im Schutzzentrum.<br />

„Insgesamt haben wir sicher<br />

über 1.000 Vögel betreut,<br />

hauptäschlich Jungvögel. Wenn<br />

man uns anruft, kommen wir –<br />

selbstverständlich kostenos.<br />

Projekte<br />

Die Liste der Projekte und<br />

Neuerungen, die die beiden<br />

Falkner in vierzigjähriger liebevoller<br />

Arbeit vorgenommen haben,<br />

ist lang. so hatten sie die<br />

Idee geboren, beflogene Horste<br />

von Wanderfalken zum Schutz<br />

vor möglichen Nesträubern bewachen<br />

zu lassen, und legten<br />

als Erste eine Gendatenbank<br />

von Greifzuchtvögeln an, um jede<br />

Zucht genau dokumentieren<br />

zu können. Außerdem wirkten<br />

einige ihrer Zöglinge bei Universum-Dokumentationen<br />

mit. Eines<br />

Ihrer letzten - „gewichtigeren<br />

Babies“: 2009 errichteten<br />

die beiden Falknermeister auf<br />

ihrer Anlage den ersten Auswilderungsturm<br />

für Würgefalken<br />

(Sakerfalken) in ganz Europa.<br />

Von hier aus wurden erstmals in<br />

Österreich 16 Sakerfalken – mit<br />

Satellitensendern ausgestattet<br />

Der Genochmarkt im Herzen von Stadlau wurde<br />

im Herbst 2<strong>01</strong>0 abgerissen, obwohl sich die Bevölkerung<br />

und die FPÖ massiv für den Erhalt des<br />

traditionellen Nahversorgungs-Zentrums eingesetzt<br />

hatten. Auch kein Wunder, der Markt wurde<br />

ja von Stadt und Bezirk systematisch heruntergewirtschaftet.<br />

Dann war von einem großen<br />

Hotelprojekt die Rede, das dem leider großteils vergammelten Genochplatz<br />

einen Moderniserungsschub geben sollte. Nachdem<br />

sich hinter dem Bauzaun jedoch seitdem nichts mehr tut, dürfte<br />

Brennpunkt Stadlau<br />

BVStv. Werner Hammer<br />

– in die Freiheit entlassen. Finanziert<br />

wurden dieses Projekt vom<br />

Naturhistorischen Museum<br />

Wien unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Dr. Anita Gamauf.<br />

Mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie<br />

sollen im Rahmen des<br />

Projektes „Born to be wild“ verschiedene<br />

schutzrelevante Fragen<br />

beantwortet werden, wie:<br />

Wohin begeben sich die jungen<br />

Sakerfalken, wenn sie selbstständig<br />

sind? .<br />

„Von drei Tieren haben wir<br />

Rückmeldungen erhalten. Zwei<br />

sind überfahren worden und einer<br />

erschossen“, zieht Dosedel<br />

drei Jahre später Resümee.<br />

auch dieses Vorhaben unverwirklicht bleiben. Der Genochplatz ist<br />

ein wahrer Schandfleck für Stadlau geworden und muss dringend<br />

attraktiver werden.<br />

Die ewigen Staus auf der Stadlauer Straße zwischen Hirschstetten<br />

und der Erzherzog Karl Straße nerven täglich tausende Autofahrer.<br />

Der Hauptgrund dafür ist die viel zu kurze Abbiegespur Richtung<br />

A 23. Eine weitere Fahrspur wäre auf der Seite des Waagner-<br />

Biro-Geländes möglich gewesen, die Verantwortlichen in Wien haben<br />

das leider nicht realisiert. Somit wird es nach der Besiedlung<br />

des neuen Areals zum täglichen Verkehrsinfarkt auf dieser Kreuzung<br />

kommen.<br />

Die Anwohner der Stadlauer Vernholzgasse staunten nicht<br />

schlecht, als eines Tages massive Betonblöcke insgesamt acht<br />

kostbare Parkplätze absperrten. Da der Sinn nicht ersichtlich war,<br />

wandten sich die Anrainer an das Magistrat. Die Auskunft, dass diese<br />

Maßnahme in Zusammenarbeit mit dem Radwegkoordinator<br />

festgelegt wurde, brachte das Fass zum Überlaufen. Die Betonblöcke<br />

stehen genau dort, wo die Autos auch stehen würden. „Wo ist<br />

da eine Verbesserung?“ fragen sich die Anwohner.<br />

Wir werden alle diesen Missständen nachgehen und in der nächsten<br />

Bezirksvertretung dementsprechende Anträge einbringen.

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