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Konferenzbericht (PDF-Dokument, 3 MB) - SID

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Wissen wandert<br />

wendig dafür sind allerdings engere Kommunikation und<br />

intensiverer Erfahrungsaustausch. Aus meiner Sicht<br />

haben wir hier Nachholbedarf.<br />

Die Herausforderung des Themas ist natürlich auch mit<br />

der wachsenden Integration des europäischen Wirt-<br />

schaftsraums verbunden. Märkte sind in der Zwischen-<br />

zeit global und immer intensiver verflochten. Allein der<br />

Transaktionsmarkt, der sich inzwischen in Millionengrö-<br />

ße entwickelt, erfordert für die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen, zwingend, interkulturelle Kontakte. Kon-<br />

takte reichen aber nicht, sondern es besteht die Heraus-<br />

forderung, sich auch diesem Wettbewerb kraftvoll zu<br />

stellen. Das geht an dieser Stelle immer über Akteure,<br />

d.h. über Menschen mit einem entsprechenden Hinter-<br />

grund.<br />

Insofern will ich die Frage von unserem Moderator auf-<br />

nehmen, ob Berlin seine Chancen nutzt. Ja, ich denke<br />

schon, aber noch nicht in dem Maße fokussiert, wie es<br />

auf der anderen Seite der Entwicklung der Stadt ent-<br />

spricht. Wir sind in Berlin nun einmal nicht Frankfurt,<br />

München oder Düsseldorf mit einer sehr starken indust-<br />

riellen und auch mittelständisch orientierten Wirtschafts-<br />

struktur. Auf der anderen Seite gibt es eine Menge ge-<br />

rade an wissens-basierten Entwicklungen in der Stadt,<br />

die für die Entwicklung unseres Standortes hilfreicher<br />

sein könnten, als wir Sie zurzeit nutzen. Auch Berlin und<br />

seine Entwicklung werden Chancen vermehrt in interna-<br />

tionalen Märkten zu suchen haben und dafür ist kulturel-<br />

le Vielfalt unverzichtbar.<br />

Lassen Sie mich einen kurzen Blick auf eine Umfrage<br />

der deutschen Gesellschaft für Personal, „Was sind die<br />

Vorteile kultureller Vielfalt“, werfen:<br />

- Personalrekrutierung und Personalbindung 85 %<br />

- Antidiskriminierung 78 %<br />

- Kreativität, Innovationskraft 76 %<br />

knowledge migrates<br />

Es folgen Image, Mitarbeiter, Zufriedenheit, Chancen-<br />

gleichheit, interne Kommunikation. Interessant ist, der<br />

hohe Stellenwert des Gesichtspunktes Antidiskriminie-<br />

rung. Ich denke, hier spielt die Entwicklung der Corpora-<br />

te Social Responsibility eine Rolle, weil neben der Mo-<br />

deerscheinung dieses Begriffes Unternehmen zuneh-<br />

mend mehr auch ihre gesellschaftliche Funktion und ihr<br />

soziales Umfeld als sie selbst betreffenden Faktor identi-<br />

fizieren.<br />

Die Umfrage zeigt auch, dass Werteorientierung in den<br />

Unternehmen ein zunehmend wichtigerer Faktor wird.<br />

Dabei haben Sie natürlich in einer Kultur mit mehreren<br />

Nationalitäten eine ganze andere Toleranz- und Wert-<br />

schätzungskultur. Das führt dann auch zu einer verbes-<br />

serten Konfliktfähigkeit in den täglichen Prozessen,<br />

gerade wenn Sie um Lösungen ringen müssen, die die<br />

Stärke der Unternehmen im internationalen Wettbewerb<br />

berühren. Auch die Frage der Akzeptanz von Talent und<br />

Qualität, Innovation und Kreativität spielt eine Rolle<br />

sowie das Thema Fluktuation. Der Wettbewerb um die<br />

besten Köpfe ist auch die Herausforderung, die besten<br />

Köpfe zu binden. Das erfordert in unterschiedlichen<br />

Kulturen unterschiedliche Ansätze. In China gibt es<br />

einen Trend, wo Geld in erster Linie eine Rolle spielt,<br />

hier ist Einfallsreichtum gefragt, um auch anderen As-<br />

pekten eine wesentliche Bedeutung zu geben.<br />

Unser Moderator hat von „Brain Circulation“ gesprochen.<br />

Hier liegt eine der größten Herausforderungen für inter-<br />

national tätige Konzerne, weil sie heute nicht mehr wie<br />

vor 20 Jahren einfach einen Experten, d.h. einen deut-<br />

schen Mitarbeiter hinschicken können, der vor Ort die<br />

Geschäfte leitet. Sie brauchen heute auch in Spitzenpo-<br />

sitionen lokales Personal. Als ein global orientierter<br />

Konzern muss dieses Personal auf der anderen Seite in<br />

den Konzern integriert werden. Das führt zwangsläufig<br />

zu beruflichen Werdegängen, die nicht mehr regional<br />

festgelegt sind, sondern auch mit längeren Trainingszei-<br />

ten in verschiedenen Standorten des Unternehmens<br />

verbunden sind und entsprechende Führungsstrukturen<br />

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