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Meine bevorzugten Autoren und Werke von A-Z Ohne X und Y Von ...

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Zarathustra Gefallen zu finden, muss man selbstverständlich auch philosophisches Interesse haben. Es ist kein Roman, in<br />

dem man Mal eben so schmökern kann. Es ist eben das Buch für Alle <strong>und</strong> Keinen. Allerdings muss man abschließend<br />

feststellen, dass es dem Buch im Vergleich zu anderen <strong>Werke</strong>n Nietzsches doch an stilistischer Eleganz mangelt. Die<br />

Aphorismen in einigen anderen <strong>Werke</strong>n sind einfach noch ausgeklügelter, durchdachter <strong>und</strong> kunstvoller. Nichtsdestoweniger<br />

bleibt das Buch meine Nummer zwei.<br />

B wie Bukowski<br />

B<br />

Charles Bukowski wurde 1920 in Andernach am Rhein als Sohn deutsch-polnischer Eltern geboren. Im Alter <strong>von</strong> zwei<br />

Jahren kam er in die USA, wuchs in den Slums ostamerikanischer Großstädte auf, war Mitglied jugendlicher Banden, saß im<br />

Gefängnis <strong>und</strong> im Irrenhaus, arbeitete u.a. als Leichenwäscher, Tankwart, Werbetexter für ein Luxusbordell, Nachtportier,<br />

Sportreporter, Hafenarbeiter, Zuhälter <strong>und</strong> Briefsortierer. Mit 35 Jahren begann er zu schreiben; zuerst Gedichte für<br />

Undergro<strong>und</strong>-Gazetten, später Erzählungen, für die ihn Genet, Henry Miller <strong>und</strong> Sartre als amerikanischen “poète maudit”<br />

feierten, <strong>und</strong> Romane. Bukowski starb am 9. März 1994 in Los Angeles.<br />

Bukowskis Geschichten sind häufig teilautobiografisch, wenngleich meistens satirisch überhöht. Angesichts seiner Biografie (er<br />

lebte lange Zeit in Armut, wurde in seiner Jugend so stark <strong>von</strong> Akne gekennzeichnet, dass er ein Jahr lang die Schule<br />

nicht besuchen konnte, etc.) w<strong>und</strong>ert es nicht, dass es häufig um Menschen geht, die sich auf der Schattenseite des<br />

„American Way of Life“ durchs Leben schlagen. Seine Protagonisten sind Kleinkriminelle, Säufer, Obdachlose, Huren <strong>und</strong> er<br />

selbst – in Form seines literarischen Alter Egos Henry Chinaski (genannt Hank). Ein gern besuchter Schauplatz ist die<br />

Rennbahn, seien es Pferde- oder H<strong>und</strong>erennen. Auf der Basis seiner eigenen Erfahrungen schrieb er in knappem Stil harte,<br />

witzige Stories, Romane <strong>und</strong> Gedichte über das Leben in den Randzonen der bürgerlich-amerikanischen Gesellschaft.<br />

Schockwirkung durch die Darstellung brutaler Gewalt, obszöner Sexualität <strong>und</strong> des Schmutzes der Gosse.<br />

Mein Kommentar zu Bukowski<br />

Wenige <strong>Autoren</strong> der zweiten Hälfte des 20. Jhd. sind mir so sympathisch wie Bukowski. <strong>Von</strong> vielen Menschen wird er als<br />

Psychopath abgestempelt, der genauso gut Pornodrehbücher schreiben könnte. Diese Menschen erkennen aber nicht, dass<br />

Bukowskis Werk eine Tiefe <strong>und</strong> Aussage besitzt. Ich selbst kam bis jetzt nur in das Vergnügen, die Fuck machine zu<br />

lesen, <strong>und</strong> ich muss sagen, es war ein Genuss. Bukowski spricht ähnlich wie Nietzsche auch sehr <strong>und</strong>urchsichtig, lässt viel<br />

Deutungsspielraum. Nach dem Durchlesen der Fuck machine muss man sich wirklich erstmal Zeit nehmen, das Geschriebene,<br />

das bisweilen durchaus sehr amüsant ist, setzen zu lassen. Danach entbrennt im Leser aber der unbändige Wunsch zu<br />

erfahren, was hinter den Kurzgeschichten, aus denen das Buch Fuck machine besteht, steckt. Man findet doch einiges an<br />

Autobiografischem, aber was mir besonders gefällt ist die Gesellschaftskritik, die in seinem Werk mitschwingt. Er stellt<br />

eindrucksvoll die Kehrseiten des amerikanischen Traumes <strong>und</strong> die vielfältige Natur des Menschen dar. Besonders in<br />

Erinnerung ist mir in diesem Kontext eine Kurzgeschichte über Nekrophilie. Nach dem Abitur werde ich mich sicher der<br />

weiteren Lektüre <strong>von</strong> Bukowski widmen.<br />

B wie Berlin Alexanderplatz<br />

Berlin Alexanderplatz <strong>von</strong> Alfred Döblin gilt als erster <strong>und</strong> bedeutendster deutscher Großstadtroman. Der Zusatztitel Die<br />

Geschichte vom Franz Biberkopf deutet die ambivalente Struktur des Werks an: Die Stadt Berlin <strong>und</strong> die Figur des Biberkopf<br />

sind gleichermaßen Protagonisten des Romans. So geht es um die chaotische Lebendigkeit der Metropole – <strong>und</strong> um einen<br />

Menschen, der in dieser Stadt immer wieder scheitert. Döblin zeigt mit Biberkopf ein Individuum, das den Widrigkeiten des<br />

Großstadtlebens ausgesetzt ist <strong>und</strong> <strong>von</strong> Schicksalsschlägen getroffen wird; begründet ist sein Scheitern aber letztlich durch<br />

einen übersteigerten Selbstbehauptungswillen, der sich in Selbstüberschätzung, ständiger Demonstration der vermeintlichen<br />

eigenen Stärke <strong>und</strong> mangelnder Anpassung an die Außenwelt manifestiert.

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