Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID
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Wissen wandert<br />
- Die Ost-Afrikanische Union, die sich von der Bewe-<br />
gungsfreiheit der Menschen eine Ankurbelung der<br />
Wirtschaft erwartet.<br />
- Indien, das mit einer Art Sonderstaatsbürgerschaft<br />
bemüht ist, seine Migranten und Migrantinnen mit ih-<br />
rem in der Ferne gewonnenen Know-how zurück zu<br />
locken. Und das sich mehr Unterstützung für seine<br />
Investoren in Berlin wünscht.<br />
- Kanada, das nicht nur eine fortschrittliche Migrati-<br />
onspolitik betreibt, sondern auch zahlreiche Modelle<br />
entwickelt hat, wie Migranten und Migrantinnen so<br />
unterstützt werden können, dass sie entsprechend<br />
ihrer Qualifikationen arbeiten können.<br />
- Großbritannien, das bereits gezielt Fachkräfte an-<br />
wirbt und bei der Integration unterstützt, um Lücken<br />
in der eigenen Versorgung auszugleichen. Doch<br />
muss das spezielle Beispiel der Anwerbung von me-<br />
dizinischen Fachkräften aus Afrika aufgrund der ne-<br />
gativen Wirkungen auf die Herkunftsländer zugleich<br />
sehr kritisch betrachtet werden.<br />
- Das Beispiel Kenia zeigte dagegen auf, wie durch<br />
Nicht-Regulierung Potenziale entstehen, die allen<br />
nützen: den Zugewanderten und den Einheimischen.<br />
- Und das Beispiel aus Düsseldorf zeigt nicht zuletzt<br />
die Zähigkeit von MigrantInnen, sich auch unter wid-<br />
rigen Umständen durchzubeißen und es zeigt zu-<br />
gleich die Unvorteilhaftigkeit der derzeitigen Vorga-<br />
ben aus Politik und Verwaltung hinsichtlich der Aner-<br />
kennung von professionellen Qualifikationen.<br />
Die Tagung sollte Menschen ansprechen, die normaler-<br />
weise wenig miteinander zu tun haben, weil sie in unter-<br />
schiedlichen Welten leben und agieren. Sie sollte Berli-<br />
ner Unternehmen, WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen,<br />
öffentlich Engagierte und Banken mit der Sicht und den<br />
Erfahrungen anderer Länder, aber auch mit der Sicht-<br />
weise und den Erfahrungen von MigrantInnen zusam-<br />
menbringen. Es ging darum, die gemeinsamen Vorteile<br />
kennen zu lernen.<br />
knowledge migrates<br />
So wurde am 2. Tag der Fokus auf Berlin gelegt, der<br />
aber gleichzeitig wiederum über Berlin hinausging. Von<br />
der internationalen Einführung ging es zur Beschreibung<br />
einiger Situationen in Berlin, aber auch zur Formulierung<br />
von Bedarfen an Berlin.<br />
- Berlin als global city. Wie muss so ein Berlin ausse-<br />
hen? In der Wirtschaft, in der Wissenschaft…..<br />
- Und was tragen Migrantinnen und Migranten dazu<br />
bei, dass Berlin eine global city wird und bleibt?<br />
- MigrantInnen agieren als UnternehmerInnen und<br />
bilden dabei auch die hier einheimische Bevölkerung<br />
aus.<br />
- MigrantInnen agieren in mehreren Welten und er-<br />
zeugen damit einen Mehrwert in mehreren Welten.<br />
- MigrantInnen verfügen über Kenntnisse aus mehre-<br />
ren Welten und können sie hier zur Verfügung stel-<br />
len und Tore öffnen.<br />
- MigrantInnen helfen, Know-how zu transferieren, das<br />
in einer globalen Welt und in einer global city drin-<br />
gend nötig ist.<br />
- Wenn MigrantInnen in ihre Herkunftsregionen zu-<br />
rückkehren und damit das Wissen wieder weiter<br />
wandert, kann auch dies zum Vorteil von Herkunfts-<br />
land, Zielland und der MigrantInnen selbst sein.<br />
Herausforderungen und Erkenntnisse<br />
Wie kommen wir nun zu einer win-win-Situation für alle<br />
Beteiligten? Welche Erkenntnisse und Herausforderun-<br />
gen ergeben sich?<br />
Es wurde deutlich, dass Berlin ein enormes Potenzial an<br />
Know-how und Unternehmergeist von Seiten der Mig-<br />
rantInnen aufweist. Wie kann dies stärker unterstützt<br />
werden? Die Vorschläge reichten von besseren Ausbil-<br />
dungsangeboten, schnellerem und angemessenem<br />
Arbeitsmarktzugang, höherer Wertschätzung, über Dia-<br />
loge und die Einrichtung einer Agentur für MigrantInnen,<br />
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