Download - Berglandmilch
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VORWORT<br />
Geschätzte Bäuerinnen und Bauern, liebe Jugend!<br />
Am 1. Juni war wieder Weltmilchtag. Die <strong>Berglandmilch</strong> beteiligte<br />
sich einmal mehr in vielfältiger Art und Weise daran, das Lebensmittel<br />
Milch ins Rampenlicht zu rücken, so etwa in Oberösterreich mit<br />
einem Tag der offenen Stalltür, welcher sehr gut angenommen wurde.<br />
Das Anliegen aller beteiligten Milchbauern war es nicht, den Besuchern<br />
aller Altersklassen eine heile Welt vorzugaukeln, sondern<br />
diesen realistisch zu zeigen, wie heute Milch produziert wird, wie<br />
moderne Milchbauern mit diesem wichtigen Rohstoff und vor allem<br />
mit den Tieren umgehen. In Österreich ist Milchproduktion in wachsenden<br />
Betrieben noch weit von industrieller Erzeugung oder gar<br />
Massentierhaltung entfernt, im Gegenteil: Qualitätsmilch und Milchprodukte<br />
aus gentechnikfreier Fütterung mit kontrollierter Tier -<br />
gesundheit sind ein Markenzeichen unserer <strong>Berglandmilch</strong>. Mein<br />
Dank gilt allen Mitgliedern, Delegierten und Funktionären, welche<br />
durch ihre Aktivitäten zum Gelingen dieses wichtigen Werbetages für<br />
unsere Milch beigetragen haben.<br />
Als die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten<br />
Nationen FAO und der Weltmilchwirtschaftsverband 1950 den Weltmilchtag<br />
ins Leben gerufen haben, ahnte wohl niemand, wohin sich<br />
der Milchmarkt entwickeln wird. Gerade in Österreich ist die Milch<br />
zum Symbol bäuerlicher Existenzen geworden. Derzeit ist der Markt<br />
wieder in Bewegung, leider nach unten. Umso wichtiger ist es, unseren<br />
Kunden zu zeigen, welcher Aufwand es ist, Milch zu erzeugen<br />
und welche zusätzlichen Leistungen die Landwirte für unser Land<br />
und seine Bürger erbringen.<br />
Volatilität, also das ständige Auf und Ab am Markt, ist mittlerweile<br />
Stan dard und eine Entwicklung, die sich in jüngster Zeit zunehmend<br />
deutlich beschleunigt. Versuche, mit einfachen Allerweltsargumenten<br />
die Situation zu begründen oder ihr gar gegenzusteuern, verbunden<br />
mit kritischen Zurufen von Außenstehenden, verändern letztlich<br />
nichts und sind absolut entbehrlich. Faktum ist vielmehr: Angebot<br />
und Nach frage regeln nach wie vor den Preis. Die Nachfrage nach<br />
Milchprodukten in Europa ist seit Jahresanfang 2012 stagnierend bis<br />
leicht rückläufig und das Angebot an Rohmilch durch die Bank stark<br />
steigend. Bei der <strong>Berglandmilch</strong>-Gruppe fällt die Anlieferungssteigerung<br />
mit über sieben Prozent Plus noch deutlich stärker aus.<br />
Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />
Allein dadurch stieg in den vergangenen drei Jahren die von <strong>Berglandmilch</strong><br />
verarbeitete Rohmilchmenge um etwa 150 Millionen kg.<br />
Das ist eine Milchmenge, über die mittlere Molkereien in Österreich<br />
insgesamt verfügen, und somit eine Herausforderung auf allen Ebenen<br />
für alle Verantwortlichen der <strong>Berglandmilch</strong>. Wir diskutieren,<br />
planen und prüfen derzeit intensiv, welche Schlüsse aus dieser Entwicklung<br />
zu ziehen sind. Dabei sind das Quotenende 2015 und die<br />
möglichen Veränderungen mit einzukalkulieren. In den vergangenen<br />
Wochen erreichten uns viele Anträge auf Neuaufnahme als Mitglieder,<br />
teilweise Neueinsteiger und Umsteller, aber auch viele Wechsler,<br />
ausgelöst durch Schwierigkeiten am Versandmilchmarkt. Aufgrund<br />
der sehr angespannten Situation am Milchmarkt konnte nur ein Teil<br />
davon positiv beschieden werden. Neulieferanten erhalten nach Auflagen<br />
der Bundeswettbewerbs behörde einen befristeten Liefervertrag<br />
zu den darin festgelegten Bedingungen. Im Gegensatz zu den Lieferanten<br />
der eingebrachten Landfrisch, Tirol Milch und Stainzer<br />
Molkerei verfügen Neulieferanten bekanntlich weder über Verar beitungskapazitäten<br />
noch Marken oder Märkte. Jeweilige Zusatzmengen<br />
müssen somit oft unveredelt versendet werden, was derzeit absolut<br />
fordernd ist. Die strukturellen Veränderungen bei den europäischen<br />
Milchverarbeitern gehen in gewohnter Weise weiter. So plant etwa<br />
die Milchunion Hocheifel dem Vernehmen nach eine Fusion mit Arla<br />
Foods. Auffallend ist, dass fast immer „Spezialisten“ betroffen sind,<br />
die nur einige wenige Produkte herstellen. Sie leben mitunter gefährlich.<br />
Vollsortimenter, also breit aufgestellte Unternehmen mit internem<br />
Risikoausgleich, sind in bewegten Zeiten in der Regel stabiler.<br />
Übrigens: Seit Jänner haben wieder hunderte Milchbauern und Konsumenten<br />
die Seminare unserer Schärdinger Käsesommeliers besucht.<br />
Um diese Käsebotschafterseminare noch intensiver betreiben zu können,<br />
sollen künftig auch bereits geschulte Bäuerinnen und Bauern<br />
dafür gewonnen werden. Für die laufende Ernte wünsche ich allen<br />
trotz Wetterkapriolen ein unfallfreies Arbeiten und gute Erträge!<br />
Ihr Obmann<br />
Johann Schneeberger